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bisher nicht feststelle«. Die Ermittelung der Wahrheit ge staltet sich zunächst deshalb schwierig, weil die Verletzte jede Auskunft mit großer Entschiedenheit verweigert. Probstzella, SO. September. Der hier in der MH« gelegene Schiefer beuch ist zulammengestürzt. Fünf Personen sind getödret worden. Sieben Arbeiter wurden aus einem Nebengang« an eine« Seil« herausgezogen. Von den Leichen ist erst eine geborgen. Die Ausgrabung der übrigen vier verschütteten dürste Wochen in Anspruch nehmen, da fie unter 30—40 m hohen Steinmassen liegen. Das Unglück wird auf das anhaltende Regenwettrr zurückgeführt. Stettin, 29. September. In der Fabrik chemischer Produkte „Union" sollte am 25. September ein großer Kohlen säurebehälter, der entleert worden war, gereinigt werden. Zur Ausführung dieser Arbeit begaben sich der Kesselschmied Nüskc und der Meister Berg in den Behälter. Als ein Arbeiter darauf in den Raum stieg, sah er die beiden Männer leblos am Boden liegen. In demselben Augenblick fiel er selbst be wußtlos nieder, wurde jedoch von Arbeitern schnell wieder herausbesördert. Es gelang, den Arbeiter wieder zum Bewußt sein zu bringen, dagegen war bei Nüske und Berg jede ärzt liche Hilfe vergeblich, sie waren bereits verstorben. München, 29. September. Heute früh wurde der verheirathete Uhrmacher Huber in der Fraunhofer Straße mit zwei Stichwunden im Herz und Hal» im Zimmer seines Logisherrn, des Polizeikommissars Frohmader todt aufge funden. Weder vom Thäter noch dem Thatinstrument ist die geringste Spur vorhanden. Verschiedenste aufregende Gerüchte gehen um. Unter Anderem, die Thal hätte dem Polizeikommissar gegolten. Frankfurt a. M. In einer außerordentlichen Stadt verordnetensitzung bestätigte der Oberbürgermeister die Unter schlagungen des StadtkassirerS Fischer. Derselbe entnahm, um mißglückte Spekulationen zu decken, im August und im September 1890 von der Frankfurter Bank 850000 Mk., ohne sie an die Sladtkasse abzuführen. Die Entdeckung unterblieb wegen mangelnder Ueberwachung und weil Fischer die Zinsen aus eigener Tasche bezahlte und die Bankbriefe an das Rechneiamt unterschlug. Dieses erfuhr von der Unterschlagung erst nach dem Selbstmord durch die Hinter- bUebenen. Der Fehlbetrag ist voraussichtlich durch die Hinter lassenschaft gedeckt. Die Stadtverordneten beschlossen die Einsetzung eines gemischten Ausschusses zur Prüfung der An- Gelegenheit. Die Sache hat deshalb so viel Staub ausge- wirbelt, weil binnen Kurzem verschiedene andere allerdings unbedeutendere Unterschlagungen seitens städtischer Beamten in Frankfurt vorgekommen sind. Einer von diesen, der Buch halter des Tiefbauamts, Fritz Leber, war deshalb nach Amerika geflüchtet, wurde jedoch in NewAork sestgenommen und sitzt gegenwärtig, seiner Aburtheilung harrend, im Frankfurter Untersuchungsgefängniß. Eisleben, 28. September. In vergangener Nacht sind nicht weniger als fünf Erderschütteruugen im ganzen Senkungsgebiete gehört worden, von denen einige einen recht heftigen Charakter besaßen. Unmittelbar nach den Stößen find auch zwei Brüche an den Wasserleitungsröhren festge- steüt worden. Jetzt beschränkt sich die Empfindung der Dc- tonaiionen nicht mehr auf die obere Stadt allein; die Er- schütterungen werden immer weiter in der Unterstadt ver spürt und — angenommen, die Ausdehnung schreitet in demselben Maße wie bisher fort — bald wird keine Straße der Stadt mehr „sicher" sein. Dieser stetig sich erweiternde Umkreis des Senkungsgebietes dürfte nachgerade doch ernstlich zu denken geben. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß die un- terirdischen Hohlräume in demselben Maße sich vergrößern und erweitern, wie die Ausbreitung der Empfindung der Detonationen fortschreitet. Während in den letzten Wochen «S sich eigentlich nur um Erschütterungen handelte, sind in letzter Nacht den Erschütterungen unmittelbar vorher schwere Detonationen wie früher vorausgegangen. Diese Beobach tung widerlegt die mehrfach hervorgetretene Behauptung, daß die Schloten mit dem vom Hangenden abgefallenen Erdreiche bereits angefüllt seien. Daran ist keinesfalls zu denken, denn die Hohlräume haben aller Wahrscheinlichkeit nach einen sol chen Umfang in Folge der Auslaugung des unterirdischen Salzlagers angenommen, daß jedwede Berechnung der that- sächltchen Größe unmöglich ist. — L-on einem Stillstände in den Häuserbeschädigungen kann so lange natürlich keine Rede sein, bis der Erdboden sich beruhigt haben wird. Ob und wann dies gescheh t! wird, ist nicht abzusehen. Unbegreiflich muß es jedem erscheinen, schreibt die „Saalezeitung", vag diese hochernsten Angelegenheiten, die nicht allein einzelne Häuser, sondern eine ganze Stadt, ja eine ganze Gegend in Mitleidenschaft ziehen, die maßgebenden Behörden noch nicht in wünschenswerther Weise beschäftigt haben. Das Einzige, was geschehen ist, beschränkt sich auf Schriftstücke und Er hebungen, während positive Schritte zur Aufklärung der Ur sachen jener Vorgänge bisher unterblieben. Braunschweig. Der Wunderknabe Otto Pöhler, der trotz seiner siebenviertel Jahre bereits lesen kann, ist nach mehrwöchiger Ausstellung im Berliner Passage-Panoptikum mit Geschenken reich beladen ins Elternhaus zurückgekehrt. Erfreulicherweise macht der kleine, muntere Bursche noch den selben Eindruck von Frische wie vor seiner Fahrt nach Berlin. Wie es scheint, haben aber die Ettern des Kleinen vorläufig der Absicht fernerer Schaustellung, trotz vieler verlockender Angebote, entsagt. Es wäre ein solcher Entschluß im Inter- Esse der ferneren Entwicke.ung des Kindes dringend zu wünschen. Berlin, 30. September. Die „Post" meldet unter Vorbehalt, daß 183 Unteroffiziere der hiesigen Oberfeuer werkerschule in der vergangenen Nacht nach der Festung Magdeburg abgesührt worden seien. Nach einem den Zei tungen zugeheuden Bericht erfolgte diese Maßnahme, weil der Verbreiter von sozialistischen Schriften nicht sestzustellen war. Berlin. Bei der Abführung der 183 Unteroffiziere der Oberfeuerwerkerschule (s. oben) handelt es sich lediglich um Disziplinarvergehen, keineswegs um hochverrätherische Umtriebe oder politische, insbesondere sozialdemokratische oder anarchistische Dinge. DaS Vergehen bestand in einer Demonstration gegen die Revision, die behufs Kontrolle der Lebensführung noth- wendtg erschien. Um die Rädelsführer der Theilnehmer an der Ausschreitung zu ermitteln, erschien die Jnternirung des ganzen Jahrganges als zweckmäßigste Maaßregei. Gei verschwiege«! Diese Mahnung ist nicht etwa bloß an die Schwatzhaften gerichtet. E» giebt vielmehr genug Menschen, die, ohne gerade wegen ihrer Redseligkeit und Zungengeläufigkeit zu den Schwatzhaften zu zählen von dem Wahne der Eitel keit bethört, sich durch Mittheilung eines wichtigen Geheim nisses (das sie zufällig oder gar „im strengsten Vertrauen", „unter'm Siegel der Verschwiegenheit" oder wie sonst immer erfahren haben), selber wichtig zu machen, förmlich unter