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1. Beilage z«m „Riesaer Tageblatt". »ruck und Verlag von Langer L Winterlich in Mesa. — Alt» di« Redaktion verantwortlich: T. Langer in Riesa. Sv. Donnerstag. SL. Januar 1907, aveads. Sv. Jahrg. Tagesgeschichte. Deutsche» «eich. Ter Mcktritt brS GeneralinspekterrrS der Kavallerie, Geckeraloverst Edler von der Planitz, von seiner Dienststellung steht binnen kurzem bevor. Zu seinem Nach folger ist der Generalleutnant von Kleists Kommandeur der 38. Division in Erfurt, bestimmt. Zu! den ReichAtagswahlen erläßt der Staatssekretär beÄ Reichspostamtes soeben noch eine besondere Ver fügung an die Postbediensteten, Tie Verkehrsämter waren bereits von den Oberpostdirektivnen angewiesen worden, dem Personal die AuWbung des Wahlrechtes zu ermög lichen Ter Staatssekretär erinnert hierzu daran, daß während der erforderlichen Tienstbefreiungen nicht nur die Beamten und Unterbeamten, sondern auch die außer halb deS Beamtenverhältnisses stehenden Personen ohne Ausnahme im unverkürzten Genüsse ihre- Tiensteinkvm- menS verbleiben. Nach einer Meldung des, „L.-A." aus Breslau erklärt Rittergutsbesitzer v. Machui in Occlitz öffentlich seinen Austritt aus deM Wahlkveisvornitee der Zentrumspartei für Breslau-L-and—Neumarkt und richtet an seine katho lischen Glaubensgenossen die dringende Bitte, nicht für den ZentrunMandidaten Grafen Henckel von Tonners- ntarck, sondern für den konservativen Kandidaten Grafen Carmer-Zieserwitz zu stimmen. Auch der katholische Rittergutsbesitzer von Woyvowski-Biedau hat sich bei einer Versammlung in Kvstenblut für den konservativen Kan didaten Grafen Carnier erklärt. Tie Eisenbahndirektion Breslau nteldet: Frachten für Mährisch-Ostrau—-Oderfurt nach den Stationen der Strecke Mysbowitz-^mnioa—Szszakowa—Krakau können wegen Güterstauung nicht angenommen und müssen den Ver sendern zur Verfügung gestellt Werden; ausgenommen sind Vieh, leicht verderbliche Güter, sowie Kohlen, Koks und Briketts. ;Tie Mission des' Professor! Martens, der im Auftrage des Zaren die europäischen Hauptstädte besucht, ums die nächst« Haager Friedenskonferenz vorzubereiten, besteht in der Hauptsache darin, ein einheitliches Pro gramm zusamMenzusdellen. Während bei der vorigen- Konferenz nur 26 Staaten vertreten waren, werden dies mal 46 der Einladung folgen. Herr Professor Martens!, der in Berlin sehr viel Entgegenkommen gefunden haben soll, wird bis Ende nächster Woche bleiben und bis dahin nicht nur die Ansichten der deutschen, sondern auch der amerikanischen Regierung gehört haben. Um näm lich dem Abgesandten deS Zaren die Reise nach Washing- ton zu sparen, hat die Regierung der Vereinigten Staa- Heute gilt'sr Heute ist die Entscheidung über Deutschland- Zukunft in die Hände deS deutschen Volk- gelegt! Wollen Sie etwas tn« für Ihr Vaterland ? Daun wähle« Die heute! Vlmo-vr! «Ldvir Dtsslr»! Nur NttLSvIilLv utoLt! Und rütteln Sie auch Ihre vekauuteu auf! Wenn bet der Reich»tag»wahl 1903 nur jeder dritte nationale Wähler einen der 5VVV Säumigen mit an die Urne gebracht hätte, dann