Suche löschen...
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 05.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189911057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18991105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18991105
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-05
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«»Mb»«, 4. «Emä». .Daih Matt" «klärt, daß General kronje den Oberst Vaden-Powell um Entschuldigung gebeten Hab«, daß er die Stadt ohne vorherige Ankündigung bombardirt habe; Vaden-Powell antwortet« iu fteundschaftlichem Sinne und seitdem herrschten zwischen beiden -»«Mandanten die besten Beziehungen. (? so « b » «, S. November. Die Kriegßbehörd« vou Durban hat mehrere Dampfer, darunter den Dampfer Sumatra, für Krieg» zwecke beschlagnahmt. Paris, 4. November. Der Generalkonsul de» Oranje freislaote« erklärt, daß die Buren trotz ihrer Erfolge und der aus gezeichnete» Situation auf allen wichtigen Punkten noch heute die Einsetzung eines Schiedsgerichtes mit Freuden begrüßen würden. Umschau in» Laude. — Zittau. Auf schreckliche Weise ist am Dienstag auf der Mühlstraße ein einjähriges Kind ums Leben gekommen. Die Mutter wollte da» Kind am Morgen bade» und hatte eine Wanne mit kochendem Wasser bereit gestellt. Uu, noch kaltes Wasser herbei, zuholen, verließ die Frau kurze Zeit das Zimmer. Inzwischen hatte das Kind an der Wanne gespielt, dieselbe umgekippt und sich den kochend heißen Inhalt über den Körper geschüttet. Nach furchtbaren Oualr» ist da» über und über verbrühte Kind am Dienstag Abend gestorben. — Nies«. Ein schwerer UnglückSsall ereignete sich dieser Tage in einem hiesige» Etablissement. Der 24 Jahre alte unverheirathete Karl Heim. Weichert wartete auf den Fahrstuhl und sah nach dem selben, dabei den Kopf ein wenig in den Fahrschacht haltend. Un glücklicherweise kam inzwischen der Fahrstuhl und verletzte de» jungen Mann so schlvrr, daß er am letzten Sonntag im Krankenhause ver storben ist. — WermSdorf. An den Togen »ach de» Hofjagden wurde da» Revier abgrsucht. Dabei wurde der seit November 1897 ver mißt« Maurer Röber auS LampertSdors in Abtheilung 77 als Skelett aufgesunde» und polizeilich aufgehoben. Als Erkeunungs- »tichRl dimten ein« noch ziemlich gut erhaltene Jacke und die Stieseln. Röber hatte sich durch Erhängen entleibt. — Bei der Nachsuche nach dem letzten Jagdtage wurde auch noch ein Schmalthier gesunden. — Getthain. Rach fast 40jähriger Amtsthätigkeit reichte Herr Bürgermeister Bauer am 30. v. M. seine Kündigung für Ende Januar 1900 ei». — VIberuha«. Am Mittwoch früh brannte der dem Trommel- fabrikante» Franz Flad« gehörig«, an der Töpfergasse gelegen« Schuppen, in welchem theils fertige Maaren lagerten, theils Roh material zur Fertigung derselben aufbewahrt war, nieder. Der Kalamitose soll nicht versichert haben und ist wegen d s beträchtliche» Verluste» sehr zu bedauern. Man vermuthet böswillige Brand- Pistung. — Oelönitz. Hinsichtlich der Zahl der Rückzahlungen bei der städtischen Sparkasse steht der Oktober den Einzahlung« betrügen nach, hinsichtlich de» GesammtbetrageS der einzelnen Posten aber übertreffen die Rücknahmen mit 14870655 Mk. die Einlagen (12325021 Mk.) erheblich. Der Gesamnitumsatz betrug bei der städtischen Sparkasse i« Oktober d. I. 410885,55 Mk. — Unter dem dringenden Verdachte de» Kindesmordes ist am Donnerstag dem hiesige» königl. Amts gericht« eine aus Gritengrün stammende, in RaaSdorf bedienstete Magd zugesührt worden. Man fand den bereits