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für derlei schöne Waffen ein vorzügliches Vcrständniß, er > hierin ein Araber sei»! Die Erziehung der Kinder liegt vollständig der Frau ob. läßt sich nie und nimmer verleugnen. Wohl übt dies seinen Einfluß aus die Stellung und das Leben der Frau aus, keineswegs aber in schlechtem Sinne: denn im — Nr.13S.- 1«D. — Dies» verbreitetste unparteiische HkÜnn, erscheint Wochentags RbeodS (mit TaliundcS »Ochsten Tages) mib tostet mit den fünf »»Lchentlichen B eiblättern: »leine Botschaft, Sächsischer Erzähler, Gerichts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Jllustrirtes Unter- haltnngsblatt, Hel den Postanstaltc» und bei den Ausgabestellen monatlich 40 Pfennige. Oopliste: t. Nachtrag Nr. 2377. L«Ie«rao>»> - Adresse: «eneralanzetgek Fcnlspieilisiellr Ar. 1d6. General- Mittwoch, den 14. Juni. Anzeiger für Chemnitz und Umgegend. (Sächsischer LandeS-Anzeigerl. — Gegründet 1S78 alS „Anzeiger" ie. Verlag und Rotatio«smaschtn«n»Dru<r von Alexander Wiede in Chemnitz, Theaterstraße Nr. 8. Inserate» - Preis: Di« s-,- spalten« Torpn-zeile »der der«» Raum 20 Pfg. (Preisverzeich nisse ä, Zeile 27 Psg.) — Be vorzugte Stelle (Rekln»,«.Zeile) 60 Pfg. Be! voransbestellien Wiederholungen grosserer In« seratc entsprechender Rabatt. — Ansctgcn für die Nachmiltag erscheinende Nummer könne» nur bis Vormittag lo Uhr an« geuounneu werden. Geschäftliche Anzeiger-Inserate finden für billigsten Preis zugleich Verbreitung durch dl« täglich erscheinende Chemnitzer Eiseilliahll-Zettung. Deutscher Reichstag. so. Sitzung vom 12. Juni 1899, 1 Uhr. Aus der Tagesordnung steht zunächst die dritte Berathuug de» Gesetzentwurf- bctr. den Gebiihrentarts ans dem Rordostseekanal. Die definitive Annahme erfolgt debattelos in der Fassung der ßweltcu Lesung. Es folgt die zweite Lesung des Nachtrag-Etats. Zur Abfindung der Gebrüder Denhardt hat die Kommission die Bewilligung von 150,000 Mk., statt der in der Vorlage ausgeworfenen 100,000 Mk. beantragt. Referent Prinz Arenberg (Ztr.) stellt fest, daß den Gebrüdern Denhardt nach allsefliger Anschauung der Kommission kein formeller Rechts-, wohl aber ei» Billigkeitsanspruch zur Seite stehe. Den Be trag von 100,000 Mk. habe die Kommission nach Lage der Sache für nicht ausreichend befunden und ihn um 50,000 Mk. erhöhen z» sollen geglaubt. Ein inzwischen cingegangener Antrag Lieber will de» betreffenden Etatslitel so gefaßt wissen, daß die Abfindung als eine einmalige und endgillige bezeichnet, und außerdem angegeben wird, daß die Ab findung gewährt wird für die seitens des Reichs im Sultanat Witu gezogenen Vvrlhcile. Slaatssekretär Frhr. V. Thielmau»» erllärt sich kurz mit dem Anträge der Kommission wie mit dem Antrag Lieber einverstanden. Also Erstens damit, daß cs sich nich um einen Rechts-, sondern nur um einen Billigkeits-Anspruch handle, ferner damit, daß die Abfindung auf 150,000 Mk. bemessen werde, drittens damit, daß die Abfindung eine einmalige und endgillige sei, viertens damit, daß die Gebrüder Denhardt nicht verpflichtet seien, -Summe», die ihnen etwa seitens der englischen Regierung zufließen würden, znrückzuerstaiten an das Reich. Der Antrag Lieber sei glücklich gefaßt, indem er den eigent lichen Grund der Abfindung angebe. Abg. Lieber (Ztr.) empfahl daun noch seinen Antrag. Auch Abg. Müller-Saga» (frs. Vp.) stimmt Namens seiner Partei der Abfindung in der jetzt vvrgeschlagencn Höhe mit dem Bemerken zu, eine eigentliche Verpflichtung des Reiches liege nicht vor, seine Partei billige cs aber, wenn das Reich die Abfindung aus einem gewissen, in diesem Falle berechtigten Wohlwollen heraus zahle. Der Titel wird sodann in der Lieber'schcn