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Drahtanschrift: Tagiblatt Riesa. Fernrus Nr. SO. Da- Riesaer Tageblatt enthält -ie amtliche« Bekanntviachuugeu der AmtShauhtmannschast Grohenhaiu, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft dein» Amtsgerichte und des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hauvtzovamis Melke». Postscheckkonto: Dresden 1SSV GIrokafle Riesa Nr. V2. 27. DleaStaa» 2. Februar 1926, abends. 7S. Jahrg. To» Nieiarr Lagedlät^richeMt ,«dr« Laa abend« '/,« Uhr m» giusnahm« der <ronn. und ^«">«8«. Vez»«.pret«, gegen Loraubzamuii^, >>.r »ine» ai.ona» Ma« 20 piennig ourch Pos: ode, durch Voten. Für den Fall de« Eintreten« von Produktionloerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Mat«rtali«prets» bebalten wir un« da« Recht der Preiterhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen für di« Nummer de« Ausgabetage« sind bi« 9 Uhr vormittag« auszugeben und im vorau« zu bezahlen; eine Gewähr sllr da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für sie SS wm dr«'t«, S mm hohe Brundschrifl-Zeue (S Tilden) SS Gold-Psennige: die 89 mm breite Reklamezeile ISO Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Ta; üy'/, Aufschlag. Feste Tari'e. VewilUgter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Lahlung«. und Erfüllungsort: Niela. Achttägige Unterhaltungsbeilage »Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Truckerei. der Lieferanten oder der Beiördcrungs-inrichlungen — bat der Bezieher leinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Beklag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethrftraste SS. ?>'»ntwortlich für R»da»Uon: Heinrich Nhlemann, Riela kür Anzeiaentell: Wilhelm Dittrich, Riesa. Ak MMne MMiWWeW. BR- Frankreich hat seinen Willen burcstgesc'ft: Das Gesuch verschiedener Völkerbundsstaaten, die Völkerbunds- konferenz an einem späteren Zeitraum abzuhalten, hct den Generalsekretär des Völkerbunds Str Eric Drummond veranlasst, Paris wieder zu verlassen. Es ist begreiflich, daß Frankreich das größte Interesse hat, diese Abrüstungs konferenz solange wie möglich hlnauszusch eben. Bisher ist cS rhm nicht gelungen, durch allerls Vorwände und durch die Ueberredungskunst semer StaatSministcr die anderen Völkerbundsmächte zu überzeugen, daß die Zeit für diese VölkerbundSkonicrenz noch nicht gekommen ser. Seh? interessant ist es sestzustellen, daß England das Ge such um Vertagung nicht mitunterschriebcn hat. Di- Gründe, die für diesen Schritt angegeben wurden, ftnd rein formell. Sie greifen keineswegs in die tieferen Ur sachen ein, die den Wunsch der Antragst'll g ingen. Wenn gesagt wird, daß eine Au.ahl Staate 1, die zu die ser Konferenz eingcladen waren, noch nicht geantwortet hätten, so ist dies eine Tatsache, d'e keineswegs, eine Vertagung recktfertinm könnte. Auch die Behauptung, daß Deutschland zu dieser Konserenz nicht cingeladen werden könne, solange es seins Aufnahme in den Völkerbund nicht beantragt habe, ist nicht stichhalt g. Deutschland ist durch die Beschlüsse in Locarno das Recht gegeben worden, auf eine solche Einladung zu rechnen, auch wenn die Formali täten des Eintritts noch nichl erlcd gt sind. Der Wahrheit näher kommt schon die dritte Begründung, Vic sestlegt, daß alle Staaten das größte Interesse daran hätten, daß Rußland an den Beratungen tcilnchme. Solings aber der russisch-schweizerische Konflikt noch nicht beseitigt wäre, sei die Beteiligung