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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192605223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260522
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-22
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1926
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vorhänbm, baß »eefer GeM »er GeiNMttssr »n«ss «le «WF de» Geistes emer neuen Lett überwunden wir». Da» gleiche vtlb »eigt sich im Bölkerleben, nachdem et« parke» Vorherrsche» selbstsüchtiger Trieb« die Völker t« Unfriede« gestürzt «nd bi» an de« «and de» verderbe«» geführt hat. Gerade in unserer Zett gebrauche« die Mensche» «nd die Völker etwa» von dem. was der Pstngstaetst «ecken und wirke« kann. Mag e» unserem Volke auch manchmal scheinen, al» ob «S TodeSluft umwehte, so soll doch stet» unsere Losung bleiben, an da» Wunder de» Pftngstgetste» zu glauben. Lasten wir diese Stimme in uns tonen, so werden wir -en Pfingsttag nicht bloß um de» Blüten- schmuckes willen als das lieblichste der Feste anseben, son dern unsere Freude wird vornehmlich bck: Gewißheit gelte«, bah sich der Pftngstgeist auch noch heute wunderbar offen bart. Wenn wir in diesem Sinne Pfingsten aufsasten «nd feiern al» ein Fest der Natur und beö Geiste», in denen un» Wunder über Wunder sichtbar vor die Augen trete«, so werden wir um so freudiger einstimmen in die Jubel klänge, zu denen da» Pfingstfest einen unserer Größte« Ve- geistert«: »Pfingsten, da» liebliche Fest, war gekommen,' eS grünten und blühten Feld und Wald; auf Hügeln und Hühn, in Büschen und Hecken Uedten rin fröhliches Lied die neu-ermunterte« Bügel,' Jede Wiese sproßte von Blumen in dustenden Gründe«, Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig di« Erde." brüll. Mitw.: Plziln Einick«. Toupier»: Otto Bei nenialist: Paul Breil, Humorist: Leip,. Frmkorch. Sonnabend. 29. Mai. 10: llebertragm Prof. Dr. Wölfflin in der Eoetbe-Eelellsl! Theater in Weimar. S 5: Ueberiragungi in Leipz. „Meistersinger". Oper von M Sonntag, 30. Mai, iiundfunk Leipzig iWell« 4S2), GreSven <W«N« »»»» Lemnitz Well. 454, - Weimar Well» 454. - Wochentag,: 10: Ltrtschast, Welter d. Satz, «ertedreverbanve». S U.45: Welt«. ernst der Wetterwarten Dresden, Magdeburg Weimar. Q 12: Nitlaasmulit. S 12.55: Raucner Zeil,eichen S 1.15. Bdri«, Prell». S 2.45: Wirtschalt. S 3-4: Püdasog. Rund'unI d. Lientta,. Znstitules (Deutsche Well« 1300). S 325: Bert. Prob..Bdrl». v 520: u. S.15: »Sri«, Wirtschaft. S «nicht, an vir «dendver- rnstaltung: Press«, Sport etc. Montag, 24. Mai. 8.30: Orgelkonzert aus der Universität», lircke. <-> 9: Morgenfeier. S 11,15: Uebertr. der Feier zur Ent- bailung der Gedenkstems für Dr. Ferd. Eütz au, dem «arten de» «»».Hauses. Lelpzia-Lindenau. S 4: Reigen im Mai. Selter«« Sdrsp'cl mit Musik von Geratkewohl. Lem,. Funtzrch. Pers.: Ansager: K. Kchier. Prof. Remigius: Ad. Wind». Therese, leine Hausdame: Lina Monnard. Han» Geiger, stud. jur.: K. Kehler. Renate. Tret«, Studentinnen: Gertrude Weber-Bau-r. Em Dauer- Sans Bocken. Chor junger Leute: Mitgl. der Lew,. Oratorien- Vereinigung. Ein Tenor: Rudolf Läger. Szene spielt an e nem Sonntag aus dem Lande, in der Nähe einer siidd. llniv«rlit«;stadt. D Abends: Dresden: Wiener Blut. Operette von Loh. Strauß. Ort: Wien. Zeit: Während des Kongresses 1814. Darauf: Tanz- musik. Dienstag, 25. Ma«. 