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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192612270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19261227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19261227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-27
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1926
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Armee besteht danach au» » «rmeekLrp» »uje2-S Dtw-. sione« und überbie« au» de« Milttärkommando» vonStzt- U« und Sardinien. Da» 4. «rmrekorp« von Verona mit vv-«, und Venedig besteht au» » Divisionen. da» ö. von Triest mtt Udtu«. Gürz und Pola au» 4 Dtvtstonen. Di, Zahl der Militär-Ergänzungtbezirk« bleibt u,t« b»»her 14». Di- Fran« der ReichStan»»»! «beruf»», »or de» IstJe« «uar. Der „Montag-Morgen" erführt au» parlamentarischen «reisen Reich»tas»vr«std«nt Lvbe soll« von sozialdemokrL- ttscher Seite zur Einberufung de» Reichstag» vor dem 1». Januar »Meck» veschleuniauna der Regierungsbildung aus- grfordert «erden. - - . «eueralftreikdrohnna im polnische« KoHlmGertzbcm. Di« im Kohlenoergbau beschäftigten Arbeiter habe« den Schieds spruch der SchlichtungSkommiflion, der eine achtprozenttge Lohlrrrhühuua vorsah. abgelehnt und der Regier««» mitae- teilt, daß sie i« Kalle der Nichtberücksichtigung ihrer Korb«, rungen den Generalstreik im «ohlenbergbau proklamieren «ürdev. Die belaische» «ozialtst.» sstr Regiernngsb-teili»««». Der Songretz der belgischen Sozialisten hat sich nach lange« Beratungen für die Teilnahme an der Regierung ausge sprochen, unter der Bedingung, datz eine Einigung über da» Regierungsprogramm erzielt werden könne. Ein Partet ausschutz soll dieses Programm ausarbeite» und von den Kreisverbünden prüfen lasse». Der Kongreß stellte folgende Korderungen aus: Gründung einer nationalen Gesellschaft sür den Köhlenbergbau unter Mitwirkung der Arbeiter, fer ner Verminderung der militärischen Ausgaben und der Dienstzeit. Dr. Seipel Über die «nschlutzsrage. In einem Weth- nachtSartikel im „Münsterischrn Anzeiger" beschäftigt sich der österreichische Bundeskanzler Dr. Seipel mit der Änschlutz- frage. Er führt dabei u. a. auS: Im Verhältnis Oesterreichs zu Deutschland überwiegt, wie mir scheine» will, hüben und drüben eine vertiefte, eine organische Ausfassung vom Zu sammenleben beider Staaten, das Interesse an staatsrecht lichen Formen. Die KriedcnSverträgc non Versailles, St. Germain und Trianon haben das Nationalitätsprinzip in die Welt kinauSposaunt, dieses Prinzip aber ost selbst in sein Gegenteil verkehrt und daher eher zur Verhetzung als zur Versöhnung beigetragcn. Zur Gegenwirkung wäre nun mehr nach dem Eintritt Deutschlands der Völkerbund be rufen, der bei einer entsprechenden Berücksichtigung des Grundsatzes des Christentums auch befähigt wäre, den Ge danken der Gesamtmenschhcit wieder aufzunrhmen und durch- znführen. Bis dahin aber ist mit den gegebenen Machtver hältnissen zu rechnen. Vor allem aber wird man sich kulturell suchen und finden müssen. Ei« Dementi Calouders. Der Präsident der Gemischten Kommission, Calonder, ermächtigt das WTB. zu folgender Richtigstellung: Erst nach der Abgabe meiner Erklärung vom 24. 