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schlägt ihnen entgegen, wo bte französische Marineinfanterie »üben Widerstand keiftet, um de« Rückzug zu decke«. Und wieder mutz die Artillerie Helsen. Schrapnell aus Schrapnell saust in die langen roten Dächer der Bauernhvse, man sieht die Löcher, welche die Geschosse schlagen, sieht dünne Rauch, wollen auffteigen. und bald durchbrechen bte lodernden Klammen die Dächer und hüllen das Dors in Qualm und Glut. Auch die dritte Batterie greift von einer Stellung weiter rückwärts ins Gefecht ein und setzt die Häuser am anderen Ende in Brand. Da quellen sie au» den Häusern heraus, die Marinetruppen und flüchten, und wieder stürmt die Infanterie und gegen 11 Uhr ist der Ort in unserer Hand. . Dagesgeschichte. Deutsches Reich. Vermehrung der Futtermittel. Um die Fuitervoträte zu vermehren und damit zugleich eine über, mäßige Abschlochtung der Viehbestände zu verhindern, macht der deutsche Landwirtschasierat auf die Verwendung von Zuckerrübenschnitzeln al« Kraftfutter aufmerksam, wie sie von der Zuckerfabrik Calbe hergestellt werden. Diese Zucker- rübenschnitzel sind nicht nur nahrhaft, sondern auch dem Vieh, auch den Pferden durchau« bekömmlich. Ihre Halt barkeit ist bei trockenem Lagern unbegrenzt. Deshalb wer den sie vor allem auch al« Ersatzmittel für Hafer empfohlen. Wir hoffen, daß die deutschen Landwirte d-m Raie ihrer vornehmsten Vertretung in ausgedehntem Maße Folge geben, v'währt sich da» neue Futtermittel, wie sicher zu erwarten steht, so haben wir nicht nur »in Mittel gefunden, die Futtervorräte zu vermehren, sondern auch solche Futter mittel, di« zugleich auch zur menschlichen Ernährung dienen, können in erhöhtem Umfange für diese Ernährung ver- wendet werden. Da« gilt vor allem von den Kartoffeln, da« gilt aber auch vom Hiser. Heute wird der Hafer vom deutschen Volk« al« Nahrungsmittel nicht recht gewürdigt. Aber in einer Zeit, da da« wirtschaftliche „Durchhalten" da« Sichanpassen an andere Gewohnheiten ein Gebot vater- ländischer Pflicht ist, sollte doch di« Abneigung, die nun einmal gegen den Hafer in weiten Lolk«kreisen herrscht, zurlicktreten. An dem Nährwert de« Hafer« ist kein Zweifel, wird er doch geradezu al« Nährmittel für Schwache und Kranke empfohlen, e« ist im wesentlichen nur eine „Ge schmackssache" im wahrsten Sinne de« Worte«, die der Ver wendung im menschlichen Hau«halt entgegensteht. Aber wir meinen, auch der Geschmack ist schließlich eine Sache der Gewohnheit. In Oesterreich soll der Hafer bereit« im ausgedehnten Maße al« Volk«nahrung«mittel Verwendung finden, wie er sie in England schon lange fand. In Deutschland kommt e« nur auf einen Versuch an, um auch bei un« dem Hafer Eingang zu verschaffen. Der Kaiser erkrankt. Die Nachricht von der Erkrankung Kaiser Wilhelm« wird im ganzen deutschen Volke mit schmerzlichem Bedauern ausgenommen werden, da« allein gemildert wird durch die Gewißheit, daß e« sich nur um einen verhältnismäßig leichten Anfall von Bron- chialkatarrh handelt, der den Kaiser genötigt hat, seine Ab reise an die Front um einige Tage zu verschieben. Dieser Entschluß wird dem obersten Kriegsherrn nicht leicht ge- worden sein. Der moderne Krieg mit seiner Technik der Verschleierung und mit