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27«. 2. Beilage zum „Riesaer Tageblatt". RoMtlaaadnat «» B«taq «i, Langer L «tnterttE w Sttel«. — siür dt, «edaMov »«nn»or«U<d! Herman» Schmid» w «las» Souuabevd, 27. November lttOV, abeuvs. 62. L»dt»ß«»«chrichte<. Am Freitag abend Ist im Landtage Dekret Nr. 16 «»»gegeben worden betreffend den Bericht über die Ver waltung der LandeSbrondoersicherungSanftolt in den Jahren 1-06/07. Danach belief sich da» vermögen der Gebäude- oersicherunglabtetlung Ende Dezember 1VV7 auf 18415552,48 M und da» vermögen der Freiwilligen verstcherungsabtetlung auf 3128271,63 M. Dem Dekret find noch umfangreiche statistische Tabellen beigrgeben. Nbg. Dr. Niethammer und weiter« 25 Abgeordnete der uattoualltberalen Fraktion, denen sich auch der frei« konservativ« Abgeordnete Dürr anschloß, haben im Land tag« folgenden Antrag »ingebracht: die Kammer wolle be- schlteßen, die Königliche Staairregierung zu ersuchen ») die Verwaltung der sächstschen Staatseisenbahnen baldigst durch Verminderung ihrer Instanzen und Erhöhung ihrer Ver antwortung zu vereinfachen, damit den Ansprüchen, di« man an den Verkehr in einem Sand« von der industriellen vedeutung Sachsen» zu stellen berechtigt ist, bester und in mehr kaufmännischer Weis« genügt werden kann; b) die dazu erforderlichen Vorlagen der Stöndeversammlung noch in der gegenwärtigen Tagung zu unterbreiten. Zur Förderung de» Mittelstände» hat die Leitung der nationalliberalen Landtag»fraktion beschlossen, 5 Ausschüsse zu bilden, und zwar einen für Angelegenheiten der Seist- ltchen, Lebrer und Beamten, einen zweiten für Industrie, Handel, Prlvatbeamt« und Arbeiter, einen dritten für Handwerker und Kleingewerbe, «inen vierten für Landwirt schaft und einen fünften für die Vereinfachung der Staat», geschälte. Anträge auf Verkürzung der »stillen Zeiten". In der Zweiten Kammer hat der freisinnig« Abg. vrodauf (Chemnitz) mit Unterstützung seiner FraktionSgenosten folgenden An- trag «ingebracht: Die Kammer wolle beschließen: 1) Die Regierung zu ersuche», der Ständeoersammlung in der laufenden Session «inen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den die Bestimmungen über die Ruhe an Sonn- und Fest tagen und über die geschloffenen Zeiten (Gesetz von 10 September 1870 und Verordnung vom 11. April 1874 und vom 22. Januar 1900) einer Neuregelung insbesondere dahin unterzogen werden, daß die stille Zeit vor Ostern eingeschränkt wird. 2) Die Erste Kammer für den Bei tritt zu diesem Beschluß einzuladen. Eine Beschwerde über den Gesang der Soldaten in der Nähe de« St. Pauli-Friedhofe» ist in Dresden bei der Ersten Gtändekammer eingegangen. Die Kompagnien, die am Friedhof vorüber nach dem Heller ziehen, pflegen sich den Weg durch da» Singen munterer Soldatenlieder zu kürzen, was natürlich die Begräbnisfeiern empfindlich zu stören geeignet ist. ES ist, so schreiben die DreSdn. Nachr., vielleicht angebracht, hier auf ähnliche Zustände in Zwickau zu verweisen. Dort hißt der FrtedhofSwärter, wenn ein Begräbnis stattfindek, ein schwarze», weiß umränderte» Schild an einer Stange -um Zeichen, daß di« Soldaten nicht fingen, die Musik nicht spielen soll. «ole! rum Asm Morgen Sonntag, den 28. Nov. feine öffentliche Aslimusik. Musik von der 68 er Kapelle. Hierzu ladet höflichst ein NI»» 8IvlLN«r- llolvL Vvttinvr llot. Morgen Sonntag, den 28 November 4-5 Nhr freier Tanz. - W „MtMdscheiu-Walzer". - A Höflichst ladet ein N. Mvlöftss». Sonnabend, Sonntag und Montag findet in den herrlich dekorierten Lokalitäten großes Bockb'erfest statt. — Drei Lage im Hochwald! Fidele Unterhaltung