4.30 u. 5.30: Dresden: Nachmittagskomert. Dom Frühling. Mitw.: Lisa Wechsler. Alt: Arno . B-nreuther. Bariton: Willi, Müller, Biolme: Rolf Schroeder, Klavier. D 6.30: Leseproben aus Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt. D,7: Vor trag: Dr. Lang«: „Leopold von Ranke. Altmeister der deutschen Ge schichte." D 7.30: Letzter Vortrag: „Die Entwicklung des Zungen- schnalzwortes in Lahrmillionen". S 8.15: Sinfoniekoiuert. Solist: Afrem Kinkulkin, Violincell. Leipz. Stnf.-Orch. Eoldmark: Ouv. „Im Frühling" iA-durV — Lalo: Konzert für Violincell mit Orch. (Kinlulkin). — Dukas: Der Zauberlehrling, Scherzo, nach der Ballade von Goethe. Mittwoch, 26. Mai. 4.30: Dresden: Deutsche Sagen. Mitw.: Prof. Enking (Deutsche Sagen) und das Drerd. Streichquartett tFritzlche, Schneider, Riphahn, Kropholler). Haydn: Reiterquartett. — Deutsche Sagen (Pros. Enking). — Beethoven: Variationen für Klavier und Cello über «in Thema aus der Zauberflüte von Mo zart. — Deutsche Sagen (Prof. Enking). — Sinding: Tantu» Do- loris für Violine und Klavier. D 6.30: Funkbastelstunde. T 6.45: Arbeitsbericht des SSchs. Landesamtes für Arbeitsvermittlung. <2 7: Vortrag: Major a. D. Ernst: ,.20 Lahre Parsifal-Lustschiffahrt. S 7.30: Prof. Dr. Witkowski: 24. V.: „Geschichte de» deutschen Dramas und des Theaters." D 8.15: Rudyard Kipling-Abend. Mitw.: Gustav Herrmann, Re,, und Lewz. Funkorch. Borodin: Klänge aus Asien. — 2m „Rukh" au» „Da» neu« Dschungelbuch". (Gustav Herrnmnn.) — Delibes: Nr. 3 und 4 der Suite aus »Latme". — Ueberschwemmung aus den Novellen „In Schwarz »nd Weitz" (Herrmann). — Delibes: Nr. 1 der Suite aus Lakme. — Venus Annadomini aus „Kleine Geschichten au» den Bergen" kScrrmann). — Bizet: Stücke „Djamileh" D 10: Funkpranger. Donnerstag, 27. Mai. 4.30 u. 5.30: Nachmittaaskonzert des Leip». Rundfunkorch. S 6.30: Aufwertungsrundfunk. S 8.45: Steuer rundfunk. D 7: Vortrag: Lic. Ri-tschel: Paul Gerhardt, zu seinem 250. Todestage. O 7.30: 2. Vortrag (von Dresden aus) Geh. Reg.-Rat Pro?. Dr. Bruck: „Peter von Cornelius und die Prae- rafsaelitcn." D 8.15: Dresden: Lieder-Abend. Mitw.: Kammer länger Dr. »targemann, Staatsooer Dresden. Gesang: Staats kapellmeister Kutzschbach, Klavier. Bach: Erbaulich« Gedanken eines Tabakrauchers. — Beethoven: Avec aue la mamotte (Murmeltier): Beethoven: Der Kuh. — Haydn: Lob der Faulheit. — Schubert: »er Musensohn. — Weber: Lied de» Ambrosio aus „Die drei Pintos". — Mozart: Verschweigung. — Löwe: Kleiner Haushalt. Mädchen lind wie der Wind. Hinkende Jamben. — Hugo Wolf: Epiphanias. Storchenbotschaft. Gesellenlied. — Richard Strauß: Sch weh^ mir unglücklichen Mann. Für fünfzehn Pfennig«. — Astons Blümel: Wer HSrt mit ihr den Guckguck schreynr Er brmgt ihr em Nachtmusikgen. S Ab 10.30: Funkstille. Freitag, 28. Mal. 420 und 5.30: Nachmittaaskonzert de» Leipz. Rundfunkorch. T 620: Leseproben aus Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt. D 720: Vortrag: Walter Salzmann: „Die Er forschung der Vogelzuges". S 8.15: Sinfoniekonzert. Solist: Rud. Macudzinskn, Wien (Klavier). Leivz. Sinf.