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ehenen renommierten Firma Geier u. Sohn in Mark- Streifen zwischen Frankreich und England zu überfliege» und auf englischem Boden zu landen. Sein Rivale Latham war wenige Dage vorher bei dem gleichen Versuche ins Meer gestürzt und stürzte Wenige Dage nach Blöriots Erfolg in nächster Nähe der englischen Küste nochmals, ins Lasser. Rein sportlich betrachtet, ist der Flug BlSriotS eine schöne Leistung, und das umsomehr, wenn man bedenkt, daß von einem Fluge mit Motordrachen, mit Maschinen, schwerer als die Luft, überhaupt erst seit IVs Zähren gesprochen werden kann, seit jenen Januartagen des Jahres 1908, da Furman den ersten glücklichen Flug über 1 Kilometer auSsührte. Aber auch nur sportlich hat der Kanalflug eine solche Bedeutung. Denn man hat bei einem immer noch ziemlich verbesserungsbedürftigen Zu stande der Motordrachen die Seestrecke Calais-Dover oreiert, während Flüge von der gleichen Länge sich viel gefahrloser über dem festen Lande absolvieren ließen. In dem heutigen Stadium krankt ja! der Motordrachen noch an der Betriebsunsicherheit der Motors. Man muß damit rechnen, daß die sehr leichten und außerordentlich belasteten FlugmasHinenmotore sehr leicht einmal aus- setzen. Passiert das im Automobil, so ist es eine harm lose Panne, welche ein geschickter Chauffeur in wenigen Minuten am Wegesrande repariert. Passiert es einem Motorballon, so muß dieser sich für die Dauer der Re- paratur vom Winde als Freiballon vertreiben lassen, ein Vorgang, der bei ruhigem Wetter und mitten über dem Festlande nicht sonderlich tragisch ist, der aber bei stür mischer Witterung uyd in der Nähe der See zur sofortigen Landung zwingen kann. Versagt dagegen ein Motor in einer Flugmaschine, so erfolgt der Abstieg sofort und ganz zwangsläufig. Befindet sich der Motordrachen über festem Lande, so kann etwas Derartiges beispielsweise über einer Großstadt oder über Waldungen recht unan genehm scjn, aber es braucht nicht unbedingt zur Kata strophe zu führen. Auf offener See dagegen und ohne die Begleitung der schnellsten T'orpedojäger, auf die man ja doch nur in Ausnahmefällen rechnen kann, dürfte solch ein Abstieg eben so tragisch enden, wie die ver schiedenen Ballonfreifahrten über die offene See. Latham hatte sich unter allen Umständen große Schwimmkästen an seiner Flugmaschine angebracht, und als das Torpedoboot ihn auffischte, saß er verhältnis- mäßig trocken und eine Zigarette rauchend auf einem dieser Schwimmkästen. Für kurze Zeiten und bei ruhigem Wetter mag dies Mittel ja ein wenig helfen. Bei stür mischer See würden die Wellen Herrn Latham auch von den schönsten Schwimmkästen in sehr kurzer Zeit herunter gespült haben. Weiter aber sind solche Mo'tordrachen einstweilen wenigstens nicht imstande, nach beendeter Reparatur wie- der von der Wasseroberfläche aufzufliegen. An sich ist ja das Meer und namentlich die weniger bewegte Wasser fläche das dankbar beste Uebungsfeld für den Motor drachen, ähnlich wie auch Zeppelin als erstes Uebungs- gebiet für seine Luftschiffe eine Wasserfläche, den Boden see, wählte. Aber man wird Hann noch ein wenig mehr Physiologie treiben müssen als jetzt. Daß die Flug maschine, die ja schließlich dem lebendigen Vogel nach gebaut ist, ebenso wie der Vogel laufen können muß, hat man allmählich begriffen und versieht mit einziger Aus nahme der Wrights heute