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— Nr.267.-18VS.— Liese verbreitetste unparteiische Leitung erscheint Wochentag Übend» (mit DatmndeS nächst« Lage») und tostet mit den fidch Wöchentlichen Beiblätter«: Meine Botschaft, Sächsischer Erzähler, Gerichts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Jllustrirtes Unter- haltungsvlatt, bei den Postanstalten und bei den Ausgabestellen monatlich 40 Pfennige. Pvstliste: 1. Nachtrag Nr, 2877. Telegramm « Adresse: «eneralanjelger SernsprMelle Nr. iss. Donnerstag, den 16. November. erg er für Chemnitz und Umgegend. tSSchsrfcher Lande».Anzeiger). - Gegründet 1SV8 als „Anzeiger" i«. Berlag nnd Rotationsmaschinen.Drnck von «lerander Wiede in Chemnitz, Lheaterstratz« «r. 8. > . . r, Inserate«« - Preis: Die 6ge« spaltene Torpuszeile oder deren Ran», SO Pfg. (Preisverzeich nisse tr Zeile SS P^9 — Be- vorztigte Stelle (Reklame-Zeile) 60 Pfg. Bei voraüsbestellten Wiederholungen gröberer In serate entsprechender Rabatt. — Anseigen fiir die Nachmlttag» erscheinend, Nummer können nnr bis Bormittag w Uhr an- geno««« «erden. Geschäftliche Anzeiger-Inserate findenfür billigsten Preis zugleich Verbreitung durch die täglich erscheinende Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. Amtliche Anzeigen. LO. öffentlich» Sitzung der Stadtverordneten. Donnerstag, den 16. November 1899, Abends 6 Uhr. Lage-ordnung: 1- Geschäftliche Mitthellungen. 2. Berichte de» Verfassungs-Ausschusses über: a. die Rathsvorlage, betreffend Begründung einer Expedientenstelle bcini Baupolizeiamte; l>. die Rathsvorlage, betreffend die Vermehrung der technischen Beamten der Baupolizeiabtheilung, sowie die Gewährung einer persönlichen Gehaltszulage an de» Äaukommissar Sens; o. die NathSvorlage, betreffend die Begründung einer 2. Expedientenstelle im BraudversichernngSamt; ä. die Rathsvorlage, betreffend Anschluss der Verwaltungsstelle Alichemnitz an de» Reichsfernsprecher. 3. Berichte des Finanz > Ausschusses über: a. die Rathsvorlage, betreffend die Festsetzung der Straßenbreite der Kanzlerstraße zwischen West- und Germaniastraße; b. die Rathsvorlage, betreff«,id Einzäuunng des an der Jägerstraßc in Bernsdorf gelegenen, vormals Hänlg'schen Grundstücks; o. die NathSvorlage, betreffend die Ausnahme eines AmortisalionS - DarlehnS von 250,000 Mart Seitens der LulaSkirchengemeinde; ci. die NathSvorlage, betreffend Wege- l'eii'-niiig im Zeisigwalde; dir Rathsvorlage, betreffend die Anschaffung o>"e> GeldschrankeS für das Elektrizitätswerk. — Hierauf geheime Sitzung. Deutscher Reichstag. 100. Sitzung vom 14. November 1699. Rach »lehrinonatlicher Unterbrechung hat der Deutsche Reichstag am Dienstag seine Arbeiten wieder ausgenommen. Es war gerade die hundertste Sitzung der laufenden Session, in Folge dessen hatten die Schriftführer den Platz des Präsidenten Graf Ballestrem mit Blumensträußen geschmückt und dieser wies, nachdem er seine Herren ft ollegen herzlichst begrüßt hatte,aufden bedeutungsvollenTag hin, wiewohl die Tagesordnung, wie der Präsident bemerkte, nicht gerade be- deutungsvoll sei. Ohne Debatte werden hieraus verschiedene Petitionen betr. Abänderung der Gewerbe-Ordnung (Haustrvertrieb von Erzeug nissen deS Gartenbaues) der Negierung als Material überwiesen. Desgleichen die Petition betr. Abänderung des Krankenversicherungs gesetzes. Eine Petition aus Minden betr. Reform des JrrenwesenS und de» Entmündigungsverfahrens wird durch Uebergang zur Tages ordnung erledigt. Eine Petition eines Invaliden aus Jauernig in Oesterreich-Schlesien um Unterstützung wird dem Reichskanzler zur Berücksichtigung überwiesen. Eine Petition um Erlaß eines ReichS- WohnungsgesetzeS soll nach Antrag der