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-ewäPlk. jF> zjHM- Ftzö-z- P»t tz^yDM w«r lei« Es»iaäemokrat Stadtverordnrt«. — V»1 tzg» Gemeludewahle« der «rhalttschm Stadt Harzgerode habe« die Laztaldemokaten eine« Steg über sie bür- -arttchev Kandidaten errungen. Ate die „Nordd. AUg. Ztg." berichtet, ist in dem Bezirk «nansä am »tetoriasee (TeutschOstasrika) die Mnberpest »der «ine ähnliche Leuche auggebrochen, der bigher «yva SuS Rinder zum Opfer fielen. Absperrung»- nmtzregeln sind getroffen. Tie Ausfuhr von Häuten und -allen ist Verbote«. Lee Gouverneur ist zur Ausführung ausgedehnter Maßnahmen ermächtigt. Siu Aufruf der Bergarbeiterovgantsationen zu Affen teilt mit, daß der ZwaAgsarbeitsnachtveis fchon am 1. Dezember in Kraft treten fall. Die vergarbetterschaft wtü> aufgefordert, fich zu keiner wilden Bewegung, hin- rei-en zu lassen, sondern jeden, der zu einem eigenmäch tigen Vorgehen rate, energisch auf die schwierige Lag« und auf die Pflicht, Gewerkschaftsdisziplin zu halten, htnzuweisen T«v von den OrganisationSleitungen am 24. November gefaßte Beschluß, daß die auf den Arbeits nachweis bezüglichen Verhandlungen im Reichstage und deren Ergebnis abgewartet werden sollen, ehe weitere Schritte! n dieser Sache unternommen werden, müsse nach der einmütigen Ueberzeugung der Vorstände trotz der ver änderten Setuation aufrecht erhalten werden. wie die liberale Koblenzer Zeitung aus Berlin „von ganz zuverlässiger Lette" erfahren haben will, „hat der Abgeordnete Bassermann die Absicht, den Vorsitz in der uattonalliberalen Fraktion des Reichstages niederzulegen, und zwar au» Gesundheitsrücksichten. Lassermanns Kräfte sind durch di« Anstrengungen der letzten Session sehr mitgenommen worden; die Schwächung seine» Ge sundheitszustandes stammt aber schon aus den Zeiten der großen Kämpfe um die Zolltarifrevision." AMglan». Tit« „Empire Review" veröffentlicht einen rühmenden Artikel über den Staatssekretär Ternburg und dessen Londoner Reden. Ter Artikel schließt: Die Zukunft Äroß- »Dritann^ns und Deutschlands sch nicht getrennt vonein- «rder. Wie wallen lieber Verbündet» sein, um ei« Han- belspolittsches System »«zuwenden, das besonderen Br- dürsuisseu «u» beste« entgegen kommt, und zusammen voc- arrschrrtten unter dem Banner de» Frieden» und de» gegenseitig«« guten Willen», »«den, wie sie von Tern- kurg gchalten wurden, führen diesem Ziel entgegen Je mehr L«utsche und Engländer einander kennen lernen, desto besser werden wir einander wahrscheinlich verstehen lärmen, desto schneller werden Stsersüchteleien und Arg wohn verschwinden, die in den letzte» Jahren jeder voll kommenen Harmonie im Wege standen, die zu fordern im Interesse beider Völker der Ehrgeiz und da» Ziel der Engländer und Deutschen sein sollte. An der innerpolttischen Lqg« hat sich nicht viel ge ändert. Ker Premierminister begab sich gestern zum König in Audienz, di« aber nur den Zweck hatte, die Thronrede festzustellen, die bet der Vertagung de» Par laments in der nächsten Bloche zur Verlesung gelangt. Die von liberalen Zeitungen angeregten Dtraßenkund- gebunge« -egen da» Hau» der Lord», die vorgestern veranstaltet werden sollten, endeten mit einem gänz lichen Fiasko. Daraus schließt man mit Recht, daß sich die Bevölkerung um die ganze innxrpolitische Krtsi» wenig kümmert. Kreta. Gin Telegramm der „Daily Mall" aus kanea besagt, daß die kretenser entschlossen seien, eine Probe daraus zu machen, ob sie auf eine Vereinigung mit Griechenland rechnen können oder nicht. Sie hätten keine Lust mehr, sich