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W-WGsW, WA rate« in lt» «r d« Kmdlung»geßflfen EMt^ltkVRNI^kk^VlED ÜREA MOB Evl^MEAR ^ülkstTN AO^ »Ache« dest «essorU «ine .eingehend« Hmmv FußsWllM öKafi^ WIe»pk» - sich leise di« ,ue «i» de» WM« und ftLqte sich dann pUitzlich au« d«u -M OchAeschiiitm«« de»-Alle« «e-ihn einige«u^u- «W» lang tzd» MutzM lieg« dleide»; dann rußte er sich aus und kennt, schßelln dich ein gUickUW, «chicks-l ihn «ii nur leicht«, »erletzuu,en -ati« davon kommen laßen. Och «acht »ar 1« >»,««. di, «dueddiimmmung «losch: mil-chn, schleppch sich der Wüchtltng durch da« Dmi« dahin, «ch »«such», sich d« Fuhtchellen zu ent. ledig«,, scheitert«,; nur Net«, wtnhtg« Schritte konnte « machen, »au Gtnnd» »u Gtund» steig«««« sich di, Qualen, di» Lr«»tck endlich «schönst ntchersank. Ul« b« Morgen qadrach, »ar »irgend» die »pur ein« menschlichen Gied- lung «r «kenne«. Ja d« Ferne sah d» Flüchtling di« Bahnlinie; ohne Kompaß, ohne Karte beschloß « stch in grad« Linie eou d« »ahn zu «ntsernen, in d« Hoffnung, auf diese Weis« «ng«s«h«n britisch«» G«bi«t zu vrrlassen. In sein«» rasch«» fand « noch «tNtg« NahrungSreste, dir ihm zur Gttirkuug din,i«n. Mühsam schleppte sich der G«s«ß«lt« nun «mit«. Mit j«d«m Mrt«r, da« ihn weiter von d«r Ltött« fein« Flucht entfernt«, wuchs sein« Hoff, nung und f«tn v«rtrau»n. »der Lag um Lag verstrich, dt« Nahrungsmittel waren längst verzehrt, wurzeln und wild« Frücht« wurden dt« einzig« Kost und all« »«müh. u«g«n, dt« Btahls«ff«lu zu sprenge«, spotteten d«r erschlaf. f«rd«n M«nsch«nkraft. Endlich. nach mehrtägigen »«streng. ung«n grlang e» EreSwick, nach qualvollen versuchen mit Hilf« hart« Steine dt« Stahlspange« zu durcheilen. Erst fetzt, so «Mit« er spät«, überkam ihn da« Sefühl der wiedergewonnen«« Freiheit, und zum ersten Male atmete er hoffnung«ooll auf. »der die Entbehrungen waren nicht zu Ende. Lag ü« Lag, Woche u« Woche verstrich. Dann endlich stieß TreSwick auf «ine einsam« Hütte, in der er ein Sewehr und Munition fand, die er kurzweg an sich nahm. Er schoß «in Zebra und genoß zum ersten Male «leb« Fleisch. Mit gehobenem Mute setzte er seine oben, teuerltche Wanderung fort, doch da« Sewehr geriet in Un. orbnung und wiederum war Pflanzenkost die einzige Nah. rung. wo er weilte, war dem Flüchtling längst ungewiß geworden, von Woche zu Woche verminderten stch seine Kräfte.. Fieberphantafikn trübten seine Eedanken. Sl« ihn eine« Tage« in der Nähe von Leopoldville am Kongo einige Belgier fiebernd und völlig erschöpft dem Tode nahe im Walde fanden, waren seit dem Lage der verwegenen Flucht genau acht Monate verstrichen. In sorgsamer Pflege «holte stch TreSwick nach und nach und schließlich fand er auch auf einem Schiffe al» Arbeiter Gelegenheit zur Ueber- fahrt nach Antwerpen, von dort ging er nach London. Aber die Heimkehr in sein Vaterland brachte TreSwick um die Frucht se'ner Entbehrungen und Leiden: in Whitechapel, auf der Straße, erkannte ihn ein Kriminalbeamter, und er wurde wegen Flucht au« gesetzmäßiger Haft festgeuom. men und nach Nhodesta zurückgeschafft. Man verurteilte ihn zu sech« Monaten Gefängnis, aber der Körper der Schwergeprüften war dem nicht mehr gewachsen, die Folgen de« Fieber« von der langen Irrfahrt im dunklen Erdteil waren noch nicht überwunden, und jetzt ist der Sträfling in Südafrika im Gefängnis gestorben. «Am be» «ocklenburatschen Berfassung«frage ein-«- Ms». Der ülsttva, Wtzt sich auf