Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000105013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900010501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900010501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-01
- Tag 1900-01-05
-
Monat
1900-01
-
Jahr
1900
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
15. Drermbrr. Niederlage Buller'« bei Colrnso, Verlust! der Engländer 109? Manu und 11 Geschütze, neun davon fallen nebst 21 Ofsicieren und 311 Mann in die Hände der Boeren. Die drei Niederlagen der Engländer geben der aufrühre rischen Bewegung der holländischen Elemente in den britischen Besitzungen neue Nahrung. 20. Dec. Das englische KriegSamt macht bekannt, daß Feldmarschall Lord Roberts zum Obercommandirenden der Streitkräfte in Südafrika und Lord Kitchener, der Sirdar der egyptischen Armee, zu seinem GeneralstabSches ernannt I seien, daß eine 7. Division nebst erbeblichen Verstärkungen an Artillerie abaeben und daß 9 Bataillone Miliz, sowie VolunteerS und Homanry auf freiwillige Meldung nach dem Kriegsschauplatz entsandt werden sollen. ES melden sich Massen von Freiwilligen. 23. Dec. Lord Roberts schifft sich nach Südafrika ein. 25. Dec. Polizeitruppen der Division Gatacre besetzen das von den Boeren geräumte Dordrecht. — Boeren ver suchen die Bahnlinie südlich von de Aar zu zerstören. 26. Dec. Kitchener trifft in Gibraltar mit Roberts zusammen. Es treffen Meldungen ein, daß die verheerende Pferde krankheit in Südafrika sowohl unter dem boerischen wie dem britischen Pferdebestande ausgebrochen ist. 26. Dec. Die Boeren schlagen einen Ausfall der Be satzung von Mafeking zurück. Der Verlust der Engländer beträgt 109 Mann. 29. Dec. Der englische Kreuzer „Magicienne" bringt vor der Delagoabai den deutschen NeichSpostdampser „BundeSrath" aus und schleppt ihn nach Durban, wo daS Prisengericht zusammentritt. 30. Dec. Die Engländer wehre» einen Angriff der Boeren auf Dordrecht ab. (Köln. Ztg.) Deutsches Reich. Berlin, 4. Januar. (Wer trägt zum Fortschritte I der Socialdem okratie bei?) Die „Kreuzztg." beginnt I daS neue Jabr mit einer fröhlichen kleinen Denunciation gegen I die Nationalliberalen. Sie meint, wenn die Socialdemokratie I beim Jahreswechsel mit großer Freude auf die im I letzten Jahre gemachten Fortschritte Hinweisen könne,! so sei daran zu erinnern, daß mit diesen Fort-1 schritten die Namen Bassermann und Lieber eng! verknüpft seien. Den Abg. Lieber bezw. das Centrum — I denn die Angriffe auf die beiden Abgeordneten bedeuten natürlich I zugleich einen Angriff auf die Parteien, denen sie angehören — I zu vertbeidigen, überlassen wir natürlich mit Vergnügen der Cen-1 trumSpresse. WaS aber den Angriff auf die nat.-lib. Partei an-1 geht, so meinen wir, daß für die Aufhebung des Verbindung--1 Verbots bekanntlich nicht nur die natioualliberale Partei,! sondern auch der sehr conservative und sehr antisocialdemo-1 kratische Graf Posadowsky eingetreten ist; was die! zweite nationalliberale „Sünde" des vergangenen Jahres! anlangt, so mag die Ablehnung des Arbeitswilligen-! gesetzeS vielleicht als ein Fehler anzusehen sein, weil! sie eine Repression der Socialdemokratie verhindert hat;! einen Fortschritt der Socialdemokratie hat sie aber schon! darum nicht bewirken können, weil sie ja lediglich den bis-1 herizen Zustand hat bestehen lassen. Wohl aber kann die Social-! demokratie sich bei ganz anderen Leuten bedanken. Sie macht I zunächst darum Fortschritte, weil gewisse, der „Kreuz-! Ztg." recht nahestehende Kreise im letzten Jahre! unausgesetzt daSVertrauen zu der Regierung und! besonders zu