Volltext Seite (XML)
««d A«r»rg»r (ElbtblM m» MMgch. «»ürarmEmfl« ^r»g »latt. M s» srr.» für die Königl. AmtShcmptwannsHast Großenhain, das Königs AmLSgeriHt und den Rat der Stadt Rieste i sowie den Gemeinderat GröVa» 1V1. Donnerstag, IS. August 1SSS, abends. 62. Jahrg. La» Riesa« Tageblatt erscheint jedm Ta, abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung in d« Expedition in Riesa I Mart SO Psg., durch unsere Träg« irri in» Hau» 1 Mart SS Psg, bei Abholung am Schalt« d« lasier!. Popanstalten 1 Mark SV Psg, durch dm Briefträger sret in» Hau» S Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzeigen-Auuahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße VS. — Für die Redaktion verantwortNch: i. B.: Arthur HSHnel in Riesa. Durch Bekanntmachung de» Bundesrates vom 31. Mat 1909 sind die Bestimmungen über die Einrichtung und den Betrieb von Steinbrüchen und Steinhaurreien (Steinmetz betrieben) vom 20. März 1902 in mehrfacher, erheblicher Weiseabgeändert bez. ergänzt worden. Die Besitzer der obengenannten Betriebe werden daher auf diese Bekanntmachung aufmerksam gemacht und angewiesen, gemäß 8 12 der Bekanntmachung in ihren Stein brüchen und Steinhauereien an einer in die Augen fallenden Stelle eine Tafel auf- zuhängen, welche in deutlicher Schrift die Bestimmungen in 88 1—5, 9—11 wiedergtbt. In solchen Stetnbrüchen und Steinhaurreien, in denen Sandstein gewonnen oder bearbeitet wird, muß die Tafel (Absatz 1) außerdem die Bestimmungen der 88 6, 7 wiedergeben. Solche Bekanntmachungen werden in den meisten Formularmagazinen z. v. bei E. C. Meinhold L Sähne-DreSden»«.; F. Lommatzsch (A. Schröer)-DreSden-A.; E. Mauckisch-Freiberg; E. H. Krause-Meißen; A. Peitz L Sohn-Flöha; Ld. Wunderle in Mainz (auf Blech gedruckt) u. a. m. zu haben sein. Die Herren Gemeindeoorstände und Gutsvorsteher des Bezirke», in deren Flur sich Steinbrüche oder Steinhauereien befinden, wollen dafür Sorge tragen, daß diese Tafel angebracht wird. Großenhain, am 1. August 1909. 1684 b F. Königliche ArntShauptmauuschaft. Do« der Königlichen AmtShauptmannschast Großenhain ist der Tierarzt Herr Karl Krotz in Riesa auf die Zeit vom 12. August 1909 ab bis auf weitere» als tierärztlicher Fletschbeschauer und zur Ausübung der Trichinenschau sür Gröba verpflichtet worden. Gröba, am IS. August 1909. Der Semetndevorstand. OesfeatNche Sitz»«, des Gemciolerates z« GrSva Freitag, de« SV. August 1S09 abends 8 Uhr im Gemeindeamte. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Gesuch des Restaurateurs Gartenschläger um Konzession zum Beherbergen. 3. Aenderung der Unfallversicherung für die frei«. Feuerwehr. 4. Ausbau der Straße 1'. 5. Bau des Fußwegs von der Weststraße bi» zur Kaibahn. S. Bebauungsplan, Breite der Strehlaerstraße betr. 7. Berechnung über die Schleuse in der Oschatzerstraße. Nichtöffentliche Sitzung. Gröba, am 18. August 1909. Der Semeindevorftaud. für da» „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätestens vormittag- - Uhr de» jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Deutliches und Sächsisches. Riesa, 19. August 1909. —* Wie uns mktgeteilt wird, wird Ge. Maj. König Friedrich August morgen da» Feldbahngelände zwischen Weißig und Nünchritz und die Pontonbrücke über die Elbe besichtigen. Se. Majestät benutzt vermutlich den vormittag» 8 51 Uhr in Riesa eintreffenden Schnellzüg bi» Weißig und fährt von Lieser Station auS mit der Feldbahn bis zur Pontonbrücke. ES dürfte jedoch auch nicht ausgeschlossen sein, daß der König mittels Automobil im UebungSgelände eintrifft. — Weiter wurde uns noch mitgeteilt, daß seit gestern die Züge der Feldbahn über die Pontonbrücke verkehren. — * Ein Eisenbahnunglück hat sich heute früh in der 5. Stunde auf dem hiesigen Bahnhofe ereignet Der Personenzug 3432, der von Röderau früh 4,25 Uhr hier eintrifft, stieß, nachdem er die Brücke passiert hatte, bei der Stellerei C. mit einer.Rangiermaschine zusammen Bei dem Zusammenstoß entgleiste die vordere Achse von der Zugsinaschine und ein Personentvagen. Ter Führer der Rangiermaschine, Lokomotivführer Schnerr, hier, würde schwer, zwei Reisende