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Urlaub und begab sich mit seiner Ehefrau jensett« de« großen Ozean«. Dort erhielt er die froh« Kund«, daß er der Erb« «ine« sehr erheblichen vermögen« — 1 Million Mark — geworden sei. Da hat sich schon di« weit« N«ts« verlohnt. — Ein schwer«« verbrech«« o«rübte am Donner«tag nachmittag in einer Schanlwirtschaft auf der Rosenstraß« «in Unbekannter. Dort zwang ein etwa SV Jahre alter Arbeitet di« L2 jährig« Tochter de» Wirt««, mit drr er allein im Eastztmmer verweilt», au« einer von ihm mitgebrachten Flasche einen Trunl zu tun. Da« Mädchen fiel sofort um und war bewußtlo«, der Verbrecher aber entkam. Trotz rascher ärztlicher Hilf« gelang «« nicht, da« Kind zum vewußtsein zu bringen. Ob ein Racheakt vorltegt, ist noch nicht festgestellt. Deuben. Hier findet am 25. August da« Gauturn fest des Mittelelbe-Turngaue- statt. Der Gau erstreckt sich von Großenhain bis Dippoldiswalde und von Pirna bis Meißen und zählt in 101 Turnvereinen über 10000 Turner. Mittweida. Mr kürzlich hier verstorbene Kupfer schmiedemeister Bernhard Richter hat unserer Stadt ein Vermächtnis von 10000 Mark hinterlassen. Tie Zinsen sollen alljährlich am Geburtstage des Stifters an wür dige Arme verteilt werden. Wiesa. Ueber die wackere Tat eines 13 jährigen Knaben berichtet das Annaberger Wochenblatt: Mittwoch nachmittag hatte sich die 10 jährige Tochter des Kutscher- May hier mit ihrem 1 Vs jährigen Bruder, letzterer in einem Wagen sitzend, nach hem sogenannten Christen felsen begeben, um Beeren zu suchen. Das Mädchen hatte hier- den Wagen stehen gelassen. Turch die eigene Be wegung des Kindes jedoch war dieser ins Rollen ge kommen und sauste mit einer großen Schnelligkeit den steilen Abhang hinunter in den 5 Meter breiten, 1Hz Meter tiefen Betriebsgraben der hiesigen Holzschleifer«. Ms das Mädchen dies bemerkte, sprang es schnell ent schlossen den Abhang hinunter und dann in den Graben, um den Bruder zu retten. Durch die Hilferufe des Mäd chens wurde der 13 jährige Knabe Karl Müller aufmerk sam. Sofort eilte er nach der Unfallstelle und sprang in die tiefe Flut. Zunächst brachte er das 10 jährige Mäd chen, das dem Ertrinken nahe war, wieder ans Land, sodann rettete er auch noch mit eigener Lebensgefahr das I.Vs jährige Kind von dem sicheren Dode des Ertrinkens. Tie bei dem kleinen Kinde von hinzuvommenden Per sonen angestellten Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg begleitet. Schneeberg. Tie Affäre Fuchs-Schröder hat sicy jetzt als ein Akt der Notwehr herausgestellt. Fuchs ist von Schröder, einem Athleten, verfolgt und angesallen worden, er ist nicht in Haft. Schröder ist nunmehr wie der wohlauf — die gestrige Meldung von seinem Tode beruhte aus einem alarmierenden Gerücht. Fuchs ist ein sehr geachteter Bürger Schneebergs, der in eine bedeu tungslose Rauferei verwickelt wurde. Oberwiesenthal. Schwerer Vergehen an Schul mädchen hat sich ein hiesiger Lehrer und Familienvater schuldig gemacht. Er hatte sich wegen dieser Vergehen gestern vor dem Landgericht Chemnitz zu verantworten. Tie Verhandlung endete mit der Verurteilung des Ange klagten zu zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ghrenrechtsverlust. Auf die Gefängnisstrafe wurden sechs Wochen als verbüßt in Anrechnung gebracht. Tie Ver urteilung erregt hier und in der Umgebung um so mehr Aufsehen, als der Lehrer sich allgemeiner