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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192507204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-07
- Tag 1925-07-20
-
Monat
1925-07
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1925
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PEische »«ge-iiwrsicht. Di« verabschtebuna der Zoll»»»!««« gesichert. Vi, wir kören, tft »wischen der Reichsregierung und den Regiervnss- Parteien nunmehr die Vereinbarung getroffe« worden, daß die Zollvorlage unter allen Umstünden «och vor den Reichs» tags/erien verabschiedet wird. Man nimmt an, daß es im Lauf« der kommende» Woche gelingen wird,, auch ein Kom promiß über die Zollsätze siir die Landwirtschaft zustande zu bringe». Sn ein« Vertagung de- Reichstages bürste vor de« 6. August nicht zu denke» sein. »rbeiterenllasiungeu bet Friedrich Tßtzssm». Infolge weiterer verschärsuug der Kohleuabsatzkrise hat bi« Gewerk schaft Friedrich Thyssen erneut 1200 Mann der Belegschaft »um 1. slugust USK gekündigt. Die Entlassungen verteilen sich <mf alle Schachtanlagen in Hamborn, vehhofen und Lohberg. Deutsch«» Gchnlwasa» in Paragnay. Dir deutsch« Schule in Asuncion, gegründet vor 82 Fahre«, «ar t« Schuljahr IHM von Sv Schülern besucht, und »war von 49 Knlabe« und 4ü Mädchen; davon waren SV neu eingetreten. SV Schüler waren deutscher, 8 österreichischer, 12 paraguayischer Abstammung, die übrige« gehörte« verschiebe»«« Nationali täten an. Infolge der Aufnahme einer verhältnismäßig großen Anzabl von Kindern mit spanischer oder sonstiger ntchtbeutscher Muttersprache stellt« sich immerhin bi« Not wendigkeit der Aenderuug des Lehrplan- der beiden oberen Klassen heran-, da nicht alle Schüler dem Unterricht zu folgen vermochten und der Fortschritt der beutschsprechenden Kinder dadurch gehemmt wurde. Man vereinigt« daher di« Schüler beider Klaffen nach ihrer Muttersprache zu ße einer Klaffe; eine Aendernng, die sich durchaus bewährt hat. Fm neuen Schuljahr wird mit der Schul« auch rin Internat verbunden. Die völkischen lehnen die Antwortnote ah. Di« völ kisch« Reich-tagSfraktion verbreitet eine Erklärung, in -er sitz sich dagegen wendet, daß in den Zeitungen davon ge sprochen werde, bah die Antwortnote beS Kabinetts »um AcherSeit-pakt auch durch die Opposition gebilligt werde. Diese Behauptung treffe zum mindesten für die völkische Opposition nicht zu. Der Vertreter der Völkischen habe vielmehr die Note unter schärfster Kritik auch im Prinzip, g««au so wie die ganze mit dem SichcrheltSpakt-Angebot »usamwenhängendc Politik de- Kabinett- abgelehnt. Da« Schicksal der Reich-amuestie. Die Slmnesttevorlage der Reichsregierung wird auf Wunsch der Parteien mit Dringlichkeit behandelt werden und ebenfalls vor den Reichs« iagsfevien zur Verabschiedung gelangen. Wie wir er fahren, hat eine Besprechung zwischen den Linksparteien stattgrfunden, in der vereinbart wurde, eine Reihe von Zu- fatzanträgen zu der Amnesticvorlage einznbringen. Sollte» diese Anträge nicht angenommen werben, so wird auch die . Opposition für Pie Regierungsvorlage stimmen. Die Reichs amnestie wird gleichzeitig mit den Amnestien der Länder S«r Verkündung gelange». Lvhnkonflikt i« Saarbergba«. Der SechzehnerauSschuß, die gewählten Vertreter der christlich organisierten Berg leute, nahm mit der Nevierleitung zu dem Lohnangebot