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auS unvorstchjtigen Aeußsruugcn, teils aus Mißverstand mid Verkennung drS gesetzlichen Standpunktes unwill- kü.iich sich ergeben baden mag. Es muß gehofft werden, dc.:; derlei Störungen überwunden werden- Tie Beseiti gung des Anfsichtsamtes würde zwar die damit betrauten G. i,uichen von vielerlei Verdrießlichkeiten und mancher Last befreien, aber unseren Gemeinden schwerlich zum Legen gereichen. Tie Schwierigkeiten dürften sich wohl Heden, wenn nur zu der richtigen Einsicht, daß ebenso wohl die Kirche wie die Schule auch von dieser Verbin dung zwischen beiden trotz alles Lärmens dagegen nicht zu unterschätzenden Gewinn haben, der unentbehrliche Luit hinzukommt und unnötige Empfindlichkeit oder unbe rechtigtes Mißtrauen znrückweichen" Tie Lösung der gan zen Frage liegt bekanntlich nicht in den Händen der Kirch nbehörde, sondern, da mit ihr eine Aendcrung des Schulgesetzes verbunden' wäre, in den der obersten Schul behörde und der Stände- Immerhin werden die Ver handlungen der Synode über diesen Teil dos' Äeneral- bcri.ljis zur Klärung der Frage viel beitragen- — Die Einberufung der Rekcmen zu den beiden sächsischen Armeekorps erfolgt am II. und 12 Oktober. Da ein großer Teil zur Fahrt nach der Garnison die Ellen vahn benutzen muß, wird sich an diesen beiden Tagen bei einzelnen Zügen em sthr lebhafter Verkehr entwickeln. Die sächsische SiaatSbahnvecu a »ung Hal deshalb eine An zahl Vv.» und Nachzüge zu den fahrplanmäßigen Zügen »»'gesehen, die eine glatte Abwicklung des Verkehrs ermög lichen werden. — Bei,, der Sächsischen Staatseisenbahnoerwaltung wird halbjährlich eine Statistik über Unfälle und Beiriebsstörungen geführt, wobei die durch eigenes Ver- schuloen der Beamten und Arbeiter, insbesondere die durch eigene Unvorsichtigkeit der dabet Verletzten beobachteten AäÜ7 notiert werden. Die soeben fertiggestellte Statistik behandelt alle Unfälle usw.-in der Zeit vom 1. Oktober 1905 dis mit 31. März 1906 und verzeichnet lt. „Dreld Anz." zunächst 18 Verletzungen bei dem Stationspersonal, wovon --Ä lütich waren, die anderen bestanden meist auS Q-.elsch'Mgen, Brüchen, Verstauchungen usw. Auf das Fachpersonal'kümen 6 Unfälle, wovon einer einen tödlichen Ausgang nahm, sie bestanden aus dem Herunter fallen vom Wagen, dem unerlaubten Begehen von Trittbrettern und dem verbotswidrigen Aufspringen auf in der Fahrt befind- Gagen. Beim Bahnunterhaltungspersonal kamen 4 Unfälle vyr ohne löhst^;; AuS^ana und beim Maschinen- persona» Tiren 2. Sonstige Betriebsunfälle Unö Betriebs- störungen waren 8 zu verzeichnen und zwar in der Haupt sache Reichte Zugrnnfälle durch falsches und zu zeitiges Grellen btt Weichen, Ueberfahren des Signals usw. In r«t Smtislik werden die Ursachen der Unsälle und Betriebs störungen kurz behandelt und mitgeteilt, wie der Beamte »der Arbeiter hätte handeln müssen, um den Unfall zu Verhüten. Damit ist diese Statistik gleichzeitig eine Be- Lehrung für das Eisenbahnpersonal, mit welcher nur Gutes erzielt wird. Bon allen Unfällen und Betriebsstörungen Samen auf die Dresdner Bahnhöfe nur 3, nämlich auf dem Dayvhof DreSden-Friedrichstadt. * Gröba, 2. Oktober. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat September 65 Einzahlungen im Be- trage von 3565 M. 12 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 22 Rückzahlungen im Betrage von 3722 M. 97 Pf Der Btndektand betrug am Schluffe deS Monats 6019 M. 50 Pf. Dresden, 1. Oktober. Auch der „Dresdner An- KÄgei" feierte jetzt ein Jubiläum. ES sind 50 Jahre, seitdem er von seinem Eigentümer, Dr. Güntz, in den Be sitz der Stadt Drekden überging. Seine Erträgnisse sollten rurch Bestimmung des SnfterS außer einem Gewinnanteile für den Stifter und seine Erben verwendet werden: 1 Zur Vermehrung deS Fonds für daS Bürgerhospital, 2 zur Vrülidung und Unterhaltung eines Asyls oder Hospitals für unvermögende Bürger und Einwohner Dresdens, 3. zur Verschönerung der Stadt, einschließlich der Herstellung und Unterhaltung anderer zum gemeinen Besten und überhaupt -um Nutzen oder zur Bequemlichkeit des Publikums ge reichenden Einrichtungen, sowie endlich nebenbei 4. zur Unterstützung des Dienstbotenoereins und zu zeitweiligen Armen,'pnsungen. Seit dieser Zeit hat der „Dresdner An- zewer" dec Stadt Dresden 4*/, Millionen Mark zu ge meinnützigen und Wohltätigkeitszwecken eingebracht. —y Dresden, 2. Oktober. Die 3. Strafkammer des hiesigen Kgl. Landgerichts verhandelte heute gegen den hier wohnenden Sandhändler Friedrich Otto Hahncl wegen fahrlässiger Tötung. Ter Angeklagte hat seit sieben Jahren in dem Grundstücke Palmstraße 35/37 hier eine Niederlage- Am 11. April ds. Js. wurde von Hahne! daselbst auf einen mit zwei Pferden bespannten Tafel wagen Saud geladen. Ter Angeklagte setzte sich dann auf den Lock, um den Wagen umzülenken- Tie Pferde waren sehr unruhig. In jenem engen Hofe spielten damals mehrere Kinder, unter denen sich auch der vier jährige, geistig zurückgebliebene, Knabe Weber befand- Als Hahncl mit dem schweren Wagen aus dem Grundstücke fuhr, wurde der kleine Weber umgerissen, das linke Vor derrad des Wagens ging dem Kinde über den Kopf; cs 4st infolge der erlittenen Verletzungen bald daraus der Tod des Knaben cingetreten- Ter Angeklagte soll den Tod des Kindes aus Fahrlässigkeit verursachst haben- Hahne! stellte ein strafbares Verschulden in Ab rede- Er will den Knaben gar nichst gesehen haben und erst abends bei seiner Rückkehr von dem Unglückssalle Kenntnis erlangt haben. Tie Beweisaufnahme dauerte lange Zeit- Hahncl wurde wegen fahrlässiger Tötung zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt- vad Elster. Hier ist m>t den Fundierungka bei «, neuen Badeflichels begonnen morden, in dem neben .Marte- und Liegehallen 22 Zellen für Moor- und 28 Zellen für Mineralbäd« eingerichtet werden sollen. Um diese Ar beiten ausftihren zu können, war e» erst erforderlich, ein neue» Bett für di« Eister zu schaffen und sie auf eine Länge von 110 m zu überbrücken. Bet dieser Flußver- legunz mußten zirka 8000 obm Erbmassen bewältigt und zirka 2300 obm Mauerwerk hergestellt werden. ES waren 1700 Fuhren Stein« aus den Brüchen der Umgebung und von Tyeuma, zirka 600 Fuhren Gand von Fleißen und FranzenSbad sowie 20 Doppelwagen Zement erforderlich Um bi» zur nächsten Saison daS neue BadehauS unter Dach und Fcch zu bekommen, mußten die Bauarbeiten schon Ende Juni in Angriff genommen werden, die zu keinerlei Störungen deS Aufenthalts der Kurgäste Veran lassung gegeben haben. Sie sind unter Leitung der Bau direktion im Kgl. Ministerium deS Innern von der Bau- firma Bmil Jacob in Niedersedlitz, dem auch die Fun. dierungsarbeiten deS BadeflügelS übertragen worden sind, ausgejührt worden. Zittau. DaS Stadtoerordnetenkollegium hatte sich in seiner letzten