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Riesaer G Tageblatt und Anrelarr lElbeblM mü> Ämeiaer». Postscheckkwckor Dresden 78A Etrokaff, Rlesa Nr. SL «nd Anzeiger (Llbeblatt und Än)tiger) 20Da» «tejaer Lageblatt enthält die «mrtüche» vetanatmachlmgeu »er Amtthan-tmamlschaft Grossenhain, des Amtsgerichts, der AmtSavwaMchaft »eim Amtsgerichte «ld Le» Rate» der Stadt Rieka, des Mamuamt» Riesa uvd de» HanvtnillamtS Meiden. 1V6. Freita-, 8. M-i adends. 78. Jahr-. Tai^^WsW^kugrdläl^rschetvI^dell^agÄtndl^o^roU^Äüenahnn^e^^onn-^und^sttagr^vejügsi^^ Pfennig durch Poft oder durch NoNn. Aür den Fall Ve« Eintretens von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Matertalienpreis« behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Aujklgeu «llr di« Nummer drS Ausgabetages sstid bis g Uhr vormittags auszugeben und 'n, wrauS zu bezahlen; «in« Gewähr kür das Erscheinen an bestimmten Lagen und Plägen wird nicht übernommen. Grundpreis für dir 8>' »w irr«ite, -i nun Hobe wrunoschrift.<jeU« (S Silben llS Gold-Psennig«. dir 8S nm orett* Reklamezeil« ISO Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz 50"/, Aufschlag. Feste Tarife. Pewitligler Rabatt erlischt, wenn aer öetrag verfällt, ü-uctz Klage eingezogen werden mug oder der Auftraggeber n Konkurs gerät Zahlung», und LrsüllungSort: Nie la. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an Elbe" - Im Falle höher» Gewalt - rtricg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Befördsrungseinrichtungen — hat der Bezieher leinen Anspruch aus Lieferung od« Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Geethestrasie 5». verantwortlich für Redaktion! Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Riesa. Ae NWM MmMlll. Ein Volk von Arbeiter«. Mit großem festlichen Gepränge und mit vielen schwungvollen Reden ist in München daS Deutsche Museum eingeweiht worden, das ckne Nuhnles- halte deutscher Arbeit sein soll. Zugleich ist es auch ein Ehrenmal deutscher Einigkeit: wie fern höchst verdienstvoller Erbauer, Oskar v. Miller, in einer seiner DankcSansprachen hervorhob, haben sich nicht nur Reich, Land und Gemeinde in gleiche«: Weise an dem Zustandekommen des grossen Werkes beteiligt, sondern auch die Mitarbeit mit Geldmitteln und pcrsvu- licher Arbeit strömte von allen Seiten und aus allen Volkskreisen herbei. In Feierabend- und Sonntagsstunden haben Arbeiter daran gebaut. So tonnte Reichskanz ler Dr. Luther in seinem Weihespruch am Donners tag mit Recht das Deutsche Museum bezeichnen als ein Bekenntnis des deutschen Bolles zur Tech nik, zu sich selbst und ; nin Frieden. In diesem Sinne wolle unser Bolt als ein gleiches unter gleichen am friedlichen Fortschritt der Welt wirken. Eine der feinsten und — liberalsten Reden hat aber am Tage vor her der konservative Nelchsinnenminister Schiele ge halten. Er sprach davon, das; das einstige Volk der Dichter und Denker inzwischen den staatspolitischen Ge danke» hinzugewonneu habe und das; sich zu diesem auch der soziale Gedanke gesellen müsse. Dann würden wir alle sein „ein einiges Volk von Arbeitern", alle gleich mäßig mit Freuden unser Tagewerk tun an dem gemein samen großen Werke, dem „Dienst am deutschen Volke". So fügt sich wohl am besten dem kulturellen der politische Sinn der Münchener Festtage an. Möge er in seinem ganzen Umfange von immer weiteren Kreisen des Volkes verstanden werden. Bei