vertrockneten Kindes- lelchnain in einem der Dienstmagd gehörigen Koffer vor. Ob das Kind gelebt hat, wird die bezirksärztliche Sektion ergeben. Lokales. — Zur -«fällige« Beachtung k In der nächsten, am Montag erscheinenden Nummer beginnen wir mit dem Abdruck der Novelle „Nauhsrost" von I. Fichtner. Dieselbe ist in fesselndster Weise geschrieben und trägt namentlich der nahenden Weihnachtszeit Hau»befltzerverelnS Herr Robert Emil Ludwig hier, Bergstraße Nr. 13, III. wohnhaft, als Lokalricht«» verpflichtet Warden. Der Bezirk II umfaßt folgende Straße« und Plätze: Alleudarferflraß«, Arndtplatz, Arndt-, Berg-, Beyer-, Blankenauer-, Bürger-, Soncordia-, Dorotheen-, Eckstraße, Festplatz, Fischweg, Freigut-, Furtherstraße, an der Georgbrücke, Haubold-, Insel-, Kanal-, Keller-, Leipzig«»-, Leopoldstrabe, Loulseiiplatz. Louisen-, Ludwig-, MattheS-, Max-, Mittel-, Müller-, Nord», Promenaden-, Richard-, Richter-, Nießner- straße, Röhrsteig, Salz-, Sandstraße, Schloßberg, Schloß», Schwanen-, Eeume-, Sidonienstraße» Schwenkswiesenweg, Tannen-, Thal-, Wald- straße und die recht» und links davon ueuangelegten Straßen. — Di« Betheiligttn- an der diesjährig«,, Stadt- verorduetentuahl gestaltete sich in der Weise, daß in Abteilung 4. 1 von 3156 Wahlberechtigten 1686, in Abtheilung ^ 2 von 1409 Wahlberechtigten 747 ihre Stimmen abgaben. In Abtheilung 8 betheiligten sich von 5191 Wahlberechtigten 3531, in Abtheilung 6 gaben von 1559 Wahlberechtigten 1118 ihre Stimme ab. In Ablh. v gaben von 1093 Wahlberechtigten 673, in Abtheilung L von 1599 Wahlberechtigten 1012 ihre Stimmen ab. Ueber die Ergebnisse der Wahlen in den Bbtheilnngen ^ 1 und 3, ö und 6 haben wir bereits berichtet, die Liste der gestern Freitag in den Abthrilunge» O und 8 Gewählten befindet sich in vorliegender Nummer. Mit Ausnahme der in Abtheilung 6 (Arbeiterstand) Gewählten, in welcher, wie vorauszusehr» war, die Sozialdemokraten mit großer Majorität legte», find durchgängig die vom Allgemeinen Bürger-Wahlausschuß vorgeschlagenen Kandidaten gewählt worden. — Stadt-Theater. Für kommende Woche Ist folgender Spielplan in Aussicht genommen: Sonntag (13. Ab.-Borst.): Gastspiel des Kammersänger» Herrn Paul Ka lisch: „Lohengrin", Große Oper von R. Wagner. (Thalia-Theater: Zum letzten Mal«: »Die Herren Söhne", Bolksstück von Walther und Stein.) Mon tag (14. Ab.-Vorst.): »Narciß", Schauspiel von Brachvogel. Dienstag: (15. Ab.-Vorst.) Letzte» Gastspiel de» Kammersänger» Herrn Paul Kali sch: »Tannhänser und der Sängerkrieg ans Wartburg", Große Oper von R. Wagner. Mittwoch (16. Ab -Borst.); Wilhelm Teil", Schauspiel von Fr. v. Schiller. Donnerstag l 17. Ab.-Borst.): «Touttesse Guckerl", Lustspiel von Schönthan und koppel-Ellfeld. Freitag (Bei aufgehobenem Abonnement): Gast- piel der Kammersängerin Frau Erika Wedekind: .Die lustigen Leiber von Windsor", Kom. - Phantast. Oper von Nicolai (Erhöhte Zreise). Sonnabend (18. Ab.-Vorst.): .Glück bei Frauen", Lnst- )iel von Moser. — Fiir das 3. Symphonie Konzert der städtische« Kapelle, welche» heute Sonnabend Abend von 8 Uhr ab im Saale des .Elysium" stattfindet, ist «in sehr sorgsam gewähltes Programm aufgestellt worden. Dasselbe enthält die achte Syniphonie in d-äur von Beethoven, »Symphonische Variationen" von Nieods, Ls-äur- SederLO für Streichquartett von Cherubim, Konzrrt Nr. 1 für zwei Violine» von Spohr, gespielt von den beiden Konzertmeistern der Kapelle, Ent'r-Akt aus „Rosamunde" von Schubert und die Levnoren- Ouvertüre Nr. 3 von Beethoven. Bei der Gediegenheit des