Rußlands an einer Konferenz in Genf unmöglich. So beharrlich Frankreich auch seine Z ele verfolgt, die auf ein Fallenlassen dec Abrüstungskonferenz hinziclen, so haben die verantwortlichen Politcke: in Paris doch in zwischen aus der Mentalität der an dieser Konferenz in teressierten Mächte erkennen müssen, daß die Konferenz unter allen Umständen auch gegen den Willen der fran zösischen Regierung kommen wird. Als kluge Realpol.tiker treffen die Pariser Staats enker auch für diesen Fall die notwendigen Sicherungen. Sie haben erkannt, daß die Sowjetunion die strengste Widersacherin Englands ist. In ihr erblicken sie daher d e Macht, die geeignet wäre, ihnen de> den vorkommendcn Verhandlungen in Genf den Rücken zu stärken. Die Beilegung des russisch-schwe zerischen Streitfalls brächte dann zumindest den Erfolg, daß die er französische Einwand zum Fallen kommt. Aber die Verhandlungen, die zwischen Moskau und Bern schweben, sind keinesfalls soweit gediehen, daß man mit e nein baldigen befriedigen den Abschluß rechnen kann. Bekanntlich hat die Sowjet union wegen der Ermordung Worowski's auf schweizer Gebiet Forderungen an di: Berner Regierung gestellt, dre von dort als unannehmbar bezeichnet werden. Wohl erklärt sich die Schweiz bere t, an die Tochter Worowski's eine Entschädigung zu zahlen. Sic will aler die Regelung dieser Entschädigung mit ihrer eigenen Forderung ver bunden haben, die für die durch die Plünderung der schwei zer Gesandtschaft in Petersburg e itstandcncn Schäden eins Wiedergutmachung verlangt. Andererseits ist man in Bern keineswegs geneigt, dem Bedauern über die Er mordung Worowski's, die Formulierung zu geben, die man in Moskau verlangt. Aus all' bleien Gründen ist zu er sehen, daß an einer Beilegung des Konfliktes in nächster Zeit gar nicht zu denken ist. Man gibt sich in Völker- bundskrcisen allerdings der Hoffnung hm, daß, wenn es Rußland an einer Einigung gelegen wäre, die Sowjet- union Mittel stnd Wege finden könnte, s e herbeizusühren. Aber es ist anzunehmen, daß Moskau selbst aus verschie denen Gründen zur Zeit gar kern Jntercsse hat, sich an einer solchen Abrüstungskonferenz zu beteiligen. C n Kon flikt mit der Schweiz gibt daher wieder Moskau den be quemsten Einwand, eine solche Beteil gung vor der Hand als unmöglich htnzustellen. Man sieht also, d.e Einwände, die sich gegen die Abrüstungskonfscenz stämmen, s.nd über all. Diesen verwickelten Knäuel zu lösen, wird es noch viel Kunst und Geduld kosten. Wenn auch in dem An trag, der die Vertagung vorsieht, gesagt wird, daß die Konferenz auf alle Fälle noch vor dem 15. Mai statt finden müsse, so wird man dieser Tecminfestsehung die größte Skevtis entgegenbringcn müssen. Die Tatsache, daß Rußland sich außerstande erklärt, seine verantwortlichen Vertreter nach Genf zu sende«, hat in den dem Völkerbund nahestehenden Kreisen zu der Ueberlegung geführt, ob cs nicht überhaupt besser wäre, den Sitz des Völkerbundes nach einer anderen Stadt zu verlegen. Eine solche Absicht wird zwar in Genf strikte dewentiert, trotzdem ist cs nicht unbekannt geblieben, daß belgische Kreise init dem Gedanken spielen, den Sitz des Völkerbundes, wenn der russisch-schweizerische Konflikt nicht bald beigelegt werde, doch noch für Belgien zu sichern. Man versucht dort diesen Gedanken auch für dre andere» Mächte schmackhafter zu machen, indem man erklärt, daß, wenn Brüssel Sitz des Völkerbundes wäre, diese Tatsache allem