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llronii XONUNu. ' , jl ' t- > s ,''!'-- < ' I <—, su s > Vor- irgendttäe vlsrplbereiten drei Kiuder M!,s' u«v Nedjint SLdin, sowie die Prinzessin »sjfia Sultane. Am schlimmsten scheinen di« Zustände in Syrien ge wiesen zu sein. Ein« Meldung d«S Reuterschen Bureaus besagt, daß KrnsulartelegramMen zufolge bet den letzten Unruhen in dem «ilajet Atz», L00» Persvne« gri-tet trvrden sind. «erMltniSmSßig ftiedlich scheint "die AnfstandSaffäre in R»»sta«tiv»pel «uSlaufen zu »volle«. Die Stimmung ist dort seit gestern versöhnlicher, wlaS hauptsächlich darauf zurück- zuführen ist, daß man ein Blutvergießen in Konstantinopel fürchtet, da dies «ine europäische Intervention herbei führen könnte. Auch die Idee rioN sofortigen Repressa lien scheint fallengelassen zu sein. Dafür besteht man un bedingt auf dem Wechsel dLv ganzen Konstantinopeler Gar- nison. Wahrscheinlich wird man die Wiedereinsetzung des GvotzWesirS Hilmi Pascha und anderer Minister sowie des Kammerpräsidenten Achmed Riza und' aP Satisfaktion irgend eine demonstrative Einrückung dervSalonikier und Adriantopler Truppen verlangen. — Eine andere Meldung viomi 20. d. M. besagt: Der Chef der vor Konstantinopel befindlichen mazedonischen Truppen, General Husni Pa scha, erließ an die Garnijlon von Konstantinopel einen Auf ruf, Worin er verlangt^ daß alle Mannschaften der Gar- niston «inen feierlichen Schwur ablegen, den Befehlen ihrer Aorgesetzten blind zu gehorchen und sich für die Zukunft nicht mehr in die Politik zu mischen. Die Mann schaften Müssen sich ferner verpflichten, der Wiedereinsetz ung aller Offiziere und Unteroffiziere in die Stellen, die sie vor dem Aufstande Hatten, keinen Widerstand entgegen- zusetzen. ferner verlangt "der Aufruf, daß die Soldaten der Hmchtstadt sich nicht um! die Maßregeln zu kümmern HUben, welche die Belagerungstruppen zur Bestrafung der jenigen treffen werden, welche das Vaterland' in Gefahr gebracht haben. Die Soldaten müßten sich endlich ver pflichten, die Namen aller d«r Personen an^ugeben, die sie zurN Aufruhr angestiftet haben. Menn alle diese For derungen erfüllt würdest, dann werde den Mannschaften der Garnison nichts geschehen. Zugleich! erließ Husni Pa scha! einen Ausruf an die Bevölkerung der Hauptstadt, in deut erklärt wird, die Ankunft der mazedonischen Mappen bezwecke, allen Verrätern des Vaterlandes, die mit der ^Verfassung unzufrieden seien, eine endgültige Lektion zu geben. Die öffentliche Ordnung und Sicherheit würden gewahrt werden. Niemand' außer den an den letzten Bor- SttOstzdW «AkM Anschlag«» gdaenven «fivnsolger auf» An Ebtdak soll damals versuchtPabe«, in das Paka« de» Prinzen» einzudetngen, Aer Anschlag fei aber durch die ttachfaachrtt der Dienerschaft p«etteü wiorden. Jeden- M» Hatte sich seitdem di« Lag« Mohammed Reschad« Witter schwieriger gestaltet. Man sagt deM Reschad Wendt, de» he« Namen MIohammed V. annehmen wird, «ach, daß er ei« gutmütiger, Wohlwollender Lha- ratter sei, der sich mtoddrnen Ideen nicht verschließt. An- derseitS ist e» llar, daß die Tatenlosigkeit und Abge- schlofsenhcit sei«» bisherigen Tcksetns ihn verhindert hat, sich auf die unendlich schwierige Ausgabe, die seiner harrt, irgendwie viorzubereiten. — Der Hofkcckender verzeichnet drei Kinder Mohammed'ReschadS: die Prinzen Zta Eodin und Nedjtm SLdin, sowie die Prinzessin Refia Sultane. gegen Le« AbsdluttSmulk eiNleitete null Pie ihn wie seine I Kameraden Enver Bey und Eyub-Vffendh zu Freiheits. I Helden des türkischen Volkes werden ließ. Al» sich d, I Mioimstir das Aktionskomitee bildete, Mar di« Rolle