bisher stet» von unseren wackeren städtischen Kapelle unter der feinsinniger Leitung ihres Kapellmeister» Herrn Max Pohle Gebotenen bedarf es keiner besondere» Empfehlung des Besuchs dieses Konzertes. — Platzmusik der hiesige,« Militärkapelle findet morgen Sonntag des Jahrmarktes wegen nicht statt. — Kaufmännischer Bereit«. Der am vorigen Donnerstag im Börsensaale abgehaltene Wochenabend des Kaufmännischen Vereins wurde vom Vorsitzenden Herrn Joses geller mit Worten der Be grüßung eröffnet, wonach die Namen der aufgenommenen und an- gemeldete» neuen Mitglieder verlesen wurden. Der Herr Vorsitzende wies da»» daraus hin, daß die letzte Mufikaufsührung wiederum ge zeigt, wie nothwendig die Beschaffung geeigneter großer Räumlich, keile» für die Veranstaltungen des Kaufmännischen Vereins sind. Die vielen Neuanmelduogen zeugten dafür, welche Bedeutung der Verein für den gesammten Kaufmannsstand habe. Er sehe sich auch Rechnung. Wir find überzeugt, daß die Lektüre dieser Novelle auch dem verwöhntesten Leser eine genußreiche Unterhaltung bieten ivird. — Die bevorstehende»» Jahrmarktstuge werden wieder eine so reiche Fülle von Gelegenheiten zur Unterhaltung und Be lustigung, sowie von Sehenswürdigkeiten u. s. w. bringen, daß es unthunlich erscheint, aus jede einzelne derartig« Veranstaltung be sonders hinzuweisen. Wir bitten deshalb, dem Anzeigentheil der vorliegenden Nummer dieses Blatte» eingehende Beachtung schenken zu vollen. — Dt« Entwürfe für das König Alvert Museum sind nur noch bis morgen Sonntag in der Aula der Technischen StaMchraustalten und zwar heute Sonnabend von Vormittags 10 dis Nachmittag» 1 Uhr und am Sonntag von Vormittags 11 bis Nachmittag» 2 Uhr zu Jedermanns Einsicht ausgestellt. Diese Aus stellung hat sich bisher eines regen Besuche» zu erfreuen gehabt. Unter denjenigen zwölf Entwürsen, welche nach mehrmaliger Prüfung und Sichtung seitens des Preisgerichts zur engsten Wahl zugezoge» wurden, nämlich: .Der Vaterstadt", »Bringe Glück", „König Albert im Wappen", ,^ct kuturam wvworiccin", .Antiquitäten", »Am Anger", .Abt Hilarius", .Matador", »Für's llcine Manchester", »Unter dem Rautenlranz", .Weltin" und .Städtebild", befinden sich auch zrve'r Arbeiten, welche hiesige Architekten zum Veriasser haben. Ls sind die» nämlich die Entwürfe „Am Anger", Verfasser die Herren Archilrlten Staderath Duderstaedt und Rümmler, und .Für'» kleine Manchester", Verfasser die Herren Gebrüder Beier hier. Bekanntlich hat das Preisgericht beschlossen, die Entwürfe .Wettin", „Antiquitäten", »Der Vaterstadt" und „Bringe Glück" mit Preisen zu krönen. — Ehrungen von Jnbilaren. Anläßlich des 25jährigen Ortsjubiläam» empfingen die Herren Lehrer Böhme 1 und Zimmerinann an der 2. Knabenbezirlsschule von der Vorgesetzten Bezirksschulinspektion in Anerkennung ihrer Treue und Gewissen- Hastigkeit im Amte herzliche Dank- und Glückwunschschreiben. Auch da» Lehrerlollegium der 5. Bezirksschnte für Knaben stand nicht zurück, als eS galt, ihren Jnbilaren. den Herren Oberlehrer Friedrich, Lehrer Thomas und Lehrer Haupt zu zeigen, daß die Kollegen zu schätze» wissen, was cS heißt, der Schule so lange Jahre treu gedient zu haben. In den, Direklorzimmer versammelte sich am Mittwoch das Lehrerkollegium zu einer einfachen, aber würdigen Feier; Herr Direktor Ackern,a nn hielt eine warm empfundene und «uch zu Herzen gehend« Ansprache, worin er den Jnbilaren für treue Pflichterfüllung dankte und die besten Wünsche de» Kollegium» dar brachte. Im Aufträge der Behörde überreichte der Herr