-Orch. Weber: Ouv. „Euryanthe . — Glazounow: Klavierkonzert (F-moll), op. 92. — Rich. Strautz: Till Eulensplegek» luftige Streich«. Darauf: Funk- breitl. Mitw.: Phlly. Einick«. Couplets: Otto Bergmann, Lnstru- ng des yeftvortrag«, von chaft au, d«m National- au, d«m Neuen Theater iagner. Sonntag, 30. Mal. 820: Orgelkonzert aus der Universitäts- Kirche. <-> 9. Morgenfeier. D 11: Letzt» Vorlesung über Charakter köpfe aller Zeiten. „Goethe al« Naturforscher." D 1120: Vortrags- reih«: „Alter Volksglaube und moderne Forschung." 8. Vortrag: Dr. Rammner: „Bei Tieren." S 12: Weimar: Musikalische Stunde. G 420: Hörspiel: Björnstsern« Bsörnson: Wenn der Zunge wein blüht. D 7: „Werbekunft." 1. Vortrag: Prof» Dr. geitler: „Künstlerilche Reklame". S 720: Vortrag (von Dresden aus): Oswin Mehnert: „Eine Reis« von Moskau nach dem Kaukasus". S 8.15: Dresden: Dolksabend. S Nach 10: Dresden: Konzert de» Mandolinen-Vrchefter» Harmonie. Dresden-Reuftadt. Die Farven der Sterne. Von E. Fründt- yu Ein Blick auf den gestirnten Himmel zeigt, daß nicht alle Sterne im gleichen bläulichen oder grünlichen Licht blitzen, wie e» wohl den meisten Laten vorkommt. Man kann im allgemeinen die Beobachtung machen, daß sich die Farbe des Sternenltchte» desto mehr dem Weiß annähert, je reiner die Lust am Standpunkte de» Be obachter» ist. Im Gebirge, über Wälder« und am Meere hat man am wenigsten Zweifel über tue Farbe der Sterne- Abgesehen von dieser allgemeinen Frage, bietet aber die Farbe der Sterne noch ein besonderes Problem. Die Alten bezeichneten gewisse Sterne als rot. Wir sehen hierbei ganz von de» Planeten ab, unter denen di« Rot- färbung des Mar» allgemein bekannt ist. Auch Fixsterne wurden von griechischen und römischen Schriftstellern al» rot hervorgehoben. So ist bet Horaz von einem Rubra Lanimla senannten «ter» die Lde. ^tst/Ao» tA- Angaben einen seV, ^ev e^nAÄ^^en tsteller wollten ans dieser und L-nlic-e« G-r-tzi. üL/ SM',. SL.MLLL über «ntwtckeluna und Katastrophen auf anderen Him melskörpern ableiten, doch läßt sich bei kritischer Er- Wägung nicht» sichere» darüber behaupten. Immerhin ist es auffällig, daß auch oa» Tabrir al magestdl genannte Derk der Araber, da» zu Beginn de» 9. Jahrhundert», allerdings auch aus der klassischen Wissenschaft fußend, die astronomischen Kenntnisse der Zeft zusammenfatzt, von einem roten Hund-irern spricht. ,, Al» rötlich wird auch der Stern Beteigeuze im Stern bild de» Orion angegeben, der al» Stern erster Grüße am Winterhimmel jederzeit leicht zu finden ist. Ein zwei- ter auffällig roter Stern am nördlichen Himmel befindet sich im Sternbild de» Levyeu», da» in der Gegend des kleinen Bären stet» leicht aufzujtnden ist. Al» gelbe Sterne bezeichnet man den Polarstern und mit besonderem Reckt den Stern Merak im Sternbild des aroßen Bären. Es ist dies, wenn man an der ebenfalls üblichen Bezeichnung des großen Himmelswagen» merkür festhalten will, da» untere der zwei Hinteren „Räder". Blaue und grüne Sterne sind ebenfalls in großer Zahl bekannt, jedoch meist für das freie Auge nicht auf- zufinden. Eine besonders interessante derartige Stern gruppe befindet sich im Sternbild der Andromeda, allo zwischen Perseus und Kassiopeia, in unmittelbarer Nähe der Milchstraße. In