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Der diplomatische Berichterstatter des Daily Telegraph meldet, daß Maedonald bei der Kon ferenz, die er mit den alliierten Hanptdelegicrtcn dec Londoner Konferenz hatte, diesen mitgeteilt hat. das; die Bankiers, insbesondere die amerikanischen, nicht geneigt seien, die für die Inkraftsetzung deS Dnwcsberichtes unentbehrliche erste Anleihe von 4« Millionen Psnnd Sterling ans die Bedingungen hi» zu übernehme», die in dem von der ersten Kommission am Sonnabend verfaßte» Protokoll niedergelegt sind. Die alliierten Minister hätten diese Nachricht mit lebhafter Enttäuschung und einigem Mißfallen ausgenommen. Es sei überhaupt von britischer Seite betont worden, daß der Entwurf des fraglichen Protokolls nur eine Auempfeblnng bedeute, wie dies ja auch in seinem Anfänge ausdrücklich gesagt worden sei. Nach einer lebhaften Erörterung sei beschlossen worden, daß Snowden nnd die alliierten Finanzminister mit den amerikanischen und britischen Bankiers in dieser Frage eine Zusammenkunft haben sollen. Bon mittags bis spät abends hätten die alliierten Finanzminister mit Lamont, dem Gou verneur der Baut von England Norman, Sir Robert KinderSlcy und anderen die von den Bankiers ausgestellten Bedingungen erörtert. Ter französische Finanzminister Clvmcntcl habe mit Mae Kenna zusammen das Frühstück eingenommen. Wie verlaute, habe er mit britischen und amerikanischen Bankiers über künftige Anleihen und Kredite für Frankreich verhandelt. Der Berichterstatter des Tailu Telegraph bezeichnet die eingetrcteue Stockung als ernst nnd meint, die ent schiedene Abneigung der Bankiers, die Anleihe zu unter zeichnen, sei auf die Tatsache znrnckzusühren, daß sie das Protokoll der ersten Kommission für unbefriedigend halten. Sie erachten die bloße Beifügung eines amerikanischen Bürgers zur NeparationSkommission für den Fall eines deutschen Verzuges als einen unzureichenden Schutz für dis KapitalSairleger, da sie der Ansicht seien, daß diese Verein barung in keiner Weise eine unparteiische Mehrheit in der erwähnten Körperichaft verbürge. Sie scheinen zu der juristischen und schiedsgerichtlichen Eignung dieser Kom mission kein Zutrauen zu haben. Offen werde der Art. 4 des Protokolls getadelt, der ihnen in seinem zweideutigen Wortlaut für später die Möglichkeit zu einem Vorwand zur Anwendung von Sanktionen durch die eine oder andere Macht zu bieten scheine. Allgemein gesprochen seien die Bankiers der Ansicht, daß der gute Wille Deutschlands, das in erster Linie Empfänger der Anleihe sei und die notwendige» Pfänder geben solle, für die Anleihe ebenso unentbehrlich sei, wie dus Vertrauen auf Seiten der Kapitalsanlcger, daß das deutsche Guthaben, welches das Pfand für die Anleihe bilden werde, gegen eine plötzliche Aktion von außen her gesichert sei. Einige seien auch über das Eisenbahnproblem und die im Zusammenhang damit ausgestellte» militärischen Forderungen der Alliierten verstimmt. Die Schwierigkeit liege zunächst in der Ungewißheit, ob vor allem die Mächte, Frankreich nicht ausgeschlossen, bereit sein würden, die finanziellen Sicherheiten, welche im Protokoll der ersten Kom mission niedergelegt worden seien, zu verbessern, weiter darin, daß die französische Negierung es äußerst schmierig finden würde, den Finanzleuten auf politischem Gebiete Garantien zuzugestehen, die sie den anderen alliierten Re gierungen verweigert habe. Die Bankier» hielten aber in gleicher Weise daran fest, daß solche weiteren Garantien not wendig seien. Ter Berichterstatter meint, es sei vielleicht bedauerlich, daß Art. 4 gegenüber der Frage separater Ak tionen so zweideutig sei. Gleichzeitig sei ein solcher Fall allerdings außerordentlich unwahrscheinlich, nicht nur mit Rücksicht auf die Aenderung der Stimmung der Alliierten Englands, sondern auch, weil eine Wiederholung der Ruhr expedition unter irgend welchen künftigen Umständen un wahrscheinlich fei. Gleichzeitig