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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020103028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902010302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902010302
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-01
- Tag 1902-01-03
-
Monat
1902-01
-
Jahr
1902
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Volkswirthschastlicher Theil des Leipziger Tageblattes Alle für diesen Lheil bestimmten Sendungen sind zu richten an dessen verantwortlichen Rrdacteur T. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und von 4—5 Uhr Nachm. tt, bahn- m IN a> ha bei 3 d p 8 I, bei u 2 wu f a siih hül das Ivol An Bel ver fas mö die Vc de« Vri Dai dl h >r F Die Aussichten Ser Eisenindustrie im neuen Jahre. * Bon hervorragender rheinischer Fachseite wird der „Kuxcu- Jeirung" geschrieben: „Während nn November sich wenigstens vereinzelte Er scheinungen zeigten, welctie wenn auch nur eine geringe Be lebung des Eisengesckäftcs erhoffen liehen, ist leider im De- eember die schlimme Lage noch verschärft worden. Auf allen Gebieten, sei es Roheisen, seien es Walzproducte, seien cs Fertig fabrikate, ist die Nachfrage noch geringer geworden und die Preise halten sich auf dem niedrigsten Niveau. Der Beschäfti gungsgrad ist iil Rheinland und Westfalen ein so geringer, wie man ihn seit Jahrzehnten nicht gekannt hat, und selbst die aller- benen Werte müssen theils zeitweilig den Betrieb cinstellcn, ibeils die Arbeitsstunden verkürzen. — Dies gilt von fast allen Werken ohne Ausnahme. Die Aufträge, welche namentlich im Oktober und November etwas reichlicher einliefen und dem Markt den Anschein einer Wiederbelebung gaben, sind, wie sich jetzt zeigt, fast nur Auslandsaufträge gewesen, welche von den Werken zu Verlustpreisen übernommen sind, um überhaupt ikren Betrieb aufrecht erhalten zu können. Dauernd können derartige Lieferungen mit Berlu st Preisen nicht durch geführt werden und sind daher weitere dauernde Einschrän kungen der Betriebe in ganz Rheinland und Westfalen zu er warten. — Man wird in dieser Beziehung zweifelsohne die selben Wege wandeln müssen wie das Coakssyndicat, dessen Einschränkungen auch von Quartal zu Quartal gewachsen sind. Eine geringe Belebung machte sich in letzter Zeit auf dem Fein blech markte geltend, wo einige gröhere Aufträge einlicfcn, die aber auch zu solchen Preisen esfectuirt werden müssen, dah die Producentcn wenig Freude daran haben. Ob die Absicht einzelner Gruppen, für kleinere Walzproducte hier und da kleine Aufschläge zu erzielen, durchzuführen ist, scheint uns zum Mindesten Zweifelhaft, denn bei der heutigen Lage ist jede Fabrik trotz, wenn sic zu den jetzigen Inlandspreisen Be schäftigung bekommt. — Die kolostalcn Vergrößerungen und Neu an lagen, die im Laufe der letzten Jahre geschaffen sind, treten aber erst jetzt voll und ganz mit ihren Produkten an den Markt. So lange die Hockconjunctur vorhanden war, hat man die Wirkung dieser ProductionSvergrößerungen unter schätzt; nachdem jedoch der Bedarf innerhalb einer sehr kurzen Zeit sich ganz enorm vermindert hat, drückt die Production dieser Neuanlagen ganz außerordentlich auf den Markt und es dürfte ein Wandel kaum zu erwarten sein, bevor nicht eine An zahl der älteren, mit höheren Selbstkosten arbeitenden Werke vollständig zum Erliegen gekommen ist. Ebenso ungünstig wie in Westfalen liegen die Verhältnisse jetzt in, S i e g e r l and e. Auch hier hat in den letzten Wochen sich die Krisis eher verschärft als vermindert. Die alten Auf träge sind letzt völlig erledigt und die Werke treten in die Zeit, haben." Diese Aufträge find aber durchweg in Folge der ach gegenseitigen Unterbietungen zu solchen Preisen her-nn- mmen, daß sie nur mit Verlust ausführbar sind. Gießereien, Puddeleisenbctriebe, Maschinenfabriken, Walzwerke sind nur höchst ungenügend beschäftigt und tme gesagt zu nicht lohnenden Preisen. Die Hohofenwcrke sind dauernd in einer sehr traurigen Lage. Obgleich dieselben mit großen Ein schränkungen arbeiten, wollen die großen Bestände an Roheisen bei der mangelhaften Beschäftigung der übrigen Eisenindustrien nicht Weichen. Die Hütten klagen übereinstimmend über die Haltung des Coaksshndicats und können sich bisher nicht ent schließen, längere Abschlüsse