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Beendigung des Trocknens für gründliche Lüftung Sorge zu tragen. » Oröba, 2 Juli. Bei der hiesige« Sparkasse wurden im Monat Juni St Einzahlungen im Betrage von 11614 M. 80 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 20 Rückzahlungen im Betrage von t605 M. 42 Pfg. Der Bestand betrug am Schlüsse des MonatS 35624 M. 66 Pig. 'Strehla. Bet dem diesjährigen Schützenfest, wel ches durch herrliche» Wetter ausgezeichnet war, wurde in- folge besten Schusses Herr Kaufmann Max Böhme zum dusjährtgen Schützenkönig proklamiert. * Ostrau i. G. Im vergangenen Monate erfolgten b.t der hiesigen Gemeindesparkasse 78 Einlagen im Be trage von Mark 23,460,47 und 32 Rückzahlungen mit Mark 5210,02. Die Tesamteinlagen im ersten Halbjahr ihre» Bestehens haben bereit« eine Vtertelmillion über- schritten, sie betragen Mark 26t 038,99. Die bisher au»- gesellten Bücher haben die stattliche Zahl 600 erreicht. Der Kaffenbestand betrug am 30. Juni Mark 1610,23. D»e Sparkasse besorgt auch weiter kostenlos und ohne leren ZinSoerlust Kündigungen und Umschreibungen von Büchern anderer Sparkassen. Einlagen werden mrt 3'/,«/, verzinst, Hypotheken und Darlehen unter günstigen Be- üingungen bet gesetzmäßiger Sicherheit abgegeben. Die Sparkasse ist geöffnet an Wochentagen von 9—12 und 2 -5 Uhr und Sonntag« von 9—2 Uhr. zr. Meißen, 3. Juli. Die 3. Strafkammer des Kgl. L indgerichtS Dresden verhandelte heute gegen den Fabrik nrveiter August Wilhelm Christian Hippe auS Gelsenkirchen, den Stadtbauarbeiter Otto Max Jahn auS Großenhain, den Arbeiter Robert Max Müller auS Mügeln b. Oschatz, den IteinbruchSarbeiter Karl August Michalk genannt Leh mann, den RatSarbeiter Ernst Paul Schlechte aus Fischer gasse, den SteinbruchSarbeiter Friedrich Ernst Kümmel aus Frauenhain und den Fabrikschlosser Paul OScar Leonhardt a,s Meißen wegen Auflaufs. Als Vertreter der Anklage- beyörde fungierte Staatsanwalt Justizrat Petri, als Zeugen waren vorgeladen Polizeiinspektor Böhme und vier Schutz- ic. te auS Meißen. Die in Meißen wohnenden Ange- t-agten sind beschuldigt, daselbst am 23. April d. I. an der Zusammenrottung einer Menschenmenge teilgenommen zu haben und den mehrfachen Aufforderungen der Polizei beamten, sich zu entfernen, nicht nachgekommen zu sein. Es fand damals Streik bei der Firma Biesolt u. Locke start. Da Arbeiter von auswärts angenommen worden waren, so kam es zu Unruhen und am 23. April zu einer oroßen Zusammenrottung. Bor der Fabrik von Biesolt u. Locke kam eS zwischen den Schutzleuten und der Menschen meng« zu einem Handgemenge. Polizeiinspektor Böhme »,ef wiederholt: „Ich fordere die Anwesenden auf, sich zu enifernen!« Am Nicolatsteg ließ der Inspektor fünf der Angeklagten von den Schutzleuten aufschreiben. Auf dem Wege vom Neumarkt nach der Neugasse wurde nach dem Schutzmann Lehmann ein Stein geworfen, er traf den Be- a nten, ohne ihn jedoch zu verwunden. Die Täter, die den Schutzmann und noch einen zweiten Beamten mit Steinen geworfen haben, sind nicht ermittelt worden. Nvssen, 29. Juni. In der MüUcnbaumistalt vvn F. Hvltzhausen u. Cv- Hierselbst hatte kurz ovr Arbeits- jchjluß der Lehrling S. aus Rhäsa das Unglück, mit der linken Hand in das (betriebe einer Maschsine zu kommen. Tvdurch wurde ihm die Hand sv sehr zerquetscht, daß er nach dem