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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19001010024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900101002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900101002
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-10
- Tag 1900-10-10
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Monat
1900-10
-
Jahr
1900
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8018 dl» Frriwilltgea alarmlrt. DI» General Creagh «klärt, grschah di»! nicht, well irgend welche Gefahr drohte, sonder» um die Mannschaften aus ihre Bereitschaft zu prüfen. Das Gerücht, Laß die Boxrrs außerdem über den großen Canal nahen, findet keine Bestätigung. Der Krieg in Südafrika. Wer zahlt die Zeche? AuS Capstadt kommen recht bemcrkenöwerthe Nachrichten über einen Streit zwischen der britischen NeichSregierung und der der Colonien. Mitte September hat der General gouverneur Sir Alfred Milner dem Capparlament mehrere Schriftstücke, betreffend Entschädigungen, vorgelegt. DaS erste derselben bezieht sich auf Mafeking; an die wohl habenderen Bewohner dieses Platzes soll eine Entschädigung gezahlt werden. Der Oberconimissar fordert auf Er suchen der Reichsregierung die Regierung der Colvnie auf, unverzüglich an die Bewohner von Mafeking die Ent schädigung zu zahlen, die in jedem einzelnen Falle ermittelt werden wirb. Dann gab Sir Alfred Milner den Auszug aus einer Bvrlage an die Regierung von Natal kund. Darin stellt der „Schles. Ztg." zufolge Ihrer Majestät Regierung folgende Puncte auf: u. daß die britische Regierung nicht gesonnen ist, die Entschädi gungen auS Reichs Mitteln zu bezahlen; b. daß die Colonialregierung verpflichtet ist zur Zahlung der Entschädigungen, da coloniale Interessen und Grund besitz beschirmt worden seien; c. daß die Neichsregierung nach dem Kriege Schadenersatz von den Republiken verlangen würde, und daß die Capcolonie wie Natal den ersten An spruch auf Ersatz der von ihnen gewährten Entschädigungen haben sollten. Diesen Forderungen fügte der Premier Sir Gordon Sprigz folgenden Zusatz bei: „Ein Theil der Kriegs kosten, die durch eine Neichsanleibe gedeckt werden sollen, wird den ehemaligen Republiken als eine Landschuld auf erlegt werden. Die Capcolonie soll dann den ersten Anspruch aus eine Vergütung ihrer Auslagen darauf haben." DaS vorige Ministerium hatte dem Obercommissar ge antwortet, daß es nicht angängig wäre, die Masekinz-Sache abgesondert zu behandeln, bevor eine allgemeine Grundlage der Berechnung zwischen den Negierungen zu London und Capstadt, ebenso wie der Verpflichtung zur Zahlung gesunden ist. Betreffs der constitutionellen Frage, daß die Colvnie zur Zahlung der Entschädigung verpflichtet sei, weil das Colonialgebiet beschirmt worden sei, könne das Ministerium nicht zustimmen. Ter Krieg wäre eine Unternehmung von Reichswegen gewesen, als eine Folge der RcichSpolitik, und diese Politik wäre gegen den Willen der constitutionellen Mehrheit der Colvnie zur Ausführung gekommen. Der Schaden, Len die Truppen angcrichlet hätten, müßte zu den Kriegskosten gerechnet werden. So die Antwort vom 3l. Mai. Krüger. AuS Lourentzo Marques, 9. Oclober, meldet das „Neuter'sche Bureau": Elofs, der Enkel Krüger'S, und Ör. Hey mann werden den Präsidenten Krüger auf seiner Reise nach Europa begleiten. Militärische Lperarione». DaS Londoner KriegSamt hat einen Armeebefehl erlassen, durch welchen die Hckuptmasse der beim Auöbruch Les Krieges eiuberufencn Miliztruppen entlassen wird. Die „Times" berichten auS Vredefort Road (östlich von Heilbronn im Oranjestaat?) unter dem 9. October: Eine Division der Colonialtruppen und die Truppen des Obersten Delisle kämpften drei Tage lang, vom 5. bis 7. October, mit Dewet. Sie warfen die Boeren aus ihren Stellungen und zersprengten daS Commando, daS, vollkommen demoralisirt, die Flucht ergriff. Dewet halte fünf Geschütze und tausend Mann zur Verfügung. Die Gefechte wurden angesichts der Berge von Vredefort geliefert. Die britischen Verluste sind sehr unbedeutend. Politische Tagesschau. * Leipzig, 10. October. Ms „Gedenktag der deutschen