zu den neuen Coakspreisen zu machen. — Kurzum, auch im Siegerlande machen sich bisher irgend welche Anzeichen einer Besserung nicht geltend, im Gegen- theil sicht man ziemlich trübe in die Zukunft, und es steht zu befürchten, daß das Jahr 1902 noch manchen Betrieben große Einschränkungen und vollständige Einstellungen bringen wird. Was das Vertrauen zu einer ferner liegenden Zukunft angeht, so ist daraufbezüglich die Stimmung der rhernisch-west- fältschen, sowie der Siegerländer Großindustriellen in etwas ge- theilt. Eine Minderzahl hofft, daß die Preise wenigstens nicht weiter heruntergehcn und der jetzige Beschäftigungs grad aufrecht erhalten wird, während hervorragende Fachleute einen weiteren Rückschlag und eine dauernde Schädigung der heimischen Eisenindustrie von Amerika her erwarten. Die gewaltigen Trustgcsellschaften, welche sich dort zusam- mengefundcn habep, bilden für unsere Eisenindustrie die Ursache banger Sorgen. Bisher fand der amerikanische Stahltrust reichlichen Absatz und Beschäftigung im eigenen Lande, hervor gerufen durch den enormen Verbrauch, den Amerika für Eisen- productr augenblicklich hat. Es ist aber Wohl zweifellos, daß auch dort die gute Conjunctur nicht ewig dauern wird, und dann steht zu befürchten, daß der über enorme Capitalien unr eine Reihe großer Fabriken verfügende Trust in gewaltigem Umfange seine Produkte auf den Weltmarktwerfen wird, so daß alsdann auch das unter großen Opfern für Deutschland erworbene Auslands-Absatzfeld zum Lheil in Frage gestellt wird. Kurzum, die augenblickliche Lage, wie auch die Zukunftsaus sichten für die Eisenindustrie werden ziemlich skeptisch beurtheilt und leider läßt cs sich nicht verkennen, daß gewichtige Gründe vorliegen, welche diese Sorgen um die Zukunft nur zu sehr rechtfertigen. Um so mehr wäre es am Platze, wenn diejenigen Faktoren, welche berufen erscheinen, die heimische Eisenindustrie möglichst zu kräftigen und für den wie cs scheint unvermeidlichen Kampf mit dem Auslande zu stärken, in jeder Beziehung Alles thäten, die Leistungsfähigkeit und billige Productionsfahigkeit der Eisenindustrie zu erhöhen. Dies gilt ganz besonders in Be zug auf das Äerhältniß des Kohlen- und Coaksshndicats zu den Eisenwerken. Der Zustand des Kampfes, wie wir ihn jetzt er leben zwischen diesen beiden Industrien, die in ihren Interessen eng auf einander angewiesen sind, ist ein durchaus unnatür licher. Hoffentlich wird dre Leitung des Coaksshndicats ein sehen, daß daS jetzige Verfahren nicht zum Guten führt. Auf der anderen Sette muß aber auch hervorgehoben werden. Laß namentlich die Hohofenindustrie enorm ^ewinnrciche Jahre hinter sich hat, die sie zum Theil der Mäßigung ver dankt, mit der das Kohlenshndicat und Coakssyndicat, selbst in aufgeregter Zeit, seine Preise auf einem verhältniß- mäßig billigen Niveau erhalten hat. Hoffentlich wird das Jahr 1902 zu einer Einigung der wider st reitenden Interessen auf diesem Gebiete führen." Vermischtes. lL. Le ptig, 2. Januar. Seitens einer in Paris an sässigen Firma sind neuerdings an Angehörige unseres Bezirks Aufforderungen zur Beschickung einer in Marseille statt findenden internationalen Ausstellung mit dem Erbieten zur Ucbcrnahmc der Vertretung ergangen. Da über den Ruf der in Rede stehenden Pariser Firma der Handels kammer erst vor Kuzem wenig günstige Mittheilungen zuge- gangcn sind, auch der Inhalt der Aufforderungen verdächtig er scheint. empfehlen wir denjenigen Firmen unseres Bezirks, die etwa mit derartigen Aufforderungen bedacht werden sollten, sich auf der Kanzlei dec Handelskammer, Neue Börse, Tr. L, I., näher zu unterrichten. *— Gewerkschaft Glücksbrunn. Wie man der „uuren-Ztg." aus Eisenach schreibt, ist auf der Gewerkschaft „Glucksbrunn" eine äußerst werthvolle Speisecobalt- aber ungefähren worden. " Mühlhausen, (Thür.), 2. Januar. Der Magistrat hat gegen den Verkauf unserer elektrischen Straßen bahn nichts einzuwenden und auch die Staowerordneten-Ver- sammlung, welcher die Angelegenheit demnächst unterbreitet werden wird, dürfte ihre Zustimmung zu der Besitzveränderung des Werkes geben. Jedenfalls wird die Bahn an die „Ton- tincutalc Gesellschaft in Nürnberg" verkauft, da diese Gesell schaft mehr Sicherheit bietet als die „Elektra". Für die Straßenbahn werden von der Direktion dieses Jahr Verkehrs verbesserungen angestrebt. 