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veessMWkNN- HDostmß UM EoUUtO- VOrMttta- 11 211 iM HHEezertjOal AM WtätzttftßSl AuBÜÄßvzspalaste« MUH hkrtei '»«de« »Kd« »«Btt« zNtzttttcher ousWärtt»« Kkie-ervektzäntz» «MUkKt, etzenfv hMt Hk. Majefitzt d« Mm- sei« Erschein« für den »mim, d« Hanpversanun- Km- in »«»ficht -Britt. Oer Berttetertag »er sächsisch« Grenadier »eretn« findet «M 21. di»-S.Grptm,d« in Plsn« ft-tt. — Dir Ver-leich-verhandlun-en Rvischen Aröettgeöem und Arbeitueßmeru i« Vaug«v«-r find in -an» Sachsen an d« Höh« der Lohnforderungen gescheitert. — Betreff« de» Wahltermtn» in Zschopau- Marienberg meldet da» «Nnnab. Wocheubl.': .wir find in d« Lag», auf da» bestimmtest« mttteilen zu können, da- nach vorläufigen, Erörterung»»» di« Wahl -«eit» i» VNod« stattfiudet." — Die für den «eich»tag»»tahllrei» Marienberg-Zschopau von der Nationalen Arbeiterschaft oorgefchlageu« Kandidatur de» Herrn Pastor Nicht« in Kvntg»waldo ist dem Bernchmen nach fo«o-l von d« Fortschrittlich«« volt»part«t wt« auch von d«n National- liberale« abgelrhnt morden. E» find Berhondluugeu d«ld« Parteien tni-au-e, fich auf einen anderen geeigneten Kan didaten »u einigen. — Fensterbriefe nennt man öekanntNch Vriefe, deren Umschläge die Adresse de» Briese» nach außen durch- fcheiaeN lasten. Die Industrie hat nun nruerding» auch Umschläge hergestellt, die ganz au» durchscheinendem Papier bestehen. Da» Reich-Postamt hat jedoch entschieden, daß Briese mit derartigen Umschlägen zur Bersendung durch die Post nicht zugelassen werden können. Solch durch- sichtige» Papier nimmt die Stempelfarbe schlicht oder gar nicht an. Auch ist e» schwer, aus solchen Umschlägen dienst liche Vermerke anzubringen, wt« st« notwendig werd««, wenn die vestrllung nicht ohn« weitere» gescheh«» kann oder unmöglich ist. Es handelt fich hierbei um vermerke über die Nachsendung, die Rücksendung, die Unbestell- barkeit usw. * Sröba. Im Direktion»zimmer de» hiesigen Eisen werke» wurde gestern 15 Arbeitern der Firma, die dreißig Jahre und länger in der Fabrik beschäftigt find, im Bei sein de» Herrn Eenrraldirektor» Kommerzienrat Dr. ing. Hallbauer und mehrerer Werksbeamten durch Herrn Ge heimen Regierungsrat Amtshauptmann Dr. Uhlemann das tragbare Ehreuzeichen für Treue in der Arbeit feterlichst überreicht. Die Dekorierten find di« Herren Ernst Dorn, Carl Würdig, Hermann Zimmermann, Carl Feister, Her mann Hofmann, Franz Hentschel, Ernst Weder, Moritz Wachtel, Hermann Lindner, Karl Rotzberg, Hermann Nttzsche, Georg Büttner, Karl Hänsel, Bernhard Jentzsch, Franz Riedel. Strehla. Tie vor kurzem auf da» eifrige .Bemühen des Herrn Baron von Byern auf Borna hin hier ge gründete Bezugs- und Absatzgenossenschaft findet in hie siger Gegend so fruchtbaren Boden, daß sie bereits heute 100 Mitglieder zählt. Zöschau. Bei Gelegenheit der Tanzmusik im hie sigen Gastlokale kam es zu einer Schlägerei zwischen den Knechten Richard B. von hier und Fr. K. aus Krekna, wobei ersterer mit einem Ringe derart auf den Kops geschlagen wurde, daß das eine Auge sofort zuschwoll und das Blut aus einer Wunde an der Schädeldecke herabrann. Wellers Walde. Vorigen Sonnabend, kurz vor Mitternacht, entstand unter den am hiesigen Rittergute beschäftigten polnischen Arbeitern eine gefährliche Raufe rei, bei welcher das Messer eine große Rolle spielte. Es wurde der Arbeiter Szcutlarck durch Schläge mit einem zugeklappten Messer verletzt. Tie Uebeltäter wurde« dem