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gvnelnen geradezu elende Zustand de- Unterrichts n»d der Bildung' ans der Insel trügt natürlich auch da- Seinige dazu bei, eine gesündere und freier« Entwickelung des Geistes und Charakters zu hemmen. Sowohl in Bezug auf die Moral als die Interessent»«» der Cudauer haben diese Zustünd« bedenkliche Folgen gehabt. Daß ' die Dame, die im Hanse eine- Spaniers als die Hanssrau waltet und als solche dem Gaste sich prüsentirt, nur die zeitweilige Lebens gefährtin des Mannes ist, von ihm, wen» er nach Spanien Heim kehr, verlasse» wird und sich eine» andere» Genossen sucht, ist eine gewöhnliche Sitte. Die Interesse» des CubanerS aber haben je langer desto ausgesprochener »tue rein materielle Richtung genommen. Di« Aussicht auf schnellen Reichthum lockt den Spanier »ach Cuba, da- Strebe» »ach Gewinn beherrscht den Eingeborenen, dem ja bi- vor kurzer Zeit alle üflentlichcn Aemter völlig verschlossen waren. Selbst die Religio» bildet kein Gegengewicht; die Messe» in den zahlreiche» große» Kirche» sind meist höchst spärlich besucht, ja nicht selten bethriligen sich auch die Priester a» der allgemeine» Jagd! nach Gold; vnlangte doch in den siebziger Jahren ein Geistlicher Von einem Pflanzer, der die Negerkinder seiner Plantage taufen lassen wollte, für jede» Täufling die Summe von 60 Mk! Da die Arbeit in Cuba hoch bezahlt wird, so strömt eine Menge von" Abenteurern hier zusammen, die schnelle Bereicherung erhoffen und! zur Verbesserung der sozialen Zustände natürlich nicht beitragen ! Edle Unterhaltungen und Genüsse sind kaum zu finden. Die große Oper i» Havanna faßt freilich mehrere tausend Menschen, leistet aber stets sehr Mittelmäßiges. Die Frauen, denen die Sitte es verbietet, ans den Straßen oder in den öffentlichen Gärten spazieren zu gehen, verbringen zu Hause ein mithätigcs Leben, dessen höchster Genuß eS ist, dnrch die Fenster — «S find eigentlich nur Fenster höhlen, da sie nicht verglast, sondern nur vergittert sind, — di, Vorübergehenden zu mustern; die Männer liege» einen großen Lheil des Tages in den Kaffeehäuser», wo sie trinken, schwatze» und spielen. Am Ivvhlsten fühlen sich in Havanna vielleicht die fremden «mflente, denen die allgemeine Höhe der Preise aller Maaren, die großen Einfuhrzölle und der üppig blühende Schmuggel e» erlauben, außerordentlich theure Preise zu machen und sich so schnell zu be reichern. Das einzige ideale Interesse, welches das cabanifche Leben anfzmveise» hat, ist der nationale Kampf, der Kampf für die Unabhängigkeit des Landes und es wäre daher nur geschichtlich folgerichtig, wenn die weitere Entwickelung der Insel vo» dieser Basis ausginge. UM" Kleine Chronik. M — Auf dev Flucht erschoffeu. Aus Köln wird unterm 18. d. M. berichtet: Aus dem benachbarten Fort Müngersdorf ver sucht« heute früh «in wegen Fahnenflucht zu 8 Monaten Festung . vernrlheilter Soldat, der bereits 3 Monate verbüßt hatte, zu ent fliehen. Der die Aufficht führende Gefreite gab 4 Schüsse «us den Flüchtling ab, worauf dieser, in de> Brust, an Armen und Bcsincu getroffen, tüdtlich verletzt znsammenbrach. Er wurde sterbend nach de» Fort znrückgebracht. — Aus dem Bühueulebeu. Gegen eine russische Unsitte hch ein deutscher Künstler mit anerlennenswerthem Mathe Front gemacht. Man schreibt aus Moskau: Hier hat Herr Spielmaun, der neue Wiener Tenor» an seinem Bencfizabend die ihm ooiam xudlieo dargebrachten Gold- und Silbergeschenke zurückgeiviesen. Er vcklärte entschieden, daß er diesen Brauch nicht mitmache, und daß di« «irtzigr einet, Künstlers würdige Belohnung Blumen oder Kränze So wäre es auch