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«r»d Anzeiger Amtsblatt für die Sünigl. Lmrsüauptmannschast Großenhain, da- Könlgl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Rlesq, sowie den Gemeinderat Gröba. 164. Dienstag, 18. Juli 1V11, abends. 64. Javrg. Da» Ntesarr Lagebla«« reichet«« jrbe« La» abend» mit Ausnahme der Sonn« und Festtag«, vierteljährlicher BegagApret» bet Abholung tn der Expedition in Rtela 1 Mari bv Pjg. durch nuten Träger KN in» Han» 1 Mart SV Pfg, bet Abholung am Schalter der katsert. Postanstaltrn I Mark Sb Psg^ durch den^vriesträger irrt in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch Monat»abonnenient» toerde» angenommen. AngrigrmAnnah«« sür dir Nummer de» Au»gabe«agr» bl« vorniittag 2 Uhr ohne Srwähr. «otationldruck und Verlag von Langer L Wintrrii«' w li-iria. — k'richilstSsteklr »oetbrstraste Vst - Für dir »IrdaMvn »erantworilich! Arthur Hähnel in NI«la. Unter dem Viehbestände de» BrundftückSbefitzer« Max Wagner in Pahrenz Nr. 28 ist die Mwml- mnG Rlwmwwwwsivls» aulgebrochen Gemäß 8 23 der Verordnung de» Königlichen Ministerium» de» Innern vom 5. Oktober 1908 — Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 335 ff — werden daher wegen diese» Seuchenfallea der Gemeindebezirk Pahrenz al» Spwl»i*I»»wI«»Ir und die Gemeindebe-irke Kobeln, Prausitz und da» Vorwerk Grotzholz al« GwodwokbunG»- Ewklwü bestimmt. G« gellen de»halb für den Sperrbezirk und für da» veobachtung«gebiet die mit der Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft vom 7. Juli 1911 — Nr. 156 de» Riesaer Tageblatt«» — unter ^4, L und 6 bekanntgemachten Bestimmungen und Strafandrohungen. Im übrigen wird noch bemerkt, daß die an den Sperrbezirk Pahrenz angrenzenden, im vorliegenden Fall« al« BeobachtungSgebiet in Frage kommenden Orte Dörschnitz upd Klappendorf der Amt«hauptmannschaft Meißen, nach Ginoernehmen mit der letzteren dort bereit» und zwar Dörschnitz al» Sperrbezirk und Klappendorf al» veobachtung»gebiet bestimmt find. Großenhain, am 18. Juli 1911. 2213a L Königliche AmtShauptmannkchaft. Noch MttteUung de» Slavtrat» zu Rieja ist unter dem Viehbestände de« Ä'eh- öSndler« Bruno Schneider tn Riesa — BiSmarckstraße Nr. 59 — die ststwml- mnsö Rlwmwiswwuvts» amtlich festgestellt worden. Die Königliche AmtShauptmannschaft bestimmt daher gemäß § 23 der Verordnung de« Königlichen Ministerium« de« Innern vom 5. Oktober 1908 — Gesetz« und Ver ordnungsblatt Seite 335 ff. — wegen diese« Geuchenfalle« die Gemeindebe-irke Gröba mit OrtSletl Reugröba und selbständigem «ulSbezirk Gröba, Panfitz, Mergrndorf und Poppitz al« Gwwdwvktzwngzwgwdiwst. GS gellen demnach sür diese» BeobachtungSgebiet die in der Bekanntmachung der Königlichen AmtShauptmannschaft vom 7. Juli 1911 — abgedruckt in Nr. 156 de« Riesaer Tageblatte« — unter L und 6 bekanntgemachten Bestimmungen und Strafandrohungen. Die weiter noch al« BeobachtungSgebiet in Frage kommenden Ort« Weida mit OrtStetl Neuweida und Leutewitz find bereit« Sperrbezirke. Großenhain, am 18. Juli 1911. 2222 a L Königliche AmtShauptmannschaft. Folgende im Grundvuche für Rtela auf den Namen de« Gutsbesitzer« Ernst Frted- rtch Kretzschmar eingetragenen Grundstücke sollen am 7. September 1S11 an der GertchtSstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werde«: 1. Blatt 71, 884, 937, 515, 1111, nach dem Flurbuche 21 Hektar 9,5 Ar groß, auf rund 76 000 M. geschätzt — (Termin vormittag« 9 Uhr) —. Die Grundstücke be stehen au« dem in der Meißner Straße hier liegenden Bauerngut Nr. 101, 102 und 116 vb Abt. de» Brandkataster« — GesamtoerstcherungSsumme 21480 M. — sowie au« 34 Feld- und Wiesengrundstücken. 