alle derartigen Motordrachen mit Laufräderu, sodaß sie auf dem festen Lande unter dem Drucke ihrer Luftschrauben schnell dahineilen und im Laufe abfliegen können. Man wird notwendig dazu übergehen müssen, die Motordrachen so einzurichten, daß sie auch auf dem Wasser nicht nur sicher schwimmen kön nen, sondern auch imstande sind, sich unter dem Drucke der Luftschrauben etwa nach Art der Gleitboote auf der Wasseroberfläche sortzubewegen und nach Erreichung einer gewissen Geschwindigkeit wieder von ihr abzufliegen. Ein Seevogel, der heute, wenn er einmal auf das Wasser niedergeht, nicht wieder auffliegen könnte, wäre ein ver lorenes Geschöpf. Aber wir können ja auch beobachten, wie die Wasservögel es machen, wie sie erst möglichst schnell Vorwärtsschwimmen, dann mit den Flügeln schla gen und sich vom Wasser abheben. Tie Natur wird hier für den Konstrukteur das Sinnbild abgeben müssen. Blöriot hatte aber in doppelter Beziehung Glück. Einmal versagte sein Motor nicht, und ferner erhob sich der tückische Nebel erst so dicht vor der englischen Küste, daß er sich nicht mehr allzusehr verfahren konnte, und schließlich, wenn auch mit einem gewaltigen Vertrieb nach Osten, die englische Küste zu Gesichte bekam. Wenn man aber die Flugbahn von Blsrtot beobachtet, so sieht man, daß er im besten Begriffe war, vollständig nach Osten abzudrehen und, soweit Motor und Brennstoff reichten, der Nordsee zuzusteuern. Dieser Vorfall beweist^ jeden falls, daß man auch beim Motordrachen, sobald man solche Masserexperimente unternimmt, an die Anbringung bestimmter NavigierungSinstruMnte, speziell eines Kom passe-, denken muß. Wenn wir die Entwickelung deS AukomobilS ver folgen, so sehen wir, wie man von schwachen, etwa drei pferdigen Wagen zu dreißig- und hundertpferdigen kam. Vermutlich wird der Motordrachen eine ähnliche Ent- Mcrelung durchmachen. Er wird sehr viel größer, schwerer und stärker werden, dafür aber auch diejenigen Eigen schaften erhalten, die ihm den sicheren Slug über Land und Wasser gestatten-fk— «us der Welt der Technik. . Vn» lehrt im» VKrivtt Aamttstn,» Unter den zahlreichen Bewerbern um den Aanalflug >at Llörtot, der lange Jahre hindurch bet leinen Unter- nehmungen vom Pech geradezu verfolgt würde, den Preis davongetragen. ES gelang ihm, al» Erster den silbernen aß die Preis« nicht erhöht stad, wohflschm» setzt tzeßanptm, daß d», Besitz« dies« Rest««» mtto«m dn» Nüae« ivsil erwählt h«»««. Denn in solchen »ierlotl«, die sich friih« durch -roße »lös« dei »iwgem Prtts auSzeichntten, ist fett Heraufsetzung de- Preise», d« in einzelnen bayrischen «instuben gleich um fünf Pfennig pro Ska» gesteigert morden ist, der Besuch ganz erheblich zurückgegangen und ganze Stammtische mit langjährigen Gästen sind «»»gewandert. Ebenso ungleichmäßig steht « mit der Lösung der Zündholzsteuerfrage in den Restaura tionen. In einigen Wirtschaften bleibt e» wie bi»h«, in anderen fehlen die Streichhölzer ganz, wieder in anderen thront inmitten de» Lokal» »noch eine hohe Säule-, esn einzig« Zündholzbehäli«. Mehrere Bierlokale bedbsichtigen sogar wieder «in Oellämpchen an du Wand und Fidibusse daneben zum Anzünden der Zigarren, wie zu »Anno To- bat»" Zeiten anzubringrn. 