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Ler Julervaliovale Veraartetterkougretz hat beschloffen, daß internationale Bergarbeltrrtaaunaen all« zwei Jahre abgrhalten werden sollen. De» weiteren wurden Entschltebunoen angenommen, in denen die all gemein« Durchführung der ArbeitSlosenverlichrruna unter Anteilnahme de» Staate», der Unternehmer und der Arbeiter, da» gesetzliche Berbot der Untertagearbeit von Frauen und Jugendlichen unter 16 Jahren und die gesetzlich« Fest legung der Siebrnstundenschicht einschltetzltch der Ein- und Ausfahrt in allen Ländern gefordert werden. Poiiicarts Politik »or dem Kriege. Da» soeben erschienene Heft der Süddeutschen Monat», hefte trügt den lakonischen, aber vielsagenden Titel „Poin - rarü" und beschäftigt sich eingehend mit dessen Politik vor dem Kriege, vor allem tu dem bedeutungsvollen Jahre 1912. Bon ungeheurer Bedeutung sind, wie aus einer Besprechung de» Heftes im „Berl. Lokalanzeiger" hervorgeht, zahlreiche, bisher noch unbekannte Depeschen und Dokumente, vor allem die Protokolle der Beratungen der GeneralstabschesS der russischen und französische» Armee aus den Jahren 1911, 1912, 1V18, die jetzt zum erstenmal der Oessentlichkeit be kannt werden. AuS de» bisher noch nicht veröffentlichten Dokumenten und vor allem aus den Protokollen der Ge° neralstabSchefö ersieht man, daß der Krieg gegen Deutschland und Oesterreich-Ungarn snstema tisch vorbereitet war. PoinearS rechnete nicht nur mit ihm als etwas ganz Selbstverständlichem, sondern er tat alles, um ihn direkt herbeizuführen. Am 14. Januar 1912 wurde Poincaro Ministerpräsident und Minister des Aeuhcrn. Ein Hauptgrundsatz seiner Politik war von Anfang an die Ab lehnung jedes Gedankens einer Annäherung Frankreichs an Deutschland. In einem vertraulichen Briefe Iswolskis auf eine russische Anfrage bezüglich Italiens und des Drei bundes will Pvincarö Italien im Dreibunde lassen, weil es ein hemmendes Moment darin sei. PoincaräS Tatkraft greift auch bald aufs Militärische über. Im Früh jahr 1912 vollziehen sich plötzlich in Nutz! and in bezug auf die militärischen Anordnungen grobe Veränderungen. Poincarü verwandelt den Mobilmachungöplan aus dem defensiven in einen offensiven. Die Spitze richtet sich nur gegen Deutschland, denn am 11. April erhält der Komman dierende der Truppen im Warschauer Bezirk die Weisung, daß die Ankündigung der allgemeinen Mobilisation der Be zirke des europäischen Rußlands im Falle politischer Ver wicklungen an den Wcstgrcnzen das Mobilisationstelegramm als allerhöchster Befehl für die Eröffnung der Kriegstättg- keir gegen Oestevrevb and DentülUand zu halten ist. Pvin- cars tritt sofort mit dem Grobfürste» Nikolai Niko- laijewitsch, dem Höchstlvniiiiandiereuden der russischen Armee» in Verbindung. Aus einem Telegramm Ssasonows, das zum erstenmal hier publiziert wird, geht hervor, datz Poincarü den Großfürsten sofort zu den Manövern am 1. Mat 1912 cinladet. Nussischerseits zögert man noch, was Poincarc „sehr bedauert". Im Oktober desselben Jahres kommt aber der russische Großfürst nach Frankreich. Schon im Sommer (16. Juli) kommt die M a r i n e k o n v e n t i o n zwischen Frankreich und Nutz land zustande. Tie aggressive Haltung aus diplomatischem Gebiete wurde mili tärisch gut fundiert. Am 6. August 1912 tritt Poincarü seine erste Reise nach Russland an. Ans Berichten Ssasonows erfährt man, -ah bet diesem Anlah auch Be sprechungen zwischen den Leitern der französischen und russi schen Generalstäbe stattsandcn, und Poincarü versicherte Ssasonow gegenüber mit Bestimmtheit, dah er das größte Gewicht auf die Erfüllung des in dem Protokoll ausge- drücktcn Wunsches -cs französischen Gencralstabes über die Steigerung der TranSvortfälügkeit dcS russischen Eisenbahn netzes, das an die Westgrenze führt, durch Legung einer zweiten Strecke läge. Aber das Netz der Kriegsvor- bereitungen gegen die Zentralmüchte sollte noch enger ge zogen werden, vor allem durch die Einbeziehung Englands. Bet der Behandlung dieser Frage macht Poincarü dem russischen Auhenminister Gestündnisso, die von grösstem Interesse sind. Er berichtet, daß, obwohl zwischen Frankreich und England nicht der geringste geschriebene Vertrag existiere, die Genera l- und Admiralstäbe b'eider Länder in intimer Verbindung miteinander stehen und ein ander ununterbrochen völlig aufrichtig alle Nachrichten mitteilcn, die von Interesse für sie sein könnten. Die Form war ein mündliches Uebereinko mmen, wonach England Frank reich sowohl zu Lande wie zur See Hilfe versprach und hunderttausend Mann an die belgische Grenze schicken werde. Nach dem Besuche des Großfürsten sprach Poincarü von Frankreich als einem Volke, das den Krieg nicht will, ihn trotzdem aber nicht fürchtet, und am LV. Januar 1918 rief er schon als Präsident auS: Es ist für ein Volk nicht möglich, mit Nachdruck friedfertig zu sein, anher unter der Bedingung, datz es immer bereit zum Kriege i st. Das war ein Wink nach Petersburg und eine Propaganda für die dreijährige Dienstzeit. Als dann Poincarü aus Rußland zurückkehrte, war er einer der wenigen Mitwisser des geheimen Abkom mens der Balkan st aaten und mit Ssasonow unter den führenden Staatsmännern Europas wohl der einzige, der die weitgehenden Verwicklungen, die daraus entstehen muhten, zu überschauen vermochte. Er gab den Machtan sprüchen der Russen im Balkan neue Impulse und betonte stets die Bündnistreue Frankreichs. Dem Vertreter Ruh lands erklärte er, datz die militärischen Sachverständigen Frankreichs die Chancen Rußland-Frankreichs bei einem allgemeinen Zusammenstoß überaus optimistisch beurteile. Iswolski teilt in einem ausführlichen Bericht mit, wie er in vertraulichen Unterredungen mit Poincarü die Rolle Rußlands bei der Valkankrisis festgelegt. Nach einem eigen händigen Brief Poincarüs an Iswolski will er jede terri toriale Vergrößerung Oesterreichs auf dem Balkan ver hindern. Die Tatenlust in Paris unter Poincarü nimmt immer gefährlichere Formen an. Aus einem bisher unbe kannten Telegramm Iswolskis an Ssasonow am 14. Dezember 1912 kann man entnehmen, dah der Milttär- gttachü der französischen Botschaft in Petersburg, Lagiche, ruf Befehl seiner Regierung in Rußland Nachforschungen über die militärische Lage anstellte unh dabet erfuhr, man glaube in Rußland nicht an einen Ueberfall Oesterreichs auk Serbien und werbe selbst im Falle eines solchen Ueber- salle» keinen Krieg führen. Ja, der russische KriegSmtnister sei von der Erhaltung