der I Pariser Throrethiker auSgespieft. In den erste« Junitagen I gab Niazt-Bey da» Signal zur Erhebung. Mit 200 mit I Mausergen ehren ausgerüsteten Anhänger« trat er den I Marsch v>on Resna nachs Monastir an. „Tier Dsd oder I die Frriheiv^ war die Losung dieser Keine« Schar. In I dem Augenblick, da Ntazi^vey an der Spitze seiner Ge-1 treuen gegen Monastir ausbrach, richtete er an den ersten I Sekretär pes Sultans, den damaligen Generalinspekteur I Hilmi-Pascha, ein kurzes, kühnes Telegramm, in dem er I dcu sofortigen Erlaß einer Konstitution forderte. Ter I Zug Niazi-Beys mit seinen 200 Mann wutte die ent-1 scheidende Tat, die das Morsche Gebäude de» alten Re-1 gimes zertrümmerte. Me auf Befehl einer unsichtbaren I Macht bildeten sich sofort zwanzig ähnliche 'Gruppen, das I jungtürkische Komitee nahm die von Niazi-Bey eingeleitetc I Politik der Tat sofort auf und das Ende war der Erlaß I der Konstitution. Tagesgeschichte. I« der Angelegenheit der Neichsfinanzresvrm empfing der ReichSkauzler gestern abend S Uhr im Kon-! greßsaale de» ReichSkanzlerpalat« Deputationen au» Payern I Sachsen, Baden, Württemberg und Thüringen, sowie del I Bunde» der Industriellen. An dem Empfang nahmen di» Minister von BeHmann-Hollweg und Gydow, sowie Be vollmächtigt« -um Bundesrat« der durch di« Deputationen vertretenen Staaten teil. Die Sprecher der Deputationen und die Mitglieder derselben wurden durch UaterstaaU- sekretär v. Löbell dem Reichskanzler einzeln vorgestellt. — Professor Wuttke-DreSdeu verlas die Adresse der Depu- tatton aus dem Königreich Sachsen. St« lautete: „Ew. Durchlaucht ersuchen wir, beifolgende Eingabe säch sischer Männer aller Schichten des Bolles und aller staats- erhaltenden Parteien entgegrnnehmen zu wollen. Mit Besorgnis, die sich von Woche zu Woche gesteigert hat, sind wir den Der- Handlungen des Reichstages gefolgt. Ein« kostbar« Zeit ist ohne greifbare Ergebnisse verstrichen. Durchlaucht! Wir sind über zeugt, in ernster Stunde vor Ihnen zu stehen. Das alt« Deutsche Reich hat unter der mangelnden Opferwilligkett seiner Stämme unberechenbaren Schaden genommen. Wir haben aus der Vergangenheit gelernt und hoffen, daß jene Zeiten vorüber sind. Das sächsische Boll, ein Boll der Arbeit in der Industrie, dem Handel und der Landwirtschaft, ist bereit, schwere Opfer für da« Reich zu bringe» Unser« sächsische nationale Arbeiterschaft will die neuen indirekten Steuern tragen, und die besitzenden Stände Sachsens, welcher Partei sie auch angehören, treten saft ohne Ausnahme für eine Erbschaftsbesteuerung ein. Durchlaucht! Zu Ihnen als dem Hüter der ReichSverfaffung hegen wir das Vertrauen, daß di« finanzielle Selbständigkeit der Bundesstaaten gewahrt bleiben wirb, und ferner, daß die Reichsregierung nicht eher nachgibt, als bis ihr die notwendigen Mittel bewilligt worden sind. Die schweren politischen Stunden, die wir in der jüngsten Vergangenheit erlebt haben, fordern gebieterisch wie ein militärisch, so auch finanziell gesichertes Deutsches Reich, unter dessen Schirm wir arbeiten, und das in alter Kraft und Stärk« werter wachsen und gedeihen möge." Der Sprecher für den Bund der Industriellen Geheimer Kommerzienrat Wirth führte auS: „Obgleich Handel und Industrie zurzeit schwer zu kämpfe» haben, sind wir doch bereit, das Unsere beizutragen, um die Reichsfinanzreform zustande zu bringen. Wir setzen voraus, daß die neuen Lasten nicht einseitig oder hauptsächlich Handel und DtwgM VetttAgteu -ab« firn dm Truppen etwa» zn fürch te». Die Bevölkerung solle sich nicht Hr Schrecken ver- fetzen lasse«, . - ' ' Der Held der Jnagtßrft». fvL Von