der BergwerkSdircktion Stellung und kam nach eingehender Prüfung der Lage zu dem Beschluß, da- Angebot einer fünfprozentigen Lohnerhöhung für unannehmbar zu er klären, weil sie weder den tatsächlicher» Lohnverhältntssen im Saarbergbau, noch der seit Januar d. I. eingetretenen Teucrnngssteigernng gerecht werbe. DaS letzte gewerkschaft liche Mittel, der Streik, soll in Anwendung kommen, sofern die BergwerkSdircktion im Laufe dieser Woche kein weiteres Entgegenkommen in der Lvhnfrage zeige. Einen ähnlichen Beschluß haben auch die Vertreter des Alten Bergarbeiter» verbandet gefaßt. wette. Mit einem Rich vo« kindlicher Veseranis k ff» mir >vf die S-er- «s -or BefchäbPww « Rtten; Ter Dämon ves Tranms. Bon Kurt Marte«-. ES war vor dreißig Jahre« a« einem der oberttalient- Hchen Seen — ich wüßte nicht wehr zu sage«, an roelchrm, «rlnnere mich an kein anderes Erlebnis jener Reise, als >aß ich Ltda traf. Verblaßte, verschollene Zeit meiner roseuumrankten Ju» gerrd: Erworbenen Berufes froh, war ich htnausgewaubert, i« irgendeinen schönen Erdenwinkel, Menschen zu Segegneu, die mir nahetreten sollten. Ich fand Lida, und dieL war mir Glücks genug. Aber selbst sie sehe ich heute nur «och wie «i« Schemen vor »nir, als gestaltlosen Begriff vollendeter Lieblichkeit, sanft lächelnder Melancholie. Ar» der Tafel des Hotels war mir der Platz an ihrer Sette angeiviesen worden, auf ihrer andere« Seite hatte sie den Vater, einen würdigen Deutsch- Amerikaner mit prüfender Miene und kühler Ver bindlichkeit. Sehr bald war ich Lida gut Freund, und mehr als Las. Ihr Händedruck, ihr zärtlicher Augenaufschlag und endlich au- ihr zögerndes Bejahen dringlicher Hrrzensfragen gab «ir di« Gewißheit ihre» EiuverstäudntfseS mit «ei»«« Werben. Kein Widerstand von ihrer Seite ass eine leise. Mädchenhafte Furcht vor der Verantwortung des weitaus- gretfenben Schrittes. Ahrem Zauber war ich ganz versallen und glaubte, daß «et« Schicksal nur bei ihr in guten Händen sei. Mird Dein Vater nicht» gege« mich einzuwend«« HW««?" fragte ich. »Das sicher nicht," erwiderte sie seltsam zerstreut. „Sprich morgen mit ihm! Aber ob wir einander später nicht «t- täusche« werde«, darum handelt es sich. Ich warte «och immer aus «in Zeichen, baß Du wirklich mir bestimmt bist. Dtzü Rat meiner Mutier möchte ich höre«." seiner Mutter? Du sagtest doch, D« hättest sie sch»« al» Kind verloren?" „Eben deshalb, ich wünschte, sie könnte Dich sehe»». Dich darauf ansehen, ob ich es »nit Dir wagen darf." Sie hing an ihrer verstorbenen Mutter wie an einem Genius, der jeden ihrer Schritt« behütet. Ei» geheime» Wan» schien sie mit der Abgeschiedenen zu »erknüpse«, ««d es war so, als müßte ich erst bei der Mutter um die Hand der Tochter anhalten. Am Anschluß an jene» Gespräch brachte mir «da ihre, Mutter vilb: et« kleine», in Wasserfarben zierlich und über- aus sorgsam ausgeführte» Porträt, auf dünnem, seiden» wetchem Papier, «in wahre« Kunstwerk, sehr sprechend im Ausdruck und von fast magischer Wirkung. Gemeinsam betrachteten »vir das Bildnis «ine Weil« schweigend, Wange an Wange. Die strahlenden blaue» Augen der verstorbenen, Adas Augen, senkten sich for sch«- ft» die »einen, und die fetngeschwungene« Sippen schie- N« sich zu einem zurückhaltende« Gruß«, vielleicht schon zu« evffcheibenben Wart zu öffne». Gin Gefühl überkam «ich, -aß von der Meinung dieser