dem nächst dem Kaiser höchstgestellt en I Manne untergrabe» haben. Theoretische Angriffe! auf den bestehenden Staat sind nicht annähernd so gefährlich, I wie die unausgesetzten Praktischen Angriffe auf die den I Staat leitenden Männer. Denn die große Masse der! Mindergebildeten hält sich an daS Handgreifliche.! Sagt man ihr, der bestehende Staat sei nichts Werth,! so läßt sie daS kalt, zeigt man aber mit Fingern! auf den leitenden Staatsmann und wirft man ihm vor,! daß er alle Erwartungen getäuscht habe, daß er kein Herz! für einen großen, für das Staatswohl höchst wichtigen I Stand habe, so trägt man dadurch den Geist der! Verhetzung und der Untergrabung der Staat». I autoritär hinein. Ferner aber trägt zu den Fort-1 schritten der Socialdemokratie die Lebensführung und! daS hochmütbige Benehmen mancher Kreise bei, die in! ihren politischen Gesinnungen durchaus auf dem Boden I der „Kreuzztg." sieben. Das schlechte Beispiel, das diese! Kreise, die ihrer Stellung nach ein gutes Beispiel geben I sollten, geben, wirkt entsittlichender und darum die Social-1 demokratie fördernder, als es die Ablehnung eines, beiläufig I sehr schlecht redigirten, Gesetzentwurfs thun kann. Würde! die Socialdemokratie durch nationalliberale Fehler ge-! fördert, so wäre es doch sehr merkwürdig, daß siel bei den Wahlen vor 1'/, Jahren gerade in konservativen I Gegenden (Mecklenburg und Ostpreußen) so überraschende I und erschreckende Fortschritte gemacht hat. * Berlin, 4. Januar. (Die Annexion Elsaß-! Lothringens.) Es ist häufig die Frage aufgeworfen! worden, ob Deutschland nicht besser daran gethan hätte, die I Grenzlande bei Frankreich zu belassen, da die Annexion die I Franzosen unheilbar verwundet habe und die hauptsäch-1 lichste Ursache der unüberbrückbaren Kluft bilde, die die! beiden Nationen trenne. DaS deutsche Volk hat darüber ander- gedacht und mit Ausnahme des Abg. Liebknecht und seine- damals kleinen Gefolges daö Vorgehen der leitenden I Kreise und Männer einstimmig gutgeheißen. Es ist nun interessant, das Urtheil eines Mannes kennen zu lernen, der wie wenige in der Lage war, die Verhältnisse zu überschauen und unparteiisch zu beurtheilen. ES handelt sich um den vor einiger Zeit verstorbenen L. Bamberger. Bamberger war mit allen Personen, die in Frankreich eine leitende Rolle spielten, genau bekannt. In seinen kürzlich erschienenen ..Erinnerungen" spricht er sich nun über die in Rede stehende Frage wie folgt auS: „Es wird eine ewig ungelöste Streitfrage bleiben, ob Deutschland im eigenen Interesse, d. h. im Interesse eines versöhnlichen Zu sammenlebens mit seinem Nachbarn und seiner Sicherheit vor Revanchekriegen, bester daran gethan hätte, die beiden Provinzen bei Frankreich zu belasten. Franzosen und Deutsche werden sich nie darüber einigen, lieber diesen Punct habe ich mich in diesen 2b Jahren 1870—1895 nur mit einem einzigen Franzosen verständigen können, de» ich natürlich nicht neune, um iha nicht iu seinem Laude unmöglich zu machen. Alle anderen, auch die vorurthrilSlosrsten und maßvollsten, haben versagt. Meine Urberzeugung ist, daß der Haß gegen daS siegreiche Deutschland uud die Begierde nach Revanche ganz ebenso groß gewesen uud geblieben wäre, selbst wenn man keinen zollbreit Land abgerissen hätte. Au- measch» lichrr Rücksicht für die Bewohner wäre es wünschenSwerth ge wesen, sie bei Frankreich zu lasten; au» Rücksicht auf die eigene Sicherheit war Deutschland zur Eiuverleibung berechtigt, denn ohne di« Erfahr de» Angriff- zu vermehren, vermehrte »- die Mittel zur Abwehr. Deutschland hätte, wenn Straß- bürg und Metz bei Frankreich