2 Vern». 2. Januar. Von dcnProvinzial-Renten» banken sind seit ihrem Bestehen bis zum 1. Oktober 1901 an Rentenbriefen für 666 314 3Ä) -F, davon für 56 366 986 Mark auf Grund des Gesetzes vom 7. Juli 1891 und für 1360 auf Grund desjenigen vom 8. Juni 1896 in Umlauf gesetzt. Davon wurden für 249446 220 «4 auSgeloost, so daß am 1. Ok tober 1901 noch für 806 868 110 Rentenbriefe unverloost im Umlauf waren. Davon waren solch« auf Grund de» Gesetze» durchweg erledigt und es würde, falls nicht eine Wendung zum Besseren eintrete, vielleicht noch zu Arbciterentlassungen ge- chrttten werden. *— Das Walzdrahtsyndicat setzte den Preis für Thomas-Flutzeiscnwalzdraht wieder auf 126 -Ft für die Tonne est. Zuerst war eine Ermäßigung vorgesehen, diese unterblieb aber in Folge des Beschlusses des Halbzeugverbandes, die Knüppelpreije nicht zu ermäßigen. * TutSdurg. 2. Januar. Die chemische Fabrik Matthes L Weber wurde in eine Actien-Gesellschaft um gewandelt. *— ZecheHeleneundAmalieinBergeborbeck. Im November betrug die Förderung 69 728 r (im Vorjahre 68 816), der Betriebsüvcrschiltz 184 374 -Ft (254 966). Nach Verwendung von 50 000 -Ft (lilOOOO) für Neuanlagen bleiben 134 374 .4t (124 966). . . ' *— Elsässische Wertzeuafabrik Zorn hoff vorm. GoldenbergLCo, Zornhof fb. Zaberni. Els. Bei 3 Mill. Mark Aktienkapital und- 1,84 Mill. Mark Obli- gationcnschuld wurden in 1900/01 573 277 .4t (im Vorjahre 674 365 .4t) auf Wcrkzeugconto und 44 160 ,4t (25 597) aus Effecten als Gewinn erzielt, welcher indeß durch die Unkosten, owie durch 74 618 -Ft Eitra-Abschreibung auf Lagerbestünde und 48 750 -Ft (69 000) reguläre Abschreibungen gänzlich aufgezehrt wird, so daß nur der aus dem Vorjahre übernommene Vortrag von 7030 -Ft wiederum vorzutragen verbleibt, eine Dividende (im Vorjahre 5A Proc. gleich 172 500-^t aus 221 567 -Ft Rein gewinn) also nicht ausgeschüttet wird. > - '—Braunschweigische Kohlen-Bergwerke in Helmstedt. Aus Vcrwaltunaskreisen wird mitgctheilt, daß die Dividende des abaelaufenen Geschäftsjahres für die Stamm aktien auf 9 bis 10 Proc. und für die Borzugsactien auf 10 bis 11 Proc. zu schätzen ist. *— Deutsche Levante-Linie. Wie bereits mitge- theilt, hat die Verwaltung die Aufnahme einer 4(4proc. Prio ritätsanleihe von 3 Mill. Mark, rückzahlbar zu 102 Proc., beschlossen und dieselbe auch bereits an em Consortium unter Führung der Norddeutschen Bank begeben. Für diese Anleihe ist nunmehr die staatliche Genehmigung ertheilt worden. Die Rückzahlung der Anleihe erfolgt vom 2. Januar 1904 ab inner halb 20 Jahren, und zwar mit mindestens 153 000 -Ft jährlich. Die zur Rückzahlung gelangenden Schuldverschreibungen wer den durch das Loos bestimmt. Vom Jahre 1908 ab kann die Gesellschaft verstärkte Tilgungen vornehmen oder den noch nicht getilgten Restbettag der Anleihe mit einem Aufgeld von zwei Procent nach vorhergeaangener dreimonatiger Kündigung zu- rückzahlcn. Zur Sicherstellung der Inhaber der Schuldverschrei bungen wird denselben, für welche die Vereinsbank in Hamburg als Vertreterin bestellt ist, an sämmtlichen im Besitz der Deut schen Levante-Linie befindlichen Seedampffchiffen ein erstes Pfandrecht zur Höhe von 3 060 000 -Ft durch Eintragung in das Schiffsregister eingcräumt. Dieses Pfandrecht soll auf sämmtlicke von der Gesellschaft bis zur Tilgung der Anleihe zu erwerbende Seedampfsckiffe durch Eintragung in das Schiffs register ausgedehnt werben. S DerVorrathvonKaffeeinHamburgist von 89 974 916 Psd. am 30. November um 6 937 840 Pfd. auf 95 806 735 Pfd. am 31. December gestiegen. An dieser Zu nahme waren folgende Sorten betheiligt: Santos 74 439 480 Pfund (gegen 30. November 67 252 440 Pfd.), Rio 5 403 960 (5 072 880), Bahia 3429 360 (2 912 400), Costarica 359 580 <349 180), Domingo 608 040 (596 160), Puerto Rico 209 440 (94 400), ostindischer 296 400 (292 630), afrikanischer 610 200 (487 200), zusammen 85 356 460 Pfd. (77 057 290). Der hier nachaewiescnen Zunahme um 8 299 170 Pfd. steht eine Abnahme bei folgenden Sorten gegenüber: Laguahra 1824 810 Pfund (gegen 30. November 1931150 Pfd ), Guatemala 6134 050 (7 029 360), Salvador und Nicaragua 983 320 (1115 270), Maracaibo und Savanilla 537 720 (621720), diverse 970 376 (2 220125), zusammen 10 450 275 Pfd. (12 917 625). Durch diese