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MMerE Tageblatt 1L3 6S. Mm». PaS Riesaer Tageblatt erscheint jeder» Tsz abends'/,? Uhr mit ÄuSnayme der Sonn-und Festtag«. BcziksSpreiS, geqei» Vorauszahlung, durch unsere Träger srei HauS oder bei Abholung am Schalcer der Kaisern Postanstalien vierteljährlich 2,10 Mack, monatlich 70 Pf. Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sinh bis 10 Uhr vormittags ansguaeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Lagen und Plagen wird nicht übernommen. Preis für di« 48 mm breite Grundschrist-Zeile (7 Gilbens 20 Pf., OrlSpreiS 15 Pf.; zeitraubender uns tabellarischer Sah ent sprechend höher. NachweisungS- und BermitielungSgrbühr 20 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingczogcn werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlungs- und Erfüllungsort: Riesa. Wöchentliche Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". Rotationsdruck und Verlag: L an g er L Wi n t e r < i ch Riesa Geschäftsstelle: Goetkieltratze i»l>. Verantwortlich für Reba^'m»: ^'r^rr Häbnel, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Niesa. «rrd Anzeiger (Tldeblatt rmd Anzeiger». Amtsötatt °°r^ für die König!. Amtshanptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Mittwoch, 17. Mck LMlZ, -ttreuNs. K Bekaluttmachnnq. Dm 1. 8. 16 könne» 12- bis 17 jährige junge Leute in die Nnterossiziervorschule Marienberg ausgenommen werben. Unierosfiziere und Mannschaften, die Söhne dieses Alters auf die Unferoffiziervorschulc sckitken »vollen, haben diese bis 5. 7. 16 beim Vezirks- kommando zur Ausnahme in geuaunie Scimle anzumelden. Aufnahme-Bedingungen können jederzeit beim Bczirkskoinmando bezogen werden. BeäülVkornruandv Goatze::hair:. Nachdem wiederholt durch unvorsichtiges Gebühren vor» Kinder»» mit Streichhölzern und dergleichen Schadenfeuer entstanden sind, bestimmt die unterzeichnete Königliche Amts- hauptmäunschast zur Verhütung solcher Vorkommnisse im Einverständnis mit dein Bezirks ausschüsse und rn Erwciternng der unter den» 15. Februar 1904 erlassenen Letanntmachung, nach welcher gemäsj einer anher ergangenen Verordnung der Königlichen KreiShauptmann- sckaft Dresden vom 24. Februar 1888 zur Vermeidung von Schadenfeuern darauf hinge wiesen worden ist, doch bei der Aufbclvahrung von Zündhölzchen mit größerer Sorgfalt zu verfahren und mehr Bedacht daraus zu nehmen ist, diese den Kindern weniger leicht zu gänglich zu machen, Laß derjenige, der Streichhölzer. Fcucrwcrkskörper oder dergleichen an Kinder unter 12 Jahren verkauft oder ihnen wissentlich überläßt, mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft wird. Außerdem will die Amtshanptmannschast nickt unterlassen, zur tunlichsten Verhütung beZ AuZbreckens vcn Feuer auf folgendes aufmerksam zu machen: 1. Mau gieße nie Petroleum, Spiritus, Terpentin oder dergleichen zum Nnmacheu oder Anfachen in die Feuerstätten oder in brennende Lampen. 2. Man benutze nie Benzin oder Aetber, auch Fußbodenöl irr Räumen, in denen offenes Licht oder Feuer sich befindet. 3. Man lagere nicht in unmittelbarer Nähe von Oefen und Herden Holz zum Trocknen. 4. Marr hänge nicht Kleider, Lappen, Betten, Tücher, Wäsche und ähnliche leicht Feuer fangende Gegenstände zum Trocknen in unmittelbarer Nähe von Feue rungsanlagen dergestalt auf, daß aus der Feuerstätte springende Funken sie erreichen, oder sie durch die auSstrahlen.de Hitze selbst in Brand gesetzt werden können. Die Entfernung von der Hitze möchte mindestens 1 Meter betragen. ». Ma», lagere nickt unter Treppen Holz, Papier, Lumpen und anderes im Falle eines Brandes Qualm verursachendes Material. 