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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192605153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-15
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1926
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NVMVEA» —* Vst»gHp«r«tverrebr. Die Deutsche Reich«- poft ersucht, der Versend«»-'der Pfkugstpakete möaltchft frabzetttg zu beaftrneu, damit Anhäufunae« t» de» letzte» Laa«« vor dem Fest «nd dadurch verursacht« verzögen»»»«» vermieden werde«. E» «mpftehlt sich, di« Paket« gut d« »er« packe«, di« Aufschrift haltbar anzubrtnaen und de« ve« stimmuugSort unter «Sherer Bezttchnuua der Sag« besondrr« deatltch «ieder-uschreiben. Kerner darf «tcht unterlassen werde«, auf dem Paket die vollständig« Anschrift de» Absen ders, auch Hausnummer, Gebäudeteil. Stockwerk, a«-«g«be« und in La» Paket obenauf et« Doppel bet Aufschrift»» lege«. —»DerPoftverkehrmitPole«. Der Poft« und Lelegravhenverk«hr mit Pole» ist, töte di« Nachrichtenftelle de» RetchSpoftmtntftertum» ntttttttt, n.icht ««ter- brachen. Sendungen Verben aNaenomm«, mit verzöge- runge« mutz aber gerechnet werben. —* Paketverkehr mit England. Der Paket verkehr mit Grobbritannien ist wieder auföeuomme». —* Die überseeische Auswanderung über Hamburg imApril. An der überseeischen AuSwande. rung über Hamburg waren im Monat April ISS» SVSS Deutsch« und MSI Ausländer, insgesamt also VS54 Personen betetltat (im April 1SW: 4341). —* Der Verkehr nach Ostvreatzen. Wie ge« meldet wird, geht der Eisenbahnverkehr Lurch de« Korridor bisher völlig reibungslos von statten. ES werde« jedoch für alle Fälle Maßnahmen für Zeinen Ersatzverkshr aus dem Seewege mit dem btSheetgen Fahrplan und auf dem Luft wege durch Verstärkung LeS Fluaplane» vorbereitet. —* Goetz-Feier und Rundfunk. Bei der mit einer Denkmalsenthüllung verbundenen Feier LeS 100. Ge« burtStages dies langjährige« Vorsitzenden und Führer» der Deutschen Turnerschast Dr. Ferdinand Goetz am 24. Mat 12. Pftngstfeiertag) werde« die Hauptanfprache« durch die Mitteldeutsche Rundfunkgesellschaft über ganz Deutschland verbreitet werden ünL zwar in Ler-Zeit von 11^5 bis ll^iü Uhr nachmittags. —»Die wichtigsten Bestimmungen de» sächsischen Fürsorgerechts. Im Selbstverläge des Sächsischen Gemeindetages, DreSLen-A. 1, ist in diesen Tagen eine von dem Direktor Le» yürspraeamtes der Stadt Dresden, Dr. jur. Brachmann, bearbeitete Broschüre «Die wichtigsten Bestimmungen de» sächsischen Fürsorgerechts" erschienen. Der Wert dieser Broschüre besteht darin, daß sie jedem Fachbeamten, jedem Mitglied eines Wohlfahrtsaus schusses oder eines sonstigen gemeindlt^n Fachausschuss«» auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege, "m übrigen aber allen Stellen de« privaten Fürsorgetättgkett, auch den sozia len Frauenschulen, wie allen sonstigen an der Wohlfahrts pflege interessierten BevölkerungSkreisen, eine erschöpfende Zusammenfassung aller auf dem Gebiete der Wohlfahrts pflege zur Zett bestehenden reichst und lanüeSgesrtzltchen Bestimmungen -verschafft. Besonder- -ervorzuheben ist, Latz bei jeder einzelnen Bestimmung als Fußnote der Hinweis auf sämtliche zu dem betreffenden Paragraphen außerdem noch geltenden, in anderen Gesetzen enthaltenen Bestim- mungen beigefügt ist. Im SttchwörterverzetchntS find in übersichtlicher Weise