hätte der nationale Kandidat glänzend gesiegt! Die Sozialdemokraten frohlocken in ihrem Wahlaufruf: Genosse Ritzschke mutz siegen! Nein, wenn kein reich-treuer Mann an der Urne fehlt, heißt e-: Gerwsse Ritzschke mutz fliege«! teck den Berliner Botschafter Herrn Dower beauftragt und ermächtigt, mit Professor Martens zu verhandeln. Von hier geht Herr Martens nach Paris, dann nach London, von dort nach Haag, UM später di« Regierungen in Rom! und Madrid zu besuchen. Abweichend von dem ursprünglichen russischen Programm wird Herr Martens hauptsächlich den Standpunkt der einzelnen Regierungen zu der Abrüstungsfragei und der Tragodsktrin (Verbot der zwangsweisen Schuldenbeitreibung von amerikanischen Staaten) sondieren und versuchen, über die beiden!) Problems eine möglichst einheitliche Auffassung Herbelt zusühren. Herr Martens' beabsichtigt, neben den Aus sprachen mit Vertretern der deutschen Regierung auch Unterredungen mit deutschen Staatsrechtsgelehrten zu! pflegen. ' ' ) . Kolonialdirektor Dvrnburg hielt gestern abend' ick der' Liederhalle zu Stuttgart in Gegenwart des Königs und der Königin, sowie sämtlicher Minister einen ein stündigen Vortrag über das Thema: „Koloniale Leh« jahre". Redner betonte, das Kolonisieren sei eine Wissend schaft und Technik, die nur durch Studium an Ort unds Stelle, durch Aneignung der Mittel der Wissenschaft« namentlich der Erfahrungen der Nachbarn sich erlernen! lasse. Ternburg besprach sodann unter Bezugnahme auf die englischen und französischen Kolonien den großen! Wert der Eisenbahnen, die Behandlung der Eingeborenen, und schließlich die Stellung der Regierung. Diese könne! nicht alles tun, sondern bedürfe privater Initiative« Redner schloß mit der Mahnung: „Halte, was Tu hast« auf daß Tir niemand Deine Krone raube!" LqngavhoM. tender Beifall folgte diesen Ausführungen,,. , - ' , Frankreich'. . .... Der englisch-amerikanische Zwischenfall bietek bep Pariser Presse Anlaß, gegen die Monroe-Doktrin Front'; zu Machen. So schreibt der „Gil Blas'": Dieser Vorfalls bedeute nichts anderes, als einen neuen Versuch der Amerikaner, sich in die inneren Angelegenheiten fremdk ländischer Kolonien zu Mischen, die in den amerikanischen Gewässern gelegen sind. Nordamerika läßt eben keine Gelegenheit vorübergehen, uM durch eine Intervention! in den amerikanischen Besitzungen europäischen Wächst ten zu zeigen, daß es in der Lage ist, Hilfe und Schütz früher zu bringen, als das weit entfernte Mutterlands In Washington habe Man offenbar Appetit auf die eng-, lischen und französischen Antillen, IN gleicher Meile äußern sW „Eclair" und -,Petite republique"^ , Ter „Matin" veröffentlicht zuM Nachweise bafüH baß die Kameruner Behörden auf französischem B-West Pvlizeig ewalt ausüben, einen angeblich amtlich aus ge fertigten deutschen Befehl, welcher die deutschen Kauf-, leute Langsen, Evestch Tirks und Mirbach aufsvrdert« mft! rur Haus Ming wieder über China herrscht und da» Hau» Tsinj iftenPaÄ, wo alle» zu kaufen ist, nur nicht da» Herz. Nein, Erschöpft sank sie dann auf ihr schmales Eeffelchen zurück. Mission auch mit Glück zu Ende geführt. Nachdem er de«! lütter, er ist ein eitler Narr und nicht gefährlich. Er macht San-lo aber, der gefürchtete Mann, der Großmeister, dessen letzten Kaiser dieser Dynastie entthront, schwang er sich selbst^ Da» war einmal «in Kaiser in Rom, Nero hieß er, der hatte -Ich gelobe es dir, teure Mutter, Tochter de, großen P«« Mue, Rr!