Arbeiter bewegung" — gemeint ist: die Socialdemokratie — feiert die Generalcommifsion der angeblich neutralen, in Wirklichkeit social demokratisch geführten Gewerkschaften Deutschlands den 1. October d. I., weil vor zehn Jahren das Taciallstrngkset; aufgehört habe, mit dessen Hilfe beinahe zwölf Jahre lang die deutsche Gewerkschaftsbewegung unterdrückt, geknebelt und chicanirt worden sei; die seither fast ununterbrochene Entwicke lung der deutschen Gewerkschaften müsse jeden der damaligen Kämpfer mit gerechtem Stolze erfüllen über den Triumph des jungen Riesen der Arbeit über die Zwirnsfäden der Reaction. Es giebt bekanntlich ernsthafte.Politiker, die die Wiederkehr des Socialistengesetzes nicht wünschen, aber doch der Ansicht sind, daß das Gesetz manches dazu beigetragen habe, um der Gewalt- Ihätigkeit das Handwerk zu legen, die in der damaligen socia lfftischen Bewegung kn Folge der Unterschätzung her Staats gewalt hervortrat. Aber auch sonst ist der Triumphgesang der socialdemokratischen Gewerkschaftsführung nicht recht begründet. Als das Socialistengesetz fiel, und zwar darum, weil es den kon servativen nicht genug bot, zählten die socialistischen Gewerk schaften rund 350 000 Mitglieder; um diese Zahl zu erreichen, hatten sie die zehn Jahre von 1880 bis 1890 gebraucht, denn Ende der siebziger Jahre hatten sie 50 000 Mitglieder. In dem Jahrzehnt von 1890 bis 1899 sind ungefähr 320 000 hinzu gekommen; das ist nicht mehr Zuwachs, als im vorangegangenen Jahrzehnt, während die Zahl der nicht zu diesen Gewerkschaften gehörenden Arbeiter um Millionen in dieser Zeit gewachsen ist. Außerdem ist nicht zu übersehen, daß in das verflossene Jahr zehnt die wiederholte Vertagung des großen „Kladde radatsches" fällt und daß seit 1898 diejenigen socialdemo kratischen Propheten, die jetzt als Förderer der Gewerkschaften auftreten, sich entschlossen haben, den Termin sogar bis zum Ende des jetzt begonnenen Jahrhunderts zu prolongiren. Schließlich ist nicht zu vergessen, daß mit dem Anfänge der neunziger Jahre eine energische Weiterbildung des Arbeiter schutzes eingetreten ist, an der freilich die Socialdemokratie so wenig Antheil hat, wie an der früheren Bersicherungsgeseh- gebung, und daß dieser Zug des letzten Jahrzehntes der Förde rung der Arbeiterorganisationen überhaupt zu Statten gekommen ist, wie sich daraus crgiebt, daß auch die n i ch t socialdemokra tischen Gewerkschaften von 1890 bis 1899 auf ungefähr 250 000 Mitglieder angewachsen sind. Fügt man hinzu, daß die Mit- gliederzahl der socialdemokratisch geführten Gewerkschaften eine starke Bewegung in Zu- und Abgang ihrer Mitglieder zeigt, so ist das verflossene Jahrzehnt nicht sowohl ein Beweis für die Erfolge der socialdemokratischen Wünsche, als vielmehr ein Be weis für die Festigkeit der staatlichen und gesellschaftlichen Ver hältnisse, deren Umsturz in dieser Zeit bewerkstelligt werden sollte und trotz des Wegfalles des Schutzes, den vorher das Socialistengesetz geboten hatte, nicht erfolgte. In Summa, die socialdemokratischen Gewerkschaftsleiter sitzen jetzt, wenn auch nicht gerade vergnügt, auf dem Wagen, hinter dem sic bisher scheltend hergelaufen sind. Und wenn sie jetzt mitgefahren werden und dann noch weiter mit den alten Phrasen die Fahrt begleiten, dann macht das nichts aus; das erheitert, und zwar auf Kosten der Phrasenmacher. Wir theilten gestern an dieser Stelle eine Auslassung des klerikalen „Wests. Merk." mit, aus der wir schlossen, die CentrumSfraction dcS preußischen Abgeordneten hauses werde, wenn sic mit den Conservativen den Versuch unternimmt, das von der Negierung in Aussicht gestellte SchulVotationSgcscl; zu einem Schulgesetze nach dem Muster des Zedlitz'schen zu erweitern, wenigstens nicht darauf bestehen, daß in den gemischt-sprachigen Be zirken „der Kirche" daS Recht einzeräumt werde, die Unterrichtssprache für den Religionsunterricht der Volksschule zu bestimmen. AuS einem Berichte, den jetzt die „Köln. Volksztg." über eine dieser Tage abgehaltene Ver sammlung der CentrumSparlei des Stadt- und Landkreises Creseld bringt, geht hervor, daß dieser Schluß