geblieben wäre», gerade so viel Grund gehabt, täglich auf »ineu Revanchekrieg gefaßt bleiben zu müssen, wie dir- jetzt der Fall ist, und eS hätte nur da» Plu» von Wider- staadSmitteln entbehrt, die diese festen Plätze ihm gewähren. So lang« die Nationen und Staaten im Kamps um ihre eigene Existenz so wie heute einander gegeoübersteheu, kann man r- dem deutschen Reich nicht verdenken, daß e« die Maßregel seiner größeren Sicher stellung der humanen Rücksicht auf die Neigung der incorpo- daß mein, Unbefangenheit tu dieser Frag» nicht augezweifelt I ländischen Gewässern verkehren, und brtr. den Entwurf be werben kann, «alt ich doch im deutschen Reichstag für so zu! Gesetze- über die Feststellung de- LandeShauShaltSetatS von Frankreich hinnrigend, daß mein» politischen Freunde mich immer I Elsaß-Lothringen für 1900 den zuständigen Ausschüssen, baten, in elsässischen Angelegenheiten nicht da» Wort zu nehmen."! (-) Berlin, 4. Januar. (Telegramm.) Der „Reichs- Sehr lehrreich ist auch wa» B. über die deutsche Verwaltung I anzeiger" veröffentlicht die Vorschriften über die Annahme -»d MMn». i.«I. ,« 0.W d.: »Da« PE». di. I «"!>-»"»» !k».?" kiM« M ih,,m E«cki.l w« .in D.e Deutschen haben durch eigene Fehler viel zum Mißlingen ' ^„2 y^ffentlicht die Verleihung deS Charakters als beigrtragen, aber »S wäre auch dann nicht gelungen, wenn s'el zL.rkl. Geh. Rath mit dem Prädikate „Excellenz" an Engel vom Himmel gewesen wären . . . Das ganze französisch» I dx» Landrath a. D. v. Vethmanu-Hollmeg — Der „StaatS- Leben mit seiner Gravitation nach Pari-, selbst mit seiner von! anzeiger" veröffentlicht einen Erlaß Uber die Beilegung der ihnen nur adoptirtrn Sprache, war den elsässischen Biirgrrkreisen zur I Rechte der juristischen Persönlichkeit an die Ver lieben Gewohnheit geworden, und da eS eben so viel anziehende I sicherungSgesellschaflen ans «egensettigkett. — Der „ReichS- ! Eigenthümlichkeiten hatte, al- das norddeutsche abstoßende, so blieb! anz." meldet: Der Rotbc Adler-Orden zweiter Classe da« entsprechende Gesühl ausschlaggebend. Die Elsässer suhlten sich "" E-ch-"laub .st dem LandsckaftSd.rector Graf Saurma- nicht al- Deutsche und entbehrten di. französische Leben-- und . Staatsgemeinjchaft schmerzlich. Das ist eine Thatjache, die jenseits! ,9. derttu, 4. Januar, (^cleg ramm.) Oraf Puckler ,,, ... « ! auf Klein-Tsckirne und der Redacteur der „StaatSburger - al» «" Ereigniß aus eigenen Fußen steht I Zeitung" Wilberg sind von der neunten Strafkammer deS ES blerbt nur noch übrig, Hlnzuzufilgen, daß sich im letzten I ^ndgerichtS Berlin I von der Anklage der Aufreizung Jahrzehnt unter den Leiden Hohenlohes eme Wendung zum Classenbasse fretgesprocheu worden. Der StaatS- Besserrn vollzogen hat. . I anwalt hatte 300 Geldbuße beantrag». * Berlin, 4. Januar. Die Verhandlung wider! (D ^ikl, 4. Januar. (Telegramm.) Der Oberwerft- Sigmar Mehring wegen Beschimpfung von Einrichtungen I direclor der kaiserlichen Werft zu Kiel, Capitän zur See und Gebräuchen der katholischen Kirche vor der IV. Straf-1 v. Ablefeld, theilt in einem Tagesbefehle mit: Der Staats kammer des Landgerichts I unter Vorsitz deS Landgerichts-1 sekretär deS Reichs-Marineamts Vice-Admiral Tirpitz hat rathS Pleßner erregt wegen der Schärfe eeS UrtbeilSspruchcS l bestimmt, daß den Arbeitern der kaiserlichen Marine- Aufsehen, sodaß ein Bericht über den Proceß angezrigt ist. l Werkstätten jährlich steigende DienstalterS-Zulagen Unter Anklage gestellt war ein in Nr. 37 deS „Ulk" vom! gewährt werden. Die Bestimmung tritt sofort in Kraft. 