Krankenhaus« transportiert werden mußte, ivv ihm die linke Hand Vis zum Handgelenk vollständig abge löst wurde. )-( Dresden, 3. Juli. In Anwesenheit der Königin- Witwe und zahlreicher Ehrengäste wurden heute vormittag 1 l Uhr die neuen Fürsorgestellen für Schwindsüchtige er- öffnet, die der freie Ausschuß zur Förderung der Bekäm- pfung der Schwindsucht in Dresden in Betrieb stellt. Dresden. Unter dem Vorsitze des Staatsministers non Schlieben und im Beisein des Herrn Ministerial- direktorS und der Herren Räte und Hilfsarbeiter deS Kultusministeriums fand am gestrigen Montag in den Räumen dieses Ministeriums eine Konferenz der Rektoren der Gymnasien statt. Nachdem der Minister die Er schiene«?» begrüßt und seine Stellung in einzelnen das Kymnastalwesen betreffenden Gegenständen dargelegt hatte, wurden auf Grund der Tagesordnung über die Beweg ungsfreiheit im Unterrichte der obersten Klaffen, über die Frage einer Neuordnung des Schuljahres, die Pflege kör perlicher Uebungen an den Gymnasien, die Frage der Ein- tührung von Schulärzten zur Beratung der Rektoren und Lehrerkollegien, sowie über die Frage deS gemeinsamen Unterrichts von Knaben und Mädchen in den höheren Schulen Vorträge erstattet, an die sich eine Besprechung anlchloß. Pillnitz. Eine SckMshavarie ereignete sich vor gestern mittag kurz nach 12 Uhr auf der Elbe bei den Landungsbrücken in Pillnitz. Tvrt beschsreibt die Elbe eine ziemlich scharfe Krümsnrung, während die Strömung des Wassers eine sehr lebhafte ist. Als der Dampfer „Habicht" um genannte Zeit msit drei Kähnen int Schskepptau diese Stelle passierte, geriet der erste große Kahn hinter dem Dampfer, dem Schiffseigner Bulmann-Aken gehörig, in folge der starken Strömung aus der Richtung und schob sich, mit der Spitze weit nach dem! rechten Ufer vor. Zu gleicher Zeit kam der auf der Talfahrt begriffene Kahn deS Schiffseigners Schröter-Hirschmühke angefahren und sah durch das quergehende Fahrzeug die Fahrrinne sv ver engt, daß eine Durchfahrt nicht möglich erschien. Ter tplfahrende Kahn steuerte deshalb stark links zwischen dem Dampfer und ersten Kahn unser denk Tau hindurch f um womöglich auf der anderen Seite vorbei zu kommen. ' Dies gelang ihm aber nicht; er stieß vielmehr mit der i Brust an den Steven de- ersten Kahne- an und rannte' i sich daS Bord ein Durch den Anprall riß das Verbin- dungStau mit dem Schleppdampfer und alle vier iiülme i trieben ab. Während sich die drei geschleppten Mhne . später wieder zum Zug ordnen und verbinden konnten, > ging der dem Schissseigner Schröter gehörige Kihn auf : Grund und zwar am Anfangspunkte des Fährseils der Fliegende» Fähre aus der linken Seite der S.rvmsahr- > bahn. Durch diesen Kahn ist die Schiffahrt zwar am Pas sieren dieser Stelle wichst ^hindert, doch ist ein AuS- , weich« sich begegnender Fahrzeuge unmöglich. Glashütte, l. Juli. Heute morgen ereignete sich unterhalb unserer Stadt am sogen. Wittichschlvß ein grüß sicher NnglückSfass. Als der früh 6,57 Uhr hier abgehende Zug in die Nähst des a» genannter Stelle sich befindenden Bahnüberganges kam, raste das dem Alteisenhändicr Kirch ner aus Mügeln gehörige GesckLrr, dessen Pserd durch das Glockensignal des Zuges schu geworden war, heran. Ter Geschirrsührer verlor die Gewalt über das Tier und noch ehe der Wagen den Uebergang passiert hatte, sauste der Zug heran, erreiche