88 Dresden. Der Gemeindivorstand Tillmann in Mockritz hat al» Kassierer de» Ga-verband-werkS 5000 M. unterschlagen. Nach Entdeckung dieser Manko» legte der Eemeindevorstand seine sämtlichen Aemter nieder. — Der 4. sozialdemokratische R«ichStag»wahlft,i» bewilligt» für die Beteiligten am Generalstreik in Schweden den Betrag von 2000 M Pirna. Zuv Gründung eines Verbandes der Orts krankenkassen im Bezirke der AmtShMptMannschaft Pirna betreffs Errichtung eines Genesungsheims in Sebnitz haben die hauptsächlichsten Krankenkassen nunmehr ihre Zustimmung erklärt. Ueber das von der gewählten Kom mission bereits entworfene Statut des! Genesungsheims Mrd im Herbste Entscheidung getroffen. — Im Sand steinbetrieb des Elbtals und der Sächsischen Schweiz er folgte jetzt Meder die Stillegung von Brüchen. EL Wurde -er Betrieb eingestellt in den Brüchen des Hirschgrundes nahe dem Dorfe Schöna und den Brücken beim Klippen grund an der Straße Nach Reinhardtsdorf. Wetter Kur- den noch' in anderen Brüchen verschiedene Einschränk ungen vorgenommen, da eben der Absatz von Sandstein ware immer geringer geworden ist und infolge des Därniederliegens der Bautätigkeit usw. auch noch keine Aussichten auf Besserung vorliegen. So Mrd jetzt auch in dem Berichte der Dresdner Handelskammer in bezug aus öie Cottaer Sandsteinbrüche bet Pirna das ver gangene Jahr 1908 als das schlechteste Geschäftsjahr be rechnet, däs man seit Jahrzehnten gehabt habe. Löbau. Zu einem Küsten Auftritt kam es dieser Tage auf dem niederen Rittergut in Bischdorf. Zwei russisch-polnische Arbeiter, die mit dem Akkordlohn für das Getreidemähen nicht zufrieden Waren, drohten dem Gutsinspektor mit Erstechen, weshalb ihre Entlassung erfolgte. Bet ihrer Festnahme leisteten die beiden erheb lichen Widerstand. .Als zahlreiche ihrer Landsleute her- bstellten, gerieten die Beamten in eine bedrängte, Lage und griffen zur Waffe. Eine Person ist erheblich, zwei weitere sind bet dem Kampfe leichter verletzt Worden. Die beiden Verhaftet«» würden dem hiesigen .Amtsge richt übergeben. Infolge dieses Vorfalls haben sich, Me der „Oberl. Ztg. u. Nachr." gemeldet Mrd, sämtliche auf dem Guts beschäftigten polnischen Arbeiter In ihre Hei mat zurückbegeben. Nunmehr sind an ihre Stelle 20 Soldaten des Infanterieregiments N!r. 1Y3 zu den Ernte arbeiten herangezogen Korden. Gaußtg. Der in der hiesigen Gegend wett und breit bekannte Gasthostbesttz« Nttzschmann ist in d« Nacht zum Donnerstag unter Hinterlassung nicht unbedmtend« Schulden mit sein« Familie geflüchtet. Nttzschmann, d« sich schon seit langem in schlechten wirtschaftlichen Verhält nissen befand, sollte am Freitag die Hälfte der auf seine« Grundstück ruhenden 2. Hypothek auLzahlen, worin dm Grund zu seinem plötzlichen verschwinden zu suchen ist. Im Gegensatz zu seiner Ehefrau, di« sich de» besten Rufe» «freut, führte Nttzschmann «in flotte» Leben, sodaß « erst in zweit« Linie al» et» Opfer d« allgemeinen Wirtschaft»- krist« anzusehen fein dürste. Chemnitz. Montag abend in der 10. Stunde er eignet« sich auf der Zschopau« Chaussee unterhalb d« »Neuen Schenken- «tn schwer« Unglück-fall. Ein um dies« Zett in der Richtung nach d« Stadt zu fahrender Rad fahrer stieß, al» er einem ihm «ntgegenkommmden Auto mobil aultweichen wollte, derart heftig gegen die Detchse «ine» dl« Straße htnau-fahrenden Lastgeschirr», daß er schwer verletzt liegen blieb. Di« Pferde de» LastgeschirreS scheuten und schoben den Wagen rückwärts, so daß dies« tn den Straßengraben fiel. Der schwer »«letzte Radfahrer wurde nach den „Neuen Schenken' transportiert, wo