der Last ihres Geheim nisses leiden; es preßt ihnen fast das Herz ab; es drückt sie, das vielleicht allein zu wissen, was Andere, wenn sie es erführen, in nicht geringes Erstaunen versetzen würde. Sie können es daher wenigstens nicht unterlassen, bei irgend einer Gelegenheit b merklich zu machen, daß sie im Besitze eines Geheimnisses sind, ohne daran zu denken, daß sie damit schon die eine Hälfte desselben ausliefern; einige gewandte Frag-n reichen dann gewöhnlich hin, daß sie auch die andere Hälfte nicht mehr lange behalten. Nur selten entspricht die Belohnung für derlei geheim- nißvolle Mittheilungen der Anfangs davon gehegten Er wartungen, gleichviel, ob sie nun in der besseren Meinung, höheren Achtung oder sonstigen Anerkennung Derer bestehen soll, denen sie gemacht wurde. Welches Unheil dagegen hat schon gedankenloses Aus plaudern, z. B. der Familien- oder Geschäftsverbältnisse Anderer, die man halb oder ganz erfahren, angerichtet l Das selbe gilt von den Schwächen und Fehlern der Nebenmenschen. Solche Mittheilungen warfen in den Augen eines Verstän digen immer ein schiefes Licht auf den Sprecher, denn unwill kürlich wird der Hörer an d.n alten Satz denken: Traue Demjenigen nie, der fremde Gebrechen dir aufdeckt; Wisse, daß ebenso gern Ander'» er deine verräth! Ob davon eine böse Absicht oder eine unbedachte Schwatz haftigkeit der Grund gewesen: in den Wirkungen und Folgen gilt da« Ganze gleich. D'rum mehr, als gehütetes Geld, nützt ein gehütetes Wort. Mukden. Bekanntlich wurde in den Zeitungsberichten vom Kriegs schauplätze den Japanern die Absicht zugeschrieben, ihr Land heer von Korea nach der Mandschurei auf Mukden, eine Stadt von 180000 Einwohnern und die heilige Stadt der in China regierenden Mandschu-Dynastie, marschieren zu lassen. Stra tegisch bietet der Vormarsch auf Mukden weit weniger Schwierig keiten, als ein solcher gegen Peking. Nach der Karte des ja panischen Kriegsministeriums führt von Pingyang aus über Suksching, Anyn, Tschungju, Söntsching, und Aöngtschöng eine verhältnißmäßig gute Straße nach der Grenzstadt Wieju (oder Wi-tsju) an der Aalumündung; die Entfernung beträgt etwa 150 Kilometer. Die Gegend soll ziemlich unfruchtbar sein; aber die Verproviantirung könnte durch die Flotte ausgesührt werden, da die Straße sich nicht weit vom Meeressaum hin- zichl und die Chinesen, in Erkenntniß der strategischen Be deutung der Verbindung, eine gute Straße gebaut und sogar Telegraphen angelegt. Die Entfernung ist ebenfalls ungefähr 200 Kilometer. Die Stadt Mukden selbst wird von einer doppelten Uniwallung vertheidigt. Die äußere Mauer mißt 81 Kilometer im Umkreise und ist aus Thon ausgeführt, die innere ist aus Backsteinen gebaut, 5 Kiloineter lang und von Thürmcn flankirt. Diese Befestigungswerke kommen natürlich selbst vor den leichten japanischen Feldgeschützen kaum in Betracht und bieten ebensowenig Hindernisse wie die Erdwerke von Pingyang. Trotzdem blieben, abgesehen von der weiten Entfernung der japanischen Truppen von ihrer Operaiionsbasis in Söul und den Gefahren eines Einmarsches in das dicht bevölkerte Feindes land, noch viele Schwierigkeiten zu überwinden, die das Ge lingen des Unternehmens ernstlich in Frage stellen. Vorbe dingung ist zunächst die unbestrittene Obmacht der japanischen Flotte im Gelben Meere und im Golf von Petschili, damit sie nicht nur die Verproviantirung des Landheeres sichere, sondern auch von Aintse, der Mündung des Liao-Ho-Flusses, aus gleichzeitig mit dem