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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 17.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189909174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990917
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990917
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-09
- Tag 1899-09-17
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Monat
1899-09
-
Jahr
1899
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-WO***». Betrug«; L «, demselben Lag« Bor«». '/.IS Uhr gegen den vor maligen Wagenführer Paul Kaden in Kappel wegen Sittlichkeits- Verbrechens; 4. Donnerstag, 21. September, Bor,». 9 Uhr gegen den Handarbeiter Moritz Ikling in Li» da wegen Brandstiftung und GitllichkcittverbrechenS; 6. an demselben Tage Borm. '/,11 Uhr gea«, de» Handarbeiter Arno Pohling in Pleisa wegen SittlichkritsverSrechen»; L Freitag. 23. September, Vorm. 9 Uhr gegen den Maschineufabrikanten Wilhelm Böckel in Chemnitz »egen ZeugeameiueidS; 7. an demselben Tage Vorm. 10 Uhr gegen die Landwirthsehelcute Hermann und Auguste Müller sowie de» Rentner August Naumann in Falkenau wegen be trilglichrn BankeruttS und Beihilfe dazu; 8. Sonnabend, 23. Sep tember, Borm. 9 Uhr gegen den Erdarbeiter Enrico Zaccard wegen versuchte» Todtschl'gs; 9. Montag, 25. September, Vorm 9 Uhr gegen den Spinncr Otto Ulbricht i» Mittweida wegen Versuch« de- schweren Diebstahls und de- Todtschlag«; 10. au dem selben Tage Nachm. 2 Uhr gegen den Bergarbeiter Anton Jo st in Lug au wegen versuchten Todtschlag»; 11. Dienstag, 26. September, Bor«. 9 Uhr gegen den Handarbeiter Christian Schneider in Chemnitz wegen versuchte» Todtschlags; 12. Mittwoch, 27. Sep tember, Borm. 9 Uhr gegen die Technik»mrschüler Max Nickel und Achille Clais 6 in Limbach wegen gemeinschaftlicher Brand stiftung, fchiorrer Sachbeschädigung und Ruhestörung! 13. Donnerstag 28. September, Von». 9 Uhr gegen den Fadrikschlosser Richard Uhkkg uad den Liseneinsetzer Emil Günther in Neukirchen wegen Zeugen»,«ineidS, Anstiftung dazu und Unternehmung der Verleitung zum Zengenmeineid. — Die unter Nr. 3 und 5 ver zeichnet«» Behandlungen finden voraussichtlich unter Ausschluß der Oeffentlichkert, diejenigen unter Nr. 4 und S wenigsten« theilwrise «»Irr Ausschluß der Oegeutlkchkeit statt. — Im städtischen Schnkpflanzgart«« sind Lilie und Saflor, allerdings nur ing eringer Zahl zur Bliithe gelangt. Außerdem sind noch zn haben 1. mit Blütheu: Bohne, Erbse, spanischer Pfeffer, Tabak, Majoran, Elbisch, Nachtkerze, Pfrfierkrant, Stiefmütterchen, Ringelrose, Gartensalat. Strohblume, Endivie, Kornblume, Sonnen rose, Rizinus, Blumenkohl, Hanf und Mais, 2 mit Früchten: Wicke, Linse. Lupine, Leu». Reiherschnabel, Radieschen, Rettich, schwarzer Nachtschatten, Tomate, Maiglöckchen and Eberesche. ' — Militärische-. Nachdem unser heimisches Infanterie- Regiment am Donnerstag ans dem diesjährigen Manövergebret mrückgr'ehrt ist, wurdcu gestern Nachmittag gegen 4 Uhr die Fahnen des Regiment» unter klingendem Spiel der Kapelle und eines Spiel- maimSzugeS von der Kaserne uach der Wohnung de« Division»- generaks Herrn GenerallrntmnüL