ihm von einem herbeigerufenen Arzte di« erste Hilf« zuteil wurde. Sodann «folgte die Ueberführung de» verunglückten, d« schwer« innere Verletzungen «litten hatte, nach dem Stadt- krankenhause. Crimmitschau. Unserer Stabt droht Wasser- mangel. Da die zur Verfügung stehende Waff«meng« schon wesentlich abgenommen hat, richtet der Stadtrat an die Einwohnerschaft di« Aufforderung, mit dem wafs« so sparsam wie möglich umzugehen. — D« Hochstapler Ehler», d« am S. Juli feine Lureauchefstell« bet eine« hiesigen Rechtsanwalt heimlich verließ, nachdem « seinem Vorgesetzten 8500 M. unterschlagen hatte, und dann in Begleitung d« vormaligen Kellnerin Martin ein« B«. -nü-vn-Sretfe antrat, ist in einem Gasthaus« bet München festgenommrn worden. Eibenstock. Pech bei allem Glück hatte ein hiesig« Einwohner, d« beim Auer Parkfest ein Schwein gewonnen hatte und die» in «inen Sack sperrte. Al» « den Sack öffnete, war da» Schwein infolge d« großen Hitz« erstickt. Ltchtenstein-Callnberg. D« frühere Fisch händler Arno Christoph hi« hat tn voriger Woche 28 Ar beit« um ihr »«diente» Geld gebracht. Er hatten wie d« „Lichteust. Anz.' schvribt, Ttefbauarbeiteu für 400 Mark übertragen bttommen. Durch schwindelhafte Inserat« tn etwa 80 Arbeit«, von den« 28 bi» Sonnabend gearbettet attm und — keinen Loh» «hielten, da Christoph ver- chwunden war. Markneukirchen. Großei Auflehen erlegt und fiel besprochen Mrd die Plötzlich« Auflösung der ^nge- leükirchcn, Fabrik für Mustklnstrumentenbau und Saiten. Ti« alte Firma hätte große Geschäftsverbindungen nach dem Auslande und Jnlande, besonders auch Leipzig und Dresden. Sie ist ein Opfer der allgemeinen schlechten Geschäftslage -Morden, sodaß der Inhaber Richard Geier die Auflösung und Zahlungseinstellung verfügen mutzte. Da auch Me« Arbeitern gekündigt Kurde, so sind zahlreiche Familien ohne Verdienst und gehen so einer mißlichen Zeit entgegen. Di« Aussichten für die Gläubiger sind nach einer Anfrage beim Liquidator Rechtsanwalt Hofmann (Adorf) nicht' ungünstig. Schlettau. Innerhalb weniger Dage ist von hier der zweite Scheunenbrand zu melden. Die Herrmannsche Scheune, die zugleich als Niederlagsraum großer Men ge« Schnittwaren diente, ist samt Inhalt ein Raub der Flammen gesSorden. Ein Brandstifter scheint hier sei» Unwesen zu treiben. Au « (Trzgeb.) Die gesamte Schülerschaft der deut schen Fachschule für Blecharbeiter und Installateure hier- elbst ist gestern früh i» den Streik getreten, um -egen dis Behandlung zu protestieren, die ihr von dem neuen Letter der Anstalt, -Direktor Beckert, zuteil Mrd. Wie das „Auer Tageblatt" mitteilt, Kurde in einer gestern vormittag stattgefundenen Versammlung beschlossen, die Schul« nicht eher Meder zu besuchen, bevor nicht,daS Kuratorium den Direktor Beckert angewiesen hat, die früh eren Verhältnisse Meder herzustellen. Dieser Beschluß würde dem Vorstand des Kuratoriums zu Händen des Herr« Böttner in Zwickau telegraphisch mitgeteilt. yrankenberg. Die menschlichen Ueb«reste des in der Sächsischen Schweiz verunglückten Akademikers Gott- Hard Kttnttz find am Sonntag morgen in einfach«, aber würdig« weis« an dem Fundort in Richters Schlüchien in der Sächsischen Schweiz bestattet worden. Herr Krienitz sen. hätte auf Anraten seine Absicht, die Reste mit in die Heimat zu nehmen, aufgegeben, da d« Transport außer- ordentlich schwierig geworden wäre und «st eine Bahn durch da» Gestrüpp