der Eröffnung des Deutsche« Museums iührte der stellvertretende Reichspräsident Dr. Simons u. a. aus: Das Reich hält cs für seine Ehrenpflicht ein Unter nehmen zu stützen, das dem Ruhm deutscher Mei sterwerke der Technik und Naturwissenschaf ten gewidmet ist. Naturwissenschaft und Technik sind zwar international, .aber die Beiträge der einzelnen Völ ker zu diesen Mcnschhcltsgiitcrn find sehr verschieden, und wir Deutsche dürfen bei aller Anerkennung fremden Anteils auf unsere Beiträge stolz sein. Deshalb hat das Reich dem Museum vvn der Gründung au geholfen. Jetzt bekundet das Reich sein fortdauerndes Interesse an Ver gewaltigen Schöpfung nicht mir durch die Anwesenheit zahlreicher hoher Rclchsbcamter, soudcrn auch durch die Oskar von Miller-Stiftung, deren Zinserträge der Aus wertung der Mufeumsschätze für kommende Generationen dienen soll, Generationen, die ganz anders als wir alte mit technischem Instinkt geboren sind. Der stellvertretende Reichspräsident gedachte, sodann aller derer, die sich um die Errichtung des deutschen Museums verdient gemacht haben und sprach ihnen, unter besonderer Hervorhebung der Verdienste von Millers, den Dank des deutschen Reiches aus. Nachdem Dr. SnnonS noch im Auftrag des Ge neral f el dm a r s ch a lls von Hindenburg der Versammlung dessen Gruß und von Miller dessen Dank übermittelt hatte, schloß er mit dem Ruf: Oskar von Miller und seine Helfer am Deutschen Museum: Sie leben hoch! Im Verlaufe des Festmahles, aas gestern anläßlich der Einweihung deS Deutschen Museums stattfand, richtete der schwedische Forscher Sven Hedi« erne Ansprache an die Festversammlung, in der er u. a. ausführte: Die ganze Welt möge sich glücklich schätzen, daß im Herzen Europas dank der sittlichen K-rast des deutschen Volkes ein fest gefügter Bau des Geistes nn Dienste der Menschheit geschaffen wurde, weil Chaos herrschen würde, wemi dieses Volk sich nicht seiner großen und für alle Völker segensreichen Mission gewachsen gezeigt hätte. Die geniale Schöpfung des Deutschen Museums ist ein hohes Lied jener Einigkeit, zu der die Stimme aus Hannover mahnt, die Stimme des groben Mannes, den das deutsche Volk als die Verkörperung seiner besten Eigenschaften erkannt und zu seinem Führer erkoren hat. Nichts hätte hier auf dieser Jsarinscl erreicht werden können, vhne das einträchtige Zusammenwirken zwischen der geschick ten Hand des deutschen Arbeiters und dem befruchten den Geist des Unternehmenden. Allo deutschen Stämme haben zu der ergreifenden Symphonie in Stein beigc- tragcn und so erneut den unerhörte» Reichtum geoffen- bart, der in der feingcgliederten Vielgestaltigkeit des deutschen Volkskörpers wurzelt. Allen Nationen ohne Unterschied wurde in diesem Hause Raum gewährt zur Errichtung der Denkmäler ihres Geistes, und so erstand ein Tempel, wo der Genius als guter Bundesgenosse der nm Erkenntnis und Wahrheit ringenden Böller thront. Das deutsche Bolt braucht den Kopf nicht hängen zu lassen. Man hat Euch Geld und Gut und Gebiete weggenommen, doch die hohen sittlichen Werte, die wie das Rheingold in der Tiefe des deutschen Stromes in der deutschen Seele schlummern, hat man Euch nicht verbieten können. Der denkende Geist, die schassende Haud und die sittliche Kraft sind, die drei Säulen, die Deutschlands Zukunft tragen. Mir Ist um keine Zutun« nicht bange. Acht ist das Schlimmste überstanden, und