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Nr. 257. - 189S.— Liese.verbreitetste unparteiische Leitung erscheint Wochentags .Abends (uni Datümdes nächsten Lage») und kostet mit den fiins ^Wöchentlichen BeillSltern! Kleine Botschaft, Sächsischer Erzähler, Gerichts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Jllustrirtes Unter- Haltungsblatt, bei den Postanstalten und bei den Ausgabestellen monatlich 40 Pfennige. , Postliste: 1. Nachtrag Nr. 2877. Lelearamm - Adresse: «eneralauzetger gernlprechslelle «r. ISS. Sonnabend, de» 4. November. Inserate» - Preis: Die «ge spaltene TorpuSjeil« oder deren Raum 20 Psg. (Prei'Svcrzeich- »iste u Zeile 25 Pfq.) — Be vorzugte Stelle (Reklame-Zeile) 60 Psg. Bei voranöbestkllte» Wiederholungen größcrer In« serate entsprechender Rabatt. — A»',eiten für die Nachmittags erscheiuende Nummer tönuen nnr bis Borntittag lv Uhr an- geiiovunen werde». für Chemnitz und Umgegend. lTSchstfcher L»»>drS-R»»»«iger). - Gegründet 1«?S als „Unzeiger" re. »erlag «Nd Rotattonsrnaschin««.Druck von Alexander Wiede ln Chemnitz, ^heaterstratze Nr. 8. Geschäftliche Anzeiger-Inserate finden snr billigsten Preis zugleich Verbreitung durch die täglich erscheinende Chemnitzer Eisellbahu-Zettlmg. Neu- für den Monat November ans den „General-Anzetger" nehme«« die Verlags-Anstalt, Austräger und AnSgabe» sie«»» zum Preise von 4t> Psg. entgegen. Dnrch die Post -u beziehen fiir November nnv Dezeinber znm Preise von 8« Psg. sxkl. Zutrage». Postlifte 1. Nachtrag Nr. 2877. Politische Rundschau. Chemnitz, 3. November 1899. Deutsches Reich. — Der Besuch des russischen Kaiserpaares in Potsdam ist bis zur nächsten Woche hiuauSgrschoben worden, wird sich aber über den ganzen Tag ausdehnen, während ursprünglich nur wenige Stunden dafür in Aussicht genommen waren. Das Aarenpaar wird nach den neuesten Bestimmungen am nächsten Mit- woch, den 8. d. M. Vormittag auf der Wildparkstation eintreffen und im Neue» Palais Wohnung nehmen; erst spät Abends wird dann die Weiterreise nach Skiernevice angetreten. — Graf Murawjew, der russische Minister des Auswärtigen» bleibt bis zur Abreise de- Laren in Darmstadt und wird ihn dann nach Potsdam begleiten. — Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: In einem Berliner Blatt« werden unter Berufung ans amtliche Kreise Angaben verbreitet, wo. durch die politische Bedeutung der bevorstehenden Begegnung des Kaisers »nt dem Kaiser von Rußland im Voraus und tendenziös abgeschwächt werden soll. . Sofern bei solchen Aus streuungen überhaupt amtliche Kreise in Betracht kommen, könnten eS sicherlich nicht deutsche, sondern fremdländische sein. ES genügt dies, hiermit festzustellen. Der Inhalt jener Angaben, wonach es sich nur um eine ganz flüchtige Begrüßung privaten Charakters handeln soll, ist selbstverständlich unbegründet. — Aus Stuttgart wird unter'm 2. November gemeldet: In Anwesenheit des Königs wurde auf dem Hauptpostamte die neue Fcrnsprcchleitung Stuttgart-Berlin besichtigt und geprüft, die heute dem allgemeinen Verkehre libergebe» wird. - Der König sprach zur Probe mit seiner Tochter^ der Erbpriiuesstn zu Wied in Potsdam. Die Ergebnisse waren befriedigend St ätssekretär von Podbielski reist heute Nachmittag nach München wcit.r. — Im Hinblick auf den neuen Flvttenplan ist es von besonderem Interesse, sich zu vergegenwärtige», welche Vermehrung t»cs Offizierskorps «er Marine durch das vorjährige Floltengesetz in Aussicht genommen war. Darnach sollte die deutsche Flotte, nachdem sie len dauernd festznhaltenden Bestand von 19 Linienschiffe», 8 Kisstenpanzerschiffen und 42 großen und kleinen Kreuzern erreicht haben würde, an höheren Offiziere» einen