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fttzschs ii Sstttpri. vd». Berlin. Am Donnerstag fand die Jahre»- Versammlung des Verwaltungsrat» Le» Deutschen AuSlandS-Jnfiltutd unter Leitung de» Staatssekretär- a. D. Excellen» v. Hintze und unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung der Mitglieder de» Verwaltungsrats statt. Der Vorsitzende des Vorstand», Generalkonsul Dr. Wanner konnte rn seinem Jahresbericht auf erfreuliche Erfolge in der Tätigkeit de» Institut» und im Ausbau seiner Einrichtungen im neuen Hau» de» Deutschtum» verweisen. Er wurde späterhin ergänzt durch einen Bericht des Generalsekretär» über d»e Lage de» Deutschtum» im Ausland und die wichtigsten im ab gelaufenen Berichtsjahre zutage getretenen Erscheinungen. Der Wissenschaftliche Betrat de» Deut schen AuSlandS-InstttutS besprach die wissen schaftlichen Arbeiten deS Instituts. ES konnte berichtet werben, daß die vom Institut bisher herauSgegebene« 17 Arbeiten der Schriftenreihen guten Absatz und viel Interesse gefunden haben. Ueber die Frage der Auslands- deutschtum-Professuren an deutschen Hochschulen wurde die Einsetzung einer Kommission zur Prüfung der tatsächlichen Verhältnisse und zur Vorlage einer alle damit zusammen« hängenden Schwierigkeiten behandelnden Denkschrift be schossen. Dor allem drückte der wissenschaftliche Beirat den dringenden Wunsch aus, daß die reichhaltigen Schätze und Sammlungen des Instituts, über deren Zuwachs und Mehrung allseitig große Befriedigung herrschte, mehr als bisher auch wissenschaftlicher Nutzung »«geführt würden und daß dem Institut die Mittel zur Verfügung gestellt würben, um innge Wissenschaftler mit abgeschlossener Hochschuldbildung über den Kreis der heute tätigen Ab teilungsleiter hinaus sowie auch junge studentische HtflS- kräste zu gewinnen. , Luftposten in Rußland. Im Gebiet der Union der Sozialistischen Sowjet« Republiken sind folgende Luftvoftlinien eingerichtet worden, die vom 17. Mai an auch zur Beförderung von gewöhnlichen und eingeschriebenen Briessendnngen aus Deutschland benutzt werden können. 1. Linie Moskau—Orel-Charkow—ArtemowSk—Rostow (Don)—Mineralnyja Wody. Länge der Strecke 1568 tn>. Flugdienst täglich außer Sonntag». Flugdauer 14 Stunden. Zeitersparnis ab Moskau 1 Tag 3 Stunden. 2. Linie Kagan (Neu-Buchara)-Khiwa-TaschauS (Turk- menen-Republik). Länge der Strecke 534 tw. Flugdienst Montag», Dienstags, Donnerstag» und Sonnabend». Zeit ersparnis ab Moskau 2V, Tag». 3. Linie Kagan (Neu-Buchara)—TerneS (Turkmenen- Republik)—Duschambe (Uzbeken-Republik). Länge der Strecke 730 tw. Flugdienst Montag», Dienstag», Donnerstag» und Sonnabends. Zeitersparnis ab Moskau 2 Lage. Die Linie 1 Moskau—Mineralnyja Wodv. di« später bis Baku verlängert werden soll, bietet auch eiue günstige BesörderungSgelegenheit für Brirfsrndungen nach Teheran. Sendungen, die mit den oben aingeführten Linien befördert werden sollen, müssen den in die Augen fallenden rot zu unterstreichenden Vermerk „km »vi-m äsAouxm- tragen. Als Lustpostzuschlaa, der gleichzeitig die Gebühr für di« Luftbesörderung bis Moskau umfaßt, sind neben den gewöhnliche» Auslandsgebühren zu entrichten für Postkarten 40 Pf., für andere Briefsendungen für je 20 g 60 Pf. de» l der no de» * Dort«u»ß. de» «fand UtkMWM-UMWII MAIWM vom 15. Mai 1926. s" Dr. Luther hat Berlin verlasse«. Berlin. (Kunkspruch.) Dr. Luther hat «m 3 Uhr nachmittags Berlin im Flugzeug verlasse«, um sich a« feine« früheren Wirkungskreis