Angenehmster Aufenthalt. Entree frei! Entree frei! Wil iMtMlM -»IN. Sonntag, dr» 28. Noo., halten wir unfern I»kn»»»vliin»ii», wozu ergebenst rtnladen v-wald Geisel und Frau. im rückürt »ei« latscht MM. Die .Neu« Frei, Brest«" meldet au» Fiume: Ein» Gendarmeriepatrouille, welche vorgestern morgen in der Nähe de» Dorfe» Krasiea streifte, fand mitten in einem Wald« einen kolossalen zerrtffenen Ballon mit zerschmetterter Gondel. Neben der Gondel lagen zwei Leichen mit gräß lichen Wunden und blutbedeckt. Man vermutet, daß di« Aeronauten den groß»» Kapellenberg übersteigen wollten, aber, vom Wind« getrieben, gegen «inen anderen Berg stießen, wobei der Ballon gerissen wurde. Der Ballon fiel info'g besten au» beträchtlicher Höhe herab und di« Luftschiffer wurden beim Auffall»« auf den Boden getötet. Die Leichen wurden nach dem Friedhof in Krasiea über geführt. — Hierzu bemerkt »W T.-v.': Nach Erkundigungen an unterrichteter Stelle handelt e» sich bei dem Ballon unglück bei Krasiea um die Lnstschiffer Dr. Brinkmann- Berlin und Architekt Franck« au» Posen, die am Montag abend mit dem 2300 Kubikmeter fass-nden Ballon .Kol- mar" de» Kolmarer Verein» sür Luftschtffahrt in Schmargen dorf aüfgestiegen find. Di« beiden Herren. hatten be absichtigt, «in« große Fahrt zu unternehmen. Ein« weitere Meldung besagt: Eine alte Frau au» der Gemeinde Krasiea sammelte am Donnerstag im Walde trockene» Laub, al» sie plötzlich ans den Körper eine« Manne» stieß, der zwar noch lebte, aber bewußtlos war, und im Gesicht und an mehreren Stellen de» Körper» schwere Verletzungen aufwie». Di« Frau eilte in da« Dorf, um Hilfe herbeizuholen. Al» darauf eine Hilf», expedition an der Unfallstelle anlangte, war der Tod de« Manne» bereit» eingetreten. Man fand bei ihm Visiten- karten auf den Namen de» Architekten Hugo Francke lautend. Beim weiteren Herumsuchen bemerkte man auf dem Bergabhange Papierstücke und sonstige Gegenstände. Man folgte diesen Spuren und fand auf dem Gipfel de» Berge» in einer drei Meter tiefen Schlucht einen zweiten Mann mit zerschmettertem Körper und geipaltener Schädel deck« tot auf. Au» vorgefundenen Papieren wurde der Tote al» der Arzt Dr. Wilhelm Brinkmann au» Ehar- lottenburg rekognosziert. In seinen Taschen fand man 202 M. in barem Gelbe. Einesnhalb Kilometer von dieser Stelle entfernt wurde der Korb eine» Luftballon» vorge- funden, In dem sich Lebensmittel, deutsche Zeitungen, Land karten usw. befanden. Da» Ballonunglück scheint dadurch veranlaßt worden zu sein, daß eine wütende Bora da» Luftschiff gegen da» Gebirge trieb, wo e« an Felsen und Bäume geschleudert wurde, so daß die Haltrtaue rissen. Die Augen Dr. Brink- mann« waren mit einem schwarzen Geidentuch verbunden. Er scheint sich angesichts der unauSweichbaren Gefahr die Binde umgelegt zu haben, um den schrecklichen Tod dr» Gefährten nicht mit ansehen zu müssen. ßertsursut r«r Antrsedt. M SMM Stoff hochfet«. ff. vockwürftchea. Für launige und musikalische Unterhaltung ist besten« gesorgt. E» laden alle Gönner und Freunde hö'lichst ein Herman« Senke und Frau. Gasthof Pausitz. Sonntag, den 28. November SsIIrrrumIIr, Von 4 -t- 8 Nhr Tavzvereitt, wozu ergebenst einladet O. Nsßiilg. Sonntag, den 28. November laden zur ganz ergebenst «in Max Kvüfel und Frau. WkelMehm Wmii. Sonntag d n 28 November tzrotzes Vockblerfest und feine MilitSr-Baümufil, vo« 4—8 Uhr Tauzveretu, punkt 9 Uhr Mützenpolonaise, wozu freundlichst einladet NUreV Jettisch Vawülea» SvIiII«. Sonntag, den 28. Noo, Sffralttche vallmufik, von 4—8 Uhr Tanzvereta, wozu ergebenst etnladel A. Kunze. Aus «ller Welt. Tiro «dH etm: In den