Direktor jedem derselben ein Anerkennungsschreiben. Das Kollegium hatte auch äußerlich den Jnbilaren seine Werlhschätzung zum Ausdruck ge- bracht, indem es Jeden durch ei» sinniges Geschenk erfreute, das ein bleibende» Andenken an den Ehrentag sein wird, «uch die Schüler hatten r» sich nicht nehmen lassen, ihre Herren Lehrer zu ehren. — Tür de« L»kalrtcht«rb«-irk II der Stadt «hemttttz ist vom hiesige» königlichen Amtsgerichte für die Zelt vom 1. Januar 1000 a» der Bevollmächtigte der Hypothekeufiub« de» Allgemeine» genöthigt, gewisse Gerüchte zu dementiren, die den Verein zu diSkreditiren geeignet sind. Weder fehlen eS an Mitteln zum Weiter bau de» VereinShauseS, »och beabsichtige der Verein, eine eigene Musikkapelle von 70 Mann zu errichten, Weiter gab der Herr Vorsitzende kund, daß Herr Professor Schn ltze seinen für nächsten Donnerstag angesagtcn Vortrag wegen Krankheit zu halte» behindert ei und für ihn Herr Prediger Bursche in Nordhausen einlretrn werde, der einen Vortrag über die Exkaiserin Eugenik halten wird. Nachdem noch der Jubiläen der Herren Biblivtheker R lisch per und Schuldirektor Gesell, sowie einer Einladung dcS Kaufmännischen Vereins z>, Meißen zu seinem am 8. November slaitfindenden Stiftungsfest gedacht worden war, erhielt Herr Schriftsteller Georg Zimmermann aus Berlin das Wort zu seliiem Vortrage über ine sächsische Mundart. Daß der Prophet im Vaterlande Nichts gelte, wußte der Rezitator vollkommen Lügen zu strafen und er be wies, daß auch der sächsische Dialekt und der fröhlich erwärmende Humor biederer Sachseuart recht wohl vor lern Forum kritischer Anschauungen z» bestehen vermögen. Der geschätzte Rezitator er reichte seinen Erfolg, — und dieser war auf den lachenden Ge- ichtern aller Höcer geschrieben —, einmal durch die freie un gezwungene Art d.S Vortrages, durch die gleichsam legekkr Behand lung der Sprache, wie sie das heimische Idiom von selbst bedingt, dann aber auch durch die glückliche Auswahl des Stoffes. Vom Katheder redete der genialste aller sächsischen Tialektdichter, Edwin Bormann, durch Georg Ziinmermann zu einem fröhlich gestimmte» Auditorium, mit ihm andere Berufene, wie ein Max Möller, ei» Georg Bötticher und ein C. Edler von der Planitz, der durch die „Fliegenden Blätter" bekannt gewordene „Mikado" Georg Zinnnermann führte aus, daß die heimische Muiidartdichtung behag lich, innig und gcmiilhlich sei und amnnthsvoll, vor allen Dingen aber nicht in karrikatnrislischer Manier behandelt werden will. Er accenruirle treffend, hob oh»« ausdringliche Komik die Pointe» her vor und wußte am richtigen Platze die humoristischen Lichter aus- zusetzen, — den verzerrten näselnden „Bliemchenlypen" fleht er fern. Seine Absicht, den sächsischen Dialekt »och populärer als jetzt z» machen, »amcntlich außerhalb Sachsens, erreicht er, wie seine Rezitation im Kaufmännischen Verein bewies, in einer ebenso Wohl« Ihurnden als vornehmen Weise; freilich, die Poeten, die er zitirt, sich selbst nicht ausgenommen, erleichtern ihm die Aufgabe, Originale aller Art in ihrer natürlichen Eigenart dialektisch zu beleben. Und dafür find t Georg Zimmermann immer die geeignete Form und den geeigneten Ausdruck; dreißig Gedichte in sächsischer Mundart an einem Abend zu „servilen", dar ist kein leichtes Unternehmen, aber der Rezitator verstand eS doch, dieses vielseitige Dialrktmen» recht schmackhaft zu bieten und mit ihm den Beisall seiner heiter ge stimmten Hörer ununterbrochen zu gewinnen. Mit einer kurzen Probe aus seinen eigenen Dichtungen .Mer gomm'n Heide zu Friedrich von Schill«, Nu sag wer mal. mei lieb«, Miller, Wo gommt'n da» vor, wo duht'n erwähne»: Da werden Weiber ze Hyänen?" D» fuhr der Miller schtolz embor: .Da« gommt in de» feinsten Famll'chr» vor." schloß der Herr Rezitator den Abend «td «klärt« sich -m» iereitz auch einem etwa im nächsten Zaire «folgenden Ruft de» verrin gern wieder Folg« leiste« z» wollen. - ' 6. — JahrmOrtts-Plauberet. „Wer zählt die Völker, ne,»» die Namen, die gastlich hier zusammen kam»"! An diese» Dichter- wort wird man gegenwärtig »ei einem Gang durch dl« Straße» unserer Stadt erinnert, wenn «an di« verschiedensten Laut« nicht nur unserer Muttersprache sondern «uch fremder Zungen hört. An» allen Richtungen der Windrose eilen di« Verkäufer herbei, uw in den Hunderten von lustige« Berkaufsständen der auf den hierfür bestimmte» Straßen und Plätzen errichteten Brelterstodt ihre Waareu aller Art feil zu bieten. Gilt doch der Chemnitzer kalte Jahrmarkt, der seit seiner bekanntlich im Jahre 1413 erfolgten Verleihung durch Markgraf Friedrich den Streitbaren zum 487. Male abgehalten wird, als einer bedeutendsten in Sachsen und Deutschland überhaupt. Daß der nun einmal damit verbundene Tam-tam den Anwohnern der vom Jahrmarktstrubel unmittelbar berührten Straßen und Plätze nichts weniger als angenehm ist, läßt sich begreifen, andererseits bringt derselbe auch viele» Gewerbetreibende« und nicht in l.tzter Linie den Gast- und Schankwirlhen, sowie dem Stadtsäckrl eine nicht zu unterschätzend« Einnahme. Der .kalte" Jahrmarkt beginnt morgen Sonntag Nachmittags 2 Uhr und dauert bis nächsten Mittwoch Nachmittag» 5 Uhr. — Bo» den SehenSWÜrVtgleiten, welche zum bevor stehenden Jahrmärkte aus de», Neustädter Markte zur Schau gestellt werden, säen besonders der 2 w 41 ow, also nahezu 2 ',2 m hohe und 375 Pfund schwere Riese .PiSjak", daS Riesemnädchen .Ella", welches zur Zeit l m 69 om mißt und gegen 268 Pfund wiegt, sowie die den schroffsten Gegensatz zu den beiden Genannte» bildende Zwergin .Feodora", genannt das Mädchen mit den 4 Löwentatzen, hervorgehoben. Nach uns vorliegenden Urtheiken ver schiedener Tageszeitungen haben sich diese abnormen Menschen gestalten überall, wo sie bisher zur Schau gestellt wurden, eines sehr zahlreichen Besuche» und allgemeiner Beachtung und Anerkennung zu erfreue» gehabt. Die betreffend« Bude befindet sich in nächster Nähe der Petrikirche. — Das Jubiläum VeS lOjährjgen Bestehens kan« heule am 4. November die nicht nur in unserer Stadt, st »dem durch ihren regen Versandt auch weit außerhalb derselben bestens bekannte Firma Paul Thum hier» Chemnitzerstraße 3, begehen. Der alleinige Inhaber derselben, Herr Paul Thum, hat e» ver standen, sein Geschäft au« den bescheidensten Anfängen heraus zur jetzige» achtungSwerthen Höh« und stattlichem Umfange zu bringe». Dank seinem Grundsätze, dem bei ihm kaufenden Publikum für möglichst billigen Preis nur da» best« Fabrikat in den von ihm geführten Artikeln zu bieten. Bemerkt sei, daß die Herren Hegewald und Teichmann als Vvrsteher der Ablheilnng für Linoleum und Detailverkaus bez. der Abtheilung für Tapeten »nd Teppiche schon seit Gründung der Firma bei derselben thätig sind, also heute gleichfalls ihr lOjährigrs Jubiläum als Angestellte der Firma feiern. Der Firma selbst aber wünschen wir vo» Herze» für die Zukunft ferneres Wachse», Blühen und Gedeihe», damit die Bestrebungen ihres rührigen Inhaber« auch stets den wohlverdienten Lohn finden! -is-. Der hiesige Spar- und Erevit-Vereiu beging