Achtung er freute, und als Stadtverordneter auch der .politischen Vertretung Oberwiesenthals angehörte. Lauter. Während der Elektromonteur K. mit Re- ssaroturarbciten am Leitungsnetze beschäftigt war, brach der Leitungsmast, auf dem er arbeitete, ab. K. wurde zur Seite geschleudert und blieb besinnungslos liegen. Zwickau. In einer Papierfabrik verunglückte vor gestern beim Bedienen der Papiermaschine der 18 Jahre alte und in Niederhohndors wohnhaft gewesene Papier- maschinengehilse Kurt Franke, indem er beim üblichen Aufführen des Papiere- in die Maschine geriet, tvobei ihm der Kopf und der Oberkörper zermalmt wurden. Ter Tod trat sofort ein. — Originelles melden die „Zw. N. Nachr." aus dem Stadtteil Pölbitz. Tort will der Totengräber seine Stelle aufgeben, weil er noch drei schulpflichtige Kinder hat und leider ohne Beschäftigung ist. Er meint: Es stirbt zu wenig; in 14 Tagen keine reiche! Crossen bei Zwickau. In der Papierfabrik von Leonhardt u. Söhne geriet der verheiratete Maschinen führer in das Getriebe, da- ihn zermalmte und sofort tötete. Zwickau. An den hiesigen Volksschulen ist die Einführung des fremdsprachlichen Unterrichts beschlos sen worden. Wahlfrei wird Französisch oder Englisch ge- lehrt und zwar unentgeltlich, um auch den Kindern un bemittelter Familien die Teilnahme offen zu lassen. Sie ist nur an die Begabung und Leistungen der Schüler ge bunden. — Im nahen Friedrichsgrün wird seit 10 Tagen der zuletzt an der Straßenbahn in Zwickau angestellte Schaffner Naumann ermißt. Vermutlich hat fich der Mann, dessen Kleider, Uhr, Geldbörse usw. man am Muldenufer gefunden hat, das Leben genommen. Leipzig. Um auf die Ausgleichung der gegenwärtig zwischen den Vieh- und Fletschpreisen bestehende« Spannung htnzuwtrken und einer Verteuerung der Fleischpretse vor zubeugen, wurde fetten« de» Rat« der Stadt Leipzig ver ordnet, daß vom 15. August 1907 ab die Fleischer und Fleischwarenhändler in Leipzig vor ihren Läden oder in ihren Schaufenstern an leicht sichtbarer Stelle in deutlich leLbarer Schrift eine Preistafel anzubringen haben. Zu- Widerhandlungen gegen diese Vorschrift soll mit Eeldstrase bi« zu SO Mark oder Haftstrafe bi« zu 10 Tagen geahndet werden. Mühlberg. Der.Magistrat hat eine Unterstützung de« Projekte« drr Erbauung einer Eisenbahn Torgau— Belgern - Strehla—Riesa durch Unterzeichnung einer Petition abgelehnt. vermischte«. . Da« Ende der Hochzeitsreise. Ein eigen artige» Ende nahm, wie au« Newyvrk berichtet wird, die Hochzeitsreise eine» Herrn Jam«» Henchcliff und Frau aus Paulding, N. B- Mr. und Mr» Henchcliff bewunder ten im Zoologischen Garten zu Newyork den prachtvollen Elefanten Gunda und konnten sich an den Kunststücken des klugen Tiere» nicht satt sehen. Plötzlich frug die junge Frau ihren Mann: .Hast Du auch Dein Geld gut verwahrt? Man sagt, daß Newhork von Taschendieben wimmele". James senkte seine Hand in die Tasche und brachte eine Rolle Geld zum Vorschein, die seine Reise- kafse im Betrage von etwa: 1100 Mark repräsentierte. Er beruhigte seine Frau und meinte, unbemerkt könne ihm niemand das Paketchen entreißen. Ob nun Gunda eine Heimlichkeit für unnötig hielt oder ob sie sich in ihrem Käfig allein langweilte und daher auf das Pärchen eifer süchtig war, muß dahingestellt bleiben. Jedenfalls aber steckte sie Plötzlich ihren Rüssel aus dem Gitter, ergriff die Geldrvlle und schluckte den