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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192410150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-15
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1924
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Verhängung von Bl-tn« b«mnen Schnurrbart. Di« Kletdm»a besteht tu ffmvr blauer Letnenbluse, schwar^avauer Tuchwest«, bE- ner Manchesterhose, grau- und Nauaestreiftm Vosenträ- Sern, grün- und blaugestteiftem Barchenthemd, arauwol- kenen Strümpfen und ck-,-Warzen Lederschnallenschuhen mit klbsatzeisen. Um den Leib trug der Unbekannte einen schmalen Lederriemen, außer einer kletngliedrtgen Nickel- uyrkette hatte er nur ein Taschenmesser mit 2 Klingen imd schwarzer Hol-schale bet sich. — Am ü. Oktober wurde üuS vem Hochflutbecken In Leipzig die Leiche einer etwa 60 Fahre alten Frau geborgen. Die Lote ist 1,55 Meter groß, mtttelkräftig, lxrt graue» Haar, nied rig« Stirn, blaue Augen, graue Augenbrauen, dicke Nase, VELndige» künstliches Gebiß. Sie trug eine blaube druckte Bluse mit weißen Perlmutterknüpfen, einen gestreik ten grünlichen Kletderrock und einen weißen und einen roten schwarzgestreiften Barchentunterrock, ein kurzes schwarze» Jackett, «ine schwane Lüsterschürze, hohe schwarze Schnürstiefel, schwarz« wollene Strümpfe, Lederstrumpf- dänder, graues Korsett und Weißes Barchenthemd; in den Ohren zwei kleine goldene Ohrringe, einer herzförmig, der andere länglich rund mit dunklem Muster. Mitteilung zur Feststellung der Person werden an die Zentralstelle für vermißte, Dresden, Schießsasse 7, 3., Z. 199, erbeten, woselbst auch da» Lichtbild der unbekannten grau ausliegt. —* Der Arb eitsmarkt in Sachsen. Ta» LandeSamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf d«m sächsischen Arbeitsmarkte für die Zeit vom ö.—11. Oktober 1924 folgenden Bericht: Die seit einigen Wochen anhaltende Besserung machte nur geringe Fort schritte und kam lediglich in einer weiteren allmählichen Abnahme der Gesamtzahl der Arbeitssuchenden zum Aus druck, denn «ine nähere Bettachtung der einzelnen In- vustriezweige und Berufsgruppen zeigte recht erhebliche Schwankungen in denselben oder führte gar zu der Fest stellung, daß die Zahl der Neueinstellungen von Arbeits kräften durch die erfolgten Entlassungen ivieder ausge- vlichen wurde. Die Ursachen sind nach wie vor der Geld mangel, Kreditnot und Absatzschwierigkeiten. Schwan kungen waren insbesondere in dieser Woche in der In dustrie der Steine und Erden, in der Metall-, chemischen, vapier- und Lederindustrie, im Holz- und Schnitzstoff-, im Nahrung»- und Genußmittel-, tm Bekleidunas-, Verviel fältigung»-, und Berkehrsgetoerbe zu beobachten. Günstig vlieb die Lage im allgemeinen eigentlich nur in der Textil industrie und im Baugewerbe, doch waren auch hier bereits wieder stellenweise Rückschläge zu verzeichnen. Als auf- nahmefähig erwteS kick» noch die Landwirtschaft, aller- dingS nicht in dem Maße, wie in den Vorwochen. Gesucht blieben junge Burschen und Mägde. Eine weitere Ver schlechterung zeigte der Arbeitsmarkt im Bergbau-, im Vast- und Schanlwtrtsgewerbe, für Hausangestellte und für Ungelernte Arbeitskräfte und noch keinerlei Entlastung er fuhr der Stollenmarkt für kaufmännische und Büro-An- gestellte. —* Zur Regierungsbroschüre. Auch in der »Dresdner Volkszeitung" wird gegen die von den sozia listischen Ministern herauSgegebcne