noch den Hinteren Teil des Wagens und zertrümmerte ihn pollständig,. Während der Geschirr sührer und die Echsrau des Besitzers mit dem Schecken davonlamen, wurde letzterer und namentlich dessen 13- jähriger Sohn lebensgefährlich verletzt. Rathen. Von dem oberhalb Rathens am Aufstieg nach der Basteibrücke gelegenen Tiedgefelsen stürzte am Sonntag nachmittag ein junger Mensch in die Tiefe. Als man ihn aufsuchte, fand man ihn mit zerschmettertem Kopfe tot am Elbuser liegen. Bei Durchsuchung der Kleidungsstücke des Abgestürzten fand man ein Los der LandeSlotterie, wodurch festgestellt werden konnte, daß es der 19jährige Sohn des Webcreibesitzers P. aus Kamenz ist. Die Leiche wurde in den spätere» Abendstunden der Toten halle deS Königsteiner Friedhofs zugeführt. Zittau. Mit den Bierflaschen wird leider umge gangen, als wären sie wertlose Objekte. Schwer ist der Schaden, der den Brauereien und Flaschenbierhändlern aus dieser Behandlung erwachsen ist. Zudem haftet an dem Flaschenbierhandel noch daS Odium einer nachlässigen Ge- schästsführung, auf die oft genug beim Anblick von Herren- los auf Bauten, Höfen, an Straßen Herumliegenden Flaschen geschloffen worden sein mag. DieS soll fortan anders werden. Nach einem Beschluß des BrauereioerbandeS der Sächs. Oberlausitz, dem sich die meisten Flaschenbierhändler anzuschließen bereit erklärt haben, wird von Montag, den 2 Juli, ab für jede Bierflasche ein Pfandgeld von 10 Pfg. erhoben werden. Um den Uebergang für den Abnehmer zu erleichtern, ist bestimmt worden, daß die zurzeit im Besitz der Abnehmer befindlichen Flaschen gegen die zu empfangenden eingetauscht werden, ohne daß für die so eingetauschten Flaschen ein Pfandgeld erhoben wird. (Zur Nachahmung empfohlen!) Zittau. Der Streik der hiesigen Bauhandwerker ist für den Baumeister Funke, der die Ausführung des Er weiterungsbaues de« städtischen Elektizitätswerkes übertragen erholten hatte, verhängnisvoll geworden. Es war ihm nicht möglich, die erforderlichen Arbeiter aufzutreiben, um die Baulichkeiten bis zu den bestimmten Fristen fertig zu stellen, woran aber dem Stadtrat wegen des Eintreffens der be stellten Maschinen liegen muß Man war zunächst mit Funke in Rücksicht a rf die bestehenden Verhältnisse sehr nach sichtig, schließlich beschlossen die städtischen Kollegien jedoch, Funke die Arbeit unter Vorbehalt etwaiger Schadenersatz ansprüche zu entziehen. Die Ausführung deS Baues wurde nunmehr dem Arbeitgeber-Verbände beziehungsweise dem Baumeister Kaiser übertragen. Freiberg. Gegen die Bierpreiserhöhung haben die Gastwirte von Freiberg und Umgebung mit folgender Reso lution Stellung genommen: „Die Versammlung der Saal inhaber und Gastwirte protestiert entschieden gegen die von der Breuereioereinigung geplante Bierpreiserhöhung, da daS Gastwirtsgewerbe nicht in der Lage ist, eine weitere Be lastung tragen zu können, um so mehr als die Braustencr keineswegs die geplante Bierpreiserhöhung rechtfertigt und eine Reihe schwerwiegender Gründe vorliegt, eine Bierpreis erhöhung für das konsumierende Publikum nicht eintreten zu lassen.