Paragraph -s -er MasstUt» d« Deutschen Reiche. Fvaukrvich. Da» »Journal offiziell* stellt ein«, immer stärkere» Utzmeg d« Hetrateu und der Geburten in Frankreich der »st«, sech« Monat« de« Fahre« IVOS Heiraten wenig« statt al» »ährend b« -eitdau« im Vorfahre, ab« 548 Scheidung«, Noch schlimm« ist « jedoch, daß während dies«» di« Fahl d« Geburt,« von 411402 auf LS871O »funken ist, also 12SS2 franzvstsch« Bürg« und wenig« geboren wurden. Di« Fahl der dagegen hat um 25Ü1S zugeuommen. «tu» dies«, Zahlen «gibt stch auch, daß stch dl« Bevölkerung Ftaakretch« vom 1. Januar bi« zum 20. Juni 1909 um »208 Köpf« »«mindert hat. —k- In Epinal wurde durch die Geheimpolizei «in Deutsch« verhaft«, d« im verdacht« steht, Spionage ge trieben zu haben. Er soll zwei ehemalige» Fremden legionären, jetzigen Arsenalarbettern, vorgeschlagen haben, sich mit ihm in« »rs«,al zu begeben, um do« wichtige Teile de« 75-Millimeter-Feld geschützt« zu stehlen. Die beiden Arbeiter lehnten die« ab und denunzierten den Maun. weite« Einzelheiten üb« Namen und Herkunft de» angeblichen Spion« fehlen zur Stund« »och. Spanien. In Barcelona verurteilt« lt. L. T. da« Krtrg«gericht von 15 Einwohnern eine« Dorf«, dl« während d« Juli- wirren einen revolutionären AnSschuß bildeten und stch an der Brandlegung der Pfarrkirche beteiligten, vi« zu leöenSlängltchem Zuchthau«, dt« übrigen zu kürzeren Ge fängnisstrafen. Al« eiuzig« Belastungszeuge trat der Bürgermeister d« betreffenden Ort« auf! Nuß»««». Die in Petersburg ankommenden Fremden werden von jetzt ab einer besonders strengen Kontrolle unter- warfen. Sie müssen d« Polizei sofort gemeldet werden, widrigenfalls eine Straf« von 7000 Mark oder S Monate Arrest verhängt wird. «hina. Das Attentat gegen den Prinzregenten stellt stch nach einer neuerlichen Meldung als mißlungen heraus, da nicht dies«, sondern einer seiner Begleiter von dem Täter ge troffen wurde. Ein Telegramm d« Köln. Ztg. berichtet hierzu: Bei dem Mordanschlag auf den Prinzregenten traf der Täter nicht diesen, sondern den Mandschuhauptmann Dschenltn, den er sälschltch sür den Regenten hielt. Der Täter ««wickelte stch bisher in Widersprüche; e» wurde festgestellt, daß er «in Mandschusoldat ist. 8« liatemWMt Uni ikuMMaVnnü. EK. Der Schande der Verurteilung und «in« kurzen GesängniSstrafe zu entgehen hat Joseph TreSwick, «in in Nhodesta lebender Engländer, eine waghalsig« Flucht unt«- nommen, die ihn hilflos auf Wochen und Monat« den Gefahren und Entbehrungen des afrikanischen Urwalde« auslieferte. TreSwick war unter dem verdacht begangener Unterschlagungen in Bulawaye in Nhodesta verhaftet wor. den und sollt« mit der Bahn nach Salisbury überführt werden, um dort seinem Richter gegenüberzutreten. D« Aus M« Welt. Hamburg: In Barmbeck erschlug der Tischler Tha- den seine Frau nach voraufgegangenem Streite mit einem Beil. Er stellte sich dann selbst.der Polizei. — Allen- stein: Aus dem Eise des Kalbensees brach am ersten Feiertage ein Schlitten ein, in dem der Besitzer Katannek, dessen Ehefrau und zwei Kinder saßen. Alle vier Personen sind ertrunken. Die Leichen der Kinder sind geborgen. Erst vorgestern war man auj das Verschwinden der Fa- milie aufmerksam geworden. — Köln: Gestern nacht Siu ztsihkiilht Kkistzksthrtis. Novell« von T. Borge» 8 (Nachdruck verboten) PH« ich Nicht/ verfetzt» der Adelman« «Uder Smnvn meine Litern nicht, dt, St« lieb« we em» Kind, ebenso werden mein Bruder und Per-.. Schwester