Oschatzer Amtsgerichtsgefängnis zugefährt. Lommatzsch. Im Krankenhause zu Riesa starb am Freitag Herr Viehhändler OSkar Zieger, Stadtverord neter von Lommatzsch und seit Jahren Kommandant der Lommatzscher priv. Schüßengesellschast. Ferner erlag am Sonnabend Herr Ratsregistrator Gustav ReisauS einem längeren Lungenleiden. — Aus seiner Landesreise durch die Lommatzscher Pflege wird Seine Majestät der König am 27. Juni 1910, im Kraftwagen von Villa Wachwitz kommend, 8,85 Uhr vorn», in Zehren eintreffen, wo Be grüßung durch die Gemeinden der Gegend (Pfarrbezirke Zehren, Boritz und Zabel/ Militärvereine von Zehren, Bahra-Boritz, Zadel-Diera, Ockrilla und andere Vereine) stattfindet. 9,05 Uhr Abfahrt von Zehren und Weitersahrt nach Lommatzsch. 9,20 Uhr Ankunft in Lommatzsch, zu nächst am Kriegerdenkmal) dann Begrüßung durch di« königlichen und städtischen Behörden, die Vereine und die zahlreichen Gemeinden des AmtSgerichtSbezirkeS Lom matzsch — darunter die Militärvereine Lommatzsch 1, Albertbund, Staucha und Lcuben und sonstige Vereine — ans dem Markt. Besuch der Kirche bei Orgelspiel. Von da Fahrt mit Automobil zur Glasfabrik von Carl Menzel nnd Söhne. 10,25 Uhr Weiterfahrt nach Nimtitz. 10,40 Uhr Ankunft in Nimtitz, Besichtigung des Gehöftes, ins besondere der Pferdezucht, des Gutsbesitzers und Bor- schußvereinSdirektors Dietrich. 10,55 Uhr Weiterfahrt. 11,00 Uhr Ankunft aus Rittergut Leutewitz. Begrüßung durch die Rittergutsherrschaft, die Gemeinden und Ritter güter der Nachbarschaft, Militärverein Leippen-Ziegenhain usw. Besichtigung der landwirtschaftlichen Einrichtungen (Herstellung des Saatgutes für die Spczialsorten von Leutewitz iu Weizen, Hafer und Rüben), des Rinder- stalleS, der Schafzucht, dann kurze Ruhepause. 12,00 Uhr Frühstück, angeboten von Herrn Geheimen Oekonomtecat Steiger als Besitzer bez. seinem Sohne, Rittergutspachter Adolf Steiger. Neuer Anbau bei'Moritzburg. Bei einem schwe« ret» Gewitter, das sich Sonntag in den Mittagsstunden über unsere Gegend entlud, schlug der Blitz unweit des Restaurants „Waldfrieden", in dessen Gartenhalle sich eine Gesellschaft von etwa 20 Personen befand, in ein« der höchsten Fichten und zersplitterte dieselbe von oben bis! unten, ohne den Baum zu Fall zu bringen und einen daran in der Ritte befestigten Starkasten zu vernichten. Bon dex Gartenhalle aus beobachtet, hatte dex Blitz die Gepalt ein« Kugel. Die Gesellschaft »vor natürlich durch de« fiuEMnrsÄ'Schla- aus» äußerst« erschrocken. weinbtzDI«. Borgest«« wend ertrank bet«» Baden tu der ««eröffneten Badeemstalt de» Epitzgrundrestau- rants der st« W.Lebeir»jahre stehende Steingutmcheiter Fritz Gätzisch. Et« Herzschlag dürste den Bedauernswerten aetrotie»» stabe«. "«etße«. MUtVvch. d« 15. Iu«, 1010. «ach- ««Uta-« »/tz4 Ahr findet stn Hotel Hmasturg« Hch di« konstituiere«»« Hauptversammlung de» Verein» für ländlich« wo-lfahrt»pfle-e tu der AmG-muttmannschast Meißen statt. * Dreäde«. Sein« Majestät der König unten»«-« var-est«« mit sei»«« 5 Söhnen «t«e Automosttlfichrt «ach der Äßüitz Und besucht« di« dortig« Sektkellerei .Bussard", Inhaber Gustav Scholz. Nachdem die hohe« Herrschaften daselbst zu Abend gespeist und sich Mer da» Geboten« sehr anerkennend aubgefproche« halten, wurde die Nvcksahrt nach der Residenz ««getreten. »Dreisten. Der Neubau der blngufiuttrücke soll in zwei Moaate« beendet sein. Jetzt ist man mit der Herstellung der beiderseitigen Zufahrtbstraßm beschäftigt. Di« neue