Abnahme reducirt sich die oben ausgewiesene Zunahme auf 5 937 840 Pfd. Die BuchungenderWaardn-Liquida tions- amburg sind im Jahre 1901 denen des Jahres gekommen. Es wurden nämlich registrirt: Kaffee vom 7. Juli 1891 für 53 457 630 '-Ft und auf Grund desjenigen vom 8. Juni 1896 für 1350 -tt. *— Deutschlands Ausfuhr nach den Ver einigten Staaten von Amerika. Der Gesammt- werth des Erportes aus dem Consulatsbezirk Coburg betrug im vierten Quartal 677 421,22 8 gegen 666119,94 8 im gleichen Quartal des Vorjahres, also cme Abnahme um 88 698,72 P. Dagegen weist das dritte Quartal des Porjahres eine Zunahme von 203779,45 8 auf. Der Gesammtexport des Jahres 1901 beträgt 3 664 186,64 8 (3 287 488,69 8 im Vor jahre), also eine Zunahme von 365 369,67 8- — Die Aus fuhr des Consulatsbezirks Hamburg betrug im letzten Quar tal 2 512 401 8 (2 903 338), hat sich also um 390938 8 ver ringert. Wenn man die Ausfuhr der letztverflossencn vier Quartale zusammenstellt, so crgiebt sich folgendes Bild: erstes Quartal 1901 2 754 518 8 (gegen 1900 5 684 570), zweites Quartal 3 855 439 8 (3 659 608), drittes Quartal 2 224743 8 (2 479 786), viertes Quartal 2 512 400 8 (2 903 338), zusam men 11347 100 8 (14 727 202). — Der Export aus dem Con sulatsbezirk Braunschweig betrug im vierten Quartal 1901 an Werth 3 961916,75 (gegen 2 901399,92 -tt im gleichen Zeitraum des Vorjahre). Der Export im ganzen Jahre 1901 betrug 9 168 828,33 -Ft (6 604 810,44). — Aus dem Con sulatsbezirk München (ausgenommen Augsburg) betrug der declarirte Werth des Exportes im Jahre 1901 669 037,68 8- Die Gesammtausfuhr hat gegen das Vorjahr, wo sie 582 658 8 be trug, eine Steigerung von 86480 8 erfahren. L . bl. V. Ein Fühler? Die „Münchener Allg. Ztg." hat schon so manchen Artikel gebracht, der auf nahe Beziehungen zum Grafen v. Bülow schließen ließ. Jedenfalls bemüht sie sich redlich, die Zolllinie der Regierung innezuhalten. Unter diesem Gesichtspunkte erscheint der Schluß des Artikels bemerkenswerth, den sie soeben über das Wirthschaftsjahr 1901 gebracht hat. Es heißt da: „Auf die Aussage der Landwirthschaftskreise hin allein kann man freilich eine Nothlage der Landwirth- schaft nicht anerkennen, das bedarf einer Unter suchung von unbefangener Seite, einer Enquete, etwa nach dem Muster der der Börse gegenüber veran stalteten, in der auch die Vertreter anderer Stände mitwirken können. Möchte man doch immer bei den Erörterungen das Gemeinsame und Vereinigende statt des Trennenden hervor heben! Das Wichtigste und Unentbehrlichste find die Handelsverträge." Zwei überaus wichtige Zugeständnisse enthält dieser Artikel des der Regierung nahe stehenden Blattes. Einmal betont er, daß die Handelsverträge „das Wichtigste und Unentbehr lichste" seien. Sie sind also wichtigerundunentbehr- licher als die Erhöhung der l an d wirth s ch aft - lichen Zölle. Und wenn sich Erhöhung der Aararzölle und Handelsverträge nicht gleichzeitig erreichen lassen, so müssen die Handelsverträge vorgehen. Minimalzölte, an denen die Handelsverträge scheitern könnten und vermuthlich scheitern würden, sind also wirklich Unsinn! — Das zweite bemerkenS- werthc Zugeständniß des Regierungsblattes besteht in der Er- tenntniß, daß die landwirtschaftliche Nothlage erst durch eine Untersuchung von unbefangener Seite, durch eine Enouöte, festgestellt werden müsse. Wenn man so etwas schreibt, so er klärt man damit indirect, daß die bisherigen Untersuchungen über die Lage der Landwirthschaft nicht unbefangen gewesen sind. Daran haben wir nie gezweifelt. Aber gut ist es, wenn das jetzt auch von einer der Regierung so nahe stehenden Sette offen ausgesprochen wird. Die Einsicht von der Nothwcndigkeit einer landwirthsckaftlichen Enquete bricht sich immer mehr Bahn. Bekanntlich hat sich auch der „Hannoversche Courier", eines der einflußreichsten nationalliberalen Blätter, dafür er klärt. Sollte man jetzt in Regierungskreisen der Sache näher treten, so würde das nur beweisen, daß die Regierung sich an gesichts der Entscheidung über die Zukunft der deutschen Wirth- fchaftspolitik ihrer Pflichten voll bewußt ist. *— Präcisirung des Begriffes Börsen termingeschäft. Wre verlautet, ist angeregt worden, dah der Börsenvorstand eine Eingabe an den Kaiser, an den Bundesrath und an den Reichstag richtet, in der um eine nähere