Admiral und General» inspektenr der Marine, fünf Vizeadmirale »nd 13 Koutreadmirale, zusammen 19 Flaggoffiziere, aufweisen. Ende 1903, also nach Ab lauf des Flotten-Sexennais, sollte unser Seeoffizierkorps im Ganzen um 340 Offiziere vermehrt werden und, abgesehen von den bereits erwähnten 19 Flaggoffizieren, aus 60 Kapitänen zur See, 131 Korvettenkapitäne», 234 Kapitänleutnaiits, 382 Oberleutnants zur See und 274 Leutnants zur See bestehen. Natürlich würde auch diese Personalvcrmehrung im Falle der Annahme des neuen FlottenplaneS entsprechend beschleunigt werden. — Der in Braunschweig gestorben« vr. Blumenau, der Gründer der gleichnamigen deutschen Kolonie in Brasilien, war ein geborener Rudolstädter und stand in» 80. Lebensjahre. Seine im fruchtbare» Thale des Jtajany gelegene, zum Staate Santa Katharina gehörige Ansiedelung hat sich in trefflicher Weise entwickelt und wird seinen Namen in fernen Zeiten lebendig halten. Blnmenau gründete die Kolonie im Jahre 1350, zehn Jahre später warde sie von Brasilien als Staatskolonie übernommen, und im Jahre 1880, in welcher llider ihr gleichnamiger Hauptort nnter einer starken Ueber- jchwemmung sehr zu leiden hatte, erhielt sie Gemeinde- und Bezirks- rechte. Ackerbau und Vi hzucht sind in blühender Entwickelung be griffen, die Bevölkerung ist zu zwei Dritteln von Dreißiglausend deutsch und die Straßen sind so gut wie selten in Brasilien. Ausland. Oesterreich--«»gar«», lieber eine tschechische Demon stration bei einer Kontrol Versammlung in Gaya in Mähren liege» geradezu unglaubliche Meldungen vor, welche eine» planmäßigen Borgang und die Mithilfe der Behörden erkennen lasse». Vor der Kontrolversammlung wurden Flugblätter mit der Nnfforderung, sich mit „Zde" zu melden, vertheilt. Trotz der ent schiedenen Ermahnung des leitende» Hauptmanns meldete sich gleich der erste Reservist mit „Zde." Derselbe wurde zu 10 Tagen Arrest vernrlheilt, der Polizeiinspektor von Gaya verweigerte aber de» Strafvollzug, worauf die Gendarmerie den Reservisten in die AmiSlokalitäten der BezirkShauptmannschaft abführte. Die Kcntrol- ve.sammlung wurde abgebrochen und nach Kremsier einberufcn. Die Menge nahm eine drohende Haltung an und verlangte die Frei lassung des Verhafteten, sodaß der Bezirkshanptmann dem Verlangen riachgab. Jnbelnd »ahm die Menge den Freigelassenen auf, nationale Lieder singend. Hieranf begann di« Plünderung. Der israelitische Tempel und andere Häuser stehen in Brand. Zwei Eskadronen sind aus Goeding und Fußtruppen au» Brünn nach Gaya algcgangen. — Wie ferner aus Prag gemeldet wird, kam es in de» letzten Tagen in Pilgram, Starkenbach, HlinSko, Unter- Kralowitz, Dobrnschka und Hohenbrnck zu Kundgebungen, wobei in te» Häu ern von Juden die Fenster eingeschlagen wurden. In Dobrnschka wurde die Gendarmerie mit Steinen beworfen. Einige Lerhaftungen wurden vorgenommrn, und in allen genannte» Orten hie Gendarmerieposten verstärkt. ^ . Spanien. In Madrid ist am Mittwoch ein furchtbarer H»»>ult au-gebrochen. Aufrührer verbrannten sämmtliche Gebäude des Thorzollamtes. Gendarmerie und Polizei haben Mühe, neue Ausschreitungen zu verhüten. Auch in Barcelona geht es recht ge» müthlich z». Inhaber von Kaufläden daselbst schlossen gestern ihre Geschäfte, nm gegen die Verhaftung der Kauflenle, die sich kürzlich geweigert hatten, die Stenern zu bezahlen, zu prolestiren. Grokbritattttien. Lord Lonsdale, den bekanntlich Kaiser Wilhelm mit seiner Frenudschaft auszeichnet, erklärte in einer Bankettrede, der Kaiser sei i» Folge eines Telegramms, dessen Text s. Z. völlig falsch ausgelegt worden sei. snr eine» Widersacher Englands gehalten worden. Diese Auffassung