2. Blatt 1485, — Feld — nach dem Flurbuch« 64,2 Ar groß, auf rund 1800 M. geschätzt (Termin vormittag« >/,10 Uhr) —. Da» Grundstück besteht au» dem Flur stück Nr. 1114 de« Flurbuch« für Riesa. Die Ginsicht der Mitteilungen de» Grundbuchamt« sowie der übrigen die Grund stücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestaltet. Rechte auf Befriedigung au« dem Grundstück« find, soweit sie zur Zett der Gin tragung de« am 17. Mai 1911 verlautbarten VerstetgerungSvermerkr« au« dem Grundbuch« nicht ersichtlich waren, spätesten« im BrrsteigerungStermine vor der Auf- forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, wtdrtgenfall« die Rechte bet der Feststellung de« geringsten Gebot« nicht berücksichtigt und bei der Verteilung de« Versteigerung»«!^«» dem Ansprüche de« Gläubiger« und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehende« Recht hat, muß vor der Grteilung de« Zuschlag« di« Aushebung oder die einstweilige Einstellung de« Verfahren« herbei- führen, wtdrtgenfall» für da« Recht der Versteigerung»«^« an die Stelle de« unstet- gelten Gegenstände« tritt. 6/11 Nr. 2 Riesa, den 17. Juli 1911. 7/11 Königliche« «mt-gericht. Freitag, den 21. Juli 1911, vorm. N Uhr kommt tn Große« Gasthof tn Gröba — al« Versteigerung»««» — ein Fahrrad mit Frei lauf gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 17. Juli 1911. Der Gerichtsvollzieher de« Könlgl. Amtsgericht«. Unter dem Klauen-Viehbrsta-de de« Viehhändler« Vr«N0 Schneider, hl«, Bismarck- straßr Nr. 59 wohnend, ist die Manls und Klauenseuche festgestellt worden. Gemäß ß 28 der Verordnung de« Königlichen Ministerium« de« Innern vom 5. Oktober 1908 — Gesetz- und BerordnungS-Blatt Sette 335 ff. — wird wegen diese« Seuchenfalle« die Stadt Riesa mit dem Ritiergute GöhliS al« Sperrbezirk bestimmt. G« gelten demnach für den Sperrbezirk di« mit der Bekanntmachung der nachge- nannten Königlichen AmtShauptmannschaft vom 7. Juli 1911 — Nr. 2077 L stehe Nr. 156 de« Riesaer Tageblätter — unter und 0. bekanntgegebenen Bestimmungen und Strafandrohungen. Bezüglich d« Bestimmung der veobachtung»gebiete wird da» Weitere von d« Königlichen AmtShauptmannschaft Großenhain verfügt werden. — Der Rat der Stadt Riesa, am 18 Juli 1911. Glh. Pflamnen-Verpachtung. Die diesjährig« Pflaumennutzung an den hiesigen KommunikattonSwegen soll Sonntags de« 23. Juli, vorm. /,11 Uhr im hiesigen Gasthof« unter den vor der Auktion bekanntzugebenden Bedingungen ver pachtet werden. Mergendorf, den 18. Juli 1911. Der Gemetndevorftaud. «ertliches inid Siichsisches. IS. JuU I»II. —* Dem Ober-Postasfistenten Bräutigam ist der Charakter al« Postsekretär verliehen worden. —* vorige Woche hat hier rin Fremder verschiedene ärmere Familien ausgesucht, denen er unter der Borspiege- lung, er komme vom »Blauen Kreuz", Unterstützungen oersprochen hat. Gr hat angegeben, daß er beauftragt fei, die Verhältnisse festzustrllen und zu diesem Zweck auch die Frauen untersuchen müsse. Di« Angaben de« Fremden beruhten auf Schwindel, und da der Mann sich bet seinen Besuchen auch sittlicher Verfehlungen schuldig gemacht hat, erfolgte sein« Verhaftung. Da der Polizei noch nicht alle Schwindeleien de« Fremden bekannt sein dürften, so werden die Familien, bei denen der Schwindler vorgesprochen hat, er sucht, Mitteilung an die Polizei gelangen zu lassen. —* In Oschatz gelang e«, einen Fahrraddieb festzunehmen, dem bereit« 20 Fahrraddtrbstähle zur Last fallen. Der verhaftet« ist der Stallschweizer Strüpp. Man vermutet in ihm den Berüber der tn letzter Zett in Riesa vorgekommenen zahlreichen Fah«addt«bstähle. Gr hat bereit« eingestanden, zwei hier verübt« Fahrraddieb stähle «»«geführt zu haben. Wettere Grörterungen find noch im Gange. — Auf dem Trupp«nübung«platz Zeithain find die Infanterieregimenter Nr. 189 au« Döbeln und 179 au« Wurzen und LeiSnig eingetroffen. St« werden bi» zum 8. August Regiment«- und Brigadeexerzieren, so- wie Schießübungen hier abhalten. — Die Maul- und Klauenseuche ist am 15. Juli im Königreich« Sachsen in 185 Gemeinden und 339 Gehöften amtlich festgestellt worden. Der Stand am 1. Juli war -7 Gemeinden und 218 Gehöfte. lieber ungünstige Grnteau«fichlen wird den ,Dr. Rächet geschrieben: Ungefähr «tue Woche eber al» in an deren Jahren hat