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^m« >«»«. ^n««B»r» L» versteV» und »ar» Dortletzuna solar Druck und Verla« von Lanner u. Winterlich, Rteia. — Mr die Redaktion verantworlliib» «e«"rich Ublemav^ ich Nicht. Po«trn- st al» h«r Ignaz. Da»« vrurre er mit rollenden Augen um sich, «der «r fand den Gesuchten nicht. Christoph hatte sich heimlich davongemacht und hörte nicht mehr, was man Gute, und Lqsa» oo» ihm sprach-. nur «AI" sprach ihm Siegfried zu. er halt trinken," bemerkte ein anderer «r Canrag« »iegh" trink «st »all* ermunterte daraus der Christoph trank nicht. 's güt sei» ," sprach er. .Segen den Ignaz nicht ans; denn Trutzoersl kann ich halt nicht l. Sa »ach' Tra»«n»«rrl!" höhnte «lau, setzt auf müßt' ich ein so trauriger Lump sein wte dn!" —1t zurück.' sprang auf. A> ^ISail'» seh'«, wer «in Lump ist!" brüllt« er und Deang «ach der Tür hin, während er die Lodenjoppe i» de» Schultern streifte. .Komm', wollen', draußen BVAI" Label droht« er mit geballter Faust dem langsam Ich nähernden Gegner. „>«ß da, Raufen, Klan«!" warnte der alte Bauer, der «ede» der Kathi saß. .Sepp', misch' dich nicht darein. Sonst fangen fi« »st dir an!" flüsterte diese und fließ ihn in du Seit«. l Inzwischen war Christoph, von den übrigen vorwärt» gedrängt, nahe an seine« Gegner herangetreten. Dieser maß ihn mit herausfordernde« Blicken. .Bist ja kein rechter Bub't Dich schaut ja kein Stadel an, du Rarr von Altdorf!" höhnte er und erhob die geballt« Faust zum Schlage. Aber sein Gegenüber wich au», faßt« den Heraus forderer um die Hüften und warf ihn zur Tür hinaus. Christoph wurde von den drängenden Bauern ihm nach geschoben, so daß sich die beiden Gegner draußen wieder gegenüberstanden. Ein wilder stampf entspann sich in dem Dorderraum, her durch einige schnell herbeigeholte Lichter nur matt er leuchtet war. Die beiden Kämpfer umstand di« neugierige Menge im «eiten Bogen, mit gespannter Aufmerksamkeit de« Aus gang de» Kampfe» erwartend. Dumpf erdröhnt« unter dem schweren Fußtritt der Raufenden der mit Lehm ge deckte Boden, dumpf krachten die Knochen de» vom Faust schlag« Getroffenen. Klaus ging jetzt gleich einem Stier mtt gesenktem Haupte auf seinen Gegner lo», während dieser, mit elastischem Sprunge dem anderen ausweiche«d, ih« von unten zu erfassen suchte. Und er hielt ihn -a einem Schenkel fest, daß Klaus wankte. Aber mit schnellem Stoße drängte ihn der zurück, daß Chrfftoph zurück^ taumelt«. Ein beifällige» Murmeln der Zuschauer be lohnte die glückliche Abwehr. Indes verschnauften di« beiden Kämpen. Da plötzlich stürmte Klaus mit gebeugtem Ober leib und mit vorgestemmten Fäusten wiederum auf den anderen los. Wieder sprang dieser zur Seite. Aber fest erfaßte er den vom Anlauf Getriebenen am Leibgurte und schleuderte ihn mit heftigem Wurf zu Boden. Regungslos lag er da. „Der hat genug," sagte der alte Sepp und sprang al« erster dem Gefallenen zur Seite und richtete dessen Kops in die Höhe. „Er blutet. Dringt Wasser!" Bald war die Wunde gereinigt. Klaus öffnete die Augen. „Sakra, eine Flasche Kirscheler! Mir lechzt der Gaumen!" ri«f er, als er zu sich gekommen war. Man brachte ihm das Gewünschte, und mit dem Zuge, d«r er aus der Flasche tat, war ihm die Lebenskraft aus, «Mw gewachsen. Er stand wieder aufrecht. „Es geht wieder," sprach er und lenile seine Schritt« «»ch dem Gastzimmer zurück. .Ja, es geht wieder," sagte auch Ignaz und trat an Ne Sette seines Freundes. „Aber nun wollen wir erst «mht fidel sein!" .Freilich, und der Poeten-Christel soll die Versl dazu Machen. Wo ist