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Mitteln verwendet werden sollen Tie königlickm Staate- egierung wird also zur Zeit zu der Frage eine positiv ent gegenkommende Stellung nicht einnehmen. — DaS Personal der Reichspost- und Telegraphen verwaltung beträgt nach dem Staude v 'fang des ahres 73,976 »köpfe, so daß jcoer 250. i.whner des deutschen Reiches ««uger Bauern und Wir »berg ein- hließlich Kind und Hegel ein Post- oo elcgraphen- leamter ist. TaS Heer der Untergebenen des .Herrn v. odbiel ri entspricht etwa dem dritten Theil des stehende«! eeres des gesammten Reiches. Von de,- Ges. nmt-Per- nal sind 4ch781 Beamte, 7L,68l Nntcrbeamte, der Rest 'ne Beamteu-Verhüliniß beschäftigt. Großenhain, I. Nov«mber. Für daS Pfarramt zu Berbisdorf ist der Hilfsgcistliche Gegorg May in Kleinzschocher >d für das Psarramt zu Koselitz der Predigtamtsknndidat Männe!, , !r Zelt Lehrer in Milien St. Jakob, gewählt worden. )( Großenhain, 2- November. Im Kronensaale elt gestern Abend Herr Pastor Regler, Missionar a. D., us Dresden einen Vortrag über Transvaal und seine Be- ohner. Ter Saal war sehr gut besetzt; besonders waren ach zahlreich Herren ans der Umgcngend erschienen. 7er Vortragend. schilderte in aujcyaulichcr Weise, wie ansvaal schon oft von den Engländer bedrückt, wie es ich frei wissen wollte von britischer Oberhoheit, er schil- .tc die Buren als gottesfürchtiges, ehrliches, arbeit- uneS Volk, kam auf den Krieg zu sprechen, als dessen übliches Re,'ltat früher oder später ein afrikanischer ötaatenbnnd erstehen würde. Die Ausfü^-ungen des Red- :crs waren oft von lautem Beifall .. hen. Nach T.hluß deS cineiuhalbstündigen Vo dankte Herr äup. D. tzacig dem Vortragenden für s.-!:.. 7 «sjührungen a herzlichen Worten. Ter Reinertrag des Abends kam öanitätszwecken der Buren zu gu.e. Dahlen, 1. November. Hier und in der Umgegend sind tu letzter Zeit eine Anzahl von Diebstählen vorgekommen, ohne e.iß es gelungen wäre, den Dieb zu fassen. Bor einigen Tagen endlich, bei einem neuen Einbrüche beim Gutsbesitzer Klepzig in Kühren, wurde ein Dieb im Hen versteckt gefunden. Der Fes.- «enommene soll aus Schlesien sein, Paul Riemer heißen und Küher hier in einigen Orten als Knecht, nach anderen Angaben olS Tischler gearbeitet 'haben. Bei der Festnahme befanden sich ' i seinem Besitze 12' Uhren, 20 Ringe, 6 Stempel verschiedener Ortsbehördcn und ca. 200 Mk. Außerdem besaß er noch ein Messer und einen fünfläufigen scharf geladenen Revolver, von . em er aber keinen Gebrauch machen konnte. Radeberg, 31. Oktober. Einem bedauerlichen Unglücks- mll ist bier ein junges Mädchen zum Opfer gefallen. Durch in Versehen war in der Wohnung desselben der Gashahn offen geblieben, das Gas strömte aus und vergiftete das junge Mäd chen, welches früh als Leiche ausgefunden wurde. Schandau. Der Leichnam des am Abend des 9. October beim Uebersetzen über die Elbe zwischen Nieder- oogelgesang und Posta infolge Sturzes aus der Schaluppe ertrunkenen Steinbrechers Hempel aus Bischofswerda ist am Montag ganz in der Nähe der Unfallstelle aufgefun den worden. Als von dem in der Nähe des Seidelschen Restaurant in Posta verankert gewesenen Kahn des Schiffs eigners und Auszüglers Mildner der Anker gehoben wurde, zog man die Leiche mit zu Tage. Der Verunglückte hatte das Ruder, das er am Unglückstage geführt, noch in den Händen. Der bei diesem Unfall mit ertrunkene Steinbrecher Haufe aus Frankenthal ist bisher noch nicht aufgcfundcu worden. Bad-Elster, 