Brücke ist in d« Mitt« etwa» höh« al« die ab gebrochen«, um der Schiffahrt auch bei Hobe« wafserstande sicher« Durchfahrt zu gestatten und unterscheidet sich darin von den übrigen geradlinigen Drebdner Brücken. Dl« Zu- fahrtsnrege erhallen daher auch, zumal da» beiderseitige Terrain etwa« ttef liegt, eine nach der Mitte der Elbe ansteigend« Lage. In der Neustadt ist der dem Blockhaus« gegenüberliegende Fußweg an die dort stehenden Gebäude angerückt worden, so daß die Fahrstraße wesentlich breiter wird. * Drebden. Nachdem in de« letzten Jahren durch die Opferwilligkeit verschiedener Privatpersonen und Ver eine öffentlich« Bibliotheken entstanden find, hat auch die Stadlgemeinde eine sogenannt« Zentralbibliöthel geschaffen, deren Benutzung jedem über 16 Jahre alten Einwohner unentgeltlich gestattet ist. Nur sür die Ausstellung von Lese- oder Jahreskarten find 5 bez. 10 Pfg. zu entrichten. In verschiedenen Stadtteilen find Ausgabestellen für Bücher vorhanden, die Zentralstelle selbst befindet fich Waisenhaus straße in demselben Grundstück, in welchem dt« schon längere Zeit bestehende Lesehalle Aufnahme gefunden hat. Dresden. An der preußisch-österreichischen Grenze bei Ratibor wurden am Sonnabend zwei Handlungs gehilfen, Klenner und Lehnert, beide auS Dresden, ver haftet, die ihrem Prinzipal 80000 Mark unterschlagen hatten. Tas Geld wurde ihnen abgenommen. — Tie Dachdecker des Bezirkes Dresden haben gestern etwa 200 Arbeiter des Lohnbezirkes Dresden ausgesperrt, weil die Gehilfen den ihnen unterbreiteten Tkrif im Baugewerbe zurückgewiesen haben. Dohna. Ein sinniger Protest gegen die päpstliche Enzyklika l Am Sonnabend sandte ein Lehrer im Kirchspiel Dohna zwei Schulfinder mit zwei Girlanden iu die Kirche mit der Bitte, mit ihnen dt« beiden in d« Kirche auf dem vltaeplatz befindlichen Porträts von Luther und Melanchthon zu schmücken. Zittau. Für das vom 16. bis 18. Juli stattfin dende S. sächsische Vorturner-Turnen stellt da» Regiments- kommando in dankenswerter Weis« eine große Anzahl Feldbetten nebst Zubehör, Handtücher usw. zur Verfügung, die zur Ausstattung der Massenquarttrre Verwendung fin den. Vein» Schauturnen wird auch eine Musterriege des Regiments antreten. Lunzenau. Am Sonntag mittag ging hier ein schweres Gewitter nieder. Im benachbarten Gossen schlug der Blitz in ein Wohnhaus, ohne zu zünden, richtete aber auf dem Dache und im Gebäude Schaden an. Lin» ba ch. Durch den wolkcnbruchartigen Regen deS Gewitters am Sonntag mittag wurden hier einige Stra- ßeuteile und Plätze, sowie Höfe und Hausfluren über flutet und auch in Keller drang das Wasser ein. Tie Ge- uralt des Wassers hatte Schleusendeckel herausgehoben und bei einem Neubau an der Helenenstraße ist die Grund mauer unterwühlt worden. — Beim Baden in einem Leich unweit des BahnhofeS wurde am Sonntag nach mittag der 17 jährige Sohn des Bahnbeamten Schubert hier von einem Herzschläge getroffen. Dorfschellenberg. Ter 19 jährige Schweizer deS Gutsbesitzers Reichelt füllte Kalk in eine Flasche, goß Wasser darauf nnd verschloß sie. Hierauf schickte er nach kurzer Zett den IS jährigen Sohn eines Maurers nach der Flasche. Als er sie aufhob, explodierte sie, so daß dem Knaben beide Äugen verbrannt wurden nnd er wahrscheinlich für immer erblinden wird. Dem Schweizer wird hoffentlich für diese rohe Dat eine exemplarische Strafe zuteil. ' Jägersgrün. Bon einem mit Langholz beladenen Wagen wurde das' drei Jähre alte Kind deS Fabrik