der Lump?" Wusste«. Nachdruck verböte«. Der Morgen «am — geheimnisvoll und lei» —- Ae Vöglein wagen kaum ihr Lied zu singen Die Quellen murmeln traulich süße Wei«, An allen Lüften ist «in raunend Klingen. Erwachte Blumen heben scheu empor Den Kelch in seltsam ahnungsvollem Graue» Des Waldes Bäume stehn im ernsten Ehor Al» harrten sie, ein Wunder zu erschauen. Da Glockentonl — Hell bricht rin Jubel loH Wte er im Lenze ivard noch nie vernommen. Das Wunder ist geschehen, hehr und grob! — Der heilge Geist, er ist herabgekoinmenl Dcb freut sich Wiese, Wald und Feld und Flu^ Die baden sich im Glanz der Maiensonne — Und all die holde blühende Statur Ist trunken ganz von eitel Lust und Wonne. Rotmängtg Mägdelein im Feterkletd, Sie fasten sich und schlingen einen Neigen, Froh ernste Menschen gehn im Festgrschmeiö Zum Gotteshaus, sich vor dem Herrn zu neige«. Die Orgel braust und voll und mächtig tönt Die urgcwaltig ewig neu« Kunde, Und gläubige Herzen fühlen leidversöhnt Deö hohen Pfiugftfestv gnadenreicln.' Stunde. Adolf Drcsilcr, Radolfzell. Da» Annerre war, al, e» am Nachmittag mit Ignaz zusammengeraten war, in Li« Kammer geeilt, hatte sich ans» Lett geworfen und weinte bitterlich. Solche Schmach, wie sie der Rothaarige dem Mädchen angetan hatte, war diesem noch nicht widerfahren. .Madel«, macht, daß ihr fertig werdet!" hatte er gerufen. .Und nachher kommt ihr in» Wirtshaus 'nüber. Und du" — hatte er sich an» Annerle gewandt — „schmiek dir die Waden ein, daß du ordentlich tanzen kannst." Al, die Mägde darüber lachten, hatte er weiter ge brochen: .Wa» habt'» zu lachen? Meint wohl, da» Deandl habe keine, weil e» so schlank gewachsen ist? -7 Annerle, du kommst doch?" .Mit solch' einem Bub' tanz' ich nicht!" * „Weil du', nicht kannst. Bist hall wie der Poeten- Christel, hältst dich für bester al, andere Leut' — gerad' «SÜ der Rarrenbub' der! Seid «in nette, Pärchen — fehlt nur noch da, dritte Blättchen am Stiel. Rohsten« wird er dich auch besingen, und ist', kein Hochzeitslied, wird', ein Kind»betterinver»l sein!" s Als Antwort hatte sie ihm da, Stück Wäsche, da« fl« gerade in der Hand hielt, um die Ohren geschlagen, und wäre nicht Peter Michel dazwischengetreten, hätte es viel leicht noch mehr Schläge gegeben. , Lin« andere hätte de, freche« Burschen Wort« ia gleicher Weise erwidert. Aber da« lag nicht in ihrem Wesen. Jetzt, da sie in ihrer Kammer allein war, ver gegenwärtigte sie sich das Erlebte. Da, einzig« Gut, das sie besaß, ihre Ehre, war von dem schlechten Kerl an getastet, und keine der Anwesenden hatte sich ihrer an genommen, ale glaubten sie an eine geheime Schuld. Wenn Christoph da» mitangehört hätte, er hätte gewiß de« Burschen gehörig aufgeklart! Und ihre Gedanken be gannen, sich lebhafter mit Christoph zu beschäftigen. Au, Brsorani, für ihren Ruf hatte sie ihn mtt abstoßender Kälte 'behandelt und ihn, al» er heute am Brunnen oorübev- alna, wie «inen Fremden bebandelt. Und e» wurde idr Aar, daß si« sich dadurch auf ein« Stufe mit de« Mägden^ und dem Ignaz gestellt und daß sie den Freund schwer: gekränkt, wenn nicht sogar verloren hatte. Jetzt machte fies sich selber die bittersten Borwürfe und verbarg ihr Gesicht Ichluchzend und_jammkrnd in den Kiffen. CrMIer an der Eibe. vettetr. GretiSbeileze z»» „Kiefeer Tageblatt". Nr. 21. Riesa, st», «üi LAA«. Pfiagfte«. Wir feierte» Weihnachten, das Fest der Liebe. Bor un» steht in unsagbarer Erhabenheit Gott, der in seiner ««endlichen Güte die dem Tode verfallene Menschheit »« sich emporztcht. Bielleicht vermag keine» «nserer christ lichen Feste die Seele aller, alter wie junger Menschen, so in de» Bann seine» Zaubers zu ziehe« wie diese»! Da» Auge de» Erwachsene» strahlt t« -er Freude de» Gebe»», Schenkens, die ja doch die größte Freude ist. Und der Kindermund jubelt vor unbegrenztem Glück. Und dann Ostern! Das Fest, das uns von »»verlier bare«, «»zerstörbare« Leben Knabe gibt, da» uns von der Freude der Gegenwart und von ihrem Leid in die Zukunft -er Ewigkeit hinweift. Ist'» auch ei« Fest jauchender Freude wie die Weihnacht? Unsere Ostererzählunge» kün den uns. daß die Jünger und Krauen, die um den Herrn waren, angesichts -er Tatsache: Der Herr ist auferstand«»! erschraken. Die Meusche»seele jauchzt auf, daß de« Tode die Macht genommen ist, aber vor der riesenhafte» Gröhe dieser Wahrheit beugt der Mensch in erzitternder Demut sein Haupt, um aus GotteS Hand entgegcnzuuehmen, waS nur er schenken kann: die Gewißheit der Ewigkeit. Und seht läuten die Glocken das Pfingstfest ein, da liebliche Fest der Maien. Fast möchte eS uns scheinen, als ob's an Bedeutung hinter den beiden andere» großen Feste« der Christenheit zurückstünde. Es scheint von keiner da- Leben umwälzenden Tatsache zu sprechen, wie Weihnachten und Ostern. — Ausgießung deS Heiligen Geiste» — das ist die Vorstellung, die wir mtt dem Pftngstfeftc verbinden. Ist den« der Geist aber nicht das, was von jeher bei der Menschheit war, waS den Menschen einfach zum Mensche« macht? Mußte das besonder» Hervorgehoben werden? Aber es ist mehr! Wte Weihnachten und Ostern, so bringt auch Pfingsten der Menschheit ein Erlebnis, das nicht aus ihr selbst geboren ist. E» war das erste Pfingstfest auch einer jener Tage, an dem Gott mit gewaltig wirkender Macht in die Entwicklung des menschlichen Leben» etngriff. Und je mehr wir uns das klarmachen, desto mehr empfinde» wir die ganze Tiefe und die wahre, wefentliche Art christ- lichet^ Religion. Ostern wies uü» hin auf die Unvergänglichkett unserer Seele. Aber diese Gewißheit ist nicht ein Geschenk, da» uns so ohne weiteres zuteil wird. Können wir's gewinne», erwerben? Wir wissen'- seit Luther wieder, daß wir'» „nicht mit Gold oder Silber", durch unserer Hände Werk uns aneigne» könne», bekenne», »aß mtt unsere rMacht nicht» »et»» ist. Pfingsten predigt'» nn» »och einmal: Gott selbst bereitet »«» da»» dnrch seine» Geiste» «acht «nb unmGttschktche Gewalt. Und dieser Seist mnß 1» nn» lebendig sei», fmrst find wir dem Tode verfalle«. Und er ist in un» lebendig, er ist in der Menschheit gegenwärtig da: da» sagt ««» die Psingftgeschichte, die Pfingstttttsache. - Ja. Jefn» starb für nn». Und diese» Opfert»de» Segen-nnrknng wird sich an uns erweisen, wenn wir in Tod und Leb« fei» eist« find, wem» wir nn» ihm hingest««, un» von ihm führe» lassen. Und wieder»» Haden wir'» hundert- n«d tansendnml erfahren, daß wir „nicht au» eigener Bernnuft «och Kruft a« Jefn» Christ»« glaube» aber zu ihm kommen" könne«, sonder» daß sich ih« nnfere menschliche Seele ttn Gegenteil immer wieder entgegenwirft, von ist« nicht» miste» will, an ihm zweifelt. Wir stemme» nn» ihm «»Ist«»«, weil wir nnfere kleine», enge«, persönliche« haben. Wir find nicht fähig »n gl« daß eine Gestalt von so überwältigender, alle» überragender Größe über di« unvollkommene Erde gewandelt ist. Wir wolle» «l» dem niiR beuge«, wa« er in feine» Dasein «» vorkebt«. Wir zweifeln, wir sträube« «n», wir beweise» Unfähigkeit un- Schwäche alle Tage ans» neue. Wir wäre» verlöre», wenn nicht der Geist der Ewigkeit, der i» Gott Ist. »och immer wieder die Menschheit