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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192606180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260618
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-18
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1926
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Pelttlfche razeStterficht. -eit tn va» wtlbunarn »«» Kur wetlenben Herausgeber der »Trementa" in Dormnetz», Lambert Lensing, wurden aus Anlaß leine» 7K)ä-ris«n GedurtStageS »ahlretch« Ehrungen erwiese«, «.„.wurde tdw vo« der ««tzt». und staatswissenschaftlich,« Fakultät der Universität Münster 1« Anerkennung seiner Verdienste nm da» deutsche ZeitunaS- wesen die Würbe «ine» Ehrendoktor» verliehen. Der Ma. aiftrat der Stabt Dortmund beschloß, ein« Straße na» dem Jubilar zu nennen. Der Preußllch« »«»«nnaUeamtentO» sttr bi, Einiaung »er Deutschen veamteuheweguug. De, Preußisch« So«, munalbeamtrntag ha» «ine Entschließung angenommen, worin er alle Vestrebungen begrüßt, die aus Etniauna b»< deutschen veamtendewegung aus der Grundlage de» Pro. gramm» de» Deutschen Beamtenbund«» -in»t«l«n. Et» zersetzender Kampf müsse um der Einheit der deutschen Be amtenschaft willen vermieden werden. Der Kommunal, beamtenverbanb werbe bemüht sein, im Deutschen vr- amtenbunb seinen Einfluß bahtn geltend zu machen, baß all« Organisationen, die sich zum Grundsatz einer wirtlich Par- teipolitische» und religiösen Neutralität bekennen und für bas öffentliche verufSbeamtentum etntreten, im einheitlichen Deutschen Beamtenbunb »usammengefabt werben, vor» auSsedung sei allerdings, baß ber Bestand und di« historisch gewordene Form der Organisation de» preußischen Kom- munalbeamtenverbandeS keinen Schaden litten. «mpsana »o» Deutschamerikaner» durch Minister Stres«man». Die Mitglieder des Deutschen ElubS von Chicago, die sich auf einer Deutschlanbreise befinden und sich gegenwärtig einig« Tage in Berlin aufhalt««, sind für Frei tag zum ReichSaußenmintster Dr. Stresemann zum De« ringelnden worden. Am Sonnabend geben die Amerikaner den deutschen Ehrengästen ein Bankett. Verhaftung ehemaliger Separatisten. In Pirmasens sind am Sonntag burch die Kriminalpolizei vier au» ber Separatistenzeit bekannte Personen, die Gebrüder Robert und Otto Knobloch, beide Kaufleute, der Zuschneider Jakob Weiß und der Fabrikarbeiter Leonhard sestgenommen worden, weil sie tn ber Separatisten»«« an Berhast«t«n rohe Mißhandlungen und Körperverletzungen vorgenommen haben sollen. Auf Veranlassung ber Staatsanwaltschaft sollen noch weitere Verhaftungen bevorstehen. Sprengung einer deutschen Versammlung i» König»« Hütte. Die Deutsche BolkSpartet veranstaltete gestern abend im Saale eines Hotels einen Vortragsabend. Kurz nach- dem der erste Redner zu sprechen begonnen hatte, entstand vor dem Hanse ein Tumult, ber von den Insurgenten ver ursacht wurde und sich bald im Saale fortsetzte. Dir Ber» sammlung wurde von Eindringlingen gesprengt, wobei der Abgeordnete Goldmann mißhandelt wurde. Bei der im Saale entstandenen Panik trugen mehrere Personen Ver letzungen davon. Der Polizetschutz erwies sich als unge nügend, obwohl die Versammlung angemeldet und genrh- migt worden war. Moskauer Kundgebung auf die britische Protestnote. Neber 3VV0V0 Gewerkschaftsmitgliedes nahmen gestern an einer Kundgebung gegen die britische Note teil, die am Nachmittag mit den Losungen veranstaltet wurde: Hände weg von den Sowjetgewrrkschaften! Wir werden auf die Solidarität mit den Arbeitern anderer Länder nicht ver zichten! Wir weisen eine