nicht zutrifft. In der Versammlung sprach u. A. der Vertreter dcS Kreises im Abgeordnetenhause Landrichter Or. Marx, der unter leb haftem Beifall seiner Zuhörer versicherte, daß die Katholiken noch immer „unter Ausnahmegesetzen seufzen", und dann sortfnhr: Großes Aussehen hat cS auch erregt, al- in den östlichen Pro vinzen die Erthcilung des ReligionZnnterrichtö an Schwierigkeiten und Hindernisse gebunden wurde. Man sagt zwar: DaS geht nur die Polen an, nicht die Katholiken im Allgemeinen. Wir brauchen uns um die Polen als solche nicht aufzurege». Was wir aber verurtheilen und gegen was wir uns verwahren müssen, ist der Versuch, auf die Ertheilung des Religionsunterrichts an unseren Schulen Einfluß ausnbcn zu wollen. Wir müssen da der Regierung zurusen: Hand weg! Der Religionsunterricht ist daS Gebiet, auf dem wir die volle Freiheit unserer Kirche und ihrer Diener verlangen. Der Umstand, daß man versucht hat, seitens des neuen Cultusministers neue Anordnungen zu erlassen, zeigt, daß man von oben herab glaubt, uns Katholiken Manche» bieten zu können. Dieser Versuch wird wohl in der nächsten Session deS Landtages in aller Schärfe zurückgewiesen werden; man wird ein ernstesWort mit derRegierung sprechen. Der neue Cultusminister bat bekanntlich durchaus nicht neue Anordnungen getroffen, sondern in dem Posener Falle uur eine seit Jahrzehnten bestehende Anordnung aufs Neue eingeschärft. Aus der Auslassung des Herrn vr. Marx geht aber hervor, daß er mit seinen Gesinnungsgenossen ent schlossen ist, für die „Kirche" in den gemischt-sprachigen Be zirken zu dem nicht bestrittenen Rechte, den Inhalt des katholischen Religionsunterrichtes zu bestimmen, das Recht hinzu zu erobern, auch über die Sprache zu entscheiden, in der dieser Unterricht zu ertbeilen ist. Ist eS nun auch kaum denkbar, daß die preußischen Conservativen auch dieser CentrumSforderung zustimmen sollten, so ersieht die Regierung doch, zu welchen Kämpfen sie Anlaß geben würde, wenn sie ihre Absicht, die nächste Landtagssession noch mit einem Schuldotationsgesetze zu bepacken, auSsübrte. Wie kampfeSeifrig das Centrum ist und wie große Hoffnungen eS auf die Unterstützung der Conservativen setzt, geht am deut lichsten auS einer Rede hervor, die der Abg. Bachem in der erwähnten Versammlung hielt. Er sprach zunächst über die Zollfragen, versicherte, das Centrum werde „dabei sein", wenn die landwirthschaftlichen Zölle erhöbt werden, und deutete daS, was er dagegen von den Conservativen er wartet, folgendermaßen an: Herr Marx hat Ihnen schon eben berichtet, wohin in der Politik die Reise geht. Wenn man drei große Versamm lungen, die in der letzten Zeit stattgesundrn habe», betrachtet: die Katholikenversammlung in Bonn, den socialdemo kratische» Parteitag in Mainz in Verbindung mit dem inter nationalen Parteitag der gcsammtea Socialdrmokratie in Paris, und die letzte Tagung des Evangelischen Bunde-, dann weiß man, waS die Stunde geschlagen hat: Es geht auf einen Kamps hinaus, den Kamps zwischen Katholicismus und Centrums- Partei einerseits undAtheismuS und Socialdrmokratie andererseits. Ich darf dabei auch noch auf jene Richtung in der Literatur Hinweisen, die bei der lex Heinze die von den Socialdemokraten gedrückte Karre aus dem Sumps gezogen hat. Wenn wir die Tagung de» Evangelischen Bundes anjehen, wisse» wir ganz genau, waS wir von dieser Richtung des Protestantismus zu erwarten haben. Diese Herren haben nichts gethau, als über das Centruin und den Papst geschimpft (?). Sie haben dabei nicht einmal Zeit gesunden, sich mit der Socialdemo kratie zu beschäftigen. Es giebt ober doch noch eine andere Richtung deS Protestantismus, die ernstere Christen umfaßt, als es die Herren in Halberstadt sind, die, wenn sie auch an ihrem protestantischen Standpuncte sesthalten, ehrlich kämpfen wollen mit ehrlichen Mitteln. Tas sind die Protestanten, mit denen wis wiederholt zusammengegangen sind und die den Culturkampf im Großen und Ganzen abgethan haben. Der Wahlerfolg der englischen Unionisten hat die Frage der Veränderungen im Cabinet, welche letzter Zeit in unionistischen Kreisen vielfach erörtert