Präcisirung des Ausdruckes Börsentcrmingeschäft ersucht wird, um auf diese Weise mancherlei Unklarheiten, die das Börsen gesetz verursacht hat, zu beseitigen. *— Die Aufnahme der Berliner Getreidebestände er gab am 2. Januar in Tonnen L 1000 ka: in allen anderen wichtigen redaktionellen Fragen voit ent- cheidcndem Einflüsse sind, ist selbstverständlich. * Aussig, 31. December. Ueber die Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff": Der Verkehr auf der Elbe am hiesigen Platze ruht vollständig, obgleich der Wasser tand sowie die Witterung sehr künftig für den Schifffahrt -etrieb wären, denn das am 17. December entstandene Treib eis hat nur zwei Tage angehalten, seitdem ist die Elbe immer vollständig eisfrei geblieben. DaS Wetter war bisher ab wechselnd regnerisch und nebelig bei 1 bis 2 Grad Wärme, heute Nachmittag ist sogar eine Temperatur von 10 Grad über Null zu verzeichnen bei ganz ruhigem nebeligen Wetter. Es scheint, als wenn überhaupt kein Winter werden sollte. Der Wasser tand am hiesigen Pegel beträgt heute 58 Zoll gleich 82 cm übtr Normal. Vom Oberlauf wurden 60 cm Fall gemeldet. Pro gnosen für den folgenden Tag werden vom Landesculturrach bis auf Weiteres nicht mehr ausgegeben. '»Wien, 2. Januar. Das Ministerium des Aeutzern .ist beauftragt, die diplomatischen Vertretungen in Deutschland und den übrigen Zollverttagsftaaten und die dortigen Consulaie zur Abstattung von Gutachten über die Erneuerung -er Zollverträge zu veranlassen. Die Meldungen über die geplante Einführunq des Spiritusmonopols werden bestritten. '— Das österreichische Finanzministerium überdieStagnationderWienerBörse. Die vom Finanzministerium herausgegebenen „Tabellen zur Währungs tatistu" enthalten folgenden Passus über die Ursachen der gegen wärtigen Stagnation auf dem Effektenmärkte: „Die Börse zeigr seit der Krisis im Jahre 1895 große Schwäche und geringe Auf nahmefähigkeit. Die wenigen seitdem eingetretenen Reprisen, zumal die öfteren Haussebewegungen der Eisenindustriewerthe, sind durchaus episodische Erscheinungen geblieben, und steht die Börse bis jetzt noch unter den von der 1895er Börsenkrisis aus- geganaenen Nachwirkungen. Mag daher auch die seither fühl bare schleichende Börsenkrise durch andere Momente, so durch die innerpolitischen Zustände und die von Störungen nicht freie Gestaltung unserer wirthschaftlichen Beziehungen zur jenseitigen Reichshälfte, ferner durch die m einzelnen Industriezweigen aufbetretenen Stockungen, sowie vielleicht auch durch die übrigens schon längere Zeit bemerkbare Aenderung in der inneren Struktur der Börse bezw. in dem Charakter des Börsenbesuches eine Verschärfung erfahren haben, so darf Lock darüber nicht vergessen werden, wo die Krise ihren Ausgang ge nommen und wo sie ihre Ursachen hat. Mehr als auf dem Ge biete der — im Jahre 1897 erhöhten — Börsensteuer und der Befriedigung der durch die Judicatur über die Börsencom- missionsgcschäfte hervorgerufcncn Reformbedürfnisse wird ha her eine Abhilfe gegen die gegenwärtige, auch vom Standpunkte des öffentlichen Interesses gewiß beklagenswcrtbe Lage der Börse in der organischen Besserung jener Zustände zu suchen sein, die sich als Nachwirkungen der 1895er Börsenkrise dar stellen." — Das „B. T." bemerkt hierzu: Anscheinend denkt der Minister hierbei an den starken Rückgang der Zahl der Börsen besucher. *— Oe st erreichifch-Unaarische Staatseise n- bahn-Gesellschaft. Zwischen der Staatseisenbahn-Ge sellschaft und den ungarischen Staatsbahnen ist gelegentlich der Verstaatlichung des ungarischen Netzes ein Cartel über die Ver kehrstheilung für die Strecke Pest-Wien vereinbart worden. Dasselbe war zehn Jahre unkündbar, vom Jahre 1901 an aber einjährig kündbar. Wie jetzt das „Eisenbahnblatt" meldet, hat die Staatseisenbahn-Gcsellschaft das Cartel gekündigt und sich bereit erklärt, mit den ungarischen Staatsbahnen wegen Er neuerung bezw. Revision des Cartels in Verhandlungen ein zutreten. * Mailand. 2. Januar. Der jetzt im Ausland beendete Umtausch italienisch erRententitel ergab daselbst die Summe von 49(4 Mill, gegen 86 Mill, im Jahre 1891. Danacd sind im letzten Jahrzehnt für 37'/- Mill. Rente gleich 750 Mill. Lire italienischen Capitals nach der Heimath zurückgesttömt. * Pari». 