Einmischung in die inneren An gelegenheiten der Sowjetunion zurück! usw. In BetriebS- nnd Straßenversammlungen wurden nach Ansprachen der Gewerkschaftsführer Entschließungen gefaßt. Paratophuserkrankungen i« einem bayerisch«« Regi ment. Bei der 7. (Bayerischen) Fahrabteiluna und bet der Minenwerfer-Kompagnie des IS. (Bayerischen) Infanterie- Regiments in der Prinz Leopold-Kaserne in München sind eine Reihe von Unteroffizieren und Mannschaften unter Erscheinungen von Lebensmittelvergiftung erkrankt. Die bakteriologischen Untersuchungen haben bei zwei der Er krankten Paratyphußbazillen ergeben. Di« meisten Erkran kungen sind leichterer und leichtester Art. Einer ber Er krankten ist gestorben. Die notwendigen Absonderungs maßnahmen sind durchgeführt. Ehrung des deutschen Gesandten v. Scho«». Das Archäo logische Institut des Deutschen Reiches hat den deutschen Gesandten Herrn von Schoen anläßlich seines Scheiben» von Athen in Anerkennung seiner Verdienste um das In stitut zum Ehrenmitglied ernannt. Herabsetzung der Landtagsmaudate in Braunschweig. Der HanShaltsauSschuß des Landtages hat eine Entschlie ßung angenommen, wonach das StaatSmtntsterium ersucht wird, dem Landtage einen Gesetzentwurf vorzulegen, ber die Herabsetzung ber Zahl ber Abgeordneten von 48 auf 86 vor- sieht und die Frage zu prüfen, ob sich die Einführung einer zweijährigen Etat-Periode für die Zukunft durchführen läßt, und bejahenden Falls einen dahingehenden Gesetzent wurf dem Landtage vorzulegen. . — An» ber Diplomatie. Der brasilianische Gesandt« Dr. Gnerra-Duval ist nach Berlin zurückgekehrt und hat bi« Leitung ber Gesandtschaft wieder übernommen. Im S«W m iie ZsIkMmn. Der Handel ist beunruhigt über die Undurchsichtigkeit tn den Hanbelsvertragsverhandlungen und die Gepflogen heiten, diese Verhandlungen von Jnteressentenverbänben hinter verschlossenen Türen unter Ausschaltung der varla- mentarischen und sonstigen Oesfentltchkeii führen zu lassen. Ist ber Handel durch diese Art der Verhandlungen mehr benachteiligt als Industrie und Landwirtschaft? Hat er nicht auch seine Vertreter in die RetchstagSauSschüfle und inter nationale BerhandlunaSvertretungen schicken können? Ist rS d«nn nur die Schuld der Regierung, daß der Hand«! tn -en vier bis sechs Wochen vor dem 1. August, an dem der ^autonome" Zolltarif in Kraft zu treten droht, nicht sein« Dispositionen mit der erforderlichen Klarheit treff«« kann? Da» Hinauszvgern der VerhanbUmgen mit dem AuSlande hat seinen Hauptgrund in der Widerspenstigkeit der «u». landStnbustrien, die Hohen Schutzzölle gegen die deutsche Einfuhr aufzugeben. Der am 1. August in Kraft Ire- tend« autonome Tarif ist ein ausgesprochener «ampftartf. ES soll nicht verkannt «erben, baß der Futtergerstenzoll durch seine Erhöhung von 1 auf 7 Mark bi« Schweinemast bedroht, di« Futterg«st«n. und Kartoffelpretse verteuert und mit ihnen den Massenverbrauch an Schweinefleisch und Kartoffeln zu verringern droht. Der mittler« und kleine Bauernstand sowie die 1nbustri«ftLbttsch« Bervraucherschast wird so wieder einmal «in Opfer de» ha«d«l»polttischen Machtkämpfe» gegen da» wehrlos gewordene Deutschland. Die Großlanbwirtschaft steht im Brennpunkt de» Ansturm» gegen bi« Zollerhühungew wie vor dem Kri^re. «ber noch heftiger al» damal» muß st« heute «m ihr« Existenz ringen. Di« Zölle von 1SSV haben sich nicht auSwirken könne». Die neuen Tarifsätze sollen da» Ziel erreichen, da» deulsche Volk au» eigener Scholle — wenigsten» mit Brotgetreide zu er nähren — und die Landwirtschaft al» ein« ber Grundlagen de» Staates