Landheer gegen Mukden demonstriren könnte. Ob der Sieg an der Ualumünduug den Japanern eine solche Uebermacht zur See schon gebracht hat, ist wohl sehr fraglich. Ferner wäre zu bedenken, daß in diesen Gegen den der Winter früh beginnt und die Straßen durch Schnee und Eis ungangbar werden. Da man endlich annehmen kann, daß die Japaner zu einem Marsche auf Mukden mindestens 14 Tage gebrauchen, so hätte China außerdem Zeit genug, auf den guten Straßen, die vom Südwesten dorthin führen, und durch Truppenlandungen am Liao in Wngtse (oder Jn-tsi), der Hafenstadt Mukdens, so viele Truppen an den bedrohten Punkt zu werfen, daß ein Sieg des auf höchstens 45 000 Mann geschätzten japanischen Einsallheeres nicht unbedingt zu den Wahrscheinlichkeiten gehört. Wissenschaftliches. Bchring's Diphtherie-Heilserum, daS jetzt auf dem Natur- forscher-Congreß in Wien den Mittelpunkt der wissenschaftlichen Tagesordnung gebildet hat, ist eine blaßrothgelbliche Flüssig keit, die unter Plombenverschluß abgegeben wird. Das Heil mittel wird unter Controlle der Professoren Behring und Ehrlich hergestellt und von diesen beiden Herren auf seine Unschäd lichkeit und auf seinen Heilwerth geprüft. DaS Mittel wird in drei Sorten (einfache und concentrirte Form) abgegeben. Nr. 1 ist eine einfache Dosis und besteht aus 800 Antitoxin- Normaleinheiten. Diese Dosis genügt in allen Fällen, wo nach AuSbruch der ersten Krankheitssymptome die Behandlung mit Heilserum begonnen wird. Nr. 2 umfaßt 1000, Nr. 3 enthält 1500 Normaleinheiten. Vorgeschrittene Diphtherie fälle erfordern mehrmalige Anwendung der einfachen Dosis oder Verwendung der concentrirten Form. Zur Jmmuni- sirung, also zum Schutz gegen die Erkrankung an Diphtherie, genügt der zehnte Teil der einfachen Dosis (Nr. 1). Das Diphtherieheilmittel ist vor Licht geschützt und an einem kühlen Orte aufzubewahren und behält unter diesen Cautelen seinen Wirkungswerth mindestens mehrere Monate unverändert. Zum Schutze gegen Mikroorganismen hat man dem Mittel 0,5 Prozent Corbolsäure zugefügt. Seine Darreichung erfolgydurch subkutane Injektion, wodurch stets der ganze Inhalt eines Gläschens auf einmal zu verbrauchen ist, hierbei bedient man sich am besten der Koch'schen Ballonspritze L 10 vom. Als Jujectionsstellen sind solche zu wählen; an denen die Haut in weiter Falte abheben läßt, z. B. die vordere Brustwand und der Oberschenkel. Die Resorption der Flüssigkeit erfolgt sehr schnell und ohne locale und allgemeine Reaktion. Die Spritze nebst Canule ist in antispetischer Weise zu reinigen. Diese Anweisungen sind von Prof. Behring selbst festgestellt. vermischtes. Einen verwegenen Fluchtversuch maebte am 26. September Mittags in Kasfl l ein Gefangener. Es war ein junger Kaufmann, den der Gesängnißaufseher zur Straf kammer führte, wo eine Verhandlung wegen Geldunter, schlagung bevorstand. Im Justizgebäude gelang rs dem Gefangenen trotz der Handsesselung sich loszureißen. Er sprang die 50 Fuß hohe Steinmauer des Fuldaufers hinab und versuchte in der Rückenlage die Fulda zu durchschwimmen. Durch Sandschiffer wurde er alsbald eingeholt und festge nommen. Wunderbarer Weise hat er bei dem Sprunge nur geringe Verletzungen davongelragen. Die Sprache der Chinesen. Man schreibt der „Fr- Ztg": Unter den Fremden in China ist darüber ge- stritten worden, ob der Ausdruck Wo, mit welchem die Japaner in der chinesischen Kriegserklärung am 1. Zug ist bezeichnet werden, ein beleivigenoer sein sollte. In den letzten Jahren ist