15. September v. I. veröffentlichte» Gedicht unter der Ueber- - Cuxhaven, 3. Januar. EinneueS Küstenfort wird I RrnnrS - Da» Gedickt I per Elbe-Mündung projectirt. „Authentisch" erfährt glosstrt da« Urtbe.l deS Militärgerichts von R^ an „Hann. ^ur.", ^ß sick der holsteinischen Elbseite welchem .« m-hreren Strophen schar,e Knt.k ubt. Es ,jne neu- Fahrrinne gebildet hat, die, wenn auch schmal, selbst I wird darin geschildert und beklagt, daß daS sonst so stolze! Schiffen ein Passiren ermöglicht, das außer dem I ddieses Urtheil selbst in bedauerlicher I wirksamen Feuerbereich der beiden jetzt bei Cuxhaven be- W-,i- degrad.rt habe. In dazwischen geschobenen kürzeren ^^en Küstenforts „Kugelbaak-" und „Grimme.hörn" Strophen wird daS geistige Niveau der Bewohner von Diese Fahrrinne, die von den Schiffern daS „Klutzen- I ""d di- Bekundung ihrer Religiosität ! loch" genannt wird, nimmt in der Nordsee ihren Anfang und I Messe, Beichte, un Kreuzzcichen u. s. w. und der Einfluß I beim sogenannten Blink, auf der Unterelbestrecke I»"' Jesuiten ^geißelt. DaS Gedicht hat in katbolnchen I 2ll^„bruch ,,nd Otterndors, in das richtige Elbsahr- Kre.sen großen U»w>ll-n erregt, nament .ch richtete sick dieser Dieser Neugestaltung des Fahrwasser« wird in maß- gegen zwe, Strophen, die sich aus die Leute, die m Rennes Abenden Kreisen sorgfältige Beachtung geschenkt, und es I zur Messe geben, und auf die Bauern bezogen, I werden Projekte erwogen, am „Blink", wo die Mündung des Krev, vor Christo und semen Jüngern machen. Eme „KlutzenlochS" in da» Elbfahrwasfer liegt, -in Küst-nsort zu I Strafanzeige halte ursprünglich keinen Erfolg be, dem I hauen, daS diese Mündung wirksam unter Feuer nehmen kann. ! Staatsanwalt, schließlich wurde aber die Strafverfolgung! » I angeordnet. — Der Angeklagte, der Dissident ist, bestritt ent- I. Hamburg, 3. Januar. Bei der Berathung deS Entwurfs schieden, die Absicht gehabt zu haben, die katholische Kirche ^^u en S e em anns ° rdnung nn „ L er -. nd e u t s ch - r ! und ihre Einrichtungen zu verunglimpfen. DaS Gedicht sei I »"H^.?d"rg-Ultona wurde über den unter dem aufregenden Eindruck des UrtbeilS von R.nue» Entwurf eme ziemlich absallige Krst. geübt. Es wurde be- ! entstanden und sein Hauptgedanke sei zunächst daS Mitleid I I mit Frankreich gewesen, das durch jenes Urtheil in der! Befferung für die SchissSniannschaff elngetretcn sei, „nn I ganzen Welt an Ansehen eingebüßt habe. Um zu erklären, I übrigen aber zweifellos eine Verschlechterung . ! wie ein solches Urtheil nur möglich war, habe er das I (-) Trassen, 4. Januar, (Telegramm.) Amtliches iMilieu schildern wollen, in welchem sich der Proceß ab-1 Wahlergebn.ß: Bei der Landtags-Ersatzwahl nn I spielte. Es sei bekannt, daß gerade in der Bretagne I 5. Wahlbezirk dcs Regierungsbezirks Frankfurt a. O. (Drossen) I Pietismus und Heuchelei zu Hause seien. Es lasse sich schon I sind 280 giltige Stimmen abgegeben worden. Davon entfallen ! grammatikalisch nackweisen, daß er mit seinem Gedicht nur I 242 auf denRitterschaftSdirector v.Pappritz-Radach (cons.) I die Gesellschaft zu Rennes, nicht aber die katholische Kirche I und 38 Stimmen aus den Gutsbesitzer Nasse-Zweinert, dessen l habe treffen wollen. Er habe nur kennzeichnen wollen, welche! Parterstellung unbekannt ist. Ersterer ist somit gewählt. I Sorte von Menschen dort wohnen, wie allerdings die Jesuiten ! * Coburg, 4.Januar. Der Generalsuperintendent 0r. von I ihren Einfluß dort geltend machen und wenn er erwähnte, I Müller ist heute im 9O.LebenSjahreverstorben. (Boss.Ztg.) ! wie ein General, der soeben vor Gericht eine Lüge bekundet! » ! habe, äußerlich fromm zur Beichte