zu erhalten, tn dem noch zwei Drittel aller ge- werblichen Erzeugnisse ihren Absatz finden, ohne den Laune« der Konjunkturschwankungen des Weltmarkt«» »um Opfer fallen zu müsse».. ', - ScduiL äe» Eigentums. «»« N-lch-tagDaßg-ordnsts« L-arl»1ten»«rg. »Las Eigentum wird von der Verfassung gewähr- ltlstet. Eine Enteignung kann nur ,um Wohl« der Allge- wetnheit und aus gesetzlicher Grundlage vorgenommen werden. Sie ersolgt gegen angemessen« Entschädigung, soweit nicht «tn Retchsaesetz etwa» andere» bestimmt." So beißt e» in Artikel IS» der Versüssung de» Deutsch«» Reiche». Dieser StgentumSschutz gehörte früher »ur Selbstverständlichkeit. Der Schöpfer der neuen R«ich»ver- saisung muß«» aber sür notwendig besunden haben, diesen SigentumSschutz noch besonder» »gesetzlich zu verankern", wie«»In dem neuen Sprachschatz so schön -rißt. In Wirk- kichkett scheint der Schutz de» Privateigentum» freilich nur aus dem Papier zu stehen. An sich kein Wunder, hat doch in sührender Sozialdemokrat d«r Außspruch getan, daß die neu« Verfassung nur «in Fetzen Papier wär,. Di« Handhabung der Vorschrift will offenbar Schon bald nach der wollte da» freie Eigentum in den Länder oder der Gemeinden überleiten. Diesen aus dem Papier zu stehen. An sich kein Wunder, hat doch einmal ein sührender Sozialdemokrat d«i Außlpruch getan, daß die neu« Verfassung nur «in Fetzen Papier wär,. Die Handhabung der Vorschrift will offenbar diesem Geist« Rechnung tragen. Schon bald nach der Staat»nmwälzung fing da» »Sozialisieren" und »Kommu nalisieren" an. Man wollte da» srete Eigentum tn den Besitz der Länder oder der Gemeinden überleiten. Diesen Fehlgriff merkte man bald. Die sozialisierten und kom- munaltsterten Betrieb« brachten riesige Verluste, Skandale über Skandale, und so wurde ein neue- Mittel, »Erfassung der Sachwerte", voraesucht. Damit ist man zwar nicht weit gekommen -- die Ding« sind schon von vornherein Peck,»geblieben —, aber unter der Oberfläche glimmt die Flamm« weiter. Man will zunächst den versuch, »die Ent eignung de» vermögen» der Fürsten" herbetzuführen, ab- warten. Glückt dieser — im Ernste glauben e» die Ur heber wohl selbst nicht —, dann ist der Weg für wettere Volksbegehren und Volksentscheide frei. Dann wird beim Grund- und HauSbesttz, beim Vermögen der Kirchen nicht Haltgemacht werden. Dann erfolgt die Ersetzung de» Rechtsstaat» durch freie Willkür der Massen. Kann cs in Deutschland wirklich Frauen und Männer geben, denen fter Schutz de- Privateigentum» völlig gleichgültig ist? Äewitz sind viele Kreise durch Verlust eigenen Vermögen» stark verärgert und niederen Lockungen willfährig gemacht worden. Diese Kreise vergessen aber die wahren Ursachen ihrer Not. Die Rovemberltnge, die damals einzig und allein die Ergreifung der Macht erstrebten, haben tn Wirk- lichkeit für den armen Rentner kein Herz. Alles, was sie in Wort und Schrift zur Besserung der Lage tun wollen, ist eitel Lug und Trug. Da» Eigentum de» einzelnen kann nur in einem Rechtsstaat sichergesiellt werden, nicht aber von Leuten, die Korruption als notwendiges llbel ansehen. Wer Recht und Gerechtigkeit wallen sehen will, kann dies im gegenwärtigen Deutschland weder durch ein Volksbegehren noch durch Volksentscheide erreichen. Ans dem Reichstage. Berlin. (Fnnksprnch.) Im Reichstage ist folgender drntschnatioaaler Antrag elngeaangen: Die ReichSregteriing aufzusordern. mit tunlichster Beschleunigung einen Gesetz entwurf vorznlegen, welcher nnter Aufbebuna der Für- koraeverordnung nnd entsprechender Aenderuag deS FinanzautzaleichGaesetze» den durch