12. kommt mir die Nummer 2KS des Oberschlcsischen Kurier die darin enthaltene Darstellung, als ob ich von dem Vorgehen Les Herrn Landrats Lukafchck gemutzt hätte, ist selbstverständlich völlig unrichtig. Ich kann nur bedauern, datz solche Auslastungen, von denen jedermann ohne weiteres misten mutz, datz sie der Wahrheit nicht entsprechen können, durch die Presse verbreitet werden. pübltk ein Dekret zur Unterzeichnung vorgelegt. dmcch sta» der Posten des Gouverneurs für die Festungen velfört, Metz, Toul und Verdun wieder hcrgeftellt wirb. Ein fünfter Festungsgouverneur soll demnächst für Mutztg im Elfatz er- icmnt werden. Mitzgltickter Mord«uf»l«g «»» de» Präsident«« von earagua. Zwei Bewaffnete griffen de» Präsidenten Dia», als er im Wagen nach seinem Amtssitz zurückkehrte, mit Dol- chen an. Der Präsident blieb unversetzt. Sein Kutscher, der ihn schützen wollte, wurde durch Dolchstiche furchtbar ver- slümmcl. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Begnadigung eines politische« «erbreche,» in Oesterreich. Der zu längerer Kerkerhaft verurteilte Jawarek, der seiner zeit auf Bundeskanzler Seipel einen Revolveranschlag ver übt hatte, ist nunmehr begnadigt worden. Verhaftung Lfikqs i« Budapest. Wie dir Blätter berich ten. verhaftete die Polizei den Arbeiter Emmerich Efik«, der zur Zeit der Räte-Diktatur Volkskommissar-Stellvertreter war und seit mehreren Jahren wegen Verübung verschie dener Verbrechen steckbrieflich verfolgt wurde. Vor meh reren Monaten kehrte er heimlich aus Wien zurück und hielt sich unter salschem Namen in Budapest auf. Zu gleicher Zeit ist iu Steinamanger ciu zweiter Kommunist namens Johann Mvdam verhaftet worden. Wie verlautet, batte es Modam unternommen, Briefe und verschiedene Pläne de» Bcla Khun aus Moskau nach Ungarn zu bringen. Zwischenfall im russischen Konsulat in Paris. Im russi schen Konsulat in Paris hat Sonnabend vormitag ein 4ll Jahre alter russischer Staatsangehöriger Steine gegen da» im Konsulat hängende Bild Lenins geworfen. Das Kon sulat übergab den Täter, der erklärte, früher in Diensten des Großfürsten Boris gestanden zu haben, dem zuständigen französischen Polizeikommissariat. Französisch-spanisch« Zollverstäudiguug. Durch den Ab schluß eines HandclszusayabkommenS vorn 15. August waren in der Auslegung verschiedener Bestimmungen zwischen der französischen und der spanischen Regierung Meinungsver schiedenheiten entstanden. Zahlreiche sranzösischc Waren waren an der spanischen Grenze deshalb sestgchalten worden, weil der von Spanien verlangte Zoll höher war, als die französischen Exporteure kalkuliert hatten. Nunmehr ist eine Verständigung zwischen Paris und Madrid in der Richtung zustandcgckoinmen, daß Spanien sich mit der Wiederherstel lung des früheren status guo einverstanden erklärt, sodatz die französischen Waren weiterhin sür die Einfuhr nach Spanien die bisher bewilligten Zollcrmätzigungcn genieben. Weiterhin ^icnsnrerschwernng für die denlsche« Zeitun gen im Mcmclgcbiet. Die Zensur der memcüändischen Presse dauert weiterhin an. Das Memcler Dampfboot wies in seiner Weihnachtsausgabc große Zensurlücken auf. Tic mcmclländischen Abgeordneten, die am Montag nach Kowno zu persönlichen Vorstellungen bei der Regierung reisen woll ten, haben ihre Reise aufgegcben, auf die Nachricht hin, datz der neue Ministerpräsident Woldemaras bereits für die nächsten Tage seinen Besuch in Memel angckündigt hat. Einstellung des Schiffsverkehrs aus der unteren Donau. Die Eisuerhültnissc aus der unteren Donau zwingen die Schissahrtsgescllschastcn, den regelmäßigen Personen- und Güterverkehr aus dem Strome einzustellen. Der Hafen von Konstanza am Schwarzen Meer soll sür die unterwegs be findlichen Schilfe sreigehaltcn werden. Hoftrauer in England aus Anlaß des Todes des Kaisers »o« Japan. Anläßlich des Todes des Kaiser von Japan ist eine dreiwöchige Hoftrauer angcordnct morden. Alle Schiffe -er britischen Marine haben Halbmast geflaggt. Reue Armeegliedcrung in Italien. Popolo d'Jtalia veröffentlicht