« Oe der an. Hier zerstörte ein Schadenfeuer das Ma- schänenhaus und eine» Arbeitssaat der Czeschlschen Ver- Lapdwottefabrik. Annaberg. Zu der Ausstellung für das Gastwirts gewerbe haben sich über 150 Aussteller gemeldet. Da der Platz in der mehrere tausend Menschen fassenden Festhalle nicht mehr zulangt, baut man an diese einen Flügel von 3000 qm an. Sämtliche Annaberger Brauereien stellen auS, die böhmischen Brauereien Liebotschan und Weipert je für sich in einem Pavillon. Inmitten der großen Aus stellungshalle wird man einen Springbrunnen sehen, dessen Wasser dazu mit elektrischer Beleuchtung versehen werden soll. Außer dem sächsischen Gastwirtschafts verein und fast allen Nebenvereinen wird auch die Stadt Annaberg Ehren preise stiften und zwar in Form von goldenen, silbernen ind bronzenen Medaillen. Solche wird jedenfalls auch noch die sächsische Regierung zur Verfügung stellen. Die Haupt- Versammlung der sächsischen Gastwirte findet Dienstag, 10. Juli, im Wilden Mann statt. Limbach i. V. Durch den Absturz vvn einer Schaukel büßte der im 13. Lebensjahre stehende Svhn des Fabrik webers Hermann Erker sein Leben ein. Tas Unglück ge- chph infolge zu heftigen Schaukelns. Ter Made zvg sich >et dem Sturz innere Verletzungen zu, an deren Folgen er am Tvnnerstag starb. Brambach. Schwächer« Eiderschisiterungen sind am Freitag und Sonnabend in Brambach wahrgrnommen worden. Die Richtung, au» welcher die Erdstöße kamen, konnte nicht genau festgestellt werden. Der Stoß am Freitag nachmttag 5,14 Uhr war vgn schwachem Nachrollrn be ¬ gleitet, das sich dreimal bemerkbar machte. Um 6, 7 und 11 Uhr folgten wieder Erschütterungen. Am Sonnabend um 12,25 nachmittag« war ein etwas stärkerer S'vß wahr zunehmen, dem um 4,25 und 5,18 schwächere Eiderschütler- ungen folgten. Ob die Erdbeben auch andeiswo benierkt worden sind, ist nrch nicht bekannt. Schwarzenberg Bei dem am Donneiskog abend in hiesiger Gegend ansgetroffenen schweren G-wuter traf ein sogenannter Kugelblitz das Wohnhaus de» Schmiede meisters Georgi in Bockau, zündete jidach n ch> In Neu welt fuhr ein Blitz in das Stallgebäude des Wrlichafts- besitzerS und Feuermanns Wcigel, tötete eine wenvolle Kuh, zündete aber nicht. In Lauter wurde der l.3 Jchre alte Sohn deS Gutsbesitzers Arnold, als er über den Hof ging, bei demselben Gewitter durch einen Blitzstrahl in den Fuß getroffen. DaS Bein färbte sich blau und schnwU an. Ob ein dauernder Schaden bleibt, ist abzuivarten )-( Leipzig, 3. Juli. Gestern abend 8 Uhr ist nach nur eintägigem Unwohlsein der ReichSaencktSrat Dr. Jäckel, der dem 5. Zivilsenat des ReichSperickus und früher dem Kammergericht angehörte, am Herzschlag gestorben. Aus aller Wett. Reichenberg i. Böhmen: Ter in Dresden studie rende Gräf Francko de Mvntagliari aus Florenz über fuhr auf der Rückfahrt vvn hier in der Gemeinde Ein siedel mit seinem ÄUIvinvlil ein Kind, welchieS schwere Verletzungen davvntrug. Als die Menge eine drohend« Haltung, annahm, zvg der Graf einen Revolver. Ec wurde verhaftet und in das Bezirksgericht Friedland cinge- liefert, von welchem er gestern nach Feststellung seiner Personalien entlassen wurde. — In Hag!en wurde auf dem Bahnhof die Frau eines Bauunternehmers, die ihrem achtjährigen Svhn, der aufs' Gleis geraten war, retten wollte, samt ihrem Sohne vvm Schnellzug Frankfurt— Siegen erfaßt und sofort getötet. — Fräulein Tr. med- Klara Bender, bisher Vvlvntärärztin an der medizini schen Universitätsklinik in Königsberg, ist alS etatsmäßige Aerztin au die medizinische Poliklinik her Universität Breslau berufen wvrden. In Bonn wurde Fräulein