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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189408136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940813
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-08
- Tag 1894-08-13
-
Monat
1894-08
-
Jahr
1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1894
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Die „Post" meldet: Anläßlich des Erdbeben« in Konstantinopel hat der Kaiser 10000 Mark bewilligt. Davon sind 5000 Mark zu allgemeinen Unterstützungszwecken und 5000 Mark ausschließlich für die deutsche Schule in Konstantinopel be stimmt. — An dem am Freitag Abend zu Ehren de« Kaiser- Wilhelm in Lowe« veranstalteten Diner zu 36 Bedecken nahmen außer der Königin und dem Prinzen von Wale« auch der Herzog von Jork, Prinz Heinrich von Battenberg und der deutsche Botschafter Graf Hatzfeldt theil. ES heißt, daß der Reichskanzler Graf v. Caprivi am 26. d. M. zum mehrwöchentlichen Kurgebrauch in Karlsbad etntreffen werde. Die „T. R." schreibt: Bei Besprechung der Thatsache, daß jetzt beständig vertrauliche Aktenstücke in sozialdemokra tischen Blättern veröffentlicht werden, haben wir der Ansicht Ausdruck gegeben, daß vielfach darin gefehlt wird, daß die Behörden Dinge als vertraulich bezeichnen, die chrer Natur nach nicht so behandelt werden können. Dadurch muß dir strenge Auffassung der Beamtenpflicht unwillkürlich gelockert werden. Ein aus dem Leserkreise ihr zugegangenes Schreiben enthält folgendes: „So sehr der Vertraucnsbruch, den die Veröffentlichung amtlicher Aktenstücke in sich schlicht, zu verurtheilen ist, so ist es doch unbe dingt nothwendig, zwischen den einzelnen Fällen zu unterscheiden und insbesondere stets eingehend zu prüfen, ob ein Vertrauensbruch über haupt vorliegt. Eiu solcher ist aber mit dem veröffentlichten Fall nicht verbunden. Die Fassung des Altenstücks weist daraus hin, daß es sich um eine Eröffnung handelt, die einem Posthilssboten persön lich gemacht worden ist. Derartige persönliche ittheilungcn können aber siir den unmittelbar Betheiltgten nicht die Eigenschaft amtlicher Schriftstücke haben, für welche die Bestimmungen des Amtsgeheim nisses gelten, und eS kann sonnt auch den Behörde» nicht die Be- sugnisl zuerkannt werden, derartige persönliche Eröffnungen unter dem Siegel der Verschwiegenheit zu machen, denn in diesem Falle würde, um das Unsinnige eines solchen Schrittes klar vor die Augen zu führen, der Posthilssbote nicht einmal befugt gewesen sein, seinen nächsten Anverwandten, also auch nicht seiner Braut, Mittheilung zu machen. Geht die Veröffentlichung von einem der unmittelbar be theiltgten Posthilssboten aus, so liegt somit auch kein Vertraucnsbruch vor. Nur wenn ein Unbetheiligter das Schriftstück der Oesfentlichkeit übergeben hat, hätte man Veranlassung, von Veiletzung einer Be amtenpflicht zu sprechen." Varzin, 11. August. Das Befinden der Fürstin Bismarck hat sich soweit gebessert, daß Prof. Schweninger heute abgereist ist. Der.Fürst befindet sich sehr wohl. Oesterreich. Die „Politische Correspondenz" meldet: „König Milan, der Freitag Abend mit dem Orientexpreßzug in Wien eingetroffen war, stattete dem Grafen Kalnoky Sonnabend Mittag einen längeren Besuch ab. Der König beabsichtigt, seinen ständigen Aus