bezw. gewünscht wurden, in Fluß gebracht. Um diese theilweise Umgestaltung zu erleichtern, haben, nach einer von uns schon wieder gegebenen Mittheilung des ministeriellen „Daily Telegraph", alle Mitglieder des CabinetS ihre Portefeuilles pro torwa dem Premier Lord Salisbury zur Verfügung gestellt. Die Aenderungen dürften, so weit bis jetzt ersichtlich, keine wesentlichen werden. Von neuen Kräften ist bis jetzt nicht die Rede, obwohl ziemlich allgemein die Ausschiffung des Kriegsministers Marquis LanSdowne erwartet und von einigen Blättern bereits Chamberlain als dessen Nachfolger lancirt und diese Aenderung mit der außerordentlichen Wichtigkeit der bevor stehenden Armeereform motivirt wurde, Anstoß zu der Bewegung innerhalb des CabinetS gab der Rücktritt Goschen's vom Marine-Amt, welches nunmehr in die Hände des bisherigen Schatzkanzlers HickS-Beach überginge, der sein Portefeuille an Chamberlain abgäbe, welchem die ministerielle Partei au Stelle Balfour's die Führung des Unterhauses und damit eine große parlamentarische Machtsülle »»vertrauen würde. Arthur Balfour, bekanntlich ein Neffe Salisbury'», würde, falls dem Premier daS Porte feuille des Auswärtigen, welche» allerdings bei der derzeitigen Weltlage vielleicht eine jüngere Kraft erheischen dürfte, zu schwer würde, dasselbe seinem Oheim abnehmen. — Bisher sind 337 Ministerielle, IlllLiberaleund72 irischeNatio- na list en gewählt worden. Brodrick und Morley wurden wiedergewähll. Die Ministeriellen haben 26, die Opposition bat 20 Sitze gewonnen. Deutsches Reich. -s- Berlin, 9. October. (Arbeitslosenunter stützung und socialdemokratische Gewerk schaften.) Nachdem eine Anzahl socialdemokratischer Gewerk schaften die Arbeitslosenunterstützung eingeführt hat — nach dem Berichte der Generalcommission sind im Jahre 1899 für Arbeits losenunterstützung 304 677ausgegeben worden —, scheint gegenwärtig bei denselben Gewerkschaften eine der Arbeitslosen unterstützung ungünstige Stimmung vorzuherrschen. So haben jüngst zunächst die Mitglieder des Vereins deutscher Schuh macher die obligatorische Einführung der Arbeitslosenunter stützung in der Urabstimmung mit 6016 gegen 4789 Stimmen abgelehnt. Demnach bleibt es bei der bisherigen facultativen Arbeitslosenunterstützung. Den Ausschlag für die Ablehnung gaben Großstädte wie Berlin, Hamburg, München, Dresden, und ein Hauptort der Schuhwaarcnindustrie, Weißenfels. Außer den Schuhmachern haben auch die Tabakarbeiter auf ihrer Mainzer Generalversammlung die Einführung der Arbeits losenunterstützung verworfen. Trat der Referent für dieselbe behufs Stärkung des Verbandes ein, so stützte der Correferent sein ablehnendes Votum mit dem Hinweis auf den Mitglieder rückgang in anderen Organisationen, welche die Arbeitslosen unterstützung cingeführt haben. Der Verbandssekretär Faure sprach sich ebenfalls gegen die Arbeitslosenunterstützung mit der Begründung aus, daß eine große (nicht genannte) Gewerkschaft lassen und zum Walpertstag dort spielen, he? Meinst, da brauche es eine lange Predigt, um das zu wissen? Was ein richtiger Cochemer ist, der kennt seinen Vogel an den Federn. Komm nur mit uns. Die Nacht bricht ein und die Pöse (Wirthshaus) ist noch weit." Veit war über die neue Weggesellschaft nicht sonderlich er baut und hätte wohl am liebsten ganz darauf verzichtet, wenn in der frischen robusten Art des Alten nicht gleichzeitig auch etwas gelegen hätte, was ihm trotzalledem sympathisch war. Wenn er lachte, und das geschah sehr oft, glänzten seine Augen so gut- müthig-sröhlich, so gemüthlich, man hätte fast sagen können, glücklich, daß ihm Veit nicht recht gram sein konnte, wenngleich er das eigentlich als ehrbarer junger Mann hätte thun sollen. Denn der alte Joerg war der beste Bruder nicht. Das merkte sogar Veit, während er mit den beiden wunderlichen Gesellen die Straße weiterzog. Von einer Müdigkeit oder gar Kränklich keit war bei Joerg nichts zu spüren, und Veit kam auf die Idee, daß Joerg sich die Beine wohl absichtlich so verunstaltet hatte, um als Bettler Mitleid der Anderen zu erregen und so seine Bettelei einträglicher zu machen. Er hatte