früher stets gewesen, als noch nicht jede Lhautcmtgröße mit Lorbeeren „garuirt" wurde. Die russische Presse giebt Herrn Spielmaun, der die Operette verläßt, um in der Wiener Hosoper zu fingen, vollkommen Recht. Viele Nachahmer »jrd der Künstler aber wohl nicht finden. — Das Sud« «iuer Bevlaffeue«. Melanie Joubert, eine schöne, 24 jährige Pariserin, war von ihrem Manne treulos verlassen worden. Ten Schmerz und die Trennung überwand die Bedauerns- wrrthe nicht. Sie stieg aus die Juli-Säule in Paris und stürzte pch in die Tiefe. Aus der Plattform des Monuments schlug der Körper aus. Beim Transporte nach dem Kranlenhause gab die arme Verlassene ihren Geist aus. In der Tasche ihres Kleides fand mau einen Zettel mit ihrem Namen und den Beweggründen des Selbstmordes. — LaS resolute Dienstmädchen. In Schmiedeberg im Niesengebirge machte sich dieser Tage ein Mann das Vergnügen, aus der Straße ein ihm begegnendes hübsches Dienstmädchen zu küssen. Die Küchenfee, welche damit nicht einverstanden war, griff sofort in ihren Korb, nahm ein Ei heraus und wars es dem Kuß- bedürftigen mit solcher Kraft ins Gesicht, daß sich zum Gaudium aller Passanten der Inhalt des Eies über die ganze Oberhälfte des Don Juan ergoß. — Friedrich Schiller, o. ö. Professor. Dieser Tage sind gerade hundert Jahre seit der Erneuung des außerordentlichen Pro fessors Friedrich Schiller zum ordentlichen Professor der philoso phischen Fakultät der Universität Jena verflossen. Die „Jenaischen Wöchentlichen Anzeigen- (Jenaische Zeitung") theilten die Ernennung in ihrer Nummer vom 20. April 1798 mit, wo unter „Akademische Nach richten" znächst mehrere Veränderungen in der Jurist.,>faknllät ge meldet werden. Daun heißt cs weiter: „Außerdem ist Herr Hofrath Schiller zum ordentlichen Professor der Philosophie ernannt worden. — Eine grätzliche Thal und ihre Folgen. Ei» furcht bares Familiendrama hat sich in Kalinow im Kreise Groß-Strehlitz abgespielt. Der Schäfer Franz Ccballa, ei» dem Trunk ergebener Mensch, hat, als seine Frau vor seinen Mißhandlungen flüchtete, seinen beiden schlafenden Kindern die Hälse durchschnitten und sich «ach Oeffnung der Pulsadern selbst die Halsschlagadern durchschnitten. Die zurückkehrende Ehefrau wurde beim Anblick der Leiche» vom Schlage gerührt und brachte ein todtes Kind zur Welt. Chemnitzer Marktpreise am 16. April 1898. Weizen, srcnide Corte» 1> Mark — Psg. bis 1l Mark -<0 Pf», pr. SO Kilo - weiß und bunt - iächs. Roggen, ni'edcrläiid. süchs. - hiesiger - preußischer - sreuider Braugerste, fremde ' '«-l,fische FuUergcrst«! Hafer, sächs., verregnet - sächsischer - preußischer „ - sremder Erbsen. Pech. o 20 - 10 . 60 B - B - B 65 - B 8 - — - - « - o 20 O B 7 O 40 . B - - SO B B 8 - 10 B - - - B 05 B » 8 » 30 - - - - - 60 » - IS - 75 - - - - - 7b » - 9 . 50 - - B - - — - » 7 B 10 - - B - B 40 - - 7 » 60 « - B - « SO » » 8 B 3b - B B - 90 - 6 B 35 B * L * - 85 - B 8 B 20 - - - - — - B S B — B B * — - B 7 » 7b M B o * - 70 - B 4 - 30 - - o * - 80 - 3 » 20 - - - * - 80 « - 3 - - - - - - 20 - - 2 - 60 - - 1 - Erbsen, Mahl- und Futter- 7 - — - Heu Stroh Kartoffel,» Butter «,r,»>»,rlliq.' für »en rt»«M°nwmLhe»! Julia» ryel».' für dm Jos«ra«e»-rmik »er «erlezee: «,t»e In «himul». Mir «ulbn-ehrun» >md Racklendmi, »KV» er»«t>«r «»null,NM »Ird »Ich» »»ttmtz ^ L'okop/io» S0S. 2Ar«pk«»»» SV6. II««!« riß««' »mm Ligvv« Hsvltlvr-, Lapvslorvr- null Anlvr-Alvrkntiittvo. W»» ktsumsk-kt 7, DlLSHIILLlL, loumspkl 7. -äiizststtungsa 2k/ 2SS, SSS, 4SS, SSS, 7SS, SSS, /SSS. MS, 2SSS. SSSS. ES, FASS, 6SSS, 7SSS es. s. «?. «. «o. 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