seiner gewaltigen Ausdehnung ge- stattet ja ein Hervortreten der einzelnen Führer und auch de» Obersten Kriegsherrn nur in besonderen Fälle«. Kaiser Wilhelm hat in den vier Krteg«monalen, die hinter ihm liegen, zum äußeren Hervortreten wenig Anlaß genommen. Er hat Leid und Freud mit seinen Truppen geteilt und hat die alle Ueberlieferung der Hohenzollernsürsten, nach der Fürst und Heer in der Stunde der Gefahr zusammengehören, neu zu Ehren gebracht. Daß ihn jetzt eine Erkrankung nötigt, den Truppen im Felde länger fernzubleiben, als er wohl ursprünglich gedacht, daß wird dem Monarchen bitter genug ankommen. Wir und mit uns das gesamte deutsche Volk wird sich einig fühlen in dem Wunsch, daß eS dem Oberfeldherr recht bald wieder vergönnt sein werde, in alter Rüstigkeit und Frische unter seinen Soldaten zu weilen. Zur Beseitigung de« starken Arbeiter- mangels finden gegenwärtig zwischen den mitteldeutschen Braunkohlenindnstcteklen und der StaatSregierung Verhand lungen statt, die in großem Stile die Ueberlassung von Kriegsgefangenen zur Beschäftigung in den Tagebauen und zu Abraumarbeiten bezwecken. Neve Chefs preußischer Regimenter. Da« „Miiitärwochenblatt" meldet: Erzherzog Karl Franz Joseph von Oesterreich, bisher a la suite de« zweiten westfälischen Husarenregiments Nr. 11, ist zum Chef dieses Regiments, Freiherr Konrad von Hötzendorf, österreichisch-ungarischer Generalstabschef für die gesamte bewaffnete Macht, ist zum Chef des 5. Garde-Regiment» zu Fuß ernannt worden. Wiederaufnahme de« Postscheckoerkehr» mit der Schweiz. Ab 15. Dezember weiden die deut schen Postscheckämter den UeberweisungSverkrhr mit den schweizerischen Postscheckbüro« wieder aufnehmen. Die Konto» Inhaber erhallen dadurch auch während de« Kriege« die Möglichkeit, in gleicher Weise, wie e« im Verkehr mit Oester reich. Ungarn und Luxemburg der Fall ist, bargeldlose Zah- Inngen nach der Schweiz in Austrag zu geben und von da zu empfangen. Italien. Kardinal Angelo di Pietro ist im 87. Lebensjahre ge storben. Di Pietro wurde im Jahre 1881 als päpstlicher Nuntius nach München entsandt und leitete dort die Unterhand lungen zwischen dem Päpstlichen Stuhl und der deutschen Ncichsrcgicrung wegen des Abschlußes dcS sogenannten Kulturkampfes ein. Seit 1893 gehörte er als Kardinalpriester dem Heiligen Kvllcaium an. Portugal. „Times" melden aus Lissabon: Präsident Arriaga Hat den Rücktritt des Kabinetts angenommen. Man hofft, bis zur nächsten Sitzung des Kongresses am Mittwoch ein neues Ministerium bilden zu können. — Folgende halbamtliche Note wurde veröffentlicht: Sobald die Möglichkeit unserer Teilnahme am europäischen Kriege aktuell würde, schlug der Präsident der Republik die Abdankuno des Kabinetts vor, mn «in Ministerium zu bilden, da» die Führer aller politischen Parteien einschließt. Diese Entschließung ist im Ministerium endgültig angenommen worden. England. Die „Times" melden au» Dublin: Gegen die Unter drückung der aufrührerischen Blätter wurde eine öffentliche Protestversammlung abgehalten. Eine Kompagnie der Bürger armee bestehend aus Mitgliedernder Transportarbeiter-Gewerk schaft, die mit Gewehren ausgerüstet war, diente der Ver- sammlung als Schutzwache. Einer der Redner, namens Connolly, sagte, daß die