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sm« BerllMgermA der Le»i»lat>trp«riod« de» Reichstage» über dm IS. Juni«. I. hinaus ist vor «Mi-« Mmatm mehrfach erörtert Word«. Den Negierung« wurde ruchegelegt, die süafjLhrig« LegislaMrprriodr nicht vom Lag« der Sahl i« Jimi, sondern vom Lag« de» erst« Zusammentritte» im Dezember 1898 zu rechn«. Man dachte auf diese Weise Nam» zu gewinn« siir die Erledigung de» Zolltarif. In eine« Bericht über die parlamrnrartsche Thätigieit der sozialdemokratischen Reichsta-sfraktion war nun gesagt, daß die Negierung sich von GiaatSlrhrern habe bescheinig« lass«, daß dl« Legislaturperiode süns Jahre nach de« Zusammentretm des Reichstages «dige. also im Dezember 1903. Hieraus schreibt össiziös di« »Nordd Allg. Zig.": ,E» dürste de« »vorwärts* schwer sollen, nachzuweis«, wann und wo die Regierung die .Frage* betreffs der Dauer der Legislaturperioden des Reichs tages ausgrworsev hat.* — Hiernach kann wohl dir Er« örteruog über den Plan, die Legislaturperiode noch über den Juni nächsten Jahre» hinaus zu verlängern, a» abgeschlossen angesehen werden. )k( Der preußische Minister der öffentlichen Arbeiten, Budde, will nicht mehr dulden, daß Zeitungen al» Handgepäck von den Eisenbahnen befördert werden. An sämmtliche Eisenbahn-Direk- Nonen seiner Verwaltung hat er nachstehend« Erlaß gerichtet: Durch Erkmutniß de» Reichsgericht» vom 1. Mai d. I. ist ent schied« Word«, daß die Beförderung postzwangkpflichttger Zeitungen al» Reisegepäck nach 8 30 ff. der Eisenbahn. Verkrhrs- vrdnung durch rxprefse Boten gegen die Bestimmungen im ß 2 8«» Reichrpostgesetze» vom 28. Oktober 1871 verstößt, während dir Beförderung solcher Zeitungen al» Etsrubahn-Handgepäck -xprrffer Voten (8 28 der Eisrnbahn-BerkehrSordnung) zulässig ist. Dir königlichen Eisenbahn-Direktionen beaustragr ich, streng darüber zu wachen, daß Zeitungen von express« Boten al» Reisegepäck überhaupt nicht mehr aufgegebeu werd«. Ferner iä die genau« Beachtung de» Erlasse», daß in der ersten, zweiten und dritten Wagenklasse dem Reisenden nur der über und unter seinem Sitzplätze befindliche Raum zur Unterbringung von Handgepäck zur Verfügung steht, und Sitzplätze mit Hand« vepäck nicht belegt werden dürsen, den brtheiligtrn Dienststellen in Erinnerung zu bringen. ES ist außerdem zu meiner Kennt- niß gekommen, daß von einzeln« Zeitungsspediteuren zwe Fahrkarten gelöst werd«, um den ihnen zustehend« zweiten Sitzplatz zur Unterbringung von Zeitung»-Packeten zu benutzen ES ist sefizustrllen, ob auch in Ihrem Bezirk derartige Fälle > erachtet worden sind, und wie dem gegenüber verfahren ist. Ich bemerke schon jetzt, daß auch in diesen Fällen die Sitzplätze ritt Handgepäck unter keinen Umständen belegt werden dürsen. * Kaum hat der Aachener Dom seine Reliquien verschlossen, da kommt schon M. «Gladbach, um auch seinerseits die in keinem Gewahrsam befindlich« „Heiligth Ürner* auszu sollen. Dabei wird wieder Karl der Große zitirt, der ebenso wie seiner LieblingSstadt Aachen, auch M.