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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191412093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19141209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19141209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-09
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1914
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7,1» auk Lriskeo, L arten usv. und bas Gelände öffnet sich siir die Schiffskanonen. An diesen Stellen, die den größeren Teil des Kanals bilden, werden die Kriegsschiffe wirkliche sich selbst bewegende Fes tungen, die die Tätigkeit der Truppen in den Schützengräben mit ihren weittragenden Geschützen sehr stark unterstützen können. In dem Verteidigungsplan des englischen Genc- ralsstabs fallen zwei Dinge besonders auf. Die Erdver- tcibignngen längs des Kanals sind nicht zusammenhängend, sondern unterbrochen,- nur an bestimmten Punkten sind Be festigungen aufgeworfen, der übrige sehr viel größere Teil hat keine Verschanzungen und Erbwerke. An diesen Stellen ist die Verteidigung den Schissen anvertraut. Man kann sagen, baß die halbdauernden Befestigungen auf Punkte be schränkt sind, in denen wegen der Erhebung der Ufer die Schiffsartillerie nicht in Tätigkeit treten kann. Die Haupt verteidigung des Kanals ist also den Kriegsschiffen anver traut, die Landtruppen greifen nur da ein, wo diese nicht wirken können. England hat sich also auch an dieser Stelle ganz von seinen Anschauungen, die auf einer insularen Lage begründet sind und sich in erster Linie auf die Flotte stützen, leiten lassen. In zweiter Linie fällt auf, daß jen seits des Kanals nicht zwei oder mehr hintereinandcrlic- gende Verteidigungslinien angeordnet sind. Die Engländer haben darauf verzichtet, eine Linie von Forts auf dem astatischen Ufer in 10 ober 20 Kilometer Entfernung vom Kanal anzulegen. Die ersten und letzten Verteidigungen auf dem Ostufcr sind nur in geringer Entfernung von dem Wasser; ist diese Linie verloren, so haben die Verteidiger keine andere hinter sich, an der sie neuen Halt finden. Sic müssen sich auf die andere Seite des Kanals zurückzieben, bas asiatische Ufer also in den Händen des Feindes lasten. Ueber die einzige Verteidigungslinie hinaus gehen nur Patrouillen und sind kleine Posten mit Telephon aufgestellt, die das Hcrannahen beS Feindes verkünden sollen. Die Gefahren dieser Anlage sind augenscheinlich und schwer. Ge lingt dem Feind ein Angriff, so bemächtigt er sich des einen UferS und behindert die Bewegungen auf dem Kanal. Der Kanal selbst ist allerdings ein ungeheurer Verteidigungs graben, aber er muß einerseits auch verteidigt werden, weil er das unersetzbare Verbindungsmittel für England, der Schlüssel seines Reiches ist. Man kann den Kanal als Ver- tcibtgungsgraben ansehen, wenn man nur an die Verteidi gung Aegyptens denkt; aber bas ist falsch, wenn man an die Verteidigung des englischen Reiches denkt. Voraussicht lich werden die Türken sich den Engländern gegenüber so verschanzen, daß sie gegen die Schiffs- und Landbattericn gesichert sind, und den Augenblick zum günstigen Schlage ab warten. Wenn die Lage sich so gestaltet, wird der Kanal tatsächlich geschlossen sein. Kein Handelsschiff wird sich in den Kanal wagen, wenn die Gefahr besteht, daß es bei der Vorüberfahrt von türkischen Granaten getroffen wird. Das wäre die erste verhängnisvolle Folge des Erscheinens der türkischen Streitkräfte am Suezkanal. Die Engländer haben diese Gefahr jedenfalls vorausgesehen, aber sie konnten sie nicht abwehren, da die Verteidigungslinie zu ausgedehnt ist, als daß sie mit ihren Streitkräften, die sic selbst auf 100 000 Mann angeben, eine hinreichend starke Linie von Forts und Verschanzungen in 10 oder 20 Kilometer Ent fernung am Kanal durchführen könnten. . . . Ein buntes Treiben von Soldaten entfaltet sich an beiden Ufern. Merk würdig ist dabei, wie die Khakifarbe der britischen