ft«««» Fra« viel für «ich abhäng«, daß ich mich mit ihr ins Einvernehmen setzen müsse. Deshalb bar ich Ada, mir bas Bild der Mutter für ein« Nacht »n überlassen. Erst weigerte sie sich, es auch mir für eine Stunde an» der Hand »u gehen. Noch niemals habe sie sich davon ge- Mi, ein Amulett führ« ff, es »rstsnbta btt ft». Dem« Ei« wundervoller, kühler aber sonnenheller Morgen brach an. Am gleiche»» Moment, da ich die Auge« aufschlug, durchzuckte mtch auch schon der Schrecken: was ist mit Lida- Vtlt geschehe»? Run, doch wohl nicht» Besonderes, suchte ich «ich zu beschwichtigen, ein wüster Traum hat mich zum Narren gehalten! Nur in Angstträume« zerstört mau schuldlos sein Lebensglück. , Di« Tischplatte war meinem Blick vom Bette aus er« retchbar. Da lag bi« Bibel in ber Mitte zwischen de« Büchern, so wie ich sie am Abend verlasse« hatte. Jedoch waS war dar? Unfaßbar« Wirklichkeit! DaS Bild darunter fehlte! Ich spring« hin . . . ich reibe mir die Aber... mein Her» schlägt mir bi» in den Hal» hinein ... da» Bild ist spurlos verschwunden! Verzweifelt, außer mir vor Schab, und Entsetzen, werfe ich die Bücher durcheinander, ganz ohne Zweck . .. denn sofort steht mir außer Zweifel, -aß mein Traum tückisch herübergegriffen hat in die Welt ber Tat» lachen. Echlaswandelnd habe ich da» Bild zerrissen und seine Neste in den Wind verstreut. Gleichzeitig weiß ich, baß ich außerstande sein werbe, ohne das Bild vor Lida zu hinzutreten. In wenigen Sinn, den erwartet sie mich beim Frühstück. Wir soll ich das Schreckliche, La- Unbegreifliche erkläre«? Mein Entschluß ist gefaßt. In aller Haft raffe ich meins Sachen zusammen, packe de» Koffer und melde im Büro mein« sofortig« Abreise. Stoch bevor Ltda «einer ansichtig «erben kan«, trägt mtch ber Dampfer über den See. Mag man immerhin sage«, da» fei feig« von mir ge wesen, aber es gibt ein Uebermaß von Beschämung, daS keine« anderen Ausweg zpläßt als kopflose Flucht. Bou einer benachbarten Stadt aus schrieb ich an Lida, erzählt« ihr alle» wahrheitsgetreu und genau so, wie -s sich zuge- tragen Antwort erhielt ich nicht; ich hatte es auch nicht anders erwartet. Ach hab« st« niemals wtedergesrhen, «i, mehr etwas von ihr gehört. Dreißig Aahre sind seitdem vergangen. Ich »lick« auf mein Leven zurück, da» mir »wischen mancherlei Freuden u«b Erfolgen auch ein gerüttelt Maß vo« Leid beschert hat. ES war «in Lede» von guter Mtttelsorte; bas mit Aba wäre wohl ander» verlaufen. Schöner, edler, berauschender? Ober hätte e» zu schweren Erschütterungen, zu unsühnbarcr Schuld, zu einer Katastrophe geführt? Gott allein weiß e». Nu» hat sich aber, wie et» leiser Hinweis auf die Vor. skbuug, die wir Zufall zu nenne» pflegen, jüngst et« kleines Wunder begebe«. Di« alte Bibel, die ich seit jener ver- liäugnisvollen Na»t nie mehr zur Hand genommen hatte, schlug ich „zufällig" auf, irgendeine» ihrer Worte mit brw eines modernen Philosophen zu vergleiche«. Und siehe da — zmischen zwei Setten der Offendarunr Johannis lag das vermeintlich längst zerstiirt« klein« dünn, Blatt, nicht zerrissen, sonder« daselbst forgsa« verwahrt Nun »ar es freilich zu spät und unmöglich, es Aba zurück zugeben. Das Blatt la« mit dem Rücken nach oben auf der Bibel, feite. Nur bas Bild hatte ich damals betrachtet, nicht seine» Rücke«. Hier standen folgend« Zeilen: Oft wenn wir meinen, in die Arre zu