6. Man bringe überdies vor jeder Cmfeuerungsösfnung ein Schutzblech an, um auf diese Weise das Entstehen eines Brandes durch das Herausfallen glühen den Feuerungsmaterials zu verhüten. 7. Frische Asche ist stets in die für ihre Ausnahme bestimmten feuersicheren Be hälter bez. in die nach 8 138 des allgemeinen Aangesetzes vorgeschriebenen Aschegrnben zu schütten. Großenhain, am 16. Mai 1916. Ü. Die Köuitzliche AwtshKUptmanrrschaft. Mehr- mid GrswersMWMg für Ws Erntejahr iSZZ. 8 8 Absatz 1 der Bekanntmachung vom 2. September 1915 wird durch folgende Bestimmungen ersetzt: Die Ausgabe von Tagesbrotfcheinen erfolgt durch die von den Gemeindebehörden hierfür bestimmten Ausgabestellen nur an Inhaber von Gastwirtschaften, Pensionen, Loglerhäusern und zwar je nach der Zahl der bei ihnen übernachtenden Fremden, die nicht im Königreich Sachsen oder in Bayern, Württemberg, Baden, Ersatz-Lothringen und im preußischen Regierungsbezirk Sigmaringen versorgungsberechtigt sind. Für Personen aus Sachsen gelten die GaMmusbrotmarteu, für Personen aus den anderen angeführten Staaten bez. Bezirken die NeiseLrothsste. Für diese Personen kann die Ausgabe von Tagesbrotschemeu „ur ausnahmsweise erfolgen und zwar nur dann, wenn die betreffen den Personen glaubhaft machen, daß sie vor ihrer Abreise zürn Eintausch von Reisemarken nicht mehr im Stande waren. Der Inhaber des Betriebes ist verpflichtet, ein Ausgabebuch für Tagesbrotscheine z« führen, die Tagesbrotschcine mit dem Datum und der laufenden Nummer des Aus gabebuches zu versehen und sie täglich der» Gästen unaufgefordert auszuhäudigen. Hierbei hat er die Kontrollabschnitte der Scheine abzutreunen und gesammelt anfzubewahren. Großenhain, am 15. Mai 1916- — Der Konrrnunalverband. Die Zuckerhändler des Bezirks werden auf die in Nr. 110 der Sächsischen Staats rettung vom 13. lfd. Mts. erschienene Bekanntmachung der Zuckeroerteilungsstelle für das Königreich Sachsen, G. in. b. H., mit den» Bemerke»» aufmerksam gemacht, daß diejenigen, 30 Pfg. »2 . 32 , 34 „ 33 . 83 „ 29 . denen bisher eine Zuckerverrechnungskarte nicht zugestellt worden ist, sich unverzüglich wegen Erlangung solcher an ihren Lieferanten oder die ZuckerverteiluugSjtelle in Dresden zu wenden habest. Die Bekanntmachung kann bei den Ortsbehörde»» eingesehei» werden. Großenhain, am 16. Mai 1916. ' 791 ä 1" U Der Koinmnnalverband. , KegkttMA 'öcs Verkehrs mit' BerhramhsMcker! Ziffer' 14 der'Bekanntmachung des KommuualverbandeS von» 9. vor. MlL. wird aufgehoben, nachdem das Königliche Ministerium des Innern mit Bekanntmachung vom 10. Mai laufenden Jahres folgende Höchstpreise für den Verkauf von Verbrauchszucker im Kleinhandel festgesetzt hat: Gemahlener Melis l . . . . Gemahlene Raffinade.... Preßwürfel Schnittwürfel Stückenlompen Brotzucker Farm Großenhain, am 15. Mai 1916. 710 g 1' Ist Der Kommm'..rsverband. Zucker zu GmtochMeckeu Um die für die Obstverwertung voraussichtlich verfügbar bleibenden Zuckermengen möglichst gereckt verteilen zu können, ist es erforderlich, daß jeder, der Zucker für die Obst verwertung in seinem Haushalte benötigt, den Bedarf beim Kommunal-Verband unter Benutzirng des hierfür vorgeschriebenen Formulars anzcigt. Da das Formular »r. a. die Frage über die Zahl der zur Verfügung stehende» Gläser mit Zubehör (Gummiringe u. s. w.) enthält, die Richtigkeit der Angabe»» von der Gemeinde behörde ober bescheinigt werden muß, ist eine Revision der Haushalte in Bezug auf die Richtigkeit der Angaben vorgesehen. Die Formulare stud in unserer Polizeiwache zu entnehm»»» und bis spätestens de» 2L. Mai abends « Uhr daselbst wieder abzugsbsrr. Später