Tr. med. Edenhuizen als erste Ajsistenzärztin der Universi täts-Frauenklinik und Fräulein Tr. Gräfin Maria vvn Linden zur zweiten Assistentin des' Anaivmischen Insti tuts ernannt. ' s Sonne und Mond im Horizont. )k( Wenn wir das Bild eines der beiden großen Gestirne, der Sonne und des Mondes, beim Auf- oder Unieiganp be trachten, so fällt uns zweierlei auf. Das erste 'st die Fär bung der Himmelskörper; beide sind rötlich, zuweilen sogar blutrot, während sie entschieden gelblich erscheinen, wenn sie in größerer Höhe stehen. Diese rötlichere Färbung bad nun das Bild der beiden Gestirne, wie cs auf unserer Netzhaut entsteht, tatsächlich. Die Strahlen, die von ihnen ausgehen, haben zwar, wie uns das Spektrum reigt, alle möglichen Farben; ihr Zusammenwirken erzeugt das gelb liche Weiß, in dem wir Sonne und Mond im Meridian sehen. Die Lufthülle der Erde aber, die von den Strahlen durchlaufen werden muß, ehe sie zu uns gelangen, trifft eine Auswahl unter ihnen. Sie absorbiert die blauen Strahlen in weit höherem Grade als die roten letzter« kommen also weniger geschwächt zu uns. Da nun im Hori zonte die Strahlen einen erheblich größeren Weg durch unsere Atmosphäre zurückzulegen haben, so findet Vier auch eine stärkere Verschluckung der blauen Strahlen statt, und die Gestirne erscheinen rötlicher gefärbt. Zweitens fällt uns aber auch die Größe der beiden Himmelskörper auf. Ihr Durchmesser scheint zugenommen zu haben, sie erscheinen größer. Hier handelt e§ sich nur um eine sogenannte optische Täuschung. Genaue Messungen haben ergeben, daß eine Vergrößerung von Sonne und Mond im Horizonte nicht vorhanden ist; sie wird uns von unseren Augen nur vorgetäuscht. Wie diese Täuschung zustande kommt, worin sie begründet ist, darüber ist niesiach ge stritten worden. Neuerdings Hot ein französischer Gelehrter, Herr Claparode, einen interessanten Beitrag darüber ver öffentlicht. Claparöde gibt erst einen geschichtlichen Ueberbllck über alle Theorien, die seit Aristoteles zur E'klärung dieser Er scheinung aufgestellt worden sind. Schließlich gelangt er zu der folgenden, übrigens schon vor ihm bekannten Er klärung: Wenn wir Sonne oder Mond in der Nähe des Horizonts erblicken, so sehen wir sie mitten unter irdischen Gegenständen, Bäumen, Häusern und dergl, deren Größe wir kennen, und denen wir, da sie zu unserer direkten Umgebung gehören, ein lebhafteres Interesse entgegenbringen. DaS macht uns auch geneigt, ihre scheinbare Größe zn überschätzen. Durch daS herrschende Dämmerlicht erscheinen sie unS nähergerückt — mit ihnen auch die Gestirne, die- wir in ihrer Nähe sehen. Bei höherer Stellung am Him mel können wir Sonne und Mond nicht in Beziehung zir irdischen Objekten bringen, weil unsere Blicke nicht gleich zeitig auf solche fallen, der Grund de« größeren Interesses fällt fort, wir überschätzen ihre Größe daher nicht. ClaparSde sucht die Richtigkeit seiner Erklärung durch einen Versuch zu erweisen. Auf einer Landschaftszeichnung, die in weißen Linien auf schwarzem Grunde gehalten war, ließ er zwei — gleich große — Vollmonde anbringen, den einen mitten zwischen den Bäumen, den andre« hoch am Himmel. Er ließ dann von Uneingeweihten abwechselnd den einen und den andern Mond verdecken und jedeSmal da» Bild de» freien Mond» zeichnen. E« fand sich, daß von 20 Personen 14 den am Hortzqntz befindlichen Mond