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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192403107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-10
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1924
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oldmark vertsiaes,m» «»»«scher. Riesa, den 10. März 1024. —* Wieder er öffn «na des Straßenbabn- »etrieb». Nachdem der »wischen der Stadtvermaltnna .end dem Unternehmer Herrn Fritz Rühle abgeschlossene Vertrag Rechtskraft erkannt hat. lall nunmehr, wie auch »u« dem Inseratenteil ersichtlich ist, der Straßenbabnver- .'ehr am Mittwoch, den 12. Mär», w'eder aukaxnommen «erden. Die Fahrten erfolgen nach bestimmtem Fabrplan. Der erst, Wanen verkehrt früh 6,20 Ubr ab Rlbertplatz. Die Wiedereröffnung wird gewiß allgemein mit Frentzen begrüßt werden. Hoffentlich wird das Unternehmen ae- aügend nnterstntzt, damit es möglich ist, den Straßenbabn- verkehr bis zur Schaffung eines zeitgemäßeren Verkehr»- mittel« aukreckt zu erhalten. —* Nachtbetrieb im Fernsprechverkehr, km Sonnabend berichteten wir, dah den Fernsorechteil- nebmern künftig Gelegenheit geboten ist. telefonisch« Ge spräche bi« nachts 1 Ubr zu führen. Wie wir hören, ist bleie sehr willkommene Einrichtung von der Linke-Hof« manu-Lauchhammer A.-G. beantragt worden und wird auch von dieser Firma finanziert. —* Stranß - Ave» d de» Beamten-Verein« »er LHL. A.-G. Die zahlreich erschienene Zuhörerschaft stand ganz im Banne der ewig schönen Weisen de« Wiener Strauß und seiner Söhne, die der leichtgeschürzten Mus» sibythmen «nd Melodien von Wiener Blut, gemütvollem Leben und faszinierendem Feuer beschert haben. Selbst der immerwiederkebrend« „Walzertakt, der uns alle packt", vermochte kaum zn ermüden. Der Abend gewann Interesse auch insofern, als der Hofballmustkdirektor b. o. Johann Straub der Interpret der Werke seiner Vorfahren wurde. Johann Straus! (Enkels dirigierte mit dem Schwünge, der vom Wiener Varkrtt überliisert ist. Jedoch ohne die akademische Präzision, die für den Orchettrrdirlflenten ein« der ersten Aufgaben ansmacht. In der Fantaste an« der „Fledermaus" kam das besonder» »nm Ausdruck. Wenn er nicht rin so tadelloses Orchester, da« sich schnell einfüblen »nd einstellen konnte, unter den Händen gehabt hätte, konnten die agogische» und rhythmischen Wechsel leicht zu Differenzen führen. Johann Strautz greift auch dann und wann zur Violine, aber nicht in dem Matze wie sein vor fahre, der Walzerkönig, der in künstlerischer Initiative seine Musiker daniit führte, sondern mehr unmotiviert, frag mentarisch. In seiner Hand wird damit di« Geige zum Attribut, nicht mehr zum Mittel der Direktive. Und zuletzt fordert die Direktion eines Wiener Walzer« nicht da» Matz physischer Anstrengungen, wie un» das Johan» Strautz zeigt. Wieviel durchschwitzte Oberhemden mühte dann rin Symphonie-Dirigent an einem einzigen Abend in seine beimischen Penaten znrücktragen! So vermochte Johan» Strautz mebr al« Person zu interessieren, weniger al« Dirigent. Wie ganz anders Mehring! Unter seiner präzisen, allem Schein abboiden, ruhig-vornehme» Leitung kam sein Walzer „Mein Glück" ganz vortrefflich zur Auf führung. Ta fehlte es in keiner Beziehung an Straffheit Les Rhythmus, an Klarheit der