die Hinweise zusammengefaßt worden. —* Arbeitsmarkt in Sachsen in der Zeit vom S. Mai bis 8. Mat 1026. In der Arbeitsmarktlage ist keine wesentliche Aenberung eingetreten. Da» stark« Ueber» angebot an Arbeitskräften hält in fast alle« Berufsgruppe» unvermindert an. In den Augestelltenberufen brachte La» Monatsende stellenweise eine weitere Zunahme der Arbeit suchenden. In Le« übrige« BerufSgrupp«« war jedoch der Neuzugang nicht sehr erheblich. In -er Industrie der Steine und Erden, im Baugewerbe, in eiuzelneu Zweige» des NahrungS- und Bekleidungsgewerbe» war die Nach frage etwas lebhafter, so daß sich insgesamt ein geringer Rückgang in der Zahl der Arbeitsuchende« bemerkbar machte. Di« Zahl der ErwerbSlosenurrtttstützungSempfänger hat 1« der« Zeit vom 18. April bi» 1. Mat eine klein« Abnahme erfahren. Sie betrug am 1. Mai 266474 männliche un weibliche HauptuuterstützungSempfänaer ohne Notstands arbeiter gsgenüber-212186 am 18. April 1SS0. Die Auf nahmefähigkeit der Landwirtschaft hat nach Beendigung der Frühjahrsbestellungen im sanzen nachgelassen. Nur weib liche Arbeitskräfte werden überall lebhaft verlangt. Arbei terfamilien und ältere männliche Arbeitskräfte find schwer unterzubringen. Soweit noch Bedarf an . jugendlichen männlichen Arbeitskräfte« besteht ««L durch einheimische Kräfte nicht gedeckt werde« kann, wird die Heranztehnng von Arbeitskräften au» Rheinland-Westfalen betriebe«. Der Steinkohlenbergbau de» Lugau-OelSnttzer Revier» batte ebenfalls noch Bedarf an Arbeitskräften für Untertage arbeiter. I» der Metallindustrie und im Spinnstoff gewerbe, in -er Holz« ««- Papierindustrie ist dagegen die ArbettSmarktlage so ungünstig wie bisher geblieben. Nur an wenige« Stelle» zetgt sich «tue geringe Nachfrage »ach FacharbettSkräften, di« auf die Gesamtlage keine« art scheidenden Einfluß hat. Al» besosdere Zeitrrscheimmg ist die anhaltende und nur schwer zu befriedigende Nachfrage nach jüngere« Krtseufar «ch Frise-rar zu bchverte». / —* Heimatfest auf -er Dr«»d«er Fahre»* schau. PfingstfonnabenL bar ft». Mai, bi» Pfi«gftm»HÜM^ den 24. Mai, begeht der Volk»- und GebirgStrachteuverei» „Almenrausch", die Trachtengruppe -«» Berel«» -er Bayern, sein 26jährige» Jubiläum, »ervmtbe» mit da» 41. Stiftungsfest des Vayern-Berettt», sowie -em Gaasest de» Mitteldeutschen Sauverbant«» für Volk»* »nd GeotrgS- trachten-veretn«, Sitz Leipzig, de» Nord««««» für BolrS- und GebirgStrachtenveretne li»k» «ub recht» der Elbe, Sitz Berlin, und der Fahnenweihe -«»Mttel-eutsche« Gaupev- bande». Ueber fünfhundert Volk». «»- GettrgStracht«»- ver«ine aus allen Gaue» Deutschland» und Deutsch-Oeftev- reichs sowie dem Sudetenlande «erde« zu dieser Feier er- wartet. Die Veranstaltung soll ein Werbe-, aber auch «in Erinnerungstag an -a» Kleid und die Zett unserer Väter und Mütter, et« Erinnerungstag a« di« Le« GebirgSvolk« angeborene Art und Weis« werde«. Da» ganze Fest wickelt sich im Rahmen der Gartenbauausstellung gb, Sonnabend nachmittag findet Empfang -er auswärtig« Vereine statt, »benbs in de« Ausstellungshallen Begrüß««» -er Gäste nnd oerschiedene BorsüLrunge». Am Ps1naftso««tag, den 28. Mat, findet »wischen » und 11 Uhr die Fahnenweihe -e» Mitteldeutschen Gauverbande» bet gute« Wetter im Park- . lluug. Während de» Keft-l Altmarkt d« originell« Schäfslertanz teu ausgefüW und außerdem um 0 u«d theater am