des Friedens überzeugt. „Potn- carü und das ganze Kabinett", so schreibt Iswolski, „sind infolge dieser Nachrichten höchst bestürzt und aufgeregt." Dies nur einige Proben aus dem reichhaltigen Inhalt de» HefteS. Den Schluh bilden nun die drei Proto kolle der General st abSchefS. AuS ihnen geht vor allem hervor, datz bei der Mobilmachung des deutschen Heeres Rußland und Frankreich verpflichtet sind, sofort ihre Streitkräfte mobil zu machen. Deutschland soll zur gleichen Zeit im Westen und Osten angegriffen werden. Die Proto kolle atmen den Geist der Offensive und deS speziellen Haffe» gegen Deutschland. Das erste Protokoll ist datiert vom 18781. August 1011 Kratznoje Selo und ist unter- zeichnet von dem Generalstabschef der russischen Armee I Giltnkky, dem Generalstabschef der französischen Armee dAn tmt. WsgU PVW» WUvtvkou tn dattern Vakts» 1^14. «rUtr 1V1S. E» enthält wettere Ergänzungen de» ersteren, »or allem bi« Verabredung des Ausbaue» -er russischen Eisenbahnlinien, die nach Deutschland führen. DaS zweite Protokoll ist unter- zeichnet von dem Generalstabschef Gtlinsky, dem Ge- neralstabSchef der französischen Armee I. Joffre und dem französischen Minister Mtlleranb. Die -ritte Konferenz fand in Petersburg und Kratznoje Selo im August 1918 statt. Artikel 2 wird dahin erweitert, datz die sosortige Mobilmachung Rußlands und Frankreichs auch für den Fall einer jeden feindseligen Handlung der deutschen Armee, gegen die eine oder die andere der verbündeten Mächte gilt. In Artikel 8 werden wettere französische Eisenbahn wünsche berücksichtigt. Das dritte Protokoll ist unterzeichnet von Gtlinsky und Joffre. ^vislvl'slüvllv ävr AgLfMvn-tnöurli-lvl Tägesstefchichte. Deutsches Reich. Der Prinz vou Wales m Oberammergau. Nach einer Münchener Meldung des „Beil. Lokalanzeiger" wurden die Oberammergauer PamonS'piele vom Prinzen von Wales, dem Herzog von Connanght König Eduards jüngerem Bruder, inkognito besucht. Gleichzeitig mit dem englischen Prinzen war der englische Minister des Aeutzeren Balfour in Oberammergau. König Ferdinand von Bulgarien, der in diesem Sommer am Tegernsee zur Kur weilt, gehört zu den ständige» Fcstspielgästen im Prinzregententheater in München. Dr. Tryander geht i» den Ruhestand. Der Berliner Oberhofdomprcdiger Geheimrat Dr. Drnander hat dem evangelischen Pressedienst zufolge beim evangelischen Ober- kirchcnrat sein Pcnsionierungkgcsuch eingereicht. Dryander bekleidete seit 1898 das erste Dompredigeramt und hatte die Leitung des Tomkandidatenstiftes inne. Ein zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilter Ko«, muuistenfkhrer entlasse». Ter Kommunistenführer Kempin, der bet dem Aufruhr iw März 1921 den Aufstand im Leuna- werk organisiert und 7000 dort eingeschlossene Arbeiter be fehligt hatte, und wegen Hochverrat zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden war, ist, wie verschiedene Blätter melden, infolge des Reichsamnestiegesetzes auS der Strafanstalt Sonneberg entlaßen worden. Eine neue TencrnngSakUou der Beamt««. Wie die Ber liner Blätter melden, wollten die Spitzenorganisationc« gestern za erneuten Besprechungen zusammcntreten, in denen beraten werden sollte, ob die Zeit für eine neue Teue- rungSaktion bereits