-Gladbach dies« An denken verehrt hat Die neue Schau soll vom S. bis 19. Au- xast dauern und folgend« Gegenständ« «msaffrn: Einen groß« Thril drS Tischtuches, aus welche« Christus daS letzte Abend wahl mit seinen Jüngern gefriert hat. — Biele Bruchstücke eine» Kelche», dessen der Heiland sich am letzt« Abmdmahle wit dm Jüngern bedient Hot. — Ein Schüssrlchen, desgleichen wie vor. — Ein Stück von dem Purpurkleidr, in welchem Christus von dm Soldaten verspottet wurde. Bier kleiner« Theile von den Gewände,n der hl. Jungsrar, Maria. — Zwe keiner« Theile von den Kleidern deS hl. Johanne» de» Eoan« . elistm. — Partikeln vom Holze de» Kreuze» unsere» Herr» und von andern LeidrnSwerkzeugen. — Theile von dem Tuche, welche» das Haupt Christ! im Grabe bedeckte; von dem weißen Kleide, in welchem Christus von Herodes verspottet wurde v. a. m. Oesterreich. Das ruthenische Blatt „Dilv" und auch andere Lem berger Blätter veröffentlichen, Einzelheiten über den Feld- arbeiterstreik in Galizien, wonach sich bi» jetzt die Lage immermehr Verschlechtert hat und die Ernte, welche ausnahmsweise gut auf dem Halme steht, ernst- ich gefährdet ist. Die hohen Geistlichen ermahnen ihre Untergebenen, die Bevölkerung überall zu beruhigen und auf die traurigen Folgen van Gewaltthaten aufmerksam zu machen. Das Einschreiten deS Militärs hat die gegen heilige Wirkung gehabt, die man beabsichtigte. In einem Dorfe ritten die Husaren mitten in eine Volksversamm lung hinein, die eben beriech, wie der Ausgleich mit den Gutsbesitzern zu verwirklichen sei. 173 Personen wur den verhaftet, mit Stricken zusammengebunden und in daS bewachte Dorf getrieben, >vo man sie in einen Stall zwängte. Sie blieben 24 Stunden ohne Nahrung; darauf wurden sie, ebenso gebunden, ins Gefängnitz gebracht. In manchen Orten verweigern die Ortsvorsteher und die Bauern dem herbeigerusenen Militär Quartier, wobei es zu heftigen Zusammenstößen kommt. Die „Voss. Ztg." meldet aus Wien: lieber die Maß- nahmcn der Regierung zur Beilegung des deutsch tschechischen Sprach en st reites berichtet die „N. Fr. Pr.": Die Berathungen beginnen in der zweiten Hälfte dieses Monats und sollen noch vor Zusammentritt des Reichsrathes im September beendet werden. Es handelt sich um die Frage, unter welcher Bedingung die deutschen Parteien der Einführung der inneren tschechischen Amts sprache, das heißt der tsck)echischen Verkehrssprache zwi schen den Acmtern und Behörden in den tschechischen Be zirken, zustimmen würden. Noch größere Schwierigkeit als die sachliche Erledigung dieser Frage bietet die for male Seite, denn ein textlich noch so knapp gefaßtes Spvachengesetz könnte im Reichsrathe vor Beginn der Ver handlung über den Ausgleich mit Ungarn nicht erledigt werden, und den Weg der Regierungsverordnung wollen die Deutschen seit den Erfahrungen unter Badeni- und Thun nicht zulassen. Die Regierung hat neuerlich Spra chengesetzentwürfe ausgearbeitet, die nach Gesagtem wenig Aussicht haben, Gesetz zu werden. Sraxkretch. Die Aufregung in Frankreich wegen Schließung der geistlichen Schulen dauert fort. Heute soll eine neue große antiklerikale Versammlung im 10. Wahlbezirk stattfinden. Als Redner sind der Abgeordnete Chaune und der frühere Priester Charbvnelle gemeldet. In der Bretagne wurden die Ordensschulen die ganze Nacht hindurch von der Be völkerung bewacht. Sogar in den Kirchthürmen wur den Wachtposten ausgestellt, um rechtzeitig das Heran ¬ rücken von Gendarmerie und Militär zu melden. Katho lische Priester durchziehen die Gegend und fordern die Bevölkerung aus, die Truppen mit den Rufen: „Es lebe die Armee, es leben die Schwestern, es lebe die Freiheit!" zu empfangen. Die Arbeitgeber fordern ihre Arbeiter