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»»» »« »1« Rerch Gold ollet» IN«« VW» «F » t» der Borwoch« auf 80,7 Pro,«tt «G »1« durch uud deckuugSsckdis« Devise« vo« 01 Prozeut auk 82/f rozeut. Die Moeize risch« UHr«u«»»s»Hr ««faßt« t« Fatzr« 1928 über IS Millionen Uhren und Uvnverk« t« Gesamtwerte vv« S7SH Mlltoneu Kranken gegen 17,1 Million«» Stück t« Gesamtwerte »o« SGB Millionen Krauk« 1« Sa-re 1SV4. Di« «atla«e »er deutsch«» EteiuitGustri«. S« eine« Urautrage »erweist die ZentrumSfraktto« -e- Preußisch«« Landtag«» daraus. Laß di« Leutsche Etetutnduftrte, besonder» di« Pslafterstetn. und Schottertndnstri«, sich bereit» setzt i« Notlage befinde. I« einzelne« Srzeutzergedietea, ». v. t« Mavenrr Becke« «ad i« vberschlefle« sei«« viel« Da«, sende Arbeiter de, Steiniuduftrte seit Momtte« arbeit», lob. Da- Gtaat»«i«tsterium wirb ersucht, «ms bi« Reich-, regier««» etnznwtrken, »ie berechtigte« Interesse» der deutschen Vtetntndustrte bet -«« Handel»vertrag»vrrhand- lungen mit Schwede« vor alle« durch verhiuberung u«. beschränkter zollfreie^ Einfuhr »u wahre» MaekGeeichte. Amtlich festgesetzt« Preis« a» »er Produkteuböef« t« Verlt» am 14. Mai. Ne treib« und velsaaten pro 1000 »«, sonst pro 100 kg in M«tch»mark. Wette«, märkisch«, 2-7 — 299. pomm. —. Rogge«, märkischer 17»—181, Mecklenburg. —, vomm. —. Gerste, sfuttergerst» 172—185, Sommergerste 191-205, Wintergerste 172-185. Hafer, märkisch« 197-207, pomm. —, westpreuß. —, Wat», loco Berlin —, Waggon frei Hamburg —. Weizenmehl, pro 100 kg srei Berlin brutto in». Sack (feinst. Marken über Notiz) 80,75-89,50. Roagr«- mehl pro 100 kg frei Berlin brutto inkl. Tack 25,00 — 26,50. «eizenkleie, srei Berlin 11,00-11,25. Raagenklei«, frei Berlin 11,80-12,00. «ap» —. Leinsaat — Biktarta-Erble« 30,00 bi« 39,00, «eine Epeise-Srdsen 25,00—20,00. Auttererbsen 20,00-25,00. Peluschken 20,00 -28,00. Ackerdodnen 22,00 bi» 24.00. Wicke« 28,00-80,00. Lupinen, blaue 12,00-12.75, gelbe 14,75 — 15,75. Serradella «Ire —, neue 84,00 — 38,00. Rap»kuchen 18,75 1400. Leinkuchen 18,00-18,50. rocke« schnitzel 9,80-10,10. Sotza-Schrot 19,20—19,50. Lorfmelass« 80/70 -. «artaffelkockeu 15,80-18,00. Meffuozeu der meteor. Stativ« 4T1. tOberreatschnle Riesa». 15. 5. 1926: 5,8 WM Niederschlag. Hendel ««» P,lk»mtrtschaft Fahrplan des städtischen Kraftverkehrs ab LS. Mai 1926 Stnt«ta,, tze« 1«. Mat 1«rs, »g». »tttaß» 1« Mtzr »l- uachmttta,» « Mßr fitzd« i« «m Htt«f«r U»r»»sch»re« dl« Elteruratswahle« ß«tt. -ßrtstttche Otter»! Oeßt all« ,»r W.