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«de und nick ank den ttS- age rld- «er nen »rtl »ick- >at: im sich ten fert >er- >ibt für ner atz. mt. ier. irr- irl. in lich der ien ind am n». mn rft, rS, md «SV Jahre Marienburg. I» den letzten Tagen de« Monat Mai friert die Stadt Marienvurg. die aleicv- zeitia mit der berühmten Bnra entstand, ihr 650jäbriaes Bestehen. Die Marien burg mit ihrem prächtigen Remter ist die grötzte aller abendländische» Burgen. Bon 1309—14S7 war sie die Resident der Hochmeister des Deutschen Ritterorden». Ein« Riefen Anschluhkundgebung iu Wien. Der Liruerreichisch.Deutsche ÄolkSbund veranstaltete unter der Parole „Rheiu- Donau" eine Anschlutzkundaebnna, die überaus stark betucht war. Nicht weniger als 40000 Menschen nahmen fiaran teil. Es sprachen Redner aller Parteien aus dem Reich und Oester-,ich. Ter Teutlchnationale Tr. Ellenbeck erklärte, daß eS in dieser Sache nur eine Partei aebe: Ta« deut-che Volk. Unser Bild zeigt als Redner den Kölner Sladlrat Schaeven. Im Hintergrund der StephanSdom. 1er ad« Die „Baden Bade«- in Neuhork. Las erste Bild vom Eintreffen des Rotorschiffes „Baden-Baden- in Neuyork. Im Hintergründe di« Wolkenkratzer des „Lower — Broadway-. Sur Eröffnung der „Groben Berliner'. Die diesjährige Trotze Berliner Kunstausstellung ist im GlaSpalalt am Lehrter Bahnhof eröffnet worden. Nicht weniger als 1500 Bilder sind in 23 Sälen aus gestellt. LinkS: Winterfischerei, ein arotzes Gemälde von Max Koch. Rechts: Saldme. Skulptur von Skbliepstein. „Olga!- ... Laut sprach er den Namen vor sich hin. Und wieder empfand er es, deutlich und scharf: Dieser Name d.ieb für ihn die antreibende Kraft, in ihm ruhte der Höhe« punkt seines Lebens. Tags darauf stand Doktor Huber vor einem stattlichen Bauernhof in einem weltentlegenen, ungarischen Dörfchen. Es war alles ringsum magyarisiert. Und trotzdem hatte sich ein treuer, deutscher Bauernschlag hier noch erhalten, welcher mit merkwürdiger Zähigkeit an altem Brauch und Sitte hing. Das Dienstbotenbuch der Marista Varmas hatte Huber zwar nicht mitnehmen können, aber den Namen ihrer einstigen Dienstgeberin hatte er sich genau ausgeschrieben. „Sofie Müllerberg." Und dies war der Hof de» Adolf Müllerberg, «ine« Sohnes jener Frau Sofie, bei dem sie heut» noch im Austragltüberl wohnte. Da» hatte Huber schon vom Bürgermeister des Orte» erfahren. Bald saß er ihr selbst gegenüber in dem reinlichen, netten Zimmerchen. Die alte Frau hatte noch immer klare, scharfe Augen, sah vernünftig aus und schien den Besuch eine« Frem den als eine Abwechslung in ihrem eintönigen Dasein zu empfinden. Als Huber ihr sagte, er komme, um sich zu erkundigen, ob sie sich noch an «ine Marie Barmo» er innere, die vor beinahe achtzehn Jahren in ihren Diensten stand, ging ein Lächeln über dq» Faltengesicht der Frau Müllerberg. Ohne weiter etwa» zu antworten, zog sie an einem Glockenstrang, welcher neben ihrem Lehnstuhl hing. Gleich darauf klang «in derber Schritt draußen, die Türe öffnete sich, und eine große, starke Person — sichtlich eine Magd — erschien auf der Schwelle. Sie mochte un gefähr