früher schon gehört, daß sich Gauner und Vagabonden durch gewisse Salben und Seifen ge flissentlich verunstalten und dann den Leuten große, ihnen wider fahrene Grausamkeiten erzählen, um Mitleid zu erwecken. Ge sehen hatte Veit das allerdings noch nicht, aber die Heiterkeit, die er mit seinen naiven Bemerkungen erweckt hatte, schienen ihm eine Bestätigung seines Argwohns zu sein. Also große Ehre war mit den Beiden nicht einzulegen. Gleichwohl ging Veit mit ihnen weiter und weiter, wobei er mit immer wachsendem Erstaunen aus den Erzählungen Joerg's hörte, wie genau dieser über Köln und die intimsten Verhältnisse des jungen Spielmanns und seiner Mutter unterrichtet war. „Weißt noch, mein Jung'?" erzählte Joerg, „am St. Bar thelstag, wie wir die Pferde in die Schwemme geritten haben? Du auf dem stattlichen Fuchs und und Dein Vater auf der weißen Stute?" „Woher —" begann Veit erstaunt. „Ha ha ha, ich stand als Söldner mit dem Spieß am Ufer und sah es, wie Dich die Wellen hin und her und vom Pferde herunter warfen, als ob Dich das Schneewasser hergespiilt hätte, und wie Du unfehlbar ertrunken wärst, wenn — wenn Dein Vater Dich nicht noch im letzten Augenblick beim Kragen erwischt und Dich wie ein Bund Rappsstroh untern Arm geklemmt hätte. Weißt Du noch, mein Jung'? Weißt Du noch?" Veit hatte die Sache weniger aus eigener Erinnerung, als vielmehr aus der Erzählung seiner Mutter noch im Kopfe, wie er aber den alten Joerg jetzt davon reden hörte, geschah es mit einer so greifbaren Deutlichkeit, daß er glaubte, sich wieder an die Sache zu erinnern. Von dem Söldner am Ufer wußte er natürlich nichts, aber Joerg erzählte so drastisch und augenschein lich, daß Veit der Vorgang wieder so klar wurde, als ob er sich gestern ereignet und er in der Todesnoth der Wellen noch jetzt das rettende Antlitz seines Vaters über sich gesehen hätte. Und doch konnte er sich nicht mehr besinnen, wie sein Vater aussah. Er fragte und forschte bei Joerg, aber dieser ging darauf nicht ein und meinte immer nur, daß ein so grünes Bursche! das nicht zu wissen brauche. Es wurde über solche Erzählungen finster und an einer Stelle des Weges, wo ein schmaler Seitenpfad, der sich nach einem einsamen Gehöft hinschlängelte, in diesen einmiindete, blieb Joerg plötzlich stehen und hörte auf einen schrillen Pfiff. Jetzt sah auch Veit, daß der Gefährte des alten Joerg, den dieser Jaeckel nannte, nicht mehr da war. Gleich darauf erschien er aber wieder. Pudelnaß kam er aus einem Thalgrund heraufge- llcttert und hatte eine Gans in der Hand, die er eben abwürgte, daß ihr die Zunge lang zum Halse heraushing. „Kannst nicht beten?" fuhr er, mit drolliger Hitze sich mit dem Thier unterhaltend, leise polternd auf. „Pfui, welche Schande, ein so schöner Vogel und kann nicht beten! Du mußt mit. Ich werde Dich beten lehren. Still." „Was ist, Jaeckel?" fragte Joerg. „Ein Breitfuß. Nur still", erwiderte dieser, „er wird uns gut thun mit einem Humpen Johanneswein." Veit war empört. „Er hat sie wohl gar gestohlen?" fragte er halblaut Joerg. Ein schallendes Gelächter war die Antwort. „Weißt nit, Du grüner Jung'", antwortete Joerg lustig, „was Brauch ist im Land? Die Säcke, die nit tanzen können, gehören dem Müller, und die Gäns', die nit beten können, ge hören uns. Vorwärts. Es ist finster und wir müssen schauen, das wir weiter kommen." Noch einmal versuchte Veit, seinem Schreck über das, was er gesehen hatte, Luft zu machen. Es ging ihm eben wider das Gefühl, in der Gesellschaft von Straßendieben zu sein, ohne wenigstens den Versuch gemacht zu haben, ihnen das Verwerfliche und Abscheuliche einer solchen Plünderei klar zu machen. Seine Mutter hatte ihn im Ganzen gut und fromm erzogen, ihm auch eine Menge guter Sprüche gelehrt, die er sich in der Welt wohl merken solle, damit er gut und brav bleibe und es ihm wohl ginge. Diese Sprüche hallten ihm jetzt, da er kaum eine Woche von zu Hause fort war, noch in den Ohren und er glaubte, sie nun hier zur Anwendung bringen zu müssen. Leider war aber von einem guten Erfolg keine Rede. „Habe ich Dirs nicht gesagt, Joerg", begann Jaeckel lachend, „daß Du ihn