sei irrig; sie sei im Wortlaut des damaligen Telegramms keineswegs begründet gewesen, denn in England gebe es nicht nur keinen verantwortlichen Politiker, sondern keinen anständigen Menschen, der nicht mit Bezug ans den Vorgang, welcher den Anlaß z» dem Telegramm bildete, genau desselben Ausdrucks sich bedient hätte, wie der Kaiser. Koloniales. k—t. Die Kamerun-Expedition mit dem Tschadsee als Endziel ist nunmehr anfgcgeben worden. Die neuesten Vorgänge an der Küste, die Raubzüge der Balis, haben gezeigt, daß es nothwendigcr ist, erst einmal die Verbindungslinie mit dem Innern sicher zu stellen, und die Kämpfe gegen die mohamcdanische» Sultanate bewiesen, daß der Gegnep, selbst wenn er leicht geschlagen werden konnte, nur aus- wich, um an anderer Stelle wiederzukommen. Dagegen findet der Plan, im Garna an« Beuuä eine Beobachtungrstation zu gründen, mehr Beifall in kolonialen Kreisen als die Tschadsee-Expedition» wenn «»au nicht in den Fehler verfällt/ Leute zu Führern zu nehmen, welche keine wefiasrikanische Erfahrung haben. Der Hauptgrund, weshalb vor allen weitausschauenden Unternehmungen gewarnt werde» muß, liegt nicht,nur in den Schwierigkeiten, welche Klima und Ent fernungen bereiten, sondern in der großen Feindseligkeit der mohamedanische» Kauschanty, welche sich durch das Vordringen der Europäer direkt benachtheiligt glauben. Soeben, kommt die Nachricht, daß Rabah, der Herrscher von Bornu, über die Franzosen, welch« mit dem Sultan von Baghirmi eng verbunden waren, einen Sieg davongdtrage» hat und daß der von ihm gefangene reisende, Behagle. am Hungerlyhe gestorben sei. ernste Mäh,iung sltr die Kokonialpölltiket,' denn läge in Natal vorliegenden Privattelegrammr enthalte» nur Nachrichten über die Vorgänge am Dienstag, dem letzten Tage vor Schließung des eisernen v inges. Auch aus Betschuaiialand, von Kimbcrley »nd. Mafeking, fehlt seit mehrere» Tagen jede Meldung; die Vernmthung ist nicht abzuweise», daß die holländischen Ansiedler im Norden der Kapkolonie jetzt offen mit ihre» StammeSgenossen gemeinsame Sache gemacht und die Verbindungen »ach den Hafenstädten abgeschm'tte» haben. . « «, . -- Endlich liegt ein verständlicher Bericht über den Kampf am Montag vor. Da- englische Kriegsamt erhielt nämlich folgende, vom 31. Oktober.Abends um halb 8 Uhr aus Ladysmilh datirte Depesche von General White: «Ich führte au» Ladysmlth eine Brigade berittener Truppen, zwei Batterie-Divisionen königlicher Artillerie, die Natal« Feld- batteri« und zwei Brigaden Infanterie hinaus, um mit gehöriger Macht dis nördliche Hanptposition des Feindes zu rekognoSziren und gegebenenfalls den Hügel hinter dem Farquhar-Paß zu nehmen, welcher am Tage vorher von starken feindlichen Abtheilunge» besetzt war. Im Zusammenhänge mit dieser Vorrückung wurde eine Kolonne, bestehend aus der zehnten GebirgSbatterie, 4'/, Kompagnien der Gloucestcrs und sechs Kompagnien der königlich irischen Füsiliere unter dem Kommando des Oberst Carleton mit Major Adye als Gcnrralstabs-Offizier am Sonnig nm 10 Uhr Abends auSgeschickt, um Nachts den Bellsprnit hin ucfzurücken »Nd Nichblsöns-Neck zu besetzen und dadurch die rechte Flanle deS-.Feindes zu umgehet» Die Vorrückung der Hauptkolonne wurde mit Erfolg auSgesührt» das Angriffsziel ward vom Feind verlaffen gesunden. In einem Artillerielampse zwischen unseren Feldbattcrien und den seindlichen PofitivnSgeschützen und Maxims soll, wie man hört, der Feind schwere Verluste erlitten haben. Eine Relvgnvszirung zwang den Feind, seine Stellung vollends zu demaskiren, und nachdem ein mächtiger Gegenangriff auf unsere rechtsseitige Infanterie-Brigade und Kavallerie zurückgeschlagen worden