eine soweitgehende Sicherung für das Land bedeute, daß man sich dann unschwer zu einer weiteren Herabminderung der belgischen Hecresstärke ver stehen könnte. Trotzdem diese belgischen Wünsche m Genf sehr stark propagiert werden, ist es nicht anzunehmen, daß sie auf Verwirklichung rechnen können. Die Schweiz, als das Land der unbedingten Neutralität, wird, sich nie dazu verstehen können, daß ihr der Sitz des Völkerbundes genommen wird. Die Bedrohung, die die belgischen Wünsche dem schwei-er Anspruch eutgegcnstellcn, dürfte die Berner Regierung daher wi der geneigter machen, den Streitfall mit Sow'ei-Rußland so schnell wie möglich zu beseitigen. Jedenfalls sind durch d e neuerliche Ver schiebung der Abrüstungskonferenz die Verhältnisse in Genf derart verworren ge norden, daß es schwer sein wird, sich in der nächsten Ze t über die w"ilcre Gestal tung deS Abrüstungsgedankens ein tia>'-r Bild zu machen. Zer MvwMmlm »er WleniWyMm M MslmM« liegt «««mehr im Wortlaut vor. Danach soll für vermögens rechtliche Anseinandersetzungeu zwischen deutsche« Länder« und Mitgliedern der vormals regierende« Fürstenhäuser ein Ncichssondergericht in Leipzig unter Borsitz des Reichsge- rlchtSprästdente« gebildet werbe«, das aus 9 Mitgliedern be steht. Der Stellvertreter des Vorsitzende« wird vom Reichs präsidenten ernannt. 6 Mitglieder müsse« Mitglieder von Gerichten oder Bermaltungsgerichte» iein. Sie werden auch vom Reichspräsidenten ernannt. Zwei weitere werden je aus Vorschlag der Parteien vom Präsidenten des Reichsgerichts berufen. Der Antrag regelt weiter die Befugnisse deS Son- dergerichtes und gibt gewisse Richtlinien für die Entscheidun gen. U. a. erhält ein Land danach regelmäßig ,zvm Eigentum Theater, znr öffentlichen Besichtigung sreigegebene Schlösser, Museen, Sammlungen, Parkanlagen. Ob dafür Entschädi gung gegeben wirb, richtet sich nach freiem Ermessen der Ge richte. Bei Bemessung der den Fürstenhäusern znzusprechen- den Bermögensstiicke, Kapitalien oder Renten ist die wirt schaftliche und finanzielle Lage beider Parteien zu berücksich tige«. Auch bereits abgeschlossene Anseiuandersetznngeu können binnen V Monaten nach Inkrafttreten des Gesetzes durch übereinstimmend:« Antrag beider Parteien nochmals an das Gondcrgericht gebracht werden. WkNWMW M» RMMIM. Aus das kürzlich veröffentlichte Schreiben vom 25. 1. 26 der Gross Dresdner Vereine christlicher Eltern an den Reichsminister deS Innern Herrn Dr. Külz hat Herr Reichsminister am 29. Januar bereits in einem eigenhändig unterschriebenen Schreiben wie folgt erwidert: „Mit verbindlichem Tanke bestätige ich den Empfang der Zuschrift vom 25. Januar 1926. Für die in dieser Zuschrift erörterten kulturpolitischen Probleme ist die Stellungnahme der Reicbsregicrung in der Regierungserklärung des Herrn Reichskanzlers am Dienstag, den 26. Januar 1926 klar gekennzeichnet. Der Reichskanzler bat hinsichtlich seiner kulturpolitischen Ein stellung in dieser Erklärung Bezug genommen aus seine am 19. Januar 1925 vor dem Reichstag gemachten Aus führungen. Diese Ausführungen lauten wörtlich folgen dermaßen: „Unsere aus christlicher Grundlage erwachsene Kultur muß vertieft und ihre Guter müssen in möglichstem Um fange auch den Nichtbemittelten zugänglich gemacht werden. Bon der Heranwachsenden Jugend sind Gefahren, die Körper und Seele bedrohen, abzuwenden." Hinsichtlich der Schulpolitik bat der Herr Reichskanzler erklärt, daß die