diesem Sternblld schimmert Alamak als Stern zweiter Grüße, der sich aber in großen Fern rohren in einen dreifachen Stern auflöst. Von diesem Dreigestirn ist der hellste Stern rot, sein einer Begleiter grün, der andere blau. Wer eine Sternwarte besucht, der- säume nicht, die Bitte zu äußern, daß man ihm diese» Dunderbilo zeigen möge, umsomehr al» Andromeda oone- die« eine zweite große Sehenswürdigkeit in sich schließt, nämlich einen Nebelfleck, der auch mit freiem Auge zu sehen ist. Natürlich drängt sich dem denkenden Naturfreund denn Anblick diese» Farbenwiel» die Frage nach dessen Ursache auf. Hierüber wurden verschiedene, teils naive, teils ernsthafter diskutierbare Ansichten laut, die insgesamt auf den Gedanken hinauslaufen, in der Farbe ein Anzeichen gewisser Entwicklungsstadien zu sehen. Dem Wesen nach ledoch, weiß man nichts bestimmtes darüber. Vorficht beim Baden. Das ungewöhnlich warme Wetter des Monats April brachte e» in diesem Fahre mit sich, baß viele e» schon wage» konnten, im Freien baden zu können. Wohl oder übel paßten sich die Badeanstalten dem an und vssneten ihre Pforten, um sie allerdings dann wegen des fast winterlichen Wetters wieder zn schließen. Nunmehr aber meint es der Sonnengott erneut so gut, daß sich da» Wasser genügend erwärmt hat und die Badeanstalten der Benutzung frei gegeben werben können. Wenn die Sonne hoch am Himmel steht, ihre heißen Strahlen auf die Mutter Erde herabsendet, die Luft schwül und -rückend ist, so sehnt sich der menschlich« Körper nach Erfrischung, Abkühlung und Erholung. Wa» wäre zur Erreichung diese» Zweckes wohl angebrachter al» ein Bad in frischer Wasserflut? Leider aber sind mit dem Baden im Freien auch Ge fahren verbunden, und nicht selten bringt die Trauerkunbe: Ertrunken! für Eltern, Frauen, Bräute und Geschwister unsagbares Leid. Die Zahl derer, die jährlich einen jähen Tod durch Ertrinken beim Baden findet, wächst von Jahr zu Jahr und steigert sich entsprechend der wachsenden Be tätigung im Schwimmsport und im Wassersport überhaupt. Dabet find e» keineswegs nur Nichtschwimmer, die den Lob in den nasse« Flute« finden, vielmehr überschätzen ost auch gute Schwimmer ihre Kraft und wagen sich zu weit hinan» in den See oder die Strömung eine» Fluss«». Jedem Nichtschwimmer ist e», ohne daß er jebeSmal ge warnt werben muß, sicherlich bekannt, daß e» für ihn «ine Gefahr bedeutet, wenn er an einer Stelle in da» Wasser geht, deren Tiefe er nicht genau kennt. »Es rast Ser See »nd will sein Opfer haben." Dieses Schiller-Wort scheint in sich zu schließen, daß Unfälle beim Baden unvermeidlich seien. Dem ist aber keineswegs so, sondern in den aller meisten Fällen sind Leichtsinn, Waghalsigkeit ober di« Außer achtlassung der jedem bekannten Vorsichtsmaßregeln di« Ursache von solchen Trauerkunden. Darum kann die Mah nung nicht genug beherzigt werben: Vorsicht beim Baden! Auch sonst hat das kühle, erfrischende Wasser seine Mucken und Tücken. Schon mancher ist von einem jähen Tob ereilt worden, weil er sich mit überhitztem Körper den Fluten Neptun» anvertraut hat. Darum sollte man langsamen Schritte» zur Badeanstalt gehen, sich gemächlich seiner Kleidung entledigen, sich geraume Zeit, möglichst Im Schatte« abkühlen, ehe