erster, z» Christ«» hin zwänge, wenn auf Oster« sicht auch Pfingsten folgte. Jesu» fesselte durch sei« Wort uud seine Tat die Mensche», die sich in Kapernaum um ihn drängte«, deren bürstende Seele in den Worte» der Bergpredigt da» Wasser de» Leden» trank. Er erschütterte in seiner königlichen Majestät durch sei» Leiden einen Pontius Pilatu», der mit seinem „Cece hmnv — sehet, welch ein Mensch " eben diese Größe anerkannte. Aber ei« Erlöser war er nicht nur seinen Zeitgenossen, die da spürten, daß hier einer ans Gottes Welt, an» Gotte» Ewigkeit vor ihnen stand. Rein, er ist et« Erlöser mcker aller! Am Pfingsttage bezeugte sich fett» göttlicher Geist als eine Macht, die immer wieder «ird immer »och, heute noch t« die Welt eiuging. die Menschen zu überwinde«, die Mensche» zu sich zu ziehen. Jesus lebt! Gr lebt in der Welt der Ewigkeit, der Unendlichkeit, in der-Welt Gotte». Da» ist die Ofterbotschaft. — Und er läßt seine» Geiste» Kraft in die unvollkommene Welt, in unser irdisch«» Dasein einströmen, um «n» die Leuchte ans de« Wege seiner Nach folge zu sei« — da» ist die Verkündigung de» Pfingstfestes. Wollen wir jubeln: „JesnS lebt, mit ihm auch ich!", so müssen wir bittend singe«: „O heil'ger Geist, kehr bei nn» ein!" M. Der Vanern-Siegfried. Eine Geschichte aus den Berge« von Paul Friedrich Damm. !. Fortsetzung. Eine tiefe Röte flammte im Gesichte de» Mädchen».' „Hältst mich für so eine?" erwiderte st« heftig. „Na, brauchst nicht gleich zu zürnen! Aber wie die andern sind —" „So muß ich auch sein!" unterbrach sie ihn. Da er schwieg, fuhr sie fort: „Und du dünkst dich wa» Besseres!" „Das sag' nicht! Ich hab'« stet» gut mtt ihnen ge meint. Aber sie haben mich gehäuselt. Weißt ja, wie sie mich nennen!" Sie kannte den Spottnamen, den man ihm gegeben, und lächelte. „Auch du hast mich zum Gespött!* Aergerlich wandte er sich ab. Aber sic trat nahe an ihn heran und sagte: „Bist ein zorniger Mensch und willst e» auch mit mir verderben?" Ihre Blicke trafen sich, und er sah in ihrem Auge, daß sie es ehrlich meinte. Er ergriff ihre Hand und sprach: „Mit dlr es ver derben ? Nein. — Aber wenn ich so auffahrend bin, kannst Mich vielleicht bessern." Doch lachend rief sie aus: „Da kennst mich schlecht!" „Ich glaub's nicht." „Hast cs doch vorhin bemerkt!" Modi lckon. Aber ick fragte lo dumm!" Dabei runzelte er die n uao fuhr mtt den Fingen« durch da» wirre Kopfhaar. Dann plötzlich zu einem anderen Gedanken übergehend^ sagte er: „Hast du » eilig?" ' s „Ich wollt' von Hause wa« holen." „Ith veglelr dich, wenn d«r» recht ist.' „Mag'» schon." Da» Buch noch immer in der Hand, elfte sie vor Ihm den Berg hinab. Er hinter ihr her. Und wie sie im vollen Schüsse seitwärts vom holprigen Wege über den glatten Rasen dahinsauste, glitt sie au». Besorgt hob er sie auf und fragte, wb sie auch nicht Schade» gelitten. Ader lächelnd eilte sie ein Stück Wege» weiter. Und er wieder hinter ihr her, bi» er sie einholte und haschte. Dabei schlang er dni Arm um sie. „Das darfst nickt!" sagte sie, sich losmachend und scheu um sich blickend. Denn in einiger Entfernung war ein Geräusch vernehmbar. Beide lauschten. Es sang jemand, der drüben den Weg um den Hügel herumging, eine» der bei den Dörflern beliebten Spottlieder. Schön klang'« nicht. Und als er damit zu Ende war, gellte es in langgezogeneu Lauten: Po—rtcn—christel! „Das ist der Ignaz! rief Christoph und ballte die Faust. Im nächsten Augenblick eitte er mitten in den Wald hinein, dem Rufenden nach. „Christoph, bleib' l" mahnte da» Annerle. Und da er nicht hörte, solate Ke ihm