laufen lassen sollst? Nun betet er uns den Himmelsteg (Vaterunser) vor, der wittsche Flux. Ich möchte nur wissen, was au» dem da in der Welt werden soll. So viel steht fest, daß wir schon längst verhungert oder durch die Luft ge ritten (gehangen) wären, wenn wir auch nur halb so grün wären, wie der Klingfetzer." „Sei still, Jaeckel", entgegnete Joerg etwas ernster und mit einem leisen, wehmüthigen Ton, „Du verstehst das nit. „Laß ihn nur sein Sprüche! sagen. Mir ist, als ob ich die Mutter Gretlein höre. Es können nicht alle Leute im Lande Cochemer sein, wie Du und ich." „Ei was, ich kanns nicht leiden, wenn Einer gar zu dumm. Hab schon Manchen in der Feldglocke (Galgen) hängen sehen, dessen Verbrechen nur die Dummheit war." „Laß ihn nur. Er wird schon noch lernen. Er ist ja noch so gar jung." Veit sagte aber daraufhin nichts mehr. Es wurde ihm un säglich weh um's Herz, ohne daß er dafür einen Grund hätte anzugeben gewußt. Er fühlte sich plötzlich so elend und ver lassen in der weiten Welt, daß er hätte weinen mögen. Es war ihm, als wenn er einen unersetzlichen, bitteren Verlust erlitten hätte, der nie im Leben wieder gut zu machen wäre. Weshalb das Alles, wußte er nicht, aber er empfand dieses heimwehähnliche, bitterschmerzliche Gefühl des Verlassenseins in seinem jugendlichen, widerstandslos den äußeren zufälligen Ein drücken preisgegebenen Gemüth ebenso heftig und tief, wie er noch vor zwei Stunden übermüthig voller Lebenslust gejauchzt und ge sungen hatte. Himmelhoch jauchzen — zum Tode betrübt — das war auch seine Stimmung. Was sollte er nun thun? So viel war ihm klar, daß er nicht bei den Gaunern bleiben konnte. Aber gerade diese Erkenntniß that ihm so unendlich weh, ohne daß er fühlte, weshalb. Wohin sollte er denn jetzt in finsterer Nacht? Er wußte nicht, wie weit e- noch von Rappoltsweiler, dem Ziele seiner Reise, entfernt war. Es konnten noch zwei oder drei Wegstunden sein, aber auch noch mehr — und die Nacht stand bevor. Dazu fühlte er Hunger und Durst. . So entschloß er sich denn, noch nach der „Pöse" zu gehen mit dem festen Vorsatz, morgen vor Tagesanbruch und jedenfalls noch ehe die Beiden erwachten, seinen Weg allein fortzusetzen. II. Sie gingen im Finstern von der Straße rechts ab, ohne Weg und Steg, querfeldein, durch Geröll und Gestrüpp! und ziemlich steil bergan. Vor sich sah Veit eine mäßige Anhöhe, auf der Baulichkeiten lagen, die wie eine alte Burg oder die Ruine einer solchen aussahen. Alles lag finster und todt, nur ein alter ver fallener Thurm, der oben auf der Höhe stand, zeichnete sich mit einiger Bestimmtheit vom Firmament ab. Veit hielt ihn für den Glockenthurm eine» zerstörten Klosters, jedenfalls waren aber die Baulichkeiten auf der Höhe unbewohnt, denn man sah nir- * AuS Augenzeu; dcS Pap aus die d Wie üblic (Hoch de: Gruppen iutangidil einer Bol gends ein Licht. Auch von der „Pöse" war nichts wahrzu nehmen, bis sie ganz plötzlich, um einen Felsen herumgehend, vor einem elenden Zelt standen, das auf schwachen, vermuthlich in der Nähe zusammengelesenen Stangen errichtet und mit ver- wetterter, da und dort gerissener und mit rohen Fellen zugedcckter Leinwand überdacht war. Vor dem Zelt brodelte über einem schwachen Feuer ein Kessel, der an eiserner Kette hing und einen brenzlichen Duft nach altem Fett, Zwiebeln oder Knoblauch, Kienholz und Rauch verbreitete, Alles so schmutzig und verloddert, so zigeunermäßig wie möglich. Um das Feuer lagen einige Ge stalten, Frauen, Männer und Kinder durcheinander, letztere nur halb bekleidet, nothdürftig mit rohen Fellen bedeckt, obgleich-die Nacht ziemlich frisch war. Nicht weit davon waren Spieße in die Erde gerammt, an denen zwei oder drei kurze Schwerter, gerade genagelte Sensen, Streitkolben und Aehnliches aufgehängt war. „Da sind sie", sagte einer der Männer, als Joerg und Jaeckel in dem flackernden Geleucht des Kesselfeuers auftauchten, und Veit hatte aus den folgenden Fargen und Antworten den Ein» druck, als wenn seine Begleiter als Auskundschafter oder Wacht posten ausgcsandt worden wären und nun Bericht machen muß ten. Aber es war ein solches Kunterbunt von