melodischen Linien, an Erfüllung der agogische» und dynamische» Forderungen. Mag sein, datz der Laie und der Dilettant von Johann Strautz' Enkel entzückt ist, der Musiker vermag seiner Auf- saffung der Direktion nicht in dem Matz« beizupflichten. Wie fchiu^ angedeutet, war das Orchester, die verstärkte Hiittrukapelle, nunmehr ein Provinzorchester erster Qualität, der eigentliche Träger der Pc, Mittelung Strautz'scher Weisen. Ihm vor allem und seinem Führer dankte di« beifallssreudig gestimmte Menge in erster Linie. I. S. —" Galtsviel der Sachs. StaatSoper. Wie an» dem Inseratenteile ersichtlich ist, findet am Freitag, den 25. Avril, im Stern wieder ein Gastspiel der Gächs. TtaatS- opcr mit der dreiaktigrn Operette „Die Fledermaus" von Joh. Strautz statt. AuLlührende sind das große Opern ensemble, der Opcrnchor, das Soloballettpersonal, die StaatS- opern- und die Hüttenkapelle. —* Der gestrige Sonntag war ebenfalls, wie bereits der erste Märzwnnlag, vom W b.m d.s Frühl'ngS erfüllt und eS scheint säst, als ob kich's der März vorge- nommcn haben mag, endlich mit der Mißwirtschaft von Ci§ und Schrue, von Flockenwirbel und glitzernden Eis zapfen zu brechen. Zwar ist es ihm immer noch nicht restlos gelungen, die Herrschaft zu stürzen, die der grimme Winter verewigen zu wollen schien: in der Nacht zum Sonntag mutzte inan immer noch einmal 8 Grad Kälte in Kauf nehmen. Aber am Sonntag morgen leuchtete Heller Sonnenschein vom blauen Himmel, der sich denn auch wäh rend des ganzen Tages durchsetzte. Kein Wunder daher, daß die Menschen hinausslrömlen ins Freie. Noch wird freilich der letzte Kamps nicht ausgefochten sein, noch wird der Winter neue Borstöße versuchen, aber seine Macht ist gebrochen. Das kündet der leuchtende Märzentag, und jubelnd und sehnsüchtig spannt die Menschenseele ihre Flügel au» — dem Früyling, oem Frühling entgegen. —g. Verhaftete Einbrecher. An einem der letzten Tage vergangener Woche wurde die Dresdner Polizei von Riesa aus verständigt, daß Dresdner Einbrecher sich mit DiebeSbcute im Zuge auf der Fahrt nach Dresden be enden. Di« Bahnhöfe wurde» scharf beobachtet, aber di« signalisierten Diebe nicht bemerkt. Einige Zeit nach der Ankunft de« Zuges erschien am Gepäckschalter d«S Dresdner Häuptbahnhofrs ein Beauftragter, um eine» verdächtigen Reisrkorb abzuhole» und nach der Hörigstraße in Vorstadt Cotta zu bringen. Ter betreffende Korb wurde angebalt«», geöffnet und darin ei» großes Brecheisen und über zwanzig Hühner vorgelunden. Di« Tiere waren nicht abgeschlachtet, sondern mittel« jenem Brecheisen erschlagen oder aber nur betäubt, und dann in den Korb gepackt worden. Eine« dieser so geguälten Tiere versucht« noch davon zn stiege». Der Polizei gelang e« alsbald die in Frage kommenden rohen Hübnerdieb« in Cotta zu ermittel» und seftzunehm«». Es waren dies »in ttraftwageufübrrr und rin jüngerer Arbeiter. Ob beide noch ander« gleiche Straftaten verübt, dürsten die Erörterungen ergeben. Im vorgenannten Fall« batten die in Vorstadt Cotta wohnhasten Spitzbuben ein Bauerngut in Schrebitz erbrochen und den Grflügelstall au»- geplündert. —* Landesverband Sachsen im Bunde Deutscher Mieters« re ine. Der Landesverband Sachsen im Bund« Deutscher Mieteroerein« dielt am Sonn abend und Sonntag im Voltehaus« in