ßk! Mühtt di« Morschkagslifle» de» christlich«« Oller»verei«»r Die auf d«« Stichtag de» 12. Wat berechnete GroßbanbelS- richtzahl de» Statistische« Reich»a«te» ist geaevüAr dg« , 5. Mai von 122F auf 128^ oder um -,7 «. ch. aestie««». von den Hauptgruppen habe« die Agrarer-euantfse um OZ ». H. von 121,8 auf 122,9, die Jnbustrteftvfs« um 0/r v. H. vo» 124»2 auf 124,4 angezogen. Sturz der Lira und d«» Slot» Der italienische Lira, fürs bat heute an den maßgebende» Su»land»viätzeu eine« weiteren starke» Stur» erlitte«. In London nmßten -ent« nachmittag 4 Uhr 1S7H0 Lire gegen 126/10 am 1». Mat und 122 am 12. Mat für ei« Pfund Sterling bezahlt werde«. Auch die polnische Valuta war aus den Putsch r« Warschau stärker rückgängig, so daß in Zürich heute «ur 45 gegen »9 Franken am 12. Mai für 100 Zloto zu beza-len waren. An der Berliner vitrse hat sich der Effektenmarkt am Freitag wieder befestigt. Kür «ine ganze Anzahl vo« Svczialpapiere» fanden Rückkäufe bei kräftig anziehenden Kursen statt. Am Rentenmarkt schloß die Schutzgebiet»««» leihe mit 5,40 und die füufprozenttge Reichsanleihe mit 0,36750 Prozent. Bankaktie« -lieben saft vollständig ver» irachlässigt. Bon Eisenbahnaktien gewannen Baltimore 8'4 und Kanada 4^ Prozent. Di« GchtffahrtSaktie« er fuhren eine sehr erhebliche Kurssteigerung, «eil die Rach- richt verbreitet wurde, daß die Amerikaner über da» Kret- gabeaesctz doch noch in dieser Gestion verbandeln würben. Deutsch-Austral und Hapag gewannen bi» 5 Prozent, KoSwoS und Norddeutscher Lloyd bis 4 Prozent, Hamburg-Süd und Hansa 2 bis 3 Prozent. Am Montanaktienmarkt waren di« Kurse zum größten Teil gebessert. Freilich überstiegen di« Besserungen selten 1 Prozent. Bemerkenswert war, daß Stolberger Zink 2 Prozent verlor. Bon den Kattwerteu verloren Salzdetfurth und Deutsche Kali IX Prozent. Die Aktien der Farbenindustrie konnten infolge von Gerüchten über einen sehr guten Geschäftsgang 10 Prozent anziehen. Bon chemischen Werten stellten sich Henden um 3,37 Pro- zent, Rütgers um 2X Prozent und Goldschmidt 0,75 Prozent höher. Elektrizitätswerte hatten sehr ruhige- Geschäft. Lahmeuer zog um 214 Prozent an. ASG. büßte 1 Prozent ein, Licht und Kraft IN Prozent. Am Markt der Maschinen- und Motorenfabriken gewannen Orenstein IN Prozent» Berliner Maschinen IN Prozent. Der Satz für tägliche» Geld war 4 bis 5N Prozent, für Monatsgelb KN bi» SA Prozent. Der Privatdiskont blieb unverändert. Am erhöhte sich auf 198/1 Millionen. Die Anlage in Effekte« blieb mit 89 Millionen weiterhin unverändert. — An Befchs- -a»k»»t«« »»- RrnteubLnkschettie« zusammen sind 170H Millionen in die Kasten der Bank zurückgefloste», der Um- lauf an Reichsbanknoten vermindert« sich um 144/i Mtllto- neu auf 2941,4 Million«» und der au Rentenbankscheinen um S8B Millionen auf 1181 Millionen. Die Bestände der ReichSbank an solchen Scheinen sind somit auf 4S8H Mtllto- ne« ««gewachsen. — Die fremde« Gelder sind mit 622,1 Millionen auSgewtese«, haben also um 18ft Millionen zuae- irommen. — Di« veständ« «» Gold und decknngSsShig«, Devise« haben einen Rückgang um 48L Millionen auf 18392 Millionen erfahren, und »war habe» die Bestände an deckung-fähigen Devise» um 43L Millionen auf 847,7 Mil- ltonen abgenommeu, während die Bestände an Gold mit 1491/1 Millionen annähernd