Pfft^ststz mchArt Audflüge« i« die »lchere Umgeb««» Dresden» ««» Sprung«» durch di« Sehenswürdigkeiten Drakden» «ab Ler AnSftelluug. Während de» Feft-uge» ^»i«^ apf -em Mark verÄtgrstellt worden zur Unterstü Gemeinde« eingesührien Kindettpeisuna Lrttltchen veirat ««stellten Richtlint« HMmmt worden, dm) in erster Linie nun dl» Fann eine« Milchfrübstücke« in d< «erden sät undzwar sollen solch« Kind«, erholten, Heren Ernährungszustand zn w tn«besond«e sollen auch Knaben beeücksi tn den Entwicklungvahren sind. Dami ernäbrunftlmtnifterium den ersten Schritt Aordernn-„des Milchverbrauch« gttan, mus lich «los« Mil» an vedii-fNae. Me '-"."«WLÄA.L'D' orden^ zur Unterstützung ter von de« irn. Fn den »am ..... eine« Milchfrübstücke« in den Schulen gegeben id »war sollen solch« Kinder ein Milchfrühstück i Ernährungszustand zn wünschen übrig läßt, berückftchtigt werden, di« ^amit hat da« Reich«. --—.... ritt zu einer prattischrn rdernna de» Milchverbrauch« gttan, der psychologisch« ÄäL?« «Ä n8Ll?chäl.«rÄnL '»n.».". >G* DtzUWUßtzEN NM NÜMnM INNvOr, OffEN»* Milch zu tttnren, besonder» in den Knabenschulen wird Milchtrinken »ft al» babybast jeweils den untersten Klais»« »ug»schoben. Dies« töricht« Voreingenommenheit, di« vielfach von den Eltern nicht genügend bekämpft wird, kann durch die Maßnahmen de« ErnahrungSminifterium«, sowie der Glicht«, die diesem Beispiel folgen, wie »um Beispiel Halle, oeseitigt werden. „steine Schale ohne Bibel!" ist die Losung de» berühmten Gelehrten Adolf Harnack, der kürzlich seinen 7b. Geburtstag feiert«. Wer dasselbe will, geht zur Elternratkwahl uud wählt die christliche Liste! —* Di« Ratnr im Mai. Die Farben« und Blüten« vracht erreicht im Mai allenthalben ihren Höhepunkt, Flieder und Goldregen, Rotdorn und Schneeball in den Gärten tragen sehr viel dazu bei, und die Kastanien mit ihrem reichen Kerzenschmuck erfreue» überall das Auge. Kein Baum hat mehr «i» winterliche» Aussehen, all« haben sich in Grün aekleidtt, und auch auf den Bergen mischen sich in da» Dunkel der Lannen alle Schattierungen der Laubbaume. Di« Wielen prangen im buntesten Frühlings kleid, zusammengesetzt äü» Abrrtausenden von Blumen, die den Unterton der Wiese fast verschwinden lassen. Löwen zahn und Hahnenfuß, Salbei und Glockenblume, roter Klee, Kümmel- und KucknckSnelk« geben gelbe, blaue, rote und weiß« Flecken, di« schon von ««item da» Auge bannen. —* Di« giftige Wirkung vo« Rhabarber« blgttgemüse. Zurzeit wird der Rhabarber wieder in reichlichen Mengen auf Len Markt gebracht. ES dürfte daher angebracht sein, erneut darauf hinzuweisen. Laß der Genuß von Rhabarberblattgemüse sehr schädliche Wirkungen Hervorrufe« kann. Schon die Stengel der Rhabarberpflanze, in viel höherem Maße aber noch die Blätter, enthalten die giftige Oxalsäure seine organische Säure) teils in Form von unlöslichem Ealeiumoxalat, teils dem bekannte» giftige» Sauerkleesalz. Die Stengel von Rhabarber werden be- kanntlich gerne zu Kompott verarbeitet; jedoch wird dieses Kompott dann tn wesentlich geringeren Mengen genossen, als dies bet der Verarbeitung der Blätter zu Gptnatersatz zu geschehen pflegt. Auch bei der Zubereitung der Stengel empfiehlt eS sich» das erste Brühwasser abzugteßen und eventuell bet der wetteren Zubereitung auf hundert Gramm Rhabarbersubstan» 6L Gramm (also eine ganze Messer- spitze voll) kohlensauren