sei es schwer denkbar, daß irgend eine Regierung oder di« ReparationSkommifsion selbst eS auch nur wagen würde, sich über den von dem amerikanischen Generalagenten für Reparationen und dem Vertreter der BonSinhaber erteilten Rat hinwegzusetzen, hinter denen doch eine starke moralische und materielle Macht stehe, ebensowenig wie e» Deutschland wagen würde, sich um di« amerikanisch« Finanzwelt nicht zu kümmern. Dee Berichtrrstattrr schließt, di« alliierte» Premier minister würden beute dem Beispiel ihrer Finanzminister folgen und mit den Bankiers wegen eines Ausweges aus dieser Schwierigkeit verhand«ln. Lamont habe gestern abend eine lange Unterredung mit Herriot gehabt, der an die be- kannte Sympathie der amerikanischen Bankiers für Frank- :eich appelliert habe. Anscheinend habe Lamont mit feinen Kollegen sich genötigt gefühlt, die Lag« vom rein kauf männischen Standpunkt aus zu betrachten. Es müßte indessen aufrichtig gehofft wrrden, daß «ine Konferenz, die so gut begonnen habe, durch die finanziellen Schwierigkeiten nicht lange aufg«balten werde. )( London. Bezüglich der Schwierigkeit«», die ent- standen sein sollen hinsichtlich der Unzufriedenheit der Bankier» über den Beschluß des erste» Komitees für die Frage einer deutsch«» Verfehlung, erfährt Reuter, daß dieser Punkt nicht al» ernste Krise angesehen werden kann. In Wirklichkeit bandelt es sich nur um das Wieder- austauchen gewisser Zweitel und Befürchtungen seitens der Bankiers und um den wiederholten Hinweis derselben auf di« Notwendigkeit einer angemessen«! finanziellen Sicherheit für die Zeichner der deutschen Anleihe. Di«se Besorgnisse «erden ielbktverstäudUck Leleitiat werden müssen, und »u diesem Zweck sind daher die Vertreter der Bankier? mit den Finanzsachverständigen heute zu einer Konferenz znsammen- getreten. Während die allgemeine Auffassung über eine eventuelle Einigung optimistisch ist, kann nicht verhehlt werden, daß hinsichtlich dieser Schwierigkeiten die Lage nicht vollkommen geklärt scheint, lieber bis weitere Tätig keit der Konferenz erfährt mau. daß der Unterausschuß des zweiten Komitees im Lause des Vormittags wieder zusammen getreten ist. und mau hofft, daß dieses Komitee beute nach mittag seine» Bericht sertignestellt haben wird. Es ist nn- wahrscheiulick, das; die Konferenz beute eins Bollsitzung ab halten wird, dock kann dies für morgen als sicher angenom men werden. Tiefe Verzögerung bedeutet keine Stockung der Konferenz, sondern ist vielmehr der Tatsuche zuzuschreiben, daß dieser Unterausschuß über einige wichtige Punkte zu beraten hat. Die Aufgabe, die wirtschaftliche Einheit Deutschlands wicderherzustelleu und die wirtschaftliche Räumung des Ruhrgebiets herbeizusühren, ist von so außer ordentlicher Bedeutung, daß sie nicht in wenigen Stunden entschieden werden kann. London. (Funkspruch.) Stach dem Daily Telegraph wird Herriot beute eins Besprechung mit dem amerikanischen Staatssekretär haben. Vormittags werden die Hauptdele gierten mit dem Vorsitzenden der drei Kommissionen be- raten, und nachmittags 3 Uhr wird voraussichtlich die Vollkonferenz zusammentreten, um die Berichte entgegenzu nehmen nnd dir Bedingungen für eine an Deutschland zu richtende Einladung zu beraten, sowie um die Abände rungen zum Protokoll der ersten Kommission in dem von den Bankiers geforderten Sinne zn erwägen. Wichtige Beschlüsse der zweiten Kommission. Paris. (Funkipruch.) Ter Sonderberichterstatter der Agentur HavaS meldet aus London, der Unterausschuß der zweiten Kommission beendete gestern die Abfassung seiner Entschließungen. In dem Dokument werden dir Maß- nahmen festgesetzt, die getroffen werden müssen, nm die deutsche Wirtschaftseinheit wiedcrherzustcllen. Deutschland müsse die notwendigen Gesetze bis 15. August ange nommen haben. Am 1. Oktober müssen sämtliche von der Ncparationskommission in ihrem Beschluss vom 15. Juli enthaltenen Bestimmungen erfüllt sein. Als Gegen leistung für