Soldaten, die an sich genau der Wüste entspricht, unter den gegebenen Lichtverhältnissen schwarz wirkt und die Gestalten sich deut lich vom Sande abhcben läßt. Wie auch sonst wo England seine Heerscharen aufmarschieren läßt, trifft hier das bunteste Völkergemtsch zusammen; riesenhafte Sudanesen neben schottischen Hochländer in ihrer malerischen Tracht, indische Lanzenreiter neben Kamelreitern aus der Berberei, sie alle ziehen in bunter Folge und unaufhörlich durch die Straßen von JSmailia, das eine blühende, paradiesische Oase im Wüstenfande des afrikanischen Ufers darstellt. Zur Kriegslage. (Amtlich.) «rohe- Hauptquartier, S. Dezember, vor«. Westlich RetmS muhte Becherte Ferme, obgleich auch hier die Genfer Flagge weht, do« unseren Truppe« tu Braud geschossen werden, weil durch Flieger-Photographie sestgestellt worden sei, dah sich hinter der Ferme eine schwere französische Batterie verbarg. Französische Angriffe in der Gegend Souain gegen die Orte Barenues und BanqnoiS am östlichen Argonnevrande wurde unter schweren Verlusten für de« Gegner znriickgeworfen. Im Argonneuwalde selbst wurde au verschiedenen Stellen Boden gewonnen. Dabet machten wir eine Anzahl Gefangene. Bei den gestern gemeldete« Rümpfen nördlich Nancy hatten die Franzosen starke Verluste. Unsere Verluste sind verhältnismützig gering. Aus Ostpreutzen liegen keine neueren Nachrichten vor I« Nordpolen stehen unsere Truppen in enger Fühlung mit den Russen, die i« einer stark befestigten Stellung östlich Miacga Halt gemacht haben. Um Lowitsch wird weiter gekämpft. In Südpolen haben österreichisch-ungarische und nusere Truppe« Schulter an Schulter erneut erfolgreich an griffen. Oberste Heeresleitung. Ein Schlachtfeld. CK. Auf seinen Fahrten über die deutschen Schlacht felder in Lothringen hat der Berichterstatter des Gior- nale d'Jtalia Cabasino-Renda unter Führung eines deut schen Hauptmanns die Stätten besucht, an denen am 22., 23. und 24. August die größte Begegnungsschlacht dieses Krieges zwischen 400000 Kämpfern stattfand und die er durch die Orte Filliers, Serrouville und Morfontaine näher bezeichnet. Auch seine neuen Schilderungen, denen er eine eingehende Darstellung unserer „Gulaschkanone" und unseres schweren Geschützes voranstellt, haben für uns ein besonderes Interesse. „Wir folgen dem Verlauf der Schlacht von der Stelle der ersten Begegnung, die ge rade auf der Grenzlinie zwischen Aumetz und Errou- ville stattfand, sodaß sich inmitten der kämpfenden Trup- wen wie ein Symbol des Kampfes der Grenzpfahl zwi schen Deutschland und Frankreich erhob. Eine Gräbereihe bezeichnet die Linie, auf der die Franzosen den Deutschen die Eroberung der Stellung zu verwehren suchten. Blci- stiftinschriften von ungelenker Hand auf kleinen weißen Kreuzen zeigen an, daß die Gräber 30—100 Soldaten bergen; einmal nur Franzosen, einmal nur Deutsche, und dann wieder Franzosen und Deutsche zusammen. Auf den deutschen Kreuzen finden sich häufig S.'ldatenhelme. Wie »er Suezkaual verteidigt wird. CK. Auf dem Suezkanal, um den bald der Kampf ent- brennen wird, sind die Augen der Welt gerichtet; hier soll bas heute noch stolze England an seiner verwundbarsten Stelle getroffen werden. Welche Vorbereitungen haben nun die Engländer getroffen, um den aus Osten heranbringen den Feind abzuwehren? Eine überraschend eingehende Ant wort auf diese Frage gibt der Italiener Giuseppe Bcvione in der Schilderung eines Besuches am befestigten Suez kanal, die er in einem Briefe aus Jsmatlta vom 24. Novem ber an die Stampa entwirft. Er hat mit zwei Kollegen den Kanal an dieser Stelle, an seinem strategischen Zentrum, im Durchgangsort der Karawanen aus Palästina und zu gleich dem Hauptquartier der Kanalgesellschaft, besucht, und es wurde ihm nicht verwehrt, alles genau zu besichtigen. Obgleich er sich in seiner Darstellung Zurückhaltung auf legt, teilt er genug des Interessanten mit. Er schildert zu nächst die Landschaft, die den