arbeiters Müller aus dem benachbarten Dannenberg überfahren nnd getötet. Waldheim. Reiche Ernte hielt der Dod in letzter Zeit in der Familie des städtischen Straßenwärters Lange hier< Während am 5. Mai ein 23 Jähre alter Sohu starb, folgte diesem 18 Läge später eine 17 jährige Tochter in den Tod und am vorgestrigen Tage wurde nun auch noch die Mutter der beiden Kinder begraben. Außerdem riß der Tod bei jedem der drei Todesfälle noch eiu Mitglied aus der Langeschen Verwandtschaft fort. GerSdorf. Ter hiesige (tzemeinderat hat beschlossen, Schulgeld für Kinder von Eltern mit weniger als 1000 Marl Einkommen nicht zu erheben. Großhartmannsdorf »ei Freiberg. Am Sonn- tag ertrank beim Vaden im sogen. Neuen Teich der Schrift setzer Eißler von hier. Plaue». Auf einem -wischen Schöneberg und Mehl theuer gelegene» Uebergange sind am Sonntag nachmittag Uhr vier Knaben nach der vorbeifahrt eine» von hier nach Hof verkehrenden Güterzuge» durch die geschlossene Sck'ranke gekrochen, als im selben Augenblicke der von Hof kommende Eilzng den Uebergang passierte. Während drei Knabe« mit de« Schrecke« davoukanren, Mrd« bar vierte Knabe, der' zehnjährige Sohn de« EtxeHenavbeiters Pippig, von der Lokomotive erfaßt, Wttfßhi« und so fort getötet. .. vorn« (Bez. Leipzig). Vorgestern nachmittag ent- lud sich Über unsere Gegend mn schweres Gewitter. Außer «tntgen sogenannte» kalte« Schläge« hat auch der Blitz mehrmals gezündet. So wurde t« Traßdorf eine RittergutSscheun« und Stallgebäude und in MckerShain da» Wirtschaftsgebäude de» Kraüseschen Gitte» vollständig eingeäfchert- Außerdem wurden viele DcketzhUvltitungen gestört. Grimma. Seine SS. Hauptversammlung hielt am Montag der Verein sächsischer Gemeindebeamteo im Hotel .Schützenhau»" ab. Zu ihr waren SSS Mitglieder au« allen Bttler» Sachsens erschienen. An de« König Friedrich August wurde ein Huldigungstelegramm abgesandt. Der Landtegsabgeordnete Sleisberg hielt «inen Vortrag über Gemttnbtverbänd« und Beamtenrechte. Er empfahl die Gründung und Förderung von Gemrtndeoerbänden, er wähnte di« Veaotteurechte des «eich» und des Bupdes- staate« Bayern und «mpfahl sie als Muster für Sachfen, insbesondere müsse den Beamten das passive Wahlrecht gewährt werden. Au- wünsche er dt« Einführung von veamtenausschüflen und dt« Aenberung de» Disziplinar verfahrens, «eil Kläger und Richter nicht kn einer Person vereinigt sein könne. Die Abrechnung für da» Geschäfts jahr 1SSS/VS wurde rtchtiggesprochen. Der Antrag des verelnsbezirks Glauchau: Das Bereinsdirefiorium zu er such«, ein Preisausschreiben wegen Einführung von Ge- fchästsoerelnfachung bet der Gemeindeverwaltung zu ver anstalten und die Mittel hierzu der Leretnskaffe ,u ent nehmen, wurde abgelehnt, jedoch dem Slädtetage als be achtlich empfohlen. Der Errichtung eines Landespension»- verbände» wurde zugestimmt. Als Ort der nächsten Haupt versammlung wurde Dresden gewählt. W Am i> tiiee AiMi Wimt schildert die Engländerin Mary Moore, die seit einiger Zeit in Peking weilt, in einem Londoner Platt. Man muß sein europäisches Bedürfnis für Reinlichkeit zu mäßigen wissen, wenn man die Reize der chinesischen Küche begreifen und auskosten will, denn die Chinesen sind leidenschaftliche Liebhaber schlechter Gerüche. Mr Geschmack ist wirklich einzigartig und ohne Parallele, manchmal beschleicht einen das Gefühl, daß der Ahnen- knltns auch auf den Gaumen seinen Einfluß ausübt, denn über allen echt chinesischen Gerichten liegt