nthalt in Serbien zu nehmen und begiebt sich direkt nach Nisch. Im Lause dieses Monats werden die Könige Alexander und Milan nach Belgrad zu rückkehren." Italien. Nach römischen Meldungen erhält Crispi täglich anarchistische Drohbriefe. Sie kündigen für den 12. August, den Tag seiner Abreise nach Neapel, ein Attentat an, welchem er trotz aller Wachsamkeit nicht entgehen könne. In- zwischen wird der Sicherheitsdienst um Crispi, wenn er sich auch nicht im entferntesten beunruhigt zeigt, mit doppelter Wachsamkeit besorgt. Krankreich. Das Amtsblatt veröffentlicht ein Decret, nach welchem die Pariser Weltausstellung im Jahre 1900 vom 15. April bis 15. Nooemb.r geöffnet sein wird. Der Ausstellungsplatz wird das Marsfeld, den Trocadero, die Invaliden Esplanade, den Jndustriepalast und sämmtliche Geinequais umfassen. Der „B. Loc.-Anz." meldet: „Auf Grund verläßlicher Informationen kann berichtet werden, daß die Weigerung des Conseilpräsidenten Dupuy, auf die „Enthüllungen" Vttroc's zu antworten, der Absicht entspringt, gegen seinen Wider sacher einen entscheidenden Streich zu führen. Ein hoher Beamter des Ministeriums des Innern tdat die Aeußerung: „Wir lassen sie auspacken und werden sie dann umso besser packen!" Die Berurtheilung CaserioS wird seitens der italienischen Regierung keinen Einspruch erfahren. Sonst ist es Ge- pflogenheil der italienischen Regierung, für die außerhalb Jtalins zum Tode verurtheilten italienischen Staatsbürger die Umwandlung der Todesstrafe in Kerker zu verlangen, da in Italien selbst die Todesstrafe abgeschoffl ist. Bezüg lich CaserioS sei jedoch angesichts der besonderen Umstände und des entseilichcn Charakters der Thal beschlossen worden, davon Abstand zu nehmen. — Der Schwurgerichtshof zu Dijon verurtheiile drei Anarchisten wegen Verherrlichung Caserio's und wegen anarchistischer Propaganda zu Strafen von drei Jahren Gefängniß bis zu fünf Jahren Zwangsarbeit. Großbritannien. Das Unterhaus nahm die dritte Lrsung der Bill, betreffend die schottische Lokalverwaltung, sowie der Bill, betreffend die Errichtung von Prisengerichten in den Kolonien, an. Rußland. Die anarchistische Gefahr macht sich auch in Rußland bemerkbar. In den Hoskreisen von St. Peters burg wurde der Umstand, daß die kaiserliche Familie am Hochzeitstage der Großfürstin Xenia die übliche Rundfahrt durch den Petechospark unterließ und auch dem Feuerwerk nicht beiwohnte, viel besprochen. Jetzt verlautet, der Grund dieser auffälligen Erscheinung sei dann zu suchen, daß der Czar 'Drohbriefe erhalten habe, in weichen ihm der Vor wurf gemacht wird, daß er anläßlich der Hochzeitsfeier keine Begnadigungen verfügt habe. Der russischen Regierung seien neuerdings mehrfache Warnungen aus dem Auslande zuge gangen, man befürchte infolge dessen, daß sich Anarchisten in den Peterhospark eingeschlichen hätten. Marokko. Der Sultan bekundet weiter große Energie. Die Aenderungen im Personale der obersten Aemter in Marokko dauern an. Gegen diejenigen bisherigen Beamten, die sich Mißbräuche zu Schulden kommen ließen, wird mit unnachsichtiger Strenge vorgegangen. Die Gnadengesuche der Verwandten der abgesetzten und in Haft befindlichen früheren Minister sind, obgleich auch die Mutter des Sultans sich sür einzelne der letzteren verwendet haben soll, ohne