1. Novbr. Der Besitzer des „Schlosses Miramare", Herr Emanuel Gutte (früher in Plauen), hat heute von seinem an der Adorferstraße bei Bad-Elster gelegenen Bau grundstück den größten Theil an Herrn Baumeister Gustav Züch ter in Plauen verkauft. Auf dem Grundstück errichtet Herr Richter zunächst einen Baulagerplatz und ein Privat-Logierhaus. Außerdem ist auf dem Grundstücke die Erbauung mehrerer Lo- pirrhünser geplant, um dem WohnungSmangcl für Badegäste ab zuhelfen, ein Plan, den Herr Gutte bei dem Verkaufe des Grund stückes besonders ins Auge gefaßt hatte. Herrn Gutte sind für sein „Schloß Miramare" in Bad-Elster von einem Herrn, der Bad-Aster regelmäßig zur Badezeit besucht, 83000 Mk. als Kaufsumme geboten worden, ein Berkans hat indeß nicht statt- gefimd«. Hohenstein-Ernstthal, 1. November. In letzter Nacht brach abermals in unserer Stadt Feuer aus, welches mehrere vollgesüllte Scheunen in Asche legte. Ein in der Nähe delegenes Wohnhaus war auch schon in Brand gcrathen, konnte ledoch durch die Feuerwehr noch rechtzeitig gereitet werden. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Brandstiftung wird ver- »ntthet. Olbernhau, 1. November. Auf drin Bahnhöfe Pockau- Lengefeld hat sich am Montag ein bedauerlicher Unfall ereignet. Bei der Ausfahrt des Reitzenhainer Güterzuges ist der in Flöha üationirte Schaffner Schäfer beim Besteigen der Bremse ab gerutscht und in die Gleise gefallen, wobei er nicht nur Ver letzungen am Kopfe erlitten hat, sondern ihm auch beide Beine oberhalb des Knies abgefahren wurden. Der Unglückliche wurde dem Krankenhause in Chemnitz zugeführt. Falkenstein. 31. Oktober. In unserer Umgegend haben die Feimen- und Scheunenbrände in letzter Zeit eine größere Ausdehnung angenommen, so daß keine Woche vergeht, wo nicht wiche Brände vorkommen. Diese Brände sind vielfach durch spielen mit Streichhölzern seitens der Kinder entstanden. Die König!. AmtShauptmannschast Plauen warnt deshalb wiederholt sie Eltern vor den Folgen, die durch den unachtsamen Gebrauch von Streichhölzern entstehen können. Nach einer Verfügung vom 25. März 1898 dürfen Streichhölzer an Kinder bis zum Aus tritt aus der Volksschule nicht verkauft werden. Chemnitz. Aller Voraussicht nach dürfte unserer Stadt in nicht allzuferner Zeit eine wesentliche Ausdehnung nach Norden >n bevorstehen. Nach dem genehmigten Projekte für den Eisen- buhnbau Wcclsiclburg-Chcmrvtz wird da? große, der Sächsischen Maschinenfabrik gehörige Areal aus Bornner nno Furth«"- Flur, welches früher zum Theil als Rennbahn benutzt wurde, „ist i.. seiner ganz-n Ausdehnung von der neuen Bahnlinie durchs Quitten und hierdurch für Bauzwecke erschlossen. Es dürste nur eine Frage der Z t sein, daß auf jenem Areale, welches sich infolge seiner Nähe zur Stadt und seiner günstigen Niveauverhältnisse zur tnlage industrieller Etablissements Vorzugs«, je ->net, Fabrikanlagen entstehen. Schneeberg, 31. Oktober. Im vergangener Jahre betten einige frühere So ,ia!demo!ra«..i in Aue einen Anarchisten r. il> gcgründc der aber nur nach kurzer Dauer auf Einwirken der frühere-! Genossen wieder aufgelöst wurde. Tic Begründer teh.Ien reuig in den Schoos; ihrer Partei zurück, wurden aber von dieser du. 