kostbaren Mssen mit ver gnügtem Grunzen hinunter, ohne auf die armen Flitter wöchner Rücksicht zu nehmen. — Tier Bericht schweigt, ob die Gartenverwaltung »le Bestohlenen auf irgend eine Art entschädigt hat. St. BureaukratiuS. K>ein Ereignis, bei dem nicht auch die Bureaukratie von sich reden macht! Ein junger Kadett, der Sohn eines ostpreußischen Ritterguts- besitzens, hat mit knapper Not bei dem Eisenbahnunglück von Tremessen sein Leben gerettet. Stzin Gepäck, seine Oberkletder und seine Papiere nebst Fahrschein und Ur laubsschein sind bei der Katastrophe verbrannt. Er wurde von der Eisenbahnbehörde nach Berlin befördert, wo er Verwandte hatte, die er aber nicht antraf. Infolgedessen ohne alle Barmittel, wankte er sich an den diensthaben den Station-Vorstand auf dem Anhalter Bahnhof un- ter ausführlicher Schilderung seiner Lage und unter Vor zeigung einer telegraphischen Order der Kadettenanstalt in Naumburg, der der junge Mann «»gehört, dorthin so fort zurückzukehren. Ter Kadett bat den Beamten, ihm die Rückfahrt nach Naumburg zu ermöglichen, da er ja sein Geld und sein Billett bei der Eisenbahnkatastrophe eingebüßt hatte. Ein solcher Fäll ist in der Königlich preußischen EisenbahnverkehrSvrdNung nicht vorgesehen. Und so konnte der Beamte dem Kadetten die Bitte nicht erfüllen. Glücklicherweise sand sich ein fremder Herr, der sich des armen jungen Mannes' annahm und ihm den Betrag für die Rückfahrt zur Verfügung stellte. Warum saß der Kadett auch in einem Zuge, der ganz nnvor- schriftsmäßig entgleiste! O heiliger BUreaukratiuS! Mehr Heimatkunde! In den „Blättern für deutsche Erziehung" stößt Archivar Tr. Brüning aus Aachen folgenden Schmerzensschrei aus: „Ich bin in Tvmzig auf dem Gymnasium gewesen, aber niemals habe ich im Unterricht etwas von der bedeutenden mittelalter lichen Geschichte und von den Kunstwerken dieser Stadt gehört; ich bin in Allenstein aus dem Gymnasium ge wesen, aber niemals wurden wir Schüler auf die dortige prächtige Stadtkirche und bischöfliche Burg aus dem 14. Jahrhundert hingewiesen; ich bin in Hohenstein auf dem Gymnasium gewesen, aber kein Lehrer machte uns da raus aufmerksam, Paß er sich in den Mauern der alten Ordensburg befinde, und daß wir Altpteußen dem deut schen Ritterorden so unendlich viel zu verdanken haben, daß dessen Geschichte so ruhmvoll und herrlich sei, wie nur irgend eine. TUS galt alle- nichts. Mer der gering fügigste griechische oder römische Quark wurde uns jeden Vormittag aufs Frühstücksbrot geschmiert. Ja, es ist mir bei Siner Fahrt an Marienburg vorbei passiert, daß einer der Mitreisenden den KVpf durchs Fenster steckte und beim Anblick der Burg fragte: „Was iS denn das fürn oller Kästen?" Ich fuhr nicht vierter, sondern zweiter Klasse, und der Fragesteller war ein Gutsbesitzer aus Litauen, der mit dem Einjährigenzeugnis das Gymnasium zu In sterburg verlassen hatte. Von der Geschichte der Burg, von Tannenberg und Heinrich von Plauen .. . keinen Schim mer! Als'ich dann die Vorlesung des Professors Lohmeyer in Königsberg über Heimatsgeschichte besuchte, war es immer nur ein kleines Häuflein, das sich bet dem ausge zeichneten Lehrer zusammensand; niemals sah ich einen von einer anderen Fakultät, In Rom, Athen und bei den Lappen. Ta späh'n wir jeden Winkel aus. Tieweil wir wie die Blinden tappen Umher im eigenen Vaterhaus; Ist das nicht eine Schmach und Schande T«m ganzen