Freihrrrn v. Hausen, West praße 31. gebracht. Im Laufe des gestrigen Vormittags paffirten sowohl kleinere Detachements de» 2. Husareu-Negiments Nr. 19, namentlich Bagagewageu mit Bedeckung,' als auch mehrere Schwadronen unter flotten, von den Trompetern des Regiments geblasenen Rcitermärschen unsere Stadt. — De» hiestge Kttnstgetverbrvereiir beabsichtigt Anfang Oklober d. I. in den Räumen der Städtischen Vorbilde r- fammlung «ine Plakatausstellung za veranstalten, um die Aufmerksamkeit des Publikums auch einmal auf einen andern de dentein en Zweig des Kunstgewerbes, di« Lithographie und den Buntdruck, zu lenken. Der Eintritt soll, um auch diese AuS stillung weiteren Kreisen zngängig zn machen, für Jedermann frei sein. — Der Wiutevsatzrpca» tritt am 1. Oltoüer auf den sächsische» Staalseisrnbahnen und den mitverwalteten übrigen Eisen bahnen! in Kraft. Nähere Auskunft ertheilei» von jetzt an die Elationen uad AuskunstSstcllcu, bei welchen auch der neue Fahr plan in Buchform zum Preis« von 5 Pf. und in Plakatfvrm zum Preise von 3V Pf. verkäuflich ist. — Wie seit einer langen Reihe von Jahren, so ist wieder in der BerlagSäustalt des General- AnzekgerS Wiede'- Fahrplan für «hemnltz in Plakalform er schienen, aus welchem die Abfahrt»- und Ankunftszeiten aller nach dein Winterfahrplane auf dem Ha uplbahnh ose und demHalte- Punkte Rikolai-Bo rstadt au-- uud eingehenden Züge (mit Angabe der Wagenklassen rc.) ersichtlich sind. Derselbe, nach offiziellen Quellen bearbeitet, ist sehr übersichtlich gehalten, 88/59 Zentimeter groß und auf haltbarstes Lederpapier mit auch für schwache Augen gut lesbarer Schrift gedruckt. (Preis 2b Pfg.) — Dte Schuhmacher Fachschule zu Siebenlehu. (König reich Sachsen) ist sozusagen eine von der königl. Staatsregierung eingerichtete Anstalt, die dem Schuhmacherhandwerk im weitesten Sinne eine Helferin in der werden soll und zu werden verspricht. Infolge Anregung durch den Schuhmacher-Verband, der am 24. Juli die Schule besichtigte, ist auch eine Einrichtung an dieser Schule getroffen worden, die als eine Wohlthat in alle» Staaten und in alle» Schichten der Bevölkerung empfunden werden muß. Die Zahl der Fußftideuded ist nämlich i» alle» Ständen sehr groß und für Platt , Kklunp-, Spitz-, Hackensüßc u. A., sowie für kranke Füße mit Frostballen, Schwielen, Hühneraugen und dergl. Verunstaltungen kann nur ganz genau paffendes Schuhwerk die oft zum Wahnsinn sich steigernden Qualen beseitigen. Deshalb sollen an dieser Anstalt auf Wunsch von jedem kranken Fuße GypSabgüffe unentgeltlich aus- gesührt werden. Entsprechende Leisten können in jeder Leisten schneiderei oder auch in der Fachschule augefertigt werde» und be ganz naturgemäßen Leisten sind auch von guten Kundenschuhmachern «atnugemäße Veschuhungen auszuführen. Auf besonderen Wunsch besorbt dies auch die Fachschule. Ein einmaliger Gypsabguß kan» für Erwachsene für's ganze Leben ausreichend sein, da beliebig viel Leisten sich danach ansertigen lassen. Bei Kindern würde sich nach Jahren wieder eine Erneuerung dem Wachsthun, entsprechend nöth ig machen. Wünsche und Anfragen sind an die Direkten der Fach schule zu Siebenlehu