unverändert geblieben sind. tzch -ovetfch« Slot, »«d die Uakie»tfch« der stäube um 6 «illtpuen Ret^gmärk'.' Ler"Ä»! «et» de, -baut vo« 7. Mat zeigt «inen Rückgang der ««samt«« ^au-tge in Wechsel» und Scheck» L°m5ard» ««d Effekte« um 48^ Million«» auf 1815^6 Wtlltouemund N" »ab«« di« Lombard-estände n« 64/i Mtll«o»eu auf 6S Million«« abgenomme«, währeud die Bestäube a« Wechsel« «G Scheck« um »ft MM»»«» auf U19B Mtlliouen ange" wachse» si«dr die Gesamtsumme dtzr wetterbegebenen Wechsel Haltestelle !!Fahrt Nr.! (1) - 8" l4) (S) 6 7 8 9 10 IS (») 14 1b s16s (17) 18 19 iS«) 21 22 28 (2t> 2S 2« S7 28^ 2» so «1 »2 SS St SS sa S7 S8 SSs lt«j Riesa Meißner Str. . . . ab 5-» 5« — 62» 700 — — — — — — - — — 1217 — — —— — — — 340 4»7 6» Albertplah . . . ab 622 627 'M 720 743 grr 933 1012 IO»« 1138 1115 1233 1250 1249 125 148 200 223 238 310 3" 4« 43g 450 5« 527 557 goo 620 63b 65V 735 830 922 10'3 IO»2 1118 ILio Bahnhof .... an 681 6»7 —- «d- 7« — 943 I<M IO» —— Nbb —— 101 102 — — 211 238 35b „ I, — 5« 5»8 —— 6i> 631 701 746 841 935 1IM Bahnhof .... ab —— — 632 6« —— — — 9" —s- 10S6 — 1156 — 110 110 — — 212 234 255 — 35s 5« — 543 — 612 6»2 7ve 747 842 Aröba Georgplaß.... an zis 6«- —- 6»b 716 'M 802 g06 gro 1102 NLI — 1216 116 — 138 200 — 240 301 323 40s 410 451 518 54S 6" 6'8 648 712 753 848 1025 11« 1223 Kirchstraße . . . an 550 — — — — 7Z3 8" S32 — HOI — —— 1248 — — 14° 2« — 242 3« — 407 530 6« 650 755 850 1027 1225 Hamburger Straße. an 613 — 650 721 — — — —— — — 1156 — — 131 — 328 412 41L 4S6 5« 623 718 1135 Wciüa Gasthof .... an — — tzio — — — 12« — — 130 —- — 222 — — — — — — 513 — — 6«2 — — 946 —— Merzoorf ^>a,ryoi . . . an —— 1138 — Mendorf Gasthof . . . ab — 618 — — — — — — — — — — — — 135 — — — — — 340 — 724 1140 Werda GaNhof .... ab — — 630 — — — — — — —- —— —— 1207 — — 125 — — 223 500 52V — — 650 948 Gröba Hamburger Ltraße. ab — 621 — 651 722 — — —- — —— . —— 1157 — —— 128 — — — — — — 343 41s 417 5« — 62« 727 1148 .Kirchstraße . . . ab 6<n — 636 738 745 gor 915 933 — 11« —- — 12°3 — — 142 2« — 243 3V5 — — - 534 gio 62» 7« 7W 757 8L2 1028 1148 1282 ,, Georgplatz . . . ab — 668 730 717 M7 917 95b — 1107 1202 —— 1255 1Z1 — 144 207 — 24b 307 3»S 418 422 S« — 5^ Ml 613 631 7°b 734 759 854 1030 1150 1234 Riesa Bahnhof .... an I — tz82 700 — —- 733 813 — 1001 — 1113 — 1217 IM — 135 — — 233 250 313 354 — 511 5»v 532 — 700 711 MS 9« 958 1036 1240 ,, Bahnhof .... ab — 843 702 — — MV 820 — 1006 1083 1125 — 1213 110 136 — 2W 255 347 4«> 513 K44 535 — 706 73V 808 9« 1O00 104V live 1245 Albertplah . . . an ! 620 6öt 713 7" 713 gio 83° 1017 1015 1136 1214 122» iri 146 147 irr 22V 249 3« 328 4il 431 482 524 565 Sie 612 622 642 717 730 746 gis 915 IO10 I0«0 1117 1200 12» Meißner Str. . . . an >62.' 