Kommission durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt werden. Abg. Stockmann als Referent legt dar, daß die Kommission sich der Bedeutung des Gegenstände» an und für sich wohl bewußt gewesen sei, jedoch gingen die von den Petenten bezüglich eine» solchen Gesetzes aufgestellten Forderungen zu weit. Der Beschluß der Kom mission sei einstimmig gefaßt worden. Abg. Ur. Haffe (natlib.): Meine Freunde sind so lebhaft von der Nothwcndigkeit eine» reichsgesetzlichen Vorgehens auf dem Gebiele des Wohnungswesens überzeugt, daß sie es bedauern, einem Vor schläge gegenüberzustehen, der zu einem negativen Beschlüsse führen muß. Wir empfehlen Ihne», heut« die Beschlußfassung auSzusetzen, um Zeit fiir eine bessere Vorbereitung der Frage zu gewinnen. Um fangreicher Stoff liegt bereits vor, a»iieh»ibare Gesetzesvorschläge noch nicht, stehen aber i» nächster Zeit i» Aussicht. Abg. Schräder sfr. Vgg.): Es ist viel über die Wohnungsfrage gesprochen worden, aber wenig bis jetzt darin gethan. Das Reich kann nur allgemeine Grundsätze aufstellcn. Die Abhilfe ist gar nicht so schwer. Das Bauen von Arbcitcrwvhnungen ist selbst für sehr solide Baugenossenschaften und -Verein« immer noch ein einträgliche» Geschäft. Auf diesem Wege ließe sich viel erreichen, wenn nur da» allgemeine thatkräftige Interesse allgemeiner wäre. Bei verständiger Leitung der Bauvereine brauchen eigene Opfer nicht einmal gebracht zu werden. Auf das Material, das von außen kommt, brauchen wir nicht zu warten; wir sollte» selbst Erhebungen anstellen. Ich be antrage zu diesem Behufe, den Reichskanzler um Einsetzung einer NeichswohnungSkommission zu ersuchen, in die auch ReichStagSabgr- ordnete in genügender Zahl berufen werden. Abg. vr. Hitze (Zentr.): Die Wohnungsfrage ist äußerst wichtig: gleichwohl flehe ich aus den angeführten Gründen auf dem Boden des KoinmissionSantrages. Reichsmittel für diese Zwecke flüssig zu mache», erscheint mir nicht aiigezeigt. Wohl aber halte ich es für möglich, das preußische Rentengutsgesetz u. s. w. für die Arbciter- wohnungszwecke nutzbar zu machen. Was bezweckt der Vorredner mit seinem Anträge? Will er die Mißstände des Wohnungswesens durch die Kommission llarstellen? Dazu bedarf cs ihrer nicht I Auch sonst ist mir der Zweck einer solchen Kommission nicht recht klar, da die Ausführung etwaiger Vorschläge doch nicht bei ihr liegen würde. Ich schließe mich daher dem Anträge des Abg. Ist. Hasse a». Im Wege des Genossenschaftswesens kann allerdings noch viel geschehen; ich würde auch vor einer stärkeren Heranziehung der Arbeit geber sür diese Zwecke nicht zurückschrcck n. Ater jegliche Ziegelang maß im Nahmen der LandeSgesctzgebung erfolgen. Abg. Schmidt-Frankfurt (Soz.): Ueber diese Frage sollte nicht mehr berathen, dafür sollte endlich beschlossen werden. Die Frage ist spruchreif. Die WohnungSnvth besieht nicht nur in de» großen Städte», sondern hat sich aus das platte Land hinüber weit verbreitet. Die Herstellung von Arbeiterwohnungen durch die Arbeitgeber hat ihre großen Schattenseiten sür de» Arbeiter. Fügt er sich nicht den Vorschriften und Arbeitsbedingungen des Arbeitgeber», so verliert er nicht bloS die Arbeit, sondern meist auch sofort die Wohnung und ist dann obdachlos. Eine solch« Bindung de» Arbeiters können wir nicht unterstützen, wir find daher gegen di« Unterstützung der Arbeit geber für diese Zwecke durch die Invalidenversicherungs-Anstalten. BeseitigenWiiilen wir die WobnungSmissre nicht, wohl aber können »ir sie durch allgemeine Bestimmungen über den Wohnungsbau rc. mildern. Abg. -ranke (nad-ltb.): Die Darlehen der Versicherungs anstalten, da« Vorgehen Preußen» u. A. mildern ja in etwa- da» Wohnuugselend; da» genügt