auf die Versprechungen der Schutzmächte zu verlassen, -u denen sie alle» Vertrauen bereit» eingebüßt hätten; darum seien sie nunmehr entschlossen, Abgeordnete in die griechische Kammer hineinzuwählen, genau so wie es die serbischen und türkischen Parteien in Bosnien und der Herzegowina getan Hütten, wenn nicht die beiden Mro- vinzen in die habsburgische Monarchie einverleibt wor den wären Man weiß sehr wohl, daß ein derartiger Akt der Türkei große Schwierigkeiten bereiten würde, und Saß W Vtellotcht sogar zu einem Kriege kommen werde, w»lle es ab« such darauf ankouemen lassen, wenn «s nicht ander» geht. Daran wird keinen Augenblick «ge zweifelt, daß die gegenwärtige griechische Regierung die von den kretensern gewählten Abgeordneten auch in die Kammer zulasscn werde. Sollte deswegen die Türkei zu den Waffen greisen und die Schutzmächte ihr nicht in de« Arm fallen, so rechne« eben die kretenser damit, daß sie für einen Guerillakrieg an 40000 waffenfähige Männer haben Man läßt aber di« Hoffnung durch schimmern, daß die Lchutzmächte «Men Krieg verhindern würden, Amerika. wie aus Newyork gemeldet wird, hat sich die Re- gierung von Nicaragua entgegen ihrer bisherigen Hal tung zu Verhandlungen mit dem Staatsdepartement in Washington bereit erklärt- Die Freilassung der noch eln- gelerlerten Amerikaner ist inzwischen bereit» erfolgt. Auch die bi» jetzt noch ausstehende Anerkennung der seitens Amerika geforderten Entschädigung von 100000 Toll'ar wird in Washington al» eine Frage von wenigen Dagen, betrachtet. — Inzwischen nimmt die Revolution in der Republik immer ernstere Formen an. Eine Depesche au» Newyork, 26. November, meldet: Ter. Kapitän des, ameliionischen Bundeskreuzers „TeSmvineS" berichtet, daß sich die Revolution in Nicaragua weiter auSbreitet. Tie Revolutionäre unterhielten effektiv eine Blockade mit tel» dreier Kriegsschiffe. Meldungen von anderer Seit« erklären, die erschossenen Amerikaner seien Offiziere in dec revolutionären Armee gewesen, hätten mithin al» Kriegsgefangene behandelt werden sollen. In Managua herrscht ein LchreckenSregiment. Zelaya ist von einer Leibgarde umgeben, die schwere Ausschreitungen begeht. Zelaya habe ein schwarze» Kabinett eingerichtet. Tie Gefängnisse sind überfüllt. Wer für seine Kinder da« Veste, da« berühmte Originalfabrikat haben und fich vor Unterschieb««- «tatzerwertt-er Anchnh«a«-ea erfolgreich schütze« will, der verlang« sogleich mit Postkarte von F. Ad. Richter LEW. in Rudolstadt die Zusendung der neuen Baukasten-Preisliste, die genaue Auskunft über jeden Auker-Steinvaukaste«, sowie über di« bet jungen Mädchen so sehr beliebten Meleor-Ltgespiele gibt. Diese Preirliste ist besonder» wichtig für die Eltern, di« ihren Kindern «inen Gr» gävzaNßSkaftea schenken wollen, da fl« genauen Auf schluß gibt üb« di« Nummer und den Preis de» richtigen Ergänzungskasten«. E»sollt«ni«manddt«kleineAu»gabi füreinePoftkärtescheurn.siemachtstchhundertfach bezahlt. Auf Grund der Preisliste erhält man in jedem Spiel warengeschäft den aulgewählten Anker-Et,inbaukasten echt mit brr Mark« „Avker". Man lasse fich da« neu« -rotze Aichtersche Masterbach mit Abbildung der Kasten in wirklicher Größe vorleg,n. In Riesa bet: A. der». Retnharbt, wetttnrrstr. 10, A. W Hof«-««, Ecke Wettineri- u. Paufitzerstr. I. Ktlb«er, Kaiser Wilhelm-Platz 10. für Hand. u. Kräftbetrteb, mit Unterblattauflauf u. Mo- mrntau«rücker find unstreitig die besten der Welt! Hrrrl. Wäkcheglättung, daher lohn. Etnnahmel Teilzahlung gern gestattet. Graft Herrsch«-, Lhem«itz71. 