637 — — — — — — — — 1217 — — — — — >331 — — 435 — — — 635 — — — Fahrt Nr. (1) (4) (5) (13) (17) (20) (24, nur Werktags. * Fahrt Nr. 3 Fahrt Nr. 39s nn ährt Sonntags 6,19 von Meißner Str r Sonntag» bis Meridors. ab. Fahrt Nr. 16 f40f nur Sonntags. ihm zu fehlen. Denn ver Rockärmel hing schlaff herab, i In der Rechten trug er ein Musikinstrument, ein Wald- ! Horn. Er setzte es im Gehen an den Mund und blies § eine schlichte, altväterische Melodie. Die Frau neben ihm schien nicht darauf zu achten. Sie schritt mit gleichmäßigem Gange dahin. Die Sonne funkelte in dem schlohweißen haar, und die tiefliegenden Augen glänzten wie im Fieder. ! Mager und blutleer war das Gesicht, und doch sah man ? es noch deutlich: Diese Frau war einst sehr schön. Aberdas ! schwarze Kleid schlotterte um den hageren Körper, und ein Ausdruck völliger Apathie verlieh ihren Zügen etwa« ' Steinernes. j Doktor Huber warf einen Blick auf die beiden, welche langsam herankamen. Leise sagte er zu seinem jungen Genossen: „Die geben auch die gleiche Straße, wie wir beide. Nun: wir passen alle gut zusammen. Sie mit ihrem Kummer, ich mit meinem Schmerz, und die zwei, denen das Elend aus den Augen schaut. Ein schönes Willkomm für den Herrn Baron." Der Waldhornbläser zog im Vorübergehen di« Mütze. Eine Sekunde lang hemmte er den Schritt. Sie standen jetzt an einer Stelle der Waldstraße, von wo aus man weithin sah über das liebliche Waldtal, die Richtburg lag just unter ihnen und der spitze Giebel der Grundmühl« ragte aus dem Erlengebüsch hervor. Der Mann blickt« mit seltsam ängstlichen, schreckensvollen Augen hinuntet Und doch leuchtete in seinem Blick ein lebhaftes Interesse auf. Die Frau aber beugte sich plötzlich weit vor und breitete die Arme aus mit einer sonderbar sehnsüchtige« Bewegung. Dabei trat in ihre Augen ein starker Glanz, ein Verstehen schien aufzuleuchten. „Vater!" sagte sie ganz laut. „O Vater! Heimat! Der Wald — die Mühle — und dort — das Schloß —" Gleich darauf aber begann sie zu singen, eintönig un schwer: „Wir zieh« und wandern Lhn' Heim und Geld —* „Laß das Lied, Marie!" sagte der Mann mit einer ->Kr sanften Stimme, fo wie man zu Kindern spricht. „Das Lied ist nicht schön! Wir müssen lustig« Lieder singen! Weißt du, sonst gibt » keine Kreuzer und keb» Brot." „Sie gehen auch, um den Einzug des funaea Frei herrn anzusehen?" fragte Walter, seltsam interessiert. „Ja. Vielleicht gibt es da auch für uns etwa» zu »rdienen in der Dorsschenke. Mein arme» Weib ist nicht ganz bei Sinnen, Herr. Aber singen kann sie wunderschön. Und ich bin ein Krüppel. Da muß mal» froh sein, wenn sich überhaupt etwa» bietet, Here. Komm, Mari«! Da läuten schon die Glocken! Komm l Dir -ehest ihm auch entgegen, dem Majoratsherrn von Richlin-l" „Unv auch wir l" sagt- Doktor Huber. Die Fr§u hatte nichts geantwortet. Kein Zug in ihrem blasse»« Gesicht verriet irgend eine Anteilnahme. Aber sie folgte dem vsranschreitenben Manne. Und alle vier schritten talwärts, der Straße end- «<» der Maiorotsderr feinen Ein»«« kalt»» stzllt«. Es gab überall