man ins Wasser steigt oder springt. Im Wasser selbst verschaffe man sich ausreichend« Bewegung, auch wenn man Nichtschwimmer ist. Friert man im Bade oder fühlt man sich unbehaglich, so gehe man wieder ans Land, denn sonst würde ein Bad eher schaben al» nützen. Auch bleibe man nicht zu lange im Wasser. Höchstens zehn Minuten reichen vollkommen au», um dem Körper die ge wünschte Abkühlung und Erfrischung zu geben. Wer diese leider nur zu oft angebrachten Mahnungen befolgt, hat «ine ziemlich große Sicherheit, baß ihm da» Bad nicht nur et« Genuß und eine Erfrischung ist, sondern er läuft auch nicht Gefahr, «in Opfer de» See» zu «erden. Wer de» Schwimmen» noch nicht kundig ist, hat «» wenig- sie«» in -er Hand, die immerhin bestehenden Fährnisse herab,umindero, wenn auch nicht ganz zu beseitigen, indem er die Kunst de» Schwimmen», nötigenfalls an der .Äugel", unter kundiger Anleitung eine» Schwimmeister» zu er- lernen. Schließlich wirb auch da» Baden «rst dann zu einem rechten Genuß, wen« der starke Arm de» Schwimmer» dl« Flntm teilt. — Prebi. Familie Mak. von D- Barg er. au. Die Natur in Feld und Wald hat sich jetzt von neuem voll entfaltet und ihr prächtige» grüne» Ge wand angelegt. Biele der Frühlingsblumen habe« bereit» ««»geläutet. Die große Sänaerschar, die au» der süd lichen Winterberberge zurückgekehrt ist, läßt jubelnd ihre frKlichen Weisen erschallen. Unter ihnen sind besonders! lustige Gesellen die Familie der Finken: Buchst«?, Hänf ling, Grünfink und Stieglitz, von Ihnen gilt: „Vögel von gleichen Federn Mesen gern zusammen." Der bekannteste Vertreter dieser Sippe ist der Buch- *^»itnk, Rot- und Äaldfink genannt. Hinter stehen zahlreiche alte Baume, die schon ein ' -—' egen könne». Schnell werden die ein- inert. Bald ist der rechte heran»se- ^tamme einer knorrige« Kopfweide bauen. Dünne feine .... sooS und graue Flechten »erweot alle» fein säuberlich und der en Gespinsten. Aeutzerlich lauter hell echten, dazwischen grün« Moo» und . ' der Umgebung daß wir e» schwerlich finden wsir- ht dg» Wzsdstzff» dtzzrkh ndw-j! Der bekannteste link, auch Edelftr der Scheune stehen Buchfinkennest verbi aeluen Bäume geni stmden. Dicht am Stamme eine) beginnt da» Weibchen da» Nest » Halm« und Würzelchen, arüne» M«. .... schleppt es herb«; verwebt alle» fein säuberlich und der- klebt eS mit klebrigen Gespinsten. Aeutzerlich lauter hell- und dunkelgraue Flechten, dazwischen grüne» Moo» und graue Rtndenstückcken, steht da» Nest da. ft be- und wenig« sinV», dle snd im Nestbau mrt dem vmhstnken messen können. Di- ist ,» inwendig zierlich und weich mit feinen yederchen und Wollklümpchen auögepolstert, wie schön «rundet und geglättet die tiefe Mulde. Wäg- rend sich da» Weibchen müht und plagt, kümmert stch da» Männchen wenig um die Arbeit Dagegen schmettert e» seinen Gesang von der Spitze de» Baume» hernieder, al» wollte e» sem Weibchen zu Neitztgem Tun ermuntern. Allerding» ist der Buchstnkenschlag nicht überall gleich wertvoll, manche Gegenden weisen herrliche Schläger aus, andere nur Stümper. Am Harz, wo früher die Finken- ltebhaberei in besonder» hoher Blüte stand, wo man dem Schlag diese» Vogel» je nach seinem Klang« und seiner Dauer, nach seinen Anfang»- und TchlutzaNorden