zu richten. — Der neue Kursus beginnt am 10. Oklober. — Die Abonnements Konzerte der städtischen Kapelle vollem, mehrtägigem Leide» an der Vergiftung gestorben. Die Elter» hatte» keine Ahw»ng davon^ daß eia« Vcrgistnng Vvrliegen könne und auch der hi»zug,z«pe»e Arzt konnte die Krankheit nicht sofort als Folge einer Vergiftung erkennen; erst durch andere Kinder, bezw. durch Nachbarn erhielt man davon Krnnlniß, daß die Kinder Beeren, jedenfalls Giftbeeren genossen halten. Leider konnte da» Mädchen, welches jebenf'lls grüße« Menge» al» der Knabe ge nossen hat, nicht mehr gerettet werden, während der Knabe sich au dem Wege der Besserung befindet. Möchten doch all« Eltern ihre Kinde« dringend warnen vor dem Genüsse ihnen unbckannter Früchte, und auch in de» Schule» möchte immer und immer wieder dl» Un sitte so vieler Kinder, alle möglichen Früchte ai, Bäumen und Sträuchen, zu naschen, gerügt werde». Vor Allem aber dürfte es sich empfehlen, aus den öffentlichen Anlagen all» derartigen gefähr lichen Sträucher zu entfernen. — Auf der Linie Ehemuttz-Aue-Adorf ist der dnrch- geheude Personenverkehr wieder ausgenommen worden Allerdings muß an der beschädigten Stelle zwischen Schönheider-Hainmer und Wilzschhau» noch »«gestiegen »erden, doch hofft man, in kurzer Zeit auch dies beseitigen zu könne«. —* Polizeiliches Einschreite» macht« sich in der ver gangene» Nacht um 1 Uhr gegen einen 26 Jahre alten Handarbeiter nöthig, welcher an ber Ecke der Zschvpauerstraße und Hospitalgasse überlaut «Hilfe, Schutzmann, Wächter" rief» so daß die Bewohner daselbst erschrectt zu dm Fenstern heraus sahen. Der Betreffcnde, welcher von einem Schutzmann zur Polizeiwache abgeführt wurde, hatte vorher in einer Schankivrrthschast von Gästen Schläge be kommen. —* Feskgenommt» wurde ein Mrischergesekke, welcher seit mehreren Wochen schon seinem Arbeitsgeber Fleisch und Wurst ge lohten und heimlich beseitigt hatte: Gestern wurde er auf frischer Thal abgefaßt. —* Der Justizbehörde zngefnhrt wnrben ein Steinmetz aus Lektmeritz. welcher wegen gefährlicher Körperketzmrg von der Staatsanwaltschaft zu Drrsd », sowie eine Webers-Ehefrau, welche von der hiesigen Staatsanwaltschaft wegen UrlundenfÄfchung steck brieflich verfolgt worden war. 1«. — I Hilbersdorf. In der Zeit vo« heute 8011 »abend den bis Sonnabend den 23. d. Mts. findet hier in den späteren Abendstunden eine gemeinschaftliche Hebung der freiwilligen mid der Pflicht-Feuerwehr statt, wobei Fenersignale geblasen werden, Das für NeutMersdsrs i,» Ansicht genommene Braadodjekt wird durch Buntfener gekennzeichnet. Unberechtigte und ungemeldete Versäum nisse der Pflrchtftnerwehrmanuschaften ziehen die geordneten Geld strafen nach sich. —LberhcrmerSdorf, 16. September. Der hiesige Ge meinderath hat beschlossen, den von der fiskalischen Reitzenhai,irr cZschvpauer) Straße bei den „neuesten Schänken" links ab zweigenden, über die Parzellen Rr. 31, 140, 138, 137, 70, 71 u, 71 b. 71. 72, 73, 74. 75, 76. 