gehen, Führt «n» ein gerader «eg znm Heile. Trügerische» Glück, da» uns den rechten Pfad vorspiegelt; Während unter de« Rosen-rbüsck, Dicht vor ««seren Schritte« der Abgrund gähnt. KS »ar »teüeicht «k» letzter Grnß ber sterbenden Mutte, « ihr Kind aewes«, Warn««» ««b soramtte Weisheit vom Rand« des Grabes an, sespreche«. Ahr Gei» hatte sich gegen unsere Verbind»na entschiede«. -- - - —>— «in Stäubchen könnte «S entstellen, der kleinste Ritz am Rand« es entwerte« und jeder fremd« Blick es entweihen. Vo schwor ich ihr peinlichst« Sorgfalt und Obhut zu. Gleich morgen beim Frühstück würbe ich es in ihr« Hände zurück legen. Sie küßte mich —es war ihr erster Kuß, et« mütterlicher Kuß, ein Kuß de» innigsten Vertrauen». Wir trennten uns auf der Schwelle des Lesesaales, von wo ihr Vater nach ihr ries. Noch fühle ich den liebevollen Blick, den sie mir und dem Kleinod in meiner Han- nachsandte. So umfing ich noch einmal von ferne die geliebt« Gestalt, so lebt st« weiter in meiner Erinnerung. Oben in meinem Zimmer legte ich das Vilb, nachdem ich eS immer wieder betrachtet und versucht batte, mit den Zügen des milden FrauenangesichtS aufklärende Zwiesprache zu halten, auf den Tisch zwischen meine Bücher. Reiseführer, Klassikerbände, Romane lagen bunt durcheinander dort her um. Auch eine alte lutherische Famtlienbtbel führte ich da mals überall mit hin, weil sich mir nach abgeschlossenem Studium der ganze Reichtum der Heiligen Schrift zum ersten Male wunderbar erschloß. Mit dieser Bibel be schwerte ich den Rand des vildeS, baß es vor dem Zugriff des NachtwtndeS, der durch die offenen Fenster wehte, ge sichert bliebe. In meinen Gedanken und wechselnden Vorstellungen noch immer mit dem Antlitz von Ltda» Mutter beschäftigt, ging ich zu Bett und versank sofort in tiefe« Schlaf. Zu irgendeiner Stunde, es mochte Mitternacht fett» oder auch schon später, fuhr ich beunruhigt au» de« Kiffen auf. E» war stockfinster um mich her und totenstill, nur der Wind, die rauh« Tramontana, pfiff zum Sturm gesteigert UM La- üotöstückiae Hau-. Logletchftel mir doS Bildnis wieder -in. Ich mußt» nachsehen, ob es sich noch an seinem Platze befände. Aber sonderbarerweise mißlang de« Versuch, da- Sicht der Lamp« auf meinem Nachttisch «inzufchalten. Mein« Hand war schwer wie Blei, kaum zu erheben. Gelang es mir überhaupt, de» Schalter zu erreiche«? Ich fühlte Gn ein paar Mal dnrch metne Finger gleiten. Warum ließ er fick nicht bewegen? Schlaff und gelähmt sank meine Hand zurück auf di« Decke — «irr« Einbildungen von unheimlichen Gewalt««, die um mich ber ihr Wesen triebe«, huschte« mir durchs Hirn. Ach glaubt«, wach zu sei«. Heut« Meiste ich bara», aus «nte« Gründen. Da- Bild verlangt« nach mir. Ich mußte unbedingt zum Tische, mich seiner Gegenwart zu versichern. Mit übermenschlicher Anstrengung erhob ich mtch, tappen-, und schwankend tastete ich mtch hinüber. Ja, gottlob, da war es «och, beschwert von de« Gewtcht der Bibel. Deutlich spürten meine Fingerspitze« di« seidig« Glätte br» Papiers und bi, rauhere Fläche ber Farben. Beruhigt legte ich «ich nieder, schlief wieder et« — glaubt« aksbelb abermals zu erwachen. Jetzt aber befand ich «ich in völlig «rändert«, zum Böse« verwandelter Stimmung; gereizt zu flackerndem Zorn, erbittert, daß mein« Zukunft ab hängen sollt« von «ine« alt«n Bildchen, von einer fremden toten Fra«, bi« kein