leichter ver letzt. Tie beiden verletzten Passagiere konnten die Reise fortsetzen, während der schwerverletzte Lokomotiv führer dem hiesigen Krankenhaus! zugeführt wurde. Größere Verkehrsstörungen hatte der Unfall nicht zur Folge. Ziemlich erheblich ist der angerichtete Material schaden; es wurden der Tender der Rangiermaschine und die Zugsmaschine stark beschädigt. Näheres über die Ur sache des Unglücks muß erst hie eingeleitete Untersuchung ergeben. ' > , —* Zu dem gestern abend im Stadtpark abge- halteuen Milttärkonzert hatte sich ein sehr zahlreiche» und gewähltes Publikum eingefunden. Nach der Schwüle, die am Tage geherrscht hatte, gestaltete sich der Aufenthalt in der frischen reinen Luft de» Stadtparke» wieder sehr an- genehm. Das Konzert wurde von der Kapelle des Feld- art.-Regts. Nr. 68 ausgeführt, die unter Leitung ihre» Dirigenten, Herrn Obermustkmeister Arnold, die gewählten BortragSftücke in ansprechender, klangschöner Weise darbot. Mit großem Interesse wurde dem Auftreten der hier be reit» bekannten Piston-Dirtuosin Frl. Finke au» Berlin mtgegengesehen. Die jugendliche Künstlerin bereitete auch gestern abend ihren Zuhörern einen gediegenen Genuß. Sie ist eine technisch wohl vorbereitete und auch musikalisch gut ausgerüstete Vertreterin ihres Instrument». Ihre tzortragSstücke spielt« sie mit anerkennenswertem Erfolg, insonderheit erfreute der Wohllaut und die Rundung der Tongebung. Jeder ihrer Darbietungen folgte reicher Bei- fall, der wohlverdient war. Da» Konzert zog sich bi» in die zwölfte Stunde hin. —88 3" der Uniform eine» Königlich Preußischen Vberschaffner» haben zwei gefährliche Heirat», schwind ler jahrelang in Sachsen und Preußen ihr Un wesen getrieben. Jetzt wurden sie für längere Zeit v»m Dre»dner Landgericht unschädlich gemacht. Die Berhand- lung gewährte interessante Einblicke in die Praktiken dieser Spezi«» von Schwindlern, sie zeigt« aber auch, daß di« Zahl derjenigen, die nicht alle werden, immer noch im Zunehmen begriffen ist. In Treuen i. B. machten die beiden Schwindler, Anton Bamberger aus Marburg und Otto Päßler aus Annaberg, miteinander Bekanntschaft. Im Frühjahr 1908 trasen st« wieder in Frankfurt a. M. zusammen und lebten seitdem von den Erträgnissen der Heiratsschwindeleien. Bamberg trat in der Uniform «ine» Kgl. Preuß. Oberschaffner» auf, nannte sich Adolf Hoff- mann und gab an, in Dresden, Eger, Crefeld oder Wie», baden stationiert zu sein. Sein Gehalt bezifferte er auf 3000 M., sein Vermögen auf 30000 M. Die Korrespon denz mit den heiratslustigen Frauen und Mädchen, die Beantwortung der zahlreich einlaufenden Heiratsofferten blieb dem schreibgewandten Päßler überlasten. In Frank furt a. M. brandschatzten die beiden Schwindler eine junge Witwe um 700 M. und verschwanden dann wieder nach Treuen. Um dieselbe Zeit ließ Bamberger in einem Dresdner Blatte «in verlockende» HeiratSgesuch einrücken. Der Sekretär Päßler bekam viel Arbeit, denn e« waren an 80 Offerte« au» Sachsen und Brandenburg zu beant worten. In vielen Fällen hatte der uniformierte Schwindler Glück. Mehrere Frauen und Mädchen, Arbeiterinnen, Näherinnen und Töchter sogenannter besserer Familien fielen den beiden Gaunern zum Opfer und wurden um ihre gesamten Ersparnisse gebracht. Einige verloren bi» zu 900 M. Einer Heiratslustigen in Plauen zog der „Kgl. Preuß. Oberschaffner" bei der Verlobung einen vrillantring vom Finger, der einen Wert von 120 M. hatte. Al» da» Mädchen später die Rücksendung des Ringe» forderte, antwortete der Heiratsschwindler in einem Briefe: „Der Ring ist gut aufgehoben, tritt Dein Glück nicht mit Füßen und schweige gegen jedermann, denn in Plauen wird viel geklatscht!" Da« Mädchen hat da» Schmuckstück bi» heute nicht zurückerhalten. Bei der Ver haftung trug Bamberger einen geladenen Revolver bei sich. Das Landgericht verurteilte ihn zu 3 Jahren Zuchthaus, 450 M. Geldstrafe oder weiteren 60 Tagen Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Sein „Sekretär" erhielt 2 Jahre Gefängnis und ebenfalls 5 Jahre EhrenrechtSverlust. —* Für die am Handelsverkehr mit Ruß land beteiligten Kreise dürfte die