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Riesaer H TlWAM und Anreia^ Elbeblatt und Äinkiqer». Mittwoch, IS. Oktober Itt.'l, abciws. 77. F«hr,, .1- Z4Z «nd Anzeiger «Llbeblatt «ab Äiykiger). SEI Das R!-!mr r-Matt n>IM di- »m«i«n> B-ImmImM»»,-« der Amtshauptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des "" d Nicsa Nr. LL Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta» abends '/,6 Uhr mit Ausnahme der Eonn- und Festtage. Be;ugSprclS, gegen Voraurzahiiin-,, inr cuan Manat 2 Mark Pjcnnig durch Post oder durch Voten. Für den Fall des Eintretens von PrvduktionSvcrteuerungen, Erhöhungen der ttöhne und MaterinU-itureise behalten nur uns das Recht der R-ei-.-rhöhung und Rachchrdsrung vor. 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Geschäftsstelle: Goelhestraste ölt, Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Ilhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Ditlrich, Riesa. "»»»', , -- - 7^7- Keine kmeileniW N AM« M Mr. Berlin, 15. Oktober. Die Zentrumssraktion hat ein mütig beschlossen, eine Erweiterung der Regicrungskoali- tion nach rechts adzniehnen und an der bisherigen Koali tion festzuhalten. Dieser Beschluß hat in den parlamen tarischen Kreisen ungeheures Aufsehen hcrvorgernfen, da nunmehr eine Auslosung des Reichstages unvermeidlich erscheint. Bon unterrichteter Seite wird uns mitgeteilt, dasz die Zentrumsfraktion des Reichs tages angesichts der gegenwärtigen Konstellation im Reichstag baldige Neuwahlen für unerläßlich hält und aus diesem schwerwiegenden Grunde zu dem Beschlug ge langt ist, dieser Konsequenz nicht ausziiweimen. Maß gebend war offenbar auch die Haltung der christlichen Ar- beitervertrctcr, die sich weigerten, eine Rechtskoaiition mitzumachen. Die Deutsche BolkSpartci wird nunmehr in Verfolg ihrer Politik ihren Austritt auS der Regierung vollziehen, da sie sich auf die Hinzuziehung der Deutschnationalen festgelegt hatte. Wenn nicht in letzter Stunde unerwar tete Einigungsvcrsuche zu irgendeinem anderen Ergebnis gelangen sollten, so wird das Kabinett Marx—Ttresemann formal seinen Rücktritt nehmen müssen, nm die Geschäfte bis nach den Neuwahlen des Reichstages fortzuführen, für die im gegenwärtigen Augenblick ein bestimmter Termin noch nicht in Aussicht genommen ist. In den demokratischen nnd sozialdemokratischen Krei sen wird der Beschluß der Zentrumssraktion mit großem Beifall ausgenommen. Man erklärt, daß die Bolismei- nnng sich seit dem 4. Mai erheblich geändert habe und die gegenwärtige Mandats-Verteilung im Reichstage nicht mehr den wirklichen Verhältnissen Rechnung trage. Die Regie rung Marx—Stresemann habe durch den Abschluß 'der Londoner Abmachungen und die erfolgreiche Durchfüh rung der Anlcihevcrhandlungcn den Beweis dafür er bracht, daß die bisherige Politik ver Mitte die für die nächste Zukunft einzig mögliche Politik für Deutschland ist. Die Hinzuziehung der Tcntschnationalen zur Reichs- regierung hätte lediglich dazu geführt, daß innerhalb der Neichsrcgierung selbst ein Kampf um die Führung der deutschen Politik entstanden wäre, der zu einer völligen Verwirrung der Lage geführt hätte. AuS führenden Kreisen der deutschnationalen Partei teilt man uns mit, daß der Beschluß des Zentrums die Deutschnationalen wenig überrascht habe. Man wisse sehr wobt, daß es dem Einfluß des früheren Reichskanzler Dr. Wirth gelungen sei, seine Partei in eine offene Kampfstellung zu den 'Rechtsparteien zu bringen. Da Tr. Marx offenbar sich von den Einflüssen der hinter Dr. Wirth stehenden Kreise nicht freimachen konnte, habe an seiner unentschlossenen Haltung die Einheitsfront der bürgerlichen Parteien scheitern müssen. Die Tcntschnatio- nale Partei sehe der weiteren Entwicklung 'mit größter Ruhe entgegen, da sie der Ueüerzeugung ist, daß sich nun mehr die