auf, sich an der Kundgebung zu betheiligen, da sie sonst die Werkstätten schließen, würden. Gendarmerie und Trup pen sind bei Anbruch der Nacht nach der Bretagne abge gangen. — In Cruet Wurde der Polizeikvmmissar in dem Augenblick, als er die dortigen Schulen schloß, von Frauen zu Boden geworfen und gemißhandelt. Die gefährlichsten Giftbeere«. Im Sommer bieten Beere» eine willkommene Ersrlfchunz. Unter den heimischen Berrenarten b finden sich aber auch viele giftige, von den« einige hier beschrieben werden sollen. Die Einbeere (karis gaaärikoUu) ist eine Pflanze mit 10—20 Centimrter hohem, rlniachrm Stengel. Dieser Stengel trägt vier, seit« süns spitz einförmige Blätter, die sich aut einer Höhe im Kreuz gegenüberflehen. Ueber dies« Blättern erhebt sich iw Mat «ine grünlich«gübe Blvme, die vier Kelch- und vir, Blumenblätter hat. AuS dieser Blüthe entwickelt sich im Juli «b Anguß die schwenzblaur Vene, welcher die Pflanz« . ihr« Nam« verdankt. Di« ganze Pflanz«, besonder» aber die V Beer« find giftig. Es geuügt der Genuß wentger Beerens I um di« schlimmst« Zusälle herbeizusühr«. Werd« ad« mehr gegessen, fo tret« ohne schnelle Hilst Starrkrampf und d« Tod ein. Dst Anwendung schnell zu beschaffender Sezen mittet ist gerade bei derartig« Vergiftungen von größter Wichtigkeit, da in Feld und Wald «eist kein Arzt in der Nähe tft und r», ehe einer herbrlgerusm ist, leicht zu spät sei« kann. Gegeu« mittel bei einer Vergiftung durch Einbeere» find lauwarme Milch in großer M«ge bis zum Erbrech« gruoff«, schwaches Gristnwaffer und nach eingrtretmrm Erbrech« dünner, «armer Kaffee, Kamillen» oder Fliedrrthee. Letzere Getränke hab« den Zweck, ein« gelinden Schweiß hervorzurusru. Sind di« Beer« schon längere Zeit genoss«, ehe mau elngreis« kann, so find auch Klystier« mit ein wenig Seist, Salz und Wasser zu rmpsehlen. Die Tollkirsche (ätropa dvllaäono») gehört ebenfalls zu den gesährlichst« Giftpflanzen durch ihre furchtbaren Gift- ' beeren. Daraus deuten auch schon die Namen hin, die der Pflanze vom Volk« beigelegt wurden So heißt sie auch Toll beere, Teusrls-, Schlas-, WolsSbeere, Wuth- und WolsSkiische. Die Tollkirsche ist eine ziemlich ansehnliche Pflanz« mit 1 bis 1 r/, Meter hohen Stengeln. Die dunkelgrünen, aus der Unter seite behaarten Blätter suhlen fich fettig an. Sie stehen zu zweien abwechselnd um den Stamm vrrtheilt; e» ist von den zwei zusammenstehrnden immer eine» etwa» kleiner. Die ziem lich unansehnlichen Blüthrn sind glockenförmig und stehen in den Blattwinkrln. Sie find schmutzig brounröthlich gefärbt und haben einen etwa» lebhafter« Saum. Alle Theile der Pflanze sind giftig: am gefährlichsten aber wird sie im Hochsommer. Dann entirickeln sich au» den Blüthrn die glänzend schwarzen Beeren, die täuschend schwarzen Kirsch« ähneln, aber keinen Kem, sondern viele schwarze Samen enthalten. Der Genuß dieser prächtig auSsrhrndrn Beer« hat schreckliche Folg«. Schlund, Hal» und Eingeweide werden entzündet, eS folgt Neigung zum Erbrech«, Ekel vor all« Speisen, Erweiterung der Pupille, Verlust drS Gesichtes und der Sprache, Wahnsinn, Raserei und endlich der Tod. Um daS Gist au» dem Körper zu entsernen, sind zuerst Brechmittel, gleich welcher Art, anzu wenden. Ist daS Gift schon länger im Körper, so wird für weitem Abgang durch daS Eingrbm von 15—20 Gramm Glaubersalz gesorgt. Glaubt man, daß daS