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Vermischte». - Mm kleiner Veltwagabuud. Bor einige» Tage» langte mit dem Wiener Zuge ri» kleine- Bürschchen in Wie» an, welches »ege» SluSweiSlvsigkeit dem Polizeiamtc zngcführ» wurde. Der Knabe heißt Gustav Schmidt uud ist Jahre alt. Im April vorigen Jahre» verlieb er seinen HeimathSort Maiiraldau nächst Hirfchberg iu Preußisch-Schkesien und irrt seitdem in der Welt umhrr. Kr hat Oesterreich nach allen Nichtungen, ferner Italien, die Schweiz und Frankreich vereist. Wiederholt wnrde er ausgegrissen, »in in feine Heimalh znrückgeschickl zu iverden, er brannte aber immer durch. Gustav Schmidt ist ei» kleiner blonder Knabe und besitzt glotze Intelligenz. Mil überraschender Zungenfertigkeit erzählt der Kleine von seinen Reifen, er hat sich die Namen der kleinste» Orte, die er durchwandert, gemerkt, und führt die Nonten genau an, die er ge macht hat. Er sei, erzählt er, vom Hanse fortgelaufen, weil er von seiner Stiefmutter gemißhaudelt wurde. Wie er erzählt, fand er überall gute Leute, die ihm Geld, Kleider und Lebensmittel schenkten. Viel« wollten ihn auch bei sich behalten, aber schließlich merkte er Hoch immer, daß er zurück ins Elternhaus expedirt würde, und dos Hellte er nicht. Gustav Schmidt wurde unter polizeilicher Aufsicht Hem deutschen Konsulat in Wien übergeben. — Eit» Sturm Nttd seilte Folgt«. Ein verheerender Sturm, der die Nordostküste Australiens heimsuchle, hat säst die ganze Perlenfischerflott« vernichtet. Von etwa 100 Fahrzeugen sind linr fünf seetüchtig geblieben. Ein ähnliches Unwetter hat man seit Menschengedenke > nicht erlebt. Die Schiffe trieben völlig hilflos ans der erregten See; der Schoner „Crest of the wave" »ahm einen Asiaten und zwei Frauen auf, die zwölf Stunden, an Balken sich anklammernd, im Wasser waren. Zwei andere Franc», mit Kinder» auf dem Rücken, erreichten »ach achtstündiger Anstrengung das rettende Land, die Kinder waren todt. Der Dampfer „White Star", Her zur Hilfeleistung ausgesandt war, fischte 88 Personen auf. Ter Schoner »Tarawa* rettete mehrere Samoaner, die sich mit ihren Gins auf ein Riss geflüchtet, das nur für fünf Personen Raum bot and fortwährend von den Welle» überspnlt wurde. Ein einziger Unternehmer verlor 75 Leute; der Materialschaden wird aus .1^/, Millionen Mark geschätzt. Zahlreiche Leuchtbojen sind losgerissen »nd treiben jetzt, die Schisser irreführend, auf dem Wasser, so daß gegenwärtig der gcsammte Verkehr ruht. Es wird lange dauern, »he dieser furchtbare Schlag verwunden sein wird. — Racheait! Ein seltsames Ehehindcrnitz dürste ein in einer Her letzten Nächte in Saara» in Schlesien verübter Einbruch in den Aushanglasten für Eheausgebote bilden. Der im dortigen Gcrichts- kretscham befindliche Kaste» wurde gewaltsam erbrochen und von den darin befindlichen drei Aushängen zwei Ausgebotscheine gestohlen. Aus die Ermittelung des Thätcrs bezw. Wkederherveischassung der beiden Urkunden ist ein, Belohnung von 10 Mark ausgcsctzt worden. Wie vrrmuthet wird, handelt rS sich um einen Racheakt gegen die betreffenden Brautpaare und somit wohl auch um da- letzte Kapitel irgend einer Liebestragödie. — Der attrfte P«rla«e»täre»wer »er Welt. In Loudou Darb dieser Tage Sir John Mowbra^ Mitglied des Der edle Sir war nicht b.'cs her Ae'.keHr im englischen ^LilLwrui, er »ar auch att der Doyen unter den P^r!