Rothwelsch und schlechtem Deutsch, daß Beit nicht klug daraus wurde. Auch in der Folge, als Veit etwas abseits, unter einem knorrigen Baum stamme sitzend, sein frugales Abendbrod — etwas Speck und Brod, nebst einem Becher leichten und sauren Rothweins — ver zehrte, lauschte er Wohl widerwillig manchmal nach dem Gespräch hin, was an dem Kessel geführt wurde, aber er verstand nichts davon. Da wurde erörtert, wie man Lewone legt (Schloß ab bohren), Maremokum stellt (falsche Alibi stellt), Chawure schüt tet (gestohlenes Gut sicher unterbringt), wie man meistert (irre führt), zuplantet, kaspert und zinkt (Kunstgriffe beim Stehlen), einen feinen Putz macht (eine gute Ausrede machen) und den Schauder (Polizei) hinter's Licht führt. All diese Ausdrücke und noch Hunderte anderer, die er hörte, verstand Veit nicht, und wußte in Folge dessen auch nicht, von was gesprochen wurde. Nur Einiges, was theils durch seine urwüchsige Natürlichkeit oder figürlich für ihn verständlich wurde, begriff er. So warf ihm Joerg, der sich noch am meisten von Allen um ihn kümmerte, ein Ei mit den Worten zu: „Da hast ein Weißbirn, Klingfetzer- lein"*) oder später einen Hühnerflügel, den er ein Stück von einem tobten Flughart nannte. * Loi Rede, du Stourbril lasse sich liche» ! Europa liche Be Redner si ihn den hinzustell! liege in > heraus, f *) Auch das Wort Klingfetzerlein stammt auS dem Rothwelsch und zeigt in seiner Zusammensetzung den eigenthümlichen Cha rakter der Sprache. Kling ist deutsch, Fetzer wahrscheinlich latei nisch, und zwar von Facere-machen. (Fortsetzung folgt.) rath» Prof, vi im Krieg-m im großherzogl cccessist in <L> Militürjustizdü Stralsund rrn AttilSeiqenscha! DivisionSaudit wurde. Dort 1897 wurde e: AnstellungSabt Geheimer Just aber schon tm Ministerium zr — Der G Postamt Gra Postrath und Ist zum Geh, Postamt ernai * «tel, 9 von Preußen Herzogin v von Tirpi des auf d „Nymphe' See ging. * AuS H Der Kaisei Beitrag de General» L T I» S V e r b an d s ch a ft l i ch senschaft nen Baugen: Geh. Ober-! und Gewerb: der Stadtve Vertreter de vr. Grün Vorsitzende, ls zunächst den dem allgemei genossenschaf Baugenossen an Genosser bericht be stärke Entwi bande 44 E demnächst b< tistische Srh: 1899 zähltet schäftsgutha Höhe von 4 selben 2241 werth der Sämmtliche Steigerunge und Dortm verzeichnen ten zur Zeit sind Arbiit das nächste zum stellver lin) wiederg die Berathu Baugenosser Verbandes Pariser W einen eingeh fchauliches! reform in Roscher: über di« Bild allseit den Verwc übrigens ar gab. Der ni -4- Alt. Bevölkerun Stadt ein: Bürgcrmei daS zur T daS Stadt gezeichnet. * Weit der Kaise Hard Hein' „Tröste Leid und * (Loti Mutter ur ist nach H * Mit, sitzung : geheimer AnzelegenI richtS bei folgender: schulcomm Geistlich „AugSb. P nichts dat AlfonS k zu untern Willen ve der Prir Maria d« möglich ge diese Mitti geben dür Damen g« und zwar und der infolge der Arbeitslosenunterstützung AnltthtN aufnShmen mußte. Im gleichen Sinne äußerte sich wegen der Schulden de» Verbandes der socialdemokratische Reichstagsabgeordnete Meister. ' : * Berlin, 9. October. AufeineLückeimbürger^ lichen Gesetzbuch wird die „Voss. Ztg." aufmerksam ge macht: Nach dem geltenden Recht kann Derjenige im Wege deii Ausgebotsverfahrens für todt erklärt werden, dessen Auf enthalt unbekannt ist und von dessen Leben seit zehn Jahren keine Nachricht eingcgangen ist. Die Frist beginnt mit dem Schluffe des letzten Jahres zu laufen, in welchem der Verschollene den vorhanden Nachrichten zu folge noch gelebt hat. Ist der Ab wesende aber vor erreichter Volljährigkeit verschollen, so wird der zehnjährige Zeitraum erst von dem Tage an, wo er volljährig, d. h. 21 Jahre alt geworden ist, gerechnet. Wie nun aber, wenn man, wie es kürzlich in der Praxis vorgekommen ist, den Geburtstag des Verschollenen nicht kennt und trotz Ermittelungen nicht hat erfahren können? Streng nach dem Gesetze müßte man in diesem Falle außer der zehnjährigen Frist noch volle 21 Jahre abwarten, da nur dann die Vollendung des 31. Lebensjahres gewiß ist, dies wäre aber offenbar unbillig, da Viele ein berech tigtes Interesse daran