die Annahme der Gesetze werden die französisch belgischen Behörden die innere Zollinie ansheben, ebenso die AuSführungS- und Versnndbewilligungen sowie die Koblen stelle. Die Stenern werden wieder nach dem deutschen System erhoben. Die von den französisch-belgischen Be hörden cingegangenen Abgaben werden als erste Annuität in Ausführung des Dawesplan'eS ungerechnet. Nm ersten Oktober stellen die Micnm und die französisch-belgische Eisenbahnregie ihre Tätigkeit ein. Zur Regelung des Konfliktes wird ein schiedsrichterlicher Ausschuß eingreifen. Er wird Maßnahmen zur Herstellung des endgültigen Frie denszustandes treffen und die Amnestie durchführen. Ta über die Eisenbahnfrage noch keine Einigung erzielt worden ist, wird es Sache der beteiligten Regierungen sein, die Bürgschaften feftzulegen, die sie für die Sicherheit der Ver bindungslinien dec Besetzungstrnppen für unerläßlich erachten. Roch 14 Tage Konferenzdauer. - London. Mit der Einladung der deutschen Dele gation rechnet man in informierten Kreisen nicht vor Donnerstag kommender Woche. Man begründet den Widerstand dagegen besonders mit dec wahrscheinlichen Notwendigkeit einer längeren Fortsetzung der Konferenz. Es ist mit einer weitere» Dauer von 14 Tagen zu rechnen. Der von französischer Seite gemachte Vorschlag, die deutsche Delegation lediglich zum Zwecke der Unter schrift einzuladen, hat keine Aussicht auf Erfolg, denn es würde ein derartiges Verfahren in erster Linie die Begebung einer Anleihe von 800 Millionen erschweren, die eben nicht nur auf Zahlungssicherheit, sondern auch auf dem guten Willen der deutschen Delegation basiert werden müßte. Wenn Deutschland Verfehlungen begeht. Paris. (Funkspruch.) Ueber die Einzelheiten der gestern gepflogenen Verhandlungen berichtet der Londoner Berichterstatter des Quotidien, der der unmittelbaren Umgebung Herriot nahektrht, Thcunis habe gestern abend folgende Formel in Vorschlag gebracht: Wenn Deutschland eine Verfehlung begeht, wird die Repko die Vollmachten einem Ausschuß von fünf Sachverständigen übertragen, die sie selbst unter den 15 dem Komitee Dawes nnd Mac Kenna angebörenden Sachverständigen auswählt. Hiergegen habe Herriot eingewendet, daß diese Lösung darauf binauSläuft, der Repko die Rechte zu nehmen, die der Versailler Vertrag ihr zugewiesen habe. Gestern nachmittag sei eS den Finanz ministern und Bankiers gelungen, neue Bestimmungen in den Grundztigen festzulrgen. Bevor die Repko eine flagrante Verfehlung feststellt, wird sie ein Komitee zu Rate ziehen, dessen Einsetzung TbcuniS vorgeschlayen bat. Wa« die Stellungnahme des Generalagenten fiir die ReparationS- zahlunaen anbelangt, so wäre es für di« ReparationS- kommmton nickt mehr möaltck. hier einzuarrikrtu. Ilm »le WWW Mi ZenWM. Berlin, 23. Juli. Wie mir soeben aus dem Aus wärtigen Amt erfahren, dürst« bei der Entscheidung über die an Deutschland zn richtende Einladung zur Londoner Konferenz ein Schritt der Neichsregieruna bei der eng lische» Regierung von ausschlaggebender Bedeutung sein. Der deutsche Botschafter in London, Dr. Sthamer, batte Gelegenheit, sich mit dem englischen Premierminister Mnc- donald über die Frage der Hinzuziehung Deutschlands zur Konferenz ausführlich zu unterhalten. Dabei wies Dr. Sthamer im Auftrag der Reichsregierung ausdrücklich darauf bin, daß Deutschland ein dringendes Interesse daran habe, direkt zu den Verhandlungen binzuqezogeu zu werden. Eine Unterzeichnung des Londoner Protokolls durch Deutsch land würde schwerlich in Frage kommen, wenn die deutsche Regierung nicht an der Ausarbeitung dieses Protokolls be teiligt sein werde. Nack den bisher in Berlin vorliegenden Informationen erscheint eS ziemlich sicher, daß Verhand lungen mit Deutschland über den Wortlaut des Protokolls zustande kommen. Dementsprechend ist auch die Teilnahme Dr. StresrmannS an der Londoner Konferenz schon jetzt einigermaßen gesichert. Die heutige Vollsitzung zur Einladung