Erfolg geblieben. Der Sultan selbst hätte sich vielleicht betreff« einiger der Verhafteten erweiche« lasse«, die jetzigen Minister haben sich jedoch mit Entschiedenheit gegen jeden derartigen Gnadenakt ausgesprochen. Trotz)«« gährt es hie und da doch noch. Unter den marokkanischen Stämmen in der Um gegend von Mazagan herrscht eine nicht unbedeutende Be- wegnng. Der Gouverneur befürchtet einen Angriff. vertttcheSSächsisches. Riesa, 13. August 1894. — Heute Vormittag beendete da« Carabinier-Regiment seine diesjährigen Gchwimmübungen. Zur Besichtigung dieser Uebungen trafen heute morgen Seine Königliche Hoheit der kommandirende General, sowie der Kommandeur der 3. Di vision No. 32 und der Kommandeur der 3. Kavallerie-Bri gade No. 32 auf hiesigem Bahnhof ein, um sich alsbald mittelst Wagens nach Zschepa an der Elbe zu begeben. Diese Uebungen gingen glatt von statten und wurde hierbei auch ein Geschütz mittelst Faltboote über die Elbe gesetzt. Das Carabinier-Regiment wird am 15. dss. MtS. das Baracken lager wieder verlassen und in seine Garnison zurückmarschiren. — Gestern beging der hiesige Gesellenverein sein 18. Stiftungsfest. Zur Feier des Tages fand Nachmittags von 3 Uhr ab zu Gunsten des Verschönerungsvereins ein Concert im Stadtpark statt, wozu Jedermann Zutritt hatte. Der Verein hat eine Einnahme von circa 63 Mark erzielt. Am Abend vereinigten sich die Mitglieder im Saale des Schützen hauses zu einem gemüthlichen Ball. — Vorigen Sonnabend sind zu beiden Seiten des Fest platzes unseres Stadtparkes zwei hübsche Vogelfutterhäuser aufgestellt worden, die ein Geschenk eines hiesigen Vogel- freundeS sind. Sie tragen beide die treffende und sinnreiche Inschrift: „Des Sängers Lohn." Wenn auch jetzt noch un benutzt, so werden sie doch im nächsten Winter gute Dienste leisten. — Das Königl. Ministerium des Innern hat auf Vor schlag des Plenums der Königl. Brandoersicherungs-Kammer genehmigt, daß bei Erhebung der BrandversicherungS-Beiträge für die Gebäudeversicherung auf den zweiten Termin dieses Jahres ein Erlaß von einem halben Pfennig auf jede Bei tragseinheit stattfindet. Es sind daher diese Beiträge am 1. Oktober d. I. nur in Höhe von einem Pfennig von der Beilragseinheit zu erheben. — Nach der neuesten Bestimmung der königlichen Ober- rechnungSkammer haben Dienstboten und Gesellen, falls sie als Zeugen vor Gericht erscheinen, nur dann Anspruch auf Zeugengebühren, wenn sie eine Bescheinigung ihrer Dienst herrschaft bez. ihres Pleisters dahin einbringen, daß ihnen ein bestimmter Betrag von ihrem Lohne in Abzug gebracht wird. — Die Frage, ob es zulässig 'ei, in Arbeitskleidung vor Gericht zu erscheinen, wurde in einer Verhandlung vor der 5. Ferienstrafkammer des Dresdner Landgerichts erörtert. In einer Sache gegen ein Mädchen, das wegen Diebstahls angeklagt war, war auch ein Handarbeiter als Zeuge vor geladen. Derselbe war in seinem gewöhnlichen Arbeitsanzuge erschienen. Dies gab dem Staatsanwalt Veranlassung, den Gerichtshof zu ersuchen, für den Zeugen eine Ordnungsstrafe auszuwerfen, es sei dies eine Mißachtung des Gerichtes, und dem könne nur durch die Bestrafung abgeholfen werden. Der betreffende Zeuge führte nun an, daß er habe von der Arbeit weglaufen müssen, cs sei ihm nicht möglich gewesen, sich anders anzukleiden. Das