Urt«U, k«tn« Stimme mehr hatte. R«in, aus freiem, eignem Entschluß sollt« miäi Aba zu« Manne wählen. Di« Kraft ihr«, Liebe sollt« sich daran erweise«, ob sie auch ohne den «berglaubev an ihr Amnlett..: Heftig sprang t» aus. stürzte, meiner Sinn« nicht mäch tig, a«er durch den finstern Raum hinüber «ach dem Tische. Wütmch ich bas Bild unter der vidrl -ervoi, riß es «Men dar-, »ersetzt« es im Nu zu Atomen, die ich durch» Fenster d«m Stur«, prttssa» Pfeifen» führt, dir Tram»«- tana bi« federleichte Bente mit sich über die Wal»«, und Zypressen hi»««» nach dem See hinan». bpf.^Am^^fliß ber 8?n8en^tz«na de^siötnbtge«^ ternationelen Gerichtshof,» setzt« de, B«trete, der dant- sch«, Regierung di« Misch« Deutschland und Pole« da- siebenden ««tnnngsperftdtesenßeile» ft« einzeln«, «sein- and« und begründet« die Tatsache, baß diese Meinnngsver- schieden Helten durch «in« diplomatisch« Aktion nicht zu be seitigen gewesen wären und bah« bi« Anrufung des «e- rtchtshofe» ««vermeidlich »ar. Sodann «ah» der Präsident Kenntnis von d« Erklärung des Prof. Kaufmann, daß er den Fall d« Frau Hedwig Voigt von der Behandl««» vor de» Internationalen Gerichtshof »urückzteben »olle, da di« polnische Regierung in dieser Angelegenheit ihre getroffene Entscheidung rückgängig gemacht habe. Hierauf wurde die Sitzung auf Montag 19 Uhr vertagt, »o di« Repliken der polnischen vertrete« stattfind«« »erden. VftkMM ftk «WltWe Wik lüGM. X Varis. Der dentslbe Botschafter Gpefch wird dem Minister für ouswärtla, Angelegenheiten Briand di« deutsch« Ant»ortn»t« auf di« französisch« Rot», betreffend den «hschluß «ine« SickerbeltSpattes heut« nachmittag um L Uhr überreichen. Ak sMism ftl ftMHMIM RKkiMrtM«. Berlin. Da« Bekam,twerde» der Tatsache, daß der deutsch-spanifche Handelsvertrag von der Rilcheregierung tatsächlich gekündigt worden ist, hat in den politischen und industriellen Kreisen einige Bestürzung hervorgerufen. Die ReickSregierung wird dauernd im Nachfragen bestürmt, sodaß das amtliche Kommunique», da« am Sonnabend berausigrgebrn wurde, noch durch weiter« Aufklärungen der Negierung ergänzt werden soll. Die außerhalb der Regierung stehenden Parteien beabsichtigen sogar, die Negierung im Reichstag »u interpellieren. Auch bei der Deutschen Volkspartei »nd beim Zentrum bat di« Kün digung des dentsch-spanischen Handelsvertrages großes Auf- sehen hervorgerufen und wird nicht ganz einheitlich gebilligt. Die Abfichte« Abb el «rimS. )l Paris. Matin berichtet an« Fe» vom 18. 7., seit dem Ad del Krim wisse, daß die Franzosen alle seine An- griffe abzuschlagen bereit seien nnd noch viel schärfer vor gebe» wurden, daß sogar sranzöstsch« Verstärkung«» einge- trosfen seien, konzentriere er regulär« Truppen an verschie- denen Punkte», indem er die Dilsidentenstämme allein sich betätigen lasse, «m den Augenblick abznwarten, wo er alle seine Kontingente werde emsetzen müssen. Er bereite sich für eine ausgedehnte Offensiv« auf die französischen Poften deS westliche« «nd mittleren Frontabschnittes vor, besau- der» gegen die Posten von Jffual, Ternal nnd Tarant. Weiter heißt «S, daß zwischen Fez «l Bali und Ain Aicha die Straße wieder sreigemacht und die Ruhe beinahe voll kommen hergestellt worden sei. Dagegen seien um Ain Aicka und Ain Maatum die feindlichen Gruppierungen sehr zahlreich und hätten «inen äußerst heftige« Angriff