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Am Hang des radical abgehvlzten Lürchkvgels klaffen fnrchtbare Nisse; der lange schwere Regen hat die Humus decke gelockert uud gehoben, es rieselt Geröll aus dem Kogelinnern stetig hernieder und Gestein kollert durch die Erdrinne der Sohle zu. Walch hält oben inne bei diesem Anblick; hier bereitet sich eine Katastrophe vor, von der man im tiefer gelegenen Grabeuhofe keine Ahnung zu haben scheint. Wie Walch nun überlegt, auf welche Art er am raschesten zum Gehöft hinabgelangen kann mit Umgehung der gefährlichen Rutschstelle, da senkt sich die Erdschicht — ein furchtbarer Rist — ein Rutschen — ein grästlich Krachen — der Boden erzittert — die Ober fläche des Kogels mit Strünken, Felstrümmern und Ge röll prasselt in die Tiefe, alles mit sich reissend. Ein schwarzer Staub wirbelt empor, dumpf schlägt die Muhr nuieu ans -- das Gehöft ist verschwunden, mitgerissen in die Tiefe. . . . Ein Aechzen des Schmerzes entringt sich des Ver walters Brnst, wie gelähmt steht er vor diesem grausigen Naturschauspiel, das mit einer furchtbaren Katastrophe geendet. Noch immer rieselt Sand und Geröll von der Slnrzstelle im Muhrgang hinunter, haltlos gewordene Steiublöcke kollern nach, der Kogel verliert seine Eingeweide und schüttet sich völlig aus .... Walch aber stürmt unbekümmert »in Steinschlag und Siurzgefahr hinunter ins Grabenende, um aus dem ent setzlichen Chaos Menschenleben zu retten, wenn es noch möglich ist. Was will ein winziger Mensch. . . . Er erkennt bald, dass er allein nichts auszurichten vermag. Er hastet hinaus ins Revier, holt die Schicht arbeiter lind zieht mit ihnen wieder ins Ende, wo unter seiner Anleitung das RettnngSwerk begonnen wird. Mit Piken und Schaufeln wühlen sich die Holzarbeiter, Maul würfen ähnlich, in das Muhrchaos; nach einigen Stunden stossen sie endlich ans die Mauertheile des vernichteten Ge höftes, auf zertrümmerte Dielen und finden zwischen diesen eingeklemmt, zerschmettert den Endbauer, einen Knecht und eine Dirn mit eingedrücktem Schädel. Erschüttert stehen die Arbeiter; Mancher wischt sich eine Zähre aus dem nassen Ange. Walch vermag sich, von neuen Fieberschauern erfasst, kaum noch auf den Beinen zu halten; ein namen loses Weh erfüllt seine Seele. Ans einer aus geworfe nen Fichten zusammengestellten Bahre, bedeckt von Wet termänteln, werden die Leichen hinaus ins Grabcudorf getragen. Betend folgt dem Trancrznge der Forstver walter strafe Som am 2 desse» erfori Arbei von ' (Fortsetzung folgt.) und mitt. die mitt. stimm von mitt« mm» öst: Noch immer unruhig ist's im Graben; die Wasser adern huschen und wühlen noch im Gehänge und lockern deil Nasen; in armsdickcn Strähnen rieselt Erde, Sand und Geröll hernieder und Hüpfen haltlos gewordene Steine den Hang hinunter. Ein Prasseln und Knattern oben am „Brand" erregt Walchs Aufmerksamkeit, der entblößten Hauptes dem Conduct folgt, und rasch wirft er- einen for schenden Blick zur Höhe. Vom Gehöft ist vou der Thal sohle aus wenig wahrzunehmen. Was an Holz im