78 a und 78 b des Flurbuchs für Oberhrrmersdorf nach Oberhermersdorf führenden, sogenannten Wüst«nwcg für den öffentlichen Verkehr einzuzieheir und ihn nur noch als Wirthschaftsweg fortbcstehe» zn lassen. Etwaige Wider sprüche gegen diese Einziehung sind binnen 3 Wochen bei der königl. Amtshauptmannschaft Chemnitz anznbringen. Später eingehende Widersprüche haben keine Aussicht auf Berücksichtigung. Strafkainmersttzmrg — Chemnitz. ' - > ' - 12. Ä e'P t c inber- ' - - " Junger Verbreche«. Trotz seines jugendlichen Alters von 19 Jahren hat der in Wiesbaden geborene Bildhauer Adolf Weimer mehrere Strafen, zuletzt 1 Jahr GefSngniß, wegen Diebstahls hinter sich. Der Aufenthalt Im Gesängniß scheint dem kichtstmiige» Mensche» nicht «nangenehu, zu sein, denn schon wieder hatte er sich vor der hiesigen Strafkammer wegen Dieb- tahls zu verantworte». Adolf Weimer stieg an, Abende des 6. Juli d. I. vou, Hose aus durch ein offen stehendes Fenster in die in, Parterre gelegenen verschlossenen Wohn- und Ardeiträume seines vormaligen Nrbeitsherr», des Tapezirers Sch. in Chemnitz, ei» und stahl daraus l Herreucylinder- uhr, 2 Ja.letauzüge, 1 Plilschhut. t Kleiderbürste, I Shlips, ! Paar Hosen träger und verschiedene andere geringwerthige Sachen, AlleS zusammen im Werthe von ca. lüv M. und dem c ch. gehörig, desgleichen einen einer remden Frau gehörigen Regenschirm in, Werthe von ca- 3 bis 4 M. Der Angeklagte stellte in Abrede, schon in Tiebstahl-absicht eingesti'egen zn sein, behauptete vielmehr, er sei nur, um sein«, zurückgelasieoe» Regenschirm zu holen, cingesticgen, und der Gedanke, zn stehlen, sei ihn, erst hinterher ge kommen. Der Gerichtshof verurtheilte ihn auch nur wegen einfachen Nück- ällsdiebstahls, und zwar zu 1 Jahr und 6 Monaten Zucht Hans, so wie zu 8 Jahren Ehrenrechtsverlnst, erklärte auch gegen ihn Polizeiaufsicht siir zulässig. Von der erkannten Strafe wurde 1 Monat als durch die er littene Untersuchungshaft verbüßt erachtet. Ei» Zechpreller. Ter bereits zwöifmal wegen Betrags bestrafte Hand arbeit.r Ernst Ferdinand Schubert in Cunnersdorf, geb- am 5. Jmn 1843 in Geyer, verkehrte am Abend des 27. Juni d. I., obwohl er völlig mittel los war, als Gast im K.schen Stanklokale zu Scheibeuberg mid kvnirahirte daselbst eine Zeche van 7L Pf. Ebenso ließ er sich Krim Kaufmann S- »«.- selbst und beim Gastwirth F. in Oberscheibe für je 5 Ps. Schnaps verab reiche». bierbci allcnlbaibe» sich deu Anschein eines beniittelten Mannes gebend und die betreuenden Personen dadurch in den Glauben versetzend, er könne und wolle das Verlangte auch bezahlen- Wegen Rücksall-betrngs in drei Fällen wurde Schubert mitlJahreundsMonatenGesängniß, wovon 1 Moimt als durch die erlittene Untersuchungshaft verbüßt in Ab rechnung kommt, belegt, auch auf die Dauer von 5 Jahren der Ausübung der bürgerlichen Ehrenrechte für verlustig erklärt. Verbreche» gegen tz 17«, 3. Auf Grund dieser Anklage erhielt der am 28. Oktober 187n in Riederlantcrsteii, bet Zöblitz geborene, vorbestrafte Handarbeiter Ernst Max Schönherr in Chemnitz unter Zubilligung mildernder Umstände lOMonateGefängniß uud bjähr. Ehrenrechtsverlust. Ei» unehrliches Dienstmädchen. Die am 7. Juli 1883 in Sichel reuth in Sachsen-Weimar geborene, noch unbestrafte Dienstperson Caroline Emma Schulze stahl eiucs Tages gegen Anfang Juni d. I. ihrem ehe