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'5 v M; «2. Jehr,. Mittwoch, 81. April 1809, abends. « 90 ) Artey I-stey jl, k», s s Ul Sachs. trifft 5« M lltt. A«SI Fortsetzung folgt. eite». !M O Mr U. Kl Mar! ticke. mvon hle«. k'' Die Abstimmung wird die meisten Fraktionen in zwei Teile trennen, so daß man nicht Voraussagen kann, ob der Antrag Wölzl Annahme finden wird, bet n >lung, seinem Fraktionskollegen Wölzl plaidiert der Führer der Nationalltberalen Vassermann lebhaft dasür, man solle eS bei der Bestimmung de« 8 18 de» ZolltarifgesetzeS lasten. Die Vertreter de« bayrischen und sächsischen vuudeSrate» treten für den Antrag Wölzl ein, ebenso der National liberale Heinze. Mit der ihm eigenen Lebhaftigkeit wendet sich der Freisinnige Slot Hein gegen die Befür worter der Petition. Mit erdrückender Mehrheit sei im Jahre 1902 die Aufhebung de« städtischen Oktroi« be schlossen worden. Der Reichstag solle seine eigenen Be- schlüfle achten. Inzwischen ist ein Antrag auf namentliche Abstimmung über den-Antrag Wölzl und den Kommissions antrag eingelaufen. Der preußische geheime Ftnanzrat Strutz tritt in langen Ausführungen der Ansicht seiner BundeSratSkollegien aus Bayern und Sachsen bei, da die Aufhebung de« Oktrois für die beteiligten preußischen Ge meinden ziemlich allgemein ein starke» Anziehen der Steuer schraube nach sich ziehe. Der Antrag Wölzl wolle den 8 13 de» ZolltarifgesetzeS ja nicht beseitigen. Der Kon- servative Pauli- Potsdam erklärt sich namens des größten Teil« seiner Freunde gegen den Antrag Wölzl. Die Kom munen hätten Zeit genug gehabt, sich auf die Aufhebung der Oktrois vorzubereiten. Eine Tonart schärfer schließt sich der Sozialdemokrat Hildenbrand dem konservativen Redner an. Der 79 jährige Prälat Lender gibt in langen, pathetischen Kraftworten seiner Entrüstung über den verfassungswidrigen 8 13 Ausdruck, im Hause stille Heiterkeit erregend. Noch eine ganze Weile geht die De- batte weiter. Mach Herrn Goth ein hält der Sozial- demokrat Stolle eine regelrechte Zolltartfrede. Morgen wird über die Petition namentlich abgestimmt werden. Die Revolution in Konstantinopel kostet dem Gutta» Abdul Hamid setueu Thran. Wie der „Neuen Freien Presse" aus Konstantinopel gemeldet wird, hat der Sultan auf dringende Vorstellung des gesamten Kabinetts nach anfänglicher We.igerung schließlich in die Abdankung eingewilligt, wenn sein Leben garantiert werde. Tie Abdankung Hamids und die Throubesteiguug ReschadS Effeudi dürfte heute amtlich verlautbart und zur öffentlichen Kenntnis gebracht werden. Der zum Nachfolger Abdul Hamids ausersehene Prinz MohUmmed Reschao Effendi ist am 3. November 1844 in Konstantinopel geboren und als ältester Bruder des bis herigen Sultans nach der Ueberlicferung und nach der Verfassung der rechtmäßige Thronfolger. Er hat, wie alle «osmanischen Prinzen, ein freudloses Dasein geführt, da er bis bor kurzem als Gefangener im Palast von Dolmabagische am Bosporus unter strenger Bewachung leben mußte. Erst im August vorigen Jahres gelang es, unter dein Einfluß des zur Herrschaft gelangten Jung- tnrkentums, den Sultan mit seinem Bruder offiziell zu versöhnen. Abdul Hamid empfing damals feierlich den Besuch des Thronfolgers und ließ ihn zum Handkuß zu. Damit war die rechtmäßige Nachfolgerschaft Mohammed ReschadS öffentlich proklamiert, doch tauchten schon wenige n, : gute NWsßB BmWchs, sowie in Stangen empfiehlt Drogerie A. B. Hevuicke. eueste lligen ttriol knulvivi'- Folg, reinrassig., von der Land- wirtschaftSk. anerk. und best. empf. Rutzhühnerraffen, gesprb. Mechel, »er, weiß, gold und gelb Wyau- tzottea und w. Orpinglon, Stück 20 Pf., fchw. Minorka, wettze und rebhuhnfarbige Italiener. Stück 15 Pf., ferner Rouen, Peking und indische Laufenden, Stück 25 Pf., unt. Garantie für 80"/<> Befr. empf. 