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— Nr. 235. - 1SS9 Diese verbreitetste unparteiische Heilung erscheint Wochentag» abend» (mitDatumdeS nächsten Lage») und kostet mit den fünf Wöchentlichen B eiblättern: «leine Botschaft, Sächsischer Erzähler, Gerichts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Jllnstrirtes Unter» haltnngsblatt, bei den Postanstalten und bei den Ausgabestellen monatlich 40 Pfennige. Pvstliste: 1. Nachtrag Nr, 2877. relkgramm-Adrche: «meralanzetger Sengprshfielle Nr. IM. General- Donnerstag, den 2. November. Tlnzeiger für Chemnitz und Umgegend. (Sächsischer Landes.««zeiger). - Gegrllndet 1878 als „Anzeiger" ,e. »erlag nnd R-tatronsmafchinen.Drn« von Alexander Wiede in Chemnitz, Lheaterstratz» Nr. 8. Inseraten - Preis: Die 6ge spaltene TorpuSzeil» oder deren Raum 30 Pfg. (Preisverzeich nisse tr Zelle 8S Pia.) - »e- vorzugte Stell« (Reklame-Zeile) 80 Pfg. Bei vorausbestellten Wiederholungen größerer In serate entsprechender Rabatt, — Anzeigen fiir di« Nachmittag» erscheinende Nummer können nur bis Bormittag «o Uhr an- geno««« «erden. Geschäftliche Anzeiger-Inserate finden für billigsten Preis zugleich Verbreitung durch die täglich erscheinend« Chemnitzer Eisellbahtt-ZettlMg. Neu - Bestellungen für den Monat November auf den „General-Anzeiger" nehmen die Verlags-Anstalt, Austräger und Ausgabe stellen zum Preise von 4V Pfg. entgegen. Durch die Post zu beziehen fiir November und Dezember zum Preise von «0 Pfg. -M. Zuträger». Postliste 1. Nachtrag Nr. S«77. Politische Rundschau. Chemnitz, L. November 1899. Deutsches Reich. — Aus Kiel wird unterm 31. Oktober gemeldet: Zu der viel erörterten Reise deS Kaisers nach England können wir mit theilen, daß die kaiserliche Macht „Hohenzollern" zur Zeit auf der hiesigen Werkt für eine dreiwöchige Reise nach England in Stand gesetzt wird. ES sind sowohl Arbeite» am äußeren Schiffs körper, als auch im Innern der Macht auszuführen. Die erstere» sind zu»^ großen Theil beendet; das Schiff hat im Trockendock einen neuen Bodenanstrich erhalten und liegt »umuchr im Baubassin, wo zunächst die inneren Räume renovirt werde». Die Arbeiten werden zum großen Theil von Handwerkern ausgeführt, zum kleineren Theil nur von der Besatzung, die schon vor Wochen an Bord eines Hulks einquartirt worden ist. In der ersten Novemberwoche beginnt dann die Füllung der Kohlenbunker und die Uebernahme von Proviant. Am 13. November soll die „Hohenzollern" dann seeklar zur Ver fügung des Kaisers im Kricgshasen bereit liegen. Vor dem 15. No vember dürste indessen die Reise nicht angetreten werden. Als Be gleitschiff der „Hohenzollern" wird auch diesmal wieder der kleine Kreuzer „Hela" dienen. — Daß die Bekanntgabe des neuen Flottenplanes der Regierung auch außerhalb Deutschlands erhebliches Aussehen erregen würde, war zu erwarten. Insbesondere in England muß natur gemäß die geplante Verstärkung unserer Marine dem lebhaftesten Interesse begegnen, und es lag nahe, daß man dort das Vorgehen des Neichsmarineämts speziell aus der Besorgniß vor kein Heber gewicht der britischen Seemacht erklären würde. Der deutsche Flotte», vermehrungspkan wird von de» englische» Blättern nicht gerade freudig begrüßt. - Die „Times" sagt: Man kann kaum von »ns erwarten, daß wir die Politik Deutschlands bewillkommne», welche einen erheblichen Zuwachs zu unserem Floitcnetat bewnken dürfte; dennoch muß man zugeben, daß Deutschlands wachsender Handel und Kolonialbesitz den Schutz durch eine Flotte erster Ordnung be anspruchten, Kaisxr Wilhelm interessire sich lebhaft für Flottensachen und verstände mehr davon als die ungeheuere Mehrheit seiner Unter- thanc». Es sei jedoch zweifelhaft, wie weit er sein Volk mit sich fortreißcn werde. Deutschland müsse verstehen, daß, wenn seine Flotlenvermehrung zu einer entsprechenden Erhöhung der englischen Flotte führe, dies keine Eifersucht oder Mißtrauen seitens England» verrathe, . . — lieber den Rücktritt des Oberstkämmerers Fürsten Christian Kraft zu Hohcnlohe-Oeh ringe» von seinem Hvfamt wird der „Nat.