maligen Dienstherr», dem Bäckermeister S. in OelSnitz im Erzgcb., au» «inen, im Schlafzimmer stehenden Koffer gestäudigormaßen einen Betrag von -19 M- und Hot diesen einfachen Diebstahl mit 4 Wochen GefSngniß zu büßen. Auf diese Strafe hat die erlittene Untersuchungshaft mit 2 Wochen i» Anrechnung zu lomme». — «kn Streik — «ns U-erststnesten. Der Fall, daß da» nioderii« Kampfmittel de» Streik» au« altem Aberglaube» angewendet wird, dürfte sich wohl bisher noch nicht ereignet haben. De« Arbeitern, di« bei deu Kretdewerken in Dover beschäftigt sink ge bührt da» Verdienst, zwischen den beide» scheinbar unverträglich» Warten: Aberglaube uad StreS^ nun dach eiiw» Zusammenhang hergestrüt -u habe». Dieser T<*e wurde ei» irischer Arbeiter l» de» Werke» durch ein herabMende» Felsstück so schwer verletzt, daß er a» den Folge» feiner Verletzung starb. Die müssen sekaer Geaossen — verwiegend Irländer — lebe» nun in dem Wckhne, daß all« Leute, die in der nächsten Zeit i« den Werke« arbeiten werde», von demselben Geschick betroffen werde« müssen. Sie habe» ««folge dessen die Arbeit eingestellt, ja eine große Anzahl vo» Irländer» hat. da sie um keine» Preis die Arbeit wieder aufnehmeu wollen, Dover bereits verlassen. — Unterschlagung. Der bei dem Hauptpostamt in Berlin augestellla Briefträger Gustav Schwartz ist «ach Unterschlagung van mindestens 12000 Mark, die ihn» znr Auszahlung von Paß» anweisungen übergeben worden waren, flüchtig geworden. AlleHafeu- plätzefiud seiten» der Kriminalpolizei davon verständigt. — Ra«-«««». Die verwittwete Frau Kaufmann Härtet i« Freystadt (Schlesien) wurde in ihrem Geschäftsladen tobt anfgefundcn. Die Kasse war vollständig geplündert. 8» liegt offenbar ein Sianb- mord vor- Der Thäter ist unbekannt. im Saale des »Casino" betreffend macht der städtische Kapellmeister Herr Max Pohle in der vorliegenden Nummer bekannt» daß die Eintrittskarten für die Coupon-Inhaber zum Austausch in der königl. Hosmusikalienhandlung von C. A. Klemm bis zum 30. d. M. bereit liegen, von wo ab daun anderweit darüber verfügt wird, und daß das 1. Konzert mit Herrn Ferruccio B. B u s 0 n i als Solisten am Donnerstag den 12. Oktober stattsindet. — Dcr Chemnitzer Verein der Kinverfrettttve (Kinder schütz) hält nächsten Montag Abends von »,,9 Uhr ab im Speise- zimmer de- Restaurant» »Deutscher Kaiser" (Theaterstraße) seine Generalversammlung ab. Die Tagesordnung für dieselbe bilden der Jahres- und Kassenbericht, Aenderuug der Satzungen, Anträge vou Mitgliedern und Wahl des Vorstandes. Im klebrigen verweise» vir auf di« betreffende Anzeige in vorliegender Nummer. — 3»»r «aruuug für Kinder und als ernste Mahnung an Ettern und Erzieher sei folgender Fall, durch welchen die Familie eine» braven Handwerkers in der Kastanien ßraße in große Betrübniß versetzt worden ist, mitgetheilt: Das seit Ostern die Schule besuchende 6 jährige Töihtrrchen desselben hat in Geweinschast mit ihrem jüngeren Brüderchen vou einem Strauche, stdensavS am Kaiserplatz, giftig» Beeren genossen n«d ist nach quäl Kleine Chronik. — Pariser Weltausstellung. Der Lröffnunastermin ber Pariser Weltausstellung ist nunmehr nach den neuesten