Gist schon in» Blut übergegangrn ist, so ist ein» der kräftigst« Gegenmittel der Essig. Dieser hat die Krast, die Wirkung drS Giste» auf« zuhebeu oder wenigsten» zu schwäche». Man glrbt ihn eßlöffel weise, rein und mit Wasser verdünnt. A.hnlich wie der Essig wirken alle audem Sänr«, wie Citronrnsast, Limonade, saure Früchte (Johannis- und Stachelbeeren), sogar Saurrkrautbrühe. Vorzüglich ist auch starker Kaffee, er belebt zugleich den ange griffnen Magen und macht die andrm Mittel wirksamer. Ist bereits Lähmung oder Gefühllosigkeit eingrtretrn, so reibe man Bauch und Rückgrat bis zur Ankunft deS Arzte» mir groben in Essig getauchten Tüchern. Der Seidelbast (Vnxtrvs wsrsrsuw) ist ein kleiner, 2 bi» 4 Fuß hoher Strauch, welcher vom Bolksmund auch Kellerhals, Pfefferbeere, Menschrndirb, WolsS- «ud Gistbast ge nannt wird. Die Wurzel hat dir Dick« eiurr Federsvule, ist holzig und hat in»« eine weiße, auswendig ein« bräunliche Farbe. Dir bastartige, zähe Rinde enthält einen Saft, der so scharf ist, daß er aus der Hand Blas« zieht. Die Blüthrn sind der Blüthe des spanischen Flieder», der sog. Nägelchen ähnlich und haben eine hübsche pfirfichrothr Farbe. Sie riechen anch ange nehm, doch verursacht ihr Geruch Kopfschmerzen und Urbrlk.it. Die Blätter stehen an den Enden der Zweige in dichten Büschel», sind lanzettförmig und hellgrün. AuS dm Blüthrn entwickel» fich im Spätsommer erbsengroße, scharlrchrothe Beer«, welche inwendig gelb und sasttg find und eine« risörmigen, gelben Sammlern mthalten. Sie hab« «in« scharfen beißenden Gr- Aber nicht ein Anhalt zur Auffindung des Paares ist gegeben, kein weiterer Name genannt, aber Malthus muß Heer in Borkum sein, wie hätte ich sonst die Bücher ver wechseln können, wenn wir nicht eine Zeitlang zusammen gewesen, denselben Weg gewandelt wären? Das Suchen nach ihm wird meinem Aufenthalt hier einen neuen Reiz geben, denn ich gestehe, daß ich doch schon anfing, hie und da die Wahrheit des Wortes zu empfinden, daß doch eigentlich das, Was einzig und allein dem Menschen dauernd genügt, der Mensch und immer wieder der Mensch ist! Ich fing an, mich zuweilen nach der Möglichkeit eines mündlichen Gedanken - Austausches zu sehnen — das wird besser werden, sobald ich den Ver fasser jenes Tagebuches entdeckt habe, denn ich fühle, daß ich mit ihm in Allem harmoniren würde! Jetzt ist es Abend und draußen tiefe Nacht, kein Stern am Himmel zu sehen, und der Regen schlägt in dicken Tropfen gegen die Scheiben. Still und klar sendet aber der Leuchtthurm sein grelles Licht hinunter in mein Zimmer, das so klein und eng, so sauber und heimlich ist wie eine Schifsskajüte — ob da» Feuer da oben in dieser dunkeln, Mimischen Nacht Ävhl einem armen, verirrten Schiffer als Rettungs- stetn strahlen und ihn wieder auf den rechten Weg, an daS Ziel seiner gefahrvollen Reise führen wird? * o 12. August. Sonnenschein — endlich wieder wärmer Sonnenschein! Wer hätte VaS gedacht näch dein Uüwetter ditser Nacht? Ich bleib« auch «ine Sekunde länger zu HäuS, nur noch den Vrits schUeWr M dann eile ich züm Strand, Eich eistMal Eder MnbeNlang in den Sand wich eiüzügräbrn Änd — hör Wim Dkigen Äakchu» zu filchim! Lebe Wchl, Wüter Freund — höchstens wehr von steinern WchkD t ..» H Hy Den 14. August. Vergebens habe ich mich aus meiner bisherigen, be haglichen Ruhe selbst ausgestört und mische mich unter