2. Januar. Das spanischeBudgetfür 1902 weist 971 Mill. Pesetas Ausgaben und 974 Mill. Pesetas Ein nahmen auf. ' Paris, 2. Januar. Die Gesammteinnahmen des Suez- canals in 1901 betrugen 100 350 000 Frcs. gegen 90 000 635 Francs im Vorjahre. Q. D. I. Internationale Ausstellung für die Textilindustrie in Paris. Unter dieser Firma sollte am 26. December vorigen Jahres in Paris eine Ausstellung eröffnet werden, für welche auch in der deutschen Presse viel Reclame gemacht worden ist. Da angeblich so Mele Anmeldun gen Vorlagen, daß die Eröffnung nicht rechtzeitig stattfinden konnte, so wurde dieselbe auf Anfang Januar verschoben; auch dieser Termin ist wieder geändert worden. Wie uns von durck aus gut unterrichteter Seite mitgetheilt wird, ist in Patts selbst von diesem Unternehmen so gut wie gar nichts bekannt. Man mißt dieser Ausstellung irgend welche Bedeutung nicht bei, um so weniger, da an deren Spitze irgend welche Persönlich keiten, die in der Textilindustrie maßgebend sind, nicht stehen. ?. Q. Panama-Canal. Nach einer uns aus Paris zuaehenden Meldung glaubt man dort, daß es der franzö- sischenPanama-Gesellschaft gelingen werde, ihre Rechte, um einen höheren Betrag auf den ihr angebotenen, um 40 Mill. Dollars, daS ist 200 Mill. Francs., zu verkaufen. ?. Q. DänischerHandel. Wie man uns aus Kopen hagen meldet, war die Handelsbilanz Dänemarks im Jahre 1900 den soeben veröffentlichten Daten zufolge eine sehr ungünstige, indem die Ausfuhr einen Werth von 282 Mill, skandinav. Kronen erreichte, die Einfuhr dagegen einen solchen von 416 Mill. Die hauptsächlichsten Ausfuhrartikel waren Butter und Schweinefleisch mit einem Werth von 119,5 bezw. 69 Mill. Kronen. * Bukarest, 2. Januar. Der Senat genehmigte die Ver längerung des provisorischen Handelsübereinlommens mit Bulgarien um ein Jahr. * Belgrad, 2. Januar. Einem aus Inländern bestehenden Consortium wurde eine Concession zur Ausbeutung der Stromkraft des Flusses Morawa zur Gewinnung elektrischer Kraft ertheilt. DaS Gründungseapital beträgt 1 Mill. Francs. Das Morawa-Gebiet ist das stärkste hydrau lische Centrum Serbiens und birgt ungefähr 6000 Pferde kräfte in sich. *— Das griechische Eisenbahn-Ministerium hat, wie auS Wien berichtet wird, an die österreichischen Loco- motiv- und Tendcrfabriken die Lieferung von 103 Lokomotiven und 70 Tendern im Gesammtbeschaffungswerthe von 7,9 Mill. Kronen übertragen. 36 Lokomotiven und 20 Tender sind im Jahre 1902, die weiteren 67 Lokomotiven und 60 Tender im Jahre 1903 zu liefern. * Konstantinopel, 2. Januar. Die Pforte entsandte zur Unterzeichnung der neuen TitreS des letzten Bor - schuhgcschäfteS bei der Ottomanbank in Höhe von 1200 000 Pfund den Chef der Comptabilität im Finanzministe rium Mefsud Btt nach Paris. ' Konstantinopel, 2. Januar. Auf britische Initiative be reiten die hiesigen Gesandten eine Tollectivnote vor mit einem Protest gegen die Erhebung von Ouaigebühren am Pier ,n Saloniki, da dazu nicht die Zustimmung der Mächte eingeholt worden sei. * London, 2. Januar. Die Tolonie Natal emittirt eine 3proc. Anleihe von 2 Mill. Lstrl. zu 93 Proc. *— BomGcldmarkt. Der gestern von derBankvon England veröffentlichte Ausweis, welcher die Anforderungen beim Jahreswechsel zur Anschauung bringt, läßt insofern erne wesentliche Veränderung des Statu» gegenüber der Vorwoche erkennen, als daS Portefeuille eine Zunahme von 12 Mill. Lstrl. erfahren hat und gleichzeitig die Guthaben der Privaten um 12,8 Mill. Lstrl. gewachsen find. Im Vorjahre wiesen diese beiden Positionen ebenfalls die wesentlichsten Veränderungen auf, doch betrugen die Steigerungen nur 6,7 rein. 9 Mill. Lstrl., was sich durch den Umitand erklärt, dah der Statu» erst vom 3. Januar datirte, also ein Tag mehr zu Rückzahlungen gegeben war. DaS Procentverhältniß der Reserve zu den Passiven ist diesmal von 40 auf 33 zurückgegangen, während im vorigen Jahre ein Rückgang von 37^, auf 29H stattfand. Bemerken». Werth ist noch, daß die Reserve im Gegensatz zum Vorjahre um 425 000 Lstrl. gestiegen ist, auch hat sich der Baarvorrath um 528 000 Lstrl. vermehrt, zwei Thatsachen, welche geeignet er» scheinen, Bedenken wegen der weiteren Entwickelung der Lon doner Gcldverhältnissc zu zerstreuen. — Die Bank von Frankreich hat nur eine unbedeutende Schmälerung ihre» Daarvorrathe« erfahren, nur da» Portefeuille ist um W