Bestimmungen auf den 15. April 1900 festgesetzt worden. — Ein renitenter Engländer. Ein englischer Journalist, Herr T. Z. aus London, wurde »ach der »Metzer Ztg." bei Ankunft des Zuges Basel-Ostcnde auf dem Bahnhöfe in Metz festgenommeu. Er hatte sich zwischen Basel und Straßburg den Anordnungen der dienstthuenden Eisenbahnbeamten widersetzt und diese durch allerlei Schimpfworte beleidigt. Nachdem er vergeblich zum Ausstrigeu auf gefordert worden war, mußte er schließlich mit Gewalt aus dem Zuge entfernt und nach dem „BcruhkgungSkainmercheu" gebracht werden. — Seltener Fall. In der evangelischen Blödenanflalt in Bischweiler starb dieser Tage ein 27jähriger Pflegling, dessen Körper gewicht nur 22 Pfund betrug. Derselbe war in ktzt« Zeit so schwach, daß nur alle 10 bis 15 Minute» ei» Athemzug wahrzunehmen war. Die Leiche ivurde auf Veranlassung des AnstaltSarzteS phokographirt. — Panik. In der Synagoge lu Leatschitza in Russisch-Polen entstand durch Herabfallen einer Lampe «ine Panik, wabek 32 Frauen und Kinder tobt gedrückt wurden. Biele Personen find verwundet. Drahtnachricht«:»» und letzte Meldungen. Ehe »sitz, de» 1k. September 183«. Verkitt. In einem Hotel im Norden der Stadt erschoß gestern der Berliner Kellner Treugott Laue seine Geliebte und Vau» sich selbst. Wien. Wie au» Gmnadsn gemeldet wirb, stürzte gestern lvend die Trannbrücke ein/ wobek 15 Feuerwehrleute irmgekoimur» md. Auch die Brücke über de» Traunfall soll «»gestürzt fei«. Pari-» Ministerpräsident Waldeck-Rousira» empfing gesier» Delegiere ber sozialistische» unb radikaksozialistischeu Abgeordnete« der Kammer uud erklärte ihnen, daß die Beweise des Komplotte» gegen die Regierung unwiderlegbar seien. 8 » ttdatt» Die M orgeubläkter kommentirm die Thalsache, daß bei Einstellung der Freiwilligen in die Armee 15 Prozent vo» den sich ^meldeten aus Grsundheitsrncksichlr» znrückgestftlt werde« mußten. 8« tt- »u. AnS Capstadt wirb gemeldet, daß gestern dort ein großes Erdbeben verspürt wurde, wodurch nnler der Bevütkerimg eine große Paink hervorgerikfm wurde. Küpen haA«u. Bei ber Probefahrt de» großen Dampfer» »Anna«" der hiesigen Dstustatischeu Gesellschaft ereignete sich ei« Unfall. Als die Probefahrt beendet war, stieß mau zwecks Ab haltung des Avendfestmahle» an Land- Bei dieser Gelegenheit brach die LandungsVrncke zusammen und 7 Herren stürchcn 12 Meter in die Tiefe. Nur mit großer Mühe gelang es, dieselben mehr ober weniger schwer verletzt au Bord zn bringen. Ein Nesse de; Königs befindet sich unter den Verunglückten. Bukarest. Auf der Eiscnbahnfahrt nach Jassy wurde der EifenbahukLsstrer Giecowsky von einem noch unbekannten Mitreisenden beraubt unb durch mehrere Messerstiche verwundet. Belgrad. Wie verlautet, hat der serbische Ministerpräsident Gevrgiwitsch seine Demission gegeben, die aber vom König abgelehnt wurle. Im Kabinette bestehe« ernste Differenzen. Wie wcitcr ver lautet, waide infolge d.r Jntc.ro:> ticu cinigrr Großmächte nur der Attentäter Knescwic hiugerichtet werd u, während die anderen An geklagten, falls sie vom Standgerichte zum Tode vernrlheilt werden solltet», vom König begnadigt werden würden. ReU»-Kork» Dcr Rasfcn'ampf in den Südsee-Staaten dauert fort, aber nmimehr kn anderer Form. So hat kürzlich der Gouverneur der SLdkarolinen «inen Neger namens Binleh zirm Tode vernrlheilt wegen Diebstahls. Die Notabelcn halt n nämlich dem Gouverneur zu verstehen gegeben, daß der Neger, wenn er diesen nicht ^»m Tode verurthcile, gelyncht, und der Richter selbst negeu seiner Nachsicht gezüchtigt werde» würde. 