gekommen ist und auf welcher Grund lage das gemeinsame Vorgehen der Verbände erfolgen soll. Eine neue Aktion wird wahrscheinlich schon in kürzester Zeit cingeleitct werden. Austritt der Polizribcamte« aus dem deutsche« Be» amtenbund. Nach einer „Lokalanzeiger"-Korrespondenz wäre bereits in der nächsten Zeit der Austritt des 75 999 Mitglieder zählenden ReichSvcrbandes der Polizeibeamtcn Deutschlands aus dem Deutschen Beamtenbunb zu erwarten, in welchem sie keine genügende Vertretung gegenüber den Behörden erblicken. Sie halten deshalb eine eigene Ver tretung für notwendig. Ein Anschließen an eine andere Spitzenorganisation als dem Deutschen Beamtenbunb komme für sie nicht in Frage. Eine Jugendzeitschrift des Thüringer KultuSmini- steriums. TaS Thüringer Kultusministerium gibt laut „Berl. Tagebl." seit Anfang August unter dem Titel „Repu- blikanische Jugend" eine Zeitschrift heraus, die allen Lehrern und Schülern der drei oberen Klaffen der höheren Lehr anstalten kostenlos geliefert wird. Rückkauf des deutschen Privatbesitzes in Italien. AuS Nom wird gemeldet: Der Ministerrat hat das Abkommen vom 25. Juli über den Rückkauf des derrtschen Privat- besitzes in Italien gntgcheitzcn. Gleichzeitig genehmigte die Negierung die Auslieferung des vierzehn deutschen Staats angehörigen gehörenden Besitzes und des deutschen kunst historischen Instituts in Florenz. Die deutsche Schiffahrt «ach Auftralie« ist jetzt wieder ausgenommen worden. Als erstes deutsches Schiff seit dem Kriege fuhr der Dampfer „Hanau" der Deutsch-Austra lischen Tampfschiffahrtsgesellschaft über Kapstadt nach Adelaide ab. Prämie« für Eisenbahner. Im Neichsverkehrsmini- sterium fanden Mittwoch zwischen der Verwaltung und den Organisationen Verhandlungen über den Entwurf einer Verfügung des NcichSverkehrsministers statt, die als be sondere Maßnahme zur Bewältigung des erfahrungsgemäß sich im Herbst gewaltig erhöhenden Eisenbahnverkehrs die Steigerung der Dienstleistungen an besonderen Verkehrs punkten mittels besonderer Dienstprämien vorsieht. In dem Entwurf heißt cs, daß es erforderlich ist, die Leistungen des Personals an den von der Zunahme des Verkehrs besonders betroffenen Verkehrs- und Betriebsstellen soweit zu steigern, als es bei bestem Arbeitswillen möglich sei. Hierfür sollen in der Zeit vom 1. Oktober bis 81. Dezember dieses Jahres über den Lohntarif hinaus jederzeit widerruflich geldliche Zuwendungen versuchsweise gewährt werden und zwar nach folgenden Abstufungen: a) Zur Erzielung besonderer Mehr leistungen an Tagen bei Betriebs- und Verkehrsstellen mit angespannten Betriebs- und Verkehrsleistungen. k>) Zur Er zielung solcher Leistungen an Tagen und Betriebsstellen mit außerordentlich angespannten Betriebs- und Verkehrs leistungen. Darnach kann: 1. Die Aufwandsentschädigung des Fahrpcrsonals im Kalle as verdoppelt, im Falle k>) ver vierfacht werden. 2. Die Nangterprämien des Rangier personals können vervierfacht bezw. verachtfacht werden. 8. Für das übrige Personal mit Einschluß der Rangier beamten in deit Betriebs- und Verkehrsstellen kann alS außergewöhnliche Mehrleistungszulage eine Tagesver- gtttung gemährt werden, die in den Besoldungsgruppen 1—5 im Falle s) 29, im Falle b) 40 Mark, für die Gruppen 0—8 25 Mark bezw. 50 Mark und für die Gruppe 9 SO Mark bezw. 70 Mark betragen. 