Um kreise des BrandhofeS stand, ist gebrochen und geworfen. Sollte ei» Rutsch oben erfolgt sein? Blitzartig kreuzen iu Walchs Gehirn die Gedanke»; Hirzcgger ist nicht zu. Hanse, er wird sich noch in Haft befinden, Moni wird hilflos oben sein. Vielleicht droht ihr und dem Gehöft Gefahr. Scharf fasst Walch das Gehänge ins Auge. Plötz lich wirbelt vom Gehöft weißlicher Staub auf, cs kracht und prasselt aufs neue, und nun springt der Verwalter in eiligen Sätzen den Berg hinan, pfadlos, den Klüftungen und Rissen im Hang ausweichend, und den weichen, unter- waschenen Rasen, der unter jedem Tritt nachgiebt, be nützend. rhtergottunz und Bezeichnung. des Serg. Rich. Ernst Müller, 11 T. 32 33 «0 02 29 31 57-59 27-28 deshall 1. 39 41 Geschäftsgang: Bei fämmüichen Thiergattungen langsam. I Mil 46-48 43 45 39-41 37-39 35-37 63 «6 64 67 68-69 64 67 60-63 57-59 34 36 31-3 3 32-34 30-31 50-52 50-52 48-50 46-48 61-63 58-60 55 71-75 67-70 60-66 54-56 52 49 8 60 63 57-59 55 M. 35 37 36-38 Gchlichtdiehpreise auf d« vtehmartte zu LreSd«« «r 16 Oktober IMS, «ach amtlich« Feststellung (Marktpreise für 50 dg in Mark.) MM.Uhr, d. h. zu der Zeit, die das Ultimatum deS Südafrikanischen Wkepublik eventuell für den Beginn der Feindseligkeiten festgesetzt Matte, intonirte die Theaterkapclle daS Nationallied „kiuiv Writanoiu". Die Klänge wirkten wie ein zündender Blitz. MUlles sprang sofort auf dir Füße, sang, gestikulirte und heulte Mlnd lärmte in so wahnsinniger Weise, das; das große Nativnal- Mheater in seinen Grundsugen zu erbeben schien. Dasselbe Schau- soll sich auch bei der Abendvorstellung wiederholt haben, daß bei dieser Gelegenheit die Versammlung in die Nativnal- Mhymne „Oock «avv tlis l)uovnnusbrach. Im Gaiety-Theater MWllnd in der Müsikhalle The Palace Theatre geht es allabendlich Unähnlich her. Auch bei den Eoucerten in der QueenS Halle ist MM die Capelle wiederholt gezwungen worden, sich zu kriegerischen MU». Demonstrationen herzugeben, indem sie „ltuio Uritanniu" und Nationalliedcr drei-, viermal hintereinander spielte, bis der sich heiser geschrien hatte. Wenn es bei ernsten Eon- MW^erten so hergeht, so kann es selbstverständlich nicht überraschen, U daß alle Theater und Hallen, die der leichteren Uuterhaltungs M M sonn gewidmet sind, von groteske» „trügerischen" Anspielungen M Wund von kriegerischen Rufen und Liedern wiedcrhallen. Kurz, iUMMnan kann sagen, das; das „patriotische" London sich allabendlich M M drei Stunden lang in seiner Krlegsbegeisterung gegen das kleine DM / Burenvölkchen heiser singt und schreit. Welch' widriger Anblick! -MM,Mn Volk ums; auf einer recht niedrigen sittlichen Stufe stehen, U M wenn es sich in eine so höllische Freude hineintoben kann, weil Söldner-Legionen, die Truppe» des riesenhaften, britischen V WReichs, im Begriff stehen, ein braves, winziges Hirten- und M- Bauernvölkchen um des Besitzes von Goldminen willen schamlos 's- M anzufallen uud zu zerreißen. 9,40 3,30 4,10 4,40 5,15 5,50 6,30 7,09 7,15 7,40 8,05 8,25 8,45 9,20.10,00. 