't bestrast, daß ihnen auf einige Jahre die Au^ Übung v'.i Pariei-Ehrenämtern untersagt wurde. I : ei ' czlich in Schneeberg abgehaltencu Versammlung der Sozialdc- molraten d.'s 19. NcichstagSwahlkeeiscs wurden nun diese Genossen wieder als vollberechtigte Glieder der Partei ausgenounnui, und das Kapitel ihrer Schuld und Sühne ist damit geschlossen. Lugau, 1. November. In der Nacht zum Sonntag sind in SeiferSdors zwei veryeirathetc Bergarbeiter auZ Stvllberg und Lugau auf der Slollbcrgcrstraße von fünf jüngeren Berg arbeitern im Alter von 16 — 19 Jahren angerempclt und mit Messern gestochen worden. Auch haben letztere ein Sch.inklvkal in Scifersdorf besetzt gehalten und jeden Gast, der sich ihnen näherte, mit dem Messer bedroht. Diese Messerhelden wurden später verhaftet. An na berg. Großes Aussehen erregt in der Um gegend von Weipert der unaufgeklärte Tod des Poli- zeircvisors Hauptmann in Kaaden. H. ist von seinem Morgens 2 Uhr an einem Tage der vorigen Woche unter nommenen Patrouillengange nicht zurückgckehrt. Nach mehrstündigem Suchen wurde der Leichnam d:s Vermißten an einer seichten Stelle der Eger aufgefunden. An dem Verstorbenen wurde im Gesicht eine tiefe Schnittwunde, sonst aber keine Verletzung wahrgenommen. Ter Mantel und die Blouse waren auf der Brust zerrissen. Die Mütze und die Säbelklinge fehlten, weiter fehlte die Uhr, welche anscheinend gewaltsam von der noch in der Hose befind lichen Kette gerissen ist, und auch das Geldtäschchen fehlt, so daß auf einen Raubmord geschlossen werden mnß. Ter Säbel des Verstorbenen wurde ca. 50 Schritte von der Leiche an einer Böschung ganz verborgen aufgcfunden. Kirchberg. Cm entsetzlicher Uuglückssall ereignete sich ain Montag Nachmittag ^2 Uhr im benachbarten Saupersdorf. Dem bei Herrn Steinbruchsbesitzer Zöphcl in Schrciersgrün i. B. bediensteten Fuhrknecht Bruno Gerber, welcher Fußwegplrtten für die Stadt Kirchberg geladen hatte, scheute am Gasthofe aus unbekannter Ursache das Handpferd. Dasselbe drängte beim Fahren das Sattelpferd nach der Gasthofsmauer hin. Gerber, welcher sofort abgesprungen war, um die Pferde besser leiten zu können, wurde vom Wagen an die Mauer gequetscht. Dort gerieth er mit dem reisten Bein in das linke Vorderrad, wurde ein Stück mit fortgeschleppt und fiel dann, nachdem ihm ein Bein abge rissen war, auf die Seire. Tie Pferde raj.uu hierauf weiter, bis zur „Wiener Spitze" in Kirchberg, wo der Wagen von ihnen im Cyansscegraben fcstgefahren wurde. Der unglückliche Knecht, welcher herzzerreißend jammerte und stöhnte, wurde so fort in ärztliche Behandlung gegeben. Er konnte jedoch nicht gerettet werden. Das andere Bein war ihm gänzlich zermalmt, das Rückgrat Ivar ihm gebrochen worden. Ein Auge war voll ständig aus dem Kopfe getreten. Der so gräßlich Verstümmelte gab nach zwei Stunden seinen Geist auf. Er ist 24 Jahre alt, verheirathct und Vater zweier Kinder. Wurzen, i. November. Vergangene Nacht wurden «ins dem Machern'schen Teiche Karpfen und Schleien in« Werthc von 100 Mark gestohlen. Aus dem Reiche und Auslande. In Danzig steht ein großer Prozeß gegen 48 Flei- schermcifter bevor. Es handelt sich nm Nahrungsmittel fälschung, begangen durch Färbung v-m altem Hackfleisch durch mit schweflicher Säure versetzter Conservirungs- mittel. Bei einem Hausbrände in Kunzendorf (Nie- dcrlausitz) ist ein Mann verbrannt, zwei Personen sind schwer verletzt. — Der vormalige österrr.chische Minister präsident Graf Franz Thun, dessen Gemahlin, eine ge borene Prinzessin Schwarzenberg, erst zu Beginn dieses Jahres gestorben ist, hat sich mit einer Tochter des Für sten Georg Lobkowitz, des Führers d-'s tschechischen Feudal adels, verlobt. Tie Vermählung findet im Tecember statt, worauf das Paar eine Reise in's