viele Menschen; je näher man dem Bahnhofe kam, desto dichter wurde die Menge. Dss selt same Geschick des Richtingschen Majoratserben war «uich die Zeitungen in alle Welt hinausgetragen worden. D«e Be völkerung der kleinen Orte, welche zerstreut im Umkreise der Richtburg lagen, nahm natürlich einen noch größeren Anteil, denn es war ja der zukünftige Herr, welcher heute heimkehrte. Biele hatten Felix als Kind, als heranwach, senden Knaben gut gekannt. Die allen Richtings waren beliebt und sehr geehrt, denn sie hatten stets ein mildes Regiment geführt. Ihnen gönnte man die Freude dieses Wiedersehen, von Herzen. Umsonst hatte der Heimkehrenbe dring,ndsl gebeten, inan möge ihm jedweden Cnipüing ersparen, er sei noch nicht imstande, den Anblick vieler Leute zu ertragen. Der Freiherr hatte zwar diesem Wunsche will- fahren wollen. Aber wieder machten ihm die alles er,ah- renden Berichterstatter einen Strich durch die Rechnung. Und da man nun die Ankunftszeit und den Ort wußte, ließen es sich die Richtingschen Gutsgemeiaden auch nicht nehmen, den Bahnhof mit frischem Grün auszuschmücken und überall Blumen anzubringen, wo es nur möglich war. Fahnen und Wimpel und lange Girlanden von Tannenreisig wehten im frischen Winde. Al» der Richting- sche Wagen vom Schlosse daherrollle, rissen die Leute die Hüt« herab in einer Art von Ehrfurcht vor dem weißen Haupte des Greises, welcher im Fond saß. Freiherr von Richting dankt« wieder und wieder. Umsonst wollte er den Tränen mehren, die ihm stet» vo» neuem in die Lugen traten. Und die Leute, die ihren alten Herrn weinen sahen, die «einten mit ihm in einem Hellen Glücks empfinden. Die Freifrau war seit Wochen so leidend, datz sie nur mit großer Anstrengung heut« hatte da» Bett verlassen können. Fee half thr beim Anziehen, und sie erschrak über die Hinfälligkeit dieser alten Frau, welche Jahr« tiefster Trauer überwunden hatte und nun der Freud« nicht standhlelt. E« war nicht daran zu d.nken, daß die Mutter bi» zur Bayn mitkam. Sie mußte den tzeimkehrenden im Schloss« erwarten, mußte noch «ine letzt«, endlos scheinend« Frist langer ausharren al« die anderen. Fe« vlled neben ihr. St«, standen nebeneinan der auf der großen Beranda, von wo au» man die Straße übersehen tonnte, auf welcher der Wagen zurückkehren mußt«... , Reben dem allen Feiherrn saß Olga von Halber-, Sle war heut« noch blässer ckls sonst, ihre Züge hatten etwa» Steinern«. Aber sie war berauschend schön. Gin un geheurer Triumph la- auf ihrem Antlitz, flammt« au» ihren dunklen Auge». Dieser Ta- war ein Tag des Sie-«» für st«. Da hob sie sekundenlang den Blich, und er traf auf -in» hohe, schlank« Mänuirgestatt. Walter von Rtchtin- fland ganz vorn« in der Näh« de» Bahnschranken». I» tadelloser Höflichkeit grüßte er herüber und aua» Davor Huber zog den Hut. Der Mann mit nur elaem Arm, der unweit stand, neigt« sich ehrfurchtsvoll, und die merk- würdige