10,00 10,40 11,10 II,40 11,55 12,40 12,55 1st5 1Z5 2.20 3stÖ 3ZÖ Sturm 730 Meteorologisches, z,. MNgcNMt vo» R. Nathan, OPllk«. 2 Barometerstand s o Mittags 12 Nhr. sz T Sehr Nocken 770 — —! Beständig schön —W ! Schön Wetter M » Veränderlich 750 I Regen (Wind) - —2 SR Viel Regen 740 M- » D Kirchsnnachrichte» für Riesa. M Getaufte: Lucia Margarete, T. des Sergeanten Ernst E < Rich. Müller. Richard Paul, S. des Hannnerarbks. K. Gust. A. steph. Richter. Johai na Frido, T. dcS Prlvatus Herm. Fr. A > rehmann. Bruno Hermann, S. des Maurers Job. Bruno -A--Kießig in Poppitz. Oskar Emil, S. d-s Bremsers Friedrich Ernst MWeichert in Poppitz. Emma Elsa, T. des Bahnstelgschoffners s Fr. Wilh. May. Erich Karl Bernhard, S. des Bahnajsistentcn Arvo Guido Hellmann. Llna Martha. L. de» Dirnstmdchs. Marie Lina Kühne in Poppitz. Getraute: Hugo Als red Richard Stuckas, strbtr. in R'esa, und Ida Klara Voigtländer in Reußen. Hermann Karl Schiffner, Rangirer. und Bertha Rosa Llcsche, vejde in Riesa. Willy Oswald Gläser, Kaufmann in Chemnitz, und Luise Bertha Marie Reinhardt in Riesa. Bruno Paul Richter, Buchhalter in Gehüit«, und Martha Llna Müller in Riesa. Beerdigte: Johanna Christiane Friedrikr veew. Förster g'b. Schmidt auS Weida, «2, 7, 7. Friedrich Karl Muckert, G trridrhändlcr, 58, 5, 29. Amalie Therese Welmann auS Wöl kisch, 86 I. Frida Hedwig, T. d<s OelsabrikarbtrS. K. H. Lucke, 1, 5, 8. Christiane Friederike verw. Seifert geb. Paust, 93, 7, 15. Anna Erurst ne Pobig geb. Metzger, 42, 8, 29. Gustav Theobald Bauer, Steinmctz, 39 I. 11 M. Lucie Margarete, T. des Serg. Rich. Ernst Müller, 11 T. Üchstn: l. vollfleischtgr, ausg«mäj:et«, höchsten Schlachtverthes ttS zu 6 Jazcen östenctchffche ?. junge fleischige nicht «u-tgemäfletr, -- ältere auS- nemästere 3. müßig gmährt' junge, gut genährt« Sb er« . . . 4. gering genährte ;edcn Älter» Kalben und Kühr: 1. vvklfleijchlge, ausgemäßetc Kalben höchsten Schlacht- werihe« 2. v^llsleljchige, ausgemästele Kuh« höchsten Kchlacht- werlheS blS zu 7 Jahre» 3. ältere auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben " 1. mäßig genährte Kühe und Kalben 5. gering genährt; Kühe und Kalben Bullen: 1. vollsletschige höchsten SchlachtwertheS 2. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere . 2. gering genährte Kälber: 1. feinste Mast- (Bollmilchmast) und beste Saugkälber 2. mittlere Mast- und gute Saugkälber 3. geringe Saugtälber 4. ältere gering genährte (Fresser) Schafe: 1. Mastlämmer 2. jünger« Masthammel 3. äckere Masthammrl 4. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschase) . Schweine: Fettschweine 2. vollfleischige der feineren Raffen und deren Kreu ¬ zungen im Alter blS zu 1'/. Jahren . . . . 