Gewehre nicht untätig geblieben wären, wenn Polizei oder Militär versucht hätte, die Ver sammlung zu sprengen. ES seien Vorkehrungen getroffen, um die unterdrückten Blätter in anderer Form fortznführen. Andere Redner sprachen gegen die Nekrntiernng. Alle An wesenden wurden aufgefordert, zu geloben, daß sie nicht in die britische Armee eintreten und anch ihre Mitbürger nach Möglichkeit am Eintritt verhindern würden. Die Zeitungen „Jreland" und „Fiannafull" haben ihr Erscheinen eingestellt. Rußland. „Politiken" meldet aus Petersblwg, daS jetzt der Prozeß gegen die verhafteten sozialdemokratischen Duma-Abgeordneten begann. Es stehen elf Abgeordnete unter der Anklage des Hoch verrats vor dem Kriegsgericht. Durch den Obersten KriegS- gcrichtshof war bei Eröffnung des Verfahrens die Immuni tät der Abgeordneten aufgehoben worden mit der Begründung, daß ihnen ihre Handlungsweise das Recht der Immunität nehm» Amerika. Die „Times" melden aus Neuyork: Die Flotten- und Armeeliga arbeitet gegen die Bestrebungen der Friedensfreunde. Die Forderung auf Untersuchung des Standes der Landes verteidigung durch den Kongreß wird täglich stärker. Sie wird durch Enthüllungen über mangelhafte Bereitschaft der Armee und Flotte genährt. Trotzdem tut die Regierung alles, um die vorgeschlagene Untersuchung zu verhindern. Mexiko. Das Reutersche Bureau meldet aus El Paso: In Mexiko hat eine neue Revolution begonnen. Es wurde ein Auf ruf verbreitet, in dem die Generale Salazer und Campe, die während der Herrschaft Huertas leitende Stcllnngen inne hatten, Villa und Carranza an den Pranger stellen. Sie rühmen sich, überall in der Republik Anhänger zu besitzen. Die beiden Generale sollen an der Spitze von Truppen in Chihuahua stehen. Japan. Das Reutersche Bureau meldet aus Tokio vom 7. Dezember: In der bei Eröffnung des Parlaments verlesenen Thron rede heißt es: „Ich bin glücklich, zu verkünden, daß die Freundschaft des Reiches mit den Verbündeten Staaten an Herzlichkeit zunimmt. Das Bündnis mit Großbritanien und die Entente mit Frankreich und Rußland sind in der gegen wärtigen kritischen Lage durch starke Bande der Freundschaft fester gefügt worden. Der Friede wird im Orient allmählich wieder hergcstellt werden. Der große Krieg ist jedoch noch nicht beendet. Ich verlasse mich auf die Loyalität und Tapferkeit meiner Untertanen und wünsche das dieses Ziel möglichst schnell erreicht wird. — Die Thronrede schließt mit der Aufforderung an das Parlament, einmütig bei der Durchführung des Programms der Verwaltung zusam menzuarbeiten. M ich mm cisMs Smz enml. M. I. Am Morgen des 22. August stieß unser Regi ment, bas 7. Württembergische Nr. 125 bei Musson (Belgien) auf den Feind. Unser 8. Bataillon hatte die Spitze und kam beim Aufmarsch und bei der Entwicklung auf den linken Flügel der Brigade. Infolge des sehr dichte» Nebels gingen wir nur sehr vorsichtig vor, bas Gewehr schußbereit in der Hand. Am Rand eines HaferfcldcS nahmen wir Stellung. Ich ging mit zwei Gefreiten als Patrouille vor, kam aber nicht weit, da uns gleich ein starker Geschoßhagcl empfing. Der eine Gefreite erhielt einen Schutz in den linken Ober arm, im übrigen blieben wir von Treffern verschont. Wir warfen uns der Länge nach in eine tiefe und breite