ein selt samer Tust lang vergangener Zeiten und man hat das Gefühl, daß man Museumreliquien essen soll. Im eigenen Hause kann man mit der Zeit die chinesischen Köche und Boys erziehen, aber der Verkehr mit Söhnen des Him mels legt gesellschaftliche Verpflichtungen auf und man muß bisweilen die Gastfreiheit der Freunde annehmen und echt chinesisch essen. Bon einem solchen Mahle in einem chinesischen Restaurant trägt man Erinnerungen davon, die einen lange nicht mehr verlassen. >,Ter Ge schäftsführer mit seinem Personal, alle in blaue Seiden kittel gehüllt, empfangen uns am Eingang und durch einen dunklen, schmutzigen Gang führt man uns dem Ungewissen entgegen. In der Finsternis stolpert mack über Stufen, klettert über Treppen und endlich kommt mau in ein kleines Zimmer, wo rotgeschmückte Laternen phantastisches Licht ausstrahlen. Hier empfangen uns die Gastgeber; Türen gibt es nicht, durch die offenen Gänge zieht der Geruch der Küche zu uns herein und im Hintergründe sehen wir die Zopsträger, die eifrig am Werke sind, die Genüsse deS Abends vorzubereiten. Nach dem BegrüßungSzeremouiell werden wir eingeladen, Platz zu nehmen und von den Vorgerichten zu genießen, wozu der Appetit neigt." „Dor jedem Gaste steht ein winziger Teller, eine kleine Schale und eine wunderlich kleine Tässe, aus der der heiße Reiswein getrunken wird. Ein paar Eßstäbe aus Elfenbein und Silber liegen bereit, eine Gabel mit zwei Zinken aus Ebenholz und ein runder, großer Lössel, der wie ein Suppenlöffel aussieht. Daneben steht eine Schale mit heißem Wasser und Papierservietten; sie dienen der Reinigung der Eß stäbe nach jedem Gange. Kaum hat man Platz genom men, so beginnen die kulinarischen Genüsse. „Tie Fülle der Gerichte ist verwirrend groß. Ta gibt es gebratene Melonen, gebratene Erdnüsse, frische Msse, Nüsse in Zucker. Ta gibt eS süße Speisen aus Lotuswurzeln, Apri- kosenkompvtt, ein Gericht aus harten, wässerigen Pfir sichen, Apfelsinen, die im Wasser gelegen haben und künstlich bitter gemacht worden sind, üäd winzige grüne Bananen von der Größe einer Erbsenhülse. Ta gibt es rohe Bohnen, die in Oel gelegen haben, Zwiebeln, ge stoßenes Fleisch und eine Unmenge seltsamer Salate. Mr müssen all diese Leckerbissen kosten; dann endlich gibt der Wirt ein Zeichen, er hebt den Lössel empor und ladet uns ein, mit unseren Löffeln in die mittlere Schale ein- zntauchcn. Trinnen scheint eine Weiße Suppe zu sein, bald merken wir, daß eS gedämpfte, süße Kartoffeln sind. Leicht ist eS, einen Lössel voll herauszufischen, aber schwer, den Inhalt los zu werden. Tenn der Rand des Löffels stößt an die Nase: nichts bleibt einem übrig, al» ihn regelrecht auszulecken. Und nun folgt Gericht auf Gericht, Schüssel um Schüssel. Ts ist unmöglich, die Speisen alle zu erkennen, es ist schwierig, mit den Eßstäben ihrer Herr zu werden, aber unser Wirt ist frenndlich und legt un» mit seinen eigenen Eßstäben auf. Jetzt essen wir Enteneier; ihr schwärzliches, nach Kalk duftendes Eiweiß verrät uns, daß sie uralt sind. Im nächsten Augenblick genießen wir Seeschilf, Mak karoni, schlüpfrige Haisischslossen; dann greifen wir, nicht ohne heimliche Beklommenheit, zu allerlei Gemüsen, die in Zuaer gekocht sind; frische GarneeleN gibt es, mongo lische Pilze, junge Bambustriebe, Taubeneier und hun dert andere Leckerbissen. Neue Deller werde« «n» ge reicht, Schalen mit dickem, rosafarbenem Sirup kommen auf den Tisch, wieder Me Kartoffeln, indische», »rot.