nach Essen zu begeben. Zur Ver abschiedung hatten sich auf dem Tempelhofer Flugplatz Reichswehrminister Dr. Geßler, sowie die ReichSmintster Dr. Külz und Dr. Reinhold eingesunden. Schweres Autounglück. Bei dem Dorfe Kölpin unweit Neustem« geriet der Kraftwagen des BaronS von Langen Infolge Reifenschadens in» Schleuder« und stürzte um. Die Gattin deS VarouS erlitt einen SchLLelbruch und war auf der Stelle tot. Der Baron selbst blieb unverletzt, während der Wagenführer einen Armbruch davontrug. Empfa«g der Landömannschaften. Berlin. (Funkspruch.) Morgen vormittag werde«, wie die Blätter erfahren, die Heimattreuen Verbände dir Landsmannschaften in der Reichskanzlei von der Regierung empfangen werden. Kein »erbot der Demoustrattone« der RechtSverbände. Berlin. lSunkspruch.) Der Polizeipräsident bat di« für den kommenden Sonntag geplanten kommunistischen Demonstrationen verboten, die al» Gegendemonstration zu Kundgebungen der Vereinigttn Vaterländischen Verbände geplant waren. Die letztgenannten Versammlungen bleiben dagegen, wie bereit» gemeldet, gestattet. Di« gestern im Argensatz hierzu verbreiteten Nachrichten sind unzutreffend. Keine Verhaftnne Krnst». Polizeibehörde, daß ihr von einer Verhaftung de» Leutnant» Krull nicht» bekannt sei. BerfofsuugSanSfchust de« bäurische« Landtage«, Münch««. (Kunkspr»M . Der verfajftmgSa«Bch»ß Le« Landtage» nahm in der fortgesetzten Beratung Ri RegirrungSentwurfe» zur Abändermia der bayrische« Ber- saffüng mit de« Stimmen der KoalittonSpartttrn und de» «n Block» de» Artikel > an, der da« Wahlrecht bei emetude- und Sreiiwahlen von der Ballend«»« de» hängig macht. Minister de» Da «IiW AstMz»« sie iists Berlin. lSunkspruch.) Die Boss. Ztg. meldet, baß an die ber Reaieremg Wttv» au» ber Provinz zu Hilfe geeilte« Truppe«, dir gestern Ihren Aufmarsch gegen Warschau fort gesetzt habe«!, der Befehl ergauge« ist, sich 1« Vrd»««g 1» ihre Garnison«« zurückzuziehen. I« Warschau wirt er- wartet, baß der »o« Woje-irchowSki und Wito» auSge- geb«««« Parole Folge geleistet wird, so bad wettere» Blut- vergieße« vermied«» werbe« ka««. Lemisfio« von w»jeiech»»v«tt uud Wito«. ..Merlin. lSunkspruch). Da« .Berliner Büro der pol- Nische» Telegrapoenagentur teilt mit: Seimmarschall Ratas bat vom Präsidenten der Republik ein Schreiben «»halten, in dem der Präsident ibn davon in Kenntni» fetzt, daß er da« Amt de« Staatspräsidenten niederlegt und Verfassung»- gemäß die Recht« de» Präsidenten auf den Sejmmarschall übertrhat. In einem »wetten Schreiben an den Sowiet- marschall bittet di« gesamt« Regierung nm Annabme ihrer Demission. Der Sejmmarschall Rataj hat di« Demission angenommen und erklärt, daß die neu« Regierung in den nächsten Stunden gebildet werde. Svanuungru im »stoderschlesische« AndnstriereUier. Hoh « nlinde bei Benthe». (Funksprncb.) Hier ver- sammelte» zahlreiche» polnische» Militär mit Maschinen gewehren beginnt die Brenz« zu besetzen. E» wird befürchtet, daß di« Beträge, di« für die Lohnzahlungen notwendig find, von der Bank Polski nicht au»gezahlt werde» können. Während in Oberschleflen noch alle« ruhig ist, haben die Kommunisten in den Jndnftrieotten SoSnowic« und Dombrova den Generalstreik au«gerufen, ohne jedoch damit angesicht« der furchtbaren Wirtschaftslage einen Erfolg zu Haven. Die Etellunguahme der Sozialisten. Kattow itz. (Funkspruch.) Gestern fanden Besprechungen »wischen den deutsche» und den polnischen Sozialisten statt über di« Stellungnahme beider Parteien