Pirna «ine außerordentliche Tagung ab, die au» olle» Teilen de« Landes besucht war. Vertreten waren all« 18 sächsi schen VezirkSverbände, die zusammen 467 Vereine dezw. Ortsgruppen mit 264000 Mitgliedern umfasse». —* Nicht ohne Geleitschein ins besetzte Gebiet reisen! In der letzten Zeit häufen sich die Fälle, in denen französische und belgische Militärgerichte im besetzten Gebiet Deutsche verurteilen, weil sie ohne den erforderlichen Geleitschein der Be- satzungSbehörde in das besetzte Gebiet eingereist sind. An scheinend nehmen viele Leute im unbesetzten Gebiet irriger weise au, dlc Einreise in oaS besetzte Gebiet sei ohne wei teres gestattet. Um den Reisenden Unannehmlichkeiten zu ersparen, sei dal>er nochmals darauf hingewiesen, daß Be wohner des unbesetzten Deutschlands nur dann in das be setzte Gebiet cinreisen können, nachdem sie sich von einem Bezirksdelegierten der Jnteralltierten Ryeinlandkommtssion tn Speyer, Mainz, Wiesbaden, Trier, Coblenz. Bonn (für die französische Zone), Aachen, Krefeld (für dir belgische Zone), vom städtischen Verkehrsamt in Köln (für die britische Zone) oder von einem Div sionSgencral in Düffel- tktlen. Dortmund oder DutäLura (für das Rubra«». , i« Srund8?»»herl«ik«,^ vom «nd dadurch de» Hundesünarr zufallen rorduetee Scheibe wendet sich a«ge« die mtschädtau««. S» ter weitere» «us- der Vorsitz««»». Geweinbeverorbnete beteilig«, werde» di« -1»»e»t«nge» , bad eit» Poltzeiverordnung vollstän- le, wo« sie utcht «»«reiche»- sei. vom tlichrn Jnt-reffe» sei di, vo» vermal- die vorgenannten Stellen »u riWn. Dem Gesuch sind betzufügen: et» deutscher voliMcher Lersonalautzwe», S Lichtbilder und eine Gebühr vo« 5 Goldmark i» Devisen ver (sciulye per Vermittlung et»«» iNelchästSieeunve», eine» Verwandten, einer Handelskammer »der «««» Bürgermei steramt» im besetzten Gebiet »u bedienen. —SPS. Die Verordnung über da» Schul- gebet usw. Die Annahme weiter E'ternkr^sr, daß 'n den Schulen wieder gebetet werden müßt«, ist irrig. Die Verordnung macht die religiösen Hebungen nicht zur Pflicht, sondern läßt deren Pflege lediglich wieder zu. Dem wir» von christlicher Seite auch »«gestimmt. da man deren Pflege von andersdenkenden Lehrern gar nicht für wünschenswert erachtet. Immerhin beweisen die Forderungen der Eltern an die Lehrer, die religiösen Hebungen zu halten, deut- uns de» Verbote» durch damit zuräckgeu »iß de« Zweck v «tandpuuN tzetz , ... tungSauSschuß vorgeschlagen« Fassung zu empfeble«. Gegen zwei Stimmen wird bi« Polizeiverorbnung im vollen Um- fang zum Beschluß erhoben. Zu Punkt 7 berichtet Gemeinde- verordneter Eichler über die Frage be» Personalabbaues bei der hiesigen Gemeindeverwaltung. Die Frage wäre tn mevreren Sitzungen erwogen worden. Der Abba» sei ge- setzlich voraeschrtebe» und die Möglichkeit d»S Abbau«» lei örtlich verschiede», Bei unserer Gemeindeverwaltung wäre bi« etngesparte AussichtSbeamtenstell« und di, Kaffengehilfen. Delle abzubaue«. Mit bie'em Abbau fei dem Gesetz Genüge geleistet, et» weiterer Abba« führe zu bedenklichen Folgen bei der Durchführung der seit Gründung der VerufSmäßi. gen Verwaltung hinzugekommenen Aufgaben. Gemeinde- Vertreter Bartel» erklärt «amen» seiner Fraktion, baß ste ursprünglich aus größerem Abbau bestauben hätten, nach