gern umarmen, und Irmgard kiel " : herzlich." frieden mit der Art und Keife, wse ich meine" Pflichten er- flUke, abll ich würde mich niemals wi? ihr^ gleichen be» ' * ' Mädchen. »ester spricht mit der größten ritz. ich eln arme». Unbekannte» nicht würdig ist," sagte sie ^ihr sie seufzend fort: „« . Immer trenn« muh." ,H«mwn Ti« den Grund," «am e» fast gchieteriich von sein«, Lippen. „Ich kann i« nicht," dauerte sie ernst. wollen nicht; noch mehr; rin solcher Grund existiert nicht, MSbach«" rief « leidenschaftlich «regt, „ich glaube, Sie wffsen gärnicht, wie grausam Sie oft sein können. Ich lieb« Sih und Sie geben mir keine Hoffnung, keinen Trost. Liehen Sie mich denn nicht ein klein wenig?" Er legte keine Hand auf ihr« Arm. LlSbeth zittert« an allen Gliedern, ihre Wangen wurden aschfahl. „Vielleicht könnte ich Sie lieben," gestand sie bebend, „ab« achl Sie können mich ja nicht verstehen. Die Must zwischen uns ist zu groß, und eine Verbindung unmöglich!" „Unmöglich?" ttch «. „An solche« Wort gibt» nicht für mich, LlSbeth, trotz al? Ihr« Worte hoffe ich dennoch Ich will nicht glauben, daß St« wirklich sä herzlos sind und mattw heiße Lieb« verschmähen/' > ,L»fftU St« nicht»," bat st« demütig, „selbst wenn Ich St« uebtib Wäre «ine Verbindung zwischen un» ganz unmvg- vch Ich fleh« St« an, härmen Sie nicht länger «tnvrr SchmVer «Wh, d«e nie Wirklichkeit werden könnt«. Sehen SW «lfi MF« und vergessen Sie mich, da» ist für un» Hit« ww «ine Schw iS« doch jetzt schon . . . ,Me Frau Gräfin ist gegen mich sehr gvtig und ist zu- Set und Welse, wse ich meine Pflichten er- trachten," behauptet« da» jun „See irren sich; meine S t Ihnen," beharrte k " «e, tm bi», da» Ihrer Lim WWW« und «»wichen»; bann fuhr sie seufzend fort ist noch «i« anderer Grund vorhanden, der un» kür Leid« «u« besten. LS gähnt «in« Kluft zwischen un», die die größte Stch» nicht zu überbrücken vermag." —- „Ich »mich« nicht, bi» Sie mir versprechen, die Meine ;u Werden!" rt«f dm junge tzrrr gereizt. „Dam» Müssen St« hier «tn« recht lange Zeit stehen bleiben," lächelt« sie schmerzlich »Lassen Sie mich w» — Frau Gräfin 'teht am Fmster und sie winkt mir; sie hat gewiß Befehle ür mich. Vergessen Sie doch nicht, daß ich die bezahlte Lienertn Jhper Schwester bin." Dann eilte sie flüchtigen Fuße» dem Hause zu. . „Ach, wenn ich ihn nur nicht liebte," flüsterten ihre beben den Lippen im leisen Selbstgespräch, dann wischte sie eine verräterische Träne au» dem Auge und erfüllte mit heiterer, Miene ihre leichte«, häuslichen Pflichten. Ja, MSbeth FrlSberg war bezaubernd in ihrer lieblichen Anmut, da» mußte der Hauptmann von Kalkborn zugeben, al» er eine Stund« später beim helleren Mittagsmahl dem Schützling feiner Schwester vorgestellt und ihr jetzt gegen über saß Aber dennoch lag «in Awa» in dem Wesen der jungen Tam«, wa» den Menschenkenner und scharfen Beob achter stutzig machte. L» tag «in Aü-druck im Gesicht der junge» Fmu, «tn Blick in den glänzenden dunklen Augen, den er nicht verstehen konnte, und eine gewisse Nervosität, ein kaum merlltcheS Jittern tn ihrer Stimme entging ihm nicht. Liebt« LlSbeth wirklich seinen Bruder und sah sie jetzt in dem Hauptmann eine« Feind ihre» Glücke»? Konnte sie er raten, daß er absichtlich hergekommen war, um die Liebenden zu trennen? Mehr wie einmal bemerkte er ihren Blick ängstlich auf sich gerichtet, und ihre Lippen zuckten kaum merkbar, sobald sie ein« an sie gerichtete