10»r>»»km>>ilrlq >or im riüsar-.iiUll» de» JejeraMcheil: der Bille»»!! Neid, m Thni»l0j. (Ai» Lufiiwshrunx uud Wckpuimz nicht -rbetcinr Manuskripte nur» nicht gebürte. LanVLo en-Kalender für 199S. Der Kalender deS „Sächsische» Sand-Batei»" für da» Jahr I960 erscheint im imterzeichnct u Berlage auch diesmal il» seinem gewohnten schmucken, Irchtgrülicu Geiowlde uud wird wie bis her in Tauseodcn von Familien sicher wieder ein willkommener Gast fei», da er wie immer eine reiche Fülle von. Wissenswertstem, An regendem, Unterhaltendem und Belehrendem bietet. Den Beginn wacht wie immer ein stimmungsvolles Renjahrsgcdicht. dann folgt da» Kalendarium nebst deu von Manche» noch erwünschte» Angabe« über den muthmaßticheu Witternugsvertauf. das vollständige Berzeichuiß der Messen uud Märkte iw Königreich Sachsen und den angrenzenden Staaten, brz. königl. prmrßischen Regierungs bezirke» Merseburg uud Erfurt, eine kurze knappe Ueberficht der Er eignisse in aller Welt bis Ende Juli 1899 nebst Abbilduuge« hierbei betheiligter, hervorragender Persönlichkeiten, sowie dcr Er löserkirche i» Jerusalem und des Bismarck-Mausoleums in Friedrichsruh. Außerdem enthält der Kalender eine Znsa>u»t«i,stellm>g der kritische» Tage des Jahres 1900 vou Rndols Falb, dis Genealogie der deutschen Herrscherhäuser unter Berücksichtigung der bis zu seinem Abschluß eingelreteneu Beräuderungeu, die wichtigsten Bestimmüngeu aus de« Post- und Telegrapheu-Taris für das Deutsche Reich nebst Oesterreich-Ungarn, st»vie eine reich« Fundgrube vo» Gemeinnützigem ». s. w. Der dem Humor gewidmet: Theil de» Kalenders ist mit drastischen Illustrationen ansgestattet uud e»t- hält uumch« erheiternd« Pointe. Außerdem bietet der Kalender a» Lese- und Unterhaltung»floss die Erzählung „Zu Grunde gerichtet" von K. Schmidt-Buhl, die frei nach dem Englischen erzählte spanneitd« Kriminaluorelletto »Der olle Marm" von Wilhelm Thal, die humoristische Novellette »Sein« Tochter" von Anna Treichel, „Eine Liebesgeschichte" von Emil Peschkau mid die Sylvester-Erzählung „In der zwölften Stunde" von Noderich Freimund, wahrlich genug, um sich manche lange Binterstunde damit zu verkürzen. Al- be sondere Zierde ist dem Kalender diesmal d.r» hübsche, in Oeldmrck ausgrführtr Genrebrkbchen „Wohin geht'S nach unserm Heim?" beigegcben. — Trotz dieses reichhaltigen Inhalt» beträgt der Preis des KakenderS, der sowohl von der Expedition« des „Landboten", als auch von dessen zahlreiche« Ausgabestellen bezogen werden kan«, wie bisher skr die «bunnenten nn* 2« Pscuttiz«. WM* Post-Abonuettteu erstatte» gegen Eiilsenduttst von Sv Pfg. l„ Brlefmarken eine» I.» «->»»»»«»» Vialem-tar portofrei zngeftmdt Tic BerlagS-Anstalk de» .Geueral-Aujeiger*.
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