di« Inflation uni ihr Verinoven aevrachten Rentner» «ine angemessene Versorgung reich-gesetzlich grwährletftet. Berlin. (Funkspruch.) Eine Entschließung de» Reichs tags beantwortet dl« Rricksrrgiernng dahin, daß di« siamesische Regiernng sich verpflichtet bat, deutsche vermögen im Wert« von rund 900000 Tikals freizugeben. Der mittlere Kur« de» Tikal im Mär» d. I. war 1,88 Reichsmark. Berlin. (Funkspruch.) Auf eine Entschließung de» Reichstag» hat die Reichsregierung folaende Antwort er teilt: Di« Reichsregierung ist gewillt, mit allen ihr zu Ge bote stehenden Mitteln darauf hinzuwirken, daß der Straf- aesetzentwnrf dem Reichstag» sobald als möglich vorge- legt wird. Sobald die Arußerungen der Länder vollständig vorlirgen, wird unverzüglich die mündliche Erörterung der Vorlage im Reichsrat in Fluß gebracht werden. Berlin. (Funkspruch.) Die Entschlicstung de» Reichstage», di« die Vorlegung «ine» ReichSwaflerftrasten- gesetze» forderte, hat die Reichsregierung wie folgt be- antwortet: Di» Reichsregierung hält die Aufstellung «ine» Vie RechtSvrrhältnifl« der ReichSwafserftrasten er» schöpfend regelnden Rrtch-waflerftrastengrsetz«» für Ver früht. Dagegen wird sie gelegentlich der Vorlage zur Durchbtldunader Wasierstraßenverwaltung in den mittleren und unteren Behörden auch den Entwurf für eine gesetzliche Abgrenzung ihres Tätigkeitsgebiete» demnächst vorlegen. Die Vorarbeiten hierfür sind aufgenommen. Der Massenmord tu Dortmund. _ )( Dortmund. Das Motiv der Tat de» Joban» vlafchewSIt, der sechs Personen «mordet bat, ist vollkommen unbegründete Eifersucht. Er war in der Umgebung al« brutaler Mensch und GelegenheitStrinker bekannt und wegen seines Jähzorns in dec ganzen Umgebung, vor allem bei seinen Mietern, gefürchtet. Bor Jahren schon war Bla» schemski in Grauden», wo er eine Frauensperson in blinder Wut durch zahlreiche Messerstiche verletzt hatte, zu siebe» Jahren Luchthan» verurteilt worden. Die Schrrellzugskatastrophe t« Pittsburg. )( Pitt-burg. Da» bereit» gemeldet« Sisenbahu- unglück ereignete sich kurz vor Mitternacht in der Räbe von BlairSvill». Drei Schlafwagen de» haltende« Zuge» wurde« inetnandergefchobe«; di, beiden Lokomotive» de» auffahrenden Zuge» und ein Klubwagen wurde» zertrüm mert, der diesem folgend« Schlafwagen wurde in die Höhe gehoben. In einem der verunglückten Schlafwagen wurden allein fünf Männer «nd Frauen und drei Kinder getStet. Unter den Trümmern de» Klubwagen« wurden sieben Leichen gefunden. Alle nicht verletzten Passagiere bemühten sich sofort darum, di« unter den Trümmern liegenden Ber« lrtzten zu befreien. At LMtMiiM in SWün. Die Reichsversicherungsordnung macht die Versiche rung-Pflicht nicht vom Lebensalter abyänaig. Schuklin- der, die nur ab und zu für einen Arbeitgeber tätig sind, unterliegen, da e» sick »n solchen Füllen um vor übergehende Dienstleistungen handelt, nicht der Verficht- rungspflicht. Anders gestaltet sich jedoch das Versiche- rungsverhaltnis, wenn Kinder von einem Dritten ständig gegen Entgelt beschäftigt werden, z. B. da- Austragen von Waren oder Zeitungen regelmäßig besorgen und dafür ein Entgelt erhalten, das nach der ständigen Recht sprechung des RetchSverjicherungSamt» ein Drittel dr« für den Ort der Beschäftigung und die betreffende Ar- vetteraruppe festgesevten OrtSloonrs übersteigt, wobei auch Naturalbezüge (Frühstück, Mittagbrot usw.) berück sichtigt werd« müssen. Dienstleistungen schulpflichtiger »indme in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben blei- ßen jedoch in allen Fällen versicherungsfrei, wenn sie