aber nicht. Nähme ich nicht an, daß der Antrag Schräder abgelrhnt wird, würde ich für ihn stimmen. Ich halte den Antrag meines FraktivnSkollegen Hasse deshalb sür praktischer und unterstütze ihn. Abg. Stöcker (wildkons.. christl-sozial): Die kleinen Wohnungen sind nicht blos vielfach minöerwerthig, sondern zu theuer. Ein Arbeiter muß in Berlin den vierte» Theil seines Arbeitslohnes für eine ungenügende Wohnung bezahlen. Das ist ein zu großer Prozentsatz. Dadurch werben sie leicht gezwungen, Mitbewohner, Schlafburschen u. s. w. in die Wohnung zu nehmen. Eine Hand habe zur Hilfe gebe es zur Zeit nicht; aber das sei kein Grund, über wichtiges, dringendes Material zu Tagesordnung überzugehen. Abg. W»»rm (Soz.) ist für die Kommissionsverwcisung. Der Rcgiernngskomiuissar Grnner erklärt, eS sei noch nicht klar gezeigt, welche Schritte seitens des Reiches gethan werden könnten. Allgemeine Vorschriften über die Beschaffenheit der Wohnungen zn geben, könne kaum Sach, des Reiches sein; da müßte Hand in Hand mit der Wohnuugspolizei vorgegangen werden. Die Wohnungspolizei hängt aber sehr eng mit der Baupolizei zusammen, und diese sei Sache der Einzelstaaten. Die Hauptsache bleibe eine positive Fürsorge für geeignete billige Wohnungen. Nach einem Schlußworte des Lieferenten wird der Antrag Schräder, der dahin formulirt ist, daß die Petitionen dem Reichs kanzler zu überweise» sind, mit dem Ersuchen, «ine Kommission für die vorgenannte» Zwecke zu berufen, angenommen. Zu der Petition bezüglich de» Erlasse» eines Trunksuchts- Gesetzes beantragt die Kommission Ueberweisung zur Berücksichtigung bez. al» Material. Abg. Becky-Coburg (sreis. Bolksp.) schildert eingehend die durch die Trunlsucht verursachten elenden Zustände, die aber nicht so allgemein verbreitet seien, um das ganze Volk unter ein drückendes Pvlizeigesetz zu stellen. Redner beantragt Uebergang zur Tagesordnung. Abg. Stephan (Zentr.) tritt fü, den Antrag der Kommission ein, worin ein Protest gegen die bisherige Nnthätigkeit der Regierung liege. Abg. Wurm (Soz.) stimmt dem Anträge Beckh zu; ei» Trunksuchtsgesetz würde ein Klassengesetz im schlimmsten Sinne sein. Abg. Qnenttn (nat.-lib.) meint, er könne wohl gesetzgeberisch etwas zur Bekämpfung der Trunlsucht geschehen, andere Wege brauchten deshalb nicht vernachlässigt zu werde». Nach weitere» Bemerkungen Stephanus, Beckh'- und liche Vereine beigelrelen. Von den in Frage kommenden Handels vertretungen im Gebiete des Postreservatrechte» steht die Handels und Gewerbekammer Stuttgart dem Anträge sympathisch gegenüber, wahrend die Handels- und Gewerbrkammer sür Oberbayer» in München eine ablehnende Stellung einnimmt. Dem Reichstage ist «in Gesetzentwurf über Aender- ungen Im Münzwesen zugegangen, wonach die goldenen Fünf markstücke ans Anordnung des BundeSrathS mit einer Einlösung»« frist von einem Jahre außer Kurs zu setzen sind. Ferner sind die silberne» Zivanzigpfennigstücke außer Kurs zu setzen, jedoch nicht vor dem 1. Januar 1992, sowie die Nickel-Zwanzigpfennigstücke nicht vor dem 1. Januar 1903. Der Gesammtbetrag der Silbermünze« soll brs auf Weiteres 14 Mk. auf den Kopf der Bevölkerung nicht übersteigen. Stockmann'S (Reichsp.) wird der Kominijsionsantrag angenommen. Bei der Petition bezüglich der Abänderung eines Vertrage» über die Ausführung eines militär-fiskalischen Gebäudes verzichtet der Berichierstatter Jaeovökötter (kons.) ans das Wart. Abg. Bevel (Soz.) bedauert dies lebhaft wegen der prinzipielle» Bedeuiung der Sache. Ein Unternehmer in Stcaßburg iabe auf Grund eines Vertrages mit der Intendantur des 15. Armeekorps für 1899 und 1900 ei»« OffizierS-Speise-mstatt auf militär-fiskalischem