Fassung bewilligt. Bei der Nachtragsforderung im Etat des Rcichsaints des Innern für einen Vortragenden Rath, der namentlich mit der Praxis der Ge werbeaufsicht vertraut und ans diesem Gebiete hauptsächlich thätig sei» soll, verbreitet sich. Abg. Bebel (Soz.) über die Nothlvcndigkeit nicht nur der Bäckereiverordnung, sondern mehr noch einer strengen Kontrole der Bäckereien in Bezug ans Dnrch'ührnng der Gewerbeordnungs-Vor schriften. Staatssekretär Gras Posavowsky giebt zu, daß sich in einem Prozeß in Würzburg Dinge ergeben hätten, dencnzufolge es in manchen Bäckereien an den nolhwendigste» Erfordernissen der Hygiene gefehlt zu habe» scheine. Er habe Bericht darüber von der bayerischen Regierung erbeten, um zu wissen, ob noch weiter« generelle Verfüg-1 Aeußerung gegenüber einem Vertreter des BundcSratheS, ich rufe den ungen nöthig seien. War die Frage der Aufhebung der Bäckerei- Redner dafür zur Ordnung! Verordnung oder Modifikation derselben betreffe, so ständen auf die Abg. Stadthagen (fortfahrend) hält sodann dem StaatS- an die Einzelregierungen gerichteten Anfragen noch mehrfach die Ant- sekrctär vor, einmal gesagt zu haben, eS würden auf derartigen Kon- Worten aus, diese Frage sei also noch in der Schwebe. gressen nur Ladenhüter verhandelt. Und wie könne die Negierung so Abg. Hoch (Soz.) tritt lebhaft für Maßnahmen zum Schutze Anstoß nehmen an der rothcn Fahne, die doch das Banner der der Bauarbeiter ein. Menschenliebe sei? (Heiterkeit.) Staatssekretär Graf Posabolvsky: Wir wenden dem unser Staatssekretär Graf Posavowsky: Wenn Jeder i» diesem regster Interesse zu. Es sind auch einschlägige Vorschläge an dir Ton hier sprechen wollte, dann würde ein Ton einreißen, wie wir Einzelregierungen ergangen; die Antworten stehen aber noch aus; ihn wohl Alle nicht wünschen. Wir wünschen wohl Alle, de« sobald sie vorliegen werden, wird sich das Nei hsamt des Innern Arbeitern nach Möglichkeit Schutz zu gewähren. Aber Sie (zu de« schlüssig machen, damit möglichst schon in der nächsten Session eine Sozialdemokraten) verquicken mit den berechtigten Arbeiterbestrebungen Vorlage möglich werde. Der Vorredner beklagte, daß kein Kommissar auch noch ganz andere Bestrebungen! Und wenn ich diese für über aus dem letzten Bauarbeiterkvngreß anwesend war. Aber e» gelangen lebt bezeichnet«, so hatte ich dazu wohl ein Recht. Nach dem Bericht tagtäglich Einladungen zur Beschickung von Kongressen an uns, so des „Vorwärts" wurden auf dem Bauarbeiter-Kongreß Hochs auf daß cs uns vollkommen unmöglich ist, ihnen allen zu folgen. Außer- dir Arbeiterbewegung ausgebracht, und da weiß man doch, daß da» dem aber können Sie uns unmöglich zumuthe», Kongresse z» besuchen bedeutet Hochs auf die Sozialdemokratie. Da gehört ein StaatS- mit republikanischen Abzeichen. Der „Vorwärts" hat seiner Zeit sekrctär nicht hin. Wo Embleme de- RepublikaniSmuS wehen, da den durch Indiskretion erlangten Streikerlaß veröffentlicht. Wir kann ein Vertreter der Reich regierung nicht hin. haben aber auch ein Rundschreiben an die Regierungen versandt, in Abg. Bebel (Soz.): In anderen Länder» stößt sich kein Beamter de», diese gebeten wurden, bei jedem Streik auch die Arbeiter zu an unseren Embleme». Wen» dem Staatssekretär der Ton, in dem höre», um die Ursachen des Streiks genau zu ermitteln. Dieses wir hier sprechen, nicht gestillt, so erinnere ich ihn an den Ton, i« Rundschreiben hat der „Vorwärts" nicht veröffentlicht, obwohl er cs dem bürgerliche Parteien in Oesterreich mit der Regierung sprechen, doch gewiß auch kennt! Jedenfalls werden Sie wohl zugeben, daß Genau wie andere Parteien ihre Versammlungen mit Emblemen wir »ns auf solchen Kongresse», wo