Deutschlands. London. (Funkspruch.) Times meldet, daß in der heutigen Vollsitzung außer der Entgegennahme der Berichte der drei Kommissionen auch die Frage einer Einladung Deutschlands erörtert werden soll. Wahrscheinlich wird heute beschlossen werden, Deutschland aufzufordern an der Konferenz als Gleichberechtigter teilzunehmen. ZN WWiMMWer über «le FlmzlW. "Berlin. NeichSfinanzminister Tr. Luther äußerte sich am Dienstag abend vor Pressevertretern ausführlich über die finanzielle und wirtschaftliche Lage des Reiches. Er sah sich zu diesen Aeußerungeu veranlaßt, weil seiner Ansicht nach in großen Schickten der Bevölkerung durchaus irrige zum Teil fantastische Auffassungen über die Finanz kraft dcS Reiches anzutreffen sind. Auf der einen Seite hört man vielfach den Nur, daß daS Reich noch mehr als bisher soziale, kulturelle und wirtschaftliche Aufgaben zu erfüllen habe, auk der anderen Seite wird gefordert, daß in absehbarer Zeit Steuern überhaupt nicht mehr gezahlt werden können. Dissen Auffassungen trat der Minister energisch entgegen. Er meinte, wenn dielen Forderungen Genüge getan würde, dann fei die Gefahr einer neuen Inflation nicht mehr zu umgehen. Im übrigen führte der Minister unter anderen noch ans: Tie NeichSregierung hat Verständnis dafür, daß die Steuerzahlungen vielfach nur schwer zu leisten sind. Sie kann aber ibre Zustimmung niemals dazn geben, daß für einen großen Zeitraum, etwa bis Schluß der Ernte, Steuern überhaupt nicht mehr gezahlt werden. Die Regierung behält sich vor, die Besitz steuer von Fall zu Fall zu stunden, eine Stundung der Umsatz- und Lohnsteuer kann überhaupt nicht in Frage kommen. c> ?r Kassenbestand des Reiches ist nicht mehr so günstig, wie «r noch vor etwa einem Monat war. Eine Reihe von besonderen Einnahmen, die zur Zeit der Stabili sierung beschafft wurden, werden künftig Wegfällen, so zum Beispiel die Rentcnmarkkredite, Gewinn au« der Münz prägung, die Abschlußzahlungen auf die Einkommensteuer 22,23 und die zweivrozentige Abgabe auf Obligationen. Spätestens im -Scrbft dieses Jahres wird das Reich daraus angewiesen sein, seine Ausgaben lediglich durch laufende Einnahme» zu decken. In der Durchführung des Tawesgntachtens, das dem Reiche die so notwendigen Kredite sichert, sieht der Reichsfinauzministcr augenblicklich den einzigen Weg, der uns aus der trostlosen Wirtschafts, läge hsrausführen kann. Die Stelluusrrahme der TeuLschuatioualeu. )( Berlin.' Tie deutschnationale Reichrtagsfraktion hat gestern nach längerer Beratung in später Abendstunde einen Beschluß gefaßt, in dem sie folgende Forderungen an die Negierung richtet: Eine Teilnahme au der Lon doner Konferenz kann nur erfolgen, wenn es sich nickt um Entgegennahme eines Diktates, sondern um Verhandlungen als gleichberechtigter Partner bandelt. Sofortige Freigabe und Rückkehr der Ausgewieseneii. Unverzügliche wirtschaft liche und militärische Räumung des Einbruchs- und Sauk- tiousgebicteS. Wiederherstellung der wirtschaftlichen und administrativen Hoheit dcS Reiches im altbesetztcn Gebiet einschließlich des Eisenbahnnetzes. Sicherung der Anerken nung, daß die Fristen für die Räumung mit dem 10. Januar 1920 zu lausen begonnen haben. Sicherung gegen zukünftig« Sanktionen. Keine Anerkennung von Forderungen, die gegen die Würde und Unabhängigkeit Teiitjchlands ver stoßen und Widerruf des der Wahrheit widersprechenden Schuldbekenntnisses. Der Beschluß erklärt, daß die Deutsch nationalen sich mit allen Mitteln Abmachungen widersetzen werden, die ihren Forderungen nicht entsprechen. Verheerende Unwetterkatastrophe. Das Dors Jels in Schleswig ist von einer riesigen Windhose heimgesncht worden, .welche die Dächer von Häusern abdeckte und durch di« Luft wirbeln ließ. Ein Karussel, das im Dorf« stand, wurde auf ein entfernt liegendes Bauernhaus geschleudert, dar mit furchtbarem Krach zusammenbrach. Viel Vieh ist erschlagen worden. Meuschealebe« sind glücklicherweise nickt »u beklage«.