^Lei!««-ieni Her Welt. Am TiAezx^nach der Schlacht von Waterloo geteren. rraa «u in- englische Unterhaus, welchem er, d>2 er immer twiedergewählt wurde, »unterbrochen durch 48 Jahre augehört». Sir Moiobray hat elf Parlament« und vier Präsidenten Levsekbru einander folge,, gesehen; er erfreute sich großer Achtung »nd Beliebt heit und zählte» obwohl Konservativer, zu den intimen Frennte» Gladstm.es. «»««>«,ttzvr «arttpr,ife am 36. April 1899. Welzen, fremde Sorten - sächsischer Roggen, »ledrrländ. stlchs. « prengisch», - diesiger - fremder Braugerste, fremde ' sächsisch» Futtergersl« Haler, sächsischer v Mark «0 Psg. bt«. 9 Mark - Psg. pr. r,«1 lkt>o remdrr Erbsen, Koch. Erbsen, Mahl- und Futter- Heu istroh Kartoffeln Butter 7 7 « 7 3 2 2 L IO . » « . . « , - so . - Sb » » — « » 45 - . 4» . » — . > tv « . 25 . - — , . so « . Sb . so . « . 3 . v » 7 - 8 - 7 - 7 . 7 » — « 9 . 8 . s - S . 2 2 30 «0 . . 20 - ' — » - 6» . Üb . so — - — » «0 . 3ü - 1 Preisnolirnng derProduklen Börse zu Lhemnitz veiAbnahme von l0VVOt»Ilogr. Gelreivemarkt tn «hemttitz am 26. April 1899. Tendenz: Fest. Welzen, fremder 17S-IV0M. do. sächsischer ItiL tNS. Roggen, hiesiger t»0—IVS„ do. niederländ.'sächsischer 1V7—160 „ do. preußischer 157—160 „ do. fremder 159-164 , <8 erste, Bramoaare, srcmde — , Getreide: do. Branwaare, sächsische — , do. Mahl- und Fnllerwaar» 12U—l-tv„ Haser, Preußischer, 149— > 53 , s do. sächsischer 149 -153 . t do fremder — , I MatS, grobkörnig 108—115 „ I do. CIngnantln 125—130 „ t Erbsen. Kvchwaare 170—180 „ ^ bo. Mahl- und Fntterwaar» 14V—160 „ Obige Preis» verstehen sich für Quantitäten von 10,000 KIlogr. an. Kalseranszug Mk. 30,—. Weizenmehl 00 „ 25,— biö 26,— Roggemnehl 0 Mk. 24,VO bis 24,75 do. 0 . 23.50 - 24^0 do. 1 . 22,KV „ 22.75 Weizenklcic, grob,, 10,— Nvggenklele „ 10,50 do. lein „ 8,50 pro 100 1-8 netto. Alles pro 1000 r-8 netto. Oesterreichilche Banknoten I Mk. 6!^/„ Psg. Ml'MßkstKtttt kk k.Ü Sil - -b UWmcdiivi'ri.mi!'! - - WMMxeimMe - llWeiiliiloiisKil^ie - -4,Ä vsmeiiiMliMMö - -r.sv LisbeiisliiluMsIiese! - -4,!>ü kzülidrerreliiite - - ZM ImseMe - -I,l>8 Ooi'llozsilljsselii - - -.40 keine IMIe MEIii - -.-.Sl> keiseeelmlie - - I.SL Lelreilile LiiüemMelM - - -,SV empfiehlt Käoloii Stephan Lohuhfslii'ili !kbclti»»lr. IS. »izeM. ßeilriil-Iitlel Beste BczngSgnclle für Häudler. LotinvII-nvparsiut'-Asoi'Icsialt. Ilttttmmischutzmttte», allein I sicher., Dtzd. 2. 3. 4.5,« Mk. per I Nachnahme. ch. ^nucksur^r^V^Q^^ 29. L«r,»«worili» lüi de» «daUwnrlle» Il-iN: Iolin« Hietlu sltr de» der Brrlrger: ivrid« «>> Lhrmnitz. (Zür «»Idrwadruu, »nd Msutlr»du»li »ich! «rdelenrr MmmNrlptc wird nicht »Sürst.! kicsi. Aeiaelt, 23 Aönigsir. 23 MAU Me18ei7LM. Uknmsekvp, empfiehlt (Itii-vn aller Art in nur besten Qualitäten, sowie IliusikWörka und Kulomaivn iiopku slurvn billigst »nter mehrjähriger Garantie. Arb. fteiieit, 23 Avachatr 23 MWK Mle.LM'MM, einps. stMseedieeL und mriM von sriSel L jiilLLM in likesM unter mehrjähriger Varauti» von, vssisn das LkMAhrei vtzMed und lML. s. l. Vei uud fl,Leie. I«> iü Ml' dert««' yuslilU ru dilligrlen kpeiLva ckie von k. k. 8vI»llwLIU1 Königsirassv 23. LeliouNl, ^^s. liefern enr ein« Liiu-teütniiß ruick bitten vir kreuockliodot, sieb von