Japan gewöhnlich cki Luo, das „Land der aus gehenden Sonne" genannt worden, aber auch cki k»sn oder Japan. Nach der Behauptung emcs Gelehrten in Schang- Hai hat der Ausdruck Wo, das „unterlhänig" oder „sich krümmend und drehend" bedeutet, nicht beleidigend sein sotten. Japan sei von China mindestens 1600 Jahre so bezeichnet norden. Im übrigen benutzen die chinesischen Diplomaten sehr gerne die Unkenntniß fremder Vertreter mit der chine- fischen Sprache, um in die Verträge beleidigende Ausdrücke hineinzubringen. Deshalo haben die europäischen Regierungen zuverlässige Dolmetscher angestellt und die Namen der Länder sind Gegenstand der Verhandlungen gewesen. So heißt Eng- land ^ir>8 Luo — das blühende Land; Frankreich Luo — das geseyrespektirende Land und Deutschland — das tugendhafte Land. Aus Trakehnen. Das Hauptgestüt Trakchncn, wo selbst der Kaiser vor einigen Tagen weilte, ist von Köniz Friedrich Wilhelm I. ins Leben gerufen worden, und zwar m den Jahren 1723 dis 1739, denn so lange dauerte ee, ehe wan das dortige große Sumpfgebiet in einen für die Zwecke des Gestüts geeigneten Boden umgewandelt hatte. Die umfassenden Enlwässerungsarbeiten wurden von Soldaten aus den ostpreußsichen Garnisonen ausgeführt. Trakehnen liegt nur wenig mehr als 2 Meilen von der russischen Grenze entfernt. Der durchschnittliche Hauptpserde- bestand betrug unter Friedrich Wilhelm I. 300, zur Zeit Friedrichs des Großen 500 und schwankt gegenwärtig zwischen 1200 bis 1300 Stück. Im Sommer befinden sich übrigens die Pferde den ganzen Tag auf der Weide und werden nur Nachts in ihre Ställe zurückgebracht. Trakchncn umsaßt jetzt 16 900 Morgen, darunter über 10000 Morgen Acker land, einige Tausend Morgen Wiesen u. s. w. Zu Trakehnen gehören nicht weniger als elf Vorwerke, von denen eines, Gaddin, unmittelbar an der Eisenbahnstation Trakehnen liegt. Am eigentlichen Gestüt sind 20 höhere Beamte und Unttr- beamte, sowie durchschnittlich gegen 100 Wärter angestellt. Vor einigen Jahren wurde auf dem Hauptvorwerk Trakehnen noch ein Fuchs gezeigt, die frühere Leibstute Kaiser Wil helms I., welche hier das Gnadenbrod genoß. Vielleicht lebt das Thier auch heute noch. Im Falle eines Krieges mit unserm östlichen Nachbar sind übrigen- Vorkehrungen getroffen, daß auch verhältnißmäßig wenig Personen den großen Pferdebestand auf das allerschnellste weiter westwärts und in Sicherheit bringen können. Im Jahre 1758 mußte schon ein Mal das Gestüt vor den anrückenden Ruffen unter Feldmarschall Fermor und zu Anfang des Jahres 1807 vor den Franzosen in Sicherheit gebracht werden. HauS- und Land^irMchaftlichrS. .... Hühner im ObstJÄLten. Die Hühner werden im Gemüsegarten nicht gerne gesehen, weil fie mehr Schaden verursachen als der Nutzen ist, den Hühner durch Aufleien von Gewürm und dergleichen gewähren. Im Obstgarten aber, wo sie nur Würmer und Schnecken und da« von den Bäumen heruntergefallene Ungeziefer auflesen, sind sie ent schieden von Nutzen und sollten hier stets ungehindert Zutritt erhalten. Zur Zeit der Obstreife fällt ihnen zwar manche herabgefallene reife Frucht zum Opfer, doch wird ein kleiner Verlust an Früchten leicht zu ertragen sein, oder sie sind zur Zeit der Obsternte nicht in den Garten zu lassen. Im Beerengarten sind zur Reifezeit der Beeren und auch schon einige Zeil vorher die Hühner mehr schädlich al» nützlich, denn fie lesen nicht nur die abgefallrnen und schlechten Früchte auf, sondern holen sich auch die guten direkt von den Sträuchern