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falt«» der dlauea Kräfte i» Erich«« uad südlich davon ME^^tzvövüo Glan (verftärfte 88. Jnf.-Vrig.) war 0,20 Uhr vor«, von Nvgewttz ausbrechend, »der Erlmma auf Pomßen vor« «arfchterl, u« «lu«m au» der Gegend von Fuchthatn tm Voewarfch auf Erlmma g,meldeten roten Eigner entgegn,- guttoten und lh« zu schlagen. Not (8S. Jnf.-Vrig. und 40. Kav.-Vrig.) hatte zunächst di« Absicht, über Vomßen auf Erotzbardau zu marschieren. Al« es aber in Köhra Meldung vom Vormarsch der felnd- ltchm Kolonne auf Erlmma erhielt, beschloß e« fich gegen diesen Gegner zu wenden und ihn zu werfen. Bemerken«»«»» «ar der lebhaft« Vatrouillenverkehr der beiderseitigen Kaa. durch di« Mulde, die von den Rettern kaum noch al» Hindernis angesehen wurde. E» gelang der blauen Kav., den Vormarsch de» roten Vortruppbataillon« kurz» Zeit durch «in yeuergesecht auszuhallen. Der Führer von Rot hatte sich entschlossen, unter dem Schutze der Vorhut sein Eros link« nach der hohen Straße h»rau«zuziehen und zum Angriff gegen Erethen zu entfalten. Brechen bildet« den «Brennpunkt de» Kamps»«. Schützen- und Maschinengewehrseuer knatterte dem roten Angreifer entgegen. Erst nach langem Ringen, nachdem e« seine Hauptkräft« eingesetzt hatte, gelang rS Rot, sich in den ve- fitz von Erethen zu setzen und damit den Sieg an seine Fahnen zu fesseln. Ein Vorstoß de« blauen 104. Rgt«. vermocht« nicht, da« Schicksal zu gunsten von Blau zu wenden, da er zu spät erfolgte. Segen 2,30 Uhr nachm. unterbrach da« Signal »da« Ganze Halt" die Uebung. Di« Offizier« versammelten sich westlich Erethen zur Kritik. Der Leitende, Exzellenz von Lästert, entschied, daß Blau in südöstlicher Richtung zurück geworfen sei. Blau wurde von Rot nur schwach durch Feuer ver folgt, die rote Kav.-Vrig. vermochte aber immerhin, durch «ine erfolgreiche Attacke einig« blau« Kompagnien außer Gefecht zu setzen. Al« die blaue 88. Vrig. abgezogen war, entschloß fich Rot, auf Threna zurückzugehen, da die rote Armee zum Rückzüge auf Stvrnthal-Kreudnitz und südlich gezwungen worden war. Bei hereinbrechendem Abend trafen die Regimenter dort «in und begannen südlich und nördlich oon Threna zu schanzen, gedeckt durch Vorposten in der Linie Oelzschau—Köhra—Naunhof, vlau seinerseits hatte die Nachricht bekommen, daß seine Armee tm siegreichen vorschreiten nach Westen war, und war daraufhin dem ab ziehenden Feinde bi« Pomßen gefolgt, Vorposten in die Linie Lindhardt - Höhe westltch Pomßen, Harth-Wald vor- schiebend. Zum Gefecht war e« nicht mehr gekommen, und bald deckte die Nacht die müden Kämpfer beider Parteien. 19. September. vlau hatte den Auftrag erhalten» den Gegner, der ihn am 18. gegenübergestanden hatte, am 19. erneut anzu- greifen. Schon während der Nacht hatten die beiderseitigen Bortruppen Fühlung miteinander genommen. Unter dem Schutze der Dunkelheit arbeitete sich vlau an die Stellung de« Gegner» heran, um bei Tagesanbruch mit dem Angriff beginnen zu können. Da» erste Morgenlicht sah vlau bereit» entfaltet vor der Stellung von Rot, und zwar ging vlau vor mit Jnf.- Rgt. 104 und einer Feldart.-Abtlg. de» Rgt». 68 Über Naunhof, mit Jnf.-Rgt. 181 und einer Adlig. Feldart. über die Walbecke am Wasserwerk nördlich Köhra. Der Angriff de» linken blauen Flügel» konnte nur allmählich gegen die starke Stellung von Rot Boden ge winnen. Dagegen machte auf dem rechten blauen Flügel da» Jnf.-Rgt. 104 immer mehr Fortschritte. In langen Schützenlinien, durch Verstärkungen von hinten immer wieder nachgefüllt, drang da» Regiment Kronprinz in schönem Angriff gegen Fuchshain vor. *Jn diesem Augenblick erfolgte vom linken Flügel her ein Gegenstoß von vlau, der aber den feindlichen Angriff nicht zum Stehen bringen konnte. Da, al» die letzten Reserven de» 104. Rgt». zum entscheidenden Angriff eingesetzt waren, brach plötzlich die rote Kav.