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Fragend wanderten seine Blicke von Winter zu Mary und von dieser zu seiner Mutter, bis Man, herzlich lachend ausrief: ,.So gib doch endlich dem Onkel die Hand, Ernst!* worauf dieser zögernd in die dargebotrne Recht« Winter» einschlug. ,So, jetzt laß Mama und Onkel ihr« Parti« Domino zu Ende spielen! Inzwischen werde ich Dir alles eqählen.* Damit zog ihn Mary in eine lauschig« Ecke de» Saales auf «inen Divan und sich in seinen Arm schmiegend, begann st«: .Denke Dir, Deine Ma,na ist eine alte Jugendlieb« von Onkel. Onkel stand vor etlichen dreißig Jahren al» junger Leutnant in Magdeburg. Aus einem Valle lernte er Deine Mama kennen und verliebt« sich sterblich in sie, hatte aber nicht den Mut ,und die Gelegenheit, ihr seine Liebe einzugestehen. Bei Aus bruch des französischen Kriege» zog er, da» Bild Deiner Munn tm Herzen mit fich tragend, in» Feld, wurde de« Orlean» verwundet und gefangen und nach einer südftanzüsifchew Festung gebracht. Monate lang lag er dort schwer krank und' seine Regimentskameraden «ahmen an, er sei gefallen und von eine, französischen SanitätSkolonn« begraben worden. Beim Friede„»schluß erhielt er die Freiheit wieder und kehrte nach Deutschland zurück, um sich bet seinem Regiment zu melden. AS er abend» in Magdeburg rintrtfft und einen Blick in die Zeitung wirft, findet er unter den Familirn-Nachrichtrn die Vermählung Hern,in« Welten», Deiner Mutter, mit Dr. Karl Holbrrg angezriat. Kurz entschlossen nechm Onkel seinen Ab- schied, macht« alles, wa» er besaß zu Geld, und ging nach Milwaukee, wo sein Schwager, mein Vater, be«it» seit zehn Jähren ansässig «ar und ein« groß« Bierbrauerei «richtet HM«. In Milwauk« wat et in «in Bankhaus, wurd« bald dirrrcht«Hand sein«» Chef» und spät« Mitinhaber. Da» Bild s«iner Jugendliebe trug « imm« im Herzen, halt« aber nie wird« von ihr gehört, bis in Neapel der Nanie Holberg an sein Ohr tönte und die alt« Wund« wird« aufrtß. Ich stand im ersten Augenblick« d«m ptinlichen Austritt im Grand Hotel ganz v«rstLndni»lo» gegrnüb« und konnw mir das Benehmen meine» Onkrls, d« der b«ste und treueste Minsch der Welt ist, nicht «klär««. Erst auf d« Fahrt von Rom nach hi« merkt« ich au» vrrschiedenen Andeutung», bvwus, -aß der Nam« Holberg ibn an ein« bitter« Stund« seines Leben» -«mahne»'müßte. Nach kurzem Urberlege» schlug ich ihm vor, nach Antibes zu fahren. Ich wußte ja. daß Dein, Mutt« sich dort aufhielt und war Überzeug«, daß ich durch ste di« Lösung dev Rätsel» «fahren würde. Am Morgen «ach unser« Ankunft machte ich ohne Wissen de» Onkr» «inen Besuch bei Deiner Mama, der ich mitleilt«, daß Lu mir Grüß» für ste aufgetragen habest.« Hi« machte di« Erzählerin «ine Pause, di« st« geschickt durch «ine Anzahl von Küssen auszufüllen wußte. Dann fuhr sie fort. „Im Laus« unsere» Gespräch» «wähnte ich dann jo nebenbei den Namen meine« Onkels und da hatte ich bald aus ihr berau» gebracht, daß ste sich seiner noch ganz gut er innerte. Und da habe ich denn nicht» Eiligere» zu tu» gehabt, als die beiden alten Bekannten zusammen z» bringen. Onkel macht« zuerst rin sonderbare» Gesicht, als ich ihn Deiner Mutter vorstellt« und tat als wenn « ReißauS nehmen wollte. Ab« al» ihm dann Deine Mutt-r so treuherzig die Hände entgrgrnstrrcktr und ihn al» alten Jugendbekannten herzlich begrüßte, da ging» an einen langen Austausch von Erinne rungen, wobei sich dann herausstellte, daß Deme Mutt«, die damals schon lange im stille» mit Deinem Bat« verlobt gewfien war, von d« geheimen Neigung