deutschen Vaterlands! Tas hat Karl Simrpck gesagt. Und er hat immer noch recht," Zusammenhang vvn Zahn- und Lungen krankheiten. Einer der wichtigsten gesundheitlichen Ratschläge, die sich au- hygienischen und medizinischen Forschungen in der letzten Zeit ergeben haben, liegt in dem immer stärkeren Hinweis auf den Zusammenhang zwischen einem krankhaften Zustand der Zähne und der Entstehung anderer Krankheiten. Es wird heutzutage ge fordert, daß schon der gesunde Mensch, noch mehr aber der kranke, in einer reinen Lust lebe, namentlich mög lichst wenig Staub atme, eine geeignete und Vvn krank heiterregenden Keimen freie Nahrung zu sich nehme usw. Man soll sich dach aber einmal klar machen, was das alles nützen kann, wenn die lrankheiterregenden Keime im Munde selbst vorhanden sind. Und angesichts der Tatsache, daß die Stockung der Zähne überhaupt die weitestverbrettete aller Krankheiten ist, ist e» sicher, daß nur bei einem geringen Teil der Manschen der Mund Vvn solchen Keimen frei ist. Namentlich muß eS begreif lich erscheinen, wenn ein Zusammenhang zwischen Zahn- und Lungenkrankheiten geargwöhnt wird. Um diesem verdacht eine festere Unterlage zu verschaffen, hat De. Dvdk, wie er in den Verhandlungen der englischen Odsn- tologischen Gesellschaft ausführt, in einem Krqnkenhause und in einem Sanatorium Untersuchungen der Zähne an Lungenkranken vvrgenommen. Die Ergebnisse sind, um es gleich zu sagen, vollkommen beweisend für jenen Verdacht und mit Bezug auf den Zustand, in dem sich da» Innere de» Mundes sogar bet vielen sonst gebil deten Leuten befindet, geradezu niederschmetternd. Schon bei Kindern fand Todd trotz der noch nicht vollen Ent wickelung des dauernden Gebisses in vier von sechs Fäl len . tote Zähne und offene Wurzelhöhlen im Verein mit einer starken Besiedelung des Munde- mit Bakterien. In dem Krankenhaus wurden 35 weibliche Lungenkranke im Mter vvn 13—40 Jahren untersucht, die zusammen 1088 Zähne hätten haben sollen. ES stellte sich aber heraus; daß 42 von Hundert dieser Zähne entweder fehlten oder im Verfall begriffen waren. In 16 Fitsten waren tote Zähne oder bvoßgelegte Gaumenhöhlen vorhanden, und in dem Mund vieler Patienten war die Zahl solcher Verletzungen eine ganz beträchliche. Eine Kranke trug ein künstliches Gebiß, da- sie gar nicht aus dem Munde zu bringen vermochte und gegen dessen Herausnahme zu Reinigungszwecken sie sich sträubte. Tie 31 untersuchten Männer hätten 970 Zähne haben sollen, von denen aber 263 fehlten oder so schlecht geworden waren, daß sie als nutzlos betrachtet werden mußten. Außerdem waren noch 175 stockig, sodaß sich die Zahl der beschädigten oder fehlende» Zähne zu 45 v. H. ergab. Tie Vernach lässigung der Mundreinigung war bei den Männern eine noch größere, fo daß die Untersuchung dem Arzt zu weilen eine höchst peinliche Aufgabe stellte. Tie Nach forschungen, die an insgesamt 53 Lungenkranken des Sanatoriums gemacht wurden, lieferten ganz ähnliche Ergebnisse, ind>em bei den Männern über 42, bei den Frauen etwa 36 v. H. der Zähne fehlten oder unbrauchbar waren. Ein zweiter Arzt hat in einem anderen Sana torium noch ungünstigere Verhältnisse festgestellt, indem er ermittelte, diaß von 192 Backzähnen, in deren Besitz sich die betreffenden Kranken hätten befinden sollen, nur zwölf in normaler Leistungsfähigkeit waren und daß in folgedessen die Tätigkeit des Kimen-, die mit Recht als erstes