rothe Fahnen aushängcn, nicht schmücke», kennzeichne» wir unsere Berathungen durch rothe Fahnen vertreten lassen könne». (Widerspruch links.) und die Büsten unserer Vorkämpfer. Das Hoch auf die moderne Abg. Bebel (Soz.): Der „Vorwärts« hat den zweiten Erlaß Arbeiterbewegung wurde in dieser Form mit Rücksicht daraus ans« nicht bekommen, sonst hätte er ihn auch veröffentlicht. Ich möchte gebracht, daß Vertreter anderer Parteien ans dem Kongreß anwesend den Staatssekretär bitten, de», „Vorwärts" ein für alle Mal waren; wäre dies nicht der Fall gewesen, so hätten wir ein Hoch seine Erlasse zuzuschicken. Wenn der Slaatssekretär es ein mal ver- ans die Sozialdemokratie ausgebracht. suchen wollte, einen Kommissar zu solchen Arbeiterkongressen zu Damit schließt die Debatte und der Titel wird genehmigt, schicke», dann würden die Embleme, an denen man jetzt Anstoß Eine längere Debatte entspinnt sich alsdann über den Vorschlag ."»""t, verschwmde». Dre rothe Farbe, die w.r gewählt haben. >st Kommission, einen zur Förderung der römisch-germanischen Aiter- unler den deutschen Farbe» genau so b«echligt.w,e dm anderen s thnmSsorschnng in Deutschland in den Etat de» ReichSamirS de» Farben. Der Redner geht dann aus die Zustände m Würzburgieingestellten Betrag von 20,000 Marl nicht hier, sondern "MiMericctdircktor vr. ».Herrn.«,.«, erklärt, er werde, sowie?,7 Lillia«/"^^^ E .Archäologische» JnMnt". er authentisches Material ^erhalte, die nächste Gelegenheit benutzen. » Da» Haus tritt schließlich dem KommisfionSvorschiag bei. ^ um über die Zustande m Würzburg Aufklärung zu geben. Bei der Forderung zur Erwerbung eines Truppenübungsplätze» Abg. Hoch (Soz.) erwidert, wenn es sich um das Wohl und! für das clsüsffsch-lothriiigische Armeekorps widerspricht Wehe des Volkes handelte, könnte die Negierung über solche Embleme / Abg. Wetteklck (Elf.) einem vom Abg. Gröber in der Kom- hiuwegsehen, zumal wenn sie sie als Ladenhüter betrachte. Die Miß-/„„sfio» gegen die Elsässer erhobenen Vorwurf, Lass dies« sich anSe- stände i», Baugewerbe seien so groß, daß die Negierung schon lange/rathungen über elfässisch-lothringische Angelegenheiten zu wcu/g be- Die Frailen in Montenegro. Wir haben kürzlich mitgetheilt, daß sich die Mecklenburgische Prinzessin Jutta mit dem Thronfolger Daniels von Montenegro verlobt hat und diesem demnächst in dessen Heimath „hinter den schwarzen Bergen" folgen wird. Die deutsche Prinzessin, ausgewachsen und erzogen in deutscher Art, wird in ihrer neuen Heimath ganz neue, ihr bisher gewiß vollkommen fremde Verhältnisse vorstuden. Ein eigenartiges, dem deutsche» völlig unbekanntes Milieu ist es, das das Wesen der Czernagören ansmacht, — es hastet ihm noch der Tust ursprünglicher Poesie, warmer Romantik a». Denn gerade der Montenegriner nimmt in der groß-slavischen Welt eine exzeptionelle Stellung ein; man kann ihn ebenso wenig dem Groß- rnssc» nnterordue», wie irgend einem anderen slavischen Volke, den Serben oder Nuthene» etwa, gleichstellen. Der einzige Stamm, mit dein die montenegrinische Frau hier und da einige Berührungspunkte aufweist, wäre höchstens ihre „storvetslra sssbra", die kroatische Schwester, die der „exoiuagorska ssst-ra," „achzueifern sich bestrebt. Für gewöhnlich pflegt man zu höre», der Montenegriner sei durchaus kriegerisch und abenteuerlustig veranlagt, er liebe es, in den Bergen und tiefen Schluchten seines romantischen Vaterlandes zu Hausen, ui» von hier kühne Ausfälle in fremdes Gebiet zu machen; demgemäß sei auch die Stellung der Frau eine untergeordnete und nichts weniger als glückliche. Ties ist aber ganz unrichtig! Wohl ist im Charakter des Montenegriners ein scharfer Zug für das