die neue territoriale Armee-Gliederung. Die graphiereu. Mir scheint beinahe, datz Sie ihn den Aerger^ entgelten lassen wollen, den Sie über irgend etwas anderes empfinden/' „O, ich wüßte nicht, worüber ich mich hätte ärgern «ollen/' gab der Franzose giftig zurück, unbekümmert um die mahnenden und unwilligen Blicke, die Frau von Heyden ihm zuwurf. Und cs hätte vielleicht nur noch einer weiteren Bemerlu.g des Geheimrats bedurft, um einen recht un erquicklichen Wortwechsel hccaufzubeschwören, wenn nicht Erika d-rc Situation die peinliche Spannung genommen hätte, indem sie, gegen Holmstetten gewendet, in ihrer munteren Weise sagte: „Wir Haden beschlossen, hier am Lande zu dinieren. ! Das Hotel heißt Hotel de l'Univers — nicht wahr, Herr Baron! Großpapa bittet Sie und den Kapitän, uns das Vergnügen Ihrer Gesellschaft zu machen. Dos Boot kann also zur „Aphrodite" zurückfahren und uns um acht Uhr hier abholcn. Wenn der Kapitän zum Landungsplätze zu rückkehrt, haben Sie wohl die Freundlichkeit, es ihm auszu richten, Herr von Holmstetten!" Herr von Sylvander hatte dem Geplauder feiner Enkelin mit erstaunter Miene zugehört: denn von all diesen Dispositionen, die er getroffen haben sollte, erfuhr er jetzt .zum ersten Male. Aber er hatte nicht die Gewohnheit, einen Atemlosen Spaß zu verderben. „Ganz recht," sagte er lächelnd. „Du verstehst dich so wunderbar auszudrücken, Erika, daß man seine Gedanken kaum micdercrkennt, wenn du es übernimmst, ihnen Worte zu verleihen. Jedenfalls freue ich mich, so vernünftige Ent schlüsse gefaßt zu haben. Und ich denke, wir können uns jetzt direkt zum Gouverneur begeben. Einer dieser schwarzen Herren wird wohl die Freundlichkeit haben, uns den Weg . zu zeigen." Während er sich seiner Kenntnis der arabischen Sprache " bediente, uni aus fünfzig vorhandenen Bewerbern einen auszuwählen, der Halbwegs vertrauenswürdig schien, er teilte Heinz der Bootsmannschaft die nötigen Weisungen im Sinne des von Erika kundgegebenen Programms. Und Frau von Heyden, da sic wahrnahm, daß die Aufmerksam keit des jungen Mädchens vollständig durch die neue und fremdartige Umgebung in Anspruch genommen war, be- , nutzte die Gelegenheit, um dem Baron de Beauregard eine sehr ernst gemeinte und sehr eindringliche Strafpredigt ! zu halten. „Mein Gott, so nimm dich doch endlich zusammen!? , sprach sie leise auf ihn ein. „Durch den augenfälligen Eifer, j mit dem du beständig auf die unsinnigsten Borsichtsmaß- regeln bedacht bist, wirst du schließlich noch alles ver derben. Und nun höre mich an! Gegen fünf Uhr werden : wir wahrscheinlich alle in, Hotel versammelt sein. Dann ! nutzt du dich unbemerkt oder unter irgendeinem Vorwande fortzustehlcn wissen. Ein paar hundert Meter vom Hotel aus nach links liegt die Elefanten-Moschee. Dort triffst du Abdullah, den ich hier bereits gesprochen habe und auf dessen Pünktlichkeit man Häuser bauen kann. Wenn die Umstände es erlauben, werde ich dir folgen. Du aber mußt jedenfalls hingehen, auf welche Art auch immer man Sich zu halten versuchen mag. Und nun, noch einmcU: Dein Gedanke, die Expedition heimlich durchzuführen, ist kompletter Unsinn, und wir werden unmittelbar vor dem Hafen Schiffbruch leiden, wenn du darauf beharrst. — Ah, sehen Sie nur, Fräulein Erika, wie meisterhaft Ihr Großpapa diese spitzbübischen Burschen zu behandeln ver steht. Ganz in seinem Element aber werden Sie ihn erst sehen, wenn es gilt. unsere Karawane zusammenzustellen Filmschau. U.-T.-Lichtfpie le iGocthestr. Ei: „Frauen der Lcidenschaf t". Schicksale berühmter Frauen und Kurti sanen. 