Ausland antritt. — Vor einigen Tagen blieb der elektrische Straßenbahnwagen von St. Blaise (Schweiz) plötzlich auf der Linie stecken. Man forschte der Ursache nach und fand in einem Trans formator in T. eine verkohlte Maus. Sie hatte das Paraf finbad des Transformators ausgefrcssen, die Drahtenden berührt und war so ihrer Freßgier zum Opfer gefallen. — An junger Tenor von phänomenaler Stimme hat sich dem Intendanten der Königl. Schauspiele in Berlin, Gra fen Hochberg, zur Prüfung vorstcllen dürfen. Graf Hoch berg hat si'ch« sofort bereit erklärt, für die musikalische Ausbildung des jungen Mannes, der augenblicklich seiner Militärpflicht genügt, Sorge tragen zu wollen. Der Sän ger, welcher bisher Kaufmann war, absolvirte seine Lehr, zeit in einer Berliner Großhandlung, aus welcher bereits früher ein anderer bekannter Tenorist hcrvorgcgangcn ist. — In Sarkad (Ungarn) hat sich die junge Postmeistern, Rosa Pataki durch einen Revolvcrschuß entleibt. Ter Grund der That war ein Rechenfehler, den das junge Mäd chen bei der vorschriftsmäßigen Schlußrechnung über den Monat September beging. Tie Rechnung ergab gegenüber Forderungen in der Höhe von 2i 712 Gulden eine Deckung von nur 20 702 Gulden. Tie Postmeisterin glaubte der fehlende Betrag von 1010 Gulden sei gestohlen worden, und da sie nicht in der Lage gewesen wäre, diese Summe zu ersetzen, erschoß sie sich in ihrcrc Verzweifeln»«;. — Bei Twardawa in Lbexschlcsien wurden am Dienstag i i z> anzigjähri'',., auf der Bahnstrecke arbeitende Mäd chen von einem Zuge überfahren. Zwei wurden getödtet, eine schwer verletz! Aus Po > wird berichtet: Im Vor werte Gabow bei .>«owrazlan ,. .unsachten drei in einem Hanse euic Mossene Kinder Feuer und fanden den Tod in den Flammen. vermischte». Auf dein S ck, e ite r I) a u i e n vcrbr a r n 1. Tas der Nähe von nton, Mississippi, liegende «Städtchen St. Anne war dieser Tage d r Schauplatz eines furchtbaren au das dunkelste Mittelalter erinnernden Antodafee. Ter Neger Joe Leslore wurde von einem wüthcnden Volkshau- sen auf dem Scheiterhaufen verbrannt, und ein anderer Neger cntgl nur mit knapper Noth dem gleichen Schick sal. Einen Tug vorher war eine Frau Gambrel mit ihren vier Kindern iu den Flammen ihres Hauses umgekommen. Zuerst glaubte man, das; ein Unfall vorläge, aber sehr bald ergab eine Unt.rsuchung, daß die Familie ermordet und daS HauS in wand gesteckt worden war. Wüthcnde Bolkshaufcn durchzogen daS Land, nm nach dem Myrd- buben zn fahnden, und da der Neger Leflore, der in der Nachbarschaft wohnte, Plötzlich spurlos ver'ck-wnnden war, so galt bald ihm allein die Jagd aus Mcnschenwild. Gegen Abend wurde er cini.efangen. Er bethcuerte zuerst seine Unschuld, gestand aber später, d«.ß er. mit zwei anderen Negern, den Brüdern Bob und Andrew Smith, Frau G. m- brel und ihre Kinder gekesselt und dann das Haus in Brand gesteckt habe. All sein Wimmern um Gnade half ihm nichts. Man errichtete einen Scheiterhaufen, und die Menge sah ohne Erbarmen zu, wie oer Mann von den gierigen Flam men geröstet wurde. Bob Smirh wurde auf einen zweiten Scheiterhaufen gebracht, und dieser war bereits angezündet, als den Lynchcrn doch Bedenken kamen und sie den Neger hcruuterholteu, um ihm Gelegenheit zu geben, seine Un- schuldsbetheueruugen zu beweisen. Seinem Bruder Andrew gelang es, dem Mob zu entkommen. Wird er ein- gefangep und bestätigt er das Geständnis; Lcslorcs dann werden zweifellos beide Brüder ebenfalls auf dem Schei terhaufen verbrannt werden. Neues e Nachrichten u. Telegramme vom 2. November 1899. n B rlin. Tcr Ankunft des Prinzen Heinrich in Kiel wird, wie m dort gemeld ! wird, nach den neuesten Dispositionen bestimmt ! Bitte Ap--l nächsten Jahres entgegcngeseben. n B rlin. Nach einem den „Bcrl. Nenest r." aus London zugchcnüen Telegramm verlautete in dortigen Hoskreisen, die Königin Vicwna werde nni 21. November zu Eqrcn Kaiser Wilhelms, bei dessen Anwesenheit in Windsor, ein Kapitel der Ritter des Hcsenbcn do.