An- hönmg der Beamtenvertretung «nd der Einwendungen de» Herr« Vorsitzende« aber mit der vom Berwaltung»au»schuß vorgeschlagrnrn Abbauzahl einverstanden seien. Er widmet dabei Wort« der Anerkennung der Veamtenschaft, die in vie len Stunde« vo« Nachtarbeit «ine Anzahl vo« Beamten er- fetzt habe, deren Abbau ietzt tn Frage käme, menn sie einge- stellt worbe« wären. Einstimmig wir» der Vorschlag de» BerwaltungSauSfchusse» angenommen. Noffen. Die Papierfabrik Stevermühle »ei Sieben- lehn wurde vorläufig sttllgelegt, um da» seit zirka drei Mo- «ate« bestehende verlnftarbeite« nicht noch weiter au»zu- dehnen, von der Stillegung diese» Werke» wurden zirka w Arbeiter betroffen. Dt« Holzfchletferet arbeitet ohne Un. terbrechung weiter. * Dresden. Am 7. S., in der Zelt von 12,18 bi» 2,45 Ubr nachmittag», wurden an» einem Geschästsladen Ecke Mathilde«, und Pillnitz» Straß« von Nachschlüssel- dieben »In brannledrrner Koffer, entbaltrnd 2 weiß« nnd 1 roten Seldenfiimver, 1 Damenmantel (Affenhaut), 2 dunkel blaue und 1 schwarze» Damenkleid, 1 blauarvne« und 1 rotkarrierte» Kleid, 2 seidene Trikotkleider, blau und gelb, 1 lilafarbene Jack» mit grau, S oehäkelt« Wolljnmper und '/, Dutzend schwarzseiden« Damenstorftrümpfe, gestoblen. — In der Nacht zum 7.8. baden unbekannte Diebe an« einem Modebau« in der Lbrittianstraße nach Zertrümmern der Schaufensterscheibe 1 aranaerlppten Damenmantel, 1 dunkel blaue» Gabardinekleid mit 8 Tellerkraaen und schwarzer Treffe brfetzt, 2 weiße voileblusrn und 1 goldfarbigen Jnmver au» Kunstseide gestohlen. — Aus einem Schuh geschäft in der Eoffebaudaer Straße in Vorstadt Cotta wurden in der Nacht zum 7. 3. von Einbrechern 12 Stück Sohlenleder, 2 balde Rindrhäute, 20 Paar zugeschnitten, Soylenstücke, 180 Paar Gummiabsätze und mehrere Paar neubekohlt« Herren- und Damrnschuhr gestoblen. Ostritz bei Zittau. Da» Opfer eine» Raubmordes ist der 67jLhrtge Vtehaufkäufer Heinrich Buttig au» Zittau auf der einsamen Talftraße zwischen Blumberg un- Reutniv bei Ostritz geworden. Buttig wurde gegen Mittag mit tiefen blutende» Stich- und Hiebwunde» am Kopfe auf der Straße angetroffen. Sr konnte trotz seiner schweren Verletzungen bi» nach Ostrttz gehen, wo er tm katholischen Kinderheim durch Dr. Göpfert verbunden wurde. Infolge des große« Blutverlustes war Buttig aber so geschwächt, datz er kein Dort sprechen konnte. Er wurde mittel» Sanitätswagens nach Zittau transportiert un- ist hier tm städtischen Kran- kenhause, ohne datz er vernehmungsfähig gewesen wäre seinen Wunde« erlegen. Die sofort von der Gendarmerie angestellte» Erörterungen lasten darauf schließen, baß Butti- von einem oder mehreren Mordgesellen auf der offener Straße angefallen, durch Hiebe und Stich« verletzt und dar« seiner Barschaft tn Höhe von 700 Goldmark wie seiner Uhr beraubt worben ist. 20ü Mark batte Buttig vorher ausge- geben. Vielleicht hatte» das die Mörder gesehen und sind fr auf da» Gelb, -aS er bet sich führte, zu seinem Unglück auf merksam gemacht worben. Zittau. Wie die Zittauer Morgenzeitung meldet, stattete der Stabtrat von Zittau kürzlich der in Böhmen gelegenen Stabt Deut'ch-Gabel seit einem Jahre zum ersten mal« wieder einen Besuch ab. Unter Führung des Oberbür germeister» Zwingenberger hatten sich die Mitglieder