besondere Namen beilegte, zahlte man für den besten Sänaer hohe Summen. Sind die ersten Finkenkinder glück lich dem Rest entflogen und der Fürsorge der Alten ent wachsen, machen diese sofort Anstalten zur zweiten und zugleich letzten Brut. Im Juli ist da» Brutaeschäsi endet, und auch dies« Kinder find bald der Pflege Obhut der Eltern enthoben. Mit rührender Liebe hängen die Alten an ihren Jungen; kläglich schreien sie, sobald sich «ine Katze oder auch ein Mensch dem Nest naht. W»e ängstlich gebärden sie sich, wie jämmerlich klagen sie, wenn sie ihre Brut in Gefahr wähnen. Während der Sommermonate dienen in erster Linie Insekten, namentlich zarte grüne Räupchen, dem Finken zur Nahrung. Die übrige Zeit de» Jahre« leben die Buchfinken fast ausschließlich von Sämereien, besonder» ölhaltigen, Rübsamen, Lein-, Mohn-, Distel- und Kletten- famen; der Same von Spinat und Salat, daneben wieder Kiefern-, Fichten- und Erlensamen muschet ihnen vor- trefflich. Der Name Buchfink, so bezeichnend er auch sein mag, kennzeichnet jedoch nicht vollständig den Aufenthalt un sere» Bogel» Ueberall dort, wo wir Bäume antreffen, finden wir auch den Buchfinken. So kommt e» auch, daß er neben Schwalbe und Sperling, Drossel und Lerche der bekannteste Vogel bet un» ist. Im lichten Buchen walde ist er eben so yeimisch wie im finstern Tannen dickicht, au» den Reiyen wettzschimmernder Birken verneh men wir seinen Schlag ebenso, wie in dem mächtigen Eichenbestande, und auf den Obstbäumen der Land straßen und den Zierbäumkii der Aleen findet man ion ebenso oft wie in den bestgepflegten Parks und Obst gärten. In Dorf und Stadt, in Tal und aus Bergen, selbst weit ab von jeglichem Gewässer begegnen wir ihm. In äußerer Farbenpracht wird der Buchfink noch übertroffen von dem Stieglitz oder Distelfink. Der Vorderkopf glänzend ounkel- oder hellrot, Oberkopf samtschwarz, Nacken und Schultern und Rücken hellgelb- lick braun, Brust und Hals schön gelbrötlich braun, dazu die tiefschwarzen Flügel mit dem hellgelben Schilde und dein Schneeweiß an den Enden der Schwung- und Steuer federn; so ist der Stieglitz emer der farbenprächtigsten Vögel überhaupt, die unsere Heimat beherbergt. Zn einem solch farbenprächtigen Vogel paßt ganz sein lebens frohes Wesen; rst er doch ein außerordentlich lebhafter, unruhiger, flinker, lecker, listiger und gelehriger Vogel, ein guter fleißiger Sänger, rascher, gewandter Flieger, ein geschickter Kletterer. Die Spätsommersonne hat über all in Gärten und Feldern, an Hecken und Zäune» eins Menge Samen gereift, der für unsere Vögel wahre Lecker« bissen bildet. Dort an der Mauer steht in zahlreichen mehr denn fußhohen Stauden die Klette. Niemand frvtt sich über diese Pflanze mehr, als gerade der Stieglitz. Aw Rand des Weges wachsen zahlreiche Disteln und strecken ihre weißen Köpfchen in die Luft. Da ist'» Zett für den Distelfink. Da gibt's Nahrung m Hülle und Fülle und fällt der Schnee urr Winter nicht zu hoch, odner über zieht kalter Rauhreif alle Pflanzen, bleiben wenigsten» die Abhänge der Berge, an denen der Same der stengellosen Distel gedeiht, vom Schnee befreit, so ist auch dann noch der Tisch für den Stieglis reichlich gedeckt; andernfalls bleibt auch für ihn