Kühne, Muthvvlle und Wild-Abenteuerliche ausgeprägt, i» keinem Falle aber in dem Maße, daß darunter das Familienleben »nd die Stellung der Frau leiden würde, Man darf doch vor Allem das Eine nicht vergessen, daß der Montenegriner ein „Gorale", ein Bergbewohner, ist, und daß es somit schon ans atavistischen Gründen in seinem Wesen liegt, die heimathlichen Berge zu lieben und sich zu ihnen hingezogen zu fühlen. Weiß er ja ganz gut, daß er nur diesen Bergen die Un abhängigkeit seine- Landes verdankt; — sie sind ein natürlicher Wall, der ihn von der Außenwelt absperrt und den feindlichen Eindring linge» ein energisches Halt gebietet. Und der Montenegriner ist wie jeder »Gorale" freiheitsliebend; die persönliche Ungebundenheit gcht ihm über Alles, er mnß sich frei bewegen können, die ganze Welt — und die ist ihm sein engcs Vaterland im wahrsten Sinne des Wortes — mnß ihm offen stehen. Das südslavische Temperament hätte eiligreifen müssen, Staalsselretär Graf Posadotosk») wiederholt den Hinweis auf jenes zweite Rundschreiben i» Bezug auf Ermittelung der Streik- nrsachen. Alle Kongresse zu besuchen, habe man im Reichsamt des Innern in der That keine Zeit. Vor Allem aber werde ein Ver treter einer monarchischen Regierung niemals an einer Versammlung thcilnehme», die sich ideiitifizire mit antimvnarchistischen Bestrebungen. Abg. Stadthagen (Soz.): Ich habe bisher nicht gewußt, daß das rothe Tuch auch ans Menschen solche Wirkung ansübt. Präsident Graf Basiestrem r Das ist eine ganz unangemessene «heiligten. Die Elsässer könnten sich freilich zur Theilnahme an den Verhandlungen wenig ermuthigt fühlen, wenn z. B. neulich eimnal der preußische Kriegsmim'stcr dem Abgeordneten Preiß auf sachliche Aeußerungen z» antworten abgelehnt, und den Elsässern schlechte Ab sichten nachgesagt habe. Adg, Gröber (Zentr.) bleibt dabei, daß sich die Elsässer selbst an Koiiiinissiousberathnngcn, die sie nahe angingen, nicht bethejli'glen. Kriegsminister b. Goffle»: Ich weiß nicht, weshalb der Abg. Wctterlö mich hier hcreinzieht. Wenn ich Herr» Preiß ans lang« wlilische Auslassungen nicht geanlw.rtet habe, so ist das doch kein Grunde genommen sind die Montenegriner ein 'Ackerbau treibendes Volk, das ein wahrhaft patriarchalisches Leben fuhrt. Dies spiegelt sich am deutlichsten in dem Verhältnis) zwischen Fürst und Volk wieder. — Fürst Nikolaus pflegt mit seinem Volke persönlich Ver kehr, er kennt jeden Einzelnen in Cctinje und gilt in seinem Reiche blos als erster „Hcspodar", der unablässig bemüht ist, sei» Volk mit der abendländischen Kultur vertrant zu machen. So hat er ans eigenen Mitteln ein Theater in Cctinje errichten lassen, so schrieb er selbst sür dieses Theater Stücke, »»d so schickt er ans sei», Kosten junge Leute in's Ausland, damit sich dort diese den Studien widmen sollen. Doch das beste und entschiede» auch sympathischste Bild des montenegrinische» Volkslebens bietet die montenegrinische Frau. Auf den ersten Blick könnte man sie für eine Italienerin halte», deren frohe, lebhafte Beweglichleit sie theilt und der sie auch äußerlich sehr stark ähnelt. Der slavische Typus läßt sich aber in keinem Falle verleugnen, und er kommt überall dort zum Durchbruch, wo die Frau ans sich heraustritt und sich in den Vordergrund stellt. Dies ist stets der Fall, wenn cs sich um Angelegenheiten der Familie handelt. Die Montenegrinerin wird von frühester Kindheit an schon danach erzogen, das Haus und die Familie als ihre ureigenste Domäne an- zusehe»; hier schaltet und wallet sie nach eigenem Willen, dem sich auch der Gatte untcrordnet, sie ist absolute Herrin, der in Nichts widersprochen wird. Dafür steht sie dem Außenlcben vollkommen fern