17. Deutscher Mietertag. Der Bund Deutscher Mietere vereine (Sitz Dresden) hält vom 81. August 1922 bis 4. Sep tember 1922 in Kassel den 17. Deutschen Mietertag ab. AlS Hauptberatungspunkte gelten: Das Deutsche Wohnungsbau- vrogramm, die Wohnungspolitik in den Gemeinden und das Reichsmteten- und das Mteterschutzgesetz. Der Dollark«rs. An der Berliner Börse notierte am Donnerstag der Dollar 860 Mark. Republik Oesterreich. Tie Entente wird um schnelle Hilfe ge beten. Wie die „Neue Freie Presse" meldet, hewen der österreichische Gesandte in London und der in London weilende österreichische Sektionschef Dr. Schüller Weisung erhalten, bei den Vertretern der Ententemächte vorzu sprechen und ihnen eine Note zu überreichen, die auf die traurigen Verhältnisse in Oesterreich und auf die Not wendigkeit schneller Hilfe hinweist. Tie „Neue Freie Presse" schreibt dazu: Tie in London versammelten Ver treter der Entente müssen erkennen, datz man einem Bolle nicht zuviel zumuten darf. Wie groß auch die in London zu lösenden Probleme sind, das Schicksal Oesterreichs ver dient beachtet zu werden. Tie Londoner Konferenz würde sich mit einer furchtbaren Schuld belasten, wenn sie für Oesterreichs Not kein Auge hätte. Gewaltige Brotvreiserböhung. Wie in Wien verlautet, steht für die nächste Woche eine gewaltige BrotpreiSerhöhung auf 3000 Kronen bevor. Von. der näch sten Woche an beträgt der StratzenbahnfahrpreiS 450 Kr. Schweinespeck erhöhte sich auf 30000 Kronen, 8«Wu str SW.-M. LmMiM Gültig vom 14. August bi» mit 8. September 1922. Ab Mühlberg » Kreinitz - Strehla GohliS-Zschepa in Riesa ab Ries- » - Stadlpark » Nünchritz » Boritz-Rosenmühl« , Merschwitz - Hirschstein - Niederlommatzsch » Diesbar in Meißen » Dresden Ab Dresden » Meißen » Diesbar » Niederlommatzsch - Hirschstein - Merschwitz » Boritz-Rosenmühl« - Nünchritz - Riesa Stadtpark in Riesa ab Riesa - GohliS-Zschepa in Strehla - Kreinitz » MUlber, ErhöhungderZeitungSbetzugSpretse. J». folge der starken Verteuerung des Papiers, das 1400 Kr. per Kilo kostet, haben sämtliche Wiener Tageszeitungen den Bezugspreis von Mitte August an fast um die Hälfte erhöbt. Teuerungsdemonstrationen Der „Arbeiter zeitung" zufolae fand in Neunkirchen eine Teuerungs demonstration der dortiaen Industriearbeiter statt, welche am Donnerstag eine Abordnung an die Negierung ent senden wollten. Wie das Blatt mtttcilt, sind die Lebens mittel in den letzten Tagen neuerdings um durchschnitt lich 50 bis 70 Prozent gestiegen, wodurch sich die Lebens haltung um mehr als die Hälfte verteuert hat. In Inns bruck fa,ch ein Massenumzug der Arbeiterschaft statt, welche schärfste Bekämpfung der Teuerung verlangte. ES er eignete sich kein Zwischenfall. Von unterrichteter Sekte wird mitgcteilt, daß genügend Vorräre an Mehl, Zucker und und Fett vorhanden sind. Italien. Vertrauensvotum für die Regierung. Di« Kammer nahm in namentlicher. Abstimmung mit S47 gegen 121 Stimmen eine Tagesordnung an, in der der Regierung da» Vertrauen ausgesprochen wird. Türkei. Rückzug der Griechen an der Tscha- taldschalinie. Havas meldet aus Konstantinopel: Ter Kommandierende General der Gendarmerie von Konstanti