Kalk zur Entgiftung beizufügen. Bo» dem Genuß ter Rhabarberblätter steht man am besten ganz ab, -a wiederholt Fäll« vorgekomme» sind, in denen Personen nach dem Genuß solchen Gemüse» an Vergiftungs erscheinungen erkrankten. * LetSnig. Obst- und Gartenbau-AuSstellunq in Leisnig. In seiner letzten Versammlung beschloß der hiesig« BezirkSobftbauverein, au» Anlaß seine» diesjährigen 2b jährigen Bestehen» Im Herbst dieser Jahres eine JubiläumS-Obst- und Gartenbau-Ausstellung größeren Stil» zu veranstalten. Die Ausstellung findet Voraussicht- Uch am IS , 17. und 18. Oktober im Restaurant .Johanni«- tal" statt und »erden sich an ihr auch die Handels gärtnereien beteiligen; außerdem werden Abteilungen für Gartengrräte, Obftvrrwrrtung, SchSdlinaS-ekämpfun» und Bienenzucht angegliedert sein. Di« AuSschüff, sind bereits gebildet und habe« Li« Vorarbeiten ausgenommen. In Anbetracht der guten Aussichten für dir kommende Obst- ernte, verspricht di« Ausstellung ein besondere» Errigni» für ünser« Stadt zu werden. Dahlen. Für da» Glasereigeschäft de« Herrn R Lannenhauer war der HimmttfahrtStag ein selten« Festtag. Herr Lannenhauer konnte, nachdem da» Geschäft 1856 von seinem Later gegründet wurde, an diesem Lage da» 70 jährige GttchaktSiubiläum, ferner da» 80 jährig« Meister- wbiläum und gletchwitta die Silberne Hochzeit feiern. — Da» Schützenfest In Dahlen findet ftr der Zeit vom 6. v. Juni statt. — Nachdem die vom Konsistorium für Pfarrftell« M a h l i ft-L i v t i tz vorgrschlagenen drei He ME MitftpTEdK-l Sitzung Pfarrer Pfarrer von » Wermsdorf au« Bayern tti Lier ist sein« «Vdaa-VAg Wk» VsA, läum, ferner da» 80 itty di« Silberne Hochzeit f< .. bi« —.— für di« ahli»-Liptitz vorgrschlagenen drei Herren Uten gebalten haben, wurde tn gemeinsamer wiayerM»z!iontz gewaylr. — Da« Fornamr f Hat «ur Vlntaufsrischung de» Wilddestandr« einen Rehdock bezogen und au«g«setzt. Da« ... -l bittlgen scheuen Kollegen gegenüber ganz ander» geartet, indem sich in zudringlicher «ttfe Per« iönen, die dn» Wild betteten, nähert «nd sie belästig». BoSattig ist da» Lier nicht, sondern offenbar nur spielerisch oeranlagt. Btt« Abwehren de» zudringlichen Geselle» kam jedoch dieser Lag« «tu« »rau zu Fall« und zog sich rtn« Sehnenzerrumi an der rechtrn Hand zu. Wil«dr»fs. Folgenschwere» Automobtlunalück. Da» mit sechs Insassen beietzte Automobil de« .Wilsdruffer Kaufmanns Alfred Ptetzsch tuyr in der Absicht, ttnem entgegenkommend«, vorschrrfUwidrtgerwetse ttnkSfayren« den Radfahrer, der ,m lehttn Augenblick die andere Straßenseite erreichen wollte, auSzuwetchen, gegen dee Gttaßenböschung uud stürzte um. Sämtliche Insasse» nmr- ben herauSoefchleudert, meist ohne nennenswerter Ver lebungen davonzutragen. Frau Piedsch jedoch erlitt einen schweren Schädelbrnch, an dessen Folgen sie wenig« Stun den später verstarb. Der Radfahrer, em etwa 19 jähriger Bursche, kam mit dem «ade 1» die Schubstange de» Auw». geschah. !vaS Rad ist total demoliert, der Fahrer, e« gewisser Kurt Henkel au» Wilsdruff, kam mit de« Schrecke» datum, doch dürfte er seine Bestrafung zu er warten haben. Da da» Unglück In der Nähe der Stad» auf der Meißener Landstraße passierte, waren Arzt und Mitglieder der Frttw. Santtättkolonne vom Rote» Kren» rasch »ur Stelle und leisteten dre erste Hilfe. * Dresden. Wie die Morgenblättrr melden, »mrd« gestern tn