Glied in der Reihe Vvn Vorgängen einer gesunden Verdauung betrachtet wird, nur zum vierten Teil ge leistet wurde. Es bedarf keiner weiteren Ausführung, um noch nachdrücklicher zu zeigen, daß diese Verhältnisse des Mundes für Uas Zustandekommen und den Verlaus Vvn Lungenkrankheiten von schädlichstem Einfluß sein müssen. Tr. Todd schließt mit dem kräftigen Ausdruck: „Alle Vorsichtsmaßregeln müssen zu einem Selbstbetrug werden, wenn der Munke seine Speisen, bevor er sie hinunterschluckt, in einem solchen Dotenhausc kaut". Ta kann man nur sagen: „Dem' Weisen genügt's". (Chemn. Tageblatt) Die indische Witwenverbrennung. Die Sitte der Witwenverbrennung in Indien gilt als ein überwundener Standpunkt, nachdem die regierenden Briten mit energischen Maßregeln gegen diesen Unfug, der sich mit einem religiösen Deckmantel umgab, ein geschritten sind. Ganz verschwunden ist er aber noch nicht, und er scheint vielmehr noch insoweit in den Anschau ungen der indischen Eingeborenen fortzuwuchern, daß es noch immer einer Frau hoch angerechnet wird, wenn sie nach dem Tode ihres Mannes freiwillig aus dem Leben scheidet. Freilich scheint das Satt, wie dieser alte Brauch in Indien genannt wird, wenigstens andere Formen angenommen zu haben. Mit der feierlichen Der- brennung eines lebendigen Menschen will es nicht mehr recht gehen in einem Land, wo ein europäischer Kultur staat herrscht, aber es gibt neben diesem „heißen" Sati noch ein „kaltes", das' von dem Gebrauch des Feuers absieht und sich heimlicherer Mittel bedient, gegen deren Benutzung denn auch wohl schwer etwas zu machen sein wird. Nach einer Mitteilung des „Lancet"-Kvrresponden- ten aus Kalkutta ist erst ganz kürzlich wieder ein Fall dieser Art Vvrgekommen, in dem sich eine Frau nach dem Tode ihres Manne- vergiftet hat, nachdem sie eine schriftliche Mitteilung für ihren Bruder hinterlassen hatte, worin stand: „Traure nicht um mich, lieber Bruder, ich folge ihm, wie es. mir durch die Lehre meiner Eltern geboten worden ist". Es wird versichert, daß namentlich in Bengalen das Satt durch Gift noch immer viel häufiger ist, als die Behörden wissen und annehmen und daß e» auch noch immer als etwas besonders Ehrenhaftes für eine Mtwe geschätzt wird.. tt Was auf dem Weltmeer getrunken wird. Es ist noch nicht allzulange her, da galt der Ozean als eine öde Wasserwüste, die zu durchqueren be sonderen Wagemut erforderte. Heute ist diese Wüste mit unzähligen schwimmenden Städten bevölkert und eine Fahrt nach Newyvrk zum Beispiel ist nichts mehr als «ine höchst angenehme Spazierfahrt. Daß vvn feiten der Verwaltung dieser schwimmenden Städte alles geschieht, um den Bewohnern den Aufenthalt so behaglich als mög lich zu gestalten, ist selbstverständlich. Sehr begreiflich wird man es daher finden, daß auch auf den Schiffe» für die nötige Flüssigkeit gesorgt wird, wenn unter ihnen und ringsum schon nichts als Wasser zu sehen ist. Es gäbe einen recht breiten und tiefen See, wollte man alle- zusammengießen, was di: Bürger der Ozeanstädtc im Laufe eines Jahre- trinken. Auf den Schiffen des Norddeutschen Lloyd in Bremen wurden beispielsweise im vorigen Jahre nicht weniger als 48 069 Flaschen Cham pagner, 126138 Flaschen Rotweine,, 118138 Flaschen Rhein- und Moselweine, 18 436 Flaschen Kognak, 20777 Flaschen Südweine, 68202 Flaschen Liköre, 2011814 Liter Lagerbiere und 495 485 Flaschen Mineralwasser getrun-