war, wurden die Truppen langsam in das Lager zurückgezogen, wobei behufs weiterer Beobachtung des Gegner» Piquels zurückgelaffen wurden. In dem späteren Stadium des Kampfes trat:,, die Marinegeschütze unter Kapitän Lambto» von dem Kriegsschiffe „Powerfnl" in Aktion und brachten mit ihrem äußerst genauen Feuer die feindlichen PositioiiSgeschützf zum Schweigen. Bis halb 10 Uhr machte aber der Feind keine Fortschritte. ES. ist dieS eine enn e» ist noch nicht lange her, daß eine Expedition nach dem Tschadfee als ei» militärischer,^ .. . . . Spaziergang betrachtet und Rabah tobt gesagt wurde. Seine Frau, Dan» erst wurde, er dnrch die Ankunft der bedeutenden Verstärk- eine Tochter des Fanatikers Hajato, sollte ihn auf de» Letzteren »"gen m Stand gefetzt, den Angriff sehr energisch zu erneuern. ^ ' «ischen Das Feuer wurde „inner, lebhafter. . Zwei Kompagnien de» Wunsch dnrch Gift getödtet Haben. Der Hajato sitzt aber im deutschen Gebiet »nd hat schon einmal einer Expedition in Wehr gegenüber- gestanden,, so daß es Tollkühnheit wäre, zur jetzige» Zeit nach dem Tschadsee vorzndringen, mag nun Rabah tobt oder am Leben sein Der Krieg in Südafrika. Dir Entscheidung über den ersten The«! des Krieges liegt bei Ladysmilh. Aus den eingegangenen Nachrichte» ergiebt sich, daß die Lage dort für die Engländer eine außerordentlich ungünstige ist. Die Buren haben noch ani Abend des 30. Oktober nicht nur ihre alte» Stellungen im nördlichen Halbkreise um das Lager alle wieder eingenommen, sondern auch auf dem südlichen Halbkreise die Ein« schließung durch starke Abtheilunge» vollendet, und di« Beschießung aus schwerem Geschütz wieder begonnen, die am Dienstag fortgesetzt wurde. Die von Durban nach Ladysmilh gebrachten englischen Marinegeschütze sollen bereits am Montag den einzigen Vierzig- Psündcr, den die Bur.» besitzen, zum Schweigen gebracht, ja dcnwntirt haben, wa- indeß nicht verhinderte, daß derselbe Vierzigpfünder den Kampf am Dienstag wieder fortsetzte. Die Berichte der englischen Kricgskorrespvndenlen und selbst jene der in Südafrika tvmmandirciiden Generale erinnern überhaupt in mancher Vez ehung a» die seinerzeit viel belachten KriegsbnlletinS der Franzosen in du, Jahren 1670/71. Vor Allem werden englische Truppen überhaupt niemals zurückgewvrfe», sondern es stellt sich immer zu recht r Zeit der Befehl eines Generals ein, der den Rückzug anvrdnet, „weil cs spät am Nachmittag war" oder «weil der Kampf bereits mehrere Stunden gedauert". In einer Relation des Generals White heißt cs: „D-r Feind räumte seine Stellung, griff aber unsere Zrnppcn mit großer Heftigkeit an." Schön macht sich auch die Phrase: „Die fnnstcn Lanziers ritte» muthig an der Front der Buren vorüber und machten znm Schein einen Rückzug. ES gelang ihnen aber nicht, die Buren hervorznlocken."' . . . Geradezu Verblüffung muß aber die Meldung von den Maulthieren hervor- rufen, die mit Gcbirgsgrschütze» beladen waren „nd, erschreckt durch das Schieße,', zu dem Feinde durchgegaugen sind. Das englische Gebirgsgeschütz ist ein zerlegbarer Vorderlader au» geschmiedetem Gnßstahl. Das Rohr zerfällt in zwei Stücke, die »lileinander ver schraubt wcrdcn, jedes 90,7 Kilogramm schwer. Die Lafette ist von Stahlblech, das complette Geschütz wiegt 420 Kilo und bildet fünf Traglasten. Ein jedes Tragthicr hat somit durchschnittlich 64 bis 90 Kilo z» trage». Wenn nun auch ein gutes Maullhicr eine Last von 120 bis 100 Kilo dnrch sechs bis siebe» Stund.n zu trage» fähig ist, so ist doch kaum anznneh» en, daß ei» Maullhier init 90 Kilo aus dem Rücken, noch dazu i» gebirgigem, aufwärts steigendem Terrain, durchgehen kann. Offenbar mußte die aus sechs