achtunddreißig Jahre sein, hatte ein angenehme», regelmäßiges Gesicht und kluge, blaue Augen. Stroh blondes, dichtes Haar war um ven Kopf gelegt. „Na also —Marie,- sagte die alte Frau lächelnd, „dg ist ein Herr, der will wissen, ob ich mich noch an dich er innere l Denke dir I Da müßt' ich schon ein recht schwache» Gedächtnis haben, wenn ich die Leut' nimmer nennen könnte, die alle Tag' seit so langer Zett um mich find! Was, Matte k- Doktor Huber war aufgesprungen: „Wie?" fragte er verblüfft. „Sie sind e» selbst?" Die Magd lächelte nun auch. „Jawohl. Seit mehr al» dreißig Jahren, fett meiner Kindheit bin ich hier am Hof." „Und Sie heißen wirklich Mariska Barmo» ?" „Genau so. Sie können sich ja meinen Taufschein an schauen." < Sie lief davon und kam gleich darauf mit ihren Lavieren zurück. Auch ihr Dienstbuch lag dabei. Huber . .. .... schlug es auf. Richtig: Einmal hatte Marlska Barmo» ihren Dienst verlassen für einige Monate. Da stand^das Zeugnis der Frau Sofie Müllerberg. Datum und Unter schrift sahen genau so aus, wie jene in dem Dienstbuch«, welches Hans Lechner von seiner Frau besaß. Nur daß in dem, das Huber jetzt in Händen, hielt, die sneuerliche Aufnabme im gleichen Posten vermerkt war, während die Frau de» Waldhüters in ihrem Buche nichts mehr ein getragen hatte. Und daß in dem Dienstbuche, das er nun genau besah, ein Bermerk de» Bürgermeisteramtes war: „Duplikat". Fragend schaute er zu der alten Frau hinüber. " „Ja-, sagte sie. „Ich seh'» schon. Sie wollen wissen, weshalb die Marie ein Duplikat-Büchel hat. Ich weiß zwar nicht, warum Sie sich interessieren füt sie, aber Sie schauen nicht au» wie einer, der etwas Schlechte? im Sinn hat. Und ich denk' mir: Sie werden uns später schon aufklären, warum Sie alles wissen wollen. Also, damals als die Matt« achtzehn Jahre alt war, ist ihr Dater krank geworden und hat sie verlangt zur Pflege. Ich hab' sie ungern gehen lassen. Aber was will man tun? Also hab' ich ihr eia Zeugnis in ihr Buch geschrie ben, just so, wie dieses da. Aber der Bater war bloß ein paar Wochen krank, dann ist er gestorben, und die Matte ist wieder zurückgekommen. Lieber Himmel! An den Abend denk' ich heut noch! So schrecklich war der! Weißt du « auch noch so genau, Matte? Du bist da gesessen wieder, zum ersten Male an unserem Tisch, hast deine paar Kleideln und alle« in einem Bündel neben dir liegen gehabt und hast bitterlich geweint. Der Tod von deinem Later ist dir noch so schwer am Herzen gelegen. Da kommt, trotz dem schrecklichen Unwetter, das damals war, die Matte herein, .deine Freundin' —- „Noch eine Matte?- fragte Huber dazwischen. Die alte Frau achtete kaum auf ihn. Sie war jetzt ganz in tbre Erinnerungen an jene« Einst versunken. „Ja, ja — noch «ine Marie-, sagte sie gedankenvoll. „Eine, die nicht au« unserer Gegend war, sondern von weit her, au» dem Oesterreichischen. Sie hat bei ihrer Tant' gewohnt, die einen Hof gehabt hat, ganz irs der Einschicht. Ein saubere«, feine« Mädel war », aber aller- weil gar so traurig. Und ausg'schaut. Ganz verhärmt und verkränkt! Und war doch au» einem guten, reichet» Hau«. Ein» Mühl' hat