gegen Main Maatum unternommen. Doch hab« der französische Pofte« dem Angriff widerstehen können. Tagsüber sei er von Flugzeuge» mit Kartätschen, Granaten und EiS ver- proviantiert worden. Di« Ristrupve» und di« Dissidenten hätten sich unter Zurücklassung zahlreicher Loten zurückge zogen. Di« französisch«» Verluste dagegen seien leicht. siftsis WMWsfW AwWo, GtzsiWM. "L! k Kolonne oave am Sonntag bw Stellungen bet ««in« A heftig sW Würyen, MW sGweren Kämpfen zerstört. Di, m EturScksASft nwrden. Sine ander; Kolonne Stellungen bei Ain Aich vom Feinde gesäubert. V»U» will MaroN, rette«. Montagmorgen meldet ans Varis, m hätte das französisch, Kriegsmini. * Berlin. Der Montagmorgen meldet ans Varls» Die polnische «wieruna hätte da« französische Krieg,«ins. fterium verständigt, daß Ne ttn, Division polnischer Soldaten Htlfesn^en'wIL "tarotto der französisch«, Armee zuk Arme WeltreeAette«. bat. dann ist er durch den btastährtü« rommpptftts«,, Gartetto« glänzend geliefert morden, r-gelaüg Haden im rptdekorierten Sitzungssaal« des pr«,ßtsch»n Landtages di« Mottowlter aesess«» und geredet, und kaum ein Mens« bat sich «m Ne gekümmert. Die bürgerliche Press« begnügte sich, »en« ft« überhaupt von den Verhandlungen Notiz nahm, mir kurzen Stimmungsbildern. W.n dir Boeheit oderver« fchlriert« Angst si Ach nein, man iwrc dir Delegierten ftldsfl die am letzten Lage da« Fazit zogcn und von der Nieder- lagenfttmmung im kommunistischen Lancc sprach,» oder von dem Streit «um di« unwichtigsten Formulierungen", und man hat eine durchaus zutreffend« Kritik dc» ganzen Partei tages. wen interessiert denn überhaupt »och di« Frage, wtlche Richtung zur Zeit im deutschen Kommunismus oben» auf ist, ob Rosenberg, Katz und Schalem mit Ruth Fische» freundlich oder feindlich sieden? Ein sächsischer Delegierter stellt« fest, daß di« Zahl derer, dl« sich noch aktiv beteilig«,, »urückg,gange» sei. in Berlin ebenso wie im Reich, und oie fach wurd« der Aufschwung der Sozialdemokratie ans Koste» de« Kommunismus anerkannt. Blickt inan aus di« Er olae des Leninismus in Asien und Afrika, io wird man die Gefahren des neuen russischen Imperialismus gewiß nicht gering einschätzen. Aber In Europa bat die Prova- sand« für die VSeltrevoluriou vorläufig gründlich Fiasko gemacht. Die gesund« Vernunft der deutschen Arbeiter schaft kann sich zum guten Leit dieses Scheitern al« Ver dienst anrrchnen. Hilferuf »er isiuhrwirischust. Furchtbare Notlage de» Ruhrgebiets. Dortmund Di« Nuhrbaudelskammern Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen und Müufter haben an den Reichskrujzier, den RelLsardeitsuiiutster, den Netchswirt- fchastSminiftrr, die preußischen Miuisterieu, sowie an die Präsidenten des Reichstags nnd de« preußischen Landtags ein Telegramm gerichtet, in dem si« auf die furchtbar« Notlage des Ruhrgebiet«- hiniveise» und namentlich im Interesse des Koblendergdaues, der zu erliegen droht, die Ergreifung dringend notwendiger Maßnahme» in erster Linie vo» der Rrichsirrgierung und der preußischen Regie rung fordern. s Ei« Rotruf Südtirols. X W i«u. Ein« Abordnung der in Wie»» lebenden Südtiroler hat den hiesigen Gesandten der fremden Mächte «in« Denkschrift überreicht, in der die Leiden der Südtiroter geschildert «erden und au da- Grwiffe« der Kulturvölker appelliert wird.
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