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Hill. dem Stroh erhob und mir die Hand freundschaftlich auf die Schulter legte, „vernahm ich einen Satz — den letzten, den ich hörte, den ich Ihnen nicht wiederholen würde, wenn ich nicht Vertrauen zu Ihren Nerven hätte. Natürlich war ich nicht blind genug, um nicht zu bemerken, was einem jeden auf dem Schiffe ausgefallen ist, — Ihre Beziehungen zu der schönen Dame." „Großer Gott," rief ich, „also haben sich die Teufel doch gegen Aline verschworen. Ja," fügte ich hinzu, „Sie können nur ruhig alles sagen. Ich werde nicht wie ein Weib zu weinen anfangen." „Also gut," sagte Kennard, „der letzte verstümmelte Satz, der mein Ohr erreichte, wurde von Zavcrtal gesprochen und lautete: „Der Fall Challenor muß auf der Fahrt von Alexandria nach Malta erledigt werden." „Und wir sind hier gestrandet," stöhnte ich, „aber sagen Sie mir doch, — ich wundere mich, daß ich Sic das nicht vorher gefragt — wie lange ist es her, seit nian mich ver haftet hat?" „Das geschah erst heute morgen," versetzte Kennard und fuhr dann fort, „Mut, Forrester, Sie brauchen noch nicht zu verzweifeln, der Fall könnte viel schlimmer stehen. Wir wissen immerhin, daß der Streich, den sie gegen Lord Darranmore führen wollen, bis nach der Abreise des Schiffes von Neapel verschoben ist. Wir haben also wenigstens drei Tage vor uns, und um diese Zeit werden wir längst wieder auf der „Königin der Nachl" sein. Ter Fall Challenor aber, wie sie cs höflich nennen, soll erst zur Ausführung gelangen, nach dem das Schiff Alexandria verlassen hat, und so haben wir noch einen weiten Spielraum, falls uns nirgends welches Mißgeschick in Neapel zustüßt. Doch lassen Sie mich mit meiner Geschichte zu Ende kommen. Nach den letzten Worten, die ich vernahm, hörte ich ein fortwährendes Gemurmel, das etwa eine Viertelstunde dauerte, dann das Schurren eines Stuhles, und eine Minute später wurde die Tür von Nr. 14 geöffnet, und es näherte sich jemand der Treppe. Ich stand an der Tür von Nr. 13 und sah, daß cs ein großer Mann war, den man auch nicht einen einzigen Augenblick für Zavcrtal halten konnte. Nebenbei bemerkt, war es ganz die Gestalt des blinden Passagiers und Stewards Enriquez. Zaver- tal war offenbar zurückgeblieben, um, im Falle man sie be obachtete, nicht nut seinem Freunde zusammen gesehen zn werden. Beilage zam „Riesaer Tageblatt Rotationsdruck und veriag von Lang,, « vtnterllch in Rirsa. — Kür di, Redaktion »««ntwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Besten Thüringer Stückkalk zum Bauen und Düngen, gemahl. Stückkalk, sowie gemahl. kohlens. Kalk empf. zu bill. Tagespreisen ZchiHlmr Mmke, Aktiengesellschaft, KM a. L, MrtiiMjl 2. likils-8slpstsr, Zelmsisksursr ämmonisk, Xslkrlivksloll, sowie sämtliche übrigen Düngt- * mittel hält stets am Lager loiiaan Kari üoxa. MmmM ns st» LM» IMitt. «gen-v,richt. Lod. Berlin. 20. April 1909. Wie an jedem SttzungStage nach den Ferien, so er- sMlt« sich auch die heutige Beratung nur spärlichen In- Messe» der RetchStagSabgeordneten. Den Herren, die heute ihren Osterurlaub bereits beendet hatten, wurde gleich zu -eginn der parlamentarischen Arbeit «in« sünf Druckseiten fassende Tagesordnung vorgesetzt. 65 Petitionen standen zur Beratung. Deren übergroße Zahl wird ohne Debatte erledigt. Bet einer Eingabe zahlreicher Kommunen um Prolongation des Terminer für den Wegfall der kommu- valen Oktroi» auf Getreide, Mülleretprodukte, Vieh und Fleisch gibt er eine anregende Debatte, die die ganze Sitzung süllt. Nach 8 13 de» ZolltariseS sollen diese Oktrois am I. Januar 1910 aushören. Die Petenten wünschen Der- schiebung de» Termins bi» 1917. Ein Antrag Wölzl, «tue» Hospitanten der Nationalliberalen, will Aufschub bi» 1914 im Gegensatz zu der Beschlußfassung der Kommission, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen. Vom Zentrum erklärt sich der Abgeordnete Pfeiffer au» OpportunitätSgründen für ein weiteres Bestehenlassen des Oktroi». D r. Wagner von den Konservativen weist auf die Schwierigkeiten hin, in die manche Städte bei Wegfall de« Oktrois gerade jetzt kommen würden, wo sie große Ausgaben für Beamtenaufbefserungen zu machen hätten. Auch der freisinnige Mauz befürwortet die Petition, gegen die geschloffen — bis auf Mauz — die freisinnigen Par teien und die Sozialdemokratie sind. Im Gegensatz zu Gast, der sich bei dem Schreiber nach etwas erkundigte; er wandte sich dem Fremden sofort zu und fertigte mich ab, indem er mir die Nummer des Zimmers nannte, — No. 14 im ersten Stock. Ich sand das Zimmer auf der Haupttreppe in der Nähe des Treppenabsatzes, doch die Tür war geschlossen, und es waren zu viel Leute in den Korridoren, als