^z^angeründet^ uud 100000. Mensche» in Ming-Hause», ich werd« nicht ruhen und raste», al» bis das Symbol eln Tiger war, stellt« sich neben sie, strich ihr da» er» grauende Haar au» der schweißbedeckten Stirn, beugte sich liebend zu ihr herab und sprach feierlich: rmr VorwIotlwK von Lakes-LoluÄllkolisll unter eigenem Versolluss äor LLeter, 2ur LlevLIunilK von Darlehen, rur auf den erledigten Kaisersitz und regierte viele Jahre zu Nutz und Frommen seines Volke». Er ward der Stammvater eines erfolgreichen Herrscher geschlechtes, das aber nach drei Jahrhunderten dennoch nicht, dem traurw»« Sckjcksal entging, von einem «iedmun an») LknutrunZ iftrsr kÄwa als VomläUsIvUo uuä rur VIsKvLÜoriMK von ^V«älSÄL, Lr8kklllUlK laräsuäsr ILselmrmxsll mit rmä olms dltvK-Vorliiolir, USV. USV. : öem Brande schmoren lassen, nur um zu einem Gedicht ange regt zu werden. So ist Tuan. Schwach, eitel, wollüstig und grausam Den hat ein San-lo, der Enkel der großen Ming- Kaiser, nicht zu fürchte« HM„So gefällst du mir, mein Sohn! Sei immer der großen Ahnen eingedenhLmi.Oen.en.da» HM Tsin^sich-Mt,. ver gleichen kann." . . Mtz Und die greise Chinesin geriet ist" Feüer/^alssi- sich jetzt von ihrem schmalen Holzsesselchen erhob und wie in visionärer Verzückung dem Sohne die Arm« entgegen streckte.) ^»Bedenk« .San, was ist dieses Haus Tsin 'gegeN^ae Göttergeschlecht der Ming? Ha, ist es nicht zum Lachen, daß auf dem Throne, den einst unser großer Urahn Tschu-Duang- tschang inne hatte/jetzt eine verkommene Dirne sitzt, die Toch ter ein«». Kleinhändlers, die ihrer schönen Larve wegen von einem an den ander» verkauft wurde? Und mit List Und niedrigen Gedanken, wie ein« feile Sklavin im Freudenhause der Großen, hat sie die Herrschaft über schwache Männer ge wonnen und dadurch auch über ein Reich, das der Himmel zu seiner Wohnstätte ausersehen hatte. Sie ist eine Schmach ge worden für uns, eine Schmach für alle Guten der Welt. Des Himmels Strafe trifft durch diese» entartete Weib das Haus Tsin, da» er gewagt, das göttergleiche Geschlecht der Ming vom Throne China» zu stoßen. Und nie, San, das schwöre mir, trittst du in den Palast dieser feilen Dirne, um ihr al» Kaiserin Ehrfurcht zu bezeugen. Gedenk« immer der Bestim mung, die dir der Himmel verliehen, daß du dazu berufen bist, das Haus Ming wieder aufzurichten und das Haus Tsin klein zu.machen." L - M «Mchte ärr ssauser xflaflg-tschsngW.