gehe, so habe er nur den! Frankreich. ! General treffen wollen, nicht aber die Beichte. Staats-1 Eomplotproeetz. I anwalt Romen erachtete eine Beschimpfung von Einrich-I lein stärkerer Grad der Achtungsverletzung au-. Er behaupte,! A" KLSn wL" d--' st. .. - I tdumS, sondern auch Juden haben über dieses Gedicht mit I,._..dariS, 4. Januar. (Telegramm.) Die nativ na- ! Entsetzen und Entrüstung die Köpfe geschüttelt. Der Ange-1 k»st(sche Presse nennt das Ergebniß der StaatS- lklagte habe die Absicht gehabt, durch sein „Schandgebicht" l gerichtSverhandlungen den Zusammenbruch der I nicht nur die katholische Kirche als solche zu verunglimpfen,! «"^"3k- „GauloiS" bedroht die Regierung mit unerbitt- I sondern die Messe und die Beichte, da- Kreuzzeichen, daS l Heimzahlung am nahen Tage des Sieges seiner Partei. I Priestertbum, das Priestergewand und den Jesuitenorden in ! daßdiedrei in den Händen der Gerrchtigkeit be» I beschimpfender Weise zu treffen und mit Koth zu besudeln. I sindlichenVerur t heilten mit Verbannung bestrastwerden; I Der Staatsanwalt beantragte 6 Monate Gefängniß. Justiz-11" werden sie noch heute Nacht an die Grenze ge- I rath Träger sübrte dagegen aus, daß — ganz abgesehen von! sisiasikwerden, um irder Kundgebung vorzubeugen. Voraus- I der Frage des Geschmacks — man selbst bei feinstem religiösen I si^klich werden sie auch zur Tragung der Kosten ver- I Gefühl und der größten Hochachtung vor der katholischen Kirche I urtdeilt werden, und das »st für Buffet und Dsroulöve, die l nicht zu der Ueberzeugung kommen könne, daß sich der l skwaS besitzen, der ernsteste Theil der Strafe» denn die Kosten ! Angeklagte strafbar gemacht habe. Ohne zu erwägen, ob der I betragen wegen der großen Zahl der Angeklagten und Zeugen, I Angeklagte nicht seine Gedanken geschmackvoller hätte aus-1 der Dienstreisen, der commissarlscheu Vernehmungen u. s. w. I drücken können, beantrage er dessen Freisprechung. — Rechts-! angeblich etwa 800 000 Francs. (Voss. Ztg.) ! anwalt Moffe schloß sich diesen Ausführungen an. — Der l — , . I Gerichtshof kam im Wesentlichen im Anschluß an die Aus- l Iführungea des Staatsanwalt« zu der Ansicht, daß der An-! Mahmud Pascha; Reue Unruhen. > l geklagte mit Absicht und Bewußtsein die katholische Kirche! * Konstantin-»-!, 4. Januar. (Telegramm.) An her- 'I für daS Urtheil in Renne« habe verantwvrtlich machen wollen I vorragender Stelle wird versichert, daß Dama d Mahmud I und Mefle, Beichte, Kreuzzeichen, Pnesterthum und Jesuiten-1 Pasch» «uS Konstantinopel keinerlei Anbietungen gemacht '' orden m roher Weise beschimpft habe. Der Gerichtshof I worden seien, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Die Be erkannte, wie gemeldet, auf sechs Monate Gefängniß,! Werbungen um die Concession für die Trockenlegung deS sowie Unbrauchbarmachung der Platte» und Formen. ! UeberschwemmungSgebieteS der Flüsse Euphrat, Tigris und Berlin, 4. Januar. lTelearamm.llUm Verleihung des Postens eine« Ministers ohne Porte- Wolff's Bureau meldet an» Ade«, 4. Januar r l lkuille für Mahmud Pascha und von Staatürathsposten D-r Reich-postdampfer „General" ist hier sUr s-ine beiden Söhne ferner um die Bewilligung angehal ten «nd znr Durchsuchung der Ladung! von 5000 Pfund als Entschädigung für seine Reise- von britischen Truppen besetzt worden.! losten, sowie um volle Straflosigkeit für Mabmud Pascha Die Ladung soll hier gelöscht werden. (Wdrb.) und seine Reisebegleiter sind von Mabmud Pascha selbst I ausgegangen. Es wird versichert, der Sultan werde au D Berlin, 4. Januar. (Telegramm.) „Reuter'S! diese Anerbieten keine Antwort