Sitzung mit einer Eingabe der hiesigen freien Trschlertnnung zu befassen, in der gebeten wird, bei Vergebung von Tischlerarbeiten die handwerksmäßigen Tischler gegenüver den Großunternehmern, die Tischler arbeiten nur im Neben betrieb anfertigen, zu bevorzugen. Der Stadtrat hatte auf die Eingabe hin beschlossen, in Zukunft bei Gleichheit des Preises oder bei geringfügigen Preisunterschieden die Tischler vor den Zimmermeistern zu bevorzugen. Gleichzeitig will man künftig alle kleineren Arbeiten bis zu 200 Mk. kurzerhand unter Abwechslung unter den einzelnen Meistern vergeben. Das Stadt oerordnetenkollegium ging jedoch noch weiter und wählte einen Ausschuß, der sich mit der Beseitigung der Mißstände im Submissionswesen überhaupt befassen soll. Auch soll dieser Ausschuß sich gründlich mit der Frage der Beteiligung von Mitgliedern der städtischen Kollegien an Submissionen auf städtische Arbeiten beschäftigen. — Die Sonntags-Nach- mittagSoorstellung von Dompteur Charles' Zoologischem ZirkuS, der hier gegenwärtig einen Zyklus von Vorstellungen auf dem Köaigsplatze gibt, wurde durch eine infolge eines unbedeutenden Vorfalles entstandene Panik in greller Weise unterbrochen. Der ZirkuS war ziemlich gut besetzt DaS Programm war bi- auf die vorletzte Nummer, die eine von Affen und Hunden aufgesührte drollige Szene brachte, erledigt. Während dieser Szene stürzte nun ein Besucher der linken Galerieseite, der M Begleitung seiner Frau der Vorstellung beiwohnte, angeblich infolge eine» Scbwindelanfalles hinterrücks von der Galerie. Ein neben dem Mann stehende- kleines Mädchen sah diesen a.hflürzen und stieß infolgedessen einen lauten Schrei auS, der andere Kinder in jähen Schrecken-versetzte, und in einem einzigen Augenblick ertönten nun allerlei wilde Rufe, als: „Der Löwe ist loSI", „Feuer I" usw. Alles stürzte in wilder Hast den AuSgängen zu und suchte so schnell wie möglich der vermeintlichen Gefahr zu entrinnen. Viele Galerie besucher sprangen ohne weitere- von oben in die Manege herab, deren Bod?n sich bald mit Damen- und Herrenhüten, Schirmen, Stöcken usw. bedeckte. Zum Glück gelang es endlich den Sicherheitsorganen und den Angestellten des ZirkuS, die Menge etwas zu beruhigen und Ordnung zu schaffen. Es stellte sich heraus, daß eine große Anzahl von Besuchern mehr oder minder schlimme Verletzungen, namentlich im Gesicht, daoongetragen hatten. Auch hatten verschiedene Personen Armbrüche ersirten. Zittau, 30. September. Die Errichtung deS Kre- matoriumS in Zittau steht für die nächste Zeit bevor. Der Verein, der sich Ende März dieses JahreS konstituierte, zählt bereits 344 Mitglieder. In der gestrigen General versammlung deS Vereins wurde mitgeteilt, daß drei Zittauer Herren je 5000 M. und ein vierter 2500 M. für den Bau eines Krematoriums in Zittau gezeichnet haben. Im ganzen verfügt der Verein bereits über ein Kapital in Höhe von rund 27 000 M., das ist die Hälfte der Bau kosten. Der Kauf eines Bauterrains ist bereits in die Wege geleitet worden. Daffelbe befindet sich dicht bei der Weinau. Chemnitz. Schwer verbrannt hat sich hier eine Frau, die auf ein Nachtlicht Oel nachgießen wollte, aber irrtümlicherweise Benzin dazu nahm. Sofort fingen die Kleider Feuer. Die Frau hatte noch so viel GeisteSgegen- wart, sich sofort auf ein Bett zu werfen, wodurch die Flammen erstickten. Die Frau erlitt schreckliche Brand wunden im Gesicht und an den