hätte geschlagen werden müssen. Um zu dem Fundort zu gelangen, mußt« man teilweise anf allen Bi«in kriechen. Ein« Inschrift an der Felsenwand soll später die Ruhestätte de» so tragisch von hinnen Ge schiedenen kennzeichnen. Einstweilen schmückt da» Grab ein Fichtenbäumchen. Niederwiesa. Gestern wurde tn einem nach Reitzenhain verkehrenden Eisenbahnzuge einem Mädchen dl« Geldtasche entwendet. In verdacht kommt eine Frau, die in Niederwiesa ausstieg und tn schnellem Tempo das Wette suchte. Sie soll erkannt fein. Hoffentttch gelingt e», die Diebin festzunehmen und dem Mädchen sein Eigen tum wieder zu verschaffen. r Klingenthal. Im böhmischen Otte Schönwerth hat d« Instrumentenmacher Sattler den Oekonomen Jo- Hann Sing« bet einem WlrtSbausstreite durch Messerstiche so mißhandelt, daß er hoffnungslos darniederltegt. Stebenbrunn i. 8. Als am Sonntag abend ein Geschirr (Gtvspänn«) de» Herrn Fletschermeister» und GasthofSvefltzer» Riedel au» Markneukirchen in der Nähe de» Gasthofe» nach dem Güterbahnhofe einbiegen wollte, «ahm d« Kvflch« den Vogen zn kurz und durchfuhr eine Barrier«, wobei d« Wagen mit Insassen und Pferd zum Sturze kam und sich an d« sumpfigen Stelle überschlug. Wunderbarerwets« waren weder die Insassen noch da« Pferd beschädigt. Die Dame hatte nur gninge Haut- abschürfungen an d« Hand «litten. Der Wagen ist etwa« verbogen. D« Sturz war etwa drei Met« tief «folgt, vi« an den Leib war da« Pferd 1« den Schlamm gesunken. Mügeln (Bez. Leipzig. In dem Orte Pelsin fuhr Sonntag ein Töpfer der hiesigen Ofenfabrik mit seinem Rade schnell den Berg herab; er rannte dabei an einen Baum und es Kurbv ihm durch den starken Anprall die Schädeldecke zertrümmert. Der Tod trat alsbald ein. Borna. Sonntag feierte die-angesehene, durch den Druck von Dissertationen an allen deutschen Universitäten bekannt« Buchdruckerei und Verlagshandlung von Robert NoSk« ihr LS jährige- Bestehen. Die Festfei« sand unter zahlreicher Teilnahme auswärtiger Geschäftsfreunde, hie- stger Behörden und des gesamten Geschäftspersonals im Echützenhause statt, und wurden der Jubelsirma namhafte Ehrungen und Aufmerksamkeiten von allen Seiten zuteil. Leipzig. Sonntag nachmittag hielt d« Lokalver band d« Gastwirte zu Leipzig eine gegen die vrauereien gerichtete Prottstoersammlung ab, die von 1200 Gastwirten besucht war. ES wurde «ine Resolutien angenommen, in d« allen Mitgliedern di« Verpflichtung auferlrgt wird, unt« leinen Umständen den von den Brauereien verlangten Preis ausschlag von 8,20 Mark für da« Hektoliter zu zahlen, da sich diese weigern, auf den von den Gastwirten angebotenm Aufschlag von 2,20 Mark herabzugehen. Kein Mitglied d«S Eastwfttt-Lokaloerbande« darf ab 1. September mehr als 20 Mark für das Hektoliter Lagerbier bezahlen. Zur Ansammlung eines Kampffonds soll von den Mitgliedern «in« Umlage «hoben werden. — Die Hebamme Koch in L.»SohliS wurde kürzlich in ihr« Wohnung auf Veranlas sung d« Staatsanwaltschaft vtthaftet. Ihre Festnahme soll mit dem nnt« verdächttgen Umständen erfolgte» Tod eines «st 15 jährigen Mädchens zusammenhängen. Da» , Mädchen stammt von angesehenen Eltern. Al« ihr „Geliebter- > wird ein mwländtsch« Student bezeichnet. Die verhaftete Fra« Koch bestreitet, an dem Mädchen «ine strafbare Hand ln«- vorgeaommen zn haben, und behauptet» sie hab« «S an «inen Arzt gewiesen. Di« Schuld an ihre« Tode habe i ihr Geliebt«. L.-L-