Niazi Bey, der neben Enver Bey der vielgenannte -allptführer der jungtürktschen Bewegung ist, gibt Sefer Lev in der Revue ein interessante», genauester Kenntnis entstammendes Lharakterbtld. Er nennt ihn die größte Gestalt der türkischen Revolution; denn Niazi Bey war der erste, der an der Spitze einer kleinen Schar Ge treuer von seiner Heimatstadt Resna au» den Angriff de» Jüngtürkentums auf daS alte Regime einleitete und damit den Stein ins Rollen brachte, der den Absolutismus iu der Türket zertrümmerte. Ter kühne Offizier hat schon in früher Zugmd freiheitliche Ideen in sich aufgeniom- men. Deinen ersten Unterricht empfing der Knabe in Resna; dann ging er nach Monastir. Turch seinm fran zösischen Lehrer, ein Offizier, lernte er zuerst die Be deutung der französischen Revolution erfassen; an der Geschichte großer Gestalten wie Mirabeau und Danton fand der jung« Geist Erhebung und Begeisterung und da» Evangelium der Menschenrechte erfüllte die Phantasie. Zugleich zog ihn ein unwiderstehlicher Drang zu den Massen; als Fünfzehnjähriger trat er in Panealti in die Militärschule. Als jungen Leutnant rief ihn sein Schiasal nach! Thessalien; er nahm an dem Kriege gegen Griechen land teil, in dec Schlacht bei Bech-Binar zeich nete er sich auf den Höhen von Bold durch seine uner schrockene Tapferkeit aus und Leutnant Niazis Name würde in einem Armeebefehl rühmend erwähnt. Ter kom- mandierenöe General entsandte ihn dann nach Konstan tiwopel als Begleiter der griechischen Gefangenen, die dem Sultan Vorgestellt werden sollten. Hier lernte der junge Leutnant zum ersten Male das Leben im Palaste kennen mit all seinem Prunk Und all seinen Laster«; er sah die Günstlinge in ihrem Treiben, sah die großen Spione, die im Alter Von 25 oder 30 Jahren Admirals- aber GeneralSunisorm trugen und ihre Brust mit den Höch- sten Orden zieren konnten. Mit scharfen Blicken musterte er diese Schar eleganter Müßiggänger und arroganter Gvostuer, deren Leben aus Jntriguen bestand, und sein Staunen wurde bald zur. Verachtung. Ter Hofmarschall drückte ihm im Namen des Sultans 250 Frs. in die Hand, käsend man dem Siohne des Marschall Mazim- Pascha, einem dreizehnjährigen Knaben, den man zum Adjutanten des Sultans gemacht hatte, 5000 überreichte. Tie Eindrücke, die Niazi hier empfing, sollten ihn nicht mehr verlassen Und Von seinem Aufenthalt in Konstan- tiwosel trug er einen leidenschaftlichen Haß gegen diese Kamarilla dätvn, die das Reich dem Verderben entgegen trieb. Ter Zufall sührte ihn später in seine Heimatstadt zurück; er übernahm in Resna das Kommando über ein Jägerbataillon Und zugleich den Auftrag, das bulga rische Bandenunwesen im Zaume zu Halten. In Monastir, im Gsnerülqüartier des dritten Armeekorps, lernte er die Not und den Mangel der Soldaten kennen, die Gewissen losigkeit von Vorgesetzten, die betrügerischen Lieferanten in die Hänoe arbeiteten und allen Bestechungen zugäng lich waren. Aus der zornigen Empörung, die er damals einsog, erstand jene leidenschaftliche Entschlossenheit Und jener begeisterte Wagemut, mit dem er die Bewegung Nennmitzuut Vie siinöepgeöelks» W^c'/ voiaUgüed Nedei u.lsläm nlodt »n VeirwuungLstönrng. vslaknung. Ja der Nacht vom 17. zam 18. d. M. wurde« am Setda» Sroptttzer Kommnvikatioasweg ja«, ««gepflanzte Pappel« durch Umbreche« vernichtet. Derjenige, welcher mir den Täter s» nachwetfl daß ich selbigen gerichtlich belangen kann, erhält ein« Belohnung von so »e>i-tt. Seerhausen, den 20. April 1909. AI. sMMWWWDMMMMKckÄd, ... - tdMUttdiiÄdW kin los Nt'i viel dömetleo Hie vei O<L>s>kos> »vx ^V^el^kAi o tkter OuAlilöt bei lÄSNxalri-vubeL