-^ms abhalten. Tas letzte Kapitel sand 1855 zu Ehren Novoleons "ter den; Vorsitz der Königin statt. Auch wird Kaiser Wilhelm nich« in Portsmouth, sondern ain 20. November in Sheecncß cintreffcn und sich von dort direkt nach Windsor bcgcbcn. Tas Blatt schreibt dazu: Wir geben obige Meldung, ohne im Augenblick ihre Richtigkeit kontrollieren zu können. rr Wien. Wie nunmehr bestimmt verlautet, sollen die Trlegationou zum 28. November einbcrufcn werden. rr Paris. Auf dem Rennplätze zu Auteuil kam es gestern wieder zu einem Skandal, der aber keinerlei poli tischen Hintergrund hatte. Bei dem Prix de l'esperance starteten von 8 am Start erschic -'nen Pferden nur drei, da die Jockeis der übrigen fünf Pferde glaubten, daß der Start falsch sei. Die entrüstete Menge verfolgte die Jo ckeis unter den Rufen „Diebe!" und drang auf die Bahn, wobei cs zu einer allgemeinen Prügelei kam. Eine Com pagnie Infanterie mußte geholt werden; die Soldaten räumten mit aufgepflanztcn Bajonetten die Bahn. Zum Krieg in Südafrika. rr. Belgrad. Hier wollten ehemalige Soldaten eine serbische Freiwilligenlegion gegen Transvaal bilden und boten England ihre Dienste an, dieselben wurden jedoch abgclchnt. rr. London. Nach dem gest-' >en Kabinetsrath sand eine Sitzung dc« Landcsvcrtheidign kvmiiees statt, an der n. A. Lord Salisbury, Balfour »nd Lord Wolse'ey theilnahmen. — Aus Aloershvi wird dem „Standard" tclegraphi.-t, eine voll ständige weitere Division solle nach Südafrika gesandt werden. Das unterwegs befindliche Armeekorps umfaßt 3 Divisionen zu je ungefähr 17 500 Mann. — Eine Meldung aus Portsmouth besagt wiederum, die g-.mze Reserveflvtte solle mobil gemacht werden. Die Kreuzer „Sybil". „Latona", „Najad" und „Gladiator" seien bereit, binnen Kurzem auszulausen. Zwei weitere Kreuzer können in der nächsten Woche abgehen. rr. London. Nm die Truppen so früh als möglich in Afrika landen zu können, ist verschiedenen Transportschiffen der Befehl zngcgangcn, nirgends nnzulaufcn, sondern direkt nach Kapstadt zu fahren, wo sie weitere Befehle vorfänden. Hierdurch wird mindestens ein Reisetag gespart. — Drei Regimenter sollen bereits am 6. November am Kap cintreffen; davon sollen 3 Bataillone sofort nach Natal abgehen. Man nimmt an, daß General Buller alles, was er an Truppen vorfindet, zusammen raffen wird, um General White gegen den Vorstoß der Buren auf Colenso zu unterstützen. — Der Bericht des Generals White lobt den General Joubert, der den ärztlichen Ambulanzen sofort sicheres Geleit anbieten ließ. Londo n. Tic Künde von der schleunigen Einberufung des Kriegsrathes, dem Salisbury präsidirte, hat zu den aben teuerlichsten Gerüchten Anlaß gegeben. Eine große Volksmenge blieb stundenlang vor dem Auswärtigen Amt, wo der Kriegsrath abgehultcn wurde, versammelt, um Gewißheit über die Armee in Snvasrika zu erlangen. Bild verbreitete sich auch die Nachricht, da' größere Verstärkungen sobald als möglich nach Südafrika abgchcn werden, Tie Stimmung in der Bevölkerung