Mill. *— NationalbankfürDeutschlandinBerlin. Die Bank theilt mit, daß Herr Julius Peteram 31. December aus der Direction ausgeschieden ist, und daß die Herren Emil Wittenberg und Martin Schiff zu stellvertretenden Di rectoren ernannt worden sind. *— Mendelssohn L Co. in Berlin. Herr Paul vonMendclssohn-Bartholdy, Sohn des Herrn Ernst von Mendelssohn-Bartholdy, ist als Theilnehmer in die Firma ausgenommen worden. *— Maschinenfabrik für Mühlenbau vormals C. G. W. Kapler, Actien-Gesellschaft, inBcrlin. Wie aus Berwaltungskreisen verlautet, ist die letztjährige Dividende auf etwa 4 Vroc. wie im Vorjahre zu schätzen. *— 4proc. AnleihedcrSchiff-undMaschinen- bau-Actien-Gescllschaft Germania (Krupp). Die Obligationen gelangten an der Berliner Börse gestern zum ersten Male zur Notiz, die sich auf 101,60 Proc. bez. u. G. stellte. " Frankfurt a. M., 2. Januar. Geheimer Commerzienrath Emil Ladenburg, Gründer und früherer Inhaber des hiesi gen Bankhauses Ladenburg, ist, 79 Jahre alt, gestorben. * Köln, 2. Januar. Zu den Vereinigungsbestre bungen im Kohlengrotzhandel erfährt die „Köln. Ztg.", daß die betreffende Gesellschaft am 1. April 1902 ins Leben tritt; neben dem Schiffsversandt von den Ruhrhäfen rheinaufwärts sowie rheinabwärts einschließlich der Niederlande soll auch der «treckenversandt nach Süddcutschland und den jenigen Bezirken eingeschlossen werden, die bisher von den in den rheinischen Bezirken arbeitenden Streckcnfirmen bearbeitet wurden. Betheiligt sollen alle jene Firmen werden, die bisher eine Jahresmcnge von mindestens 30 000 i gebraucht haben. Für die Betheiligung soll diejenige Menge maßgebend sein, welche die einzelnen Firmen im letzten Jahre von-dem Kohlen-, Coaks- und Brikct-SiMdicat bezogen haben. Die Hauptgeschäfts stelle soll der bedeutenden Ausdehnung des Geschäftes wegen durch Zweiggeschäfte in Frankfurt a. M., Mannheim und Straß burg unterstützt werden. *— Die Kölner Schrauben- und Muttern fabrik in Köln-Ehrenfeld entließ Ende December laut „Köln. Volks-Ztg." sämmtliche Arbeiter und stellte den Betrieb ein. Ursache: schlechte Preise. Fabrik feuerfe st er und säurefester Pro dukte zu Vallendar. Nachdem die General-Versamm lung der Siemens-Gesellschaft sich für den Ankauf der Vallen darer Werke ausgesprochen hat, beruft die letztere Gesellschaft nunmehr auf den 24. Januar eine außerordentliche General- Versammlung mit folgender Tagesordnung: 1) Wahl von Mit gliedern zum AufsichtSrath; 2) Aufhebung des Beschlusses des AuffichtsrathS vom 4. December 1900 ; 3) Beschlußfassung, ob dem Verkauf der Fabriken und Liegenschaften der Gesellschaft mit den Gruben, Steinbrüchen und Berechtigungen an die Glas industrie vorm. Friedrich Siemens, Dresden, zugestimmt werden soll; 4) bei Ablehnung des PuncteS 3: Beschlußfassung über die selbstständige Erhaltung des Unternehmens und Beschaffung der nöthigen Geldmittel, um daS Unternehmen schuldenfrei zu machen. *— Der „ReicbSanzciqer" veröffentlicht die Genehmigungs urkunde, betreffend tue Ausgabe von Schuldverschrei- bungen bis zum Bettage von 6 Mill. Mark feiten» der Stadt Bonn. Die Schuldverschreibungen sind je nach Lage des Geldmärkte» btt der Begebung mit 3(4 oder 4 Proc. zu verzinsen. Wie die Firma van der Zypen L Charlier der „Rhein.-Westf. Ztg." mittbeilt, ist die Meldung, die Firma habe größere Aufträge erhalten und werde ca. 300 Arbeiter neu cinstellen, unrichtig. Die Au»land»auftrLge seien vielmehr 1900 sehr nahe gekommen. Es wurden nämlich registrirt: Kaffee 5 709 000 Sack (gegen 5 810 000 Sack in 1900), Zucker 7 299 500 Sack (9 192 000). Die Buchung-Provision bezifferte sich für das Ictztverflossene Jahr bei Kaffee auf 182 688 <F( (185 920), btt Zucker auf 116 792 .F( (147 080). Jnsgcsammt ist demnach die Buchungsgcdühr mit 299 480 für 1901 nur um 33 520 -Ft kleiner gewesen, als die 333 000 -L des Jahres 1900. Die Divi dende für 1901 wird daher auch auf 10'4 Proc. wie im Vorjahre geschätzt. *— Jlseder Hütte. Die Verwaltung theilt mit, daß die Schätzung der Dividende für 1901 auf 50 Proc. unrichtig ist. Die genaue Ziffer lasse sich zur Zeit noch nicht ermitteln. Soviel sei jedoch sicher, daß die Dividende 60 Proc. nicht be tragen werde. *— O st preußische Südbahn. Der „Reichsanzeiger" enthält die Urkunde mit der Genehmigung, daß die der Gesell schaft am 21. November 