Händen. Werdau. In der letzten Stadtoerordnetensitzung stimmte daS Kollegium dem RatSbeschlusse zur Errichtung eines VolkSbadeS einhellig zu. DaS Bad wird nach den Plänen deS StadtbauamteS gebaut werden. Limbach. Die hiesigen Stadtverordneten bewilligten den Ankauf von Areal zur Quellenerschließung, sowie zur Errichtung eines Pumpwerkes zwecks Vergrößerung deS hie sigen, schon bestehenden Wasserwerkes. Die Ausgaben wer- den sich auf etwa 60 000 Mark belaufen und werden aus Anleihemitteln gedeckt. Freiberg, 1. Oktober. Bei dem gestrigen Scheiben- schießen der Schützengesellschaft zu Mittelsatda wurde ein 10 jähriger Knabe von einem Schützen erschossen. Die Kugel war dem Knaben in den Rücken gedrungen. Burgstädt, 29. September. Am gestrigen Nachmit tage wurde, wie schon erwähnt, die Automobil-OmnibuS-Ak tiengesellschaft Mittweida - Burgstädt - Simbach von einem schweren Verluste betroffen. DaS neu« UnterkunftShauS für die Automobile wurde durch Benzinexplofion völlig zerstört, wobei auch ein ganz neuer Omnibu« mit verbrannt ist. Der entstanten« Schaden beträgt über 30 000 Mark Die Halle diente zugleich al- Reparatur-Werkställe und sind in derselben eine Anzahl Fäfsn: Benzin mit ansbewahrt war- den. Die Ezploston wurde dadurch herbeigeführt, daß beim Löten von Aulomobiltkilcn einige mit Benzin getränkte Putzlappen Feuer fingen und dieser nach den Benztnjäffrrn übergegangen ist. Den in der Halle beschäftigten Arbeitern gelang es zum Glück, sich zu reiten. Von der sächs-vöhm. Grenze DaS finanzielle Ergebnis der Reichenberger Ausstellung hat sich nicht so günstig gestaltet, wie man erwartete. Em Drfizit gtlt al- sicher; über die Höhe desselben kursieren die mannigfachsten Gerüchte, doch dürften die Gaiantiefondkzeichner immerhin damit rechnen können, mit zwanzig, vielleicht mehr Prozen», hecangktogkn zu werden. Die Dmischböhmen müffln sich da mit Nürnberg und Mailand trösten, wo gewalngr Fehlbeträge zu verzeichnen sind. Weicher Teilnahme übri- genS die Ausstellung m Deulschland begegnete, geht am oeftkit aus der BesuchSziffer hervor; von den ungefähr 1300000 Besuchern war reichlich ein Drittel auS Deutsch land. Plauen, 1. Oktober. Ein bebaue»sicher Unglück!fall ereignete sich gestern in Heuckewalde au? dein Besitztum des BaronS von He:genberg. Der dort als HuuSiehrer tätige Or. püil. Wlttig war mit dem E nfchießen eines Revolvers beschäftigt. Infolge eines unglücklichen Zufalls drang die Kugel dem Hauslehler in den Kopf. Die schwere Verletz ung war löblich. Plauen i. V. Weil er großen Hunger hatte, stahl hier der 16jährige ArbeitSburlLe Pvul Süß Lumpen im Werte von 65 Pfg. und suchte sie zu veräußern. Zweimal stieg er in die Bodenkammer eines Nachbarhauses ei«, um. sich dort die Lumpen zu verschaffen. Damit machte er sich aber deS schweren Diebstahls schuldig. Vor Gericht be teuerte der junge Mann unter Tränen, er habe nur aus, Not gehandelt, da ihm seine Eltern drei Tage nichts zu; essen gegeben und gesagt hätten, wer nicht arbeite, der brauche auch nicht zu essen. Er sei aber nicht daran schuld, grwesen, daß er keine Beschäftigung hatte, denn sein Arbeit» gebk5 h"be ihn plötzsich entlasten. Da der Bursche schon vorbestraft war, diktierte ihm daS Gericht sechs Monate Gefängnis zu. Leipzig, 30. September. Eine Versammlung von etwa 1000 Gastwirten hatte beschosst:-, iun Verschank vrm Ringbier überhaupt einzustellen, falls die Ringbrrmsreun' nicht bis zum 29. September den Preisaufschlag von presi Mark auf 1 Maik ermäßigten Ter Brauerciveiein i,st: hierauf nicht eingegangen, läßt es also auf seine „radikale- Boykottierung ankommen. Ob diese eine so radikale wer den wird, wie di.s „Aktionskomitee" ar.droht, fleht ncch dahin, da eins erhebliche Anzahl der Mitte, noinsnllich Ameren, von den Blauerefen pekuniär abhängig ist vndr die Kündigung der Hypotheken zu befürchten hat. Aller.