einer Versammlung der 28 RechtSsozialtsten nach Vorträgen de» WtrtschaftSmlnifter« Müller und de« Tbef- redakteur» der Sächsischen Staat«zritung. Abg. vethke, ttn Brief de« früheren Ministerpräsidenten und jetzigen Krei«- bauptmann« Buck verlesen, der seinen Austritt au« der sozialdemokratischen Bartel erklärt. Di« Versammlung «ahm «ine Entschließung an. tn der di« Solidarität mir den fttz »um Ausdruck gebracht wird. *Dre«den. In Karlsbad verstarb im SS. Lebens jahr« der Gründer ußd Eeniorchef der Zigarettenfabrik Gqsanova, Dresden, T. August Neubau«. Der verstorbene war lange Jahre Mitglied de« Reichstage« und de« badi schen Landtage« al« Vertreter für Baden-Baden. * Dresden. Mieter und Mitt»in»ft«u«r. Der All gemein« Mittbewohneroerttn Dresden übersendet un» folgend« Mitteilung: Di« ant 11. Mat im Palmrngarte» versammelten Vertreter von 80000 organisierten Mieter» Dresden« haben zu der jetzt erfolgten Veröffentlichung de» verband«« der sächsischen Grund- und Hausbekitzeroerein« in der Lage«preffe zur Mtetzin«ft,u«r folgende Entschließung einstimmig angenommen: »Die MietzinSfteuer, soweit sie zur Deckung der allgemeinen Berwaltungsbedürsnisse von Staat und Gemeinde» erhoben wird, ist ihrer ungerechte» «nd brutalen Auswirkungen wegen entschieden zu verwerf«» und mit Beschleunigung zu beseitigen. Die gesetzliche Miet« dagegen, die der Hausbesitzer derzeit erhäit, ist zur ordnungsgemäßen Bewirtschaftung und Instandhaltung der Häuser nicht nur völlig ausreichend, st« schließt viel mehr in zahlreichen Fällen bereit» «ine sehr namhaft« Rente ein. Es wird daran erinnert, daß die Anfwertung«- aesetzgebuna den Hausbesitzern die Befreiung von '/« ihrer Schulden auf Kosten der Hypothekengläubiger gebracht hat. Gegen da» Bestreben der Hausbesitzer nach immer höheren Mieten erheben di« infolge Arbeitslosigkeit und bitterster Existenznot um» tägliche Brot schwer ringenden Volkskreis« entschiedensten Protest. Sollten di« plumpen Drohungen der organisterten Grundbesitzer zu den angekündigten Aus schreitungen führen, fo könnte die Erregung der Mieter schaft darüber Steigerungen erfahren, die de» Wirtschaft«» tamyf noch mehr verschärfe». Landtag, Negierung und Behörden mögen deshalb dafür sorgen, daß die angedrohttn »unbedachten Handlungen" der Hausbesitzer im Keime er stickt werden." * Bautzen. Der Bautzener Hungerkünstler an Ent kräftung gestorben. Der Bautzener Hungerkünstler Max, mit seinem Bürgernamen Max Schot», ist gestern nach mittag im Bautzener Stadtkrankrnhaus an Entkräftung gestorben. Er hatte verschiedene Stärkungsmittel- und Kochsalzinjektionen erhalten, aber alle diese Maßnahmen haben den Verfall seines hochgradig geschwächten Körper» nicht mehr aufhalten können. Infolge des Ausganges dieser Hungerkur entstand unter der Bevölkerung eine große Er» regung, die sich vor allem gegen den Manager des Hunger- künstlerS richtete. Max zeigte bereits in den letzten Tagen Anzeichen eines beginnenden geistigen und körperlichen Ver fall», der über kurz oder lang zu einer Katastrophe führen mußte. Diese trat auch am Himinelsahrtstage ein. Max hatte schon feit dem 40. Hungertage an schweren Seh störungen zu leiden, die am Donnerstag fo zunahmrn, daß erneut der Augenarzt zn Hilfe gerufen werden mußte. Am Nachmittag erlitt Max eine» Neroenzuiammrnbruch, der seine Uebrrführung in das Stadttrankenhau« notwendig