letzten Tagen herrschten Alt der ganzen norwegischen Küste orkanartige Stürme. Nach den letzten Meldungen ist der Flschdampser „Ltat* an der Westküste gestvmdet, wobei elf Mann der Besaü- ung ertranken. Sie hinterlassen fünf Witwen und zwanzig unversorgte Kinder. — Aus Spokane im Staate Was hington wird dem Preßtelegraph ein schwere» Eisen bahnunglück gemeldet, bei dem drei Personen gelötet und fünfzig schwer verletzt wurden. Hundert andere Rei fende kamen mit leichteren Quetsch- und Brandwunde« davon. Ein nach Seattle bestimmter Expreßzug der Great- Norilern-Bahn kam durch die Station, als eine Rangier lokomotive, die das Gleis kreuzen wollte, mit voller Gewalt auf den Zug auflies. Der Expreßzug fing Feuer. Nur mit äußerster Mühe gelang eS, die in den brennen den Wagen et »geschlossenen Passagiere vor dem Feuertod« zu retten. —Madrid: Nachrichten aus Rondo schildern den Amerikaner Perin, der dort maurische Kunstschätze entdeckt haben will, als verrückt. Gestern versuchte er durch einen notariellen Alt das von ihm ynt einem hohen NeberpreiS erstandene alte Maurenhaus an König Alfons zu zedieren, verteilte viele Taufend Francs in Louisdors an die Dienstboten und machte einen lauten Skandal, indem er mit dem Revolver drohte und den Hotelwirt prügelte, daß dieser die Hilfe der Gendarmerie in Anspruch nehmen mußte. Der amerikanische Konsul in Malaga wurde herbeigerusen, um Perin in Gewahr sam zu nehmen. Eine versinkende Stadt. Es ist eir. tragisches Schicksal, das die Zukunft der amerikanischen Kohlenstadt Soranton bestimmt: ohne Möglichkeit, dem Lau, der Ereignisse Halt zu gebieten, sehen die Bewohner dem Untergang der Stadt entgegen: Soranton versinkt buchstäblich in einer Kohlenmine- Erst jetzt ist man der furchtbaren Wahrheit gewiß geworden: die ganze Stadt ist unterminiert, auf Erdschichten Vdm nnr 4—12 Meter Dichte hat man Häuser und Bauten er richtet, die nun alle verurteilt sind, unterzugehen. Tie Gewissenlosigkeit der früheren Kohlenkönige hat die Ka tastrophe hecbeigeführt; während man annahm, daß die Unterminierung des Stadtgebietes vertragsgemäß unter blieben sei, haben die früheren, heute längst nicht mehr bestehenden Kohlengesellschaften unter Häusern, Kirchen und Schulen auf der Jagd nach der kostbaren Kohle den Boden gehöhlt und die Tragkraft der Erde gebrochen. Bor lnrzem erst, so wird im American Magazine be richtet, begann mm in Soranton das Schreckliche zu erkennen. Schon früher war es vorgekommen, daß an dec Peripherie des Stadtbildes sich bisweilen uner wartet ein Erdspalt bildete, der mit dem Zusammensturz einer Hütte verknüpft war. Nun aber haben die Erschei nungen sich gehäuft, in allen Stadtteilen ist der Bodew KS81. AM »Ar. Sonnabend, Sonntag und Montag -MMl großes Bockbierfest. »Tff- vockwürftchea. Div. ff. Speise«. Dazu laden ergebenst ein Max Hah« und Fra«. Lotöl Löiodsdok, Lsitdam. Sonntag, den 28. November großes Konzert mit Ball. — Anfang 5 Uhr. — E» ladet hierzu ganz ergebenst ein S. Verw. Siegel. KSMI HSIMÜOll. Sonntag, den 28. November große öffentliche Ballmusik, vo« 4 bis 8 Nhr Taajvrret«. Hierzu ladet freundlichst eni Arthur Düh«e. ksstliol Aöds. EM Sonntag, den 28. November findet in meinem durch Zentralheizung gut ge- heizten Saale ftarkvesetzte öffentliche Ballmnsik statt, vo« 4 8 Uhr Tauzveretn, später üffeattiche vaNwastk,-^ gespielt von Mitgliedern der Kapelle M de« K. G. 6. Feldartillrrt, Regiment« Nr. 68. Hterbei empfehl« ff gefüllte Pfannkuchen und Sache». E» ladet ganz ergeb,ust ein Moritz Srotze. Ale VeeekSjierieNe d. Bl. ist geöffnet Werktag« norm. 7—IS, nachm. S—7 Uhr, Lonniagr 1112 Ukr.