Broschüre „Die ange- seindete Beamtenpolitik der Regierung Heldt" scharf Stel lung genommen und gesagt, diese Broschüre stelle die in- tolektuellen und sonstigen Qualifikationen verschiedener abgebauter Genossen in gröblicher Weise bloß. Sie trage dabei Auffassungen vor, dis ganz individuell seien und deren Richtigkeit von anderen, gut Eingeweihten bestritten werde. Am Schluß heißt es: „Im übrigen — und das gilt für die Minister einer jeden Demokratie — haben die Mnister ihr Amt als Vertrauensamt bekommen und haben das Amt niederzulsgcn, wenn sie das Vertrauen ihrer Mandatgeber nicht mehr besitzen. Sie mögen uni das Vertrauen in den gegebenen Grenzen und mit den erlaubten Mitteln ringen, aber wenn sie glauben, Vertrauen mit solchen Methoden zu erhalten, gehört dazu eine Auffassung, die wir hier nicht näher charakterisieren wollen." —* Staatliche Stenographielehrer Prü fung. Bor dem Stenographischen Landcsamte legten am 29. und 30. September neun Personen, darunter zwei Damen, die staatliche Stenographielehrerprüfung ab. —* Postbeförderung mit dem Luftschiff Z. R. 3. Verschiedene Zeitungen brachten die Nachricht, daß Z. R. 3 sich bereit ertlärt habe, etwa 800 Kilogramm Post nach Ainerika mitzunehmen. Hier liegt ein Irrtum vor. Für private Post rst von der Flugleitung mit Rück sicht auf die sonstige Ladung anfangs nur ein Gewicht von 100 Kilogramm eingeräumt woroen. Dieses konnte schließlich noch um die Hälfte erhöht werden. Darüber hinaus mußte aber — vom 12. September ab — die An nahme von Sendungen zur Lustsästffbeförderung einge stellt werden. —* Ein Ehrenmal in der Leipziger Uni versität. Am Montag vormittag sand der Antransport de» Über 100 Zentner wiegenden Stetnblockes statt, der in der Wandelhalle der Universität zu einem Denftnal für die gefallenen Angehörigen der Leipziger Hochschule auf gerichtet wird. Der Stein ist auf drei Seiten mit den Namen der gefallenen Dozenten und Studenten bedeckt. . Der Text der Stirnseite lautet: „Im Weltkriege starben für Deutschlands Bestand und Ehre 1390 Männer von dieser Universität." Die Uebergabe deS Steines soll am Tage des Rektorwechsels, am 31. Oktober ds. Js. er folgen. —- Der zum Kreishauptmann von Leip zig berufene frühere Ministerialdirektor Lempe, dem ein längerer Urlaub gewährt worden war, hat jetzt nach Ablauf desselben sich geweigert, sein Amt in Leipzig an zutreten und hat beim Ministerium um Versetzung in ein Amt in Dresden gebeten. —* Neues Leben an der Elbe. Während früher auf der Schiffswerft an der Elbe bei Dresden-Laubegast etwa 30 Mann mit dem Schiffsbau beschäftigt waren, ist jetzt dort die stattliche Schar von 250 Mann tätig, nach dem die Neue Deutschböhmische Elbeschiffahrt die Werft übernommen hat. Die beiden ersten modernen Kähne sind am Sonnabend vom Stapel gelassen in den Dienst gestellt worden. Sie sind ganz aus Eisen und nach den neuesten Erfahrungen deS Binnenschiffbaues hergestellt. Wettere solche Schiffe werden demnächst folgen. Der weitere Ausbau der Werst macht e» notwendig, daß auch neue Mannschafts räume aufgeführt werden. So ist der Bau eines großen Schifferheims geplant, wo mindestens weitere 40 Mann von der Werst Unterkommen finden können. —* Einreichung der Goldbilanzen und Inventar« für Steuerzwecke. Mit dem 30. Sep tember 1924 ist für die Mehrheit der Steuerpflichtigen, die zur Führung von HandslSbüchern verpflichtet sind, die Frist zur Einrichtung der