3. fleischige 4. gering entwickelte, sowie Sauen und Eber . . . k'LkrpIsn Kies»«'' 8kr»88vudrrlin. ^bkalirt mn ^Ibortplntr: 6,30 6,50 7,12 7,45 8,15 8,35 8,55 9,12 10.20 10,55 11,25 11,40 11,55 12st15 12,55 1,15 1,45 2,05 2,45 ^bkrlrrt .am Lirlmliok: 6,50 7,12 7,30 8,00 8,35 8,55 9,15 9,40 4,25 5,00 5,30 6,5 6,45 7 20 7,40 8,05 8,25 8,45 9,10 9,40. werde stell« verseh Plätze bedin, auSlrs LUSlks komm« zur L ; Wcgcn Geschäftsaufgabe verlaus: Kegel-Kugeln mW Kegel - zu fthr Pcc!S. ^IvXÄiicktzr Dresden, Böhmischestraste S7. - desselben die Ermächtigung zur ungesäumten Vornahme i aller nöthigen Arbeiten. Wie Seppel vom Dienstgang - heimkam, must er nach rasch eingenommener Stärkung das inhallreiche Schreiben zur Poft im Grabendorf be fördern. Walch aber, nun ganz in seinem Element, erthcilt den angetretenen Schichtarbeitern seine Befehle zur Holz- - s bringung, besichtigt sämmiliche Geräumte bis hinauf zu den Hochstocknngen in mühsamer Wanderung, die ihn man- - ; chcn Schtveisttrvpsen kostet. In der Wirrnis ist's ein be ¬ schwerlich Klettern über die gestürzten, durcheinander lie- genden Stämme, ein Kriechen durch die zu Boden geworfe- - ; neu Wipfel und Baumkronen, durch wirres Geäst. Oft i muls; der sonst in seinem Revier so vertrante Forstbeamte Z den Tascheneompast zu 2!athe ziehen, nm sich vrientiren zu ivs !! können, denn Bruch und Wurf haben den Wald verändert, i den Geräumten ein fremdes Aussehen gegeben. Wie es unheimlich rauscht im schwerverwundeten Walde! Der Wind zieht über das Leichenfeld; milder denn früher, klagend, wie bereuend die eigene llnthat .... f Verstummt sind die Sänger des Waldes; sie flüchteten s'-'l eiligst, als niil der Windsbraut das Verderben gekommen. !j Nur einzelne Meisen sncben ängstlich piepsend nach ihrer ' » vernichteten Heimatl» und umflattern die gefällten Banin < riesen. Ans seiner Wanderung ist Walch allmählich gegen j das Grabenende zu gekommen, wo gleichfalls der Wind bruch böse gehaust und die wenigen Stockungen im Privat besitz schwer mitgenommen hak. Auch hier liegt das Holz gebrochen, theils geworsen zu Boden, und wo bäuerliche Gewinnsucht gepaart mit Unverstand die Sleilhänge bereile- i ? früher abgehvlzt hat, sind Muhren abgegangen, so das; E z der nackte Fels zu Tage tritt, indes das Erdreich mit den H Strünken und Wurzeln, zu einem Ehaos geballt, lief unten sm Graben liegt. Ostern beziehbar, sind in unserem an der Bahnhofstraße ncu erbaut.n Hause die beiden Etagen-Wohnnnge« zu vcrinlelhen, enthaltend je 6 Zimmer, Küche, Bade raum und Zubehör, Parquetsußboden in allen Zimmern, Gas- u. elektr. Licht anschluß, Wasserclosets. Wünsche von Micthern betreffs innerer Ausstattung können jetzt noch berücksichtigt werden. Näheres in unscrcm Comptoir. Speicherei- «nd Speditions-Aktiengesellschaft. in ZchnkiWkr, Wettimr-r. Ar. 391- Schmerzloses Einsetzen künstlicher Zähne. Naturgetreu. Probetragen gestattet. Zum Kauen brauchbar. 2ahlun8 bst nur vollmänckizsr ^ukriLcksnstsllunK. Piombrren, Zahnziehen, Kronen uud Brücken. 8poriali1ä1: vis Lrkallung üer sigensn 2älmv. AiOhkil erregt die ganz vorzügliche Wirkung von: SvrLwLvll s Idvsn>ok«vrvl-8»l1« von Bergmann L Co., Radebenl- DreSden gegen alle Arten Hautnn- reinigkeiteu und HautansfchlSge, sowie Mitesser, Flechten, Finnen, Blüth- chen, Röthe dcs Gesichts w. Vorr. L St. 60 Pf. bei Robert Erdmann. H es es! 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