die „Gesellschaft", überall meinen Blick spähend umher schickend, in der Hoffnung, Jemand zu finden, an den ich mit einiger Berechtigung herantreten könnte und fragen: „Sind Sie Malthus?" Aber ich kann dir bis heut noch nichts tveiter darüber berichten. Deine Cousine, die blau bebrillte Donna, schwärmt nach wie vor das Meer an und sinnt über neue Stoffe, lvvmit sie das lesende Publi kum überraschen kann — ich fliehe sie nach wie vor. Ja, wenn Wilma Melnick die Feder so kräftig zu führen verstünde, wie mein junger Freund; aber daran erlaubst du mir wohl blindlings Zu zweifeln! Für mich giebt es nun einmal keinen unsympathischeren Gedanken, als eine schriftstellerische Frau; nachlässiger Anzug, unordent lich geführte Wirthschaft und Tintenflecke an den Fingern sind in meiner Idee unzertrennlich von ihr. Ob es eine Folge des Gegensatzes in der äußeren Er- scheinung oder überhaupt ein magnetischer Zug, der meinen Blick von der dichtenden Schönheit auf denj Movlcn- spitzen zu dem jungen Mädchen lenkt, das ich ost auf meinen einsamen Spaziergängen in Begleitung eines alten Herrn begegne? Jedenfalls ruht mein Auge gern auf der anspruchslosen, einfachen Gestalt, und was ich heut Abend erlebt habe, läßt mich ihrer mit besonder« Interesse ge denken. ES war beim Sonnen-Untergang, zur Zeit der Hoch- flüth, und twtzdeM der SturM sich gelegt, schäumte und toste die Sev, daß die menschliche Stimme Mühe hattq, sich verständlich zu machen. Trotzdem traf mein Ohr plötzlich Gesang, und wie ich mich der Stelle näherte, sah ich jenes junge Mädchen mit ihrem steten Begleiter etwa» zurück in Len Dünen sitzen und hörte sie Beide mit kräftiger, frischer Stimme eiy Wendlied singen, was mich, bet Meiner Liebe zur Musik, natürlich veranlaßte, still zu stthen Und bis zum Vibe pi lauschen. Ich ertappte mich bei der stillen Frage: wer mögen die Beiden wohl sein?- als ich sie ihren Heimweg antreten sah durch die Dünen - hindurch und beobachtete, wie sorgsam die Tochter dabei den Vater unterstützte. Aber ich bleibe auch jetzt meinem Vorsatz treu, nicht in der Kurliste zu forschen, und über lasse es dem Zufall, ob ich Näheres'über sie erfahren werde- Jedenfalls versuche ich, so oft mir nur irgend eine Ge legenheit sich bietet, den Gesang der Beiden wieder zu hören — welch ein Vorzug, eine solche Stimme zu besitzen! 15. August. Es ist Sonntag, ich komme soeben aus der Kirche — laß mich'S gestehen — dorthin gelockt durch die Hoffnung, mein Sängerpaar dort wieder zu hören, denn ich hatte Vater und Tochter in der Thür des kleinen Gotteshauses verschwinden sehen und folgte ihnen hinein. Ich bin reichlich belohnt worden für die kleine Bemühung, mir einen Platz hinter ihnen zu verschaffen, den,» ich hatte eine Stunde wahrer Erbauung in dem schmucklosen, ein fachen Gotteshaus, durtch dessen weitgeöffnete Thür der Duft des frischen Heus von den Wiesen rings herum ein drang und wo das ferne Dosen des Meeres die Pausen ausfüllte zwischen der schlichten Predigt deS GotteSworteS und dem Gesang des schönen, alten Kirchenliedes. Die Wenigsten wußten wohl, wem wir eS heut verdankten, daß die Melodie desselben richtig getragen wurde, di« Worte so kräftig erklangen und dann wieder so sanft ver hauchten! Mein Wunsch, die junge Dame kennen zn lernen und noch einmal — nein I nvch oft singen zu hören» wird immer lebhafter. Dawjestme- joßtzl»