Bode» errichtet. Da er habe keine Hypothek aufiiehmen können, sei er in eine Roihlagc gerathen. Redner könne nicht zugeben, daß die Sache ohne Weiteres an de» Reichskanzler weitergegeben werde; er beantrage Zurückvecweisung a» die Kommission. Ei» Regiermtgskommtffav bemerkt, der Vertrag sei mit Genehmigung tes Kriegsministeriums abgeschlossen worden. Das Haus beschließt die Ueberweisung der Petition an die Bndgetkommisjion. Auf Antrag der Wahlprüfungskommission wird zur Wahl des Abgeordneten v. Kardorff (Rp.) Beweiserhebung, und zur Wahl Smalaky's (Lithaner) Giltigkeit beschlossen. Mittwoch gegen 6 Uhr. 1 Uhr nächste Sitzung. Postvortage. Schluß Politische Nimdschau. Lhemnitz, 15. November 1899. Deutsches Reich. — Di« Bemühungen englischer Behörden und Privatleute, dem Programm für den Besuch des deutschen Kaiserpaares eine immer größere Ausdehnung zu geben, finden auf der anderen Seite nur geringe Gegenliebe. Der Lordmahor von London erhielt einen Brief des Botschafter» Hatzfeldt, in dem es heißt, daß der Kaiser und die Kaiserin, obwohl sie die Eourtoisie seiner Einladung voll würdigten, doch sehr bedauern, wegen der kurzen Dauer ihres Be suchs bei der Königin Victoria seine Einladung zum Lun h im Mansion-Hvuse nicht annehmcn zu können. Dem „Daily Telegr." zufolge soll Lord Lonsdale ei» Telegramm vom Kaiser erhallen haben des Inhalts, infolge der bevorstehenden Verhandlungen über die Flottenvorlage sei er genüthigt, de» Besuch j» Lowther Castle anfzugcben. Wie jetzt bekannt wird, wandte der Lordmayor sich bereits im Augnst an die deutsche Botschaft, ob der Kaiser eine Ein ladung zur City annehmen würde. Damals erhielt er zur Antwort, der streng private Charakter de» Besuchs »nd die getroffenen Arrangements schlöffen die» aus. Die Gerücht« der letzten Tage, daß Kaiscr Wilhelm seine Absicht geändert habe, bewogen den jetzigen Lordmayor, die Einladung zu wiederhole». — Der Seuiorcnkonvcnt de» Reichstages hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen» daß zunächst die Postgesetze in zweiter Lesung, sodann di« Vorlage über die Schuldverschreibungen, dann dg» Gesetz über den Schutz der Arbeitswilligen in zweiter Lesung und darauf die Gewerbeordnungs-Novelle auf di« Tages ordnung gesetzt werden sollen. Bor Weihnachten soll, falls der Etat rechtzeitig dem Reichstage zugeht, auch noch di« Generaldebatte des Etats stattftndc«. — Dem vom Vorstand deS Verein» Berliner Kaufleute und Industrieller an den Reichstag gerichteten Antrag zur Einführung einheitlicher Postwerthzeichen sür das gesammte Gebiet de» Deutschen Reiche» sind zahlreiche Handelskammern und wirthschast- Ausland. Vesterreich-Ungarn. Der Ausschuß für die Revision I»e» Z 14 hielt am Dienstag Bormittag eine Sitzung ab. Zunächst vurde der Antrag Kaiser in Berathung gezogen, v. DaszynSki wie» n längerer Rede auf die große Mehrheit hin, die im Hause für die Aufhebung de» 8 14 gefunden worden sei und beantragte folgend« Fassung des Z 14: „Die Erlassung von Verordnungen in An gelegenheiten, zu denen verfassungsmäßig die Zustimmung des Reichsraths erforderlich ist, ist ohne die vorher erlangte Zustimmung beider Häuser des Reichscaths unzulässig. Sind solche Ver- ordnnngen dennoch erlassen worden, so sind sie nicht im Sinn« des Artikel» 7 der StaatSgrundgcsetze vom 21. November 183? z« behandeln." — In Wien zirknliren seit einigen Tagen in intimen Ab- gcordnetenkreisen über einen veabsichtigte» Versuch einer Ber- ständigungsaktion zwischen Tschechen und Deutsche» Gerüchte. Zwischen einzelnen Parlamentariern haben private Be sprechungen stattgesundrn und einzelne Abgeordnete beider Parteien haben sich dem Gedanken einer Bersiändigungsaktion geneigt gezeigt. Darüber