handelsrechtlichen Goldmark, Eröffnungsbilanz oder einer unter bestimmten Voraus setzungen an deien Stelle tretend« Vermögensaufstellung nach Art und Menge (Inventar) beim Finanzamt abge- laufen. Nur Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung und AersicherungSvereine auf Gegenseitigkeit brauchen, sofern ilw Geschäftsjahr intt dem Kalenderjahr übereinstimmt, die bezeichneten Unterlagen erst dis zum 80. November 1924 dem Finanzamt vorzulegen. Mit Rücksicht aus die Schwierigkeit d« Bilanzaufstellung und die Unklarheit, VW in VM» lmbeUsHttn Kreisen üoer die geltend« Ein- von doch für jeden Steuerpflichtigen, der bi» »um 30. Sep tember 1924 seine Goldbtlan» oder ein Inventar dem Finanzamt noch nicht eingereicht hat, obwohl er hierzu verpflichtet war, beim Finanzamt einen Antrag auf Äer- längerung der Einreichungsfrist zu stellen. Die Finanz ämter sind ermächtigt, derartigen Anträgen stattzugeben: in der Regel wird da» Finanzamt Fristverlängerung bis spätesten» 30. November 1924 gewähren, tn besonder» be gründeten Ausnahmefällen ist auch eine Erstreckung bi» zum 81. Dezember 1924 möglich. " —" Vorauszahlungen auf di« Einkom mensteuer von den MtetzinSeinnahmen. Die Landesfinanzämter Dresden und Leipzig teilen folgendes mit: Nach den 6. Durchführungsbestimmungen über die Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Körperschafts steuern für da» Kalenderjahr 1924 können die Hausbe sitzer wegen voraussichtlicher späterer Ausgaben für grö ßere Reparaturen eine besondere Festsetzung der am 10. Oktober 1924 und ain 10. Januar 1925 fälligen Voraus zahlungen beantragen. Zur Erleichterung für die Steuer pflichtigen haben die Landesfinanzämter Dresden und Leipzig sich auf Anregung deS Landesverbandes der säch sischen Hausbesitzervcreine damit einverstanden erklärt, daß die Hausbesitzer für die Berechnung am 10. Oktober 1924 und am 10. Januar 1925 fälligen Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer für das Kalenderjahr 1924 von den innerhalb des Borauszahlungsabschnittes, (3. und 4. Ka- lendervierteljalw 1924) vereinnahmten Mietzinsen statt der tatsächlich gemachten Auftvendungen sür Werbungskosten einen Werbungskostenpauschsatz in Höl>e von 75 vom Hun dert der um die Metzinssteuer gekürzten gesetzlichen Miete d. s. 30 Goldmark aus je 100 Mark Friedensmiete, abziehen. Durch diesen Pauschiatz sind alle al» Werbungskosten tn Betracht kommenden Ausgaben für Instandhaltung, Steuern usw. abgegolten, sodaß neben dem Pauschsatz be sondere Absetzungen nicht vorgenvmmen werden dürfen. Den Hausbesitzern ist es aber selbstverständlich unbe nommen, insbesondere dann, wenn im Vorauszahtungsab- schnitt Werbungskosten in einer Hül>e aufgeivendet wor den sind, die d«n Pauschsatz übersteigt, statt des Wer» bungskostenpauschsatzes, die tatsächlich entstandenen Wer- bungskosten von den MtetzinSeinnahmen abzuziehen. Tie Hausbesitzer, die bei der ain 10. Oktober 1921 fälligen Vor auszahlung den Pauschsatz in Anspruch nehmen, sind hieran auch für die am 10. Januar 1925 fälligen Voraus zahlungen gebunden. Im Voranmeldunpsvordruck ist an zugeben, ob der Betrag der tatsächlichen gemachten Auf wendungen oder ob der Pauschsatz für Werbungstosten ab gezogen worden ist. Besonocre Anträge auf Zulassung oes Pauschsatzes bedarf es nicht. Mit dieser Regelung erübrigen sich auch Anträge auf besondere Festsetzung der Voraus zahlung. —* Vom Empfang der ehemaligen Prin zessin Anna von Sachsen und ihres Gatten, des Erz- Herzogs Josef Franz, wird aus L-fenpest berichtet, daß die Menge, die beide Stromufcr der Donau und die Brücke Kopf an Kopf besetzt hielt, in nicht endenwollende Eljen- und Hochrufe auf das Paar ausbrach, als der Dampfer, mit d«ch «S den Weg von Passau bis Ofenpest zurücklegte, die Kettenbrücke passierte. (DaS Schiff war von der Ungarischen Fluß- und Seeschiffahrts-A.