cker kreis«cliräi^Ireit unck goiickitiit rn oberreugen. üanr beronävro emptelilen «vir für 8rs«tle«te ctes btlrxsorliobs» 8tanäe» unssrv so beliebt eo«vor,ion« Linriebtunz rnm kreis« von 740 äkarlr, bsstebsnck au» blödol-fk»drll«km1on l.LVFV8trL88S 34. leiLsido« 18KÜ. Ligen« kabrilc: 6abl«or Olausstrassv 64. OIsieÜEtigbringvnrvi« u»s«r Krorre» Zpirgel-Lsger in ewxkvklanäs Lrinnormig. S «»»»iitlv. WM" frLnvo-VvfSSnäl. «»««»««» «iieeiet. «4ch,N«0» Der Siumrn L«H. Jeden Frühling kommt i» Sch»uu- Line BlumenauSpellung. Wiederum auf der Schlotzteichinsel Schuf Natur und Gärtner» Kunst Ein Gesämmtbild herrlich schön, Wunderlieblich anzusch'n. Blumen find's, die diesem Lebe» Erst die schönste Zierde geben. Wen» im Ballsaal die Aurelie Hold sich ziert mit der Kamelie, Immer findet man die Blüthe Doppelt hübsch in dem Gemnthr. Blume» liebt ja Jedermann, Wer sie immer haben kann. Unsere Damen aus den Hüten Tragen ganze Fuder Bküthen Und dazwischen sitzt die bleich« kleine zarte Vogelleich«, Weil trotz aller Bilterei Vogrlm ord mutz sein dabei. Blüthenfterue trägt der Gigerl Im Jaquetl fein geschniegelt, Aber auch der ernste Mann Steckt sich gern ei» Rösche» an. Jedermann vor'm Fenster hat Ein paar Stöcke in der Stadt. Erstens macht sich dieses reizend Und die Nachbarn hälsespreizend Sehen dann doch auch nicht imme» Jeden Schnaufer in dem Zimme». Ferner ist es angenehm. Wenn «in kleiner Sturmwind kam' Und es bnmpst auf Hoch und Nied« Manchmal solch ein Töpfchen wird»»: Alles lobt dann auf de» Wegen Diesen führ» „Btüthenregen*. Blumen Sonntags heimzuhole«. Liebt man vssen und verstohlen. In die Felder, in di« Wälder Brechen Mensthenschaaren bald«», Und hernach steht blüthenarm. Wie nach einem Heuschreckfchwar«, Die Natur ohn' jeden Trieb; Dieses macht die Blumenlied'. I» der Stadt im Wirthshaus sicht Kinder man hausir'n damit. Dieser halb erwachs«« .Haus' Wächst so «nter Gästen auf Und verdirbt im Blümeuhaadel Selber seinen Blüthenwandrl. So weun Mensch und Blum' sich «chstb Endet'- nicht stets fröhlich daun. «ch. der Mensch, der Bkumeusreuud. Ist ein rechter Vluwrvfrind. Bricht nicht selbst der holdste Engel Zarte Rosen von dem Stengel, Flicht auf Droht sie dann, wo st» Welken, sterd«» leider früh? Liese» ist das Bluiiienlov». Dennoch ist die Freude groß. Kann man Rosen, Hyazinthen So in vollster Schönheit finde», Kann man holde Unschuldslilien Treffen an gleich in Familien, Kann man Nelken und Narzissen Schauen bei einander sprießen Und den Oleander auch, Der da wächst als hoher Strauch. Selbst die bitteren Zitrone» — Manche nenne» sie Limonen Und Orangen sieht ans Bäumen Man zn reijen Früchten keimen, Und der Kaktus stachelhaft Treibt empor mit frischer Kraft. Dann nach alle dem Gedüste Tritt ma» i» die Frühjahrslüfte Und verfügt sich hin zum Garten» Wv schon andere „Blumen" warten, Die man a»S dem Glase trinkt, Wozu mein „Prosit" Euch winkti S-shafter Lrost. Gigerl (im Kurpark dei strömend»» Regen zu einer Anzahl Kurgäste): .Arh . .. meine Herren, glaube, wir bekommen eine Sintfiuthl" i Kurgast: „Sie haben bei einer Sintfluth die beste Chance, gerettet zu werden." Gigerl: „Aeh . . . Wieso?" Kurgast: „Weil bei einer Sinlstuth weder von jeder Thirrgattung ein Exemplar gerettet w»ch«n müßte, und — ei» zweites Viech wie Sie nicht rxistirt." Vr»!st»tmn ««t! Leberechl Schmpsrr, ei« bärbeißiges Uemilirnovechonpt, hat die üble «ngewvh ,. heit, entsetzlich zu — schnarchen und seine Frau, sawi« ein ziemlich erwachsener Sprössling haben deshalb inanche schlaflose Nacht ver bringen müssen. Len Alte» zu wecken, Hobe» fie nie gewagt, weil er heillosen Spektakel machen und fie da»» erst recht um ihre Nacht- «che bringen würde. Da verfällt der Sohn auf ein ««schädtiches, uud wie der Erfolg chhrte. probates Mittel! Al» der Bater lviedrr einmal schnarchte, «nst der Sohn: „Vater! Vater!" Bater: „Was denn?" Sohn: „Die Mutter schnarcht so." Bater: „Ra, da weck' sei!" (Es tritt ein« Ruhepause ein; nach einiger Aeit beginnt das Schnarchen auf»'» Reue.) Sohn: „Bat«! Vater! Bater!" Bater: ,W«S iS denn?" Sohn: „Die Mutter schnarcht schon Wieder!" Vater (wüthend): „Na, da »»eck' se doch! Die Schnarcherei Hab' ich satt, ich kann kein Auge zuthuu. Morgen leg, ich mich wo anders hin!" Und so geschah'»! Der Vater schnarcht zwar immer noch, aber an entlegener Stelle und — für eigen« Rechnung! zu kalt, Schaffen Sie sich doch Bier- Ä»s Aächfifch-Kala». Gast: „Ihr Bier ist immer Herr Wirth! Wärmer an!" Wirth: „Bierwärmer? Ree Hörens«, Ge wollen mich wohl veralbern? Bei «n» zieht'- allenfalls Negenwärmer, aber Bierwörmer find hier nicht uffzedreiben I" Vir beiden Frauenräber dieses Äahr- hmckerts. In meine Kindheit denk ich mich zurück, Großmutter feh' ich an den» Spinnrrädche» Des Rockens Wulste sein gedrehte FÄnhen Mit emf'ger Müh' entlockend und Geschick! Mit and'rem Rad, bettgt mit Pneumatik, Mit stäHerm«, mit Scheichen hnndertdräht'g»», Betreiben jetzt dir Fraem» und di« Ridchrn De» Modesport »it mehr und umi'ger Shikl Großmutter sorgte, daß der Borrath wachse An Leinewand, aus dem Sespinnst vom Flachse, Der Hausfrau Stolz im oollen Wöscheschreine! Jetzt ist'S »in tolles Hasten, Slraßenjagrn. Lin Sich und das Kostüm Paradrtrage» Und »nästh«t'sch«ö Strampeln gelber Beine! Diebe rmd Hunger. Neulich eilt' ich lieb- und nachtmahldttrstend. Hin zu Dir. Doch verschlossen fand ich und verriegelt Deine Thür. Und Ich eilt' verzweifelnd heimwärts, ruhloö Durch dir Nacht. Und mein H«,z e» blutet, uud mein Magen Knurrt und kracht. Doch wohin man schreitet, de- Gesetze« Auge wacht. Und es sah «ich, und da- Knurren stört di« Ruh' der Nacht. Fast nun hätt' ich u»«g«n Ruhestörung Jil Geduld Brummen müfsen, und »r war doch, Kathi, Deine Schuld. Heget» für die Uadfahrsaifarr. Kaufe dir ^«baldigst ein Rad uud trachte recht bald es mit Nutzen zu verkaufen! Gerade, wenn du deine Laterne nicht an zündest, kannst du dir leicht di« Finger vev- brennen. Wenn du vom Rad fällst, schau' wenigsten- zu, daß du nicht auf den Kopf fällst, wen» d« nicht, wie zu vermutheu ist, schon früher aus den Kopf gefallen bist. Oft ist vir Pneumatik viel schwerer zu pumpen als dar ganze Rad. Die Hauptsache beim Radfahren ist di» Fähigkeit, festaufzuirete»; deshalb werde« verheirathete Männer immer gr»ß« Schwierigkeiten haben. Wenn du «m hübsch»» Mädchen sichst! kannst du ihr nachsahren; erkundige dich aber zuerst «ach ihrem Vorfahre«. Geck: „Darf ich Ihnen mei»m» GchiW onbirlen, geschätzte- Fräulein? «» fäagt att M regnen." Dame: .Dank; aber vietkicht hgid» Sic die Güte und hak» meinen Mann 4WG Geschäft ab; der hat auch keinen Schirmt"