vorgestern die Frier seines 30jährigen Bestehen- durch einen Familien- Abend, der im festlich geschmückten Satte des Etablissements „Zum Hohenzollern" abgehalten wurde. Eingeleitet wurde derselbe durch den von der pädlische» Kapelle, die überhaupt de» musikalischen Theil des Abends ausführte, zu Gehör gebrachten Marsch „l^roviäeittino memo," von L. Schröder, worauf der Vorsitzende des Aufsichtsrathes des Ber.'ins Herr Richacd Glöckner die zahl reich Erschienene» war», begrüßte. Die Glanzpunkte des Abends bildeten die Ansprache des Direktors Herrn August Hüfner über .Die Bedeutung des Jahres 1899 für das deutsche Eenossenschafls- wesen im Allgemeinen und für den Spar- und Credit-Bercin im Besonderen", sowie der Vortrag des Anwaltes deutsch»! Erwerbs- und Wirthschasts-Genvssenschastcn Herrn Landtagsabgcordneten vr. Crüger-Eharlvttenbnrg über: .Die Bedeutung Schulze-Del! tzsch's für das deutsche WirlhschastSleben." Beide gewandten Redner ver standen es, durch ihre im knappen Rahmen eines Berichtes nicht gut wiederzngebende» interessant,» Ausführungen über ihre dankbare» Themen die Zuhörer z» fesseln. Mit den unter der persönlich,n Leitung des Herrn Kapellmeister Pohle wie immer trefflich.» Dar bietungen unserer wackere» städtische» Kapelle, von welch » , ur die von Herrn Konzertmeister Cornelius Franke mit gewohnter Meisterschaft vorgetragenen „Zigenncrweisen", vou P. de Sarasatc, die Phantast aus der Oper „Mignon" von Thomas und das Charakterbild „Blnmengeflüster" von F. v. Blon hervorgehoben seien, wechselte iiq Laufe des Abends der gemeinsame Gesang besonder» für die Feier gewählter Lieder. Jedenfalls darf der sonst so ernsten Zielen, ni sie die Hebung und Besserung der Kreditverhältiiisse in Handel unk Gewerbe sind, »achstrcbende Verein mit dein Verlauf dieses den er, frenli-hen Abschluß von drei Jahrzehnten seines Bestehens be zeichnenden Familienabends, wie auf die bisher erreichten Erfolg mi> Befriedung zmückblicken. —* Ein bedanerlicher UuglückSfatt ereignete sich gesicr» Nachmittag in der 4. Stunde in der inneren Johannisstraße. Ei» mit Eiscntheilen beladener Wagen streifte im Vorbeifahren einen Kinderleiterwagen, welcher von einem 7 Jahre alten Mädchen geschoben und von dessen älterer Schwester gezogen wurde. DaS jüngere Mädchen wurde dabei unter den Wagen geschlendert und kam dabei so unglücklich zu liegen, daß ihm ei» Rad des schweren Wagens über den Leib ging. Auf Anordnung eines Arztes wurde daS Kind, welches starke Unterleibsquetschunz erlitten hat, im Krankenhause untergebrachi. —* Eine Taschendiebin wurde gestern Nachmittag in der Perlon einer 20 Jahre alte» Frauensperson an» Stollberg auf der Köoigstraße aus frischer That abgesaßt. Dieselbe hatte sich an eine Frau herangcmacht und versuchte, derselben das Portemonnaie mit 14 Mk. Geld aus der Kleidlasche zu stehlen. Die Frau wurde die» jedoch gewahr, woraus die Diebin, ohne ihren Zweck erreicht z« haben, die Flucht ergriff. Dieselbe wurde aber von dem Ehemann der betreffenden Frau eingeholt und der Polizei übergebe», welche le, zumal sie schon dergleichen Diebereien auSgeflthrt haben soll, estnahm. Zu den Stadtverordneten - Wahlen. Der drittle Mahlgang am Freitag ergab folgende» Resultats iviir-erltche Parteien. Gestern hatte» die «btheilungen v und L ihr Kontingent zu» Sladtverordneten-Kollegium zu wühle». Da» Resultat mar dt» Wahl der vom Allgemeinen Bürgerwahlaueschnß empfohlene- Kandidaten «nd zwar erhielten an Stimmen: SM,», ,,,«»«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)