Fra» mit dem Silberhaar um da» starr« Gesicht, di« neben ihm stand, hob plötzlich die Hand«, wie zu einem Gruß. . " ' Ein Schauer überrann das schöne Mädchen. Es war wie eine Mahnung, dog dieser Tag doch kein Tag des Sieges sei. Denn ist das ein Sieg, wenn das trotzige wilde Herz umsonst nach seinem Rechte schreit? Sooit sie Walter sah, wußte sie es von neuem: Ihu liebte sie. Für i h n wäre sie in Armut und Rot gegangen. Und er — er wollte sie nicht. War das nun wirklich ein Sieg? Die kleinen Gwkvyen begannen zu bimmeln, da« Zeichen klang. In wenigen Minuten mu<fte der Zug hier sein, der Zug, welcher Felix von Richting brachte. Die Hand des allen Manne», welcher jetzt dicht neben ihr auf dem Perron stand, zitterte heftig. Die weiß gekleioeien Schulmädchen, welche mit Blumen in den Händen da standen, reckten die Hälse. — Da — ein Rauchwülkchen in der Ferne ... ein Zischen und Brausen Der erste Böllerschuß knallte, «in zweiter, ein dritter folgte — die Glocken ver Ortsgemeindvn begannen zu läuten, der Pfarrer trat vor, ver Schullehrer gab das Zeichen, und hell setzten die Stimmen der Kinder ei«: „Das ist der Tag des Herrn!" Feierlich klang da» Lied dem heimkehrenden Sohn« der Richtings entgegen. . . Und dann ein Winten, Rusen, eia einziger, unge- heurer Schrei: _Da ist er!" Der Zug fuhr langsam ein. Und gleich am offenen Fenster de» einzigen CoupLs erster Klasse, da stand Felix von Richting. Es hätte wohl keiner in dem hochgewachsenen, tiefgebräunten Manne mit dem starten, dunklen Bart den Erben der Richtings wievererkannt. Zu sehr hatte die unbarmherzige Sonne der Wüst« ihn verändert. Und doch wußten sie es all« sofort: da» war erl So stolz und gebieterisch blickte nur ein echter Herr, der auf seine Güter zurückkehrt, wie ein König in sein Land. Wahrend noch der Zug fuhr, nahm er den breitkrempigen Hut ab und dankt« nach alle« Seiten. Aber die dünne, zitternd« Greisenstimme, welche nicht» hervorbnngen konnte, oio feinen Namen, schien er auch zu hören. „Vater!" ries er hinab. Und der alt« Manu breitete well die Arme aus. „Mein Sohn!" Felix von Richting lag am Herzen de» Greise». Aber nur ein« kurze Sekunde lang. Dann richtete er sich empor, schien vollständig behenscht. Da fiel sein Blick auf Olga. Einen Herzschlag lang maßen st« sich. Dana senkte da» Mädchen die Augen; unter diesem kalten Blick, der sie -«troffen, fror sie fast, und es schien ihr, als höbe sich etwa» Unsichtbare» empor und schiebe sich trennend zwischen sie »md diesen Mann, den sie setzt zum erstenmal sah, und der thr Gatte werden sollte. Aber sie rang da» seltsam« Gefühl nieder und überließ ihm die Hand, nach welcher er gegriffen. „Olga! Mein« Brautl" Felix von Richting stand «ine Sekunde lang wie vw entschlossen. Dana sank er, «ie von einer höheren Macht »iedectzeworfen, tn die Kni». Zwei Arme umschlangen ihn. « n greise» Mutterantlttz neigte stch dicht über ihn. U i; !-