im «auf, «inG Kalenderjahre» auf bestimmte Jahreszeiten und höchstens acht Wochen oder zusammen auf höchstens vierzig Tage nach der Natur der Sache, beschrankt zu sein Pflegen oder im Vorau» durch den Arbeit-Vertrag bc- Die ^Schulkinder sind, da die Altersgrenze von 16 Jahren aufgehoben ist, auch beitragspflichtig zur In- valwcnverstmeruna, wenn sie nicht nur vorübergehend »egen Entgelt Lohnarbeiten «»Süden. In der Invalid-»- Versicherung ist eine Beschäftigung dann versicherungs frei, wenn sie von solchen Personen, die berufsmäßig Lohnarbeit überhaupt nicht verrichten, nur gelegentlich, insbesondere zur gelegentlichen Aushilfe auSgesührt wrrd oder Lohnarbeiten »war in regelmäßiger Wiederkehr, aber nur nebenher und gegen «in geringfügiges Entgelt, wcl- ches für die Dauer der Beschäftigung zum LebenSuntrr- halt nicht auSreicht und zu den für diese Zeit zu zahlen- den BerstcherungSbetträgen nicht tn entsprechendem Ver hältnis steht, auSaesüßrt werden. Letztere« ist bet der Beurteilung der JnvaubenverstcherungSpslicht der Schul kinder maßgebend. Auch hier ist ausschlaggebend, ob die Kinder ein Drittel des ortsüblichen Tagelöhner verdienen. , .. In Zweifelsfällen ist es ratsam, sich bet den Kranken kassen zu vergewissern, ob Schulkinder als kranken- und auch als tnvalidenveritcherungsvflichtia angesehen werden müssen, da die Arbeitgeber Gefahr lausen, bei Nichtan meldung oder Nichtverwendung von Beitragsmarken mit OrdnungSstrasen belegt zu werde». Vermischtes. Wie einer zum Dieb seines eigenen Fahr- kann. Ein Gtadtreisender kebrte in einer Wirtschaft in Neustadt (Pfalz) ein und ließ sein Rad auf „der Straße stehen. Der Wirt stellte das Rad aus Vorsicht in den Hof. Als der Reisende seinen Durst gelöscht hatte, fand er sem Rad auf der Straße nicht mehr vor und machte auf der Polizei Anzeige. Als er dann in die Wirtschaft zurückkehrtc, entdeckte er sein Rad auf dem Hof nnd fuhr ohne weiteres in der Richtung nach Lambrecht davon. Der von der Polizei mit den Nach- forschungen nach dem Rade beauftragte Schutzmann erfuyr n der Wirtschaft, daß das Rad doch anscheinend ge- kohlen sei, denn eS befand sich ia nicht mehr im Hof. Ein Kollege deS Schutzmanns hatte nun aber den ver» meintlichen Dieb auf der Straße nach Lambrecht ge sehen, fuhr ihm sofort nach und holte den nichts ahnen den Reisenden auch ein, der sich bequemen muhte umzu kehren. Erst auf der Polizeiwache erkannte man in ihm den Antragsteller wieder. Der Offenbarungseid. Einem Bäuerlein wird Schulden halber seine Kuh, fein Schwein, sein Heu — und sem Kartosfelvorrat gepfändet. Als es aber zur Versteigerung kommen soll, ist von alledem nichts mehr da. Der Bauer wird vor den Richter zum Offenbarungs eid geladen und angedonnert: „Warum haben Sic die Sachen veräußert? Wo ist der Erlös?" — „Veräußert?" sagt der Bauer. „Ich habe nix veräußert. Die Kuh hat daS Heu gefressen, das Schwein die Kartoffeln und mein Weib und ich und meine Kinder haben uns hinter die Kuh und das Schwein gemacht.- Daraus können Sie sehen, Herr Amtsrichter, daß wir mx veräußert haben." Haut keine Ohrfeigen! — Die Geschichte eines Totschlages. Ein Wiener Berichterstatter meldet: Wie gefährlich ;ene „Handhabe" werden kann, die unter dem Namen „Ohrfeige" oder „Watschen" das volkstümlichste — weil einfachste — Znchtignngsmittel ist, das beweist em Fall, der sich vor einigen Tagen in Salzburg ereignet hat. Der ehemalige Gastwirt Ignaz Kraus wurde dort eines Nachts von einem Wachmann bewußtlos ans der Straße aufgesunden. Im öffentlichen Krankenhaus, wo hin er gebracht