Mitteilung von Wert sein, daß da» russische Zollreglement mit Ausführungsbe stimmungen usw. nunmehr in einer deutschen Bearbeitung vorliegt. Da« vom Dentsch-Russischen Verein herauSgegebene Buch enthält u. a. die Bestimmungen über die Ein- und Aus fuhr von Waren, den Einlaß von Reisenden, über die Verhängung von Zollstrafen usw. und kann von den Be teiligten in der Kanzlet der Handelskammer Dresden, Ostra-Allee S, eingesehen werden. — Die Ferienkurse für Volksschullehrer an der Königl. LandeSwetterwarte zu Dresden wurde« von 36 Lehrern aus allen Teilen deS Landes und zwei anderen Herren besucht. Der Direktor der LandeSwetter- warte besprach in zweistündigem Vortrag während eines jeden Tage» die wichtigsten Instrumente und Beobachtung-- Methoden, gab eine Uebersicht über die klimatischen Ver hältnisse des Lande» und die Vrundlehrer der Meteorologie, soweit diese zum Verständnis der Wetterkarten nötig sind. Besonderer Wert wurde auf da» Zeichnen der Wetterkarten gelegt. Die Teilnehmer zeichneten an einem jeden Tage nach Diktat 3—4 Wetterkarten. HerauSgesucht waren die Hauptgestaltungen der Wetterlagen, die besonder» regner ische» Wetter oder Trockenheit bedingen, bei denen starke Schneefälle stattfinden, Hochwasser eintreten usw. Auch die Ursachen starker Temperatursprünge wurden dabei in Rück sicht gezogen. Die Karten sür die Witterungsvorgänge während der Kurse selbst wurden an der Hand der au» ganz Sachsen eingegangenen Beobachtungen besprochen. E» ist so zu hoffen, daß ein genügende» Verständnis für die Sprache der Wetterkarten erzielt wurde, waS al» der Haupt- zweck der JnstrukttonSkurse betrachtet wird. — Den Zigarrenhändlern ist e« an ver schiedenen Orten nicht gelungen, einen einmütigen Beschluß der Zigarrenhändlerschaft herbeizuführen, nach dem vom 16. August ab gemeinsam erhöhte Preise zu gelten haben. U. a. haben einige Händler in Aachen gemeinsam ange- kündigt, daß sie die alten Preise bi» auf weiteres beide- halten werden, und zwar bis zum Frühjahr de» nächsten Jahre». Auch die Münchner Händler habe« ebenso wie die in Dresden von einer Preiserhöhung der einheimischen Sorten noch abgesehen. — Bedenkliche Arbeitslosigkeit im Buch drucks ew erbe ist, wie die Zeitschrift für Deutschland» Buchdrucker mitteilt, au» der jetzt veröffentlichten Abrechnung der Hauptverwaltung de» Verbände» der Deutschen Buch drucker für den Monat Juni d. I. ersichtlich. Danach be- trug die Ausgabe für die Arbeitslosen in diesem Monat 117415 M. gegen 86288 M. im gleichen Monat de» Vorjahre». Da» Mehr betrug also 31127 M. — Recht haben siel Im „Mühlh. Anz." findet sich folgende Anfrage: „Gerecht oder nicht? Wenn bet un» Bauersfrauen unbeabsichtigterweise an einem halben Pfunde Butter ein Gramm fehlt, kommt der Marktmeister und zerschneidet uns solche. Wenn aber, wie am Sonnabend, in einer hiesigen Wirtschaft die Gläser nur halb voll ge- schenkt sind, kommt niemand, auch die Polizei nicht, und hilft un». Zwei Bauersfrauen aus Ballstedt und Körner." — Nach den Vorschriften des neuen Tabaksteuergesetze» haben diejenigen, die mit ausländischen Tabakblättern Handel treiben oder Labakerzeugnifse Herstellen wollen, dies der Steuerbehörde ihres Bezirk» schriftlich anzu- melden. In der Anmeldung ist Name und Wohnort des llnmeldenden, sowie die Zahl, die genaue Art und die Orte der einzelnen SeschäftSniederlassungen (Zweigfabriken rc.) anzugeben. Die Kleinhändler haben mit anzumelden, ob sie den unverarbeiteten Rohtabak unmittelbar an die Ver braucher abgeben. In Anmeldungen über Betriebe, in denen neben zigarettensteuerpflichtigen Erzeugnissen auch andere Tabakerzeugniffe (z. B. Zigarren) hergestellt werden, ist ferner anzugeben, ob die beiden Betriebszweige hinsichtlich der Herstellung der Erzeugnisse und der Lagerung de» dazu bestimmten Tabak» räumlich getrennt sind oder nicht. Noch wird besonder» darauf hingewiesen, daß sich die gesetzliche Anmeldepflicht auch auf die bereit» bestehenden Betriebe erstreckt. Für letztere würde die Außerachtlassung der ge- setzlichen Vorschrift oder die verspätet« Anmeldung nach Anzeige« Mer Art MWsteste beste KerbleitW.