nichr» andere» übrig als zu wandern. Ganze Flüge durchstreifen, wenn es die Witterung ge stattet, vom Derbst bis Frühiahr unsere Fluren; Kalo sehen wir einen Trupp auf den hohen Disteln am Wege, bald auf den abgeernteten Getreidefeldern, bald auf den samentragendcn Erlen am Bache. Bei Sommertag hält sich 'der Stieglis lieber m den Baumpslanzungen und Obstgärten der Döner aus, währen» sich sein Vetter, der Buchfink, auch hincmswagt m den finsteren Nadel wald, liebt der Stieglitz wohl kleine Feldgehölze, zieht die sen aber Parks mit hohen Bäumen vor. Weit ab vom Stamme, auf einem kaum fingerdicken Zweige inmitten eines dichten Büschel» von kleinen Zweigen und dichten Blättern steht sein Nest. Die Jungen werden in den ersten Tagen nur nut zarten Räupchen gefüttert, die die Alten von den Blättern der Bäume absuchen. Sind aber die Jungen erst kräftiger, so vertragen sie neben der zarten Fleischnagrung auch die derbere Körncrkost. Bald hat die kleine Schar das Nest verlassen und tummelt sich in den Bäumen umher. Gärten und Felder werden durch streift. In kurzem, zuckenden Fluge eilen sie schnell im Bogen durch die Luft, fortwährend ihre Stimme ver nehmen lassend; denn lustig ist der Stieglitz. Das Männ« Sänger. Im Freien hört man ihn, schöne Tage kommen, vom März August und fast zu allen Stunden: Herbst ertönt er hin und wieder, be ¬ nehmen lassend; denn lustig ist chen ist ein fleißiger C" sobald im FrüMhr bi» in dm Juli und de» Tage». Auch im .. , , sonder» aber an schönen hellen Wintertagen. Linen ebenso fleißigen, aber ungleich talentvolleren Säuger haben wir in dem Hänfling. Er gehört bet unS zu dm Strichvögeln, da er auch den Winter über, falls er nicht zu streng ist, bei un» verbleibt, bald tni diese, bald in ime Gegend streift und seinm Aufenthalts ort in erster Linie da wählt, wo er Such sein Nahrung-- bedürftet» befriedigen kann. Schon zeitig im Frühjahr, beginnen die Hänflinge mit dem FortpflanzungSgeschäft» now ehe stch die Gebüsche belaubt haben, finden fte ge eignete Nistplätze. Er hat auch nicht erst nötig, sich ettt Weibchen zu erkämpfen und zu ersingen, wie der Buchfink Sein Weibchen hat noch vom vorigen Jahre zu chm ge halten. Die dornenreiche Hecke am Feldrain eignet suhl ebensogut zur Anlage de» Neste» wie die Buche an der Landstraße; dichte» Gesträuch oder Ncckelbaume der HauZgürtm gewährm «ensoaüt Schutz gegen die zahl reichen Feinde, wie die stacheligen Wacholder am Bergab-, hange, und in dem grünen Efeu auf dem stillen Friedhof«! wohnt sich'» ebmso gemütlich wie in den dichten Fichten drüben am Waldrande. Da» Nest ist nicht gerade ein kunst voller Bau: äußerlich recht sparrig, inwendig allerdings! schön «glättet und gerundet. Allerdings hat der Hänf ling nicht so, sehr nötig, sein Nest der Umgebung anzu- vassm, wie seine Vettern. — Auch der Grünfink ooeo Grünling ist ein munterer Gast, Scho« sobald nn Frilp-i japr die Sonne durch die »oll« bricht, läßt da» Män», chen seinen lauten Gesang hören, indem es in dm Wipfelv eines Baume- fttzt, »der sich, immer singend, durch dH Luft von einem Baum zum anderen schwingt. Doch stevt sein Gesang dem des Hänfling» an Wohllaut und TbÄ d« Empfindung «ach,
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