zu dem Staat«- streich PilsudSki». Der Vorsitzende der deutschen Sozialisten erklärt«, daß sich beide Parteien vorbehaltlos auf di« Seite PilsudSki» stellen. Heute früh sind in Kattowitz größere Truppenabtriluilgen feldmarschmäßig «tngerückt. Nach der deutschen Grenze zu find größere polnische Abteilungen aus geboten worden. Da» Trlesonverbot zwischen Deutsch, und Polnisch-Oberschlesien ist bis zur Stund« noch nicht auf gehoben worden. G» verlautet, daß bet einer eventuellen Verschärfung der Situation die Grenze nach Deutschland gesperrt werde» soll. I» Oftoberjchlefien find sämtliche Reserveoffiziere eingezogen worden. wirb mrb drauh, Tiere« rützi be» Nack« «Bake 1« TkMe Suche ui iMü tzmii. Bo« E. Kründt. qu. Wilhelm vo« Humboldt sagt mit Recht: Unter all«» Leben» äußerungeu, cm welchen Geist u«L Charakter eine» Volkes erkennbar sind, ist die Sprache die geeignetste, beide» in ihren geheimsten Gängen und Falten darzulegen; und Jakob Grimm kommt zu demselben Ergebnisse, wenn er ausführt, daß die innersten Vorzüge und Mängel einer Sprache stärker al» man glaube, und sogar stärker al» andere Besitztümer mit -er sinnliche» wie geistigen Natur anlage der Völker, denen sie gehörten, zufammenhing. I« der Tat ist die deutsche Zunge ei« Stück unsere» deutsche» Lebens. Sie gibt «nS nicht nur einen tiefen Aufschluß über unser Geiste»- und WtllenSleben, sondern auch über unser Gefühls- und Gemütslebe«. Gerade auf diesem Gebiete entfalten sich di« glänzendsten Satten unserer Muttersprache. Ans dieser Quelle ist die Volksdichtung, die bewunderungs würdigen Volkslieder hervorgegange«, and schon Herder bezeichnet die gemütvolle Art al» eine überall in unserem Schrifttum« hervortretende Eigentümlichkeit «nsereS Volke»: »Ja allen Lieder«, die von nnserer Jugend gesungen wer- den, so verschieden -er Genin» der Dichtung sei« mag,.... ist der Charakter unserer Ratto«, Gemüt, erkennbar." Tief im Gemüt unsere» Volke» wurzelt die Innige Lieb« zu Hau» und Hof, zu de« Tiere«, namentlich »» den Haustiere«, und das kommt ta -er mannigfaltigsten Welse stark in der Sprache »um Ausdruck. Die deutsche Sprache zeigt in dieser Hinstckst einen Reichtum und ein« Tiefe, wie kaum eine andere. Wir bezeichnen da» Heim al» tränt, weil sich'» so fraulich", da» heißt vertraulich, zutraulich «nd so »gemütlich" darin lebt, ja wir fühlen uns selbst dann noch behaglich 1« unseren vier Pfähle«, wen« wir -Mutter seelenallein" (alleiu wie eine Mntterseele) find und draußen die Nacht .mchetmlich" dunkel. Ebenso erfreue« uu» di« Blume« im Gart« durch Karbe, Gestalt und Duft, ihnen haben wir darum oft so poetische, finnige und gemütvolle Name« gegeben wie Männertreu und Augentrost. Bren nende Lieb« nnd Vergißmeinnicht, Maßliebchen and Brand- tmhaar, Ehrenpreis und Jelängerjelieber. Besonder» aber spricht sich da» deutsche Gemüt 1« seine« Verhältnis zu de» Tiere» au». Wie da» Lied vo« Reineke Fuchs auf deutsche« Bode» zu Hanse ist, f» hat auch unser Volk besonders viele Schmeicheüramcs für die Bewohner des Walde» und »e» Kewe» anfzmoetseu. Koseformen wie Hinz« für de» Kater «ad P^ oder Bätz für de« Bären, » für de» Star oder auch ,ür den Sperling sind auch jetzt »och gang nnd gäbe, andere aber wie Lütke (der Kra- «ich), Twv2e (die Ente) »nd Melke (die Ziege), di« ver- kättreruuaSwürter von Ludolf Dtetbrecht und Mathilde die Sage bekannt. Ebenso find die an» de« Tierreiche geschöpfte« Bilder vergleiche tu unserer Sprache setz zahlreich und lehr- denkt nicht sofort cm da» Roß, wen« er ver nimmt, daß ein Mensch, hochtrabend, kurzangebnnden oder §kip WENN ET lENAttth A^EE ^EN Sttemg scSigt, große Sprünge «acht, ft» sie» Geschirr »der in» Z«rg d, sich auf die Hkuterdeiue stellt oder kopfscheu anderer Art lieg« vor, wem, wir vo, - - — " ' oder ekuh. «S«n KE«, sich mausig.