der städtischen Kollegien von Zittau in Deutsch-Gabel eingefun den. Oberbürgermeister Zwingenberger wie Bürgermeister Krauß fanden Worte deS freundnachbarlichen Verhältnisses, wobei auch auf bäö tausendfährtge Bestehen der Stadt Deutsch-Gabel tm Jahre 1928 hingewiesen wurde. Chemnitz. Am Freitag nachmittag fuhr ein der hie sigen Vierhandlung Bernstein gehörige» Biergeschirr, von einem Kutscher nebst zwei Beifahrern begleitet, auf der Landstraße zwischen Grüna und Retchenbranb entlang. An einer abschüssigen Stratzenftelle kam dem Wagen ein anderes Geschirr entgegen. Der Kutscher deS Bernsteinschrn Fuhr- werk» wie auch di« beiden Begleiter waren abgestiegen, uut be« Pferde» da» Ziehen zu erleichtern. Dabei ging der Kut scher link», et« Beifahrer recht» und der andere hinter dem Wage« her. Infolge von Glätte kam da» schwere Geschirr tn» Rutschen und schlug plötzlich um. Während der Kutscher und der ytnterhergehrnbe Beifahrer dabei heil davonkamen, konnte der recht» be» Wagen» gehende 22jährige Beifahrer Kurt Schtlbgch von hier sich nicht in Sicherheit bringen uni wurde von dem «ach dieser Sette stürzenden Geschirr so un glücklich getroffen, daß der Betlagen»n>erte eine» Schädel- bruch erlitt, der -en sofortigen Tod be» jungen Mannes, der sich in wenigen Wochen zu verheiraten gedachte, zur Fort hatte. Die «ufS tiefste erschrockenen Arbeitskollegen brachten ihre« unglücklichen Kameraden auk dem Wagen mit nach Chemnitz. Glauchau. Hier wurde beim Leere« der Abortgrubk auf dem Bahnhof Glauchau «in etwa neu« Monate altce ktnd al» Leiche aufgefunden. E» ist noch nicht scstgestelit. ob da» ktnb von einer hiesige« oder auswärtige» Frau um gebracht worben ist. Man vermutet, baß et sich um die Mut ter det Kinde» selbst handelt, die tn einem unbeobachteten Augenblick tn den Frauen-Sbortanlagen da» Kind getütet hat. Die Untersuchung«« sind tm Gang«. Röhr » borf. I» der Bleicherei der Firma Reinhard Verger ereignete sich ei» bedauerlicher Unfall. Eine ISjäh- rige Arbeiterin stürzte tn einen kochenden Färberbottich und verbrühte sich derartig, -atz sich ihr« Ueberführuna in das krankenhau» uvttg machte. Angeblich soll ein Arbeiter sic! im Scherz« in die Höhe gehoben haben, wobei er auöglitt- so daß bat Mädchen in den Bottich stürzt«. Er holte sie wie- de, heran» «nd verbrühte sich beide Arme. Da» arme Mäd- chen ist noch am gleiche« Abend verstorben. Vega«. Beim Schlachten einer Kuh, die, wie sich spä ter hera«»gestellt hat, an Milzbrand ertrankt war, wurbk der Fleischer Richard Uebel aus dem benachbarten LarSbors von dieser gefährlich«» Krankheit angrsteckt. Trotz ausgesuch. ter Matscher HUK tt« Leipzig) ist der allgemein beliebte 41 Jahre alte Mau« «ach achttägigem, schwersten Leiben bet furchtbar,« Seuche »um Opfer gefalle«. j Leipzig, «eit einigen Tagen wurde ei» Meßfremdei au» Kastel, der Kaufmann Ferdinand Lücker, vermißt, «nt Freitag «achmittaq ist dieser Man« tu Schleußt«, al» Leicht au» der Elfter gezogen worden. Ob ein Unglück vorltegf .aber et» VudLkcheu^oder SrldSuwrb._IL irrig. "Die zur Pflicht, t. da man deren Pflege . ... .licht für wünschenswert lchtet. Immerhin beweisen die Forderung,» der Eltern . .. die Lehrer, die religiösen Ueoungen zu halten, deut lich, wie gerechtfertigt die Aufhebung