Frage beantwortete. Renatu» mußt« sich eingestehen, daß diese» sonderbare Mädchen ihn gleichzeitig fesselt« und abstieß; doch zweifelte er nicht daran, daß er in wenigen Tagen, wenn Berta hier sein würde, besser den Charakter Sl»beth» durchschaut haben würde. Na- türlich war eine Verbindung zwischen ihr und Moritz vollständig ausgeschlossen, aber er verstand die Zuneigung de» Bru- der» zu der anziehenden Fremden, di« sein« gutmütige Schwester so. liebevoll unter ihren Schutz genommen hatte. Daß LlSbeth kein ganz gewöhnliche» Mädchen war, und daß schwer mit ihr zu rechnen sei, wenn sie gegen den Willen der Litern Moritz heiraten wolle, mußt« Renatu» stch selbst sag««. Moritz ließ nicht ab von seiner Lieb«, und e» war gewiß hie höchst« Aell, daß Gräfin Irmgard ihren Bruder zu Hilfe herbei gerufen, um «in Unglück zu verhindern, dessen iSuMa s, Echo»n«ö«ck (Bez. Düsseldorf) der Bergmann Zalach, der abend» s«t»e Löhnung abgehoben hatte, von mehrere,t Personen überfallen, seiner Barschaft beoackbt und ermordet. Bon den Tätern fehlt bi» jetzt jede Spur. — Hof: Zwischen Hof und Selb (Oberfranken) ist «in Postbeutel mit 27 Wertbriefen, darunter eln Wertbrief über 85000 Mark, gestohlen worden. — Riedlingen (Württemberg): Durch Explosion eine» Benzinmotor» in einer tn der RathauSgqsse gelegenen Käserei wurde eine Leiteno,auer de» Hause» niodergertssen, sodaß da» -all» zum Teil einstürzte. Ter Besitzer und -Wei zufällig an wesende Männer tvurden schwer, die Tochter de» Be- sttzer» leicht verletzt. — vervierö: Diebe ermordeten die Bewohner eines bet Spa belegen«» Restaurant», und zwar den Pächter Evrand nebst Frau und Kind und die 70 jährige Mutter. -- Brüssel: Tie Ueberschwemmungen insolge der letzten Regengüsse dauern noch fort, und zwar besonders in Flandern. Ter Dendersluß hat große Gebiets Überschwemmt, stellenweise stehen die Wege 20 Zentimeter unter Wasser- Mehrere Gebäude drohen ein- zustlirzen. — Dien: Wie verlautet, wurden in der Linzer Wohnung Hofrichters verschiedene Gegenstände gefunden, die sür den Angeklagten belastend sind. Auch soll hin sichtlich der noch offenstehenden Frage, auf welche Weise er sich daS Zyankali "verschafft haben könnte, eine wichtige Spur gefunden worden fein. Hofrichter soll nämlich mit der Frau eines Apothekers in Beziehungen gestanden haben. vermischtes. Ueber die Wetterkatastrophen; die in S p a nien und Portugal so große Verheerungen angerichtet haben, wird aus Madrid weiter gemeldet: Ein Tele gramm aus Corunna berichtet, daß ein neuer Zyklon die Stadt heimgesucht hat. Tie Telegraphenverbindungen sind teilweise zerstört. Abgerissene Delegraphendrähte kamen mit den Leitungsdrähten des Elektrizitätswerkes in Be- rührung, wodurch verschiedene Feuersbrünste verursacht wurden. Mehrere Personen wurden durch die Gewalt des Sturmes von der Plattform der Straßenbahnwagen.ge schleudert und schwer verletzt. Auch sonst trugen zahl reiche Personen Verletzungen davon. Ter Hafenkomman dant hat die Ausfahrt von Schiffen untersagt. Tie Anker mehrerer Schiffe rissen und die Schiffe wurden abge trieben. Ueber das Schicksal mehrerer überfälliger Segel schiffe herrscht Besorgnis. Tie kleinen Orte Abankes, San- ta-Christttia und Villanuova sind von den Fluten derart fortgespült worden, daß man nicht mehr erkennen kann, wo sie vorher gestanden haben. Bei Barco Valdeorras tötete ein herabstürzender Felsblock 27 Personen. Ferner sind Hunderte von Fischerbooten