Grenz furche und riefen unserem Zugführer die Meldung zu. Wir lagen ungefähr 20—25 Schritt von der feindlichen Schützenlinie entfernt, von der unseren in einem Abstand von 60 Schritten. Stach 2 Stunden gings zum Sturm, da inzwischen bas feindliche Feuer immer schwächer wurde und -er dichte Nebel sich allmählich verteilte. Wir warfen den Feind aus all feinen Stellungen und verfolgten ihn, ihm stets auf den Fersen bleibend, zum jenseitigen Hügel, der uns wieder freies Schußfeld bot. Hierbei mußten wir durch ein Tal, das von einem ziemlich tiefen Bach durchflossen war, den wir nur an einigen Stellen überschreiten konnten. Jenseits des Baches, am Fuße des Hügels, befand s! eine Bahnlinie, die nach Halaucy führte. Hier hatten sich an einem Einschnitt zwei französische Maschinengewehre ein gegraben, die unser Zentrum unter Feuer nahmen und von unseren Maschinengewehren leider ohne Erfolg be schossen wurden. Allzu tief eingcgrabcn, boten sie kein Ziel. Schon beim Vorgehen war mein Gedanke, wenn dir nichts passiert, so holst du sie. Ich schlug mich beim Ueber- schrciten des Baches auf den rechten Flügel in die Nähe unseres Herrn Majors, um dann gleich auf die Maschinen gewehre losgehen zn können. Als wir jenseits der Bahn linie und in Höhe des Bahnkörpers waren, rief ich: „Herr Major, die Maschinengewehre rechts, die hol ich." Ich lief, so schnell ich konnte, den Abhang hinauf. Oben machte ich halt, um etwas zu verschnaufen. Ich sah, baß sie noch zirka 80 Schritt vor mir lagen — ich kam von der Flanke her und konnte so unbemerkt herankommcn — nun schrie ich: „Hurrah," so laut ich konnte und im Lauf schritt ran. Zwei von der Bedeckungsmannschaft gingen durch, ein dritter legte auf mich an. Aber noch schneller als er schoß ich, Gewehr an der Hüfte und traf ihn durch die Brust. Drei weitere flohen, einen konnte ich noch, als er zur Flucht sich wandte, totschicßen. Nun war ich Herr der Maschinengewehre. In meiner Freude nahm ich eins von seinem Gestell und hob es hoch — verbrannte mir aber zur Strafe meine rechte Hand. A. Eaatler, Musketier, 10. Kompagnie, Infanterie-Regi ment Nr. 125 (Württemberg). Wette »Prognose der K. S. LandeSwellerwarte für den 10. Dezember. Südliche Winde, meist heiler, Temperatur wenig geüudert, pvrwtkgeud trocken. Masterstlude. A- «»n°u Äftr Eger Elb, Bud- weis Jun,, «mit- la» Laun Naud» »I» Par dubitz Mel- nil Leit- merttz Aus- sig Dres den Riesg 8. S - 12 - 0 -i- - -l- 24 - 35 — 32 - 70 — S1 — 38 — 28 — 2S - 10 «2 s I -148 -144 — 87 - 81 «irchenuachrichte». Weida, d niag, den 1l. Dezember, abends 7 Uhr KriegSbeisruu^e Trauring von Wei"a bi« Riesa verloren, gez. L. o. Gegen Bclov^".,g abzugcben Reuweida, S<-v'str. 12,1. r. Hetjv. Schlafft, m. Mittag«- tisch frei Riederlaqstr. 6 Gut mövl. Zimmer an bessere» Herr» zn vermiete^ Standtfeststr. 3, 2. : Pu 'iliü em. 's .leuicknn bi« 1./4. 1915 Moknung mttGas.Prc' 200M.H. u"» mon'^p-'sten bevorzugt. Off. n. V 1258 die Sxv. d. BI Gut mövl. Zimmer sofort zn verm-eten. Näheres in der Gxpcd. d. Bl. Suche 1 Januar 1915 3000 Mark als 2. Hypothek auf eine W'rischa't Angebote unter 2 1259 postl. Strehla a.E. erbeten. Jge.Wwe.Adopi.Kind 50000, jge. Waise 400000, gesch. jge. 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