Italiener merkwürdig an die lydische erinnert; es ist dieselbe leichtwellige, in dieser Jahreszeit verbrannte und gelbe Wüftcngegenb, die von niedrigen Dünen durchfurcht wird. Der Boden ist trocken, im allgemeinen eben und ohne größere Hindernisse, sodaß bas Automobil leicht darüberhtn verkehren kann. Die eng lischen Soldaten werden den Kanal im Rücken haben. Von dem 160 Kilometer langen Kanal kommen etwa 100 Kilo- Meter auf die Strecken, die flutzartig mit 80—135 Meter Breite verlaufen-, und die übrigen 60 auf die breiten Seen, die der Kanal vurchzieht. Man hat den Kanal in den lebendigen Wüstensand geschnitten; seine Ufer sind nicht mit Mauern verkleidet und lösen sich sehr leicht sogar schon unter dem Gewicht eine- ManneS, der auf die Uferränder tritt. Abgesehen von wenigen Stellen ist der Unterschied zwischen dem Wasserspiegel und dem Ufer nur gering, sodaß ein Kriegsschiff ins Land hineinfeuern kann. Die Italiener sehen auch gerade den englischen Kreuzer „Gloucester" lang sam und vorsichtig heranfahren. Er kommt aus See und lenkt in die Enge zwischen den beiden Ufern ein. Es ist ein leichter Kreuzer in voller Kriegsbereitschaft, ohne Brustwehr, dessen seitliche Kanonen merkwürdig hoch gegen den Himmel gerichtet sind. Er ist stark mitgenommen, als ob er von einer langen Reise zurückkehrte. Das 4—5000 Tonnen große Schiff erscheint in dem Kanal sehr klein; außer diesem haben die Engländer noch den „Jron Duke", „Edinburgh" und zwei oder drei andere leichte Kreuzer von gleicher Größe hier. An der Stelle, wo Bevione sich befindet, sind die Ufer hoch, sodaß die Kreuzer nicht verwendet werden könnten; aber nur wenig weiter werden die Ufer niedriger. Halle a. S. Nicht weniger denn 10 Jahre brauchte, wie die „Saale-Zta." meldet, eine Postkarte, um den Weg von Dessau bis Halle zurückzulegen. Am 2. d. M. wurde einer hiesigen Familie eine Postkarte zugestellt, die am 9. Mai 1904 auf Bahnhof Dessau in die Post eines Schnellzuges eingelegt worden war. Wo sich die Sen dung während dieser langen Zeit verborgen gehalten hat, ist nicht zu ergründen gewesen. Der Inhalt betraf eine Herzensangelegenheit zweier Liebenden, die inzwischen schon längst verheiratet sind. Trotzdem hat die Karte eine freundliche Ausnahme gefunden. Freiberg. Nicht immer trifft die Feldpost die Schuld, wenn Feldpostsendungen draußen dem Empfänger nicht zugehen. Eine hiesige Dame machte die Erfahrung, daß keins der zahlreichen Fcldvostpakete den im Felde stehenden Gatten erreichte. Die Dame kam schließlich auf den Gedanken, ihr Dienstmädchen zu beobachten, das die Sendungen zur Post trug. Sie ging dem Mädchen nach und sah zu ihrer nicht geringen Ucberraschung, daß der dienstbare Geist überhaupt nicht zur Post ging. Eine da raufhin vorgenommene Untersuchung der Kommode des Mädchens brachte die Aufklärung. In der Kommode fand sich ein ganzes Liebesgabenlager vor. Viele von den schönen und nützlichen Dingen, welche die Dame ihrem Gatten zugedacht hatte, feierten da ein großes Wiedersehen mit ihrer Absenderin. Wir wollen hoffen, daß das unge« treue Dienstmädchen, das sich auf diese Weise wahr scheinlich in den Besitz billiger Weihnachtsgeschenke setzen wollte, der Polizei übergeben worden ist. Lugau. Im nahen Niederölsnitz brannten zwei grö ßere GutSscheunen mit sämtlichen Erntevorräten total nieder. — Auf den Kohlenwerken wird der Mangel an wirklich brauchbaren Arbeitskräften immer fühlbarer. Auch die hiesige Schuhfabrik, die große Aufträge an Militär- lieferungen erhielt, hat großen Bedarf an Arbeitern und Arbeiterinnen. Plauen i. V. Große Züge mit Verwundeten aus den Kämpfen im Osten trafen am Sonntag und in der Nacht zum Montag auf dem hiesigen Hauptbahnhofe ein. Die wackeren Krieger, es handelte sich in der Hauptsache um Leichtverwundete, aber um nicht weniger als etwa 1300, wurden hier verpflegt, dann gingen die Züge über Hof nach München weiter. Auch etwa 2000 gefangene Rus sen, darunter 30 