ertheilen, weil die öffentliche Bureau" meldet au« London von gestern: ! Meinung in Europa, die sich anfangs durch die Flucht „Die Regierungen von Großbritannien und von Deutsch-1 Mahmud Paschas habe stark beeinfluffen laffen, durch den land führen gegeuwärtig in Berltu freundschaftliche Unter-! offenkundigen Charakter seiner nunmehrigen Forderungen Handlungen, betreffend die Beschlagnahme deS „Bunde-- «ussettart sein dürfte. - Nach einer Nachricht au« UeSküb rath". Deutschland hab. keinen Protest io dieser Sache A '" erhob.», sonder» sich daranf beschränkt, da» Ersuchen zu stellen, ^^^st ^^tttie^und eine Schwadron Cavallerw sind^nach daß die Angelegenheit so schnell al- möglich geregelt werde." I Dibre entsendet worden. Ein Jnfanterie-Bataillon hat Be- Hierzu bemerkt Wolfs'S Bureau nach zuverlässigen Er-1 fehl zur Marschbereitschaft erhalten. kundigungen, daß erstens die Verhandlungen Berlin, sondern in London geführt werden, und daß! NSterblichkeit-- und «esundheU-u-rhSUmffe. afrikaliaie sofort Einspruch erhoben hat. I * Nach den Veröffentlichungen de» kaiserl. Gesundheit«- o ! ambes sind in der Zeit vom 17. bis 23. Decembcr von je 10M o (^kleyramm.) Gestern Abend I Einwohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben gemeldet: um 8 Uhr fand beim «atserpaar em Diner statt, zu welchem I Berlin 16,3, in Eharlottenburg 17,5, in Bresl<ru 26.8, in Herren der Mar,ne geladen waren, darunter Admiral «Köln 24,5, in Mnigsberg 23,3, in Frankfurt a. M. 16,2, in von Köster und die Bice-Admirale Thomsen, Staat»-1 Wiesbaden 18,6, in Hannover 17,8, in Magdeburg 20,0, in sekretär Tirpitz und Frhr. v. Senden-Bibran, sowie der! Stettin 25,5, in Mtona 19,0, ir. Straßburg 24,1, in Metz (?). kaiserl. russische Admiral Makaloff, welcher nach dem Diner I in München 23,2, in Nürnberg 26,8, in Augsburg 25L, in im Sternsaal dem Kaiser Photographien von seiner IDresden 18,6, in Le ipzi g 17,1, in Stuttgart 18,3, in KarlS- Nordpolforschung-reise vorlegte. — Heute Morgen unternahm I 17,1. in Braunjchweig W.2, in Hamburg 1<H5, in Wien da» Kaiserpaar den gewohnten Spaziergang im Thiergarten. I 17,5, in Prag 22,6, in Triest 41,3, ,n Krakau 32,6, l I Amsterdam 17,9, in Antwerpen 21,9, in Brussel 32,5, in D." Ka 'ser borte von 10 Uhr ab die Vortrage de« Kriegs-1 20,6, in Paris 23,9, in London 29,8, in Glasgow 23,9, I Munster» v. G oßler und de» Ches« de» Mililar^bmetS I Liverpool 33,9, in Dublin 19,5, in Gdinivurg 19,7, in Kopen- v. Hahnke. Heute Mittag empfing der Kaiser die Bischöfe h,,^ 21,8, in Stockholm 18,5, in «hristiania 15 5, in Peters- I von Osnabrück und Kulm. — Der Kronpr,»z und die l bürg 27,6, in Moskau 28,2, in Odessa 19,0, in Warschau 22,0, I Prinzen Eitel Friedrich und Adalbert haben sich heute «in Rom 21,9, in Venedig 27,2, in New York 16,9, in'Phila- «Mittag «ach Plön zurückbegeben. Idekphia (?). 1 Gesundheitsstand hat sich m der Berichtswoche in der T,,*".'Januar. (Telegramm.) Der Bunde--1 überwiegenden Mehrzahl der größeren europäischen Städte I rath überwie« ,n seiner heutigen Sitzung die Vorlagen betr. I«twa» weniger günstig gestaltet und auch dir Sterblichkeit war rirten Bevölkerung vorzog. Ich lege Werth darauf, hier mein» An-Iven Entwurf einer Verordnung über da« Flaggenrecht I »m Allgemeinen, besonders rn den größeren Orten des Aus sicht über tziefe LöllrrsNettfragr au-zusprechrn, weil ich glandr,Ideutscher Binnenschiffe, die ausschließlich ans au«-1lande», höher al-in dor Vorwoche — Namentlich haben unter den Todesursachen aküte Entzündungsu Lrr Ath- mungsorganr -ugenommen un- vielfach eine größere Zahl von Sterbcsällrn veranlaßt. Auch