Reichsregierung eine Lösung anstreben wird unter Wahrung der in der Verfassung gewährleisteten Gewissensfreiheit und unter Berücksichtigung der Eltern rechte. Dieser in der Regierungserklärung gekennzeichnete Standpunkt deckt sich restlos mit meiner kulturpolitischen Einstellung." Erklärungen des Relchsinvenministers Dr. Külz. )( Berlin. Bei der Vorstellung der Veamtenschakt des RetchSininiftertums des Innern hielt in Erwiderung der Vegrüßnngsnmprache des Staatssekretärs Dr. Zweigert Retchsmiuifter des Inner» Dr. Külz ein« Rede, in der er nach einer demo«at>schen Zeitungskorrespondenz unter anderem lagte: Das Reichsministerium des Innern ist die Zentralstelle alles innerpoUtische» und kulturellen Geschehens, soweit die Zunändigkeit des Reiches hierzu gegeben ist. Hierin liegt die ungeheure ttaatspolitische Bedeutung dieses Amtes. Es ist klar, daß der Beamtenkörper eines solchen Amtes von der richtigen Staatsgesinnung erfüllt sein muß. Staatsgesinnung ist nicht notwendig identisch mit Parteigesinnung. Dem Staate, daß heißt der deutschen Republik zu diene», ist selbstverständliche Pflicht jedes Beamten der Republik. Das sind lapidare Notwendigkeiten, an denen ich sesshaften werde und ich hoffe, daß alle Beamten, die das Bedürfnis haben, sich politisch zu betätigen, dabei nicht nur die Grenzen erkennen werden, die dienstlicher und persönlicher Takt ziehen, sondern vor allem auch die Grenzen einhalten, tue die Rücksicht auf das StaatSwohl gebietet. Diplomatischer Meinungsaustausch. qu. Berlin. Siu» diplomatischen Kreisei« höre«» wir. baß die Reichsregierung durch ihre Botschafter in Pari« und London eine «eue Au-spraehe über die vesatzuugS- und SntwaffnungSfrage «ingeleitet bat. Die Botschaft«»»»- serenz, bie heute Dienstag t» Pari« tagen wird, uin zu den schwebenden Problemen Stellung zu nehmen, w rd sich be reit« mtt den deutschen Vorschläge» und Forderungen be schäftigen können. Die NeichSregierung soll, wie versichert wird, den Wuuich plänkelt haben, ihr mitzuteile», welche Bestimmungen der EntwaffnnnptzverorVnunq von ibr linde- rücksiwtiat gelassen worden stad, und bereit sein, znr Klärung aller Mißverständnisse narb Kräften beizntraqen. Sie hat auch keinen Zweifel darüber gelassen, daß ein Eintritt in den Völkerbund vor Erfüllung ihrer berechtigten For derungen nicht möglich sein werde. NMO Lei Lidmleo MM« I« Mli«. )l Bccliu. Tic Liberale Bereinigung veranstaltete gestern einen Festabend. Urner oen e:wr äüst Anwesenden bemerkte inan Reichskanzler Dr. Lurhcr, die Reichsministcr Dr. Stresemann, Tr. Gehler, Tr. Külz, Dr. Reinhold, Tr. Curtius, Tr. Kröhne, die preußischen Minister Dr. Höpkcr- Aschoff, Dr. Becker und Dr. Schreiber; ferner waren er schienen der frühere badische Staatspräsident Prosei'vr Dr. Hcllpach, der österreichische Gcsandic TFrank, der Ober bürgermeister von Berlin Dr. Böß, der Vizepviizeipräsidcvr Tr. Frieöensburg, Staatssekretär Dr. Meißner, Bürger meister Tr. Petersen-Hamburg, Dberpräüdcnt Tr. Maier, die Professoren Hans DAibrück und Mcinecke, Geheimrat Tr. v. Harnapk und zahlreiche Vertreter der Wissenschaft und Kunst, Industrie und Handel. Von den Ncichstags- und Landragssraktir'ncn der Deutschen Volkspartei, der Deutschen Demokratischen Partei und der Wirtschaftliche:! Vereinigung waren die Führer und eine große Anzahl Mitglieder anwesend. Der Ehrenvorsitzende der Liberalen Vereinigung Ge heimrat Professor Dr. Kahl begrüßte die Gaste :n einer