de» Verbote» durch den jetzigen Minister Dr. Kaiser war. Dem willen der Eltern könnte allenthalben nachgekommen werden, wenn deren Forderung auf Sammlung der vom Religionsunter, richt abgemeldeken Kinder in Sonderklassen Rechnung ge tragen würde! — Der Beamten ab bau. vom sächsischen Innen ministerium ist eine Verordnung tm Zusammenhang mit dem Abbauaesetz ergangen, wonach infolge der ueberzahl der vorhandenen Obersekretäre und Derwaltung«tnspc> toren diese verpflichtet sind, fall» sie al» expedierend« Beamte nicht beschäftigt werden können, Registraturarbeiten »u übernehmen. Es wird sich ferner nicht vermeiden lassen, die Registrierdienste versehenden Sekretäre und Assistenten unter umständen mit Kanzleiarbeiten zu beschäftigen. —' Geplante Herabsetzung der «uäländer- gebühren an oeutschen Hochschulen. Dem Ver nehmen nach besteht begründete Aussicht, daß die bisher erhobenen, »um Teil kehr hohen AuSländergebühren für die an deutschen Hochschulen studierenden Ausländer für das kommende Sommersemester erheblich herabgesetzt wer den. Voraussichtlich wird der AuSlLnderzuschlag allge mein auf 30 Goldmark ermäßigt werden. Sollte e» die Finanzlage gestatten, kann vielleicht für spätere Semester dazu übergegangen werden, ganz auf den Zuschlag zu verzichten. — TextilarL eiterauSfperrungin Zittau. Die „Zittauer Morgenzeitung" veröffentlicht eine Zuschrift be» Arbeitgeberverbandes der Textilindustrie OstsachfenS, aus der hcrvorgeht, daß die Tertilindustriellen der Be triebe von Zittau und OlbexSdorf ihrer gesamten Arbeiter schaft sür den nächstzul'issigen Termin gekündigt haben. Der Grund hierfür sei in einem Konflikt im Betrieb der Mechanischen Weberei Zittau über die Lohn- und Arbeits- zeitverhälmisse zu erblicken. —* Umstellung der Landegkulturrenten- bank auf Äoldmarkrechnuna. Dem Landtag ist, wie vom Telunion-Sachsendienst bereit» gemeldet, ern An trag Voigt und Genossen (D. Bp.) zugegangen, die Regie rung zu ersuchen, einen Gesetzentwurf vorzulegen, wo nach das Gesetz über die Landeskulturrentenbank vom 30. Juli 1914 auf Goldbasi» umgestellt wird Wie wir dazu weiter hören, liegt dem Gesamtministerium bereit em entsprechender Gesetzentwurf über Umstellung der Lan deskulturrentenbank auf Goldmarkrechnung vor, der gleich zeitig eine Erweiterung der Landeskulturrentenbanr auf Gewährung von Darlehen für Aufforstung von Räumden und Blößen enthält. — Einziehung der Landwirjschaftsabtei- luna tm WirtkchaftSministerium? Don der deutschnationalen Fm.tion ist im sächsischen Landtage fol gender Antrag eingebracht worden: „ES ist bekannt ge worden, daß sich die Regierung mit der Absicht trägt, die 5. Abteilung des Wirtschaftsministerium» aufzubeben und die landwirtschaftlichen Angelegenheiten der Abteilung für Handel, Industrie und Gewerbe zur Bearbeitung zu übertragen. Wir erblicken in diesem Plane eine schwere Benachteiligung der Belange der unter besonder» schwieri gen Verhältnissen arbeitenden sächsischen Landwirtschaft und beantragen: Der Landtag wolle beschließen, die Re gierung zu ersuchen, die 5. Abteilung de» Wirtschafts ministerium» als besondere Abteilung für Landwirtschaft bestehen zu lassen! — Zum Prozeß Zeigner. Der Prozeß gegen den früheren sächsischen Ministerpräsidenten Zeigner und seinen Mitangeklagten