-Ztg." Folgendes erzählt: Fiust Hohenlohe halte als oberster -Hvsbeamter denjenigen Personen der Hofgesellschaft (Kammerhcrren u. s. w.), die als Landtagsabgeordncte gegen die Kanalvorlage ge stimmt, das Schreiben zugehsn lasse», daß auf ihr Erscheinen bei Hose bis aus Weiteres kein Werth gelegt werde. Fürst Hohenlohe ist bekanntlich Herrenhausmitglied und da er glaubt, daß er sich i» seiner Abstimmung über die Kanalvvrlage binden würde, wenn er weiter in seinem obersten Hosamt bliebe, so zog er es vor, aus demselbeii zu scheiden, um eben freie Hand im Herrenhaus« haben zu könne». — Der Verein Berliner Kaufleute »nd Industrieller hat eine Pelilion um Einführung einheitlicher Postwerthzeichen für das ganze Reichsgebiet an den Reichstag gerichtet. — Die Einnahme an Zöllen und Verbrauchssteuern für das erste Semester des lausenden Etatsjahrcs hat die Summe von 366,2 Millionen oder 3,9 Millionen mehr als im gleichen Zeit räume deS Vorjahres ergeben. Die Zölle haben zwar »och immer ein Minus und zwar von 8,1 Millionen infolge der verringerten Getreideeinfuhr zu verzeichne», auch die Branntweininaterialstener weist cm Weniger von 1,2 Millionen auf, dagegen erbrachte die Zuck-rstcuer ein Mehr von 7,1 Millionen, die Branntweinverbrauchs abgabe von 4,9 -Millionen, die Braustener von 0,8 und die Salz steuer von 0,7 Millionen. — Von den anderen Eiimahmezweigen habe» die Neichsstempelabgabcn ein kleines Mehr gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres» die Post- und Telcgraphenrerwaltung ei» solches von 12,9 und die Reichseiseiibahnverwaltung von 3,2 Millionen zu ve,zeichnen. Ausland. Lestsrreich-Utigar»«. An die „Ostdeutsche Rundschau" in Wien ist roi» G a u v erb a »de des hessische» alldeutschen Verbandes folgende Kundgebung gelangt: 4000 deutsche Männer und Frauen jubeln dem in ihrer Mitte weilenden deutsch-österreichische» Abgeordneten Wolf, in dem sie.den Gedanken der deutschen Gemein, bürgschast verkörpert sehen, begeistert zu, gelobe» ihre» Brüdern i» Oesterreich in ihrem schweren Kampfe um di« deutsch- Vormacht stellung Treue bis in de» Tod und sprechen die Erwartung aus, daß sie ausharren im Kampfe, bis der Sieg entschiede» ist. — Anläßlich der Feier des NeformatioiiSfesteS fand in der evangelischen Stadtkirche in Wien der Uebertritt von 27 Personen vom katholischen zum eoangelischen Glauben statt. — BarabaS richtete im ungarischen Abgeordnetenhaus« an den Ministerpräsidentrn v. Szcll eine dringende Interpellation darüber, »b es wahr sei, daß der Krieg-minister angeordnet habe, die Reservisten müßten sich in der Kontrolversammlung bei dem Namensausrufe mit dem Worte „Hier!" melden und dürften sich nicht der ungarischen Sprache bedienen. Der Interpellant wünscht zu wissen, ob der Ministerpräsident darauf hinzuwirken gedenke, daß die Reservisten in Ungarn sich auch in ungarischer Sprache melden sollten. Frankreich. Angesichts der immer entschiedener hervortretenden Parteinahme der Nationalisten für die Buren, d. h. richtiger gegen die Engländer, stößt Jaurös in der „Petite Republique" einen Warnruf aus: „Frankreich" schreibt er, ,,niag sich mit den andern gesitteten Völkern bemühe», den Krieg möglichst einzndämlue», in Südafrika die Handelsfreiheit zu