machte. Insgesamt hat Max 41 Tage und 22 Stunden gehungert. Das Gewicht ging in dieser Zeit von 125 aus 90 Pfund zurück. Etwa 1OOO0 Besucher haben ihm wäh rend seiner Hungerkur einen Besuch abgestattet. Bautzen. Eine Traditionsfeier der ehem. I77er fand am Mittwoch abend und Himmelsahrtsfeste hier statt. Dem Begrüßungsabend solgte am Himmelsahrtstag Felle gottesdienst, Kranzniederlegung und Parademarsch der 6. und 7. (Traditions--,-Kompagnien des hiesigen Reichswehr- Regiments 10. Von weit und breit waren die Kameraden herbeigekommen und feierten ein schönes Fest des Wie dersehens. Die Festansprache zum Kommers hielt Ge neral der Infanterie Edler v. d. Planitz. Zittau. Erschütterndes Liebesdrama. In dem unweit der Grenze gelegenen böhmischen Kurort Hirsch berg wurde auf dem Grabe des Vaters die Leiche der 17 jährigen Marie Walther aufgesunüen. Neben ihr lag schwerverletzt der Geliebte des Mädchens, der Tischlerge hilfe Rudolf Köhler. Das Mädchen war in die Schläfe geschossen, dem jungen Manne hatte das Projektil den Kopf durchquert und war durch die Schädeldecke wieder ausgetreten. Trotz der schweren Verwundung war Köhler btt Bewußtsein. Er wurde in das Krankenhaus überge führt und dürfte mit dem Leben davonkommen. Ehe da» Liebespaar den verzweifelten Schritt tat, hatte es ttn Kino besucht und von hier auch zwei Briefe geschrieben, in denen es den Beschluß bekanntgab, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Schneeberg. Der Liederkran;, die älteste Schnee berger Chorvereinigung und sicher auch eine der ältesten Sachsens überhaupt, beging am Himmelsahrtstag fern 90 jähriges Stiftungsfest durch ttn großes und gelungenes Schubert-Konzert. Aue. In dem herrlich von Nadelwald umgebenen Stadtbad an der Hackenkrümme, das infolge seiner idyllr- schen Lage als Naturtheater dient, fand am Donnerstag oie Eröffnungsvorstellung statt. Ehrenfriedersdorf. Die links orientierte Mehr heit batte zu Ostern eine Beihilfe an die Erwerbslosen bewilligt. Bürgermeister Löffler hatte dagegen Verwah rung eingelegt. Die Kreishaüptmannschaft Chemnitz hat diesen Einspruch für berechtigt erklärt. - Wockau. 90. Geburtstag. Eine hiesige Einwohnerin, Frau Auguste verw. Friedrich, konnte, umgeben von 7 Kindern, 87 Enkeln und 41 Urenkeln ihren 90. Geburts tag feiern. LagAAß der deutsche« Wild- »»d SeflügelhSvdler. vdz. Der Verband deutlcker Kaufleute de« Wild- und Geflügelhandels hielt in Esten eine sehr stark besucht« GMUptpersammluug ab. Der Generalsekretär de« ver band«« erstattet« Len Jahresbericht unter besonderem Hin- wtt« darauf, daß die preußische Jagdordnung den Wünsche» der Verbraucher und der Kaufmannschaft nicht genüg«»- Rechnung trage, und di« Zölle di« Einfuhr vom Ausland all zu sehr erschwerten. Sur »rag« der »rachtfäfte kür Wild »«d «ttstügtt wurde «in Beschluß einstimmig angenommen, in dem di« schwierig« Lage der Reichsrtsenbah» nicht verkannt, aber «in« Beförderung dieser Güter al« Eilgut zu niedrig«» Frachtautfätzen, vor allem in der warmen JahreSzttt, al» volkswirtschaftlich notwendig verlangt wurde. Direktor de» verband«» des Einzelhandel» Essen, vreit- kopf, verlangt« di« Aufdeda», aller Rest« der Zwanaü- wirtschaft und die der Verkaufsgelraenheiten industriell« und gewerblicher ««triebe und öffentlicher Behörde».
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