eingehende Anmeldungen könne» nicht berücksichtigt werden. Der Rat der Stadt Ries«, an» 17. Mai 1916. Fnd. QuartieraewmrszKhUmst ür GzMa. Die Einauartieruugsentschädigrmgsrr auf das Jahr INI» kommen demnächst ver- lagsweise aus der Gemeindekaffe zur Auszahlung. Die Auszahlung erfolgt im Gemeinde amte, Zimmer Nr. 6, Donnerstag, den 18. Mai, vormittags von 8 bis 1 Uhr, an die Quartierwirte der Mleestratze, Altrockstratze, Am Eisenwerk, An der Neber- landzentrals und Bahnhofstrcrtze, Freitag, den LS. Mai, vormittags von 8 bis 1 Uhr, an die Quartierwirte des Dammwegs, Elbwegs, Gartenwegs, der Georg-Müller» Stratze, des GeorgPlatzeS, der Hamburger, Heiko-, Hohen- und Jndustriestraszs. Die Quartiergelder werden nur gegen Rückgabe der Quartieranweisungcn an Er wachsene ausgezahlt. Die Auszahlung an die Quartierwirte der übrigen Straßen wird noch bekannt gegeben. Gröba (Elbe), am 15. Mai 1916.Der Gcureindevorstaud. MkckW l>ks MtlbeiW M WmUktUW in Mil. Diejenige»» hiesigen Einwohner, die für die Obstverwertung ir» ihren» Haushalte Zucker benötigen, haben der» Bedarf unter Benutzung des hierfür vorgeschricbcncn Vor druckes beim Kommunalverband anzumelden. Die erforderliche,» Vordrucke sind Don nerstag, den 18. Mai, im Gemeindeamte, Zimmer Nr. 3, aüzuhole«, «no spätestens Freitag, der» LS. Mai, an dieselbe Stelle ausgesüllt zurnckzugeben. Später eingehende Anmeldunge»» können nicht berücksichtigt werden. Gröba (Elbe), am 16. Mai 1916. Der Gememdcborstand, Die Lieferung verschiedener Kasernengerätc aus Holz, Eisen »»sw., sowie von glas, und steingut. Geschirr soll öffentlich verdungen werden. Die Bedingungen usw. sind im Geschäftszimmer — Pionierkasernc, Stabsgebäude, Zimmer 61 — einzusehen und Angebote bis V. Juni d. I., LS Uhr vorn», verschlösse»» einzusenden. Verdingungsunterlagen wer«, den nicht versandt. Bewerber, welche die Bedingungen nicht eingesehen haben, bleibeit unberücksichtigt. Zuschlagsfrist 2 Wochen. Königliche Garnisorwerwaltmlg Riesa. » OerMches mrd Sächsisches, Niem, der» 17. Ma» 1916. —* Der Militärdoppeldecker, der gestern vor mittag hier hinter der 32 er Kaserne eine Landung vorar- nommen hatte, ist gestern nachmittag bei einem Rundflug über OberhermerSdorf abgestürzt, wobei der Führe»: des Flugzeuges und ein Riesaer Artillerist, der hier als Flug gast zugestiegen war, de»» Tod Munden haben. DaS „Cheinn. Tgbl." berichtet hierüber: Ein schweres Fliegernnglück er eignete sich gestern nachmittag iin benachbarten Oberhermers- dorf. Dort stürzte ein Militärdoppeldecker, der mit den» Fliegermrteroffizier Mar Wagner aus Obcrherinersdorf und dein Oekonoiniehandwerrer Max Schellig aus Niederbrrmers- dorf besetzt war, ab und wurde vollständig zertrümmert: beide Insassen fanden dabei den Tod. Ueber das Unglück erfahren wir folgende Einzelheiten: Der Fliegerunteroffizier Max Wagner (Sohn des Eisenhoblers Wagner in Ober- hermersdorf), der im 23. Lebensjahre steht und in Leipzig zum Flugzeugführer ausgebildet ist, stieg dort gestern früh zu einem Uebitnäsfluge ans. Er flog zunächst nach Riesa, wo er eine Zwischenlandung vornahm, um de,» ihm be freundeten 24jährigen Max Schellig (Sohn des Schneider meisters Schellig in NiederhermerSdorf), der beim Fcld- artillerie-Regiment Nr. 68 in Riesa dient, in das Flugzeug aufzunehmen und mit ihm im Flugzeug der Heimat einen Besuch abzustatten. Gegen V, 2 Uhr erschien der Doppeldecker über Nieder- und OberhermerSdorf und landete nach mehrere», Schleifensahrten. Nach kurzer Rast stiegen beide wieder auf, um einen Rundflug über OberhermerSdorf und um den Adelsberg zu unternehmen. Als sich das Flugzeug über dein Garten