und nimmt keinerlei Antheil an Politik »nd ähnlichen Fragen, welche die Männer beschäftigen. Der Ehrgeiz der Montenegrinerin liegt darin, dem Manne immer zu gefallen, sür den sie sich stets in ihrer malerischen Art schmückt. Das montenegrinische Nationalkostüm bietet ihr hierfür reichliche Gelegenheit. Bald ist es ein buntes Tuch, bald sind cs farbige Perlen oder rothe Korallen, bald eine duftende, lebende Blume im schwarzblauen Haar, wodurch sie ihre Reize zu hebe» sucht. Besonderes Geivicht wird auf den Schmuck gelegt, mit dem sie sich sehr reich überladet. Diademe, Armspangen, Behänge mit' orientalischen Münzen und kleinen, silbernen Zieraten, große Ohrringe und Fingerringe bilden ihren Stolz. In vielen Familie» giebt es manches Schmuckstück, das sich von Mutter auf Tochter vererbt und so manchem hochadeligen Familienschmuck an die Seite gestellt werden könnte, — es bildet dies bei den Frauen fast ein Heiligthum» wie bei de» Mä», ern etwa ein schöner Dolch mit kostbarem Griff oder eine thcure Flinte mit eingelegter Arbeit. Der Montenegriner hat Wasst» ein norriiaticbeS Verständnis?, er kännte lange der Knabe nicht die untere Schule «erläßt, bleibt er mit den übrigen Geschwistern bei der Mutter, die ihre Kinder nie außer Augen läßt und fie selbst bei Besuchen mitnimmt. Ihr Haupk- augenmerk wendet sie aber ausschließlich der Tochter z», da der Knabe bald dem Vater folgen muß, um in das Leben cingeführt zu werde». Da? Mädchen wird nun bis zu dem Alter, in dem man daran denkt, es zu verlobe», in stiller Abgeschiedenheit gehalten. Hier wächst es unter den Augen der Mutter n»d der Freundinnen ans. hier cntsaltet es sich zur Blüthe, hier wird cs gehegt und gepflegt vom ewigen Sonnenschein grenzenloser Elternliebe. Das Mädchen kennt keine anderen Sorgen, als sich immer nur zu schmücken. E» lernt aber auch die Wirthsci.aft führen, das Haus in Ordnung zu halte», Feld »nd Wiese bestellen. Sehr oft mnß es sich auch mit dem Webstuhl bcschästigen, um selbst die Leinwand fertigen zn können, die im Hause gebraucht wird. Soll sich das Mädchen endlich ver- heiraihe», so ist es Sorge des Vaters, den Bräutigam zu finden. Meistens wird dieser aber schon viel früher bestimmt, da cs nicht» Seltenes bei den Montenegrinern ist, daß die Väter ihre Kinder chon im zariestcn Alter cstiander „versprechen". Bis zu ihrer offiziellen Verlobung aber dürfen die junge» Lenlchcn mit einander nicht verkehren. Ja. cs ist sogar gegen die gute Sitte, wenn sie miteinander einmal tanze,i, falls sie sich mit ihren Elter» bei irgend einem Feste -nsammenfinde». Bei solchen Gelegenheiten tanzen die Fronen und Mädchen ebenso ihr eigenes „Kolo" wie die Männer. Nur die „Vorgeschntleneren", die auch andcre nationale Eigenthnm- lichtesten bereits abgelegt und dafür mehr von der Zivilisation de» Westens angenomme» haben, gestatten das Tanze» beider Geschlechter zugleich. Ohne Zweifel ist diese Absonderung »och auf türkische» Einfluß znrnckznführc». Die Montenegrinerin ist ungemein religiös und liebt dir kirch lichen Zeremonie», in denen sie stets etwas Heiliges erblickt; ihr leicht erregbares Gemüth ist stets von einer heiligen Scheu vor dem geheinmißvollen Unbekannten erfüllt, in ihrem Glauben findet sie in allen Lagen des Lebens Stärkung nnd Trost. Sie ist deshalb ein« fleißige Kirchenbesucherin, auch sehlen in ihrem Hause nie Heiligen bilder, die sie bei jeder Gelegenheit mit frische» Blumen bekränzt, und vor denen sie jeden Tag betet. Es ist durchaus reines, ungetrübtes Familienglück, da- di« Monlenegrinerin um sich verbreitet und auch findet. Nein und wahr ist ihr ursprüngliche», unverdorbenes Wesen, es ist Alle» an ihr noch : -Er? ,, > . i '