erhalten, an einem Schiedsgericht theilzunehmen, wenn di« Ereignisse es zulassen; aber man verhehle sich nicht, daß es viele Leute in der Welt giebt. die sich die Verlegenheiten Englands zu Nutze machen möchten. Unsere Nationalisten und Rückschrittler träumen laut von einem russisch-deutsch französischen Dreibund gegen England. Ich weiß, daß unsere auswärtige Politik nicht in den Händen dieser Aufgeregten liegt, eS Ist aber vernünftig, legen Ueberraschnugen gewappnet zn sei». Eine wüthende Kampspolitik gegen rngland wäre unheilvoll für Frankreich und die Welt: der Krieg wäre einer der furchtbarsten und blutigste», den die Menschheit jemals gesehen hat, und ei» Sieg wäre der elende Rückfall in die Reaktiv». Während Cornely im „Figaro" freudig die fortschreitende Versühnung zwischen Frankreich und Deutschland feststcllt, die sich u. A. darin kundgebe, daß an demselben Tage in Berlin die Rejane »nd Sardou vor dem Kaiserpaar, in Paris Wagner mit „Tristan und Isolde" triumphiren, überhäufen „Librr Parole", „Antonie", „Jntransigcant", „Patrie" rc. die, Rejane mit den unfläthigsten Beschimpfungen» weil sie vor dem deutschen Herrfcherpaar gespielt hat. stadt eingelroffen und daselbst mit stürmischen Ovationen empfange«» worden. Dagegen wird uns von anderer Seite gemeldet: Das in London verbreitete, noch nicht öffentlich gewordene Gerücht, daß General Buller am Montag in Kavstadt beim Landen erschossen wurde„ ist kein Börsengerücht, da es m der City unbekannt ist und die Börse gut schloß. Es ist jedoch das ausschließliche Gespräch auf dem KrlegS- mlnisterium und in den großen Klubs. Es heißt, die Regierung hält die Nachricht zurück. Sicherheit ist vorläufig noch nicht erlangbar. Im Verlaufe des heutigen Vormittags gingen uns noch folgend« Mittheilnngen zu: . London» 1. November. Hier wirkte die letzte authentische Meldung geradezu niederschmetternd. Ein in der veröffentlichte» Form unverständlicher Theil der White'scheii Unglücksdepesche, wonach ein irischer Soldat mit der Parlamentärflagge um Hilfe bei der Be erdigung der Tobten bat, wird dahin ausgelegt, daß cs sich i» Wahrheit nicht um die Gefangennahme, sondern um die völlige Ans- reibung der britischen Bataillone und der Artillerie und die Ge fangennahme der Urlerlebendeu handelt. Besondere Besorgniß erregt der enorme Verlust von 42 Offizieren. Die englische Stellung i» Natal gilt für verloren. Man ist auf Nachricht von der Einnahme von Ladysmith und von einem entscheidenden Sieg Jouberts gefaßt und befürchtet einen Asrikanderausstand der Kapkolonie. Alle hoch- gestellten Persönlichleite», welche gestern beim Kricgsministerium vor- sprachen, kamen niedergeschlagen zurück. Man glaubt, dasselbe hält Grosrbrttarniie»». London schwimmt in Freude. Allerdings!^svrgniß erregende Details zurück, liegt der Grund nicht in günstigen Nachrichten vom Kriegschanplatze l London, 1. November. ES ist zweifellos, daß da» Zurück» — diese sind vielmehr nicht so sehr erfreulich, da die Engländers sAn der Buren bei Ladysmith nur eine Kriegslist war^ un^Genrral Niederlage aus Niederlage erleiden und die Buren das wichlige Ladysmith zcrnirt habe» — aber ein freundliches Telegramm des deutsche» Kaisers stärkt die trüben Gemüther. Kaiser Wilhelm telegraphirle nämlich an Oberst Burn Murdoch, Kommandeur seines Regiments der ersten königlichen Dragoner, welches am Sonntag »ach Südafrika absegeln sollte, Folgendes: Entbieten Sie dem Rcgimente mein Lebewohl! Möge» Sie Alle »»beschädigt und wohl zurückkehrc». Wilhelm I. k. Die Veröffentlichung der Kaiserlichen Botschaft im Regiments befehl erregte die lebhafteste Freude beim ganzen Regiment. Die