-G. zur Verfügung gestellt worden.) Am Landungsstege, wo die Neuvermählten von vielen Erzherzögen, Aristokraten und Magnaten in präch tiger Galatracht und von den Spitzen der militärischen und zivilen Behörden empfangen wurden, wiederholten sich die Willkommen-Rufe der unübersehbaren Menschenmenge. Der Enthusiasmus wuchs noch, als die sächsische Prinzessin auf eine Ansprache der Vertreterin des „Nationalen Ungari schen FrauenvereinS" zu allgemeiner Ueberraschung in ta delloser ungarischer Sprache eine Dankrede hielt. Ter Ein- zug in die Hauptstadt gestaltete sich bei den unausgesetzten Ovationen der Volksmafsen zu einem wahren Triumphzug. Die Neuvermählten werden auf dem Ofener „Rosenhügel" im eigenen Palais dauernden Aufenthalt nehmen. —* Eine große Briefmarken-Ausstel lung in Berlin. Anläßlich des 75. Geburtstages der ersten deutschen Briefmarke und de» 50jährigen Bestehens des vom Generalpostmeister Heinrich von Stephan begrün deten Weltpostvereins veranstalten namhafte deutsche Phila telisten vom 2. bis 9. November im ehemaligen Preußischen Herrenhaus eine Briefmarkenausstellung. Zur Ausstellung gelangen nur Alt- und Ncudeutschland. Keine der bekamt- ten und berühmten Sammlungen wirb fehlen. Der Wert der Ausstellungsobjekte beläuft sich auf weit über eine Mil lion Goldmark. Die Eröffnungsfeier findet am 2. 11. vor mittag vor geladenen Gästen statt. Reichs-, Staats- und städtische Behörden, fremde Botschafter und Konsuln haben ihr Erscheinen zugesagt, und auch die Witwe des General- Postmeisters Stephan will anwesend sein. Das Protektorat über die Ausstellung hat Oberbürgermeister Boeß über- nommen, die Festrede hält der frühere Reichspoftministcr GieSbertß. In Verbindung mit der Ausstellung findet gleichzeitig die „Großberliner Briefmarken-Herbstmesse" in den Ausstellungsräumen statt. —* Stahlhelmtag in Magdeburg. In Magdeburg fand am Sonntag eine Heerschau des „Stahl« keim" statt, zu der aus allen Teilen der Reiches Stahl- helmler erschienen waren. Die Stadt Magdeburg batte zu Ehren ihrer Gäste Fabnenschmuck anarlegt. Am Nach- mittag fand auf dem Domplatz ein FcldgotteSdienft statt. Während der Feier kreiste ein Doppeldecker über dem Dom platz. Kurz nach drei Ubr erfolgte ein Vorbeimarsch an dem BundeSvorfitzendtn Seldte. Der Zug durch die Stadt dauerte über zwei Stunden. * Dresden. Gestern vormittag fand im städtischen AuSftellungSpalast in Gegenwart von Vertretern der staat lichen und städtischen Behörden ebenso wie zahlreicher Aus steller und Ehrenaäfte die feierliche Eröffnung der 4. Deutschen Leinen« und WSschrschau statt, die au» ganz Deutschland reichlich beschickt ist nnd vom 14. bi« 17. Oktober dauert. — In einer Villa in der Näh« de» Großen warten« wurde in der Nacht zum Sonntag eine Spielergesellschaft beim Bakkaratspiel ausgehoben. Spielgeld und Spielaeräte wurden beschlagnahmt. Die Spieler — beiderlei Geschlechts — wurden in einem Transportauto dem Polizeipräsidium zuaeführt, von wo sie nach ihrer Vernehmung