1. Clrv de Merode. lDie Tänzerin Sr. Maje- , Darin kömmt ihm unter allen Gelehrten Europas sicherlich keiner gleich." In liebenswürdigster Unbefangenheit hatte sie mitten aus den» ernsten Gespräch mit Beauregard heraus diese Worte an Erika von Sylvander gerichtet, die sich vor Ent zücken über diese ihr ganz neue und märchenhafte Welt gar nicht zu lassen wußte. Dann folgten sie allesamt dem sich stolz in den Hüften wiegenden Neger, auf den die Wahl des Geheimrats gefallen war. Weder Herr von Sylvander, der im Gespräch mit dem Führer Gelegenheit genug hatte, seine Kenntnisse arabischer i Kehllaute aufzufrischen, noch Beauregard und Frau von ! Leyden, die sich aufs neue in eine leise, angelegentliche Unterhaltung vertieften, hatten jetzt Augen und Ohren für , andere Dinge. So konnten Heinz und Erika, die den Be schluß des kleinen Zuges machten, noch einmal miteinander reden, ohne das sonst so scharfe Lauscherohr der schönen Witwe fürchten zu müssen. „Wissen Sie, warum wir überhaupt hierhergekommen sind ?" fragte die Enkelin des Geheimrats, indem sie einen Blick nach rückwärts auf den Gürtel winziger Inselchen warf, der die große Insel von Massauah vom offenen Meere abschließt. „Der Baron de Beauregard hat es uns in Marseille mitgeteilt," erwiderte Heinz, den es befremdete, daß das freudige Interesse an ihrer Umgebung mit einem Male ganz ' und gar aus Erikas Zügen verschwunden war. ! „Uns ?" wiederholte sie. „Wer außer Ihnen ist das ge- wesen, dem er sein Vertrauen schenkte?" „Er beschied den Kapitän, Herrn Tack und mich in seine Kabine, um uns, wie er sagte, in den Plan und Zweck seines großen Unternehmens einzuweihen." „Und was hat er Ihnen darüber erzählt?" ! „Er erzählte uns eine merkwürdige Geschichte von einer römischen Expedition gegen die Sadäer, von einem Sturm im Roten Meer, einem Schiffbruch, einem unge heuren Schatz, der irgendwo in der Wüste vergraben wurde, von der Vernichtung des römischen Heeres und von der Entdeckung des Ortes, an dem der Schatz zu suchen sei." l »Sagte er Ihnen auch, wodurch diese Entdeckung er- ! t g „Ich erinnere mich dessen nicht mehr genau." „Nun, so will ich es Ihnen Mitteilen. Cs handelt sich uni einen von einem Griechen geschriebenen Papyrus, der zufällig in einem alten ägyptischen Grabe gefunden wurde." „Ich weiß wirklich nicht mehr, ob Herr de Beauregard auch davon zu uns gesprochen hat. Jedenfalls aber hatte ich den Eindruck, daß er selbst von der Wahrhaftigkeit . seiner Erzählung durchaus überzeugt war." „Das ist es ja eben," sagte Erika wie in plötzlich aus brechendem Zorn. „Sein Benehmen ist tadellos — es bietet nicht die geringste Handhabe, ihn der Unwahrhaftig keit zu zeihen. Und doch hege ich die feste Ueberzeugung, daß er Verrat im Schilde führt. Ich habe den Versuch gemacht, auch meinen Großvater von seiner allzu sorglosen Vertrauensseligkeit zurückzubringen; aber es ist mir nicht gelungen, weil ich nicht den allergeringsten Beweis bei- bringen kann, der meinen Verdacht zu rechtfertige» per- möchte. Baron Beauregard hat sich noch nie auf einer Lüge ertappen lassen, die man ihm beweisen könnte. — Hat er Ihnen übrigens auch gesagt, warum Frau von Heyden und ich an der Expedition teilnehmen?" „Richt eigentlich. Ich erinnere mich nur, daß er ein mal, al» Karitän Stumpf, der Sie ja noch nicht kannte, an jenem ersten Tage seiner Unzufriedenheit darüber Aus ¬ mutz, die Elevin in »«; PaHettjchvle »Ke -roste« Oper tu Wtt«. Vet th«» wohnt Axel sundmall, ä» ausländischer Student der Rechte. Zwilchen den detden tswge« Leude» hat sich «ine innige Freundschaft entspanne«. Der König rin«, benachbarten Landes hat inkognito «inen Ausflug nach Pari» gemacht, vet einewAbetzbbuwmel kommt er mit seiner B< glettuua »uw Motzt Mart«. In einem -ppobrom sehe« st« dem lustige« und übermütige« Treiben zu. . Auch Cleo und Axel find dort. . Cleo ist «tue der übermütigsten. Beim Kamps um de». PreiSrtua greift Cleo daneben und fliegt kopfüber dem König auf den Schoß. Dieser stellt sich al» «>« Herr Duböi» vor. Am nächsten Abend besucht der König die Oper. Dort interessiert ihn natürlich am meisten die Gar derobe der Balletteusen, und plötzlich steht er, vom Anten- bantenaefolgt, Cleo gegenüber. Cleo ist natürlich sprachlos, ihren Bekannten von gestern, Herrn Dubois wiederzusehen. Sie eilt »um Entsetze« de- Intendanten ihm entgegen und »«handelt -en König wie einen alten lieben Bekannten. Di« Anmut Cleos zieht den König in ihren Bann. Nach Schluß der Vorstellung erwartet, wie jeden Abend, Axel seine Freundin Cleo, aber mit Entsetzen bemerkt er, daß sie in eine königliche Sauipage steigt, während ihm der Portier ei» paar Zeilen von Cleos Hand reicht, worin sie ihm mitteilt, baß ihr ltebrr Bekannter Herr Dubois der Kt>nig fei, und datz sie eine Einladung von diesem zu pinem Souper nicht abzuschlagen wage. — Eines Abends während st« auf der Bühne tanzt, sieht Cleo in einer Loge den Jugendfreund. Die will und muß Axel sehen und sprechen. Beide kommen in ihrem prachtvollen Heim zusammen. In ihrer über schwenglichen Liebe zu Axel bemerkt sie dessen Reserviertheit nicht und geht sogar so weit, daß st« den König nicht empfängt. Sie fällt in Ungnade, aber dies bedeutet ihr nicht», glaubt sie doch in Axel Sen Mann gefunden z« haben, den sie für da» ggnze Leben hat. Tagelang schon hat Axel nichts mehr von sich hören lasten. Da macht sich Cleo in ihrer Verzweiflung auf und fährt in feine Hotelwohyung. Sie glaubt sich geirrt zu haben, denn dort im Zimmer empfängt sie eine junge schöne Frau, und dort auf dem Teppich spielt ein entzückende» kleines Kindchen. Es ist Axels Frau, — eS ist Axels Kind. Fertig mit der Welt wankt Cleo aus dem Zimmer. Nie wie- der hat sic Axel gesehen, weil sie selbst die Brücken zur Ver gangenheit abbrach und hinauSzog in die Welt, um ihrer Kunst zu leben. — Zweitens. Prinzessin Chi man Die Milliardärstochter Clara Warb hält ganz Newyork in Aufregung. Jeden Tag vollführt sie einen andern übermütigen Streich: so z. B. alarmiert sie glattweg die Ncwnorker Feuerwehr, um ein paar kleine BallvnS. die sich im Telegraphendraht verfangen haben und einem kleinen armen Mädchen gehören, herunter zu holen. Uebermut ist es airch, daß sie-ohne Besinnen dem Wunsche ihrer parvevii- ertigen Mutter »aÄkommt und den schon etwas ältlichen Prinzen Cbiman heiratet. Während der Hochzeitsreise auf dem Salondampfer, der das junge Paar nach Paris bringen soll, lernt sie den auf dem Dampfer mit seiner Kapelle kon zertierenden Zigeunerprimas Rigo kennen. Rigos Tempe rament und sein exotisches Wesen haben es ihr angetan, und sic versteht eS, ihm ihre Pariser Adresse in die Hand zu spie len. In Paris, umgeben von Glanz und Reichtum, weiß sic cs einzurichtcn. mit Rigo zusammenzukommen. Langsam unterliegt sic dem Einfluß des Zigeuners, dem nur darum zu tun ist, ihr Geld zu habe». Sie läßt alles im Stich, slieht mit ihm und cö beginnt nnn ein Leben der Ausschweifung und der Sinneslnst . . . Sic kommt schließlich wieder in Newvork an, als ihre Mutter im Sterben liegt. Noch ein mal will die Tochter die Mutter sehen, doch die Sterbende weist sie zurück, sie hat kein Kind mehr. Ihrer Sinne nicht mächtig, taumelt Clara durch die Straßen: au einer Laterne bricht sic itcrbcud