Haltlosigkeit der bisherigen Politik gezeigt habe, die ohne Unterstützung der Deutschnationalen nicht länger sortgeführt werden könne. Die Sozialdemokratie, die sich seit Wochen auf einen neuen Wahlkampf vorbereitet hat, beabsichtigt, den Par teien der Mitte gegenüber ein .loyale Haltung cinzuneh- mcn, indem sie den Wahlkampf.ausschließlich gegen rechts führen will. In den sozialdemokratiichen Kreisen rechnet man danlit, daß ein neuer Wahlkampf die gemäßigten bürgerlichen Parteien veranlassen würde, ebenfalls eine scharfe Front gegen die Deutschnationalen einzunehmen, sodaß letzten Endes die grundsätzliche Entscheidung unter der Parole der Verteidigung der demokratischen Staats form geführt würde. MMvWslsOM der Mer. )( Frankfurt a. M. Auf der Reichswobnungs- konferenz der Länder, die am 10. und II. d. Mts. in Göttingen stattfand, wurde zunächst die Mictvolitik be handelt und dabei allseits eine größere Einheitlichkeit bei der Bemessung der Mietsätzc, insbesondere des Hansbesitzer- anteils, für dringend erwünscht erklärt. Zur Durchführung dieses Gedankens wurde ein Ausschuß bestellt, der nach Be darf zusammentreten wird. Hinsichtlich der Neubautätigkeit bestand in grundsätz licher Uebereinstimmung mit de» vom WohnungSanSschuß des Deutschen Städtetages ausgestellten Forderungen Einig keit darüber, daß Mittel in Höhe von mindestens 15 v. H. der Friedensmiete zur Durchsübrung eines einigermaßen befriedigenden Vauprogrammes notwendig seien. Die starken Verschiedenheiten in den Bedingungen, unter denen zur Zeit die öffentlichen Baugelder vergebe» werden, sind nach über einstimmender Auffassung der Konferenz nach Möglichkeit nuszugleichen; zu diesem Zweck werde» demnächst besondere Besprechungen stattfinden. Die Anregung des ReichSarbeitsministerS, die möblier- ten Räume aus der Zwangswirtschaft herauszuncbmen, wurde eingehend erörtert. Für die an Einzelpersonen ver mietete» möblierten Räume erkannte man die Möglichkeit und Zweckmäßigkeit eines Vorgehens in dieser Richtung an: einzelne Länder sind der Anregung auch bereits gefolgt. Im übrigen ging die Ansicht dahin, daß «ine allgemeine Locke rung der Zwangswirtschaft im Augenblick nicht möglich ist. Endlich wurde auch eine Reihe von Fragen erörtert, die mit der Wohnungssürsorge im Zusammenhang siebt. Dabei wurden insbesondere die Erfahrungen auf dem Gebiete des Mieterschutzes ansaetauscbt. m Amerika glatt UZMtzet. Berlin. (Turilrspruch.) 2n einem Aunkspruch meldet W-wyork: „Z. Ä. 3" ist um 3.11 Mr mitteleuropäischer,?eit glatt gelandet. Ncber Nkwyork. Newyork. (FuuMwnch.) „3. N. S" ist S.55 Nbr nachmittags mittckcnroväischcr Zeit von Newyork nach Lakebnrst weitergesahren. ZU IM MN der ZMliM't. )( W a s b i n g t o n, 14. Oktober. Kapitän Steele bat vom Luftschiff „3. N. 3" über den Kreuzer Detroit und die Marinewerft i» Boston dem Staatsdepartement durch Funkspruch gemeldet, daß „3. N. 3" von den Azoren in direktem KnrS nach Lakchurst steuere. Der Fuuksprncb, der keine Zeitangabe enthält, sagt weiter, daß das Luftschiff nach Passieren der Azoren, nm Brennstoff z» sparen, mir mit drei Maschinen fahre nnd 48 Knoten in der Stunde zurücklcge. 1k B c r l i u, 14. Oktober. In einem Fnukspruch von 5 Ilhr nachmittag? (mitteleuropäische Zeit) meldet Newyork: Das Luftschiff „Z. N. 3" befindet sich znr Zeit 47 Grad Ltd Min. West, 42 Grad 3U Miu. Nord. Es fährt mir 75 Sceniciten Geschwindigkeit. )k Boston, 14. Oktober. TaS Luftschiff „Z. N. 3", das von Nebel und Nslrcnböen ciugeschlossen war, wandte sich nach Norden nnd nm 4 Ilhr nachmittags berichtete cS, daß cS antes Wetter getroffen habe und mit 70 Knoten Geschwindigkeit in Richtung anf Sablc Island fahre. Dies würde das Lnitfchiff weit nördlich von seinem- ursprünglichen Knr-S führen. Am späten Nachmittag von den Küstenstationcn