haben, daß die Ungewißheit über Leben oder Tod eines Verschollenen beseitigt wird. Man wird sich da her so helfen können, daß man je nach den thatsächlichen Verhält nissen z. B. bei einer Auswanderung nach Amerika oder Fahnen flucht ein bestimmtes Alter, etwa 12,14 oder 15 Jahre unterstellt, in der Vermuthung, daß nicht anzunehmen ist, daß der Betref fende bei Beginn der Auswanderung jünger gewesen ist. Die Zu lässigkeit wird um so mehr anzunehmen sein, als die Wirkung der durchgeführten Todeserklärung nicht etwa die endgiltige Be seitigung des Verschollenen für das Rechtsleben ist, sondern nur die möglichen Falls widerlegbare Vermuthung, daß er gestorben sei, und zwar in dem Zeitpunct, den das Urtheil fcpgestellt hat. — DaS „Militärwochenblatt" veröffentlicht heute die Stelleubesrtzung bei den preußischen Militärgerichten. In den Ruhestand treten von den bisherigen höheren Iustizbeamten des Heeres Generalauditeur Ittenbach, u. A. auch Geheimer Iustizrath Lang, Ober- und Corps auditeur des vierten ArmeecorpS, und Iustizrath Kirsten, Garnisonauditeur in Magdeburg. — Der Wahlverein der freisinnigen Volkspartei im 6. Berliner Reichstagswahlkreise hat beschlossen, sich an der bevorstehenden NeichStagSnackwahl, die durch daS Ableben deS Reichstagsabgeordneten Liebknecht erforderlich geworden ist, nicht zu betheiligen und den freisinnigen Wählern Stimmenthaltung zu empfehlen. — Wie die „Freis. Z." meldet, hat Abg. Richter zum Görlitzer Parteilag den nachfolgenden Antrag, betreffend die auswärtige Politik, eingebracht, unter dem Vorbehalt der Einbringung eines weiteren Antrages in Bezug auf die Cbinapolitik. Der jetzt eingebrachle allgemeine Antrag lautet wie folgt: 1) Der Parteitag theilt in Bezug aus die auswärtige Politik nicht die Ansicht, daß die deutsche Negierung bei allen wichtigen Entscheidungen in der Welt mitzuwirken hat. Der Parteitag ist vielmehr der Ansicht, daß eine Einmischung in auswärtige An gelegenheiten im einzelnen Falle uur in Frage kommen kann dort, wo sehr gewichtige deutsche Interessen berührt werden. Auch in diesem Falle müssen die möglichen Lortheile einer Ein mischung abgewogen werden gegenüber Len Opfer», welche ein militärische» Eingreifen an Mensche» und Geld »ach sich ziehen kann. 2) Der Parteitag ist auch der Ansicht, daß eine Weltpolitik, die zur Einmischung führt, überall, wo in der Welt etwas los ist, nicht blos nachtheilige Rückschläge für den Handrl mit dem Ausland, sondern auch Gefahren für die Aufrechterhaltung des Friedens und der Machtstellung Deutschlands in Europa nach sich ziehen muß. 3) Ter Parteitag glaubt überhaupt bei der Ne gierung eine außerordentliche Uebcrschätzung der militärischen Macht mittel in ihrer Bedeutung für internationale Handelsbeziehungeu wahrzunehmcn, während die natürliche Förderung des friedlichen internationalen Verkehr» durch Handelsverträge und durch gegen seitige Verminderung der Zollschranken gerade in Folge der gegen wärtigen Richtung der deutschen Handelspolitik überaus gefährdet erscheint. — Der Kaiser bat kürzlich dem Oberverwaltungsgerichtsrath, Wirklichen Geheimen Oberregierungsrath Frhrn. Frank v. Fürsten- werth bei seiner Entlassung aus dem Staatsdienst durch ein Handschreiben seine besondere Anerkennung für die in einer öljährigrn amtlichen Lausbabn geleisteten ausgezeichneten Dienste ausgesprochen und ihm seine Photographie mit eigenhändiger Unter schrift verliehen. — Bei dem Reichskanzler Fürsten zu Hohenlohe fand gestern zu Ehren LeS rumänischen Ministers deS Aeußeren Alexander Marghiloman eine Tafel statt, zu welcher außer dem genannten Staatsmann der hiesige rumänische Gesandte Beldiman mit den Herren der Gesandschast, der Staatssekretär StaatSministcr Graf v. Bülow, der Uinerstaatssekretär Freiherr v. Richthofen, der rumänische Generalconsnl Russell und andere hochgestellte Persön lichkeiten Einladungen erhalten hatten. — Staatssekretär v. Bülow ist auS Hnbcrtusstock zurückgekrhrt. — Der Geheime KriegSrath Wolf, der als Nachfolger des Senat-Präsidenten beim Neichsmilitärgericht Wirkt. Geh. Kriegs-
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