Blätter drücke» ihre hohe Befriedigung darüber aus, da sic das Wohlwollen des Mviiarchen für England in dein gegenwärtigen Kampfe außer Zweifel setze. — Das Regiment konnte zu seiner Enttäuschung am Sonntag nicht abgehen, da die Arrangements auf den: Transportschiff „Manchester Port", womit es von Ti'lbnry abscgeln sollte, nicht beendet Ivaren. Man hebt hervor, daß das Kriegsminlsterili», an dem Verzug« keineswegs schuld sei, da die Admiralität für die Transport-Arrangements verantwortlich sei. Eine große Menschenmenge hatte sich in den Docks ringefunden, um dem Abgang des Regiments Kaiser Wilhelms beizuwohnen. Allein sie war arg enttäuscht über den Aufschub desselben. Dennoch herrschte eine gehobene Stimmung infolge der kaiserlichen Botschaft. Der Krieg in Südafrika. Die Hauptentscheidung aus dem südafrikanischen Kriegsschauplätze liegt im gegenwärtigen Augenblicke in der Natal-Kolonie und zwar in und um Ladysmilh. Hier hat nun de» linken Flügel der Armee des Generals While eine folgenschwere Katastrophe ereilt. Mehrere Bataillone Infanterie und eine Gebirgsbatterie haben nämlich am Montag »ach einem überaus mörderischen Kampfe vor den Buren kapitnlirc» müsse», »nd der Oberkommandireiidc selbst willigte darein. Seine linke Flanke ist dadurch völlig entblößt, und es bleibt wenig Aussicht, daß er überhaupt noch einige Trümmer seiner Streitmacht „ach dem Süden retten kann. Die Buren begannen den Angriff ans die englische Hauptstellung mit schwerem Geschütz bereits am frühen Mvr-e» des genannten Tages. General White versuchie nun, da nn, ihn sich ziehende Netz der Buren zu zerreißen »nd unternahm zu diesem Zweck eine» Ausfall in westlicher Richtung, dcr aber unter schwere» Verlusten znrückgeschlagen wurde. Die Einzelheiten dieses Kampfes, den die Buren durch ihre altbewährte Taktik, ihr wohlge- zieltes Feuer aus sicherer Deckung heraus erzwungen haben und den Eindruck der Katastrophe in England schildern folgende Londoner Berichte: Die irische» Füsiliere, das Gloncestcr-Regiment und die zehnte Gebirgsbatterie, welche die lin'e Flanke dir Stellung bei Ladysmith decken sollten, kämpften am Montag gegen eine furchtbare Uebermacht und erlitte» schwere Verluste. Schließlich ergaben sich die Ueberlebenden. Einige von ihnen kainen unter Parlamentärflagge in das Lager bei Ladysmith, um Hilfe zur Bestallung der Tvdte» zu erbitte». General While billigte die Uebergabe-Bediugiingen und tadelte die Kapitulation nicht, da die Stellung der englischen Truppen unhaltbar gewesen sei. Die Buren »ahmen 42 Offiziere, 2000 Manu und einen Zeitungskorrespondenten gefangen. Ueberdies erbeutete» sie fünf Geschütze, fünfzehn Maulthiere und den ganze» Wagenpark der Engländer. Das schwere Unglück bei Ladysmith erregt in London tiefe Bestürzung. Daß General White di« Verantwortung für die Kapitulation übernahm, wird als ein Zeichen dafür angesehen, daß er seine Abberufung wünscht. Die englischen Verluste waren sehr schwer, da das gefangen genommen« Korps sich nicht eher ergab, als bis es ganz umzingelt nab durch da» Gewehrfeuer des gedeckt stehenden Feindes dezimirt war. * * * ' - Am Montag durchlief überdies noch ein aiifregende» Gerücht die englische Hauptstadt. Es hieß nämlich, der englische Ober- kommandirende für Südafrika, General Sir Redver» Buller» sei bei seiner Landung in Kapstadt ermordet worden. Wie sich indeß ' heransflcllte, hatte sich die Ankunft de» General» in der verspätet. Nunmehr ist der englische Oberlommandirrud« White aus seinem Lager in's Hügelland zu locken. Die Nachricht daß General White abberusen werden soll, ist irrig. London, 1. November. Die Meldung, daß zwei britische