nut verringertem Ballast und mit frischem Sinn geht das deutsche Schiff seine Bahn, wie „Z. R. 3" unter Eckners Führung, Vas das Weltmeer überwindend, sein Ziel erreichte, so wird jetzt das deutsche Schift unter Führung seine-.' besten Mannes iu Sturm und Wogeuprall Der Weltgeschichte seine ihm von der Vorsehung gesetzte Missivn erfüllen. Dies im Herzen rufe icy „Glückliche Fahrt, glückliche: Fahrt!" Die Rede Sven Hedins wurde von der Festvcrsamiu- luug mit stürmischem Beifall ausgenommen. WW des ReWWnrtls Will Mio. Berlin. Das ReichSkabinett bat nunmehr seinen Münchener Aufenthalt beendet und sich nach der ReickS- hauptttadt znrnckbeaeben. Reichskanzler Tr. Lnther wird am Sonnabend die Parteiführer empfange», nm mit ihnen über die durch den Amtsantritt des Reichspräsidenten von Hindenburg eintrctende politische Lage zu beraten. Gleich zeitig wird der Kanzler die Parteiführer befragen, ob sie in der Frage der Erweiterung des ReickskabinettS irgendwelche Vorschläge zu machen hätten. 'Nach der Ankunft des Reichspräsidenten von Hindenburg in Berlin wird eine neuer liche Besprechung zwischen dem Reichskanzler und General- feldmarichall von Hindenburg stattfinden. Ae MkMlMWW in KWMl. * Hannover. Unter riesiger Beteiligung der Bc völkcrung Hannovers wurde G c n c r a l f e l d m a c j cb a ll von Heu de »bürg gestern abend eine Kundgebung dargebracht, wie man sw hier seit lifil nicht gesehen hat. In den Straßen standen die Menschen in mächtigen Reihen. Die Scelhorststraßc, in der die Villa Hinden burgs liegt, war vou einem starken Polizeiaufgebot nb- gesverrt. An dein Fackelzug beteiligten sich etwa 21) 0 0 0 P e r f v n e. n aus alle n Schicht, n des Volles. Die Spitze des ZugeS bildeten die Stu dentenschaften der beiden Hannoverschen Hochschulen. Innen folgten die Schiitzenbünde, Militär-, Regiments-, Offi ziers- und Marineverelne mit ihren Fahnen. Daran schlossen sich die Innungen nud Bcrufsverbändc, Ge sangvereine, die Bnrgervcreine. In den letzten Gruppen marschierten die Stahlhelnrgruvvcn ans Hannover, Braun schweig, Hüde-svenn, Hameln, Eelle, Minden »nd ande.cn Orten der Umgegend Hannovers, ferner der Jungdenriche Orden, die Bismarckjngend, die Deutschnationale Volks partei und viele andere vaterländischen Verbände. Reichs präsident vou Huidenburg erschien Punkt !> Uhr in Zivil auf dem Balkon seurcs Hauses, begleitet von seinem Sohn Major von Hindenburg uud dessen Familie. Der Feldmarschalt grüßte und dankte unablässig den vorbei- marschicrenden Gruppen. Obwohl die Kommunisten eine Gegendemonstration veranstalteten, ist es nirgends zu Zusammenstößen oder Störuiigeir gekommen. LerMlM PnffmNe über den soziMWn WMMWld gegen Menbnrg. Eine gesetzlich nudurchstthrbarc Maßnahme. » Verli n. Das Vorgehen der Sozialdemokraten mit ihrem Einspruch gegen die Gültigkeit -er Reichspräsidenteu- wahl wird auch in demokratischen Kreisen verurteilt. Die „V. Z." schreibt, es ist zweifellos, daß auch bei dieser Wahl eine Reihe von Verstößen, besonders in kleineren Orten, vorgekommen sind, von denen der Einspruch einzelne Bei spiele gibt. Wird also diesem Einspruch stattgcgebcn, so wird als Folge die LLahl für eine Anzahl von Orten oder Kreisen für ungültig erklärt, -. h., die in den betreffenden Bereichen abgegebenen Stimmen für sämtliche Kandidaten müssen von der amtlich fcstgestcllten Gesamtzahl in Abzug gebracht werden. Selbst