Offiziere, kamen Sonntag abend in einem Sonderzuge auf dem oberen Bahnhose an. Auch sie gingen nach Bayern weiter. Grimma. Ueber eine erfolgreiche Goldsuche kann von hier berichtet werden. Auf Anordnung der Amts hauptmannschaft Grimma ist nämlich vor einiger Zeit den im Bezirk sich aufhaltenden Russen durch die Polizei- Organe das Gold-Geld in andere Münzen umgewechselt worden, wobei für 20000 Mark Goldmünzen einkamen. Das Beispiel ist von den Ortsbehörden nachgeahmt wor den, die bis Ende November weitere 30000 Mark in Gold auftrieben. — Es wäre angebracht, daß man auch an derwärts in solcher Art aus die Goldsuche ginge. Betrieben beschäftigten männlichen russischen Arbeiter im Alter von 17 bi» 45 Jahren nicht in die Heimat zurück kehren, sondern haben auf ihren bisherigen deutschen Ar beitsstellen zu verbleiben. Auch werden nach dem ge nannten Befehle die meisten unter 17 und über 45 Jahre alten männlichen und die weiblichen russischen Arbeiter bi» auf weiteres auf ihren bisherigen Arbeitsstellen zu ver bleiben haben. Die in der Landwirtschaft beschäftigten russischen Arbeiter sind nun, soweit sie Polen sind, von der Invalidenversicherung befreit, es haben aber deren Arbeitgeber gemäß L 1233 der ReichsverstcherungSord- nung so viel an die Landesversicherungsanstalt zu zahlen, als sie sonst aus eigenen Mitteln für diese Arbeiter zahlen müßten. Es ist die Frage entstanden, ob die Arbeitgeber diesen Betrag für die polnischen Arbeiter russischer Natio nalität auch über den 30. November hinaus weiter zu enirichtcn haben. Die» hat jedenfalls dann nicht zu geschehen, wenn die bezeichneten Arbeiter Wohl bei ihren bisherigen Arbeitgebern verbleiben und dort Unterkunft und Verpflegung erhalten, aber von ihm überhaupt nicht beschäftigt werden. Werden diese Arbeiter zwar weiter beschäftigt, erhalten aber vom Arbeitgeber als Entgelt für ihre Beschäftigung nur freien Unterhalt gewährt, .so ist der Arbeitgeber zur Zahlung des bezeichneten Be trags gleichfalls nicht verpflichtet. Die Arbeitgeber haben aber den Betrag gemäß 8 1233 der NeichsvcrsicherungS- vrdnung an die Landesversicherungsanstalt zu bezahlen, wenn die non ihnen weiterbeschäftigten polnischen Arbeiter russischer Staatsangehörigkeit für ihre Beschäftigung als Entgelt ausschließlich baren Lohn neben gänzlichem oder teilweisen freien Unterhalt auch baren Lohn, gleichviel welcher Höhe, erhalten. —* Fahnenflüchtige werden jetzt begnädigt, wenn sie innerhalb drei Monaten zurückkehren und sich stellen. Dasselbe gilt für zurückgekehrte Fremdenlcgionäre und alle Militärpflichtigen, di «wegen Verletzung der Wehrpflicht verurteilt sind. Der Kaiser hat jetzt geneh- migt, daß es kein Hindernis der Begnadigung sein soll, wenn die Frist der Begnadigung nicht eingehalten werden konnte. * Gröba. Im hiesigen Einwohnermeldeamt« ge- laugten im Monat November 1914 188 Personen zur polizeiliche» Meldung. Davon entfielen auf Anmeldungen 107 und auf Abmeldungen 81 Personen. Die ZuzugSzahl übersteigt somit die WegzugSzahl um 26. SS gelangten außerdem beim hiesigen Etandelamt« noch 15 Geburten und 7 Sterbesälle zur Anzeige. Mithin sind 8 Personen mehr geboren al» gestorben. Di« Einwohnerzahl der Ge meinde Gröba betrug Ende November 1918: 6284 Personen, Ende November 1914:-6456 Personen. * Gröba. Zur Unterstützung unserer Krieger und deren Familien veranstaltet« der am hiesigen Ort« bestehend« KriegSauSschuß am vergangenen Sonntag im Saal« »zum Anker" einen Familienabend, der bet überaus zahlreichem Besuche einen «hebenden und würdigen Berlauf nahm. Zur Ausgestaltung de« Abend« halten sich in dankenswerter Weise der gemischte Kirchenchor, der Männergesangverein und mehrere hiesige Damen und H«ren in den Dienst der guten Sache gestellt, deren Darbietungen allseitigen Beifall fanden, und an welche sich ein Lichtbilderoortag de« Herrn Pastor Seidel über die Vorgänge auf dem westlichen Kriegs schauplatz und seine eigenen Erlebnisse anschlotz, welcher