zusammen. druck gab, daß auch Damen an Bord sein sollten — daß Beauregard damals sagte, ohne Ihre Teilnahme würde die Ertsdition wohl überhaupt niemals zustande ge kommen sein." „Und er hat damit nur die Wahrheit ges rochen. Wenigstens soweit es sich um Frau von Heyden handelt, die nach meiner Auffassung hier die eigentlich entscheidende Rolle s, ielt. Was mich betrifft, so bin ich nur mitgekommen, w il ich nicht wollte, daß mein Grozvater sich allein in dies abenteuerliche Unternehmen stürzen sollte. Das heißt: allein unter lautet Fremden, für deren Pläne er sich mit einem nicht geringen Teile seines Vermögens engagiert hat und denen ich nicht weiter traue, als ich sie sehe. Unter anderen Umständen würde mir diese Reise ja eine Quelle des köst lichsten Vergnügens gewesen sein. Und mein Großvater hatte mir auch schon vor zwei Jahren versprochen, daß wir.diesen Winter in Oberägypten zubringen würden. Da lernte er unglücklicherweise im bayerischen Gebirge, wohin man ihn zur Jagd eingeladen hatte, durch diese Frau von Heyden den Baron de Beauregard kennen. Und sobald er nur von dem unglückseligen Papyrus gehört hatte, war es um seine Ruhe geschehen. All seine Begeisterung für archäologische Forschungen loderte wieder in Hellen Flammen auf, und die beiden Berschwörcr konnten mit ihm anfangen, was ihnen gefiel." „Sollten Sie da die Willensschwäche Ihres Herrn Groß- vaters nicht doch für größer halten, als sie es wirklich, ist?" wandte Holmstetten ein. „Ich glaube heute die Wahr nehmung gemacht zu haben, daß der Geheimrat sich do, wo sie nicht niit seiner eigenen Ueberzeugung überein stimmen, den Wünschen des Barons auch recht entschieden zu widersetzen vermag." „O, das will nicht viel sagen. Denn es ist eigentlich gar nicht so sehr der Baron, den ich fürchte, als diese Frau von Heyden, die ich, wie gesagt, für die Urheberin und die Seele des ganzen Unternehmens halte. Ich habe Len Eindruck, daß Beauregard den Papyrus nicht, wie er sagt, selbst erworben, sondern daß er ihn erst von ihr oder Lurch sie erhalten hat, und daß der Plan der Expedition in allen Einzelheiten ihrem erfinderischen Kopfe entstammt. Auch das scheinbar zufällige Zusammentreffen in den baye rischen Bergen war ohne allen Zweifel von langer Hand vorbereitet. Und alles Hatte sie so geschickt arrangiert, daß es klappte wie in einem Theaterstück. Mein Großvater war ja vielleicht der einzige Mensch auf der ganzen Welt, der ihnen zur Verwirklichung ihrer Pläne verhelfen konnte. Denn er hatte nicht nur Interesse genug für die Alter tumswissenschaft, um der Idee ein« in feinem Ausgange so zweifelhaften Unternehmens Geschmack abzugewinnen, sondern er besaß auch die gewaltigen Mittel, deren es für die Ausführung bedurfte. Natürlich batte Frau von Heyden meinem Großvater kein Wort von der Sache erwähnt, bis eine» Tages auf dem Schlösse, dessen Gastfreundschaft sie beide genossen, „ganz zufitllla" der Baron de Beauregard austaucht«, in dem sie angeblich einen oberflächlichen Be kannten au» den Zeiten ihres Aufenthalt» in Kairo be grüßte. Aber ich möchte meinen Kopf darauf wetten, daß es sich zwischen den beiden nicht um eine oberflächlich* sondern um eine sehr intime Dekanntschast handelt, um «ine Bekanntschaft, die wahrscheinlich schon ziemlich ost ist. Ich habe mir das alle« ja nur au» zufälligen Wahr- nehmuügen und Beobachtungen zusammengereimt, aber ich halt» es nichtsdestoweniger für ganz sicher. Und ich weiß auch, daß die beiden in eintr beständigen Furcht sind vor etwas, wodurch ihre vläne nock im letzten Luaenbllct v-e.
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