Erkrankungen an Jn- 1 uonza evuaden häu/figcr beobachtet und riefen mehr ToveZ- äüe als in der Vorwoche hewor. So kamen aus Braunschweig und Amsterdam je 3, aus Paris und Petersburg je 4, aus Moskau 7, aus Berlin 8, aus London 69 Todesfälle zur An zeige. — Acute Dar in krankheiten zeigten sich gleich- alls vielfach etwas häufiger als Todesursachen, wie in Berlin, Breslau, Danzig, Leipzig, München, Pest, Paris, Peters burg, Wien, New ?)ork u. a. Dagegen war die Bcthei>gung des Säuglingsalters an der Gcsammtsterblichkeit im Ganzen eine geringere als in Ser Vorwoche, so daß von je 10 000 Ein wohnern in Berlin 42, in Leipzig 50, in München 85 (auf das Jahr berechnet) Säuglinge starben. — Die Zahl der deut schen Orte mit sehr geringer Sterblichkeit (unter 15,0 pro Mille) var eine kleinere als in der Vorwockse. Es erfreuten sich einer olchen: Bielefeld, Brandenburg, Bremen, Darmstadt, Dessau, Flensburg. Harburg, Lasset, Kiel, Linden, Schöneberg, So lingen. Günstig (unter 20,0 pro Mille) war die Sterblichkeit in Altona, Barmen. Berlin, Lharlotteichurg, Dresden, Elber feld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Kaiserslautern, Karlsruhe, Leipzig, Mannheim, Stuttgart, Wiesbaden, Amsterdam, Antwerpen. Pest, Christiania, Dublin, Edinburg, Stockholm, New Jork u. a., und war auch in Magdeburg, Li>on, Kopenhagen, Warschau. Wien eine mätzig hohe (etwas über 20,0 pro Mille). — In Britisch-Ostindien hat die Pest in der Woche vom 18. bis 25. Novcinlber 1899 ca. 1000 Todesfälle weni ger als in der Vorwoche veranlaßt. In der Stadt Bombay, so wie in Kalkutta war jedoch die Zähl der Todesfälle etwas größer. In den Südstaatcn war eine erhebliche Besserung des Seuchenstandes eingetreten. — Der Cholera erlagen in der selben Zeit in Kalku'tta 20 Personen. — An Gelbfieber kamen m derselben Zeit in Havanna 11 Erkrankungen und 8 Todesfälle, in Vera Cru; 1 Todesfall zur Meldung. — Von den bei uns epidemisch aufiretcndcn Jnfectionstraukheilcn kamen Todesfälle an Masern, Scharlach, typhösen Fiebern und Pocken mehr, an Diphtherie und Ke ml, hülsten etwas weniger als in der Vorwoche zur Mitihcilung. So wurden Todesfälle an Masern aus Bamberg, Danzig. Essen, Fürth, Köln, Mün chen, Nürnberg, Pest, Dublin, Glasgow, Liverpool, London, Moskau, Wien zahlreicher, aus Berlin, Breslau, Stettin, Paris, Petersburg, Warschau, New Aork meist in nur wenig gegen di« Vorwoche verminderter Zahl berichtet. Auch Erkrankungen an Masern gelangten aus Breslau. Hamburg, München, Pest, Wien, Petersburg, New Hort und aus den Regierungsbezirken Posen und Wiesbaden in großer Zähl zur Anzeige. — Das S ch a r l a chf i cb e r forderte in Berlin, Bochum, Breslau, Elberfeld, Hannover, Magdeburg, London, Odessa, Petersburg. Warschau mehr, in Königsberg, Pest, Moskau, Wien, New^Aork weniger öder die gleiche Zahl von Opfern wie in der Vorwoche. Erkrankungen waren in Hamburg, Pest, Ehristiania, Kopen hagen, London, Paris, Petersburg, New Dort nicht selten. — Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup hat in Plauen, Moskau, Odessa, Stockholm, Wien zu-, in Berlin, Magdeburg, München, Pest, Petersburg, Prag, Warschau, New Dark abgenommen und blieb in London, Paris, Venedig die gleiche wie in der Vorwoche. Todesfälle an Typhus waren in London, Paris, Petersburg gesteigert. An G c n i ck st a r r c kamen aus New Aork 4 Todesfälle zum Bericht. Sterbesälle an Pocken aus Odessa, Petersburg, Warschau je 2, aus Ant werpen 4. Aus -em Geschäftsverkehr. -Ur. Nach den Entwürfen Les Herrn Architekt Richard Hage mann und unter Betheiligung der Baufirma Korn agel und einer Anzahl