nopel meldet, daß die griechischen Truppen in der Nähe der Demarkationslinie bei Tschataldscha den Rückzug an treten. Die Abteilung des Sektors Strandscha zieht sich gegen Adrianopel, die des Abschnitts von Tschataldscha gegen Silwri zurück und die schweren Geschütze voy Tornu werden nach Adrianopel geschafft. Rußland. Zur Eröffnung der Messe von Nikhni- Nowgorod. Der alte berühmte „Jahrmarkt von Nishm« Nowgorod" ist am 1. August eröffnet worden. Jeden zwei- ten Tag wird zwischen Moskau und Nishm-Nowaorod ein Schnellzug verkehren, der auch gepolsterte Schlafwagen aufweist. In Moskau ist auck« die Anmeldung zu Flügen, 2Vs Stunden Fahrt nach Nishni, Preis 12000 Rubel, er öffnet worden. Unter den zahlreichen Artikeln, oie der Messe gewidmet sind, verdient em Gespräch mit dem früheren Vorsitzenden des Messekomitees A. S. Salaskin besondere Aufmerksamkeit. Dieser war nach fünfjähriger Abwesenheit am 28. Juli aus der Krim tn Ntshni-Now» gorod eingetroffen. Wie erschüttert er auch über die Der« wüstima des gesamten Messegeb-iets ist, pricht er doch sein Erstaunen über die Energie aus, mit der eS gelungen sei, in verhältnismäßig kurzer Zett einen Teil der Ge bäude in Stand zu fetzen. Die Messe von Nilhni-Now- gorod würde unter den neuen Wirtschaftsverhältm,sen ein bedeutende Rolle spielen. Doch sei der Wert der dies jährigen Messe „nicht so sehr tn praktischen Resultaten, wie in der Vorbereitung der Messen der künftigen Jahr« zu sehen". Für den Schutz des Jahrmarkts und für san» tären Schutz sind umfassende Maßnahmen getroffen. Portugal. Generalstreik. Wie HavaS auS Madrid berichtet, melden die Zeitungen, in ganz Portugal sei der General streik erklärt worden. Man befurchte ernste Unruhen. Die Regierung habe ihren Sitz nach Fort Cascaes verlegt. — Tie Berliner Portugiesische Gesandtschaft teilt mit, daß nach Meldungen des Auswärtigen Amts in Lissabon der dort von der General-Arbeitergewerkschaft proklamierte Generalstreik ohne Erfolg geblieben ist, da einige Arbeiter klassen der Aufforderung zum Streik nicht Folge leisteten. Tie portugiesische Regierung Hit alle Maßregeln getroffen, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Das Parlament hat den Ausnahmezustand für die Dauer von 15 Tagen über den Kreis von Lissabon verhängt. Die Zustände in der Stadt Lissabon stnv vollkommen normal, oas Parla ment setzt seine Beratungen fort, auch im Lande herrscht Ruhe. Amerika. Abkommen mit den Kohlenarbeitern. Nach einer Meldung der „Chicago Tribüne" aus Clevclanb haben sich die Bergwerksunternchmer von Pennsylvania, Ohio, Indiana und Illinois mit den Führern der Kohlen arbeiter verständigt. Tie Einzelheiten des Abkommens sind noch zu regeln. unö MW»» 7.18 —- — 8.05 — — —— 8.28 12.20 — — 8.45 12.40 — 9.20 1.10 — 7.1» 9.35 I.8S 4.3» 7.20 9.40 1.40 4.35 7.S0 10.10 2.10 5.05 8.00 10.20 2.20 5.18 8.15 10.85 2.85 5.30 8.20 10.40 2.40 5.35 8.80 10.50 2.50 5.45 8.40 11.00 8.00 5.55 10.05 12.15 4.20 7.15 12.58 ».10 7.10 — 7.8» 11.00 2.1» 4.00 S.SS 1.18 4.15 6.05 10.18 1.85 4.85 6.45 10.2» 2.05 5.05 6.55 10.80 2.10 5.10 7.00 10.88 2.15 5.15 7.05 10.40 2.20 5.20 7.10 10.80 2.80 5.80 7.20 11.18 2.88 5.85 7.45 11.S0 s.oa V.00 7.5» 11.40 — -.35 11.58 WWW» ».50 12.10 7.05 7^5 7« ..,.L