angenommen, daß das Wahlprii- suugSgericht sämtliche beanstandeten Einzelsälle als zutref fend anerkennt, wird sich also eine «eseutliche Vcrschiebnng schwerlich ergebe«. ES kann sich ja «ur darum handel«, daß allen drei Kandidaten eine Anzahl Stimme,» verloren geht «ud dadurch eine kleine prozentuale Verschiebung in, End ergebnis cintritt. Doch ist kaum anzunehmen, daß sich da durch die effektiven MehrheitSverhältnissc verändern kön nen. Angesichts dieses Sachverhaltes erscheint der Protest als eine vom politischen Standpunkt wenig zweckmäßige, und der Antrag, die Wahl HindenvnrgS für ungültig zu er klären, sogar alö eine recht ««geschickte, «eil gesetzlich gar nicht vorgesehene, ««durchführbare Maßnahme. Ter „Berliner Börsenkurier" sagt: Wen» man an nimmt, Saß diese Fehler in reichlicher, sogar ungewöhnlicher Menge vorgekommcn sind, so bleibt doch der Einspruch, in dieser Form und mit diese» Schlußfolgerungen zum minde sten unzweckmäßig und somit «i«c in ihrer Wirksamkeit de«. Ansehe» der autragftelleuden Partei «icht ehe« förderliche« Kundgebung. Unregelmäßigkeiten soll man nachweisen und rüge», aber nicht behaupte», ein Stimmenübrrschuß von annähernd einer Million sei durch solche Dinge entstanden. Auch der zweite Borstotz der Sozialdemokrat«» gegen den Reichspräsidenten, der in der Erklärung Hörfiugs besteht, wouach sich daS Reichs*»»»« «icht a» de« Empfang HindmrhnrgS beteilige« Wird, findet in der rechtsstehenden Preise ßlmrl- Kritik. Die Kreuzzeitung sagt: Wir haben schon darauf hingc- wiesc», das; die innere EinsteUnng des Reichsbanners zu Hindenburg und dem nationalen Gedanken eine Beteiligung an den Empfangsfeierlichkeiten ansschtießt. Ties wird durch die Auslassungen Horsings lediglich behängt. Bier rii nur Klancnkampf und politischer Has; am Welke, gegen die zu täuipscn heilige Pflicht jedes siaailich gesinnten TLut schen ist. Ter Lokalanzeiger spricht vvn einem Skandal ohne gleichen und bemerkt ironisch, inan müsse dein geräuschvollen Herrn Hörsing für leine Stellungnahme dankbar icin, denn die Sachlage sei dadurch, das; das Reichsbanner den Einzug des ersten verfassungsmäßig gewählten Präsidenten der Re publik bopkvltiert, auf das schätzenswerteste geklärt. In der Tägi. Rundschau wird gesagt: Aus diesem Er laß geht hervor, daß man unter dem Reichsbanner gewillt sei, die ganzen Schärfen und Ausschreitungen des Wahl kampfes auch weiter fortzuiet'ell. Wichtiger noch als diele verurteilende Stimme der Rech ten erlchej.lt cs, daß auf der Linken, ein offensichtlich vcrlc genes Schweigen kcricht. Tic mciltcn Blätter nehmen von dreiem Erlas; Hsrsings nur ganz kur; und ohne irgend welche Kommentare 'Notiz. Ter Kredit für den gewerblichen Mittelstand. vdz. Berlin. Tie Verhandlungen, die im Reicks' wirtickaftsmiuisterimn über die Begebung des vom Re>ckS> tag beschlossenen Kredits von dreißig Millionen Mari für de» gewerblichen Mittelstand geführt wurden, lind nunmehr im wesentlichen abgeschlossen. Zurzeit stehen Ä4 Millionen Mark aus Poftschcckgetderu zur Verfügung, über weitere Mittel wird im Laule der nächsten Monat, verhandelt werden. Mit der Bereitstellung von 30 Mil lionen Mark aus Post- und anderen Mittel» kann gerechnet werden. Die Postscheckgelder werden von der Preußischen Staatsbank im Wege des DiSkout-KceditS auf zunächst sechs Monate au die Preußische Zentral-GcnosseuschaitSkasfc uud