meines Onkels nicht di« kleinste Ahnung gehabt hatte und sich sein« nur als eines liebenswürdig«« Gesellschafters und flotten Tänzer» erinnerte. Nachher zog mich Onkel beiseite und flüsterte mir zu: Sag mal, Du Nein« H«e! Diese Begegnung hast Du wohl angestiftct und d« Doktor Holberg im Grand Hotel ist wohl der Sohn mein« alten Freundin? Ja, gab ich zur Antwort und außer dem ist « mein Verlobter, von dem ich nicht ablasse.' Hin glaubte die Erzählerin wird« eine läng«« Pause machen und in der oben geschilderte» Weise ausfüllen zu müssen. „Dann wird mir wohl nicht» andere» übrig bleiben', meinte Onkeh „al» ihn schleunigst nach hi« zu rufen, damit er sein« Braut und seiner Mutt« Gesellschaft leisten kann.' „Mr ich ihm dann sagte, daß ich da» am vorige» Abend schon besorgt hatte, nannte cr mich wirderholt «ine klein« Here Und sagte, mime Eigenmächtigkeit »«diene «in« exemplarische Strafe. Er nahm mrine Hand, zog mich zu Deiner Mutt« hin und stellte mich dies« regelrecht al» ihre Schwiegertochter »a »p« vor.* Bei diesem Punkt ihr« Erzählung angelangt, sand Mary «» doch angebracht, nochmal» «in« Pause und diesmal ein« recht lang« «nzuschalteir. Die oben geschildert« Art und Weise, wie die beiden dies« Pausen auszufüllen pflegten, war diesmal ab« eine so deutliche und vernehmbare, daß Onkel Winter, der seine Dominopartie mit Frau Doktor Holberg beendet hatte,- veranlaßt wär, sich mehrereMale laut zu räuspern und dann den beiden zuzurufen, ob sie mit ihren Erzählungen noch nicht zu Ende wären. „Sogleich, lieb« Onkeh* rief Mary lustig, »nd mit Hol berg am Anne an den Tisch tretend, fuhr st« fort: „Und dann haben Onkel und Deine Mama gestern abend in Be siegelung ihrer alten Bekantschaft auf gut deutsche Art Brüder schaft getrunken. So, nun weißt Du alle», und nun wirst Du hoffentlich dem Onkel wegen de» Vorfall» in Neapel nicht mehr böse sein, nicht wahr, mein Liebling?* Statt jed« Antwort drückte Solberg feine Lippen auf ihren kirschroten Mund und schüttelte Herrn Wint« kräftig die Lände. ES wär ziemlich spät geworden, al» man fich trennt« und jeder jein Lager äufsuchtr. Nm andern Morgen empfing Holbrrg einen kurzen Brief von seinem Freunde Wendeborn, worin ihm dies« schrieb, daß ihm der in Boscoreale auSgegraben« Schatz entgangen sei. Da» Bäuerlein sei ihm mit vergnügtem Lächeln entgegen gekommen und habe ihn mit den Worten empfangen: „Zu spat, zu spät! Sianor. Gestern den Schah schon für zwei- tausend Lire verkauft.* Er habe noch ermittelt, daß der Käufer ein Antiquitätenhändler in Neapel war, d« ihn bereit» am folgender: Tage für sünfzehntausend Li« an einen bekannten römischen Kunsthändler verkanft habe. D« Brief schloß: „Ich habe mich, wie Sie fich denken können- riesig geärgert, daß ich einen Tag zu spät gekommen bin, hoffe aber, daß mein Fiasko nicht von böser Vorbedeutung für Str sein wird, sondern daß ich bald günstige» von Ihnen ersahren werde.* VIII. ES mochte etwa drei Wochen spät« sein. Wendeborn war vor ungefähr acht Tagen von sein« italienischen Reis« zurückaekchrt. In Neapel war ihm noch dir Nachricht von d« Verlobung SolbergS mit,Mary Buchwald »ugeganaen und er hatte dem Brautpaar brieflich sein« herzlichsten Glückwünsche abgestattet. Dann war « üb« Rom, Florenz und Venedig zurückgereist, hatte aber in München noch einen mehrtägigen Aufenthalt gemacht um sich, wie « sagt«, wird« an den Geschmack de» deutschen Biere» zu gewöhnen. Gestern abend hatte « KorpSabenv gehabt und da» Wiedersehen mit einigen alty, Korp»brfidrrn zirmlikb kräftig gefeiert. Er war spät