hinan» ist die Sache nicht gediehen, und die deutschen Parteien haben sich mit ihr nicht einmal in unverbindlicher Weis« beschäftigt. — Die deutschen Hausbesitzer in Laibach protestiren gegen die Anordnung de» Magistrate», daß die Hausnummertafeln von nun an ei »sprach ig slo venisch se/n sollen. — Frankreich. Die französische Regierung veröffentlicht eine offiziöse Note, welche ihr aus Rußland zugcgangen ist und worin erkärt wird, daß die Einigkeit zwischen Rußland und Frank reich niemals eine vollständigere gewesen sei als jetzt, und zwar in allen politischen Fragen. — Die Pariser Depu t irteiikammcr wurde am Dienstag uuler großem Andrange des Publikums wieder eröffnet. Der Präsident Deschancl verlas zunächst zahlreiche Interpellations-An träge. Ministerpräsident Waldeck-Nousseau verlangte, daß alle Interpellationen bezüglich der allgemeinen Politik der Regierung in eine einzige z»sc>»»»cngezoge» und mit der Debalie darüber sofort begonnen werde. Die Kammer gab ihre Zustimmung. Al» erster Redner nahm dann Cochin das Wort. Spanien. Die Prinzen Albrecht und Friedrich Heinrich von Preußen äußerten sich sehr befriedigt über de» ympathischen Empfang, der ihnen in Madrid und anderen Städten Spanien- zu Theil wurde, wie auch über die Beweise freundschaft licher Gesinnung, deren Gegenstand sic seiten» der Königin-Regentin „nd der Königlichen Familie waren, als Zeugniß für die aus gezeichneten Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien. Türkei. Der russische Botschafter überreichte der Pforte eine Note, in welcher gegen die vertragswidrige Verwendung der durch das letzte Uebereiukommen mit der Ottomanbank für die Zahlung der Kriegsentschädigung an Rußland verpfändeten Ein nahmen aus den Bilajets Einspruch erhoben wird. China. In dendeutschenMissio» sgebiete n Schanlnngs befindcn sich die Anhänger der Rothen Faust-Sekte, einer großen Meffersekte, im Aufruhre gegen Beamte und Regierung. Sie plündern und rauben an vielen Orten. Darunter leiden natürlich die einheimischen Christen nicht minder, als die übrige Bevölkerung. Meist wurde von*ih»en Geld erpreßt. Auch Häuser wurden vielfach geplündert und zerstört. In dem benachbarte» Gebiete der italienische» Missionen, wo eben erst eine Kapelle nicdergebrannt worden ist, ging es nicht besser. Nachdem jedoch i» Folge de- un ablässigen Drängens des deulscheu Gesandten die chinesische Regierung einige Seclirer hat einkerkern lasse» und weiter in dieser Richtung vor»,«gangen ist, ist es ruhiger geworden. An einzelnen Orten ver- trieben die Christen mit andersgläubigen Landsleutc» die Rebellen »ist Wassengcwalk. Von dem Provinzial-Gouverneur ist der Missionslestung c oller Ersatz für die der Mission, wie den Christen erwachsene» Schäden versprochen worden. Mehrere Zahlungen sind bereit» geleistet worden. Bischof Anzer inacht derzeit auf Grund besonderer, von dem Gesandten ihm auSgewirkler Schutzbefehle der chinesischen Regierung eine Rundreise durch das MissioiiSgebiet. Der Krieg ir» Südafrika. Urb« di« Vorgänge in «nd um Ladysmith fehlen seit einige« Tagen alle Nachrichten. Nur au» «stcourt wird gemeldet, daß a« Donnerstag ein sehr heftiger Geschützkampf staitgefunden und man den Kanonendonner au» der Richtung von Ladysmith bis nach Eftcourt vernommen'hat. «m Donnerstag hat sich also Ladys,»,th. da» »UN schon vierzehn Tag» eingeschloffen ist, noch gehÄten. und wenn e» General White gelingt, nur noch einige Tage widerstand »uleisten, so kann « hoffen, vor der Kapitulation bewahrt zn werden. Die Gefahr daß die Truppen White'» ausgehungert werden könnten» ist «W so groß. wen« di. Engländer flch in der Roth dam enti-bllesten. Pseüefletsch r» «fft«, Da die Division Whitck«