Gericht war der Meinung, daß in dem Tragen eines schlichten Arbeitsanzugcs eine Mißachtung nicht zu erblicken sei, und ließ den Antrag des Staatsanwalts unberücksichtigt. — Der sächsische Radfahrerbund veranstaltet Sonntag den 19. d. M. eine Distanzfahrt Zittau—Leipzig. Die Strecke beträgt 204 1cm und ist auf Zweirädern zurückzulegen. Die vier Preise betragen 150, 100, 50 und 25 Mk. nebst einer Ehrenurkunde. Der Start beginnt am 19. August morgens 6 Uhr am Löbauer Platze in Zittau. Berührt werden Herrn hut, Löbau, Hochkirch, Bautzen, Bischofswerda, Dresden, Mei ßen, Drossel, Oschatz, Wendisch-Luppa, Wurzen und Pauns dorf. Leipzig. — Der Wasserstand des ElbstromeS ist wieder im Ab nehmen begriffen, jedoch bis auf weiteres noch derartig be schaffen, daß dem Schifffahrts- und Flössereibetrieb keinerlei Hindernisse bevorstehen. — In Leipzig hat eine große Anzahl echt deutsch ge- sinnter Männer vor einigen Monaten den „Deutschen Patrio- len-Bund" gegründet. Er hat den Zweck, die Errichtung des Völkerschlacht-Denkmals, dessen Grundstein schon seit 1863 tei Leipzig in der Erde schlummert, durchzuführen. Die Bereinigung, der die Behörden und maßgebenden Persönlich keiten Leipzigs angehören, läßt an alle Turn-, Gesang-, Schützen, und Sportvereine die Aufforderung ergehen, diesen edlen Zweck durch Beiträge zu unterstützen, resp. sich an den Bund anzuschließen. Der Vorsitzende des Deutschen Patrioten bundes, Herr Architekt Clemens Thieme in Leipzig, An der Pleiße 12, ist gern bereit, jede weitere Auskunft zu ertheilen. — Die Auswanderung aus dem Königreich Sachsen betrug im Jahre 1893: 3908 (2335 männliche, 1559 weib liche) Personen. Von diesen gingen nach den Vereinigten Staaten van Amerika 3494, nach Britisch-Nordamerika 184, nach Westindien 4, nach Brasilien 115, nach den argentinischen Staaten 38, nach Chile 15, nach anderen südamerikanischen Staaten 5, nach Afrika 34, nach Asien 4, nach Australien 15. Lommatzsch. Nachdem vor einigen Tagen mit der Anlegung des Sammelbassins bei Churschütz begonnen und dessen Herstellung am Dienstag bereits beendet worden war, ist am vergangenen Mittwoch zur Quellsassung geschritten worden. An demselben Tage ist nun auch mit den Wasser- leilungsarbeiten innerhalb unserer Stadt und zwar zunächst am Schützcnhause begonnen worden. Etwa 30 lieber-Flur- Hydranten sollen in der Stadt angelegt werden und zwar im allgemeinen in einem Abstand von 100 Meter. Am Schützenhaus soll rin Druckständer zur Aufstellung kommen. Meißen. Der kürzlich auf dem Waldschlößchrn-Neubau abgestürzte Maurer hat einen Bruch des linken Oberschenkel« und des linken Handgelenks und außerdem schwere Verletzungen am linken Auge und am Kinn erlitten. Innere Theile de« Verunglückten, der bisher stet« bei voller Besinnung gewesen ist, sind anscheinend nicht bedenklich verletzt. — In der dieser Tage abgehaltenen Gesammtausschuß-Sitzung des Gewerb- vereine« berichtete der Vorsitzende eingehend über die Vor bereitungen zur Aufführung des Herrrg'schen Lutherfestspiel«. Die Aufführungen werden in der Zeit von Mitte Oktober bis Mitte November stattfinden, Bürger aus den verschiedensten Berufsklaffen haben ihre Mitwirkung zugesagt. Der ersten Leseprobe wohnte auch der EphoruS, Herr Superintendent Dr. Kohlschütter, bei. Als darstellende