-Vrig. au» den Wald- stücken nordöstlich Fuch»hain gegen den feindlichen rechten Flügel vor. l»s gelang der äußerst gewandt geführten roten Kavallerie, die mit großem Schneid in dem teilweise recht sumpfigen Gelände anritt, den Angriff de» blauen 104. Rgt». immerhin wesentlich zu verzögern. Bald nach der Attacke beschloß da» Signal «da» Ganze halt" die Uebung. Der Angriff von vlau wurde vom Leitenden al» gelungen bezeichnet. Hiermit endeten die Manöver der 40. Division, die den Truppen manche Anstrengung, aber auch viel Anregung gebracht halten. Die Truppen hatten noch erhebliche Märsche zurückzulegen, um ihre Quartiere in und um Leipzig zu «reichen. (W.S.L.) Kim IM i» PMi P«t Wir M schildert der amerikarnscke Reisende Richardson Wright, der gegenwärtig auf einer Forschungsexpedition in Mit telasien weilt. Sieben Jahre sind nun verstrichen, seit- dem um den berühmt gewordenen Hafen Japaner und Russen mit den raffiniertesten technischen Hilfsmitteln der Neuzeit kämpften, aber noch heute erzählt die Um gebung von dem grauenhaften Kämpfe, der damals hier gewütet. Oede, kahle, steile Hügel, tiefaufgerissene Schluchten, wo geborstene Stahlreste im Regen rosten. Nirgends ein Busch, nirgends ein Baum, überall nur diese finsteren Täler des Todes und zerklüftetes Gestein. Port Arthur war in den Händen der Russen nur Festung und Marinestation und wird es auch im Besitze Japans bleiben. 30 Meilen von Port Arthur entfernt, in Talny, erbauen die Javaner die Hauptstadt ihrer neuen Ko lonie. In Port Arthur aber hat man nur die Toten auf- gelesen/ die strategisch wichtigen Punkte neu befestigt, die Hafensperre beseitigt: alle anderen grauenvollen Zeug nisse des hiev errungenen blutigen Siege» sind geblieben und erzählen eine furchtbare Geschichte von der Zer störungskraft moderner Kriegskunst. Ueberall liegen diese Reste de»! Schlachtfeldes uncher/die Kartuschen ab gefeuerter Granaten, die Rest« der mächtigen Geschosse: vst findet man noch halb in» Erdreich gegraben riesige Projektile der Belagerungsgeschütz«. Sie find nicht ex- pliodiert und der chinesische Bauer, der den Fundort der japanischen Behörde meldet, erhält ein« Belohnung. An den Tälern und Hängen liegen zerbrochene rostige Ba jonette, verbogene ^Vetvehrstöcke, alte Mlitärsttefel, zer rissene OffizierSepauletten und geborstene StahlMngen. Und dazwischen grinst hier ein vom Regen gebleichter Tvtenschädel, dort ragen die zerschmetterten Formen menschlicher Hüfttnochen au» dem Erdreiche: noch heute ist die» Port Arthur der schrecklichste Anschauungsunter richt für die Verwüstungen de» modernen Kriege». Erst kürzlich ist e» den Japanern gelungen, di« Schiffe zu heben, mit denen der junge Kapitän Hirosi einst unter einem Regen von Feuer und Geschossen in die Hafenenge fuhr, um seine Fahrzeuge hier zu versenken und die russische Flotte zu blockieren. Wohin das Auge blickt, sieht eS noch die Spuren des „BvmbenkriegeS", die Zer störungen des Dynamit- und de» Hitroglycerin. TaS Nordfort von Tungschiquansman liegt noch heute genau in demselben Zustande, wie die Japaner eS sanden, nach dem sie eS in die Luft gesprengt hatten. Tie Mächtig aufgetürmten Felsmassen, die geborstenen dicken Wände belasten die Erinnerung mit gräßlichen Bildern. Tau sende von Menschen waren hier in fruchtlosen Stürmen schon verblutet, der große Hauptangriff war abge schlagen, aber immer näher zogen di« japanischen Maul würfe ihre Laufgräben heran. Bis auf 150 Meter an den Feind; dann aber war eS mit. der Möglichkeit eines weiteren Vordringens zu Ende. Nur ein Weg stand den todesbereiten Angreifern noch offen, der Weg unter der Erde, die Bohrung eines Tunnels. Aber die Russen er kannten diese Absicht und begannen einen Gegentunnel