wieder ent« lassen wurden. * Pirna. Nach der erfolgten amtlichen Feststellung de« Trgrbniffe« der Etadtverordnetenwabl verschiebt sich da« Stimmenverhältnis im hiesigen Stadtverordneten kollegium insofern, als den Kommunisten ein Sitz abgeschrieben und dafür den Deutschsozialen ein Sitz zugeschrieben wurde. Da« aßt« Verhältnis von 18 Bürgerlichen gegen 17 Links- parteiler ist dadurch wiederheraestellt. * Zittau. Ein dreiste« Stück leistete sich die Sparkasse inKöniagrätz. Gin Kunde aus Niederarund bei Warns dorf wandte sich um «ine Auskunft über «in« ihm von der Sparkasse zugegangene Ueberweisung an sie, und zwar in deutscher Sprache. Die Sparkaffe sandte ihm das Schreibe» unfrankiert »urück, und zwar mit folgendem Begleitschreiben: „Deutsche Zuschriften wrrden nicht an«»nomm«n. Da« ist ein« Orechtzrit, zu der nur rin Deutscher sätzia ist. Wir sind doch in der Tschechoslowakei l Lschechischen Anstalten muß man tschechisch schreiben. Ihr hättet «S ja schon in den vier Jphrrn lernen könne«. Wir werden Euch M-re» letzrW l" M Mmg M in WIM Ümits MWn. London. (Sunksprnch.t Tie Zeichnung auf di« deutsche Anleihe wurde um 1 Uhr mittags geschloffen. Ter englische Anteil ist mehr als gedeckt. Zittau. Ein sogenannte« Strudelloch auch Tleischcr. müble genannt, ist von Naturfreunden in unwegsamer Gegend der Jon«dorfer Felsenstadt entdeckt worden. Da» Low ist nahezu «in krei«sürmiger Kessel, der jedoch in Süd. nordrichtung gespalten ist. Am besten ausgeprägt ist di« Au«böhlung (Auskolkung) an seiner Ostseite, am wenigster an der westlichen. Durchmesser und Tiefe betragen etwa 2V, Meter: davon liegen fast'/-Meter tiefer al« dir Schwell«. Bi« zu dieser Höhe muß fich also jetzt der Kessel mit Wasser ansüllrn. * Freiberg. Am Sonnabend mittag wurde auf de» äußeren Bahnhofstraße ein 4jähriges Mädchen von einem Motorradfahrer überfahren und so schwer verletzt, daß der Tod al«bald «tntrat. *BadElfter. Der seit etwa einem Jahr« bei der hiesigen Ortskrankenkaffe angestellte Geschäftsführer v. d. Planitz wurde wegen Unregelmäßigkeiten entlaßen und verhaftet. BI« jetzt wurde ein Fehlbetrag von etwa 7000 Goldmark festaestellt. * RitterS-grün i. E. Am Sonntag fand hier di« von bürgerlicher Seite beantragte Abstimmung über Neu wahl der Gemeindeverordneten statt. Von 1531 Wahlbe rechtigten stimmten 1081 ab, und zwar 871 mit ja und 190 mit nein. Es mutz alfo demnächst eine Neuwahl der Gcmeindeverordneten, die jetzt eine kommunistisch-sozialistisch« Mehrheit bilden, stattfinden. "Lenaefeld. Am Sonntag abend brannte dir ab feit» vom Orte gelegene, mit Getreide gefüllte Pfarrschrune nieder. Während der Löscharbeiten gingen die im Wald« gelegenen Scheunen des Rittergutes Rauenstein in Flammen auf. Nur durch Niederschlagen einer größeren Anzahl Fichten konnte ein Waldbraud verhütet werden. Noch in der Nacht konnten in Wünschendorf zwei jugendliche Land streicher als der Brandstiftung verdächtig, festgrnommrn werden. * Steinigtwolmsdorf. Di« Gemeindebürger, abstimmung, die am Sonntag stattfand, entschied sich für Auflösung des Gemeinderats. An der Wahl beteiligten sich nur 40°/, der Wahlberechtigten. Mit ja stimmten 548, mit nein 39 Bürger. Die Neuwahl de« GemeindrratS soll bald stattfinden. Neustadt i. Ta. Großes Aussehen erregt hier di« plötzliche Dienstentlassung des Kaffeninsp«ktor« Max L und des LberverwaltungSsekretärS Kurt Sch. von der städtische» Hanvtkasse, die