untergegangen. Tie ganze Unterstadt Oportos ist meterhoch überschwemmt. Unzählige Häuser sind weggerissen und sämtliche Schiffe vernichtet. Eine Anzahl Leichter wurde teils zertrümmert, teils auf das hohe Meer getrieben. Große Weinlager sind zerstört. Man schätzt die Zahl der Toten etwa vuf fünfzig. Tie Liste der auf dem Touro verlorenen Schisse lautet: Deutsche Dampfer: Cintra, Nestor, Daxe; eng lische: Gascon, Touro, Salome, Garpeth, Peckton, Castle; norwegische: Elidia, Silvia; weiter das portugiesische Schulschiff Estephania, weiter vier Schlepper, dreiuud- zwanzig Legelschiffe verschiedener Größen und Nationa litäten. Im ganzen etwa dreihundert Fahrzeuge. Der Schaben wird allein in Oporto mit 30 Millionen Mark gering eingeschätzt, im ganzen Lande auf etwa 40 Mil lionen. — In Newyork sind nach offiziellen Feststellungen 25 Personen erfroren. Eine Sturmflut hat die Wasser des Massachusetts über die Ufer treten lassen, die ungeheuren Schaden anrichteten. In den Ortschaften ringsum sind mehrer« Personen ertrunken. Auch Philadelphia wurde vom Sturm arg in Mitleidenschaft gezogen. Ein Fünf ¬ bitter« Folgen nicht abzusehen waren. Ein arme», fremdes Mädchen, dessen Vergangenheit für jedermann in tiefste» Dunkel gehüllt war, konnte ja keine passende Gattin für den hoch- angefehenen Melmann Moritz von Kalkborn sein, 4. IN dm nächsten Tagen verhielt sich Elsbeth sehr kühl und zurückhaltend; sie wechselte mit den beiden Herren kaum ein paar Worte und gab besonders ihrem Verehrer nie Ge legenheit zu einer weiteren Aussprache; jeden Abend zog sie sich frühzeitig in ihr Zimmer zurück. Moritz durchstreifte allein noch Garten und Park, Und gerade al» die Gräfin sich von Renatu» trmnte, um eben falls ihre Gemächer auszusuchen, kam Moritz in den Salon zurück, schleuderte seine brennende Zigarre durch das ge öffnete Fenster und fragte erstaunt urw erregt: „Hat deine weibliche Dimerschast viele Verehrer, Irmgard, oder erlaubst du, daß Gesindel hier abends im Dunkeln umherschleicht." „Unsinn, Moritz, wie kömmen dir diese Gedanken? Meine Haushälterin, Frau Brandes, führt ein strenge» Regiment über die Mägde und wird niemals etwa» Ungehörige» erlauben." „Tann rate ich dir, ein wachsame» Auge auf deine Wertsachen, auf dein Geld und deinen Silberschmuck zu haben," gab er ernst zurück. „Ich sah soeben zwei Landstreicher im -«Park umherschleichen, die mir durchaus nicht gefielen. Besonder» der eine, «in kleiner, buckliger Mann mit einem rot gedunsenen Gesicht, flößte mir fast Entsetzen ein. Benach richtige doch lieber die Polizei, Irmgard." „Landstreicher!" ries die Gräfin entsetzt, „irrst du dich nicht, droht un» wirklich Gefahr? O, denke nur, ich habe alle meine Diamanten, die ganzen Famllien-Kleinvdien der Mar- stein» hier im Hause." „Da» ist unvorsichtig, Irmgard," Unterbrach der Haupt mann, „hast du die Schätze in gutem Gewahrsam?" „Sie find in meinem Schlafzimmer in einem feuerfesten Schrank eingeschlossen, und Elsbeth verwahrt die Schlüssel, ebenso dm de» Elfenbetnkästchen», da» die kostbaren Diamanten birgt. Die Schätze sind also ganz sicher, d«n« niemals wird ein Di» dm Schlüssel im Zimmer meiner Gesellschaftertn vermute«. Aber ich bin heute st» nervö» und furchtsam, der Gedanke ist mir ganz entsetzlich, daß Strolche hier umher- schleichen!" rief di« Gräfin bestürzt; ^» ist nur gut» daß Renatu» auch hier ist, wir also unter doppeltem Schutze sind,* (Fortsetzung solgt.1