1883 ertheilte Concessionsurkunde zum Betriebe der Nebrneisenbahn Fischhausen-Palmnicken auch unter den sich aus dem Vertrage vom 12. December 1901 ergebenden Aenderungen in Kraft bleibt. *— Rhederei vereinigter Schiffer in Bres lau. Die unter den Aktionären entstandene Bewegung zur Durchführung des Regreßanspruchs gegen den Aufsichtsrath hat nunmehr zu dem Ergebnis; geführt, daß von der erforderlichen Anzahl von Acrionäen beim Aufsichtsrath der Antrag gestellt worden ist, eine außerordentliche General-Versammlung einzu berufen und auf die Tagesordnung folgende Punkte zu setzen: 1) Berichterstattung über die Lage der Gesellschaft, 2) Einsetzung von Revisoren, 3) Beschlußfassung über die Haftbarmachung des Aufsichtsrathcs. Wie die „Voss. Ztg." erfährt, repräsentiren die für die Action gewonnenen Aktionäre schon einen weit größeren Theil des Aktienkapitals als daS Zwanzigstel, welches zur Stellung deS Antrages erforderlich war. '— Walzröhrensyndicat. Die. Vereinigte Königs-und Lanrahütte, sowie das ausschlaggebende westliche Werk, welche sich, wie wir meldeten, die Er klärung über ihre weitere Zugehörigkeit zu dem bekanntlich auf 1(4 Jahre verlängerten Siederöhren-, sowie Gasröhrenshndicat bis zu einem bestimmten Termin Vorbehalten hatten, haben, wie die „Brest. Ztg." meldet, jetzt ihren weiteren Verbleib im Syndikat beschlossen. McchanischeWebereiSorau. Der Absatz hatte, wie der Geschäftsbericht für 1900/01 ausführt, mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, da der erhoffte Rückgang der Leinenpreise noch nickt eingetreten ist. Begehrt wurden haupt sächlich billige Artikel, an denen der Nutzen gering war. Das doch zufriedenstellende Jahresergebnih sei zum großen Theil auf die Vcrwerthung der günstig eingedcctten Garnversorgung zurückzuführcn. Für Neuanlagcn und Verbesserungen wurden 37 112 .F ausgegeben. Nach 114180 (im Vorjahre 109 905 Mark) Abschreibungen verbleiven 270137 -F (3Ä 789) Rein gewinn, der folgende Verthcilung finden soll: 16 Proc. (16) Dividende, 17 775 -F( (22 406) Gewinnantheile und 27 362 -L (32 383) Vortrag. *— ElektricitätS - Aktien - Gesellschaft SchuckertLCo., Nürnberg. Wie nach dem „B. T/ ver lautet, sind bei der Schuckert-Gesellschaft Verhandlungen über eine Transaction im Gange, die auf die Abstoßung einer beträchtlichen auSländischcn Betheiligung des Nürnberger Unternehmens bezw. der mit ihm liirten „Conttnen- talen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen" abzielen. * Prag, 2. Januar. Redacteur Friedrich Winter st ein beging heute das Jubiläum seiner 25jährigen Thätigkett al» Redacteur am „Prager Tagblatt . Die Thätigkett Winterstein'S, der auch den Lesern des „Leipziger Tageblatts" durch seine volkswirthschaftlichen Berichte aus Böhmen und Oesterreich im Allgemeinen, die er seit dreißig Jahren schreibt, bekannt ist, ist für sein Blatt, für seinen Beruf und für die Volkswirthschaft erfolgreich gewesen. Mit dem vollen Berständ- nifle für die wirthschaftlichen Zustände und Bewegungen speciell der engeren Heimath, mit einer umfassenden, durch unermüd liche Arbeit stet» sich erweiternden Kenntniß aller Zweige der Volks- und Staatswirthschast ausgerüstet, hat Friedrich Winter stein eS verstanden, seinem Blatte eine autoritative Stellung zu geben ; die Integrität seine» Charakter» und feine reiche In, telftgenz hat ibn zum Vertrauensmann und zum Berather der bedeutendsten wirthschaftlichen Gruppen seine» Lande» gemacht. Daß der kluge Rath und die Erfahrung eine» so ausgezeichneten und bewährten Mitarbeiter» über sein Specialgebiet hinau» auch sich die Krisis eher verschärft als vermindert. Die alten Aust träge sind letzt völlig erledig! lvo sie lediglich mit den Resultaten der neuen Aufträge zu rech nen l ' vielfach.. genommen, daß sie nur mit Verlust ausführbar sind. Gießereien, Puddeleisenbctriebe, Maschinenfabriken, Walzwerke sind nur I> öch st ungenügend beschäftigt und wie gesagt zi Zu Boden. in Kähnen. Wehm 9 922 719 Roggen 7 061 2 930 Gerste 4748 1365 Hafer 4913 860 Mai» 1765 685 Zusammen: 10 641 9 991 6113 5773 2450 Dagegen am 1. Dec. 1901 13 980 10177 4162 4050 4390 2. Jan. 1901 6 638 4615 4935 5847 14721 1900 13 746 1845 4690 3367 3473 1899 1080 1 196 3802 2485 6733 1898 3 521 9133 3787 4220 4832
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