Personen werden sämmtliche Mitglieder des Ausschusses an der Aufführung theilnehmen. Cölln. Ueber die Persönlichkeit des in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend auf der Bahnstrecke zwischen hier und Neusörnewitz todt aufgefundenen, anscheinend frei willig aus dem Leben geschiedenen Mädchens hat sich noch nichts ermitteln lassen, obwohl die Verablebte kaum aus größerer Entfernung hierher gekommen sein kann, da sie nur nothdürstig bekleidet war. Der Tod ist ärztlichem Ausspruch zufolge durch einen Schlag gegen den Kopf und durch dadurch verursachten Blu:erguß ins Gehirn herbeigeführt worden.. Dresden. Se. königl. Hoheit Prinz Friedrich August ist heute Montag früh mit dem Schützen-Regiment zu dem Gefechtsschießen bei Grumbach auSgerückt. Se. königl. Hoheit wird im Albert-Salon zu Tharand einen achttägigen Aufent- halt nehmen. Am 20. d. M. trifft der Prinz in Freiberg ein und bezieht dort Quartier. Dresden. Sonnabend Nachmittag fingen mehrere Arbeiter einen munteren Rehbock, der auf Neustädter Seite in die Elbe gegangen, quer durch den Elbstrom ge schwommen war und an der Vogelwiese landen wollte. Er wurde der Polizei auf dem Vogelwiesen-Platz übergeten und in den Zoologischen Garten geschafft. — Im Laufe des Sonnabend Nachmittag wurde die Feuerwehr nach dem Ma schinenhaus der Leipzig-Dresdner Eisenbahn gerufen, wo ein größerer Brand im Entstehen begriffen war. Dem energi schen Eingreifen der Feuerwehr, welche circa Stunde mit 2 Schlauchleitungen arbeitete, war es zu danken, daß das ausgebrochene Feuer auf seinen Herd beschrc'n't blieb. Zittau. 500 Kronen Belohnung auf die Ergreifung des Raubmörders Josef Köglcr sind nun auch von der Be- zrrkshauptmannschast Gablonz ausgesetzt worden. Die>en Preis erhält nach der bezüglichen Bekanntmachung auch der jenige, welcher den Sicherhcitsbehörden oder d ren Organen solche Nachrichten, Mitiheilungen oder Anleitungen zugehen läßt, welche geeignet sind, die Festnahme Köglcrs herbeizu führen. Im Ganzen sind nun gegenwärtig 800 M. und 500 Kronen (400 Mark), also 1200 Mark Belohnung auf die Ergreifung Koglers ausgesetzt. Kögler hat bereits ein be wegtes Leden hinter sich. Schon, als er sich bei einem Stein metzmeister in der Lehre befand, kam er, nachdem er die Be kanntschaft eines alten Einbrechers gemacht halte, bereits in Konflikt mit dem Slrakges-tz. In Riesenschritten ging cs mit rhm hierauf abwärts, er verüble die schwersten Ein brüche, bald begann er Raubanfälle auszusühren und ging gegen seine Opfer, sobald sie Widerstand leisteten, gewalt- thätig vor. Dreimal mit Zuchthaus bestraft, seil zwei Jah ren wegen Raubmordes und zahlreicher Raubanfälle steck brieflich verfolgt, hat K. ein wahres Nomadenleben gefüh-t. Die Erfolglosigkeit des von Mannschaften des Hirjchberger Jägerbataillons gegen ihn unternommenen Streifzr ges dürste serner kaum die Beruhigung erzeugen, daß man im Riesen gebirge mchtS vor dem Räuber zu fürchten hat. — Ueber Kögler wird aus Reichenberg noch Folgendes gemeldet: Vor einigen Tagen, als ein Steinmctzmeister aus Neudorf bei Gablonz, bei welchem Kögler früher gearbeitet hatte, den Wald bei der Neudorfer Brettsäge passirte, sah er im Walde unweit des Wege« einen Mann sitzen, der offenbar auf et was wartete. Als er sich demselben näherte, erkannte er in demselben Kögler. Dieser sprang, als er seines ehemaligen Meisters ansichtig wurde, sofort auf und entfloh. Der Steinmetz war vor Schreck so betroffen, daß er im Augen blicke an eine Verfolgung nicht denken konnte, auch hatte Kögler einen Revolver in der Hand. Am Sonntag um vier Uhr früh soll Kögler in Neudorf selbst bemerkt worden sein. Aus dem Erzgebirge. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend ist im Pfarrhaus« in Lauterbach ein äußerst frecher Einbruch verübt worden. Zwei Individuen haben sich durch Elnsteigen durch die Parterrcfenster in das In- nere des Hauses Eingang verschafft, die daselbst befindlichen Zimmer nach Geld und Werthgegenständen durchsucht, aber nichts gefunden, und sich schließlich damit begnügt, ihre Strümpfe zu wechseln. Ihr weiterer Besuch hat der Vor rathskammer, aus der sie eine geräucherte Zunge mitnahmen, gegolten, welch' letztere sie einem großen, in der ersten Etage befindlichen Hund hingeworfen haben. Der Hund hat merk würdiger Weise die Zunge nicht angerührt, aber auch keinen Lärm geschlagen, so daß es für die Einbrecher eine Leichtigkeit gewesen sein mag, ihr Diebeshandwerk fortzusetzen. Aus zwei Schlafzimmern entwendeten sie trotz der um Hilfe rufenden Anwesenden einige Kleidungsstücke, durchstöberten hierauf das Arbeitszimmer des Pfarrers und eigneten sich etwa 10 Mark, die sie vorfanden, an. Auf Rcvoloerschüsse, welche der inzwischen erwachte Pfarrer zu dem Fenster hin aus abgegeben, haben die Diebe die Flucht ergriffen. Frankenberg. Einen grausigen Fund machte vor einigen Tagen ein hiesiger Bahnarbeiter, als er beim Pilze- suchen in das Unterholz des unwe:t der Stadt beginnenden Königl. Forstes eindrang, indem er plötzlich den bereits stark in Verwesung übergegangenen Leichnam eines Mannes erblickte. Der letztere wurde später als der hier wohnhaft gewesene Handarbeiter Gruschwitz rekognoszirt, der seit Jahren >on seiner Frau getrennt lebte und der Flasche hold gewesen sein soll. Man nimmt an, daß Gruschwitz im Walde kampiren wollte uns ihn ein Schlaganfall getroffen hat, der seinen Tod herbei Wochen gell ^wesung am Plan Kirche rst fr das die schö lampen eist Weise aufdr blendet sind. Plaue wärtig am sticht des l Sebäudeflüg durch angcft dachung dad Lerpz stcllung der ' dauernd ein die Kosten befürchtet e Zwei s Tagen des 4 auf einer P plünderten, ihnen, ein 2 sestgehalten rräglich von Die ff! in der Am Übungen w Nr. 134 a Ne. 106 un August. D< August, sodai und Tivisio Regimenter Fralle litzsch, dicht > Donnerstag zugcs auf t schlugen sich Wagen zeit rechtzeitig b« herab auf dl Verletzungen Matcrialscha wurde durch wieder frei , hereingebroch aus der Hem und zündete, und wurde t Knecht hatte strängen und Gutsbesitzer Ein nl Bahnhofe Ne bestellt sich e mit viel Beh steigen abgeri Ter Kellner Wagenabtheil „Bitte, ich bl bestimmt. N alte Herr in den erforderst -der Schaffner Verlegenheit! alle Taschen, Schon setzt d glücklicherweif er im Wortes funden hat. 2 um den Nanu er salutirend Finanzminister -weilt. Äu« Ausführung Deutsche Foi AelLiSanlethe So. do. tzreuß. Consols do. do. Aid'. Anleihe k oo. 67 r Ääh. Rente l, 3, 1000, do. «ZLchs. Landrent 3, do. Äichs. LandeScr 6, d». do. do. rleipz.-Dre«d.-E
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