künstlerischer und gewerblicher Kräfte ist jüngst der Umbau und die Einrichtung der von der Bayerischen Straße Nr. 2 nach Windinühlenstraße Nr. 56 verlegten Apotheke zum Rothen Kreuz vorgenommen und vollendet worden. Mit diesem neuen und zweckmäßigen Unternehmen, das der Pharmacie Helle, renndliche und übersichtliche Räumlichkeiten zu schaffen wußte, wird das Bild einer wirklich zeitgemäßen Apotheke lebendig: der hohe, schmucke Verkaufsraum mit seinen spiegelnden Wänden von pomvejanisch-gelbem Stuckmarmor, mit seiner Decke von imitirtem blendendweißen und geflammten Marmor, umzogen von einem dunkler gehaltenen Fries, in welchem naturalistisch ge haltene Medicinpflanzentypen, ' wie Belladonna, Aconit, Mohn, Fingerhut, Bilsenkraut erscheinen, dazu reiches Täfelwerk in Eiche machen das Ganze vornehm und gediegen. Alle Theile und Räume der Apotheke, die Laboratorien, die Lager und die Verkaufsstätten, stehen untereinander in bequemem Zusammenhang und lassen eine günstige architektonische Anordnung erkennen. Auch im Aeußeren zeigt sich die im Besitze von Herrn Hermann Blaser befindliche Apotheke zum rothen Kreuz ungemein schmuck; polirter rother und schwarzer Granit bekleiden dir Fa?ade und weite Glassenster lassen reichliches Licht in den BerkausSraum fallen tzVvIn-irenInnrant ks,!L8t-8ütvI, Wtcrstraßk, gegenüber -em königl. Palais, direkte Nähe der Theater «nd Bahnhöfe. Anerkannt vorzügliche Küche. Prima Holl. Austern. V. Lrösstvs Lrstvs üorol 0vur8otüLnä3 Central-Hotel, Berlin. svv Lmmsr von 3 M. — 2S m. DM" Oeirenllber OevtrnIdLbubot krleckrlvditrusse. "WW IsmliMt Rkli-io«sgtmiilde !« Lkipsig. Freitag, 5. Januar, Abend- 4'/. Uhr, Sonnabend, 6. Januar, Vorm. 8'/, Uhr, Predigt S'/« Uhr. Tageskalen-er. Telephon - Anschluß: Expedition des Leipziger Tageblattes . . . . ; Nr. 222 Redactton des Leipziger Tageblattes - 153 Buchdrucker« des Leipziger Tageblattes (E. Polz). - 1173. Otto Klemm'- Sortiment (Alfred Hahn), Filiale: Universität»- straßr 3 : 4046. Louis Lösche, Filialen de» Leipziger Tageblattes: Katharinen- straße 14: 2935. KönigSplatz 7: 3575. Adressen aller Branchen, Stände uud Länder liefert unter Garantie Welt-Adressen-Berlag Emil Reiß, Leipzig. Eatalog gratis. Fernspr. 3229. Telegr..Adresse:„Wrltreiß.Leiozig". AudkunftSftelle für Tee-Schifffahrt-- nnd Reise-Verkehr. Relirs-Wrltkartr der Hamburger Rhedrreien:F.WGraoprustein, vlücherplotz 1. Unentgeltlich» AuSkunftSertheilnng: Wochen tag» 9—12 Uhr Vormittag» nnd 3—6 Uhr Nachmittag». Patent-,Gebrauch»m«fteruMarken-Au-kunft«fte>lt:Arnhl3 lTuchballe), I. Exped. Wochentag» 10—12, 4—6. Fernspr. 682. veffentltche Bibliotheken: Universität«.Bibliothek. Die Bibliothek ist an alle» Wochentagen geöffnet: Früh von 9—1 Uhr »nd (mit AuSvahm» de» Sonnabend») Nachmittag» von S—5 Uhr. Der Lesesaal ist oröfinrt: Früh von 9—1 »ad (mit AnSnahm» de» Sonn abends) Nachmittag» von 8—6 Uhr. Di« Bücher-AoSgabr und Annahme erfolgt täglich früh von 11—1 Uhr und (mit L»S- nahm» d»S Sonnabends) Nachmittag» von 3—5 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse, Tr. L, I.): BücherauSgabe und Benutzung de- Lrsesaal» von 9—12 und 3—7 Uhr. Vorlegung der Patentlchristen von 9—12 and 3—7 Uhr ebenda. volkSbibltothek I. («lexanderstr. 35, p.) 7'/«—9'/« UbrAbd«. Volk-bibliothek NI. (VII. Bürgerschule) 7'/«—9'/. Uhr Abd«. «olk»bibliothek IV. (VI. Bürgerschule) 7'/.-S'/, Uhr «bd». VolkSbibltothek V. (VIII. Bürgerschule, Leipzig-Rendnitz, Ein gang Rathhauistraße) 7'/«-9'/« Uhr Abend«. « oIk« biblio»hekVI. (I. Bürgers«-. L, Lortzingstr. 2)7'/.-9'/. U. A.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)