die Dresdner Bank überwiesen werden, die sic (die Prcutzcnkasie über die Zentralkasicn) au Vie Kredit-Genossen schaften weiter leiten werden. Ta diese in manchen Teiler Deutschlands nicht oder nur vereinzelt vorhanden sind, ein großer Teil des gewerblichen Mittelstandes bisher auch Viesen Kredit-Genossenschaften nickt angchört, das gilt ins besondere vou weiten Kreisen des Einzelhandels, mar dir Beteiligung einer weiteren Organisation nötig. Als solche kam die deutsche Giro-Zentrale inbctracht, namentlich wegen ibreS gut verzweigte» Filialnetzes (Sparkassen). Bei der Weitergabe der Gelder an die drei genanutcu Stellen (Preußenkassc, Dresdner Bank, Girozentrale) wird die Auf lage gemacht werden, daß die lctztvcrtcilendc Kredititellc (Kredit-Genossenschaft, Sparkasse) de» Kredit nicht teurer als zu zehn Prozent erhält. Sollte sich durch spätere Ver handlungen noch erreiche» lassen, daß die Postqelder an jene Institute billiger als jetzt vorgesehen abgegeben werden, so würde sich dieser Zinssatz von zehn Prozent um den selben Uiiterichied weiter vermindern. Von der Preußen- kaffe steht eine bindende Zusage über die Erfüllung dieiei Auflagen zur Zeit noch ans. Um de» Kredit möglichst vielen Gewerbetreibende» zugute komme» zu lassen, wirt ferner die Auflage gemacht werden, daß der Höchstbetras- bis zu welchem im Einzelfall einem Gewerbetreibenden au; diesen Mitteln kreditiert werden darf, iu der Regel der. Betrag von 1VOQ Mark nicht übersteigen darf. Ta die Kredite auf geichäjtlicher Grundlage, insbesondere also nur an kreditwürdige Personen gegeben werden, sollen sie ii» der Regel nur gegen Wechsel gewährt werden. Ak KkiWWtlM» I« MM. * Paris. Der „Tcmps" veröffentlicht heute den ersten zusanimensassendcn Bericht über die Kriegsopera- twnen ni Marokko, aus dem hcrvorgeht, daß die Lage der französische» Truppe» ernster ist, als cs in den offiziellen Konnnuniauees bisher zugegeben wurde. Es heißt da u. a.:^„Dcr Vorstoß der irregulären Bau- dcn .Abd el Krüns, die uuicre Truppe» an drei Stellen am ttergha augcgrifjcu haben, ist jetzt zum Sieben gc bracht worden. Der Feldzugptan des Feindes ging da hrn, durch einzelne 'Banden die. französischen Triippen aufzuhaltcu uud nötigenfalls auch neue Stellungen ans- zugeben, während dec große Teil der regulären Trup pen Abd ci Krims die französischen Stellungen von ver schiedene» Seite» überrennen, emschließen und durch Be lagerung zur Wasscnstrcckuug zwingen sollte. Tie Ko lonnen des Generals Colombat haben ihren Vorstoß au) den Höhen von Bibane einstellen müssen, da sic fick) einer wohlorganificrtcn, sehr gut bewaffneten Schützen kette Abd cl Krims gegenüber sahen. Verschiedene feind liche Flugzeuge wurden ebenfalls wieder gesichtet. Dr« Schwierigkeiten, denen sich die Truppen gegenüber sehen, erklären fick) aus den großen krregStcchnischen . Fort schritten, welche die Rifmänner seit einem Jahre gemacht haben. So fahren sie vielfach unseren Soldaten gegen über Artillerie auf, was fic gegenüber den Spanier» nicht zu tun Pflegten. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß Abd el Krim mit ungewöhnlich großen Mitteln «ne großzügige Offensive plant. Im Augenblick ist der Ucrgha nicht unmittelbar von den RifmLnnern bedroht, doch werden in der Nähe von Quczzau große Truppenznsam- menziehungen gemeldet. Außerdem befürchtet man Flug, zcugangriffe aut unsere Stellungen."