Geschütze» bestehende GebirgSbatterie ebenso wie die 2000 Mann, denen sie beigegeben waren, kapituliren. Dies einzngestehen, widerstrebt aber dem britische» Nationalstolz, und darum müsscn die armen Maul- thiere es gewesen sei», die zum Feinde übergelaufen sind. Ob man sie wohl vor ein Kriegsgericht stellen wird? Es ist jetzt kaum mehr zu bezweifeln, daß der Telegraph von Ladysmilh nach Süden seit Mittwoch außer Funktion gesetzt ist, daß also die Buren die Einschließung des Generals White auch nach dieser Richtung vollzogen haben. Die uns heute über die Kriegs- Gloucester-Regi'ments, welche eine vorgeschobene Stellung inn.hatten, erhielten Befehl, sich zurnckzuziehen. Der Feind drängle nun bis auf kurze Distanz heran, und wir erlitten sehr schwere Verluste. Um 3 Uhr Nachmittags war die Munition der Unseligen nahezu erschöpft. Die Positiv« wurde genommen, und die Uebcrkebcnden der Kolonne fielen in di« Hände des Feindes. Der Feind behandelt unsere Verwundeten mit großer Humanität. General Joubert bot mir sofort brieflich sicheres Geleite für A enrzt e »nd Ambulanzen für deis Ver- Wnndelen-Transport a». Ein Militärarzt und die HilfSäbtheilungen wurden noch am Montag Abend» von Ladysmilh aus den Kampf satz entsendet. Eine zweite Ambulanz folgte am Dienstag bei Tagesanbruch nach. Der Mißerfolg der Kolonne ist aus die unglückselige Flucht der Maulesel und de» dadurch eingetretene» Verlust der schütze und der Kleiiigewehr-Munition zurückzuführe». Die offizielle Liste der Todten, Verwundeten und Gefangene» werde ich baldigst melde». Die Letzteren, heißt es, sind per Bahn nach Pretoria gesendet worden. Die Sicherheit von Ladyjmith erscheint in keiner Weise gefährdet." ... ----- » ^ * Ueber die jüngsten Ereignisse auf dem Kriegsschauplätze ginge« uns im Verlaufe de» heutigen Vormittag» noch folgende Mit theilungen zu: London, 3. Novbr. Nach einer Meldung ans Kapstadt haben die Nachrichten von den Siegen der Buren hei Ladysmilh dort große Erregung hervorgernsen. Gouverneur Milncr ist über die Haltung der Afrikander, die ganz off » ihre Freude äußer»,, in großer Unruhe. Die Oranje-Buren nahmen nnter Leitung von Lukas Meier die Stadt Cvlciiso und schnitte» dadurch General White de» Rückzug ab. Ferner ist Colosberg von de» Oranje-Buren besetzt worden. — Von dem westliche» Kriegsschauplätze wird gemeldet, daß Masekiug fest cingcschlossen ist und die Bure» alle Ausfälle -nrück- schlagen, die llebergabe wird stündlich erwartet. Die Vorbere/tnngcii für Trnppcnbeweguiige» werden in De Aar, einem Eisenbahnknoten punkt südlich von Kimberleh, getroffen. Es liegt 4ie Möglichkeit nahe, daß sich die Truppen des Generals Bull« dort konzentrireu, „»> von dort ans de» Oranje-Freistaat anzugreisen. — Nach einem Telegramm der «Daily Mail" aus Tmba» durchziehen die Buren das Zululand. — Das llriegsministerii.m erhielt gestern Abend folgende Depesche: Der Gouverneur von Natal benachrichtigte da» Kolonialamt, daß seit gestern Nachmittag 2 Uhr die telegraphisch« Verbindung mit Ladysmilh unterbrochen ist. London, 3. Novbr. Aus Aldershot verlautet, daß trotz der beabsichtigten Entsendung einer weiteren Division sogar die Ab findung eines zweite» Armeekorps bevorstche. London, 3. Novbr. „Daily Mail" sagt, General White müsse unbedingt Fühlung mit dem Süden z>« erlangen suchen, da er sonst verloren sei. — «Daily Telegr." meldet ans Newyork: Fra» Schreiner» ein« Schwester des Ministerpräsidenten von Kapland, veröffentlicht im „Newyork-Journal" «inen weiteren Brief, worin erklärt wird, daß die Streitigkeiten über die Raffrnfrage zwischen Holländern und Engländern vor der Gründung der Eharterrd Company nicht bestanden hätten. ... LQ.'