zu graben. Auf beiden Seiten mußte m»n jeden Augen blick die Explosion der Minen befürchten. Tie japanischen Sappeure jedoch zauderten nicht; wenn sie ans Werk gingen, befestigten sie lange Seile an ihren Knöcheln damit ihre Kameraden imstande wären, wenigstens die Leichen wieder ans Tageslicht zu ziehen. Tenn alle wußten, daß der Tod ihr Los sein mußte. Am 27. Ok tober brachten die Russen auch ihre Kvntermine zur Ex plosion. Aber wenn auch alle japanischen Sappeure im Dunkel des Erdinneren zu Grunde gingen!,' die Kameraden benutzten die mit der Explosion verknüpfte Panik sofort zu einem Sturmlaus, in der durch die Explosioü ent standenen Spalte hagelten japanische TynamitbvMben nieder, erweiterten» sich zu einer Bresche 7 Sandsäcke türmten sich dem russischen Maschinengewehrseuer ent- gegen und wieder waren die Angreifer um 30, 40 Meter vorgerückt. Tann kam die Erkenntnis, daß nur eine ge waltige Sprengung das Fort überwinden könnte, zwei neue unterirdische Tunnels wurden gegraben, 4600 Pfund Dynamit bildeten die Minen, die dann am 18. Dezem ber durch Elektrizität zur Entladung gebracht wurden, einen großen Teil des Forts in die Luft sprengte, und die übrig gebliebenen wenigen Verteidiger zum größten Teil unter den Trümmern begrub. Als! dann nach einem gescheiterten Sturmangriff ein letzter heldenhafter An lauf die Japaner, ins Fort brachte, waren nur noch ein paar meist verwundete Verteidiger am Leben: der größte Teil der russischen Besatzung hatte unter den Fels trümmern sein Grab gefunden. Heute stmknt der Be sucher, der hier sieht, welche gewaltigen Steinmassen zertrümmert wurden; ein wirres Chaos riesiger Felsen und mächtiger Schuttmassen türmt sich neben tiefen Löchern- die die Geschosse in den Erdboden gerissen haben. Und dasselbe schreckliche Schauspiel wiederholt sich zwei Meilen weiter landwärts an den berühmten 203 Meter-Hügeln. --In den im Zickzack sich emporwin denden Laufgräben klettern wir bergan. Tausende von Leichen haben die Japaner aus diesen Gräben und Schluchten geborgen, aber die Granaten Haban die Stein massen und das Erdreich so zerwühlt,- daß ungezählte Skelette hier liegen bleiben mußten. Die Abwaschungen des Regens! bringen sie nun allmählich zu Tage: überall ragen die gebleichten Knochenreste und Schädel hervor, und bei einigen erkennt man Noch deutlich die Zer störung, die einst die Geschoßsplitter an Schädelwand oder Knochen anrichteten. Es war ein düsterer, sonnen loser Tag, und als wir höher hinaufkamen, gerieten wir in die Nebelwolken, die der Wind vom Golfe von Petschile zu uns hinaustrug. Endlich ist die Spitze des Hügels erreicht, diese Wahlstatt, wo Dausende von hoff nungsvollen Menschen eines! blutigen Todes starben. All dem Nebel ragt uns wie drohend ein unbestimmtes Etwas entgegen; beim Nähertreten sehen wir es- es ist ein umgestürzter Pvotzwagen- die Metallteile schon ver wittert und längst verrostet. Ringsum die tiefe, unheim liche Ruhe eines Kirchhofes, nirgends ein Mansch, nir gends ein Laut- der dies lastende Schweigen durchbricht. Wahrlich", so ruft der Amerikaner seinen Landsleuten zu, „ehe Ihr je an einen Krieg denkt, wandert hierher und werft erst einen Blick auf Port Arthur.. Ans aller Welt. Düsseldorf: In der Eifel sind infolge der Dürre sämtliche Bäche vollständig ausgetrocknet , Dadurch ist der gesamte pracytvolle Forellenbestand vernichtet. Tie rheinische Provinzialvermaltung trifft Vorkehrungen, um durch ihre eigene Forellenzuchtanstalt bei Adenau für Brutersatz zu sorgen. Auch der Bezug amerikanischer Regenbogenforellen ist vorgesehen. — Bonn: Ter Bonner Privatgelchrte Dc, Großer erschoß sich in Mainz, nachdem seine vor einigen Lagen verstorbene Gattin im dortigen Krematorium verbrannt worden war. Seine schöne Mila bei Mehlem und sein nach Millionen