daß ich am Schlüsselloch hätte lauschen können. Doch es war so dringend notwendig, die Unterredung anzuhören, daß ich alles wagte und mit einer Entschuldigung auf den Lippen in das nächste Zimmer trat, das ich zum Glück, wie ich erwartet hatte, leer fand. Ich kann Sie versichern, es dauerte nicht lange, da hatte ich mein Ohr an die Wand gelegt, die mich von No. 14 trennte. . Zu meinem großen Aerger war das Getäfel zu dick, als daS" ich die vollständige Unterhaltung hätte hören können, doch einzelne Namen und zerriffene Sätze schnappte ich doch auf, die in Berücksichtigung des seitdem Geschehenen und in Verbindung mit meinem früheren Verdacht den letzteren stark bestätigten. Die ersten Worte, die ich vernahm, wurden von Vizard und zwar in seinem natürlichen Tone gesprochen: „Konsul merkwürdig eigensinnig, aber wenn er sich ein mal entschlossen hat, wird er auch nie auf den Gedanken kommen, daß er sich geirrt." Dann sagte Zavertals Stimme nach einer Pause: „Alibi sehr leicht hergestellt. Ein Telegramm an Nathan, und die Sache ist besorgt." Worauf ich die Antwort vernahm: „Also gilt, machen wir es so, ich werde sofort an Bord gehen." Nach einer neuen Pause, in welcher ihre Worte nicht zu verstehm waren, erklärte Zavertal: „Retro Mascagni vom Kloster Santa Lucia ist unser Mann. Ein paar hundert Lire, und wir haben vor dem naseweisen Tölpel Ruhe." Dann konnte ich wieder längere Zeit die Worte nicht verstehen, bis ich plötzlich folgende Phrase» auffing: Zavertal: „Darranmore, nachdem wir Neapel verlassen." Vizard: „Wenn alles gut geht, könnte ich Sie in Alexandrin treffen." Zavertal: „Von Kennard nichts zu sehen." Vizard: Wohl ein Teil der Antwort auf die letzte Be- argangen einige Billets zur Oper befoVgew'und 'mau „Seien Sie nicht so sicher, vielleicht kommt er in irgend hatte mir gesagt ich möchte sie dort abliefern. Glücklicher- einem Hafen, wo das Schuf anlegt, an Boro." «eise km» « s« keinm «eiteren Fragen, denn es erschien ein > Dann. Forrester," fuhr Kennard fort, indem er sich von U - ni. itfest. lei 18j Ich ging bis zur Ecke der Via Carlo Felice und blieb dort stehen; ich wartete etwa fünf Minuten und beobachtete den Torweg, falls der Doktor nur hineingegangen war, um dem etwaigen Verfolger eine Nase zu drehen, er kam daim vielleicht wieder heraus und begab sich zu einem anderen Rendezvous. Da er sich aber nach dieser Zeit absolut nicht blicken ließ, so ging ich an dem Hotel vorüber und sah sofort, daß er nicht länger am Eingang stand. Dann ging uh auch in die Vorhalle hinein. Sie werden nun meinen nächsten Schritt höher einschätzen, als er eigentlich verdient, denn obwohl er anscheinend recht schlau aussieht, war es in Wirklichkeit nur ein glücklicher Zufall und gründete sich auf die Information, die Sie mir selber gaben. Ich ging geradeswegs ins Bureau und fragte nach der Nummer von Mr. Vizards Zimmer." „Allmächtiger Gott," rief ich, „wie kamen Sie denn dazu?" „DaS will ich Ihnen sagen. Aus Ihrer Bemerkung, Zavertal hätte vorher schon mit Vizard in Verbindung ge standen, wünsche das aber geheim zu halten, — aus Vizards Erwähnung des „verfluchten Amerikaners" und der „Ge- fahren", von denen Sie mir neulich erzählten, ersah ich, daß er von meiner beabsichtigten Reise Wind bekommen haben mußte. Deshalb wollte er auf das Schiff, um seinen« Freunde gegen etwaige Pläne meinerseits beiznstcheu. Zu dem Zwecke hatte er sein Billet in« letzten Augenblick verfallen lassen, wie ich das auch tat, und war unter einem falschen Rainer« an Bord gekommen. Ich dachte dabei natürlich an den blinden Passagier, und wie er von Zavertal aus seinem Versteck be freit worden war, denn nnr dieser hatte der« jungen Darran- niore veranlaßt, in das Boot zu kriechen. Nun dachte ich mir sehr einfach, daß, — wenn ich Recht hätte, — Vizard uns sicher mit der Eisenbahn Nachreifen und uns hier erreichen würde." Ich war darum auch gar nicht überrascht, als der Schrei- ber im Hotelbureau die Frage au mich richtete: „Wer sind Sie, und warum wollen Sie das wissen?" i Ich sagte ihm — natürlich in italienischer Sprache — ich sollte dem Signor, der eben in Mr. Vizards Zimmer hinauf- - merkung. Hafen, wo das Schm anlegt, an Bord." Dann. Forrester," fuhr Kennard fort, indem er sich vor»