reges Interesse heroorrirf. Zum Schluss« dankte Herr Gemeindevorstand Han« allen Mitwirkenden für die Dar- btetnngen und den Besuchern für die zahlreiche Teilnahme. Dresden. Ein schweres Automobilunglück ereig nete sich gestern abend in der 7. Stunde auf der Leip ziger Straße an der Ecke der Rehcfelder Straße. DaS Persvnenantomobil der Luftschifferabteilung in Kaditz wollte ans der Fahrt nach der Stadt einen ebenfalls stadllvürts fahrenden Straßenbahnwagen überholen. Um noch rechtzeitig vorbeizukommen und einen von der Stadt her fahrenden Wagen auszuweichen, fuhr der Chauffeur mit großer Schnelligkeit. Es gelang, rhm jedoch nicht mehr, an dem stadtwärts fahrenden Wagen vorbeizukom- mcn, und so wurde das Automobil zwischen den beiden Wagen zerdrückt. Durch den Anprall wurde der von der Stadt her kommende Straßenbahnwagen samt Anhänger aus den Schienen gehoben und weit auf den Bürgersteig gedrückt. Der Benzittbehälter des Automobils explodierte. Das herausgcschleuderte Benzin entzündete sich, so daß im Au Automobil und Straßenbahnwagen in Flammen staudeu. Die Fahrgäste des letzteren konnten sich, soviel bis jetzt bekannt ist, noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. .Aach deu den „Dresdn. Nachr." zugegangenen Mittei lungen ist jedoch von den Kraftwageninsassen Dr. Lipp- maun von der Wetterstation des Dresdner Flugplatzes tot, Oberleutnant Forstbeck schwer verwundet. Ein Unter offizier und der Chauffeur erlitten leichtere Verletzungen. Dresden. Die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers wird sich diesmal in Dresden in besonderen Formen abwickeln. Der Rat hat in seiner letzten Sit zung mit Rücksicht auf die besonderen Zeitverhältnisse beschlossen, von dem üblichen Festessen abzusehen. Es sollen jedoch zugunsten der Kriegsorganisation Dresdner Vereine unter deren Leitung in der Stabt und auch im Rathause. geeignete Veranstaltungen in Aussicht genom men werden. Zu diesem Zwecke sind der Kriegsorganisa- tiou Dresdner Vereine die Festräume des ueuen Rat hauses unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden. Be züglich der Veranstaltung von Feiern der Jugend, ins besondere in den Schulen, übertrug der Rat das weitere dem Vorstande des Städtischen Schulamtes. Dresden. Wegen der durchgreifenden Er folge bei Lodz hatte die Kommandantur am Montag nachmittag die Beflaggung aller öffentlichen Gebäude ungeordnet. Da auch von der Einwohnerschaft der Freube über die Erfolge unseres Ostheeres durch das Hissen der Fahnen und Wimpel Ausdruck gegeben wurde, so prang- tcn die ganze Stadt und die Vororte im herrlichsten Flaggenschmuck. In den Straßen herrschte vor allem am Montag abend ein überaus reges Leben. * Dresden. Angehörigen feindlicher Staaten wird die Ausübung der Fischerei im Bezirk des 12. Armee korps vom stellvertretenden Generalkommando untersagt. P.i r n a. Ein Schadenfeuer äscherte das Wohnhaus und die Scheune aus dem Kegelschen Grundstück in Bonne« vitz ein. Dem Fabrikarbeiter Machunke verbrannten seine ganzen Habseligkeiten. Man nimmt an, daß das Feuer von :inem 7 jährigen Knaben angelegt ist. Bautzen. Auf der Linie Dresden—Görlitz wollten zwei Landstnrmleute, die bei Seitschen auf Bruckenwache standen, einem Personenzug ausweichen. Dabei wurden sie von dem aus Bautzen kommenden Schnellzug überfahren und getötet. Beide sind Familienväter, der eine stammt aus Zittau, der andere aus Birkenroda. Neustadt jSa.). Etwas für Skatspieler: Im Restaurant zum „Sängerheim" am Markte wurde kürz lich ein interessantes Skatspiel beobachtet, das jetzt da selbst eingerahmt worden ist. Mittelhand hat Nullouvert, Vorderhand hält ,,Grand aus der Hand" mit grünem Unter und drei Däusern mit Zehnen beseht, Hinterhand aber hat Grandouvert mit den übrigen drei Wenzeln und siebenmal Rot. Vorderhand wäre natürlich auf sein Grand hi» schwarz geworden „wie die Nacht". G) IM-NM in««.«»»
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