wurde, stellte man einen Bruch der Schä- delgrunobasiS fest. Der Patient starb in ber gleichen Nacht, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Die polizeilichen Erhebungen ergaben, daß Kraus mit dem Ge schäftsdiener Friedrich Endel und dem Chauffeur Joses Koller tn einem Gasthause Karten gespielt hatte. Auf dem Heimweg gerieten die drei wegen eines Einsatzes von 4 Schilling in Streit, in dessen Verlauf der Endel dem Kraus eine Ohrfeige versetzte. Kraus stürzte zu Boden und die beiden anderen gingen weiter, ohne sich um sein Schicksal zu bekümmern. Die ärztliche Unter- suchung ergab klar, bah der Knochenbruch durch einen Schlag „hinter die Ohren" herbeigestiftrt worden «vor. Endel wurde deshalb wegen Totschlages, Koller wegen Mitschuld am Totschlag dein Gericht eingeliefert. DaS Medium auf der Verbrecheriagdl Wie der emmal sollen mediale Kräfte zur Aufklärung eine» Verbrechens beitragen, das jetzt gerade ein Jahr zurück- liegt. In Molveno, im Dolomitengebiet, verbrachte im vorigen Sommer der Berliner Student Heinz Braun in Gesellschaft seines Bruders und eines befreundeten jungen Mädchens, Charlotte Heinrich, seine Ferientage. Man unternahm gemeinsame Gebirgsausklüge, von deren einem nur der Bruder des jungen Studenten und Fräulein Hein- rich zurktckkehrten. Tagelang erwartete man vergeblich seine Rückkunft. Dann wurden ebenso vergebliche Nach- forschungen nach dem Vermißten eingeleitet. Endlich kehr ten die Zurückgebliebenen, Charlotte Heinrich und des Vermißten Bruder, nach Berlin zurück. Die Mutter des Verschollenen nahm die Nachricht von seinem Verschwinden jedoch nicht so einfach hin. Sie begab sich selbst an Ort und Stelle, nach Molveno, und nahm auf eigene Faust, zunächst allerdings ergebnislos, die Nachforschungen wie- der auf. Scheinbar sind ihre Bemühungen wohl doch in irgendeiner Weise nicht so ganz ergebnislos geblieben. Denn vor kurzem kam Frau Braun tn Begleitung eines Mediums zurück, das in einer vorangegangenen Sitzung genau den Ort vorauSsagte, in dem der nach Aussage des MebiumS ermordete Student Heinz Braun zur letzt-» Ruhe gebettet wurde. Seine Angaben erwiesen sich als zu- treffend. Man fand tatsächlich an der bezeichneten Stelle ein Grab, da- sich allerdings als leer erwies. Da aber jetzt, vor einigen Tage», bei Malbeno die Reste eines unbekannten Toten gefunden wurden, so nimmt man an, daß da» Medium recht behalten hat, daß der junge Braun tatsächlich ermordet wurde. Nunmehr hat sich die ita lienische Justizbehörde in Triest des aufsehenerregenden Falle» angenommen und läßt ebenfalls Nachforschungen anstellen. Schiffe mit Glasboden. Die Verwendung des Glas^ m den verschiedenen Industrien hat in d-n letz ten Jahrzehnten eme gewaltige Zunahme erfahren, aber daß e» im Schiffsbau und in der Fischerei eine wichtige Rolle spielt, ist jüngeren Datums. Die Kaliformer waren eS, die in ihrem Unternehmungsgeist zuerst den Versuch machten, Schiffe mit Glasböden zu bauen. Damit ist ver wirklicht, was Jules Vernes Phantasie vorauSahnte, als er seine „20 OM Meilen unter dem Meere" schrieb. In diesen kalifornischen GlaSschiffen kann der Reisende wie m dem „Nautilus" Jules Bernes während der Fahrt beobachten, waS sich im Meere abspielt. Durchschnittlich vermag man bei klarem Wetter bi» zu 10 Meter unter dem Wasserspiegel zu sehen. Aber diese Erfindung hat auch ihre praktische Bedeutung: Versuche haben gezeigt, daß eme starke elektrische Erleuchtung dieser durchsich tigen SchlikSböden auf die. Fische «ine arobe Anirrbungs«
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