«sch«» (sich Manier«), ruppig geruppt). ans den Lei« »der tu» Gar» gehe», de» Kopf m» der Mhltng« ziehen, Hahn t« »er»« sei» us». Uebertra-nnae» anderer Art liege» »ar, wem, wir vo» vürmer«, Sverltugeu oder Raupe» reden, di« jemand t« stopfe hat, oder von Grillen «nd Mücke«, di, er fängt, et», Mucke» bade». Ma« schießt Bücke, spielt vltud ^an» Schwei« habe«, macht Pudel (Fehler) und faule Kikche (««»flüchte), läßt Enten lo». Kerner spricht flch uns« Ge- «Üt»iMe tu der Art in ter Sma^ da» G«äts»aften und audere Dinge «ach ihrer Aehnltchkett mit Tieren be« «a«»t wurde», wie Ramme tvo« Ramm, Widder), Kra« (Krant Gänsefüßchen, Bierbahn »s«. Noch häufiger find Berge, «u«, und ander« Naturerscheinungen ans »em- selbe» e zu ihrem «amen gekommen wie Katzenbuckel, Kattegl ^tzrnloch), Ochseakopf, Huulb)»rück, Himbeere Meer« der Hindi«), Otternzunge, Löwenzahn, Hahnenfuß, MauSohr, Bocksbart, Stolzschnabel, värenkla« und viele ander«. Bet andere«, wie Roßkastanie und Roßametse, Hundsveilchen und Hundsrose gibt un» dies« Zusammen- stt»u»g mit Roß und H««d zugleich Andeutungen für die Wertschätzung d«S Geostnstandes. Gleich btese» sind Zusam- merisetzungen mit Tteruame» die Wörter Neidhammel, Kampfhabn, Landratte, Sündenbock, Kammerkätzchen, Pa- radehenaft, Windhund, vünhase, Nestküchlet«, Brummbär, Eintagsfliege, Bücherwurm, Schmutzfink, vrtefmarder, Pechvogel, in ähnlicher weise ManlwurfSarbett, Bienen peiß, Eselsbrücke, KrokodtlSträn«, Zeitungsente, Grün- schnabel. Besonders häufig sind Uebertragunge« au» dem Gebiete der Tierwelt in der deutschen Studentensprache. E» seien davon hier nur erwähnt: die Schulsüchse «nd Stubenkamele, die Muli (Maulesel, halb Schüler, Hal- Student), die Finke« «nd Pudel (Pedelle), die Salamander «nd Bterftsche, die Spitze und Affen. Besonbere Vorliebe fitr Tternamen zeigt sich auch in -er Bezeichnung alter Gast- stätten, wobei fast all« Tiere vertreten sind, dann auch — nicht zu vergessen — bet den Gchtmpftvörtrrn wie Gimpel, Gan», komischer Kauz, Schaf, Esel, Ochs«, Krabbe, Rhtno- zSro» usw. Wie die Hauptwörter, so find auch die Eigenschafts wörter, die auf einer gemütvollen Bersletchung deS Menschen mit der Tierwelt beruhen, ziemlich zahlreich in ber deutschen Sprache. Dahin gehören: emsig (von der Ameise oder Gmse), flatterhaft, dickfellig, ungeleckt (vom Bären), aalglatt, fuchSwild, lammfromm, mäuschenstill, katzenfreundlich, spinnefeind, wolfShungrig, hundsgemein, sauwohl. Hierher gehören auch Zeitwörter wie ködern, sich etnpuppen, schwär- men, die Fühler oder Fühlhörner auSstrecken, sich htnschlän- aeln, züngeln, mit allen Hunde» gehetzt sei«, tapfer ein- hauen (vom Eber), der Kamm schwillt ihm, oder volkstüm lichere Ausdrücke, wie wurmen, Verbunds«», nachäffen, mausen, ochsen, büffeln» kälbern, sich schnabel«, sich mopsen, sich katzbalgen, petzen (anpetzen), schnüffeln, schnauzen. Da bei sei besonder» hervorgehoben, daß die Sprache stet» lebendig bleibt «nd immer neue Ausdrücke «nd Bilder schafft, wie die» jetzt wieder da» Berliner Modewort »meckern" beweist. Auch gebraucht dec? Deutsche oft Redens arten wie: der hat Blut geleckt (vom Löwen