äer, ? '„gMllt« riiie^wimg-t^ r ,/E-^wär vor ungefähr vierzig Jahren."Das"gast^KndWv Haus des Vize-König» von Pe-tschili Dugna-tschmg bereitete sich zu einem festlichen Empfange vor. Eine außerordentliche russische Gesandtschaft,' die deut mächtigen Vize-König ihre Referenz «rwAy^gyte, war zum Empfange angemeldet. > ' Die große Ahnenhalle LeS gastliche«, reichen Mandarinen«, Hauser war aufs festlichste geschmückt und vor dem Bilde de»- Stifters des Hauses war ein Altar errichtet, auf dem seit dem frühen Morgen ejne.zMosi^Mxnge.pon WeshrguchkerM ab gebrannt wurde. , ' Der Stifter dieses Hauses durfte auch in der Tdt äuß eine besondere Verrhmng Anspruch erhoben, denn er war zu gleich Stifter derjenigen Dynastie, di« dem Reiche der Mitte) die Periode des größten Glücke» und Wohlstände» verschafft hatte, der Stifter der gepriesenen Mkng-Dynastie. Es war Tschu-Duang-tschang, al» Kaiser Tai-el-s« ge nannt, dem hier göttliche Ehren gezollt wurden. Ein buddhistischer Priester von Hause au», hatte er plötz lich die Mission in sich gefühlt, sein Volk von der Herrschaft des entarteten Mongolen-Kaiserhauses zu beftelen und dies«' H^NlsA*Msere Gäche^ächsk^aMMLSüdenwarfjetzt dle'MuUer dazwischen,K^dar istLelnL außerordentlich Kgute» Zeichen, denn die Leute" im, Süden sind'sonst lässig, dl« Freu nden des Leben» lullen sie ein! ,.Und um'nun aus die heutige Sitzung zu kommen, hat sich der Prinz in der Tat gemeldet?* ML-»Ja, rr hat sich gemeldet und U-mit'allen Zeremonien ausgenommen worden," bestätigte San,>'.ich haheLibM-keute schon die drei ersten Grade verliehen." HMMie war er, wie hat er sich benommen,??- WM„Er war entsetzt, als er mich unter dem gelbers'BMWn sitzen sah. Aber nun ist er f» unserer Hand und kann sicht mehr zurüL Er muß, ob er will oder nM, ,jetzt Mit HstM arbeiten, da- Hau» Tsin zu vernichten.?^ M »Und dennoch, San, nimm dich'sissSchtMMHuft U» Muster. '^Tuan ist ehrgeizig und verschlagen."^. M - „Nein, ich weiß es durch mriue Kundschaftet besse^Mütter; Ä ist nur eitel und hinterlistig. - Er haßt die Europäer nicht Mit dem heiligen Haß, de» wir haben, er beneidet sie nur Um ihrer äußeren Vorteile wegen. ^Eein Sinn ist <tuf Ge meine» nur gerichtet. Gr möchte sich am liebsten ein Freuden van» von Europäerinnen anlege«,,Das kann er nicht ver winde«, daß ihn die europäischen Damen,? al» er in Europa weilte, zurückgesetzt und ihn nur wl« einen »kleinen intereffan- ftn Chinesen* brandest haben. Er wollte mehr sein, er wollte ihr Her» «ober«. D« weiß», « war in Paris, dem laster- bmften Pari», wo alle» zu kaufen ist, nur nichl Mu»«»», r» «>» »»»» -««»» ->>- Gedichte »ud schreibt Roman«. Männer, di« so etwa» tun, habe« die Welt «och nicht an» den Angeln gehoben! Au» d« Geschichte der Europäer weiß ich so ein Beispiel dafür. rmu MlL Verdank von 8ts»tsxax!srsll, kfrmäbrisLso, rmä sonstigen 'Wertpapieren, nur LiLlNsunK von Lkärldaroo Ooupons, viviäenäenselieiiiell u. xelostsa Ltüekeo, nur VervalllwK von 'Wertpapieren (IledervseirrwZ vou ^.uölosrwZSll, Le- sorxuuZ neuer 2ios- der. viviäsuäeuboAeu usv.), nur ^llthtzVLlU'IUIK oüeuer rmä ZesoUosseusr Vexols, -°r Lllnaiuns vou klvlckvrll mir VorrällsuoZ KMLkr kanii, üsuMr. 62 lm llaaso Los Herrn radriLdosttrvrs LolLLor empüeiät sieii Oer 5chrecken von Peking. 'sSMorisS«^Ro«ja^.»o» B aul G t»b «rt.MÄ. ''' Nachdruck verboten.^ Süden?"- warf jetzt , die > Freu- die heutige