MöbiuS findet bekanntlich am 14. März vor dem Leipziger Landgericht statt. Für die Verhandlung sind zwei Tage in Aussicht genommen. Die Verteidigung der Angeklagten liegt in den Händen der Rechtsanwälte v. Alsberg (Berlin) und Marlchner (Leipzig). Der bisherige Verteidiger Zeigner», Dr. Curt Graf (Leipzig) hat se,n Amt niodergelegt. Gründe hierzu sind nicht bekannt. Die Verhandlung wird von LanogerichlSdirektor v. Miaskowsk» geleitet. Für den Prozeß ist der große Schwurgerichtssaal in Aussicht genommen. Die Verhandlung ist öffentlich, doch werden wegen starken Andrangs Eintrittskarten ausge- aeben, die bereit» vergriffen sein dürften. — Der Unter suchungsausschuß gegen Dr. Zeigner hat, wie aus Dresden gemeldet wird, beschlossen, an der Hauptverhandlung gegen den einstigen sächsischen Ministerpräsidenten am 14. März teilzunehmen und sich dann über seine fernere Tätigte» schlüssig zu werden. Da Zeigner möglicherweise Revision gegen das Urteil einlegen wird, wirs wahrscheinlich ge raume Leit vergehen, bi» die Akten dem Untersuchungs ausschuss übergeben werden können. .Im übrigen beschloß der Ausschuß noch, durch da» Justizministerium eine Ur- terlSausfertigung zu erbitten. Nünchritz. Gemetndeverorbneten-Sit- zungöbericht vom 6. März 1024. Zu Punkt 1 der Ta gesordnung nimmt man Kenntnis vo« Steueretngängen. Zu Punkt 2 wir- zur Abdeckung vo» TtlgungSschulben der An kauf von Kreditbriefen der tn Frag« kommenden Serien ge- nehmtgt, soweit dir kaffenverhältntffe e» zulassen. Zu Punkt 8 wirb widerspruchslos der tm Musterortsgesetzentwurf be» Ministerium» sür Wahlen in Ausschüsse» und Ehrenämter« der Gemeinde al» OrtSgesetz belchloffen. Zu Punkt 4 be richtet Gemetnbeverordneter Bartel» über La» Ergebnis vou Verhandlungen zum Ankauf dr» Lorenzschkschen Gute», da» -um Taxwerte anzukaufen vom Derwaltung-auSjchuß emp fohlen wird. Gemetnbeverordneter Dietrich empfiehlt eben falls de« Ankauf, damit bi« leibliche Saubfrage ein« Lösung findet. Er weist ferner darauf hin, daß damit gleichzeitig verschte-ene Gemrtnbeaufgaben erfüllt «erbe« können, ko u. a. die Wohnungsfrage und die be» Feuerschutz«». Einstim mig wird zum Ankäufe Zustimmung erteilt und «tn verech- nungSgelb von SV 000 Mark bewilligt, in dem sich gleichzeitig die Kosten für bi« vorzunrhmrnden Reparaturen befinden. Hw Punkt 8 wir- in »weiter Lesung der 17. Nachtrag zur Hunbesteurrordnung ohne Aussprache einstimmig genehmigt. Zu Punkt ü berichtet der Gemetnbeältefte Mende über eine aufgestellte Poltzeiverordnung über da» verbot de» »«beauf sichtigte« Streifen- «nd Wildernlaffe» von Huude«. Die Po lizeiverordnung soll -em Schutz de» Publikum» dienen, in»- besondere aber auch dt« Klagen beseitigen, welche fetten» der Grundstücksbesitzer immer wieder geführt «erben. Ge- meinbevrrorbnrter Dr. Schreckenbach tritt nur für da» Ab fangen von Hunden ohne Steuermarken eia. Gemetubrver- ordneter Eichler tritt dieser «ufkffung entgegen, weil damit der wirkliche Zweck einer Polizeiverorbnung nicht «rretcht wird. Die Frage der Führung einer Steuerwarte begün- fttgt aber lediglich nur den Ertrag der Hundesieuer. Der Wert der Polizeiverorbnung sei zunächst die veseittgung de» Uedektaude». »ich» »er gwamtud««—aeBwtiir
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