der dicht hinter der Kirche in OberhermerSdorf in einem früheren Gute untergebrachten Kinderbeilstätte des Vereins zur Errichtung von Lungenheilstätten im Königreich Sachse», befand, stürzte es, anscheinend infolge eines Motor schadens, ab und wurde vernichtet; Führer und Fluggast konnten nur als Leichen unter den Trümmern hervorgczogen werden; beide hatten außer anderen Verletzungen Schädel brüche erlitten. Bald nach dem Unglück erschien im Auto mobil eine Militärkommission an der Unfallstelle, um den Tatbestand aufzllnehmen. Die Leichen der Verunglückte», wurden nach der Leichenhalle OberhermerSdorf übergeführt, von »vo aus die Beerdigung voraussichtlich am Freitag er folgen wird. —* Dem Vizewachtmeister Karl Kühne im Feldart.. Regimcnt 68 wurde das Eürenkreirz mit Schwertern ver liehen. — Feldwebel d. R. Bernhard Fickler im Nes.-Jnf.- Ngt. 102 wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klaffe aus gezeichnet. —* Bei der Handelskammer Dresden liegen zur Einsicht nahme für Beteiligte Merkblätter für die Ausfuhr nach Rumänien und eine Aniveisung für die Benutzung der durchgehenden Güterzüge nach Rumänien, der sog. Cannenzüge aus. —* Das Königliche Bezirkskommando erläßt iin amt lichen Teil vorliegender Nummer folgende Bekanntmachung: Am 1. August 1916 können 15- bis 17 jährige junge Leute in dis Unteroffizicrvorschnle Marienberg anfge- nonnnen werden. Unteroffiziere und Mannschaften, die Söhne dieses Alters auf die Unteroffizicrvorschnle schicken wollen, haben diese bis 5. Juli 1916 beim BezirkSkommando zur Aufnahme in genannte Schule anznmelden. Aufnahme- Bedingungen können jederzeit beiin Bezirkskommando be zogen werden. — Ueber Ern teanSsichten 1915 und heute schreibt der halbamtliche „Nachrichtendienst kür ErnäbrnngL- ragen": Das Ernteergebnis des Jahres 1915 mar, abge- ehcn von der Kartoffelernte, aus einer Reihe von Ursachen ehr ungünstig. Die Hektarcrträge erwiesen sich nach Lern Drusch als gering, hauptsächlich infolge zu großer Trocken heit; dazu kam, daß fruchtbare Landstriche »m Olten, durch den Russcneinfall verwüstet, nickt mehr in genügende Kultur genommen werden konnten. Auch »var die Ausdehnung der bebauten Fläche durch Juangrisfnahme von Mooren und Ocdländereien noch nicht so weit vorgeschritten. I», den eroberten Gebieten »var die Bestellung der Felder naturgemäß noch nicht mit genügender Intensität ausge nommen worden. So erklärt sich der bccrächtlichr Ernte ausfall des Vorjahres, und so erklärt sich die Schärfe der Versorgungsnöte, mit denen rvir im Vcrbranchsjahre 1915/16 zu kämpfen hatten. Die neue Ernte bietet dem gegenüber weit günstigere Aussichten. Unvergleichlich viel bester als im Vorjahre sind die Wintersaaten ins Frühjahr gekommen, der Saatenstand ist ausgezeichnet, Wiesen und Kleefelder stehen üppig. Nickt »«eiliger erfreulich ist das Bild, das Gemüseländereien und Obstgärten bieten. Dazu kommt wertvolle Unterstützung durch die Ausdehnung der bebauten Fläche: die urbare»» Moor- und Ocdlündereici» werde», in diesem Jahre wertvolle Getreide , Kartoffel- und Gcmüsezuschüffc liefen» können. Auch die im vorigen Jahr verwüsteten Strichs des Ostens werden normale Saaten- nnd Ernteergebnisse haben: und was die reichen Korn kammern Kurlands nnd Litauens, auch Polen, Belgien und Nordfrankreich bieten können, bedeutet einr »virksame Entlastung des inländischen Areals bei der Heeresversor gung. Vergessen rvir eins nickt: im vorigen Jahre war dis Erzeugung noch nickt gewöhnt an kriegswirtschaftliche Ver hältnisse, hatte fick mit Schwierigkeiten cinzurickten. Manchs Hilfsmittel der Erzeugung, technische wie chemische und