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Beiblatt zum »Chemnitzer General-Anzeifler" u»d zum »Sächsischen LiM-boten". ^ lstw. Die Deutschen von Elandslaagke. Den Manen der bei Llandslaagte gefallenen Deutsches gewidmet Nu» haben wir siegreich halb Natal In raschem Ritte durchzogen. Ls hat sich der gierige, freche Schakal Britannischer Habgier betrogen. Schon donnert's nach Ladysmith hinein >Mit ehernen Lombeugrüße». Die englische Lady kann sicher sein, ! Sie wird sich ergeben müssen. > Doch wenn wir im Felde »ach heißem Ritt Lei unseren Wachtfeuern träume»; Ls wandeln die Posten mit leisem Schritt, Ls rauscht in den Gnmmibänmen; Ls glänzet des südlichen Kreuzes Bild In funkelndem Demantscheine, Spottdrossel flötet so traurig mild Im dunklen Mimoseuhaine: Daun steigt vor den träumenden Sinnen auf Das Bild von Llandslaagte. Dort schlummert nach kurzem Siegeslauf Manch Braver, der Großes wagte. Dort haben die Deutsche» im rechten Muth Die alte Treue bewahret. Dort hat sich manch junges Kriegerblut Zn den Helsen der Vorzeit geschaaret, Fünfhundert hielten des Hügels Rand, Da stürmten die feindlichen Masten, Sechstausend stürmten; das Häuflein stand, Da gab es blutige Gassen, Pretoria, Lager bei Ladysmith, 2Z. November zbyy. Schuß krachte auf Schuß i» den Feind hiuei», wie im Herbststurm der Bäume Blätter, So fielen sie in den englischen Reih'» vor dem eisernen Hagelwetter. Die Unseren standen wie Fels im Meer Umbraust von brandenden wogen. Da saust es, da kracht es, da zischt es daher, Herab im feurigen Bogen. Wohl zwanzig Geschütze speien den Tod Auf's kleine Häuflein der Kuhnen. „Ergebt Luch, sonst sollt Ihr unsere Roth Mit Eurem Leben heut sühnen." „Ergebung? Es ist das weiße Tuch Gebräuchlich den Anderen drüben. Noch haben wir der Patronen genug. Um Math und Treue z» üben." Da stürzt getroffen der General Im Schmucke der weißen Haare. Da stürzt manch braver Fechter zumal In der Blüthe seiner Jahre. Lin Häuflein durchbricht die Uebermacht; Die Meisten bedeckt mit Wunden. wir dachten der Braven nun manche Nacht Auf einsamen wachestunden, wenn die Sterne auf uns herabgesehn, Bis es dämmernd im Osten tagte, Und niemals wird der Name vergehn, Der Deutschen von Llandslaagte, Fritz va» Straaten. In der KarnevalsM. Im Zeichen der Maskenbälle stehen wir jetzt. Die Maske hat das Gute, daß sie beim Aufsteckcn eines anderen Gesichtes dasselbe nicht verschönt, sondern meist verzerrt. Es ist die Zeit, iu welcher Jeder das Recht hat, ein Narrengesicht zu tragen. Vielleicht sind das gerade aber bei vielen Menschen die richtigen Gesichter, und wir könne» der Maskeuzeit dankbar sein für ihre Offenheit und Wahrheit. Ein Menschenkenner hat gesagt, gerade die übrige Zeit ist die Zeit der Maskeraden, weil eine Reihe von Menschen sich eines lieblichen Gesichtsausdrucks mit glatten Mienen befleißigen, , während dahinter der Schust, mindestens aber der Egoist versteckt ist. In der Maskeuzeit will man wenigstens nicht in schönerem Lichte erscheinen und bekennt sich vffc» zur Narrheit,' das ist ein Bekenntniß, das den Menschen ziert. Wen» das Leben eine Bühne ist, so spielt Mancher jetzt seine wahre Nolle, so wahr, daß er sich trotz seiner Maske erkannt sicht. Diese Zeit lehrt darum ferner, daß die Ver stellung nicht so leicht ist. Mitten im bunte» Gemisch als Fremdläuder verkleidet, finden wir doch den Bekannte» heraus, dcn nun alle Mühe nicht zu etwas Fremdartigem zu stempeln vermag. Denn die Maske allein thut's nicht. Der Gang, jede Bewegung bleibt uns so eigen, daß wir uns ihrer nicht vollständig zu ent- äußern vermögen, oder wir müßten Künstler sein, im wahren Sinne des Wortes. Den» durch die Maske wird der Handwerksmeister