längeren Rede, in der er ans die stoben Traditionen des Liberalismus hinwicS und betonte, daß der Liücraiismus keineswegs eine neue Gründung sch, sondern vielmehr schon zur Zeit des großen Stein die deutsche .Ideenwelt de herrschte. Als der Redner hcrvorstob, daß die Stunde, d-c die Gäste dec Liberalen Vereinigung zu einer Feier z.l- satnlnensührte, nicht weit getrennt iei von der Stunde der Befreiung deutschen Gebietes 'von fremder Besatzung und als er darau für das Rheinland herzliche Wünsche an knüpfte. spendete die Versammlung spontanen Beifall. Reichsministcr a. D. Koch, der Paricivorntzcndc der Demokratischen Partei, und Außenminister Tr. Sircftmanu hielten Ansprachen. Reichöaußenmiuifter Dr. Stresemann führte in seiner Ansprache u. a. aus, wie cs Bismarck 1871 unmöglich gewesen wäre, das Terilschc Reich zu gründen wenn nicht die liberalen dcurscheu Krei-c io gute Vorarbeit geleistet hätten. Tie Idee der Einigung des Deutschen Reiches wäre nicht zu verwirklichen gewesen, wenn nicht im Parlament in der Paulskirche in Franksuri die starken libe ralen Tendenzen des deutschen Bürgertums vorbereitend tätig gewesen wären. Jeder würde dankbar sein, wenn aus den Parlamenten der Intercsscnvcrcinignilg sich noch ein mal ein deutsches Rcichsparlameut kcransbilden könnte, das soviel an Vaterlandsliebe und Kulturgelneinschaft in sich trägt, wie das Frankfurter Parlament, l Stürmischer Bei fall.) Der Außenminister stimmte dem Abgeordneten Koch darin bei, daß, wenn cs Parteien gibt, die Grenzen gegen einander ziehen, doch immer bedacht werden müsse, daß das Einende im deutsche» Volke nicht durch tiefe Gräben von einander getrennt sein mutz. Scheidungen in nationale und nicht-nationale Deutsche gibt es nicht, sondern das nationale ist das Selbstverständliche. Unter den Gesichtspunkten wollen wir zusammenwirken für Vaterland und Freiheit. Der Führer der Wirtschastspartci Reichstagsabgcord- neter Drewitz erklärte, datz seine Partei keinesfalls die Rückkehr zum alten Fcudalssaatc wünsche, sondern sich für den Volksstaat einsetze. Keine «e«eu Millioneulredite an die Wirtschaft. )( Berlin. Zu der in der Presse verbreiteten Mit teilung über angebliche Milliouenkredite au die Wirt- schuft aus öffentlichen Mitteln iss sestzustellen, daß sich das gegenwärtige Reichskabinett selbstverständlich ebenso wie das vorhergehende mit der Frage beschäftigt, wie der Wirtschaft in der aupenblicklichen schwierige» Lage Er- leichtern»« gebracht werden kann. Es iss aber völlig aus geschloffen, dass auch nur annähernd die genannten vban- tafttschen Summen zur Verfügung gestellt werde» können, lieber dies gebt das Rcichskabinett vor allen Dingen darauf ans, Tteuerrrleichternnge» herbeizusühren, wodurch sich die für Kreditzmecke zur Verfügung stehenden Mittel selbst, verständlich vermindern. Direktor Karl Müller -estorbe«. s( Berlin. Direktor Karl Müller, erster stellvertreten der Vorsitzender des Vereins deutscher ZeitungSverleacr tHerauSgebcr der deutschen Tageszeitungen), Mitglied des Anfsichtsrats der Eontinenialtclcgraphen-Companie tWolsfS Telegraphisches Büro), Vorsitzender SeS Auffichtsrats deS Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleacr und der Handelsgesellschaft deutscher ZeitungSverleger, eine der führende« Persönlichkeiten des deutsche« ZestnngSmesenS, ist am Sonntag abend in Wvlfsgrund bei Nttheibe nach kur zem Krankenlager im Alter von M Iab^Ts Tun Herzschla« verschied«».