oder Wolf), er ha» Mr den roten Hahn aufs Dach gesetzt, du stichst im ein Wespennest, man rettet auf GchusterSrapven, die Ratten Verlässen da» Schiff, er sitzt auf hohem Pferde, einer ist Hecht im Karpfenteich, einer ist das Karnickel, ich habe mit ihm noch ein Hühnchen -« rnppen, er hat mir einen Bären auf gebunden (lvSgebunben), sie ergreifen das Hasenpanier. Such derbe Vergleiche sind nicht selten: Er schimpft wie ein Rohrspatz, er ist arm wie eine Kirchenmaus, gepntzt°wie ein Pfingstochse, neugierig wie ein Spitz, sie vertragen sich wie Hund «nd Katze «sw. »he. Sie en nnd e Seher ¬ werden direkt über treten an Sfefte her fturWetzi» t, Re manchmal in ... . .—. «ft prächtige» Mu ¬ ster» versehe» wird, AbenMetder ftäsi wft Aermeln cmSgestaftet, Re de» Berliner Modevrief. Schuhe «nd Handschuhe. Bon Gertrud Kühner. ! Die Schuhgeschäfte sind heute nicht mehr gewöhnliche Läden, in denen eS nach Leber und Schuhkreme riecht, son der« sie gleichen diskreten Boudoirs mit ihren tiefen Ses seln, -em gedämpften Licht und kleine« Spiegeln, -le so kurz ans ihre« Beinen stehen wie Dackel. Dieses Bedürfnis nach Raffinement «nd Eleganz hat sich natürlich auch auf die Ware selber übertrage». Die Schuhe massen kvrupliziert gesteppt, sei« dnrchgearbettet, inkrusttert, ausgeschnitten sein. Lack verbindet flch mit Wildleder, Satin mit Goldleder und Samt mit Stahlperlen. Da lanciert irgendein Schuhmacher einen Schuh auS rotem Leber mit schmalem Lack, und ein anderer schlägt eine» champagnerfarbene« Lederschuh mit braunen ober betge- nüancierteu Zickzackstretfen vor. E» gibt gestreifte Schuhe an» schwarzem, silbernem und vo« Rot umrandeten gol denen Leder. Blaue Lederschuhe werde» häufig mit weiß abaefüttert, Wildleder wird bedruckt. ES gibt rote mit Gold ausgezackte Stöckelschuhe, deren Hacken ungefähr 15 Zenti meter -och sind «nd blaue Abendschuhe mit goldenen Blüm chen, di« eine enorme Bandschleife ... hinten -eigen! Di« laufende Gchuhmvde ist glücklicherweise weniger kompliziert. Kür den Stadtschuh gibt eS keine Neuerung, «S bleibt immer bei dem ziemlich niedrigen Hacke« und -er Patt« mit Stahlschnalle. Sehr viel Mrd ber Schuh aus Krokodille-er oder braunem Vorcalf getragen. Für den Nachmittag hat der Kampf »wischen Leder «nd Gatin einge- sttit. Schwarzer Satin mit Silber, brauner und rosenholz farbener. Die lederne« Nachmittagsschuh« gehe« ziemlich hoch über de» Span« «nd werden gewöhnlich seitlich zuge- DeS Abend» wimmelt eS vo« goldenem «nd silbernem Schnhwerk, von Sams und »leuchtendem Samt". Diskreter stnck Die bestickten «nd bemalten Schuhe, die wie alte Gei- mälde leuchten. Bei den Handschuhen bemerkt man dieselbe Sucht nach Originalität. Manche Manschette« sind In goldenem un silbernem Leder geflochten, ander« werden vielfarbig auS- vunktiert, Meder andere bedecken sich mit Pailletten. Di« Raiwen sind oft sehr hübsch bestickt. Auf der Bühne hat man schon Handschuhe gesehen, die «ft der Karbe de» Kleide» überetnsttmme«. Aber bi» jetzt Lat sich ditttz Mode anf da« Theater beschränkt. Für die Straße Reib« beige, champagnerfarbene, weiße und gelb» vorvsttftg noch modern. , Einig« pha»tastisch« Abe»dvwde». Rg mck» k» de» kestte» Woche» i» London sähe» konnte. Riesige Armbänder an» bunten Glasperlen und Ketten, LS a» mittelalterliche Kessel« erinnern. Handgestickte Zwickel find für seidene Abenbstrümpse grotz Mode. Manchmal f^d an de» Fußgelenke« seltsam« knbftttfche Muster angebracht. Eine amüf Dame» — eine