ihr Dater gehabt — ja." „Großmann hat sie geheißen-, half die Magd dem versagenden Gedächtnis der Alten nach. „Marie Groß mann. Die Leut' Haden immer gesagt, sie schaut mir ein btflerl gleich. Blaue Augen hat » halt auch gehabt und blonde Haar. Rur: di« meinigen waren wie Stroh und die ihrigen wie Gold. Also kurz: Damals ist sie ihre» Tante davongelaufen. Draußen war ein furchtbare» Wetter, und der Fluß ist breit über die Ufer getreten. Sch hat daheim gesagt, sie muß Nähzeug «inkaufen. Aber^auj «jnmak ist sie da gestanden, mitten im Zimmer. Tanz totenblaß ist sie gewesen, und gezittert hat sie am ganzen Körper. Sie hat ein« Zeitung in der Hand gehabt und immer drauf hingeschaut. Ganz wie sinnlos war sie. Wir waren immer gut miteinander, die Großmann Marie und ich. Und wie ich sie seh', vergeß' ich ganz auf meinen Kummer und frag' sie, was sie hat. Aber sie gibt keine Antwort, schaut nur immer »n die Zeitung. Ja. Und tut, als ob sie gar nichts hören und sehen möcht'. Sie war schon früher so eigentümlich, aber an dem Abend hpt sie ausgeschaut wie verrückt. Dann ist sie ganz still dort im Winkel gesessen. Immer hat sie vor sich hin- geschaut, und die langen, nassen Zöpie sind neuen chr auf -er Bank gelegen. Ganz zum Fürchten wars." Die alte Frau schlug ein Kreuz. „Ja: Arg war's", sagte sie. „Sehr arg I Ich hab' ihr zugeredet und unsere Marie auch. AVer sie ii t k > - eme Antwort gegeben. Endlich ist sie fort, trotzdem wir sie halten wollten. Ist fort, in das Wetter hinaus und — und ist nie mehr heimgekommen, Herr. Nie mehr tzeimgekommen l" „Sie ist ertrunken ?" fragte Huber. Oh, er sah sie förm lich, di« schöne, blutjunge Tochter des Martin Groß- Mann. deren Geschichte er so oft gehört hatte. Er sah sie dort sitzen, aus der Bank, und sah sie hineilen durch da« Unwetter, und sah die Wogen des Stromes, die sich an sie herandrängten. „Ertrunken ?" wiederholte die alte Frau. „Ja. Es hpt so geheißen. Die Tante von der Matte Großmann hpt's geglaubt, und der Müller, ihr Dater, hat's auch geglaubt. Aber wir, meine Marie und ich, wir wissen s besser. Sie ist gar nicht ertrunken. Fort ist sie, hinaus iH die Welt. Denn sie hat unserer Marie ihre Kleider und das Dienstbuch mitgenommen, ohne daß wirs be- nferkt haben. Und unsere Marie hat in ihrer Lade am selben Abend einen Hundetter gefunden. Wir haben s is in Zusammenhang gebracht, daß die Matte Großmann bn heimlich hineingelegt hat, als Ersatz, denn sie war Ar eine Minute drinnen im Kammer! bei unserer Magd. Wie der Müller hergekommen ist, haben wir ihm alles haarklein erzählt, aber er hat nichts hören wollen. ,Die Marie ist tot l' hat er immer wieder gesagt. »Ertrunken ist siel' Und dabei ist er geblieben, obgleich man nie die Leiche gefunden hat. Unserer Matte hat der Müller noch einen Hunderter gegeben, warum, da« weiß ich eigentlich nicht recht, und sie hat sich ein zweite« Dienstbuch lösen müssen. Deshalb also steht da dttnnen: »Duplikat' !" ' „Und Ei« wißen nicht, was in der Zeitung ge standen ist, die da» Mädchen damals gelesen hat?" fragte Huber. Die alte Frau lächelte ein bißchen K-rschmitzt» -'s"' ?