der Roggrnschnttt begonnen. Die Trocken heit hat die Grnt« beschleunigt, ja in manchen Gegenden da« Getreide, besonder« Sommerung, zur sogenannten Not- reife gebracht. In letzterem Falle haben sich die Körner noch nicht voll «»«gebildet und der Ertrag ist nur gering. Der Saatenstand«bericht der letzten Wochen der Prei«- bertcht»strlle de« Deutschen Landwirtschaft-rate« lautet auch sehr ungünstig. Nach demselben find nicht nur die Aul- fichten sür Sommergetreide schlecht, sonder», wenn nicht bald Regen kommt, ist auch die Hackfruchternte gefährdet. Am schlechtesten ist e« aber mit dem Futter bestellt. Di« Landwirte klagen, daß die Heuernte gering ist, daß der zweite Schnitt Klee auf gutem Boden kaum ein Drittel Grtrag gibt und auf trockenen Ländern nicht einmal zu mähen ist. Da« für den Spätsommer und Herbst au«ge- säete Futtergemenge wächst natürlich auch nicht, so daß die Au«fichten für den Landwirt in dieser Hinsicht recht traurige find, und da da« fehlende Grünfutter durch Kraftfutter, welche« im Preise sehr gestiegen ist, natürlich ersetzt werden muß, bleibt tn solchen Zetten ein Gewinn au« dem Kuh- stall sür ihn nicht übrig. —88 Nachdem sich da« Kgl. Ministerium de» Innern bereit erklärt hat, der von der Handel«kammer Dresden besürworteten Einrichtung einer gemeinnützig« nAu«- kunft»stell« für Erfinder näher zu treten, wird diese« Institut demnächst tn« Leben treten. Di« Technische Hochschule zu Dresden hat bereit« entsprechend« Vorschläge gemacht. Di« Auskunftsstelle soll vor allem ein« Anleitung zur Prüfung der Neuheit der betreffenden Erfindung geben, während di« Driterverfolgung der GrfindungSansprüch« nur dann unentgeltlich übernommen werden soll, wenn der Erfinder tatsächlich unbemittelt ist. —88 Gin« große Ehrung ist dem deutschen Gelehrten, stand« durch di« Berufung de« Leiter« der Dre«dnrr Kgl. Porzellansammlung, de« Prof. Dr. Ernst Zimmermann, zuteil geworden. Prof. Zimmermann ist daz» berufen worden, die Porzellanschätze, di« nach der türkischen Revo lution sich tn kaiserlichem Besitz vorfanden, wissenschaftlich durchzuarbeiten. Die siegreiche Partei hat nämlich im Jildt«-Kio«k, dem Wohnfitz de« entthronten Sultan«, außerordentliche Mengen von altem Porzellan entdeckt und nach dem neuen Antikenmuseum überführen lassen. Aber alte Porzellanbestände fanden sich auch tn dem Schatzhau« im alten Serail, zum Teil tn einem tiefen unterirdischen Keller noch au« byzantinischer Zeit, den wohl während der Türkenherrschaft noch kein Europäer betreten hat. Prof. Zimmermann hat hier überraschend reiche Porzellan vorräte vorgefunden, erklärlich nur dadurch, daß dieser Mittelpunkt de« Orient« ja viel früher mit dem fernen Osten in Verbindung stand, al« unsere Gegend. Wie der sächsisch« Gelehrte berichtet, handelt e« sich um mehr al« 6000 Porzellanarbeiten, darunter Kunstwerke von außer ordentlichem Umfang Bor allem ist da« chinesische und da« Meißner Porzellan hier vertreten. Bisher war e« etwa« besondere«, wenn man vor einer Gruppe von etwa 30 alten Seladtnen, den chinesischen Schalen stand. In Konstantinopel im Echatzhause find Haufen davon ausge stellt, deren Zahl sicherlich 1009 überschreitet. Die präch tigsten find zwei große Schalen, die geistreich und kühn kombinierte JriSmotioe zeigen. St« stammen au» der Jung-Zeit, di« vor dem Jahr« 1000 beginnt. Di« eigent lich, Ueberraschung tn Konstantinopel lag auf dem Gebiet« der Wing-Porzellane. In der ältesten Gruppe von ihnen, der allerschvnsten, überschreiten dl« wunderbar großen flachen Schalen oft den Durchmesser von einem halben Meier. Sie find von dicker, blendend weißer Masse und in Kobaltblau bemalt. Ja der Dekoration trGpn auch landschaftliche Moli», mit Tieren auf, so ein großes strauß artiger Vogel mit Päontenranken, dann do« flüchtig dahin eilende Fabeltier Ktltn über große blühend« W«ide«, Entenpaare zwischen Wasserpflanzen und dergleichen. G» sind Meisterstücke, so berichtet Prof. Br. Zimmermann, van