Regimenter sich den Bnren ergeben mußten, verursachte hier eine niederschmetternde Wirkung; solch ein großes Wafsenunglück hatte Niemand erwartet. Die beide» Regimenter waren je 700 Mann stark. Die Bergarlillerie, die in die Hände der Bnre» gefallen ist, hatte eine Mannschaft von 60 Köpfen, sodaß die Streitmacht Whites jetzt um 1460 Maitn geschwächt ist. Kriegserfahren» Generale rathc» zum schleunig«» Rückzug von Ladyfmity, weil es dcr Plan Jouberts sei, »ach Durban z» gelange», ehe die britischen Verstärkungen dort eiiigctroffen sind. —Wie die „Exchange Telegr.- Coinp." erfährt, werde White de» Befehl erhalten, sich »ach Pieter- maritzburg ziirüchnzieheu, so lange die Eisenbahn noch intakt ist. Zwei Bataillone von Adlershot erhielten Befehl, sich zur sofortigen Einschiffung nach Südafrika bereit zu halten. Das Kriegsamt hat den Befehl gegeben, daß die ersten Bataillone der Regimenter Siifsolh Wesscx und Derbhshire für de« Dienst in Südafrika mobil zu machen sind. London, 1. November. Die Buren haben ihre Artillerie durch Wegnahme der englischen Gebirgskolonne, durch die in Glencoe und Dundee erbeuteten Geschütze und die ans Pretoria herbei geschafften KO-Pfü»dcr ans 40 bis 50 Geschütze gebracht und sind den Engländern dadnrch überlegen. Auch reicher Proviant wurde in Glencoe erbeutet. — Major Wilson versuchte, von Tuli an» Mafeking z» entsetzen, wurde aber etwa 30 Kilometer südlich vo» Tuli bei dem am Grenzfluß gelegenen Nhcidesdrift vo» den Bure» geschlagen. Er verlor einen Hanptman» und 10 bis 12 Tobte und Verwundete und mußte sich »ach Tuli zurückziche». Umschau im Laude. — Dresden. Nach dem in Kalkreuth ausgegebeiun Bulletin über da» Befinden des Prinzen Friedrich August hat der Prinz in der Montags-Nacht einige Stunde» gut geschlafen. Ter Prinz fühlt sich zwar matt, doch wesentlich freier. Die Brechneigung ist geringer. Die Körperwärme beträgt 36,8 Grad, dcr Puls 54. Der Puls ist regelmäßig. Der Appetit regt sich. DaS Allgemeinbefinden ist beruhigend. — In dem Stalle eines Hauses in der Johannisvorstadt wurde am Sonntag früh der Bursche eines österreichischen Offizier» vergiftet aufgefunde». Auch zwei werthvolle Reitpferde lagen verendet im Slallc. Wahrscheinlich liegt Vergiftung durch schädliche Gase vor. Tie Untersuchung ist cingcleitet. - Leipzig. Der Streik der Angestellten der Leipziger elektrischen Stcaßenbahn ist als beendigt anzusehen. Die Direktion hat sich zu Zulage» bereit erklärt, ebenso haben di- Streikenden nicht voll auf ihre» Forderungen bcstanden. Die meisten Leute waren am Sonntag bereits wieder in Dienst und cer Betrieb konnte fast in vollem Umfange wieder ausgenommen werden. — Das am Sonnabend i» Lindeiiau ausgebrochene Großfeuer, da» die Damps- gewürzmühle und Kakaofabrik von Thurm ». Wunder zerstörte, dürste einen Schaden von über 30,000 Mk. verursacht haben. Als Ursache nimmt man Kurzschluß der elektrischen Leitung oder Selbst entzündung von Kakaobohnen an. — In der Leipziger Straße in Connewitz wurde die 7 jährige Tochter eine» dort wohnhaften Grün- waarenhündlers von einem Motorwagen überfahren und auf der Stelle getöotet. DaS Kind war unmittelbar vor dem herannahende» Wagen vom Fußwege auf da» Gleis getreten, so daß der Wagen führer nicht mehr im Stande gewesen war, den Wagen durch Bremsen zum Halten zu bringe». — Ättnavsrg. Lin auf Neudorfer Staatsforstrevier vorge- kommen« Jagdunfall erregt hie astgemeint rheilnahme des Publikum». SS war da» letz!« Treitnm ans Hochwild Md eben, in der fünfte» NachmittagSstMt, krachten drei Schüfst!» als dev als dlrigirender Treibtr thätig gewesene Aorstschutzmann Karl Albert einem in seiner