von New England ain'aefangene Meldungen besauen, daß das Luftschiff und seine Maschinen in guter Verfassung seien. Mit deutschen Dampfern in Verbindung. Ein kleiner Motordefckt? Berlin, 14. Oktober. Unter anderem wird gemeldet: Tas Luftschiff „Z. N. 3" hat in den ersten Morgen stunden mit den deutsche» Dampfern Stuttgart und München in snnkentelegraphischcr Verbindung gestanden. In Amerika ist folgende drahtlose Meldung des an Bord befindlichen amerikanischen Kapitäns eingetroffcn: Wir mache» gute Fortschritte. DnrchschnittSgeschwindigkeit 677 , Meilen. Luftschiff nimmt direkten KnrS. Wir hatten beute ausgezeichnetes Abendessen (folgt Aufzählung.) Mannschaft gewöhnt sich daran, ohne Schlaf zu leben, läßt Gramina- vhon spielen, schreibt Briefe, aber zum Kartenspielen hat sie es noch nicht gebracht. Funkmeldungen, die die Station Chatem nusfing, besagen, daß an Bord „Z. R. 3" ei» kleiner Motordefckt entstanden sei, der aber bald behoben fein wird. Die Fahrt geht mit voller Kraft dreier Motoren weiter. Zu der Funkmeldung über einen angebliche» Motor defekt an Bord des „Z. R. 3" wird aus Friedrichshafen berichtet, daß die Meldung wahrscheinlich von einem Dampfer stammt, der das Luftschiff anqetrosfen und be obachtet hat, daß nur 3 bezw. 4 Motoren deS Luft schiffes arbeiten. Es ist jedoch anznnehinen, daß zwei der fünf Motoren abgestellt waren, um Benzin zn sparen. Ferner werden wahrscheinlich die Motoren in regelmäßiger Folge angebalten worden sein, nm von den sie bedienenden Monteuren anf Schäden untersucht zu werden. Es liege kein Grund zu irgendwelchen Besorgnissen vor. Berlin, 14. Oktober. In einem Fnukspruch von 9 Uhr abends meldete Newyork: Tas Luftschiff ,,Z. N. 3" versucht, im dichten Nebel zu peile». Berlin, 14. Oktober. In einem Fnukspruch von 10,25 Uhr abends meldet Newyork: Das Luftschiff „Z. R. 3" befand sich um 9 Ubr 5 Minuten abends mitteleuropäischer Zeit auf 43 Grad Nord und 50 Grad 30 Minuten West. Es fährt mit 70 Seemeilen Geschwindigkeit. 6VV Meile» von Newyork. Newyork, 15. Oktober. (Fnukspruch.) 6 Uhr morgens mitteleuropäischer Zeil bei Seal Island Motorengeräusch deS „Z. R. 3" in Dunkelheit gehört. 600 Meilen von Newyork. Washington. TaS Marinedepartement empfing eine von 4,15 nachm. mitteleuropäischer Zeit datierte Mel- düng des amerikanischen Kapitäns Steele, in der es beißt, bei der gcaenwärtigrn Geschwindigkeit werde „Z, R. 3" Lakebnrst Mittwoch vormittag erreiche». In einer weiteren Meldung des amerikanischen Kapitäns Steele vom gestrigen Spätnachmittag heißt eS: „Z. R. 3" setzte während der Nacht seine Fahrt mit 4 Maschinen fort bei einer Geschwindigkeit von 57 Knoten. Das Luft schiff wurde durch südweiilichcn Wind anfgebalten. Mit Rücksicht anf die ungünstige örtliche Witterung und die Berichte über besseres Wetter nordwärts wurde der Kurs um 8 Ubr geändert. Der Dampfer Präsident Sardiua tot uns in der letzten Nacht durch Fnnksprns- seine Hilke an. Wir danken dein Kapitän, brauchen jedoch keine Hilko, da in r noch für 56 Stunden BrcmGoff haben, daL heißt die Hülste des mitgenommenen Vorrats. Newyork. „Z. R. 3" nm 5,25 deutscher Zeit südwest lichsten Punkt von Ncnschotttand auaelangt. Weiter reise Ükewyork—Da ttimore—Washington—La'eburkt. Newyork, 15. Oktober. I» Lakelmric:ra' nm 5 st!» vorm. mitteleuropäischer Zeit ein Fnnkstirn h non ,.Z. 2t. 3" des Inhalts ein, dnS Ln'tkchiff gedenke Lakebnrst nur Mitt woch vorm. amerikanischer Zeit zu erreichen. An Bor; alles wohl. Neber Boston. Newyork, 15. Oktober. Ilm 9 sshr vormittags mitteleuropäischer Zeit „3. N. 3" TV Meilen östlich von Boston. Newyork. 