der Unterschlagung städtischer Gelder beschuldigt werde». L. soll rund 3 500 Mk., Sch. 1 500 Mk. dergestalt veruntreut haben, daß sie sich eigen- mächtig Vorschüsse in der bezeichneten Höh» anwiesen, ohn« in absehbarer Zeit zur Deckung der Vorschüsse fähig zu sein. L. steht bereits 28 Jahre im Dienste der Stadt, Sch. ist bereits 24 Jahre Kassrnbeamter der Stadt. — Bei der Re vision der sonstigen städtischen Kassen wurden Unregelmäßig keiten nicht sestgeftellt. "Plauen. Für den am 18. und 1V. Oktober hier stattfiiidcnden Deutschen Tag find von: Ministerium jeglich» Umzüge verboten worden. Ter vaterländische Arbeitsaus schuß gibt dieses Verbot bekannt und schreibt dazu: „So autzerordentlick) bedauerlich das Verbot des Umzugs, dessen Gründe noch iestgestellt werden, ist, so muß den Weisunorn unbedingt Folge geleistet werden. Tie Leitung des Deutschen Tages glaubt mit fester Zuversicht von allen Teilnehmern der Veranstaltung strengste Disziplin, wie sie früher unter unserer Fahne schwarz-weiß-rot herrschte, verlangen zu müssen. Die anSführenden Organe der Staatsgewalt Haber ihre Pflicht zu tun, daran darf und wird sie kein Ange höriger der Vaterländischen Verbände, die Selbstzucht als erstes Gebot eine« deutschen Mannes ansehen, bindern. * Leipzig. Gestern nachmittag fuhr unweit des Reichs gerichts ei» Lastauto mit aller Gewalt über das Gelände» in die Meitze, deren Bett z. Zt. zwecks Reinigung trocken liegt. Ter gerade vorübergehende Lbrrpostscdassner Bach mann wurde in die Tieie gerissen und getötet. Ter Chauffeur konnte sich im letzten Augenblick durch Abspringen retten. — Unter Mitwirkung des Messeamts sür die Mustermesse in Leipzig und dcr ihm angeschlosieneu Gesellschaften ist in diesen Tagen die Leipziger Luftverkehrs-Gesellschaft „Mittel deutscher Aero-Lloyd" gegründet worden. Für die sofortig« Ausnahme des Luftverkehrs sind zwei moderne Perkehr«- limousinen, Type Fokker k III, mit 240 kL Simmeley-Tuma- Motoren, erworben. Durch die Wiederaufnahme des mittel deutschen Luftverkehrs dürste der Verkehr zur nächsten Leipziger Frühjahrsmesse wesentliche Erleichterungen er fahren. * » * * Leitmrritz. In Malitscken wurde mit der Motor dreschmaschine gedroschen. Ter Landwirt Bock wollte noch die letzten Reste in die Ma,.''ne kehren und stieg hinaus. Er trat fehlt, stürzte und ge. -t mit den Füße» in den „Binder". Tas rechte Bein wuro 'hm gänzlich avgegnetschr. Im Spital mutzte ihm das Bein vollends abgenommen werden, worauf der sonst kerngesunde Mann starb. Knnft nnd Wissenschaft. Eine „Ausstellung zur deutschen Geschichte". In der Zett vom 14. bis 17. Oktober Veranstalter das Reichsarchiv zu Potsdam eine „Ausstellung zur deutschen Geschichte seit 1848". Die Ausstellung verfolgt den Zweck, an Hand von Urkunden, Bildern, Karten und sonstigem Aktenmaterial eine Uebersicht über die Ausgaben und die Bedeutung deS Reichsarchivs zu geben. Sie gliedert sich in vier große Gruppen, die die Zeit der Reichsgründung, die Geschichte des deutschen Reiches von 1871 bis 1914, den Weltkrieg sowi« Nachlässe und Autogramme umfassen. Messungen der «eteor. Statt«» 4S1 (Oberrralschnle Riesa). 5., 7., 8., 10., 11., 12., 13. und 14. Oktober kein Regen. 9' Okfi 0.0 mm (unmetzbar). 15. Okt. 0,1 wm durch Nebel. wer derskN Der nicht inserierend« Geschäfts mann, weil die Kunden zu seinem inserierenden Konkurrenten lapfenj
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