-, dings wird behauptet, daß ringsrcie Brauerrien bereit feiern, die Verbindlichkeiten zu übernehmen. — Im Geraer Bier-- krieg hoben die Wirte den von ihnen über die Brauereien verhängten Boykott auf, als die Brauereien damit ernst, machten, ihnen die Hypotheken zu kündigen. WerMschte». Ein neuer Sprengstoff. Ein von Direktor Albert Holmgren erfundener brisanter Sprengstoff scheint nach den aus dem Schießplatz Marrna in Schweden er zielten Resultaten eine Zukunft zu haben- Line in Stock holm erschienene Schrift kennzeichnet die besondere, bis her mit keinem anderen Sprengmittel erreichte Eigen tümlichkeit des Holmgrens in dein Sinne, das; es an Sprengkraft der Pikrinsäure ungefähr gleichskomme, aber trotzdem bei Rohrzerspringern gar keine oder nur unbe deutende Beschädigungen der Seelenwände Hervorrufe uni> jedenfalls keine nach außen sichtbare Forinverände- ruugen, geschweige denn eine Zertrümmerung des Rohr körpers bewirke- Anschließend an diese Versuche, wurde eine, ebenfalls von Direktor Holmgren erfundene Rauche mässe vorgesührt, die zum Zweck hat, ebenso wie Dunkel heit oder Nebel, dem Gegner zeitweise den llcbcrblick des Gefechisfeldcs und dach Erfassen des Zieles zu be nehmen- Auch diese Erprobung befriedigte. Bewähren sich beide Erfindungen, dann wird insbesondere die Kriegsmarine großen Nutzen aus ihnen ziehen- * Schule und Alkohol. Kaum glaublich klingt eine Notiz, welche „die Zeitschrift für Schulpslege" vor einiger Zeit brachte: „In einer Torfschule bei Ortels- burg wurden kürzlich nach einer Meldung der Ostdeut sche»» Zeitung bei nicht weniger als vierzehn Schülern Flaschen mit Branntwein gesunden, die sie von ihren Eltern als Erfrischjuugsmittel (!) mitbekommen Hatten- Selbst neunjährige Knaben maßten vor Beginn des Un terrichts in trunkenem Zustande nach Hause gebracht wer den". — Tatsächlich hat sich die Königliche Regierung in Königsberg i- Pr. veranlaßt gesehen, in den Schulen der Stadt- und Landgemeinden Erhebungen über de» Alkoholgenuß seitens der Schulkinder anzustellen- In folge der cingcgangenen Berichte wurden die Schulauf sichtsbeamten und Lehrer angewiesen, der Alkoholfrage besondere Aufmerksamkeit zuzuwendcn und soweit als möglich dem Branntweingennß unter den Schulkinder»» zu steuern. Ein Kain pf gegen den Absinth in der Schweiz- Tie Bürger des Kanlons Waadt haben in einer Volksversammlung am letzten Sonntag über ein Verbot des Slbsinths abgestimint und mit 22 530 gegen 17 676 den Kampf gegen das grüne Gift gut geheißen- Schon ein Gesetz, dessen Einführung der Große Rat des Kantons früher beschlossen hatte, untersagt de», Dctailver- kauf des Absinths. Tas bewog die Destillateure, die Be* rufung an das Volk zu ergreifen, und in allen KUeipe,» Lausannes und Veveys^ wurden dis Anhänger des be rauschenden Getränkes mobilisiert- Doch auch die Gegner des Absinths blieben nichjt untätig. Tie Gazette de Lau sanne ließ keinen Tjag vorübcrgohen, ohne die Verbrechen»