1V,2V mitteleuropäischer Zeit „3- R. 3* über Boston. itzliickwrrnsrhsunkspruche von „Z N. 3". Friedrichshafen. (Fnnksprnch.) W'e die Ober- schmäbische Volkszeitnna berickt-t, sind von „Z. ist. 3" in Friedrichshafen folgende Funksvriiche eingcgangen: An Tr. Maybachwerke herzlichen Gliickwnmck zur lxervor- ragenden Leistung ihrer Motoren, die bereits über sechzig Stunden obne jegliche Störung lau-eu. An Direktor " surr und Tr. Arnstein Lustsckindan Zeppelin herzliche Glück wünsche für Prächtige Leistung L. Z. 126, dec heute Nacht schweres Wetter spielend meisterte. * Die Förmlichkeiten der Neberuahme des „Z. N. 3". * Berlin. Der Korre'pondcut des Lokalanzciaers in Lakehurkt erfährt über die stebernabme des ,.st. R. 3"^daß in dem Augenblick, wo dnS Schiff kcstinacht, Kapitän Steel, der bei seiner Ankunft Kommandant von Lakebnrst wird, Tr. Eckener den einen Schein übergibt. Damit geht das Schiff mit allen Gefahren an die amerikanische» Behörden über, bleibt jedoch noch deutsches Eiacutum. Sobald der Einbau einiaec per Schis' beförderter Maschinenteile erielcst ist, kommt die Marineabuahmckommiision und besichtigt gemeinsam mit den deutschen Vertretern das Schiff. Daraus eriolat ein schriftlicher Bericht an den Mnrinestkretar Wilbur. Ank Grund dickes Berichts wird di; offizielle NcaicrunaS- qnittnna auk diplomatischem Wege überwiest» werden. Tie deutsche Botschnit wird bei der Ankunft offiziell nicht ver treten sein; jedoch beabsichtigt der Geschäftsträger Tickhoff, die deutsche Mannschnft in Lakchurst zu begrüßen. * Die Zeppeliirbauteu iu Amerika. R F r i e d ri ch S h a f c n. Von der Leitung deS Luft schiffbau-Zeppelin wird rnitgcie lt: Tie von der Preist gebrachte Nachricht, daß die gesamte Tätigkeit des Luft schiffbau-Zeppelin nach Amerika verlegt werden sollte, trifft nickt zn. Tie Sacklage ist vielmehr folgende: Ter Lukr- sckiffbau-Zcppclin hat in den Vereinigten Staaten eine Nengrnudnng gemeinsam mit der Goodyear Tire and Rubber Cy. in Akron «Ohio) inZ Leben gerufen, die unter dem Namen Goodyear Zeppelin Corporation den Ban von Lnftsckinen in Amerika aniuchmcn toll. Zn diese!» Zweck ist geplant, einen kleineren Stab von Ingenieuren dahin zu entsenden. Tie Fortführung der Arbeiten in den Zeppelinwerkcn i» Friedrichshafen wird dadurch nicht beeinträchtigt. Ei» enges Zusammenarbeiten beider Werften ist vorgesehen. Tr. ing. h. c. Ludwig Dürr wird wie seit 25 Jahren technischer Direktor in FricdrickShake» bleiben. Als technischer Leiter der neuen Werft ist Chefkonstrukteur des Luftschiffbau-Zeppelin Tr. iu.g. Karl Arnstein vor gesehen. Neu eulsachte fravzösische Zerstörungswut. Paris. Tie Pariser Blätter können beute die Fahrt deS „Z. R. 3" nicht mehr ignorieren, wie sie es am Sonn tag getan haben. TcShalb bemühen sich „Echo de Paris", „Matin" und die anderen Blätter, die Bedeutung dieses Ereignisses zu verkleinern. Tie Fahrt des englischen Lust- fchiffcS „R. 34" im Jahre 1919 wird als Beweis dafür angeiübrt, daß die Leistung deS „Z. N. 3" nichts beson- dcres sei, obgleich jene gleise unter ganz anderen Verhält, nisscn stattfand, als die Expedition des neuen Zeppelin. Ter „Matin" hat den UiitcrftaatSsckrctär für Luftfahrt Laurent Etznac gefragt. waS er über die Zukunft der Zrpprlinwerft denke. Herr Eynac hat folgende Antwort gegeben: Die Werit von Friedrichshafen wurde nach einem Beschluß der Botschastcrkonferenz provisorisch erhalten, weil die amerikanische Negierung ausdrücklich darum gebeten batte. Amerika wünschte, daß als Reparationsleistung ein Luftschiff von der Größe des neuen Zeppelin für die Marin« der Vereinigten Staaten gebaut werden solle. Tie An- Wendung deS Vertrages von Versailles auf die Werk- stättcn von Friedrichshafen miiffe nnvcrzüglich erfolgen. Alle Fabriken, Pallen und sonstige Einrichtungen muffen niedergelegt werden. Ter „Matin" fügt hinzu, daß dies- Annaßnng berechtigt sei. Alle Gründe, dis für die Er- Haltung der Werft sprechen, seien bedeutungslos gegen den Vertrag von Versailles!