zählen des Vermögen erbt sein Bruder Oswald Großer aus Steglitz, der, wie erinnerlich sein wird, am 16. Novem ber 1909 vor dem Reichsgericht in Leipzig während der Verhandlung gegen ihn den Gerichtsschreiber Hbersekre- tär Rudolf Straßburg erschoß und den Präsidenten Mähner verwundete. Der Erb» verdü-t fetzt settw ch» wegen de» Attentat» zudiktierte Freiheitsstrafe von Hehn Jahren in der Strafanstalt Hoheneck 1« Sachse«. — Innsbruck: Im Torfe Seurelle (Südtirol) wurde Ui« Rind geschlachtet, da» an Maul- und Klauenseuche ver endet war. Das Fletsch wurde verkauft. 1v Personen erkrankten schwer unter Vergistungserscheinungeu. Edle davon ist bereits gestorben. — Agram: Nachdem in Kroatien und Slavonien seit Wochen kein LhölevafaR mehr vorgekommen ist, sind die Länder al» seuchenfret zu betrachten. — Toulon: Während eine» Preis,chte- ßen» des 3. Ltnien-GeschwaderS zersprang da» verschvrß- stück eines Geschütze» des Kreuzers „Moire". Ein Mann wurde getötet und 15 verwundet. London: Der britische Kreuzer „Hawke" stieß mit dem neuen Riesen dampfer der White-Star-Linie „Glympic", der von Southampton nach Newyork abgegangen Wae, vor OS- bvrne bei der Insel Whigt zusammen. „Olympie", die 3000 Menschen an Bord hatte, wurde stark beschädigt und wahm eine große Menge Wasser auf, wurde aber durch die wasserdichten Schotten gerettet. Beide Schiffe fuhren in derselben Richtung. Der Kreuzer streifte die Steuerbvrdseite der „Olympie" und riß ihr dabei ober halb und unterhalb der Wasserlinie «in große» Loch. Der Bug des! Kreuzers ist stark beschädigt. Tie -Slhmpte" fuhr langsam nach Southampton zurück. —, War schau: Ter wegen Ermordung seines Neffen angeklagte Graf Ronikier wurde zu 5 Jahren Zuchthaus verurtellt. Tie Mitangeklagten Zavadsky und Seminsky wurden frei gesprochen. — Newyork: TuS Bundesgesundheitsamt beschuldigt die Fleischexporteure Schwartz, BrootherS u. Eo. in New Jersey, ekelerregende Zustände in ihrem Schlachthaus geduldet zu haben. Zahlreiche nicht ge schlachtete, sondern verendete Pferdekadaver seien für den Export nach England verwandt und dort -für den mensch lichen Konsum verarbeitet Worden. — Konstanti nopel: In einer Grube beim Vororte Zongouldagh ist es durch die Leichtfertigkeit eines Arbeiters zu einem schweren Unfall gekommen. Tort Warf jemand den bren nenden Rest einer Zigarette fort. Kvhlengase entzündeten sich, und es erfolgte eine Explosion, hstvH die Vier Ar beiter sofort getötet wurden- , , Marktpreise der Stadt Sheamttz am 20. September 1911. Welzen, fremde Sorten - sächsischer, b. 77 lrg - - neu Roggen, sächs. neu - Preuß. » fremder Gebirgsroggen Gerste, Brau-, fremde . . sächsische . Futter- Hafer, sächsischer, alt - - neu - preußischer, nm - ausländischer Erbsen, «och- . Mahl- u. Futter- Heu, neu - gebündelt - alt Stroh, Fleaeldrusch - Maschinrndrusch, Lanasiroh Stroh, Maschinrndrusch, «rummstroh Kartoffeln inländische - auSlSndische Butter 11,— bi, 12,80 Mk. 10,75 10,— 8,S5 9,40 9,00 S.S0 . 9,00 . 9,55 , 11,25 . 0,75 . 5,60 . -3'90 I 4.10 12,15 10,10 8,60 "»A 9,75 9,75 11,75 10,80 0,10 450 10,10 . 10,80 S,S0 . 9,40 9'/» 9,70 s,2o - s-ro 2,80 . 8,10 4F0 . 5^5 3,'- I -HM pro 50 tM» 1 EA SerteNullssell ^tzieAer V tzsgedktt 4. vlerleyakr tSN, soweit sie noch nicht erfolgt sind, müssen nunmehr möglichst »alb beim Postamte, Briefträger oder ZettungSboten bewirkt «erden wenn keine Unterbrechung in der Lieferung rintretrn soll. Das Riesaer Laseblatt berichtet schnellstens über alle wissenswerten Vorkommnisse im In» und Auslande, insbesondere im Stabt- und Land-Bezirk Riesa und kostet pro Monat bet Abholung in der Geschäftsstelle nur SV Durch die Austräger frei in» Haus, sowie bei Abholung am Postschalter jeder Postanstalt Deutschland« 5S Pfg. 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